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MARCO POLO Reiseführer Irland MARCO POLO E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck! Ab sofort sind Sie noch besser für Ihre nächste Reise ausgerüstet – alle Karten aus dem E-Book lassen sich jetzt mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern. Weitere Zusatzfunktionen: - Einfaches Navigieren durch praktische Links - Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps - Offline-Karten und Google Maps-Links – zur schnellen Routenplanung Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! E-Book basiert auf: 17. Auflage 2018 Kompakte Informationen, Insider-Tipps, Erlebnistouren und digitale Extras: Entdecken Sie mit MARCO POLO Irland intensiv von den Pubs in Dublin bis zu den Felskliffen der Südküste - mit dem MARCO POLO Reiseführer kommen Sie sofort in Irland an. Erfahren Sie, welche Highlights Sie neben den Basaltsäulen von Giant's Causeway und einer Radtour durch die karge Landschaft der Connemara-Küste nicht verpassen dürfen, dass Sie in den Flügeln des historischen Bantry House zwischen Antiquitäten im stilvollsten B & B der Insel wohnen und wo nicht nur Folkfans ihr Guinness im Pub des Flötisten der „Chieftains“ trinken können. Die Insider-Tipps des Autors lassen Sie Irland individuell und authentisch erleben und mit den Low-Budget-Tipps sparen Sie bares Geld. Erkunden Sie Irland in all seinen Facetten mit den maßgeschneiderten MARCO POLO Erlebnistouren. Die kostenlose Touren-App führt Sie digital (und ohne Roaminggebühren) auf den besonderen Wegen der Erlebnistouren. Und Events&News mit aktuellen Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerten, Festivals, Sportevents...) für die nächsten 3 Monate, brandaktuellen Informationen zu den Inhalten und zusätzlichen Insider-Tipps hält Sie immer auf dem neuesten Stand.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 186
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Die Touren-App
Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!
Die besten MARCO POLO Insider-Tipps
Best of …
Tolle Orte zum Nulltarif
Typisch Irland
Schön, Auch Wenn Es Regnet
Entspannt Zurücklehnen
Auftakt
Im Trend
Fakten, Menschen & News
Essen & Trinken
Einkaufen
Dublin Und Umgebung
MARCO POLO Highlights
Dublin
Der Süden
MARCO POLO Highlights
Cork
Killarney
Kinsale
Limerick
Die Westküste
MARCO POLO Highlights
Galway
Westport
Der Nordwesten
MARCO POLO Highlights
Sligo
Midlands
MARCO POLO Highlights
Kilkenny
Erlebnistouren
Sport & Wellness
Mit Kindern Unterwegs
Events, Feste & Mehr
Links, Blogs, Apps & Co.
Bloss nicht!
Praktische Hinweise
Sprachführer Englisch
Impressum
Reiseatlas
Detailkarte Dublin
Detailkarte Limerick
Detailkarte Cork
Autorin
zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© mauritius images/Alamy
Schnell die wichtigsten Infos auf dem Smartphone: Events, News, neue Insider-Tipps und ggf. aktualisierte Erlebnistouren als PDF zum Downloaden
go.marcopolo.de/irl
© Getty Images: M. Harrington
Die Preise gelten pro Nacht für zwei Personen im Doppelzimmer mit Frühstück
Die Preise gelten für ein Essen mit Vor-, Haupt- und Nachspeise ohne Getränke
© huber-images: O. Fantuz
Hochkarätige Kunstwerke von Rembrandt und Goya bis zu den Iren – und das zum Nulltarif zur Karte »
Ein trendiges Dubliner Stadtviertel: schicke Shops, cooles Nightlife und jede Menge kulturelle Events (Foto)zur Karte »
In der alten Bibliothek des Dubliner Trinity College ist das weltberühmte „Book of Kells“ zu sehen zur Karte »
