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MARCO POLO Reiseführer Kopenhagen MARCO POLO E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck! Ab sofort sind Sie noch besser für Ihre nächste Reise ausgerüstet – alle Karten aus dem E-Book lassen sich jetzt mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern. Weitere Zusatzfunktionen: - Einfaches Navigieren durch praktische Links - Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps - Offline-Karten und Google Maps-Links – zur schnellen Routenplanung Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! E-Book basiert auf: 14. Auflage 2018 Kompakte Informationen, Insider-Tipps, Erlebnistouren und digitale Extras: Erleben Sie mit MARCO POLO die „hyggelige“ dänische Hauptstadt intensiv vom Frühstück bis zum Nightcap. Mit dem MARCO POLO Reiseführer kommen Sie sofort in Kopenhagen an und wissen garantiert, „wohin zuerst“. Erfahren Sie, welche Highlights Sie neben dem Tivoli und dem Schloss Amalienborg nicht verpassen dürfen, warum es Kopenhagens Kunstszene ausgerechnet in eine ehemalige Viehauktionshalle zieht und dass dank 300 km gut ausgebauter Radwege und einer futuristischen, führerlosen Metro selbst die Fortbewegung vor Ort zum Reisegenuss wird. Die Insider-Tipps des Autors lassen Sie Kopenhagen individuell und authentisch erleben und mit den Low-Budget-Tipps sparen Sie bares Geld. Erkunden Sie Kopenhagen in all seinen Facetten mit den maßgeschneiderten MARCO POLO Erlebnistouren. Die kostenlose Touren-App führt Sie digital (und ohne Roaminggebühren) auf den besonderen Wegen der Erlebnistouren. Und Events&News mit aktuellen Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerten, Festivals, Sportevents...) für die nächsten 3 Monate, brandaktuellen Informationen zu den Inhalten und zusätzlichen Insider-Tipps hält Sie immer auf dem neuesten Stand.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 176
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Die Touren-App
Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!
Die besten MARCO POLO Insider-Tipps
Best of…
Tolle Orte zum Nulltarif
Typisch Kopenhagen
Schön, auch wenn es regnet
Entspannt zurücklehnen
Auftakt
Im Trend
Fakten, Menschen & News
Sehenswertes
MARCO POLO Highlights
Südlich der Strøget
Nördlich der Strøget
Christianshavn
Frederiksstaden
Vesterbro
Andere Viertel
Außerhalb
Essen & Trinken
MARCO POLO Highlights
Cafés
Restaurants €€€
Restaurants €€
Restaurants €
Einkaufen
MARCO POLO Highlights
Antiquariate
Antiquitäten
Design
Flohmärkte
Glas
Kaufhäuser
Markthalle & Blumen
Mode
Porzellan & Silber
Süsses
Am Abend
MARCO POLO Highlights
Ballett, Theater, Oper & Konzerte
Bars
Clubs
Kinos
Livemusik
Übernachten
MARCO POLO Highlights
Hotels €€€
Hotels €€
Hotels €
Jugendherbergen
Erlebnistouren
Mit Kindern unterwegs
Events, Feste & Mehr
Links, Blogs, Apps & Co.
Bloss nicht!
