Maulana Rumi: Qazal (Orientalische Liebeslyrik: Qaselen/Ghaselendichtung) - Dschalal ad-Din Muhammad Rumi - E-Book

Maulana Rumi: Qazal (Orientalische Liebeslyrik: Qaselen/Ghaselendichtung) E-Book

Dschalal ad-Din Muhammad Rumi

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Beschreibung

Dieses eBook: "Maulana Rumi: Qazal (Orientalische Liebeslyrik: Qaselen/Ghaselendichtung)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Das Qazal / Ghasel (Liebesworte) ist eine lyrische Gedichtform, die bereits in vorislamischer Zeit auf der Arabischen Halbinsel entstanden ist. Die Blüte der Ghaselendichtung wird im persischsprachigen Raum etwa ab dem 12./13. Jahrhundert erreicht. Unter dem prägenden Einfluss der großen persischen Ghaselendichter Rumi und Saadi im 13. Jahrhundert entwickelte sich die Poetik des Ghasels zu einem strengen und hochkomplexen System von Form- und Sinnbeziehungen. Der ursprünglich erotische Gehalt der Lyrik wurde von dichtenden Mystikern und mystischen Dichtern mit religiösen Inhalten gefüllt. Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207-1273) war ein persischer Mystiker und einer der bedeutendsten persischsprachigen Dichter des Mittelalters. Von seinen Derwischen und auch späteren Anhängern wird er Maulana genannt. Nach ihm ist der Mevlevi-Derwisch-Orden benannt.

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Dschalal ad-Din Muhammad Rumi

Maulana Rumi: Qazal (Orientalische Liebeslyrik: Qaselen/Ghaselendichtung)

Übersetzer: Friedrich Rückert

e-artnow, 2014
ISBN 978-80-268-1285-2

Inhaltsverzeichnis

Solange die Sonne nicht den Nachtflor bricht
Zum Himmel thu' ich jede Nacht den Liebesruf
Ich sah empor, und sah in allen Räumen Eines
Als ich scharfen Dorn mich sahe, Rosenschwelle sucht' ich auf
Obgleich die Sonn' ein Scheinchen ist deines Scheines nur
Wer gesehn hat deine Wangen wird nach Rosenschein nicht gehn
Ich bin der Falk' der Geisterwelt
Komm, o Frühling meiner Seele, Welten wieder mache neu!
Tritt an zum Tanz! wir schweben in dem Reihn der Liebe
Komm, komm! du bist die Seele, die Seele mir im Reigen
Schall, o Trommel, hall, o Flöte! Allah hu!
Dein Fuß fleucht aller Orten hin aus unserm Kreis', o fleuch uns nicht!
Der Frühling stirbt, wann du mit Schwalben gehst
Lieb' ist nicht in Schrift und Buch, der Buchstab' ist ihr Streiter nicht
Wohl endet Tod des Lebens Not
Ihr Augen, geht, den Lenz zu schauen
Der Tag ist hie, das Fest ist hie der Rose
Die Rose ist das höchste Liebezeichen
O welche Werkstatt hegst du mir im Herzen!
Ein Gottesmann ist trunken ohne Most
Schlaf nicht, Gastfreund, mein Gedanke! diese Nacht
O Lieb'! ich zeug' es dir: ich weinte trüb wie Nacht
O Himmel, welch ein Freund, o welch ein Leu ist das!
Ich bin das Sonnenstäubchen, ich bin der Sonnenball
Du bist der Weltbrunn der Genüsse
Ich bin die Reb', o komm, und sei der Rebe
O Vogel, der nach Freiheit girret
Klage nicht, daß du in Fesseln seist geschlagen
Ich sah, wie auf zur Sonne sich schwang ein Adelaar
Ums reine Licht hab' ich die Flamme liebgewonnen
Glücklich preis' ich euch, ihr Brüder, die ihr unvertrieben
Ich bin die Rose, die des Frühlings Schläfe kränzet
Einst um Liebe, die Peri, hat der Dschinne Schmerz gefreit
Unser Haus hat viele Thüren
O der du bist gekommen in des Daseins Land
Tag ist's, auf, steh auf, o Jüngling Muselmane!
Kommt das Schwert aus Schmiedes Händen rein an Spitz' und Schneide
Rein gehalten dein Gewand
Die Liebe rief vom Himmelsthor
Die hin zur Kaaba pilgern gehn
Wenn mir der Freund wird seine Hilf' erzeigen
Immer mehr werd' ich begehren
Der Wolken als geordnete Kamelenreih'n des Himmels lenkt
Verzicht' auf Welt, daß Herr der Welt du seiest
Sag, wenn du's weißt, Geselle
Suchst du Liebestrunkene? sieh hier, die ertranken!
O Wandrer auf den Wegen, was weißt du?
Mit deiner Seele hat sich meine
Meiner Seele Morgenlicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
O ihr, in deren Brust ich poch', ich liebe lang
Du hast nur flüchtig uns gelacht, o fleuch uns nicht!
Vorbei sind die Fasten, das Fest ist, das Fest ist gekommen
Komm, daß ich dich fasse, reiche mir die Hand!
Das spröde Erz ist weich geworden
Hauch und zieh ein Fünkelein zur Flamme!
Zur Sonne schaut der Aar mit Mut
Unglauben ist die Nacht, die Nachtlamp' ist der Glauben
Ich sah ein Meer im Sturme, des Wogen mit Gezische
Du bist der Schreiber und die Schrift bist du
Er hat's gemacht, was soll ich machen?
O Bruder, hör, und sei nicht taub der Liebe!
Komm, der Liebe Sklave sei!
Wo zum Waschen Wasser fehlt
Schönste Blum' auf Erdenwiesen, Ali, Abutaleb's Sohn!
Allah hat eröffnet euern Vätern
Kommt, fromme Brüder, betet des Höchsten Wunder an
Nach welchem ich frage, wo ist er?
Verliebte! Verliebte! ich komm' aus der Welt
Ein Wort von deinen Lippen, du brauchst es nicht zu sagen
Laß mein Streben dir gefallen
Höchste Liebe, wo du thronest, laß vor deinem Throne knien