Erhabene Hochkreuze künden vom frühen Christentum der Grünen Insel zur Karte »
Ein Wunder der Architektur, das seit 5000 Jahren zur Wintersonnenwende eine leuchtende Überraschung liefert zur Karte »
Schweißtreibend ist der Anstieg: Ein steiler Pfad mit 670 Stufen führt hinauf, unten tost der Atlantik zur Karte »
Inmitten des Killarney National Park: ein Juwel unter Irlands vielen Herrenhäusern zur Karte »
Die Mischung macht’s: Landschaft aus Steilküste, Strand, Brandung, Bergen und grünen Tälern zur Karte »
Das gälische Irland, hier lebt es weiter zur Karte »
Bizarre Mondlandschaft mit Höhlen, Orchideen und prähistorischen Denkmälern zur Karte »
Nur für Schwindelfreie geeignet: 200 m hoch ist die Steilküste aus Sandstein und Schiefer zur Karte »
Karge Landschaft mit Steinmauern und weißen Stränden – hier beginnt eine großartige Fahrradtour, die entlang einer wunderschönen Küstenstrecke führt zur Karte »
Zehntausende sechseckige Basaltsäulen und eine märchenhafte Geschichte: Der Riesendamm ist die irische Version eines Weltwunders (Foto)zur Karte »
Mittelalterliches Schloss aus dem 12. Jh., perfekt restauriert, mit einer grandiosen Ausstattung und einem Gang voller Gemälde, der berühmten Long Gallery zur Karte »
Von Königen, Clanchefs und Heiligen: Schon die Kelten verehrten diesen mächtigen Berg in den Midlands als in den Himmel ragendes Heiligtum zur Karte »
© iStockphoto: H. Krinitz
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© mauritius images/Cultura
Vom Boot aus erleben Sie das spektakuläre Naturwunder der 200 m hohen Cliffs of Moher (Foto) hautnah: Umspült von den Wellen des Atlantiks sehen und hören Sie nebenbei noch atlantische Papageientaucher und andere an unzugänglichen Stellen lebende Vögel
Der rund 100 km lange Ring of Beara ist eine super Alternative zu dem bekannteren (und viel befahrenen) Ring of Kerry; zudem lockt die Beara-Halbinsel mit üppiger Vegetation und rauer Küste
Zum Lunch oder Nachmittagstee im Muckross Garden Restaurant in Killarney einkehren: Einzigartig ist die große Terrasse mit Blick auf die alten Gewächshäuser und den viktorianischen Landschaftspark des Herrenhauses
Im Eagles Flying im County Sligo sind Sie hautnah dabei, wenn Raubvögel ihre Flugkünste zeigen
Schafe im Park, in der Mitte das georgianische Temple House, seit Jahrhunderten die Heimat der Familie Perceval. Helen und Roderick empfangen mit viel Herzlichkeit und noch mehr Geschichten
Im Crokepark Stadion wird nicht nur Gaelic Football gespielt – bei den Touren von Skyline geht es auch auf seinem Dach rund (herum)
Klein, unprätentiös und berühmt bei Irish-Folk-Fans: Matt Molloy, seit über 30 Jahren Flötist der Band Chieftains, ist Inhaber des Pubs Matt Molloy’s in Westport
Stilecht im Moran’s Oyster Cottage, einem 300 Jahre alten Reetdachhaus am Austernfluss. Wer zögert, bestellt Fish & Chips, genauso mouthwatering!
Einst bestimmte man damit die Temperatur des Mondes: Das uralte Teleskop funktioniert immer noch tadellos – im Schloss von Birr erfahren Sie die Details
Marmeladen in viktorianischen Tontöpfen, Zuckerstangen in leuchtenden Farben: Die Produkte im Avoca Store des Powerscourt House sind eine Augenweide
Nichts für Ängstliche: Die dramatische Fahrt mit der Seilbahn führt 30 m über den spektakulären Dursey Sound hinüber zur felsigen Atlantikinsel Dursey Island
Auf dem Wild Atlantic Way nach Dingle auf der gleichnamigen Halbinsel – ein ursprünglicher Ort mit viel Atmosphäre!