Praktische Hinweise
Sprachführer Dänisch
Impressum
Straßenregister
Cityatlas
ÖPNV-Netzplan
Autorin
Die Preise gelten für eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück
Die Preise gelten für ein Hauptgericht ohne Getränke
zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© Laif: T. Barth
Schnell die wichtigsten Infos auf dem Smartphone: Events, News, neue Insider-Tipps und ggf. aktualisierte Erlebnistouren als PDF zum Downloaden
go.marcopolo.de/kop
© Getty Images: DaniloAndjus
© mauritius images: C. Bäck
Schiefe Wände, schräge Gänge: In beeindruckender Architektur von Daniel Libeskind erfährt man, wie die Kopenhagener 7200 Juden retteten zur Karte
Europas erste autofreie Shoppingmeile ist noch heute die längste zur Karte
Vergnügungspark voller Attraktionen: vom Kinderkarussell bis zum Weltklassekonzert (Foto)zur Karte
Arien und Konzerte in einem spektakulären Bau mit phantastischer Aussicht zur Karte
Vier Paläste dienen dem dänischen Königshaus als Residenz. Bei gebührendem Anlass winkt die Königin hier vom Balkon zu ihrem Volk zur Karte
Schaut die Kleine Meerjungfrau traurig oder gar verliebt hinaus auf den Øresund? Und wieso hat sie eigentlich keinen Fischschwanz? zur Karte
Im Keller verwahren die Könige seit Jahrhunderten die Insignien ihrer Macht: Krone, Zepter, Apfel und Schwert. Die Königinnen lagern daneben ihre Juwelen (Foto)zur Karte(siehe auch >>)
Tolle Blicke garantiert: Auf dem 13 km langen Uferweg erleben Sie Kopenhagen von seiner schönsten, von der Wasserseite aus – zu Fuß oder auf dem Fahrradsattel zur Karte(siehe auch >>)
Mit Blick auf die schwedische Küste können Sie hier die Klassiker der modernen Kunst von Beuys bis Warhol genießen zur Karte(siehe auch >>)
Sieht so die Zukunft der Städte aus? Kopenhagens neues Büro- und Wohnquartier strotzt vor preisgekrönter, futuristischer Architektur zur Karte(siehe auch >>)
Streetfood mit Hafenblick in zwangloser Atmosphäre zur Karte
Gebot und Gegengebot ist das Motto. Im Angebot: Antiquitäten zur Karte
Kaufhaus für Liebhaber von dänischem Design zur Karte
Ein Schauspielhaus in drei Akten: imposante Architektur, wunderbare Aussicht, große Kultur zur Karte
Nordeuropas größtes Aquarium zur Karte(siehe auch >>)
© Getty Images: C. Wilkens
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© mauritius images/Alamy: VIEW Pictures
Im Central Hotel og Café sind Sie garantiert die einzigen Gäste, denn es gibt nur ein Zimmer – inklusive köstlichem Frühstück, angeliefert vom Café Granola. Wenn Sie mögen, können Sie auch im Bett herumkrümeln
Wo einst die Kühe muhten, wird heute Kunst und Kultur geboten. In Kødbyen, dem früheren Schlachthofviertel von Vesterbro, boomt die Szene rund um den Halmtorvet und das Ausstellungszentrum Øksnehallen
An Kopenhagens meistbesuchter Shoppingmeile ein Ort der Besinnung? Ein schmiedeeiserner Zaun scheint das hektische Treiben von der Helligånds Kirke fernzuhalten. Ganz weit weg rückt die Welt des Konsums dann bei einer musikalischen Andacht
Einst bekam man hier Pillen und Salben, heute øl und Sandwiches. Bang & Jensen war früher eine Apotheke und ist heute der angesagte Treff in Vesterbro. Tagsüber Café, am Abend Restaurant, in der Nacht Bar und Disko. Immer voll
Dass die Bioküche auch elegant und schick sein kann, beweist das Restaurant Biom. Das Ambiente ist cool, die Gerichte und Getränke sind garantiert bio
Nein, nicht die Touristen sind gemeint, die sich am Nyhavn mit øl berauschen. Das Haus Nr. 9 mit der leuchtend blauen Fassade wurde 1681 errichtet und gehört zu den ältesten der Stadt
Sonnen Sie sich im Seebad Bellevue Strandpark, wenige Kilometer nördlich der Stadt
Schokolade ist die begehrteste Sorte, doch es gibt noch zig andere gekühlte Köstlichkeiten. Im Paradis Is wird nicht gesündigt – alle Zutaten sind biofrisch
Es gibt sie als Papierfähnchen für den Käseigel, als Tischfahne für den Geburtstag oder als Flagge für den Mast im Garten. In Dahls Flagfabrik wird der Dannebrog für jeden Anlass genäht und angeboten. Ein authentisches Souvenir
