Marshmallows auf der Haut - Heidrun Johanna Härtling - E-Book

Marshmallows auf der Haut E-Book

Heidrun Johanna Härtling

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Beschreibung

Vierzehn spannende Geschichten erzählen von vierzehn Frauen, nicht mehr ganz jung und manchmal sehr allein, doch voller Lust am Leben, voller Leidenschaft und Gier nach Sex und Zärtlichkeit. Sie lassen sich auf außergewöhnliche, manchmal riskante Abenteuer, oft an den merkwürdigsten Schauplätzen ein und stellen hin und wieder fest, dass es nur Träume waren. Die Autorin schreibt sehr direkt, detailliert und facettenreich, mit großem Spaß am Schreiben, viel Fantasie und einer gewissen Portion Humor als besondere Würze. Der schmale Grat zwischen Erotik und Porno ist der Kick dieser Erzählungen, die allesamt darauf warten, die Herzen vieler Leserinnen und Leser zu erobern.

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Inhaltsverzeichnis

Ein Wort zur Einstimmung

Lautloser Schmerz

Abseits der Zufriedenheit

Der Wandertürmer

Streckrad und Guillotine

Fallschirmeis

Marshmallows auf der Haut

Rotwild

Der stumme Chauffeur

Verlaufen im Garten der Erinnerung

Tannengestöhn

Höschen im Schlamm

Und in vier Wochen ins KDW

Menschen und Teufel

Sex im Auerhahn

Noch auf ein Wort

Autoren-Vita

Marja Makuschewitz

Anmerkung zum Buch

Ein Wort zur Einstimmung

Die Autorin, Heidrun Johanna Härtling, schreibt seit vielen Jahren Gedichte, Balladen und Geschichten. 2011 hat sie zwei Lyrik-Taschenbücher veröffentlicht, die in ausdrucksvoller Reimform von Mensch und Natur erzählen, mit Herzblut geschrieben, mit Bewunderung gelesen. Nunmehr konnte ihre „kleine Bettlektüre“ veröffentlicht werden. Personen, Orte und Handlungen in den erotischen, meist lebensfrohen Geschichten entspringen ausschließlich der Fantasie.

Vierzehn spannende Geschichten erzählen von vierzehn Frauen, nicht mehr ganz jung und manchmal sehr allein, doch voller Lust am Leben, voller Leidenschaft und Gier nach Sex und Zärtlichkeit. Sie lassen sich auf außergewöhnliche, manchmal riskante Abenteuer, oft an den merkwürdigsten Schauplätzen ein und stellen hin und wieder fest, dass es nur Träume waren.

Die Autorin schreibt sehr direkt, detailliert und facettenreich, mit großem Spaß am Schreiben, viel Fantasie und einer gewissen Portion Humor als besondere Würze. Der schmale Grat zwischen Erotik und Porno ist der Kick dieser Erzählungen, die allesamt darauf warten, die Herzen vieler Leserinnen und Leser zu erobern.

Lautloser Schmerz

Sie grub mit einer blitzschnellen Bewegung ihre sporngespickten Nägel in seinen Nacken und zog langsam, ganz langsam mit den Krallen fünf dünne, tiefe Striemen entlang der Wirbelsäule seinen Rücken hinunter. Fünf, alsbald dunkelrot unterlaufene Gräben, so, als säßen in ihnen Soldaten an den Geschützen.

Er fiel nach vorn um, ins nasse Gras.

Für einen Moment setzte die Atmung aus. Blut trat aus den Rillen hervor und bewegte sich in roten Rinnsalen in Richtung Gesäß. Dort sammelte es sich zu einer Lache. Die geschundene Haut war inzwischen erhaben angeschwollen.

Sie nahm das Blut aus der Lache mit der Zunge auf und ließ es in seinen Nacken tropfen.

Sie bedeckte die Wunden mit Sennesblättern und drückte sie vorsichtig fest.

Während der ganzen Zeremonie war nicht ein Laut zu hören.

Dann legte sie sich neben ihn.

Als die Sonne mit ihren ersten Strahlen über seinen verwundeten Rücken leckte, erhob sich Thoralf, mit einem zischenden Geräusch des Schmerzes zwischen den Zähnen, und schickte seine Blicke in die Umgebung.

Er suchte Veronika. Und entdeckte sie auf der Wiese zwischen Gräsern beim Blumenpflücken. Sie hatte ihr blondes Haar ungeordnet auf dem Kopf festgesteckt. Einige Locken hatten sich im Nacken gelöst. Und auch an den Schläfen kringelten sie sich wie kleine Korkenzieher.

Von ihren Lippen floss ein Lied. Thoralf verstand den Text nicht, glaubte aber, eine sanfte Melodie wahrzunehmen.

Veronika trug ein dünnes, cremefarbenes Sommerhemdchen, das locker über die kleinen Brüste fiel, ohne sie ganz zu verdecken.