Volles Haus: Bei den Auftritten irischer und internationaler Topmusiker und Künstler wird die alte Kirche als Triskel Christchurch zum Fixstern der Kulturszene
Dublin zum Genießen: In der alten Fabrikhalle werden in der schick gestylten Market Bar irische Drinks und mediterranes Essen serviert
Captain Raymond Ross weiß, wo man Meeressäuger am besten beobachten kann. Bei seiner Seafari sind Naturerlebnisse und irischer Humor garantiert (Foto)
© huber-images: F. Carovillano
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Livemusik kann teuer sein, gerade in Irland. Freien Eintritt gibt es in einigen Pubs in Dublin: Im Brazen Head und in der Temple Bar freut man sich über den dann steigenden Bierumsatz
Eine Oase der Ruhe und der Kultur ist die National Gallery of Ireland in Dublin. Hier können Sie europäische Meisterwerke betrachten und sich von Kunststudenten durch die Räume führen lassen – gratis
In Sweny’s Pharmacy in Dublin, wo Leopold Bloom (Hauptfigur aus „Ulysses“) seine lemon soap kaufte, stöbert man in der alten Apotheke in Gedichtbänden, liest Literaturjournale, trinkt Tee und lauscht den unnachahmlich vorgetragenen Lesungen
Das Galway City Museum nimmt – in moderner Architektur am Ufer des Corrib – auf eine Reise in die Vergangenheit mit
Die kleine, bezaubernde Crawford Art Gallery in Cork wird kaum von Touristen besucht. Genießen Sie die ruhige und stilvolle Atmosphäre, in der Sie ganz umsonst Gemälde und kleine, bei Ausgrabungen in der Region entdeckte Objekte betrachten
An den Tagen um den 17. März erleben Sie beim St Patrick’s Festival in Dublin mit, wie die Iren ihren Nationalheiligen feiern: mit Straßenparaden, Tanz und farbenfrohen Veranstaltungen
Eintritt frei: Das Royal Hospital Kilmainham in Dublin, Irlands größtes klassizistisches Gebäude, beherbergt in traumhaften Sälen das Irish Museum of Modern Art (IMMA) und ein Kulturzentrum
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Wer das wilde Irland erleben will, sollte auf die Aran-Inseln vor der Westküste fahren. Dort thront Dun Aengus, ein Fort aus der Eisenzeit, auf einer Felsenklippe, seit über 2500 Jahren vom Wind umtost
Irlands größte Schriftsteller hatten im Pub ihren Stammplatz, Musiker ihren ersten Auftritt. Beim Dublin Literary Pub Crawl und dem Musical Pub Crawl durchs Kneipenviertel Temple Bar können Sie auf ihren Spuren wandeln
Hier kommen Sie keltischer Spiritualität ganz nah: In den Ruinen des Klosters Monasterboice stehen Hochkreuze, die mit über sechs Metern die höchsten und vielleicht auch die schönsten von ganz Irland sind
Beim Hunderennen, etwa im Greyhound Stadium in Cork, sitzen Sie neben wettenden Hafenarbeitern und Fischern, Studenten und Hausfrauen. Feuern Sie mit ihnen die Hunde an, und frönen Sie der „Leidenschaft des kleinen Mannes“, die in allen Schichten verbreitet ist
Alljährlich im August treffen sich Folkliebhaber beim Fleadh Cheoil na hEireann. Bei vielen kleinen Festen in Dörfern und Kleinstädten können Sie wie die irischen Fans mitmusizieren und tanzen
Zwei Wochen im Juni öffnen Gartenbesitzer, die sich zum West Cork Garden Trail zusammengeschlossen haben, ihre Pforten. Sie geben Einblicke in phantastische Welten aus Wildblumen, Orchideen, Rhododendren, tropischen Bäumen und Himalaya-Zedern
Irland mystisch: Den schönsten der fast 1000 Jahre alten freistehenden Rundtürme können Sie in der zerfallenen Klostersiedlung Glendalough bewundern. Sie ist einer der geheimnisvollsten Orte Irlands überhaupt
