Maras Superhelden - Jürgen Rabe - E-Book

Maras Superhelden E-Book

Jürgen Rabe

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Beschreibung

Ein junges Mädchen entdeckt die zauberhafte Möglichkeit mit ener Fernbedienung in eine Traumwelt zu gelangen und Abenteuer ihrer Serienhelden aus nächster Nähe mitzuerleben.

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Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Die Fernbedienung

Der Kreuzfahrtstart

Supercats(Miraculos)

Auf der Farm(Hartland)

Henri D.

Das verhexte Kochbuch

The good Doctor

Heimfahrt

Die Fernbedienung

Die Zeit rennt, geht schnell vorbei, lässt sich nicht oder kaum aufhalten. Dies kommt einem immer wieder ins Gedächtnis, wenn man sich erinnert und an Ereignisse zurück denkt, die einem gerade in den Sinn kommen. Mir stellt sich dabei häufig die Frage: " Wie lange ist es denn her? Das kann doch nicht wahr sein, dass schon wieder ein Monat vorbei ist, als dieses oder jenes geschah."

Gehen wir in eine Zeit zurück, in der die Welt noch intakt war, in der "normale" Zustände herrschten, wie etwa beim Arztbesuch in Opas Praxis.

Reisen wir doch zurück in eine Zeit, in der es noch Freude, Lebensfreude, Spontanität und Freiheiten gab, die man sich in unserer heutigen Zeit leider schwer vorstellen kann.

Es war ein Montagmorgen mit niedrigen Temperaturen draußen. Es herrschte ausgeprägtes herbstliches Regenwetter, und noch im Bett liegend, hörte Mara die Regentropfen an ihre Scheiben klopfen. Vorsichtig öffnete sie das linke Auge und schaute in Richtung des Fensters und es bestätigte sich ihre Vermutung, dass draußen ein ausgeprägtes Mistwetter herrschte.

Langsam drehte sie sich zur Seite, streckte ihre Beine und Arme, drehte den Kopf nach rechts und dann probeweise nach links und schon merkte sie, dass ihr im Nacken doch etwas steif sich an fühlte.

"Ich glaube, ich habe einen Infekt," sagte sie leise zu sich. 'Schule, wie steht es denn mit der Schule,' überlegte sie kurz.

'Eigentlich gehe ich doch recht gern in die Schule, habe doch viele Freundinnen dort'.

"Aber nein heute geht es mir doch richtig schlecht;" sagte sie mit innerer energischer Stimme zu sich selbst.

Es klopfte an der Tür und die flog im gleichen Moment auf, denn sie wurde mit einem heftigen Stoß von ihrem Bruder aufgestoßen.

"Raus, raus aus den Federn," rief er übermütig.

"Wir haben nicht mehr viel Zeit. Du musst dich anziehen und fertig machen für die Schule!"

"Ich glaube, ich kann heute nicht gehen," sagte sie, nachdem sie sich die Decke wieder über den Kopf gezogen hatte und darunter hervor lugte.

Die Mutter war zu diesem Zeitpunkt schon recht früh zur Arbeit gefahren. Sie gilt als ein Mensch, der recht früh aufsteht aber auch gleichzeitig früh zu Bett geht, um diesen Tagesrhythmus einigermaßen gut einhalten zu können.

"Ich hole Papa" rief provokant der Bruder Marius und so schnell wie er gekommen war, war er auch wieder aus dem Zimmer verschwunden und rumpelte halb rutschend und halb stolpernd die doch recht glatte Holztreppe hinunter.

So dauerte es nicht lange bis der Bruder mit dem Vater zusammen in der Zimmertür stand. Der Vater machte ein bekümmertes Gesicht, runzelte die Stirn und fragte: "Geht's dir denn wirklich so schlecht, dass du nicht in die Schule kannst?"

"Jaaa natürlich," kam es mit etwas weinerlicher Stimme lang gezogen unter der Bettdecke hervor.

"Das passt mir gar nicht", war die Antwort des Vaters, "denn ausgerechnet heute kann ich kein Home-Office machen. Muss zur Arbeit fahren um wichtige Gespräche zu führen, da wir in absehbarer Zeit ein Projekt beenden müssen."

"Ich rufe noch deine Mutter an und wir klären ab, wie wir es handhaben können, dass du eventuell heute Vormittag alleine zuhause bist."

"Ich glaube es ist doch kein Problem, wenn ich heute Morgen alleine zuhause bin. Ich verspreche, mich auch hinzu legen und richtig auszuruhen."

In diesem Moment dachte sie an den Film, den sie bei den Großeltern vor einiger Zeit gesehen hatte mit dem Titel „Ferris macht blau“ .