So unschuldig hockte sie im Gras, dass Thoralf Mitleid überkam. Mit bedächtigen Schritten ging er auf sie zu. Veronika spürte sein Kommen, hob den Kopf und lief mit erstorbenem Lächeln an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Vorn an der Grasnarbe, wo er gelegen hatte, bückte sie sich, riss mit den Zähnen die Halme mit dem eingetrockneten Sperma ab und schluckte kurz und ohne Regung. Sie setzte sich in den alten Rolls-Royce® und brauste davon, ohne sich noch einmal umzusehen.

Thoralf hatte sie noch nie im wahren Leben getroffen. Die Vereinbarung lautete: kein Kontakt, kein Wort der Sprache. Achtmal traf er sie auf ähnliche Art. Ähnlich, aber jedes Mal anders. Einmal hatte er versucht, sie hinterher anzusprechen. Sie warf ihm einen giftigen Blick zu und hatte von irgendwo her ein aufgeklapptes Stilett gezogen. Thoralf zeigte Unterwürfigkeit und alles war gut. Jeden Monat überwies er eine große Summe Geldes auf ein Konto bei einer Bank in der Schweiz. Dafür traf sie sich viermal im Monat mit ihm, Thoralf.

Sie kannte seine Adresse, er ihre nicht. Er erhielt vor jedem Date per Post einen Brief, in dem er über Ort und Zeit informiert wurde. Wenn er zum vorgegebenen Termin verhindert sei, fällt er aus. Zahlen müsse er trotzdem. Also richtete Thoralf es immer so ein, dass er Datum und Zeit wahrnehmen konnte. Er hatte noch nie ein Wort mit ihr gewechselt, aber er wollte sie wiedersehen. Immer wieder. Sie und nur sie. Er sehnte das nächste Treffen herbei und würde es gern öfter haben. Die Agentur ließ nicht mit sich reden. Es gab kein Telefon, nur ein Postfach. Sämtliche Schreiben, die er mit der Bitte, sie öfter zu treffen, dorthin richtete, blieben unbeantwortet.

Thoralf zog sich an und ging noch einige Minuten auf die Wiese, wo sie vor einer halben Stunde Blumen gepflückt hatte. Thoralf erinnerte sich, sie trug keine Blüten in der Hand, als sie an ihm vorbeiging. Vielleicht fand er im Gras den kleinen Strauß, dann hätte er eine Erinnerung an sie. Nach kurzem Suchen fand er die Blumen. Und unweit davon fand er ihr Fußkettchen. Thoralf war überglücklich und wusste nicht, in welche Gefahr er sich begab. Er nahm das Kettchen an sich und fuhr nach Hause. Am nächsten Morgen in der Firma konnte er an nichts anderes denken. Mit seinen achtunddreißig Jahren leitete Thoralf Bochsen die Marketingabteilung eines großen Konzerns. Er hatte es geschafft. Er verdiente gut, sah gut aus, hatte Freunde, hatte tadellose Umgangsformen, konnte sich praktisch alles leisten. Aber er hatte keine Frau. Warum hatte er keine Frau? Thoralf war kein männliches Mauerblümchen. Mehrere kurze Beziehungen hatte es wohl gegeben. Keine von langer Dauer. Er spürte, dass er in einer normalen Verbindung nicht leben konnte. Ihm genügte der normale Sex nicht. Er musste das Außergewöhnliche haben. Irgendwann vertraute er sich einem Freund an. Norman zog tiefe Falten auf der Stirn und gab ihm wortlos die Adresse mit dem Postfach. Creatuspeople 8491 Canterhill PF 121290.

Er sollte sich vorstellen, ohne Anrede, ein Foto mit hineinlegen und eine gewisse Sicherheit garantieren. Der Rest lief über vier Briefe im Monat und die Überweisung einer bestimmten Summe auf eine Schweizer Bank. Das war alles ungewöhnlich. Aber es war unverzichtbar für ihn. Es war eine Sucht. Sie war eine Sucht.

Thoralf brachte heute nicht viel zustande. Das Fußkettchen ging ihm nicht aus dem Sinn. Er verließ sehr früh sein Büro und schlenderte gedankenversunken noch eine Zeit am Ufer des Bradley River entlang. Was sollte er mit dem Kettchen tun? Sollte er es ihr in der nächsten Woche zurückgeben? Sollte er es als Pfand oder als Erinnerung behalten? Würde sie auf das verlorene Kettchen überhaupt reagieren? Er wusste es nicht, aber er glaubte es auch nicht. Thoralf ging langsam in sein Stamm-Pub, trank einen Manhattan und fuhr danach mit der Metro in sein Apartment. Aus dem Briefkasten zog er nicht nur die Tageszeitung, sondern auch ein Couvert, dessen Herkunft er sofort am Anredeblock erkannte. Der Brief war ohne Marke. Er kam also nicht mit der Post. Thoralf stutzte. Was hatte das zu bedeuten? Oben angekommen, öffnete er schnell das Couvert. Ohne Anrede wurde er unmissverständlich aufgefordert, das Schmuckstück in einen Briefumschlag im Format DIN A5 zu legen und es per Post aufzugeben. An die bekannte Adresse. Thoralf stand da wie versteinert. Er war sprachlos und verwirrt. Wie kam die Agentur darauf, dass er das Kettchen haben könnte? Da musste doch heute Vormittag das gesamte Wiesengelände danach abgesucht worden sein. Er setzte sich und überlegte. Er wollte diesem Gesuch nicht nachkommen. Er traf den Entschluss, gar nicht darauf zu antworten. Vielleicht würde Veronika ihn beim nächsten Besuch doch darauf ansprechen.