Shoppen, kochen und schlemmen sind Ihre Leidenschaften? Dann nichts wie rein in die Torvehallerne, zwei Markthallen mit riesigem Angebot an frischem Food
Klampenborg zeigt an vielen Stellen die Handschrift von Arne Jacobsen, u. a. an der Skovshoved Tankstation (Foto)
Tücher, Vasen, Schalen, Teller – alles soll miteinander harmonieren. In der Butik for Borddækning gibt es Accessoires und Anregungen für schöne Tischdekorationen
Ökoshampoo im Bad und fair gehandelter Kaffee zum Frühstück: Bertrams Hotel Guldsmeden verdient das Prädikat „dunkelgrün“
Bonbons! Süße, saure, scharfe, salzige … Auch Prinzessinnen lutschen die Süßigkeiten von Sømods Bolcher – das Geschäft ist königlicher Hoflieferant (Foto)
Shrimps, Lachs oder Fish ’n’ Chips im Liegestuhl mit Blick auf Kopenhagens Skyline gibt’s bei Toldboden’s The Harbour Grill
© Look: H. Holler
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
In einer Stadt ohne Wolkenkratzer ist es gar nicht so einfach, Land und Leute „von oben“ zu bestaunen. Vom kostenlos zu besteigenden Turm des Folketing haben Sie einen perfekten Blick über ganz Kopenhagen
Welche Pflanzen in Grönland wachsen, sehen Sie auch in der dänischen Hauptstadt. Im Botanisk Have sind Zigtausende Blumen und Pflanzen aus dem ganzen Königreich versammelt. Ohne Eintritt zu zahlen, können Sie auch das gläserne Palmenhaus mit seinen tropischen und subtropischen Gewächsen betreten
Sie möchten sich wie ein Kopenhagener fühlen? Dann buchen Sie im Internet ein City Bike mit Elektromotor und Navigationssystem – die ersten Minuten sind kostenlos
Haben Sie genug von der Stadt? Bei schönem Wetter setzen Sie sich einfach in die Metro und fahren schnell mal ans Meer zum Amager Strandpark. Der künstlich aufgeschüttete Strand mit Lagune ist fast 5 km lang und kostet keinen Eintritt
Das neue Kopenhagener Quartier Ørestad, südlicher Stadtteil auf der Insel Amager, gleicht einem kostenlosen Freilichtmuseum der modernen Architektur. Die futuristischen Wohn- und Bürobauten wirken wie von einem anderen Planeten
In zahlreichen Museen heißt es an einem Tag in der Woche: Eintritt frei. In der Ny Carlsberg Glyptotek ist Frei-Tag immer am Dienstag, und im Thorvaldsens Museum und in der Nikolaj Kunsthal kommen Sie jeden Mittwoch kostenlos rein
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Auch wenn manche Kopenhagener lächeln – stolz sind sie, wenn die königliche Leibgarde zum Palast der Königin marschiert. Punkt 12 Uhr heißt es: „Stillgestanden!“
Es muss nicht immer Puccini oder Verdi sein: Die Kopenhagener Oper können Sie auch von außen genießen. Bei einer Schiffsfahrt mit dem havnebus haben Sie eine herrliche Sicht auf den Bau und die Skyline der Stadt
Die fahrbaren Würstchenbuden behaupten sich (noch) gegen Mac und Burger. Zum Glück! Kopenhagen wäre ärmer ohne die pølsevogn auf den Plätzen. Mittags zur frokost schmeckt ein typisch dänischer Hotdog mit Ketchup, Mayonnaise, Gurken und Röstzwiebeln, z. B. auf dem Amagertorv
Dass Kopenhagen nah am Wasser gebaut ist, können Fußgänger, Jogger und Fahrradfahrer auf dem 13 km langen Uferweg Harbour Circle Tour nicht übersehen. Tolle Aussichten auf Stadt und fünf Brücken inklusive – Höhepunkt ist die spektakuläre Fußgänger- und Fahrradbrücke Cirkelbroen, ein begehbares Kunstwerk
Die braungrünen Flaschen gehören zum Stadtbild: In Kopenhagen ist es keine Schande, sein Bier auf der Straße zu trinken. Waren Tuborg und Carlsberg einst Konkurrenten, sind sie heute Geschwister und werden in der Carlsberg-Brauerei gebraut. Dort können Besucher die verschiedenen Sorten auch probieren
Wer genau hinschaut, wird es nahezu überall entdecken: dänisches Design. Die spezielle Mischung aus Minimalismus und Eleganz ziert das Dach der Oper ebenso wie die Fassade des Schwarzen Diamanten oder Messer und Gabel im Hotel. Die schönsten und ungewöhnlichsten Kreationen der Designer können Sie im Designmuseum Danmark bewundern
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Für Momente die Erde verlassen, andere Galaxien entdecken und die Welt draußen vergessen. Im Tycho Brahe Planetarium wird der Sternenhimmel in 3-D auf einer riesigen Leinwand projiziert
