Mein Teekräutergarten - Claudia Peters - E-Book

Mein Teekräutergarten E-Book

Claudia Peters

5,0

Beschreibung

Egal ob im Beet, auf dem Balkon oder der Terrasse - ein duftender, dekorativer Teekräutergarten ist eine Wohlfühloase der besonderen Art und versorgt Sie rund ums Jahr mit Kräutern für leckere und heilkräftige Kräutertees. Dieser Ratgeber vermittelt Ihnen Schritt für Schritt, anschaulich und fundiert das dazu notwendige Wissen. Er enthält alle Grundlagen für den biologischen Anbau und die Pflege von Teekräutern sowie bebilderte Anleitungen zum Anlegen und Bepflanzen unterschiedlicher Teekräutergärten, u. a. Steingarten, Kräuterspirale, Hochbeet- und Topfgarten. 21 Steckbriefe ausgewählter Teekräuter - darunter heimische, mediterrane und exotische - helfen Ihnen dabei, die besten Arten für Ihr Kräuterparadies auszuwählen. Zudem erhalten Sie wertvolle Informationen zum Ernten, Trocknen, Aufbewahren, Zubereiten und Anwenden der selbst angebauten Teekräuter. Abgerundet wird das Ganze durch zahlreiche Rezepturen zum Zusammenstellen bekömmlicher Teemischungen für den täglichen Genuss sowie wirksamer Heilteemischungen gegen verschiedenste Krankheitsbeschwerden. *Buch enthält farbige Abbildungen

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Seitenzahl: 139

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Über die Autorin: Claudia Peters glaubt an eine Welt, in der Menschen verantwortungsbewusst mit Ressourcen umgehen sowie eigenverantwortlich und zufrieden leben können. Sie schreibt, um ihren Teil zu dieser Welt beizutragen. Angetrieben von Neugier und Wissensdurst, stellt sie Gewohnheiten in Frage und experimentiert in verschiedenen Lebensbereichen mit alternativen Lösungen. Im eigenen Garten baut sie seit mehreren Jahren erfolgreich Gemüse und Kräuter an. Mit ihren Büchern möchte sie ihre Erfahrungen an andere weitergeben.

Kontakt: [email protected]

HINWEIS: Die in diesem Buch vorgestellten Teekräuter können zur Zubereitung von Heiltees verwendet werden. Diese können Heilungsprozesse fördern und sind als Hausmittel vor allem bei leichten Beschwerden eine gute Option - ihre Anwendung kann jedoch nicht als Ersatz für einen Arztbesuch gelten. Anwendungshinweise und Rezepturen für Heiltees beruhen größtenteils auf Erfahrungswerten. Bei Unsicherheiten bezüglich der Verwendung bestimmter Teekräuter ziehen Sie bitte stets einen Arzt oder Apotheker zurate. Alle Inhalte dieses Buches wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Das Buch enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte kein Einfluss genommen werden kann - auch für diese Inhalte wird keine Gewähr übernommen.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Was steckt drin im Kräutertee?

