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Pornien, der so vielen bekannte Landstrich, steht nicht nur für Szenisch-Bildnerisches, er bietet auch den Literaturfreunden immer wieder Stoff für Entdeckungen. Vier Märchenadaptionen zeigen, wie provokant, spielerisch und kreativ ältere und neuere pornische Sprachwelten alte und bekannte Vorlagen aufnehmen, sie variieren und bearbeiten.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
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Copyright © 2013 by Cockson Grime
Jahre sind vergangen und die Stimmen derjenigen, die nach einer Neuausgabe der „Märchen auf Pornisch“ verlangen, sind gewachsen. Da in der Tat die erste Auflage inzwischen selbst in den Antiquariaten nur noch selten auffindbar ist, habe ich mich zu einer Neuausgabe entschlossen. Sie folgt in allen Belangen der ersten Auflage und wurde nur behutsam, den Erfordernissen der neuen Rechtschreibung gehorchend, überarbeitet.
Mithin liegt wieder jener kleine Schatz vor, der nach seinem Erscheinen einst ein so vergnügliches Echo im Feuilleton gefunden hat. Möge er auch heute seine Leser und Leserinnen erfreuen und der pornischen Literatur zu neuem Bekanntheitsgrad verhelfen.
Bangberg, im Frühlingsmonat 2014, Cockson Grime
Vorwort zur 1. Auflage
Der Codex Lit 69 in der Bangberger Bibliothek ist auf den ersten Blick eine Sammlung von Abschriften verschiedener pornischer Leichenpredigten des 14. und 15. Jahrhunderts. Mehr oder minder gelungene Gebrauchstexte, insgesamt von eher geringer literaturwissenschaftlicher Bedeutung. In diesen Codex eingebunden aber befindet sich auch jenes Faszikel Misc. 6ff, das, weil falsch eingebunden, der literaturgeschichtlichen Forschung bislang unbekannt geblieben ist.
Die Überraschung war groß, während ich dieses Faszikel einer näheren Begutachtung unterziehen konnte: Beinhaltet es doch vier pornische Märchenadaptionen, die nicht nur in der pornischen Literatur kein Seitenstück haben, sondern auch insgesamt ein neues Licht auf den kulturpornischen Kosmos werfen. Schon nach kurzem Studium offenbarte sich die Bedeutung dieser kleinen Texte und von daher war es nur ein kleiner Schritt, sie aus ihrem Dornröschenschlaf zu holen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Übertragung der insgesamt gut erhaltenen aber schwer lesbaren Handschrift – der Wasserzeichenabgleich weist auf eine Entstehungszeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts hin – folgt den Bedürfnissen moderner Lesbarkeit. Gleichwohl habe ich mich bemüht alle sprachlichen Eigenheiten so genau wie möglich beizubehalten. Möge dieses kleine Bändchen seine interessierte Leserschaft finden.
Bangberg, im Frühlingsmonat 1969, Cockson Grime