Es vergingen wenige Tage, an denen Thoralf sich wieder einigermaßen gesammelt hatte und den nächsten Terminbrief erwartete. Der Brief wurde ihm zugestellt. Doch er enthielt kein Datum für ein neues Treffen sondern eine Warnung. Er sollte umgehend den Schmuck, wie ihm im vorhergehenden Schreiben mitgeteilt wurde, zurücksenden. Andernfalls würde er verursachen, dass Veronika für ihren Leichtsinn bestraft und er sie nie wieder sehen würde. Für seine Sicherheit könne man dann auch nicht mehr garantieren. Thoralf war bestürzt. Er goss sich einen Manhattan ein und musste sich setzen. Was sollte er tun! Er war ein mehr als gut zahlender Kunde und wurde plötzlich so unverschämt bedroht. Was dachte sich diese People-Firma! Er konnte sich auch anderswo außergewöhnlichen Sex kaufen. Aber er wollte Veronika. Und nur sie. Aber ihre Sicherheit aufs Spiel zu setzen, lag ihm fern. Also war er wohl gezwungen, der bedrohlichen Aufforderung nachzukommen. Thoralf setzte sich an den Schreibtisch und machte ein DIN A5 Couvert fertig, beschriftete es und wollte das Fußkettchen, in eine Serviette verpackt, einlegen. Da fiel ihm etwas auf. Das Kettchen hatte einen winzigen silbernen Anhänger, der wie ein kleiner Barren aussah. Es war etwas eingraviert. Mit der Lupe konnte er es erkennen: Creatuspeople. Ah, und dicht daneben drei winzige Brillanten. Sollte das ein Anerkennungsbarren sein? Eine Prämie für herausragende Leistungen? Die drei Brillis, sollten sie … das konnte nicht nur drei Freier bedeuten, drei Treffen auch nicht. Selbst dreißig schien Thoralf etwas zu wenig. Dreihundert etwa? Das wäre eine wahrhaft große Leistung. In diesem jungen Leben. Thoralf nahm seine Kamera zur Hand, fotografierte das Kettchen und steckte es dann, ummantelt von einer Serviette, in das Couvert. Er brachte es auch sofort noch zur Post.

Veronika hatte großen Ärger bekommen.

Sie war mit einem fünfköpfigen Begleittrupp noch einmal zur Wiese gefahren. Die war großräumig nach dem wertvollen Fußkettchen abgesucht worden. Niemand hatte es gefunden. Dann begannen die Maßregelungen, danach die Einschränkungen und zum Schluss die Drohungen.

Sie musste ihre Konsequenzen ziehen. Obwohl sie fast verrückt wurde bei dem Gedanken, Thoralf nicht mehr sehen zu können. Sie konnte nicht mehr auf ihn verzichten. Er war ein Teil ihres Lebens geworden. Wenn sie nur einen Gedanken an ihn verschwendete, liefen ihr Schauer der Gier über den Rücken, und sie musste es sich selbst machen, um wieder herunterzukommen. Doch die Chancen ihn wiederzusehen, standen mehr als schlecht.

Zum Teil lag die Schuld dafür bei Thoralf selbst. Durch seine ewigen Anfragen, ob er sie öfter sehen könne, fachte er in der Firmenleitung ein Misstrauen an, bei dem es ihr schwerfallen dürfte, es wieder ins Gegenteil zu wandeln. Veronika erhielt ab sofort nur noch fremde Namen und Adressen.

Jeden Abend, nachdem sie einen anderen Mann getroffen und mit ihm geschlafen hatte, verspürte sie das Bedürfnis, sich durch eine stark duftende Aromadusche von den fremden Gerüchen, den ungeliebten Berührungen, den verhassten Überbleibseln orgastischer Aktivitäten in und auf ihr zu befreien.

Sie wünschte sich nichts so sehr wie Thoralf.