Die Grundlagen erfolgreichen Teekräuteranbaus

Saatgut und Jungpflanzen

Standortbedingungen: Licht und Bodenbeschaffenheit

Gießen und Düngen

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung

Winterschutz

Rückschnitt und Vermehrung

Das Ernten, Trocknen und Aufbewahren von Teekräutern

Die Zubereitung und Anwendung von Kräutertee

Teekräutersteckbriefe

Balsamstrauch

Besenheide

Brennnessel

Brombeere

Fenchel

Frauenmantel

Goldrute

Griechischer Bergtee

Jiaogulan

Kamille

Lavendel

Mädesüß

Melisse

Pfefferminze

Salbei

Schafgarbe

Thymian

Wermut

Wilde Malve

Ysop

Zitronenverbene

Rezepturen für Heil- und Hausteemischungen

Hinweise zum Planen und Anlegen Ihres Teekräutergartens

Beispiele für das Anlegen und Bepflanzen von Teekräutergärten

Teekräuter-Topfgarten für Einsteiger – für Balkon & Terrasse

Ebenerdiges Gartenbeet mit heimischen Teekräutern

Einfaches und artenreiches Teekräuterhochbeet

Teekräuterpyramide für Balkon & Terrasse

Hügelbeet mit Erkältungsteekräutern

Teekräutersteingarten

Teekräuterspirale

Übersichtstabellen

Anhang

Einleitung

Die Verwendung von Teekräutern hat weltweit eine lange Tradition. Ob im alten Indien, im antiken Rom oder im mittelalterlichen Europa - Kräutertee wurde überall getrunken. Noch heute erfreut er sich großer Beliebtheit und wird als gesundes Alltagsgetränk genauso geschätzt wie als Heilmittel mit vielfältiger Wirkung auf Körper und Seele. Gerade in letzter Zeit wird diesbezüglich altes Kräuterwissen wiederentdeckt und durch Erkenntnisse der modernen Pflanzenheilkunde gestützt.

Man kann durchaus behaupten, dass Kräutertee im Trend liegt - der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland ist in den letzten Jahren überwiegend gestiegen. Und doch: Während Obst, Gemüse und Küchenkräuter derzeit vermehrt wieder selbst im eigenen Garten, auf Balkonen und Terrassen angebaut werden, findet ein gezielter Teekräuteranbau eher selten statt.

Das vorliegende Buch möchte dazu anregen, diesen Umstand zu ändern, da so einiges für den Selbstanbau von Teekräutern spricht. Zum einen wird es zunehmend schwerer, Flächen für das Sammeln wild wachsender Teekräuter zu finden, die nicht durch Umweltverschmutzung und intensive Landwirtschaft belastet sind. Wer Teekräuter selbst anbaut, hat die Kontrolle darüber, welche Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt oder konsequent gemieden werden – ein großer Vorteil auch gegenüber Kräutertee aus konventionellem Handel. Zum anderen sparen gerade Vielteetrinker durch den Eigenanbau bares Geld, was schnell klar wird, stellt man den Kaufpreis von Teekräutersaatgut oder Jungpflanzen dem Preis käuflich zu erwerbender Tees gegenüber. Da die meisten Teekräuter mehrjährig und leicht zu vermehren sind, ist der Ernteertrag nach einiger Zeit mitunter sogar so hoch, dass Freunde und Verwandte direkt mitversorgt werden können. Steht kein Garten für einen Anbau zur Verfügung, finden Teekräuter in Töpfen und Kübeln selbst auf kleinen Balkonen und Terrassen noch einen Platz. Und nicht zu vergessen, duften sie herrlich, sind überaus hübsch anzusehen und obendrein meist auch noch pflegeleicht.

Eine klare Definition des Begriffes 'Teekräuter' gibt es nicht. Im weiteren Sinne sind darunter jedoch Pflanzen zu verstehen, von denen bestimmte Teile der Kräuterteegewinnung dienen. Dabei müssen diese Pflanzen botanisch gar nicht zwingend als Kraut einzustufen sein – was aufgrund des Namens zu vermuten wäre – auch Sträucher und Halbsträucher können beispielsweise zu den Teekräutern zählen. Im weiteren Verlauf werden Teekräuter in ihrer Gesamtheit bisweilen auch als Teepflanzen bezeichnet, sind dabei jedoch nicht zu verwechseln mit den Teestrauchgewächsen aus denen der sogenannte 'Echte Tee' – Schwarz- oder Grüntee – gewonnen wird. Dieser gedeiht in mitteleuropäischem Klima nicht, lässt sich geschmacklich jedoch, so viel sei schon verraten, mit Teekräutern aus Eigenanbau durchaus kopieren.

Im ersten Teil dieses Buches finden Sie grundlegende Informationen über die Wirkung von Kräutertee sowie zum Anbau und zur Pflege von Teekräutern – vom Schaffen idealer Standortbedingungen, über Schädlingsbekämpfung, Gießen und Düngen bis hin zu Winterschutz, Rückschnitt und Vermehrung. Zudem bekommen Sie Hinweise zum Ernten, Trocknen, Aufbewahren, Zubereiten und Anwenden von Teekräutern.