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Tauchen Sie ein (ohne nass zu werden!) ins Mysterium des Megalithgrabs von Newgrange. Auf dem Weg in das ca. 5000 Jahre alte Ganggrab stellt ein künstlicher Lichtstrahl nach, was zur Wintersonnenwende auf natürliche Weise passiert
Im wunderschönen, leicht angestaubten Familiensitz der Grafen von Bantry atmen Sie irische Geschichte. Auf eigene Faust dürfen Sie durch die Salons von Bantry House schlendern und wertvollen Familienbesitz unter die Lupe nehmen
Im Dublin Writers Museum steigen Sie hautnah in den Kosmos des literarischen Dublin: Sogar die Weste von James Joyce ist hier ausgestellt. Und der angeschlossene Book Store ist eine Fundgrube für vergriffene Bücher irischer Autoren
Beim Bankett im historischen Bunratty Castle sind Sie zu Gast im Mittelalter. Burgfräulein unterhalten mit zauberhaften Gesängen, auf den Tisch kommen deftige Fleischspezialitäten und Honigwein
Shoppen im historischen Stadtpalast und im überdachten Atrium: In den exklusiven Geschäften sowie trendigen Cafés und Restaurants des Powerscourt Centre treffen Sie die Dubliner Boheme-Szene
Ein Abstieg, der sich lohnt: In zwei Mio. Jahren hat sich die Aillwee Cave zu einem gewaltigen Höhlenlabyrinth mit unzähligen Stalagmiten, Stalaktiten und einem unterirdischen Wasserfall geformt
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
In der Pferdekutsche schaukeln Sie durch den Killarney National Park zu romantischen Plätzen am See. Karierte Wolldecken wärmen an kühleren Tagen, die Kutscher wissen amüsant zu erzählen
Irische Algen sind ein wahrer Jungbrunnen: Baden Sie darin oder lassen Sie sich mit heißen Kräutersäckchen oder Hot Stones in den Voya Seaweed Baths massieren. Dort verbindet sich die traditionelle Heilkraft des Meeres mit einer guten Prise Design und Zeitgeist
Im schönen Landschaftspark Powerscourt Gardens schauen Sie vom Terrassencafé auf Springbrunnen und Skulpturen. Dazu mundet ein Irish Coffee und ofenfrischer Apple Pie mit clotted cream
Über der Steilküste der Beara-Halbinsel thront das tibetisch-buddhistische Zentrum Dzogchen Beara. Dort ist bei täglichen Meditationsklassen, Wochenend- oder längeren Retreats jeder willkommen
Einen schöneren Platz für einen Sundowner finden Sie nirgendwo in Killarney: Auf der Terrasse des Designhotels The Europe Hotel & Resort liegen See und Berge zum Greifen nah
Niemand ist zu alt oder zu unsportlich, um im Burren Yoga Centre bei Kinvara seine Glieder zu dehnen – in freundlicher Atmosphäre an einem besonderen Kraftort (sagen Esoteriker)
Das reetgedeckte 1826 Adare ist drinnen wie draußen der reinste Appetithappen. Lassen Sie Platz für den Nachtisch: Caramel-Parfait oder Mousse au Chocolat
Entdecken Sie Irland!
© huber-images: Spiegelhalter
Beara-Halbinsel
So mancher Smalltalk beginnt in Irland mit dem Standardthema Wetter. Die Bemerkung „Isn’t it a nice day today“ ist für die Einheimischen nicht nur der perfekte Einstieg in ein Gespräch, sondern zeigt auch deren ziemliche Robustheit. Da selbst an einem düsteren, wolkenverhangenen Morgen von einem herrlichen Tag gesprochen wird, wundert es nicht, dass auf der Grünen Insel die Schulkinder der mitunter grimmigen Kälte der Wintermonate unverdrossen Kniestrümpfe und Röcke entgegensetzen. Das wechselhafte Wetter, so heißt es pragmatisch, habe viel Gutes, und im Pub regne es schließlich nicht.