Diesen süßen Thoralf, dessen Körper sie so intensiv anzog, als hätte sie seit ihrer Geburt auf ihn gewartet. Wenn sie sich nur diese makellos runden, straffen Hinterbacken vorstellte, die in einem sanften Ypsilontal zusammenliefen …

In Gedanken griffen ihre Hände zärtlich zwischen die beiden Hälften und drückten sie, ohne dass Thoralf die Möglichkeit gehabt hätte sich zu wehren, wie in Zeitlupe auseinander. Auf ihren Armen erhoben sich die zarten hellblonden Flaumhärchen auf einer, ihren ganzen Körper durchschauernden, Gänsehaut. Veronika sog geräuschvoll die Luft durch die leicht geöffneten Zahnreihen ein. Sie legte ihren linken Handrücken wie einen Hauch auf seine Hoden und rieb sie äußerst vorsichtig, während sie sich ganz langsam und behutsam auf seinen rechten Oberschenkel setzte. Thoralf zuckte kurz, blieb aber auf dem Bauch liegen. Veronika beugte sich nach vorn und bedeckte seinen Rücken mit Küssen. Ihre Hand fuhr wieder mit der Innenseite zwischen seine Schenkel, um das Glied zu suchen. Die Berührung seines erigierten Penis, die sie so aphrodisierend empfand, als würde sie nicht nur in ihrer Vorstellung stattfinden, entlockte Veronika ein äußerst erregtes Sirren ihrer Stimme. Sie rieb den Phallus immer stärker und empfand das tiefe ruhige, genießende Atmen des geliebten Mannes in allen Poren ihrer Haut.

Veronika glitt langsam von seinem Körper herab, rollte sich auf den Rücken und schob sich in der letzten Phase vor dem ersehnten Orgasmus unter Thoralf. Er kam ihr, hastige Töne hoher Erregung von sich gebend, sehr bereitwillig entgegen und trieb, aufs stärkste erregt, seinen Penis zwischen die Lippen ihrer Vagina … In diesem Moment gelangte Veronika in die Wirklichkeit zurück. Der Orgasmus! Wo blieb der Orgasmus! Sie fühlte, dass sie überquoll vor vaginaler Flüssigkeit. Sie nahm beide Hände und geleitete sich blitzschnell mit ihrer Hilfe zur Erlösung.

Als sie wieder aufwachte, verschwendete Veronika ihren ersten Gedanken an Thoralf. Einmal, noch einmal wollte sie ihn wiedersehen. Es sollte die schönste Begegnung werden. Und die letzte. Die Agentur ließ nicht mit sich spaßen.

Sie hatte, entgegen der sonstigen Gepflogenheiten, zugelassen, dass Veronika ihn zwölf Mal hatte treffen können. Dann die Geschichte mit dem Fußkettchen. Man wollte ihr kündigen. Es würde ihren Ruin bedeuten. Sie ließ sich darauf ein, ihn nie wieder zu sehen. Doch, einmal wollte sie es noch. Sie überredete die Sekretärin, Thoralf noch einen Termin zu senden. Es kostete sie ein Vermögen.

Veronika trauerte. Und doch war sie froh, noch ein Rendezvous mit dem geliebten Mann haben zu können.

Zwei Tage später hatte Thoralf seinen neuen Termin. Am Donnerstag, zehn Uhr am Gestüt „Yellowhorn“ im Vorort Hallrover. Wie hatte man sich das gedacht, um diese Zeit ging er seiner Arbeit nach. Und dann soweit vor der Stadt. Wenn er nicht irrte, kannte man Hallrover als abgelegenes, kleines Nest mit nur etwa fünfzig Einwohnern. Thoralf wohnte erst seit eineinhalb Jahren hier in Hastington. Das Gestüt war wohl der einzige Ort, wo die Leute vom Dorf arbeiteten. Gut, sie würde wissen, warum sie sich dort mit ihm treffen wollte.

Der Donnerstag rückte heran. Die Aufregung in Thoralf stieg. Er wurde von Stunde zu Stunde unruhiger. Er kleidete sich sommerlich und stieg ins Auto. In fünfzehn Minuten hatte er Hallrover erreicht. Der Ort lag wie ausgestorben vor ihm in einem kleinen Tal. Schon bald entdeckte er das Gestüt. Je näher er kam, umso besser erkannte er die Silhouette Veronikas. Sie saß splitternackt auf einem Apfelschimmel und schaute ihm entgegen. Sie lächelte. Er stellte seinen Wagen neben den ihren und erwartete ihre Anweisungen. Ohne ein Wort zu verlieren, machte sie ihm klar, sich genauso wie sie zu entkleiden. Thoralf zögerte. Er wusste, dass sein Glied sich bereits in der Hose abzeichnete. Sie wartete. Da zog er zuerst sein T-Shirt, dann die Hose und Unterhose zugleich aus und stand in seiner ganzen Männlichkeit vor ihr. Veronika bedeutete ihm wortlos, zu ihr aufs Pferd zu steigen. Thoralf hatte noch nie auf einem Pferd gesessen. Wie sollte er dessen Rücken erklimmen? Vor allem, ohne sich mit seinem erigierten Glied dabei zu verletzen. Es gab in der Nähe einen umgestürzten Baum, der eine schiefe Ebene zum Erdboden bildete. Veronika dirigierte das Pferd in dessen Nähe. Thoralf hatte sofort begriffen. Er sprang auf den liegenden Stamm, lief darauf empor und sprang hinter Veronika auf das Pferd. Dabei drückte er sein Glied mit der linken Hand gegen seinen Bauch, um Schaden zu vermeiden. Jetzt stand es aufrecht, genau zwischen ihr und ihm. Thoralf umfasste sie und presste sie leidenschaftlich an sich. Sie ließ es geschehen, während sie mit ihm auf dem Pferd davonstürmte. Er beugte sich nach vorn und küsste sie auf Hals und Wange.