Wie und wo fing alles an? Im Københavns Museum ist das alte Kopenhagen nachgebaut. Alltagsexponate versetzen die Besucher in die gute alte Zeit
Was die Wiener können, geht auch in Kopenhagen: stundenlang im Café sitzen, umgeben von Literatur und vermeintlichen Literaten. Dazu ein Frühstück, ein Stück Kuchen – z. B im Paludan Bog & Café
Ein Landsitz mit Ostseeblick. Das Schicksal ließ seinen Besitzer dreimal heiraten, und wie der Zufall es wollte: Jede der drei Bräute hieß Louise. Und so gab Alexander Brun diesem Fleckchen Erde den Namen Louisiana. Heute steht hier das beliebteste Museum Dänemarks, das phantastische Ausstellungen moderner Kunst zeigt
Lieber in die Abteilung Vor- und Frühgeschichte oder zur Wikingerzeit oder in die Renaissance? Oder doch gleich zum Sonnenwagen, dem Highlight des Nationalmuseet? Für Entscheidungsschwache: Hier können Sie locker einen ganzen Regentag verbringen
Ob für den kernigen Streckenschwimmer oder erschöpften Warmbader, das DGI-byen-Schwimmcenter hat für jeden das passende Becken – auch 34 Grad warm zum Planschen für Kinder
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Auf dem Friedhof Assistens Kirkegård herrscht absolute Stille. Hier ruhen prominente Dänen wie Hans Christian Andersen und Søren Kierkegaard. Nutzen Sie die meditative Stimmung dieses Ortes für eine Yogaübung, oder schließen Sie unter den mächtigen Bäumen einfach die Augen
Blütenbäder und vierhändige Massagen, tiefe Loungesessel, leise Musik und ein köstlicher Brunch: Im Ni'mat Spa wird asiatisch angehauchte Spa-Kultur in Perfektion zelebriert
Entspannen am Wasser: Im Café Oven Vande geht das besonders gut. Am besten, Sie bestellen sich an der Bar einen Drink, nehmen auf Kopenhagens vielleicht schönster Terrasse Platz und lassen die maritime Atmosphäre auf sich wirken. Beim leisen Klappern der Takelage ist schon so mancher selig weggedämmert
Nahe am Trubel der Stadt und doch ganz weit von ihm entfernt: Der Gråbrødretorv gilt als Kopenhagens schönster Platz. Hierher kommen die Kopenhagener, um im Schutz der Platane das dänische Dolce Vita zu genießen
Im Park Søndermarken, südlich vom Frederiksberg Have gelegen, gibt es schöne Picknickplätze. Wird den Kindern langweilig, liegt der Kopenhagener Zoo nicht weit davon entfernt
Die Dronning Louises Bro – die Brücke, die Indre By mit Nørrebro verbindet –, ist ein schöner Platz an der Sonne für ein Päuschen zwischendurch. Relaxen Sie mit einem Coffee to go in der Hand, und schauen Sie ins beruhigende Blau von Wasser und Himmel
Entdecken Sie Kopenhagen!
© Look: A. F. Selbach
Nyhavn
Kopenhagen, eine Metropole? Nun, sie ist zunächst einmal die Hauptstadt eines Königreichs – des ältesten der Welt. Somit ist Kopenhagen auf der einen Seite historisch-gemütlich. Die Kopenhagener würden sagen, ihre Stadt ist „hyggelig“. Auf der anderen Seite schwärmen Architekten von Kopenhagen als einer Metropole atemberaubender Gegenwartsarchitektur.
Seit der Jahrtausendwende boomt die urbane Entwicklung, wobei sich die Stadtplaner einig sind: Hochhäuser passen nicht in die Skyline. Wachsen andere Metropolen in die Höhe, bleiben die Kopenhagener am Boden. Zu bestaunen sind die baulichen Highlights entlang des Hafenkanals: Dort stehen der „Schwarze Diamant“, der die Königliche Bibliothek beherbergt, und das neue Schauspielhaus sowie am gegenüberliegenden Ufer, auf der Insel Holmen, Henning Larsens Opernhausbau. Visionen des 21. Jhs. entstehen in Ørestad, im Südosten der Stadt. Dieser Stadtteil ist nicht gewachsen, sondern wurde auf dem Reißbrett geplant und rasant aus dem Boden gestampft. Ørestad ist das futuristische Gegenstück zum historischen Zentrum. Und Kopenhagen bleibt in Aufbruchstimmung. Bis 2025 wird sich der Industriehafen Nordhavn in ein riesiges Wohn- und Geschäftsviertel verwandeln. Sind die Bagger und Kräne verschwunden, werden 40 000 Kopenhagener auf dem Inselareal wohnen – mit Blick aufs Wasser und auf die ein- und auslaufenden Kreuzfahrtschiffe.