Der mittlere Teil des Buches enthält die Steckbriefe 21 ausgewählter Teekräuter – darunter bekannte und weniger bekannte, einheimische und exotische Arten. Einige ergeben einen wohlschmeckenden Alltagstee, andere einen wirkungsvollen Heiltee. Allen gemeinsam ist, dass sie sich gut im mitteleuropäischen Raum kultivieren lassen. Einen ersten Überblick über die vorgestellten Kräuter können Sie sich bereits vorab mithilfe der Tabellen auf den Seiten 124-126 verschaffen. Jeder Steckbrief enthält Hinweise zu Anbau, Ernte und Anwendung des jeweiligen Krautes.

Der letzte Teil des Buches beinhaltet Hinweise und Rezepturen zur Zusammenstellung eigener Heil- und Hausteemischungen sowie Tipps und beispielhafte Entwürfe zum Anlegen von Teekräutergärten. Ob ebenerdiges Gartenbeet, Hochbeet, Hügelbeet, Kräuterspirale oder Steingarten – Sie bekommen Empfehlungen zur Errichtung und Bepflanzung unterschiedlicher Beetanlagen. Für Balkon und Terrasse finden Sie Beispiele zum Bepflanzen von Töpfen und Kübeln sowie die Anleitung zum Bau einer Teekräuterpyramide.

Was steckt drin im Kräutertee?

Die Wirkung eines Kräutertees beruht im Wesentlichen auf den Eigenschaften der Stoffe, die bei der Teezubereitung aus einer Pflanze herausgelöst werden. Viele dieser Stoffe lassen sich bestimmten Wirkstoffgruppen zuordnen:

Ätherische Öle

zeichnen sich durch pflanzenspezifische Aromen aus und können unterschiedlichste Wirkungen haben, z. B. beruhigend, anregend, schweißtreibend, schweißhemmend, entkrampfend oder antibakteriell.

Bitterstoffe

regen sowohl Magensaftproduktion als auch Appetit an und lindern diverse Magen-, Gallen-, Leber- und Verdauungsbeschwerden.

Flavonoide

wirken im Zusammenspiel mit anderen Pflanzen-Wirkstoffen auf verschiedene Weise, z. B. entzündungshemmend, harntreibend, verdauungsfördernd oder antioxidativ.

Gerbstoffe

verstärken die Wirkung ätherischer Öle, wirken zusammenziehend und antiseptisch. Sie lindern entzündliche Prozesse von Haut und Schleimhaut.

Hormone

bzw. hormonähnliche Stoffe können hormonelle Störungen ausgleichen.

Saponine

fördern die Aufnahme anderer Pflanzenwirkstoffe und wirken harntreibend, schleimlösend, entzündungshemmend und hormonstimulierend.

Schleimstoffe

bekommen in Wasser eine gelartige Konsistenz. Sie legen sich wie ein Schutzfilm auf Schleimhäute, wirken reizlindernd und entzündungshemmend.

Neben den Wirkstoffen enthalten Teekräuter auch ernährungsphysiologisch relevante Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente – auch diese gelangen bei richtiger Zubereitung in den Tee. Sie sind maßgeblich beteiligt an Stoffwechselprozessen und für den menschlichen Organismus lebensnotwendig. Da der Körper sie nicht selbst bildet, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden.

Jede Teekräuterart verfügt über eine Vielzahl ganz spezifischer Wirkstoffe. Diese sind in der Regel ungleichmäßig auf einzelne Pflanzenteile verteilt. Zur Teezubereitung werden stets die Teile verwendet, die den höchsten Wirkstoffgehalt aufweisen – bei dem einen Teekraut sind das die Blüten, bei einem anderen die Blätter oder die Samen. Verantwortlich für die Heilwirkung eines Krautes sind oft jene Wirkstoffe, die in großen Mengen enthalten sind – eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt aber auch das komplexe Zusammenspiel aller einzelnen Inhaltsstoffe.