Aus einem langen Trab verfiel der Schimmel in einen langsamen Gang, von Veronika geleitet. Sie begann, Thoralf zu reizen, zu animieren. Ungemein geschickt erhob sie sich vom Rücken des Pferdes, indem sie ihre Beine nach hinten anwinkelte, die Füße in dafür vorgesehene Laschen an den Pferdeflanken steckte, sodass sie ihre Vagina nach hinten recken und Thoralf darbieten konnte. Thoralf wurde fast wahnsinnig. Er hatte solche Mühe, sich auf dem Hengst zu halten und konnte sich nicht satt sehen an dieser wunderbaren Rosette, die ihm da zum Vernaschen entgegengehalten wurde. Da er noch nicht wusste, wie es ihm gelingen sollte sich emporzustemmen, um in sie eindringen zu können, legte er vorsichtig und ganz zart seinen rechten Mittelfinger an ihre Vagina. Sie war warm und feucht. Da führte er ihr den Finger ein und begann ihn zu bewegen. Sie blickte kurz nach hinten. Sie konnte sich nicht mehr lange in dieser Stellung halten. Er musste handeln. Sie deutete mit dem Finger nach unten in Richtung Oberschenkel des Pferdes.

Da gab es auch für ihn Laschen, in die seine nackten Füße passten. Thoralf schlüpfte mit dem Finger aus ihr heraus, um sich festhalten zu können und gab sich alle Mühe, die Halterungen zu erreichen. Es gelang. Thoralf erhob sich leicht vom Pferderücken und bekam so seinen Penis frei. Sein Herz war am Herausspringen. Er atmete hastig und begann zu zittern, als er das aufs äußerste gespannte Glied, so vorsichtig es ihm möglich war, an ihre geöffnete Spalte führte. Beim Eindringen stießen beide einen vor Geilheit sirrenden Schrei aus. Er bewegte sich nur drei Mal in ihr, dann verharrte er. Es machte sich eine Angst in ihm breit, dass sie bei gleichzeitigem Erreichen des Orgasmus vom Pferd stürzen könnten. Sie musste das Gleiche denken und ließ den Hengst stehen. Das kluge Tier hielt genau wieder an dem gefallenen Baum. Thoralf löste sich achtsam von Veronika, stieg taumelnd ab und hob sie herunter. Er legte sie ins Gras und gab ihr sein Glied, das nicht an Steife verloren hatte. Nach wenigen Sekunden war der Akt in inniger Umarmung vollzogen. Thoralf und Veronika kosteten ihre Umklammerung diesmal leidenschaftlich aus. Sie wollten gemeinsam einschlafen.

Als er erwachte, war sie verschwunden. Kein Pferd, kein Auto, keine Veronika. Er erhob sich, zog seine Kleider an und fuhr zurück zur Stadt, in sein Apartment.

Warum hatte sie ihn einfach im Gras liegenlassen? Wie würden sich die nächsten Treffen gestalten? Er zündete sich eine Zigarette an, was er schon lange nicht mehr getan hatte, schenkte sich einen Manhattan ein und ließ sich in den tiefen, bequemen Ledersessel fallen. So nahe war er ihr noch nie gewesen. So lange, eng umschlungen, es kam ihm vor wie ein Traum, den er nie wieder träumen würde. Sollte er recht behalten? Oder würde ab sofort alles anders sein zwischen ihnen? Thoralf spürte noch immer eine starke Müdigkeit. Oder wieder. Er konnte es nicht verhindern, dass er im Sessel einschlief. Den Freitag hatte er als freien Tag genommen. Und so wankte er gegen Morgen, kurz vor fünf Uhr, vom Sessel in Richtung Küche und wäre fast noch zu Fall gekommen, denn ein Krampf hatte sich während der ersten Schritte seines linken Oberschenkels bemächtigt. Ein plötzlicher Höllenschmerz ließ ihn in die Knie sinken.