Und Kopenhagen ist grün. Die dänische Kapitale zählt zu den umweltfreundlichsten Städten Europas. Bis 2025 will Kopenhagen als weltweit erste Metropole klimaneutral werden. Der öffentliche Nahverkehr wird zunehmend auf Elektromotoren umgestellt. 98 Prozent der Haushalte hängen am Fernwärmenetz, Elektroautos lassen sich kostenlos an E-Tankstellen aufladen. Eines der wichtigsten innerstädtischen Verkehrsmittel aber ist das Fahrrad. Kopenhagen ist europaweites Vorbild dafür, dass Radverkehr funktionieren kann. 60 Prozent aller Kopenhagener sind mittlerweile umgestiegen und nutzen die 300 km langen Radwege. Übrigens auch im Winter, denn in Kopenhagen werden erst die Radwege, dann die Straßen vom Schnee befreit. Es lohnt sich auf jeden Fall, Kopenhagen auf zwei Rädern zu erkunden.
Egal was Sie entdecken – irgendwann und immer wieder werden Sie vom Strom der Strøget mitgerissen. Ob Sie Freund und Familie vor der Kleinen Meerjungfrau fotografieren, an den Kais des mittelalterlichen Hafens Nyhavn entlangschlendern, dem Marsch der königlichen Leibwache mit ihren Bärenfellmützen durch die Stadt folgen oder im Tivoli Karussell fahren – an Europas erster Fußgängerzone, der Strøget, kommen Sie nicht vorbei. In dieser Flaniermeile hat Kopenhagen tatsächlich das Flair einer Metropole: Hier begegnen sich Menschen aller Hautfarben und Religionen, hier heißt es Shoppen und Schauen, denn hier finden Sie alles. Souvenirs und dänisches Design, Feuerschlucker und Straßenkünstler, Cafés und Restaurants, Fastfoodläden und Boutiquen. Auf den Aufdrucken mancher Einkaufstaschen reiht sich Kopenhagen zwischen Paris, New York oder Tokio ein, was für die Strøget stimmen mag.
Doch Kopenhagen ist anders. Einem Vergleich mit diesen Millionenstädten kann die Hauptstadt des kleinen Königreichs nicht standhalten. Mit einer Gesamtausdehnung von 90 km2 passt Kopenhagen zehnmal auf die Grundfläche Berlins. In der Altstadt leben ca. 50 000 Menschen, im Stadtgebiet 570 000, in Großkopenhagen mit all seinen Vororten sind es insgesamt 1,2 Mio. Das ist ein Drittel von Berlin. Nein, Kopenhagen ist nicht Mega, lockt nicht mit Größe. Im Gegenteil: Kopenhagen ist die Kleine unter den Großen. In keiner anderen Hauptstadt wird sich ein Fremder so leicht zurechtfinden. Ein Blick auf den Stadtplan zeigt: Das Straßennetz zeugt noch immer von der Form einer Festung. Haben in den vergangenen Jahrhunderten Schutzwälle die Stadt im Westen begrenzt und die Kopenhagener vor Feinden geschützt, sind es heute mehrspurige Boulevards, die sich wie ein Ring um das Herz der Stadt legen. Deshalb ist es in der Innenstadt eng wie einst, und deshalb ist das Zentrum nahezu autofrei.
© huber-images: M. Rellini
Tolle Blicke, tolle Fotomotive: mit dem Fahrrad die Stadt am Wasser erobern
Bischof Absalon von Roskilde hatte den richtigen Riecher: Er wusste, wo er den feindlichen Piraten zeigen konnte, wer Herr der Insel ist. Es galt, Havn (Hafen) auf der Insel Strandholmen – heute Slotsholmen – zu schützen. So baute er 1167 an der Stelle, wo heute das dänische Parlament über Wohl und Werde Dänemarks entscheidet, eine Burg – die Keimzelle Kopenhagens. Ruinenreste können unter Schloss Christiansborg besichtigt werden. Havn war bis dahin ein kleiner unbedeutender Fischerei- und Fährhafen an der Ostküste der Insel Seeland. Das sollte sich schnell ändern, denn die Siedlung am Øresund galt als Knotenpunkt wichtiger Seehandelswege und entwickelte sich zu einem blühenden Handelsplatz. Dem Namen Havn stellten die Bewohner ein Købmandens (Kaufmann) voran, und zur Zeit der Hanse, im 14. und 15. Jh., bekam die Stadt der Kaufmänner ihren endgültigen Namen: København.