Eindrucksvoll ist bereits das Vokabular, mit dem auf der Insel zwischen der Größe der Regentropfen und dem dazu wehenden Wind differenziert wird. Der Wetterbericht kennt Dutzende von Bezeichnungen für Regen. „Fein zerstäubter Nieselregen“, für den es im Gälischen sogar eine eigene Bezeichnung gibt, ist jedenfalls mit verantwortlich dafür, dass Irland so herrlich grün ist. Wie ein moosgrüner Stein liegt die Insel vor der Nordwestküste Europas im Meer. Windumtoste Küsten, karge Hochebenen und üppige Vegetation bilden eine einmalige Naturlandschaft. Wer auf zum Teil holprigen und engen Straßen über die Insel fährt, stellt fest, dass die viel besungenen forty shades of green (40 Grün-Schattierungen) alles andere als ein Klischee sind. Der rasche Wechsel von Regen und Sonne sorgt zudem für Regenbögen.
Wechselhaft war während der letzten Jahre auch die Wirtschaftslage. Bis zum EU-Beitritt 1973 galt Irland als Armenhaus Europas, seit Mitte der 1990er-Jahre erlebte das Land einen Wirtschaftsboom, der ihm zum Beinamen „keltischer Tiger“ verhalf und es zu einem der reichsten Länder der EU werden ließ. Ab 2008 ging es wieder rasant auf Talfahrt. Anfang 2011 half nur noch eine Milliardenspritze der EU. Drastische Sparprogramme wurden verordnet, die angespannte Lage besserte sich. Und jetzt verblüfft Irland erneut mit gewaltigem Wachstum – die grüne Insel ist wirtschaftlich gesehen wieder Europameister. Sorgen? Macht gegenwärtig höchstens der 2016 beschlossene Brexit, weil der die offene Grenze zu Nordirland bedroht. Seit dem offiziellen Verzicht auf das britisch verwaltete Nordirland beim Karfreitagsabkommen von 1998 hatte sich die Lage entspannt. Der Jahrzehnte schwelende, blutige Konflikt ist lange Vergangenheit. Heute pendeln täglich um die 20 000 Nordiren zum Arbeiten in die Republik, passieren ständig Lkw und Lieferwagen die Grenze – Freiheiten, die man fürchtet zu verlieren. Doch das ist für die Iren kein Grund, sich die Stimmung vermiesen zu lassen.
Ohnehin macht sich der gegenwärtige Boom gerade aufs Angenehmste bemerkbar. Beispiel Hauptstadt: Leerstehende Fabriken werden zu Kreativwerkstätten, beleben ehemals triste Stadtviertel. Neue Boutiquehotels, Clubs und angesagte Gastro-Pubs öffnen, in denen sich Banker wie Studenten auf einen Drink treffen. Näher kommt man sich auch beim Sport: Besonders gern wird Golf gespielt – ein Sport, dem auf der Insel nichts Elitäres anhaftet – und pitch and putt, eine Miniversion des Golf. Hunderte Plätze gibt es in Irland. Die meisten bestechen durch ihre üppig grüne Vegetation, manche durch ihre Lage mit Blick auf das tosende Meer und raue Klippen.
Eine generations- und schichtenübergreifende Leidenschaft ist das Wetten. Windhundrennen (greyhound races) sind für so manchen Dubliner die liebste Freizeitgestaltung. Zu den abendlichen Veranstaltungen auf der Hunderennbahn von Shelbourne Park drängen sich Alt und Jung, Männer im Cordanzug und Schiebermütze, Jugendliche in weiten Jogginghosen und top gestylte Frauen in Begleitung ihrer Freundinnen. Noch vor wenigen Jahrzehnten galten Pferderennen und -wetten als Domäne wohlhabender Bevölkerungsgruppen, Hunderennen verband man damals mit dem Arbeitermilieu. Noch eine andere Tradition hat Bestand: Lieblingsvergnügen vieler auf dem Land lebender Frauen ist nach wie vor Bingo.