Solange die Sonne nicht den Nachtflor bricht

Inhaltsverzeichnis

Solange die Sonne nicht den Nachtflor bricht, Sind Tagesvögel ohne Zuversicht. Der Blick der Sonne ruft die Tulpen auf; Jetzt ist, o Herz, dir zu erwachen Pflicht. Das Sonnenschwert gießt aus im Morgenrot Das Blut der Nacht, von der es Sieg erficht. Voll Schlafs das Auge, sprach ich: Es ist Nacht. Er sprach: Vor meinem Angesichte nicht. Solang' es graut, ist zweifelhaft der Tag; Am hellen Tag, wer zweifelt noch am Licht? Im Osten steht das Licht, ich steh' im West, Ein Berg, an dessen Haupt der Schein sich bricht. Ich bin der Schönheitssonne blasser Mond; Schau weg von mir, der Sonn' ins Angesicht!

Zum Himmel thu' ich jede Nacht den Liebesruf

Inhaltsverzeichnis

Zum Himmel thu' ich jede Nacht den Liebesruf, Der Schönheit Gottes voll, mit Macht den Liebesruf. Mir jeden Morgen Sonn' und Mond im Herzen tanzt, Zu Sonn' und Mond thu' ich erwacht den Liebesruf. Auf jeder Au erglänzt ein Strahl von Gottes Licht; Ich thu' an Gottes Schöpferpracht den Liebesruf. Die Turteltaub' im Laub, erweckt von meinem Gruß, Thut mir entgegen girrend sacht den Liebesruf. Dem Felsen, der zu deinem Preis mit Licht sich krönt, Zuruf' ich, und er nimmt in Acht den Liebesruf. Dir thu' ich für die Blum' im Feld, die schüchtern schweigt, Fürs Würmlein, das du stumm gemacht, den Liebesruf. Das Weltmeer preist mit Rauschen dich, doch ohne Wort; Ich hab' in Worte ihm gebracht den Liebesruf. Dir thu' ich als das Laub am Baum, als Tropf' im Meer, Dir als der Edelstein im Schacht, den Liebesruf.

Ich sah empor, und sah in allen Räumen Eines

Inhaltsverzeichnis

Ich sah empor, und sah in allen Räumen Eines; Hinab ins Meer, und sah in allen Wellenschäumen Eines. Ich sah in's Herz, es war ein Meer, ein Raum der Welten, Voll tausend Träum'; ich sah in allen Träumen Eines. Du bist das Erste, Letzte, Äußre, Innre, Ganze; Es strahlt dein Licht in allen Farbensäumen Eines. Du schaust von Ostens Grenze bis zur Grenz' im Westen, Dir blüht das Laub an allen grünen Bäumen Eines. Vier widerspenst'ge Thiere ziehn den Weltenwagen; Du zügelst sie, sie sind an deinen Zäumen Eines. Luft, Feuer, Erd' und Wasser sind in Eins geschmolzen In deiner Furcht, daß dir nicht wagt zu bäumen Eines.

Als ich scharfen Dorn mich sahe, Rosenschwelle sucht' ich auf

Inhaltsverzeichnis

Als ich scharfen Dorn mich sahe, Rosenschwelle sucht' ich auf. Als ich mich sah gallenbitter, Honigs Zelle sucht' ich auf. Als ich mich ein Giftgefäß sah, sucht' ich auf das Gegengift. Als ich trüb mich Hefen sahe, Weineswelle sucht' ich auf. Als ich unreif Obst mich sahe, sucht' ich reifes Sonnenlicht.