Bummeln Sie durch die altertümlichen Gassen, entlang farbiger Hausfassaden, wagen Sie womöglich einen Blick durch die Sprossenfenster ins Innere der Häuser. Oder gönnen Sie sich auf einem Platz eine Pause. Sie werden sie spüren, die Gelassenheit der Kopenhagener und die Geborgenheit, die die Kleine unter den Großen ausstrahlt. Apropos Gelassenheit – die Dänen zählen zu den glücklichsten Völkern der Welt. Das wollen britische Psychologen herausgefunden haben. Während Deutschland in der Rangliste des Glücks auf Platz 35 landete, sind die Dänen Spitzenreiter. Die Gründe für das Glück sind der geringe Unterschied zwischen Arm und Reich sowie eine ständig sinkende Arbeitslosenquote, und hinzu kommt: Die Dänen haben angeblich weniger Zukunftsängste als ihre europäischen Nachbarn; sie leben mit dem Bewusstsein, dass man teilen muss.
© Laif: T. Barth
Gelassen statt hektisch: mit Blick aufs Wasser vor dem Königlichen Theater
Die Kopenhagener waren von jeher gezwungen zusammenzurücken. Zu Lebzeiten des Dichters Hans Christian Andersen – er kam 1819 nach Kopenhagen – war die Stadt innerhalb der Wälle hoffnungslos übervölkert. Auf einer Fläche von 2 km2 lebten damals 120 000 Menschen. Heute sind es nur noch 30 000. Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal, die Sterblichkeitsrate war hoch. Wurde die dänische Landbevölkerung durchschnittlich 50 Jahre alt, erreichte ein Kopenhagener gerade mal ein Lebensalter von 35 Jahren. Mit der Industrialisierung im 19. Jh. zog es die Landbevölkerung in die Hauptstadt. Von 1850 bis 1900 verdreifachte sich die Einwohnerzahl von 140 000 auf 400 000. Um Platz zu schaffen, wurden die Stadttore eingerissen und die Befestigungsanlagen geschleift. Vor der Stadt entstanden die Arbeiterquartiere Nørrebro und Vesterbro. Wollen Sie hinter die Kulissen Kopenhagens gucken, müssen Sie raus aus dem heute romantisch anmutenden Zentrum. Jenseits der Wallstraßen Vester Voldgade, Nørre Voldgade und Øster Voldgade hat Kopenhagen keine Postkartenmotive. Hier findet das alltägliche Leben der Kopenhagener statt – und genau das macht seinen Reiz aus. Zwar ist die Stadt dort auch mal grau und trist. Doch haben sich in den vergangenen Jahren die sanierten Wohnviertel Nørrebro und Vesterbro mit zahlreichen Restaurants und Läden zu Szenevierteln entwickelt.
In jedem Viertel Kopenhagens werden Sie einen Platz mit mindestens zwei Cafés oder Bars finden. Wenn Sie sich dort hinsetzen, werden Sie sich womöglich fragen: Bin ich zu alt für diese Stadt? Denn Kopenhagen hat nicht nur ein junges Image, auch die Bewohner scheinen überwiegend jung. Statistisch ist der Kopenhagener im Durchschnitt 39 Jahre alt – der Berliner ist 44. Und die Jungen werden immer mehr. So prophezeien Demografen für die Zukunft mit steigendem Wachstum auch eine Verjüngungskur. Was außerdem auffällt: Fast überall ist man auf Kinder eingestellt. Im Restaurant steht der Hochstuhl, bei Bank und Post gibt es eine Legoecke, und in kaum einer öffentlichen Toilette fehlt der Wickeltisch. Mit Kind? Diese Frage stellt sich für die Kopenhagener nicht. Kinder werden selbstverständlich mitgenommen. Wo kein Platz ist, wird Platz geschaffen, wird der Buggy zwischen die Bistrotische geschoben.
Wie viel Euro sind …? Ob im Hotel, Restaurant, Kaufhaus oder im Bus, Kopenhagenbesucher müssen ständig umrechen. Denn die Dänen votierten im Jahr 2000 gegen die Einführung der gesamteuropäischen Währung. Sie sorgten sich um ihre Unabhängigkeit und befürchteten wirtschaftliche Nachteile. So bleibt es vorerst dabei: Es wird mit der Krone bezahlt. Und die hat es in sich. Dem Kopfrechnen vor Schaufenstern und Speisekarten folgt immer gleich der Schreck: Mein Gott, ist das teuer!