meistens ist es wie immer - Bernd Will - E-Book

meistens ist es wie immer E-Book

Bernd Will

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Beschreibung

In diesem Buch zu finden: - Konstruktion und Dekonstruktion von Wörtern, Worthülsen und Redewendungen - Conditio humana, von aussen betrachtet - Sozialkritik - Philosophische Reflexionen - Menschen und ihr (Fehl-) Verhalten in ihren verschiedenen Rollen - Beschreibungen von Alltagsabsurditäten - ... und das alles mit augenzwinkerndem Humor und Tiefgang, verpackt in Gedichten, Aphorismen und literarischen Miniaturen

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EPUB
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Seitenzahl: 31

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Bernd Will

meistens ist es wie immer

 

 

 

 

Bernd Will

meistens ist es wie immer

gedichte • aphorismen • miniaturen

 

Gebrauchsanweisung für dieses Buch

Lies langsam. Sehr langsam.Lege jedes Wort auf die Goldwaage, denn eine präzise Waage aus Gold ist Gold wert.

Hinter manchem „manche Leute“ verbirgt sich die ganze Menschheit.Hinter einem „fast“ kann sich eine asymptotische Annäherung an den Tod verstecken.Ein „vielleicht“ ist eine irrationale, doch reelle Zahl.

Wundere dich.Staune.Werde wütend.Wehre dich.Erlaube dir, verwirrt zu sein.

Stolpere über die Lücken zwischen den Brettern, die die Welt bedeuten – und erkenne dich in den Lücken zwischen den Zeilen.

Dies ist kein Buch zum Verschlingen.Dies ist ein Buch zum Verdauen.Dies ist kein Buch für nebenbei.Dies ist ein Buch für dazwischen.

Für die Pause.Für den Herbstregen.Für den Nacktschwimmer und Nachtspinner in dir.

Lies es, als würdest du einem fremden Gedanken beim Wachsen zusehen. Oder deinem eigenen.

gedichte

von wegen

sicherheit zu wollen auf verwunschenen wegenist ein verwegener wunsch

einkaufszettel

1 kg ehre1 liter ruhm2 dosen besitz (marke „reichtum“)1 beutel macht1 tube schönheit13 schachteln glück

und wenn er das ganze glückerst aus dem lager holen mussdann klaust du dir klammheimlicheine packung ehrlichkeit

scharfschützenode

von der stirne rotrinnen muss das blutsoll der mordden schützen loben

doch der segenkommt von oben

 

12 uhr mittags

„anständige menschenfrühstücken nichtum diese zeit“

ich erinnere mich:am 1. september 1939haben „anständige menschen“ab 5:45 uhr in der frühe„zurückgeschossen“

unanständigwie ich bleiben möchtefrühstücke ich um12 uhr mittags

vögel

sie sagen:deine gedankensind völligaus der luft gegriffen

antworte:einen fliegenden vogelaus der luft zu greifenist schwieriger als ihr denken könnt

 

sommerwolken

sommerwolkensich veränderngenau so wie der wind es will

durch alles lebenrauscht ein raunendie wolken aber wirbeln still

 

 

 

 

sommerwind (antidot zu „sommerwolken“)

der sommerwind lässt wehendin wiesen weiche wellen wabern

und mich in ziemlich blödenalliterationen labern

 

perseiden (12. August)

noch ist es tag:der bäume weiche wattesommert grün um mich herum

doch bin ich in gedanken:schon im trümmerstrom der heuteseine größte dichte zeigt

folgt dem beispiel der liebenden:den sommer sollt ihran seinen nächten erkennen

 

wortantiimperialismus

unbekannte wortemöchte ich entdecken

aber dann nicht unterwerfenund in kolonien zwingen

sondern mit ihnenfreundschaft schließen

 

volksfest

dreh’ dich weiter karussell weiterwie ein gigantischer mixerder die fettige bratwurstluft umrührt 

denn wenn anschießbude und schiffsschaukelbratwurststand und bierzeltautoscooter und geisterbahnmenschen ihre wahren gesichter zeigenbegreifst du, dass ihre verlogenheitauch eine gute Seite hatdeshalb:

dreh’ dich weiter karussellweiterwie ein gigantischer mixerder die fettige bratwurstluft umrührt

 

gefahr

der puls des landesvatersschlägt demagogischüber vaterländer

ernste tiere redenüber menschenverständlichegesundheit

rattenfängersehen ganz schön alt aus:1000 Jahre

wortverschlägezerren ander absprungbereiten seele

entblößte zähneblecken wiederdie gefahr

gute menschen

heutzutagemuss man gut seinum zu überleben

irgendwannwird es daher keine gutenmenschen mehr geben

 

Gedanken von Spermien

-1-Ich hab’s geschafft - doch ist’s mein Willemit diesem Ei mich zu vereinen?Ich glaub’ das muss ich wohl verneinen.Na ja, vielleicht nimmt sie die Pille.

-2-Um mich herum eiskalte Wände.Doch will ich’s nicht so schlecht bewerten,vielleicht kann aus mir noch was werden,denn ich bin eine Samenspende.

-3-Von wegen: ‚Alle Wege führen nach Rom‘.Für mich wurd's nur ganz kurz mal helle,jetzt sitz’ ich in der Gummizelle.(Im Klartext heißt das: im Kondom)

-4-