Es klingelte an der Wohnungstür. Thoralf kam nicht schnell genug zum Türöffner. Wer erlaubte sich die Unverschämtheit, ihn bereits zu so früher Stunde aus dem Bett zu holen? Das Klingelzeichen ertönte nur einmal. Niemand stand vor der Tür, niemand kam die Treppe herauf. Thoralf wohnte im zweiten Stock, und so hinkte er die wenigen Stufen hinunter bis zum Briefkasten. Ein Couvert von „Creatuspeople“ war eingeworfen worden. So schnell nach der letzten Begegnung mit Veronika? Oder lag ein anderer Grund vor, ihn zu kontaktieren? Die Neugier überwand den Schmerz. Thoralf konnte es nicht erwarten, die Nachricht zu lesen, nahm auf dem Rückweg den Lift und riss hastig den Umschlag auf. Dabei fiel ein zweiter heraus. Ein hellgrünes, kleines Couvert mit einem dunkelgrünen Ginkgoblatt im linken oberen Eck. Oh, das musste ein persönlicher Brief von Veronika sein. Nun wollte er ihn doch in Ruhe lesen, lechzte nach einer Zigarette und nahm gespannt noch einmal in seinem Schlafsessel Platz. Ohne Anrede standen nur wenige Worte geschrieben: „Wir müssen uns unbedingt sehen. Wenn du kommen kannst, würde ich heute Nachmittag gegen 17 Uhr im Lambertpark am kleinen Felsen auf dich warten, Veronika.“

Thoralf war verwirrt. Er sehnte den Nachmittag herbei und begann, sich mit dem Verrichten unsinniger Kleinigkeiten in der Wohnung zu beschäftigen.

Bereits eine halbe Stunde vor der vorgeschlagenen Zeit lief Thoralf unruhig am kleinen Felsen auf und ab. In einem dunkelgrünen, mit zarten weißen Blüten bedruckten Sommerkleid stand sie plötzlich vor ihm. Veronika. „Wir werden uns nicht wieder sehen“, sagte sie ernst und gab ihm einen kurzen Kuss und ein hellgrünes, kleines Couvert. „Eine kleine Erinnerung an mich.“

Damit war sie verschwunden. Thoralf öffnete ratlos das Couvert und hielt Veronikas brillantenbesetztes Fußkettchen in der Hand.

Abseits der Zufriedenheit

Sie war eigentlich soweit zufrieden. Ja, soweit zufrieden, mit ihrem Leben.

Das ließ alles offen. Ihr Leben lief in geregelten Bahnen. Sie hatte einen Mann, zwei erwachsene Kinder, sie hatte einen Beruf, eine Arbeit und mit Dietrich gemeinsam ein Haus. Sie hatten es damals gekauft, nachdem die beiden Kinder geboren waren. Dietrich verdiente so viel, dass sie sich das Haus leisten konnten. Dreimal im Jahr fuhren sie in den Urlaub, vor zwei Jahren wurde ein Wohnwagen angeschafft. Sie liebten Italien. Dahin zog es sie. Und dahin würden sie nun wenigstens einmal im Jahr mit dem Gefährt reisen. Sie schlief dreimal im Monat mit ihrem Mann. Ob das in ihrem Alter die Norm war, wusste sie nicht. Und sie wollte es auch nicht wissen.

Tatjana, eine Frau Ende vierzig, stand mitten im Leben. Es war alles organisiert, der Tagesablauf weitgehend der gleiche. Zweimal im Monat gingen sie ins Theater. Die Stücke suchte sie aus, Dietrich ließ sie entscheiden. Er ging mit.

Zweimal im Monat gingen sie essen, einmal zum Vietnamesen, einmal zum Italiener. Ein Wein – ein Menü für Zwei – ein Wein. Schweigen. Die Kinder aus dem Haus. Enkelkinder? Dietrich fragte nicht danach, sie hatte die Hoffnung längst verloren, jemals Großmutter zu werden. Alle vierzehn Tage kamen abwechselnd die Kinder, einmal im Monat fuhren Dietrich und Tatjana zu ihnen. Abwechselnd.

Es gab Freunde. Dietrich hatte Bernhard und Ben. Mit Bernhard spielte er hin und wieder Schach, mit Ben fuhr er jeden Donnerstag zwanzig Kilometer Fahrrad. Mit Bernhard und Ben schwitzte er montags in der Sauna. Tatjana war befreundet mit Annett, Christine, Birgit und Natalie. Aber Sonja war ihre beste Freundin. Sie kannten sich, seit die Kinder klein waren. Sie vertrauten einander, sie würden füreinander durchs Feuer gehen. Sonja wohnte dreizehn Kilometer von Dornschmidts entfernt. Tatjana und Sonja gingen ebenfalls montags in die Sauna, natürlich in eine andere, zuvor Spinning® und ein wenig Kraft. Bauch, Beine, Po, das Pflichtprogramm eben. Nach der Sauna tranken sie in der kleinen Bar nebenan noch ein Glas Sekt und ließen sich dann von Ingolf, Sonjas Mann, abholen. Ingolf brachte Tatjana nach Hause, gemeinsam mit Sonja, sagte Dietrich kurz guten Abend. Zu den anderen Freundinnen unterhielt sie eine sporadische Verbindung. Man rief sich an, man half sich, man ging auch mal gemeinsam ins Kino. Jedoch mit Sonja redete Tatjana über alles. Über fast alles.