© iStockphoto: H. Krinitz
Überbleibsel der christlichen Vergangenheit: die Ruinen der Klosteranlage Glendalough
Was Irland so liebenswert macht, sind neben den kontaktfreudigen Menschen die Naturschönheiten. Die Insel besitzt ungezählte prähistorische und mittelalterliche Kulturschätze: mystische Kraftorte, an denen Druidensteine in den Himmel ragen, frühzeitliche Grabkammern und Ruinen namenloser Burgen aus der Normannenzeit. Zu den herausragenden vorgeschichtlichen Zeugnissen gehören Dun Aengus, ein Steinfort auf den Aran-Inseln, sowie eine rund 5000 Jahre alte Grabkammer in Newgrange in der Grafschaft Meath. Jedes Jahr am 21. Dezember offenbart sich hier ein magisches Lichtspiel, wenn durch eine geschickt angebrachte Öffnung Sonnenstrahlen in das Innere der Anlage fallen. Die frühe Christianisierung hinterließ ihre Spuren mit Hochkreuzen, Rundtürmen und Klosteranlagen. So entstand um 1000 n. Chr. die Klostersiedlung in Glendalough (Grafschaft Wicklow), aus dem 8. Jh. stammt das Gallarus Oratory, ein Gebetshaus auf der Dingle-Halbinsel.
An den schönsten Stellen des Landes erbauten britische Adlige einst ihre mansion houses, herrliche Landsitze, die im Lauf der Zeit mit der sie umgebenden Landschaft gleichsam zusammenwuchsen. Typisch sind ihre von Efeu und Wein umrankten Eingangsportale, ihre hohen Sprossenfenster, ihre bruchsteingemauerten Stallungen und turmgekrönten Wächterhäuschen sowie die Wintergärten in viktorianischem Stil. Viele der Herrenhäuser, Burgen und Schlösser haben heute ihre Tore einem zahlenden Publikum geöffnet, dienen als Restaurants oder Hotels. Originalgetreu ist meist das Interieur: mannshohe offene Kamine, holzgetäfelte Bibliotheken, sanft geschwungene Freitreppen und mit Antiquitäten ausgestattete Zimmer.
Eine Reise nach Irland konfrontiert auch mit einem anderen Zeitbegriff. „Als Gott die Zeit machte, hat er genug davon gemacht“, schrieb bereits Heinrich Böll in seinem „Irischen Tagebuch“. Was nichts anderes heißen soll, als dass man Gelassenheit üben sollte. Etwa, wenn der Schiffsverkehr auf eine kleine Insel erst am nächsten Tag wieder aufgenommen wird oder wenn es regnet und der geplante Ausflug buchstäblich ins Wasser fällt. Besonders schön ist Irland im Frühjahr: Dann leuchten riesige Rhododendronbüsche, ausgedehnte Fuchsienhaine und sattgrüne Wiesen. Vogelkolonien brüten an den Steilküsten, der Zauber des Lichts entzieht sich jeder Beschreibung. Die Westküste zieht die meisten Besucher an. Wahnsinn, dieser Blick! Vergessen Sie nicht das Atmen, wenn die Aussicht über die Klippen gar zu fesselnd ist. Wild Atlantic Way heißt der neueste Marketing-Coup der Iren: 2500 (!) km, die sich vom Fischerdorf Kinsale im Süden entlang des Atlantiks bis zum Malin Head an der Nordspitze Irlands schlängeln. Die längste ausgeschilderte Küstenstraße der Welt und eine der schönsten obendrein. Allerdings auch eng und kurvenreich. Hier schnell unterwegs zu sein ist ein Ding der Unmöglichkeit. Beschränken Sie sich auf eine überschaubare Etappe, zu Orten, wie es sie an der zerfransten Westküste so häufig gibt: ein paar Dutzend, mit Reet gedeckte Cottages in Bonbonfarben, ein Lebensmittelgeschäft, ein paar Pubs, in denen Männer mit Schiebermützen, wettergegerbten Gesichtern und hartem Akzent an der Bar hocken und ein Bier nach dem anderen kippen. Hummerfallen und Boote im Hafen, das Geschrei von Möwen und – wie es hier heißt – fuckin’ poffins, verdammten, nimmersatten Papageientauchern, die den Fischern ihren Fang klauen. Regenbögen, wenn Sonnenstrahlen sich mit den Schauern mischen. Wundern Sie sich auch nicht über die zweisprachigen, sonderbar zu lesenden Ortsschilder. In der EU gibt es 24 offizielle Sprachen – das auf keltischen Wurzeln beruhende Irisch ist eine davon und reichlich skurril. Aber wer muss schon wissen, was „An tAontas Eorpach“ heißt. Das steht bei jedem Iren kleingedruckt im Pass und heißt „Europäische Union“. Im Pub trägt man es mit Gelassenheit. „Was willst du trinken?“, fragt man die Besucher. Und freut sich, dass die das Wesentliche verstehen: Sláinte, zum Wohl!