Teekräuter sind Naturprodukte, ihr Gehalt an Wirk- und Inhaltsstoffen schwankt, weil er durch unzählige Faktoren mitbestimmt wird – beispielsweise durch das Erbgut einer Pflanze oder durch das Klima und die Bodenbeschaffenheit ihres Standortes. Für den Anbau wirkungsvoller, geschmacksintensiver und gesunder Pflanzen gilt es deshalb, optimale Bedingungen zu schaffen und die Bedürfnisse einzelner Teekräuterarten bestmöglich zu erfüllen. Über die Anbaubedingungen hinaus beeinflussen auch der Erntezeitpunkt, der Trocknungsprozess und die Art der Aufbewahrung den Wirk- und Inhaltsstoffgehalt von Teekräutern. Wie viele von diesen Stoffen dann schlussendlich in einem Kräutertee zu finden sind, ist obendrein noch abhängig von der richtigen Teezubereitung. Jeder Schritt auf dem Weg vom Saatgut eines Teekrautes bis zum fertigen Kräutertee will mit Bedacht gegangen werden – die folgenden Kapitel helfen Ihnen dabei.

Die Grundlagen erfolgreichen Teekräuteranbaus

Der beste Gradmesser für den erfolgreichen Anbau von Teekräutern ist zweifellos eine gute Ernte. Diese zeichnet sich durch eine hohe Qualität und Quantität der geernteten Pflanzenteile aus. Hier erfahren Sie, welche Vorgehensweisen und Maßnahmen zum bestmöglichen Gedeihen Ihrer Teekräuter beitragen.

Saatgut und Jungpflanzen

Nur gesunde, in jeder Wachstumsphase unter optimalen Bedingungen gezogene Teekräuter weisen einen hohen Gehalt an Wirk- und Inhaltsstoffen auf und sind imstande, diese an die nächste Generation weiterzuvererben. Demnach ist es wichtig beim Kauf von Saatgut und Jungpflanzen auf hohe Qualität zu achten.

Teekräutersaatgut finden Sie im Fachhandel – ob biologisch oder konventionell ist eine Frage des Standpunktes oder auch des Budgets. Da die Keimfähigkeit von Samen unter anderem abhängig von der richtigen Lagerung ist, sollten Sie Saatgut zu Hause stets kühl, dunkel und luftdicht verschlossen aufbewahren. Für viele der später im Buch beschriebenen Teekräuter ist eine Aussaat jedoch, wenngleich prinzipiell zwar möglich, nicht das Mittel der Wahl. Eine Direktsaat in Beet oder Pflanzgefäß bleibt, vor allem bei Teekräutern die ursprünglich wärmeren Klimazonen entstammen, häufig erfolglos. Ihre Anzucht im Haus ist mitunter sehr aufwändig und erfordert häufig die Einhaltung ganz bestimmter Temperaturen sowie eine künstliche Beleuchtung. Aus diesem Grund werden Teekräuter in vielen Fällen besser gepflanzt als gesät – vor allem dann, wenn es sich um Sträucher oder Halbsträucher handelt.

Kaufen Sie Teekräuterjungpflanzen vorzugsweise in Gärtnereien und Kräutergärtnereien. Supermarktkräuter werden – und leider trifft das bisweilen auch auf jene in Gartencentern und Baumärkten zu – aus Effizienzgründen oft mittels massiver Düngergaben zu überschnellem Wachstum gedrängt, wodurch die Pflanzen Aroma- und Inhaltsstoffe nur mangelhaft ausbilden und anfälliger für Schädlinge und Krankheiten sind. Auch die Sortenbezeichnung der verkauften Kräuter ist im Supermarkt mitunter nicht korrekt. Zudem bekommen Sie dort keine Auskünfte über während der Aufzucht verwendete Dünge- oder Spritzmittel – nicht unwichtig zu wissen bei Pflanzen, die der Teegewinnung dienen. In einer Gärtnerei können solche Fragen hingegen in aller Regel beantwortet werden. Wollen Sie ganz sicher gehen, dass während der Aufzucht nur organische Düngemittel zum Einsatz kamen und auf chemische Pestizide und Herbizide verzichtet wurde, kaufen Sie Ihre Jungpflanzen in einer biologisch wirtschaftenden Gärtnerei.