Aber Tatjana war ja soweit mit ihrem Leben zufrieden. Dreimal im Monat hatte sie Sex mit Dietrich. Das Ergebnis war zufriedenstellend, Dietrich genügte es. Dietrich war vierzehn Jahre älter als Tatjana. Er war einfach gestrickt, einfach zu befriedigen. Dietrich steckte seine Kraft in seine Arbeit. Er arbeitete als leitender Ingenieur bei Reimann & Klose, einem gut gehenden Unternehmen, das Baumaschinen produzierte. Dietrich war mit seinem Leben sehr zufrieden. Ihm genügte es, so wie es war, sein Leben. Ihm genügte es, dreimal im Monat mit seiner Frau zu schlafen. Das reichte ihm. Tatjana, seiner Frau, reichte es nicht.

Seit zwei Jahren gespensterte der Gedanke in ihrem sonst so braven Hirn, einmal aus der Monotonie auszubrechen. Dietrich war ihr erster Mann. Vor Dietrich hatte Tatjana keine Männerbekanntschaften. Eine kurze Affäre mit einem jungen Studenten. Wie gesagt, vor Dietrichs Zeit. Es blieb nur eine Affäre. Der junge Mann hatte sehr schnell die Nase voll. Tatjana war viel zu prüde erzogen worden. Sie war sozusagen fast noch Jungfrau und doch schon altbacken, als sie mit dreiundzwanzig Dietrich traf, er siebenunddreißigjährig, kurz vor Abschluss seines Ingenieurstudiums. Dietrich fand Tatjana nicht altbacken. Sie gefiel ihm so, wie sie war. Dietrich wollte eine Frau, die einer geregelten Arbeit nachging, ein, höchstens zwei Kinder, vielleicht drei, die nach deren Geburt jeweils drei Jahre zu Hause bleiben und neben der Erziehung der Kinder für ihn, Dietrich, kochen würde. Er war klug genug, diese Vorstellung von einem erfüllten Familienleben niemals auszuplaudern. Er verstellte sich bravourös.

Recht bald kam das erste Kind, Nina. Die Fliege klebte im Netz der Spinne und merkte es nicht einmal. Gleich ein Jahr später wurde Sören geboren. Tatjana liebte ihre Familie, liebte die Kinder. Entsprach Dietrichs Vorstellungen. Liebte Dietrich. Anfangs fünf-, jetzt dreimal im Monat. Es war nichts Spektakuläres, was sich im gemeinsamen Bett zutrug. Sie kannte nichts anderes. Dietrich hielt sich für einen begehrenswerten Mann. Tatjana würde, wenn er es ihr gesagt hätte, wohl zugestimmt haben. Sie hatte einen Mann, sie hatte Sex. Alles gut.

Bis – ja bis sie sich traute, mit Sonja darüber zu reden. Sie zu fragen, ob es noch etwas anderes gäbe. Ob die Frauen im Fernsehen logen, wenn sie beim Sex stöhnten. Sie mussten lügen, Tatjana stöhnte nie. Sonja war bestürzt. Sie hatte bis dahin geglaubt, ihre beste Freundin sei eine glückliche Frau. Tatjana wirkte immer ausgeglichen, sie zeigte sich fröhlich, machte Späße, wenn sie sich sahen, wirkte sie gelöst. Eben glücklich. Sie brauchten nicht über Sex zu reden. Wozu auch, jede von ihnen hatte einen perfekten Mann.

Dann bat Tatjana eines Tages im Mai, die Biergartensaison hatte gerade begonnen, um ein Treffen. Nun saßen sie im Garten vom Café Langhals. Ein schöner Vormittag, Tatjana nutzte einen freien Tag, Sonja befand sich gerade im Krankenstand. Tatjana fragte Sonja mit niedergeschlagenen Augen, ob sie noch etwas anderes kenne als Hinein – Heraus – Hinein – Heraus und Fertig.

Dann blickte sie Sonja genau in die Augen und verlangte eine genaue, ehrliche Antwort. Sonja schluckte und setzte sich neben sie. „Tatjana, wann könntest du für zwei Tage wegfahren – verreisen? Mit mir.“ Die Freundin sah sie verständnislos an. Sonja wiederholte ihre Frage. Und Tatjana sagte zu. Sie verabredeten einen Termin.

Sie traten die Reise ins Ungewisse, für Tatjana, mit Sonjas Wagen an. Jede mit Reiserolli, Beautycase und großer Schultertasche. Dietrich war überrascht aber ohne Argwohn.