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Naturerlebnis der besonderen Art: Delphin-Watching in der Dingle-Bucht
Kelten spanischen Ursprungs kommen nach Irland und siedeln in kleinen Königreichen. Der Handel mit Britannien und dem römischen Gallien führt zur Christianisierung
Das Christentum ist im gesamten Land verbreitet, das Schulwesen eingeführt, kirchliche Führer sind den weltlichen gleichgestellt
Heinrich VIII., König von England, unterwirft Irland in der Schlacht von Maynooth
Kartoffelmissernten führen zu einer Hungersnot. Eine Million Menschen sterben, eine weitere Million verlässt das Land
Die Partei Sinn Féin („Wir für uns“) bildet ein irisches Parlament. England antwortet mit Waffengewalt, die IRA entsteht
Irland wird politisch geteilt
Gewalttätigkeiten zwischen Protestanten und Katholiken, britische Truppen werden in Nordirland verstärkt, die IRA unterstützt die katholische Verteidigung
Irland tritt der EG (Europäischen Gemeinschaft) bei
Euro-Einführung
Umstellung auf das metrische System
Die britische Armee beendet nach 38 Jahren ihren Einsatz in Nordirland
Irland entgeht nur knapp einem Staatsbankrott
Irland verlässt als erster Euro-Krisenstaat den Rettungsschirm
Leo Varadkar wird Taoiseach (sprich: Tih-schock), Premierminister
In Irland gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Seegras ist die natürliche Wellnesszutat der Insel. Der Anteil von Jod in der Pflanze ist in manchen Fällen 20 000-mal höher als im Meerwasser und hat dadurch eine besonders hohe Wirkkraft. Die Gesundheitsfarm Monart (The Still | Enniscorthy | Co. Wexford | www.monart.ie) packt Wellnessgäste bei der Voya Herbal Bag Massage in einen Mix aus Kräutern und Seegras. Die Seaweed Baths berufen sich auf eine uralte irische Gewohnheit – Baden mit Seetang in heißem Meerwasser war schon vor Jahrhunderten beliebt.
Gaelic Football bewegt sich zwischen Tradition und Trend. Zehntausende sind dabei, wenn der Ball im Croke Park Stadium (Jones Road | Dublin) gekickt und geworfen wird. Der Sport vereint die Geschwindigkeit von Fußball mit der Härte von Rugby. Gefördert wird der Spaß von der Gaelic Athletic Association (www.gaa.ie). Wissenswertes erfahren Sie im GAA Museum (St Joseph’s Av. | Dublin | www.crokepark.ie/gaa-museum) im Croke Park.
In keiner Stadt Europas gehen die Menschen im Schnitt häufiger ins Kino als in Dublin. Das Neueste: Indie-Filme made in Ireland. Die Filmbase (Curved Street | Dublin) unterstützt Filmemacher mit Material, Studios und Kursen, das