Viele Gärtnereien verfügen heute über einen Onlineshop, so können Teekräuter bequem über das Internet bestellt und per Post geliefert werden. Ein direkter Kauf vor Ort bietet Ihnen jedoch den Vorteil einer sorgfältigen Auswahl: Kaufen Sie nur kompakte, kräftige und stabile Pflanzen mit regelmäßigem Wuchs. Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, sollten ein angenehmes Aroma entfalten, sobald Sie mit dem Finger über ihre Blätter streichen. Einige wenige, dafür aber lange Triebe sowie welke, gekräuselte, fleckige, matte, durchscheinende oder gelbe Blätter sind kein Zeichen für Qualität. Kontrollieren Sie die Blattunterseiten auf Schädlingsbefall. Finden sich dort Beläge oder Insektengespinste, kaufen Sie weder die davon betroffene Pflanze noch Pflanzen in unmittelbarer Nähe. Heben Sie die Pflanzen ruhig auch einmal vorsichtig aus ihrem Topf heraus – der Wurzelballen sollte fest sein und feine weiße Wurzeln aufweisen. Keinesfalls sollten sich dicke Hauptwurzeln im Kreis um den Wurzelballen herumwinden. Zu Hause setzen Sie gekaufte Jungpflanzen bestenfalls gleich in die Erde. Um ihnen das Anwachsen zu erleichtern, empfiehlt es sich den Wurzelballen kurz zu wässern und ihn, wenn er sehr fest ist, etwas zu lockern oder aufzureißen. Setzen Sie Pflanzen stets so tief, dass der Wurzelballen 1 cm hoch mit Erde bedeckt werden kann.

Neben dem Kauf von Saatgut und Jungpflanzen gibt es noch eine weitere Möglichkeit einen Teekräutergarten zu bestücken: Haben Sie im Familienoder Bekanntenkreis einen erfahrenen Gärtner, der gut gepflegte Teekräuter anbaut, bitten Sie ihn um Stecklinge, Absenker, Rhizomteile oder geteilte Wurzelballen seiner Pflanzen. Erläuterungen, was es damit auf sich hat, finden Sie im Abschnitt über die Vermehrung von Teekräutern.

Standortbedingungen: Licht und Bodenbeschaffenheit

Licht

Licht ist für die Lebensprozesse jeder Pflanze unabdingbar, beim Anbau von Teekräutern jedoch ein besonders zu beachtender Faktor: Die Lichtverhältnisse haben starken Einfluss auf das Aroma und den Wirkstoffgehalt der später zur Teezubereitung genutzten Pflanzenteile. Teekräuter werden stets im Freiland kultiviert. Einige benötigen dabei einen sonnigen Standort, viele sind mit Sonne und Halbschatten gleichermaßen zufrieden, nur wenige bevorzugen halbschattige oder schattige Plätze. Vergleichen Sie dazu die Angaben in der Tabelle auf Seite 124. Die angegebenen Lichtverhältnisse beziehen sich stets auf den Anbau im Beet. Werden Teekräuter die Sonne und Halbschatten gleichermaßen schätzen im Pflanzgefäß angebaut, ist ein halbschattiger Standort zu bevorzugen. Kräuter, die im Beet problemlos ganztags vollsonnig stehen können, sollten auch im Pflanzgefäß einen überwiegend sonnigen, im Hochsommer jedoch vor praller Mittagssonne geschützten, Platz zugewiesen bekommen – sonst drohen Hitzestau und Austrocknung. Das Anbringen eines Sonnensegels ist in diesem Fall eine gute Option.

Bodenbeschaffenheit

Wie Sie der Tabelle auf Seite 124 entnehmen können, haben Teekräuter ganz unterschiedliche Ansprüche an die Beschaffenheit eines Bodens. Viele gedeihen bestens in durchschnittlicher Gartenerde: mittelschwer, nährstoffreich und eher feucht. Andere – darunter die mediterranen Vertreter benötigen – sandige, nährstoffarme, trockene Böden. Um Ihren Gartenboden bezüglich dieser Eigenschaften einzuschätzen, betrachten Sie zunächst seine Struktur, die auch als Schwere bezeichnet wird:

Leichter Boden

ist sandig, äußerst durchlässig und deshalb in der Regel trocken und nährstoffarm.

Schwerer Boden

ist lehmig und eher undurchlässig, dadurch meist nährstoffreich und feucht – mit Neigung zu Staunässe.

Mittelschwerer Boden

enthält Sand und Lehm gleichermaßen. Er ist für gewöhnlich eher nährstoffreich, durchlässig und mäßig feucht.