Aber so schlimm wie der darin gezeigte Titelheld wollte sie es ja nicht treiben. Schon bald hatte der Vater mit der Mutter telefonische Absprache getroffen. Sie hatten sich darauf geeinigt, heute ausnahmsweise Mara allein zu Hause zu lassen, ohne noch einmal die Tochter deutlich drauf hinzuweisen, keinerlei Blödsinn anzustellen. Das Vertrauen der Eltern sollte sie nicht enttäuschen.

Vor kurzem erst hatte ihre Mutter ihnen d.h. ihrem Bruder und ihr auf ihrem Handy ein Video präsentiert, das beide ausgelassen tanzend zeigte. Bekleidet waren sie mit Nachthemd und Schlafanzug.

" Und das habe ich aufgenommen nachdem ihr eine Stunde zuvor beide schwer erkrankt euch in der Praxis von Opa vorgestellt habt. Wir haben das unter biblischen Wunderheilung verbucht,“kommentierte ironisch die Mutter noch dazu.

Nach Maras Meinung dauerte es heute ewig lange bis der Vater sich endlich an zog, den Bruder noch einen Klaps auf seinen Ranzen gab und laut ausrief: "Vamos, gemma sammas.“

"Toll," rief die Tochter, "woher kannst du denn so viele Fremdsprachen?"

"Sei mal nicht so frech, ich glaube dir gehts schon wieder viel besser. Vielleicht solltest du doch in die Schule gehen?"

" Nein ,nein ich glaube ich leg mich wieder hin, mir wird schon etwas schwindlig," war die Antwort.

Als die Tür endlich zugeschlagen wurde, atmete Mara ganz lange ein. Es hörte sich an wie ein tiefer Seufzer der Erleichterung.

Endlich, endlich waren alle aus dem Haus. Nicht das sie jetzt etwas anstellen wollte. Nein, schon seit langem hatte sie vor, das Konstrukt, das ihr Vater installiert hatte, nämlich Fernsehen, Video und Internet zusammen zu koppeln mal in Ruhe, ohne dass irgendwelche Erwachsenen dazwischen redeten, auszuprobieren.

"Ach, da war sie ja, die neue Fernbedienung", flüsterte sie, damit sie keiner hörte, obwohl sie sich ja doch ganz alleine in dem Haus befand.

Wie sollte sie anfangen, das hatte sie sich noch nicht richtig überlegt. Erst mal den Fernseher starten und gucken, was es so auf ihrem Lieblingskanal um diese Zeit wohl gab. Oh wie langweilig, einen uralten Tom und Jerry Film, das war gar nicht nach ihrem Geschmack.

"Dann lese ich doch lieber ein Buch," sagte sie zu sich selbst ", bevor ich mich hier nur langweile."

Sie nahm die Fernbedienung und wollte den Fernsehapparat ausschalten. Aber als sie zugriff, drückte sie versehentlich auf den grünen und gelben Knopf. Im gleichen Augenblick begann sich die dahinterliegenden Wand zu bewegen und es hatte den Anschein, dass die Wand sich zu einer riesigen Kinoleinwand wandelte. Dies geschah nicht schnell sondern ganz langsam, als würde eine Markise ausgezogen, so langsam ging diese Veränderung vor sich.

Als die Leinwand komplett ausgezogen war, erschienen bewegte Bilder auf dieser, wie in einem Kino. Die Leinwand war ausgefüllt von einem riesigen Ballsaal in deren Mitte fast 100 Paare, festlich bekleidet im Tanze sich drehten und bewegten. Dazu war auch noch die Musik im dreiviertel Takt des Wiener Walzers zuhören.

Halb war sie erschrocken aber auch halb neugierig was denn wohl hinter diesem ganzen Spuk stecken sollte. Auch fragte sie sich: Was soll das bedeuten? Wie soll das weitergehen? Was wird, wenn meine Eltern wieder zurückkommen, bleibt das so? Wie kann man das rückgängig machen?

Erschöpft setzte sie sich zurück auf die Couch, denn eigentlich war sie doch ein bisschen krank. Aber nun diese Veränderungen, dieser Schreck, wie sollte sie damit umgehen?

Letztendlich siegte die Neugier.

"Jetzt drücke ich noch die rote Taste," sagte sie mit fester Stimme zu sich selbst, als würde sie sich selbst einen Befehl geben und alle Hemmungen hinter sich lassen.

Logischerweise kam jetzt zu den zwei Dimensionen der Fläche nun auch der Raum hinzu, so dass sie magisch angezogen sich vorsichtig nach vorne bewegte, bis in Höhe der Leinwand.

In der Sekunde in der sie die Wand berührte, schien sich diese zu öffnen. Ein Phänomen, das sie ja schon relativ gut aus den Harry Potter Filmen kannte, den Übertritt von der realen Welt in eine fremde Phantasiewelt.