Also los im Sauseschritt. Raus aus der Stadt, weg von dem Trubel. Als sie die Landstraße unter sich fühlten und grüne Auen links und rechts sahen, stellte Tatjana ihre Fragen.

„Ich werde dich entführen“, antwortete Sonja, „in eine Welt, die du bisher noch nicht kennst. Du wirst dich wohlfühlen, du wirst Tränen weinen, wenn wir Abschied nehmen müssen. Doch stell mir bitte keine Fragen mehr. Lass dich einfach auf ein Abenteuer ein.“ Tatjana lächelte und schloss die Augen.

„Wie lange fahren wir?“ „Etwa zwei Stunden.“

Das Reiseziel war eine alte Bockwindmühle mit Nebengebäuden, die einsam und allein ein großes Feld- und Wiesenland beherrschte. Sie wurde seit vielen Jahren nicht mehr zum Mahlen von Korn genutzt. Ein Flügel war abgebrochen und in einfachster Form durch neues Holz ersetzt worden. Im Laufe der Jahre hatte sich niederes Buschwerk angesamt, Flieder und Holunder waren ungebändigt in den Himmel gewachsen, und erst in weiter Ferne sah man Äcker mit Getreide und Rüben sowie die Häuser eines kleinen Dorfes.

Flache, barackenähnliche Gebäude umkreisten in einiger Entfernung die Mühle. Zwei waren puristisch, in einfachem Stil errichtet und schienen nichts weiter als Schlafräume und Nasszellen zu bergen. Eines der Häuser musste die Verwaltung sein, ein zweites, das auch einzeln stand, ein Restaurant oder Café. Die Mühle aber schien gut erhalten, zumindest hatte sie von außen den Anschein.

Tatjana fragte sich, was sie hier solle. Doch sie fragte Sonja nicht, ließ alles geschehen. Sonja ließ die Freundin kurz in der Nähe der Mühle stehen und meldete beide im Verwaltungsgebäude an. Dann steuerten sie auf eine der Baracken zu und zogen in ein gemeinsames Zimmer ein. Tatjana hatte auf dem Parkplatz zwei Autos registriert, als sie ankamen. Also mussten sie ja fast allein hier sein. Es war nachmittags, 17 Uhr. Wo hielten sich die anderen Gäste oder Teilnehmer auf? Die Betten standen nebeneinander wie Ehebetten, eine Garderobe, ein Flachschrank, je ein kleines, rundes Tischchen am Bett. Sonja und Tatjana stellten das Gepäck ab und gingen hinüber in das Restaurant, einen Kaffee trinken. Im Innenraum saßen lediglich zwei Männer, die die eintretenden Frauen keines Blickes würdigten.

Eine weibliche Bedienung brachte Kaffee und zwei Törtchen. Tatjana war ziemlich aufgeregt. Sie konnte nicht stillsitzen. Sie hielt die Spannung nicht aus.

„Sonja, was passiert hier, sag es mir!“ „In einer Stunde sind wir dran“, sagte Sonja leise, „trink deinen Kaffee und freue dich auf das, was kommt.“

Als die Freundinnen in ihr Zimmer zurückkamen, lag auf jedem Bett sehr erotische Unterwäsche, für die blonde Tatjana in ganz hellem Creme, für Sonja, die fast schwarzes Haar trug, auberginefarben. Dazu hingen an der Garderobe zwei farblich passende Seidenmäntelchen, darunter mattsilberne High Heels. Tatjana erschrak: „Was soll das werden?“ Sonja lächelte: „Die Dusche ist dort, hinter dem Vorhang.“ Tatjana entledigte sich zögernd ihrer Garderobe, nahm die für sie bestimmten Dessous mit und schlüpfte hinter den Vorhang. Das knappe, cremefarbene Etwas stand ihr sehr gut und ließ sie sehr sexy erscheinen. Als sie wieder ins Zimmer trat, standen auf einem der runden Tischchen zwei gefüllte Sektkelche. Sonja bewegte sich federnd in Richtung Dusche und säuselte: „Warte bis ich wieder hier bin.“ Bei Sonja musste bereits eine gewisse Gewöhnung vonstattengegangen sein, denn sie kam sehr schnell aus der Duschkabine zurück, strahlend schön, in auberginefarbenen Dessous. Sie reichte Tatjana ein Glas, stieß mit ihr an und küsste sie innig auf den Mund. Tatjana wäre fast das Sektglas aus der Hand gefallen. Doch der Kuss hatte sie angenehm erregt. Das prickelnde Getränk tat sein Übriges.

Beide zogen die Seidenmäntelchen über und bewegten sich langsam hinüber zur Mühle.

Tatjanas Herz begann zu klopfen. Sie war so angespannt und erregt, dass ihr das Gehen in den High Heels schwerfiel. Inzwischen standen vier Pkw auf dem Parkplatz.