Zur Bestimmung der Bodenstruktur formen Sie mit den Händen etwas feuchte Gartenerde zu einer Kugel und versuchen diese anschließend walzenförmig zu einer Wurst zu rollen. Bei einem leichten Boden gelingt dies aufgrund des Sandgehaltes nicht, die Form zerkrümelt. Mittelschwerer Boden lässt sich gut formen, die Oberfläche der geformten Walze ist glatt, jedoch nicht klebrig. Sollte sie klebrig sein, haben Sie es mit einem schweren, lehmigen Boden zu tun. Sind Sie mit der Struktur Ihres Bodens vertraut, haben Sie, bezogen auf den Anbau von Teekräutern, zwei Möglichkeiten: Sie können entweder zu Ihrem Boden passende Kräuter anpflanzen oder Ihren Boden durch gezielte Maßnahmen verändern, um ihn besser an die Bedürfnisse bestimmter Pflanzen anzupassen:

Leichter Boden wird schwerer durch Zugabe von Bentonit, einem Tonmehl. Kompost, Laub oder Pferdemist verändern seine Struktur und erhöhen gleichzeitig seinen Nährstoffgehalt. Eine Mulchschicht aus Stroh, Laub oder Grasschnitt zwischen den Pflanzen hält den Boden länger feucht.

Schwerer Boden wird abgemagert, indem er mit Quarzsand, Blähton oder Perlit versetzt wird. Das Einbringen von Kompost oder Laub, das Umgraben im Herbst und eine regelmäßige Auflockerung während der Saison wirken sich günstig auf Durchlässigkeit und Durchlüftung aus.

Mittelschwerer Boden lässt sich mit den zuvor genannten Maßnahmen ebenso in die eine oder andere Richtung verändern.

Wenngleich die Struktur eines Bodens seinen Nährstoffgehalt bedingt, kann es durch falsche Bewirtschaftung zu Ungleichgewichten oder Mangelzuständen, einzelne Elemente betreffend, kommen. Eine sichere Aussage darüber lässt sich nur über die Nährstoffanalyse einer Bodenprobe im Labor treffen. Wenn Sie interessiert oder unsicher sind: Über Gartenbauvereine und Gemeinden gibt es vielerorts die Möglichkeit, eine solche kostengünstig durchführen zu lassen. Bei gut gepflegtem, Ihnen bekannten, regelmäßig mit Kompost versorgtem Boden ist das in der Regel jedoch nicht nötig. Bei der Beurteilung der Feuchtigkeit Ihres Bodens sollten Sie neben seiner Struktur auch folgende Faktoren berücksichtigen: Dem Wind ausgesetzte Flächen trocknen schneller aus als windgeschützte. Schattige Plätze unter Bäumen sind feuchter als offenliegende. Regnet es in Ihrer Region vergleichsweise häufig oder selten? Wie viel Gießwasser steht zur Verfügung und wie oft kann gegossen werden?

Mitunter kann es sinnvoll sein, den pH-Wert eines Gartenbodens zu messen – Schnelltests sind preiswert im Handel erhältlich. Für die meisten Teekräuter ist ein neutraler bis leicht saurer Wert von 6–7 angemessen. Viele Böden sind heute jedoch durch Überdüngung oder sauren Regen zu sauer – dann schafft die Zugabe von Kalk Abhilfe. Alkalischer Boden wird mit verrottetem Eichenlaub, gehäckseltem Tannengrün, Kompost oder Mist behandelt. Für Teekräuter, die kalkhaltige Böden bevorzugen, ist ein leicht alkalischer Boden mit einem pH-Wert zwischen 7 und 8 allerdings ideal.

Bevor Sie Teekräuter pflanzen oder säen, lockern Sie den Boden stets mit Grabgabel und Hacke tiefgründig auf. Umgraben ist, außer bei schweren Lehmböden, nicht nötig. Um eine Verdichtung des Bodens zu verhindern, sollten Beete generell nicht betreten werden. Lässt sich dies nicht vermeiden, legen Sie Trittsteine oder Bretter zum Begehen aus. Halten Sie Ihren Boden möglichst unkrautfrei – verzichten Sie dabei jedoch auf den Einsatz chemischer Mittel.