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Sie wollen endlich eine bestimmte Sache können, ein Erfolgserlebnis haben und nicht schon wieder versagen?
Es wird Zeit aus der Situation auszubrechen, den nächsten Schritt zu gehen und wieder Glücksmomente zu erleben! Nur mal angenommen, Sie können ab sofort mit Ihrem Wissen überall punkten, bekommen schwierige Situationen einfach gelöst und gehen positiv und gestärkt durchs Leben.
Sie wollen endlich das volle Potential Ihres Gehirns nutzen? Ständig werden wir in neue Situationen geworfen und müssen lernen, verstehen und uns anpassen. So wachsen wir!
Doch nicht immer verbinden wir mit dem Thema Lernen etwas Positives. Oder haben Sie früher in der Schule immer gerne gelernt? Haben Sie direkt alles verstanden? Und wie sieht es heute bei Ihnen aus? Begreifen und lernen Sie neue Dinge schnell oder tun Sie sich schwer?
Unser Gehirn ist wie ein Muskel, der auch täglich trainiert werden muss, aber keine Sorge! Sie müssen sich nicht jeden Tag vier Stunden an den Schreibtisch setzen, um sich selbst und Ihr Gehirn aufs nächste Level zu bringen – die Lösung ist einfach: Mit den beschriebenen Methoden in diesem Buch erreichen Sie das nächste Level und bringen Glück und Freude zurück in Ihr Leben.
Als mentaler High Performer werden Sie das versteckte Potential Ihres Gehirns entdecken und bewusst alle geistigen Kräfte nutzen können. Wie würde es sich anfühlen, wenn Sie zum mentalen Überflieger werden und eine Sache, die Sie schon seit langer Zeit beschäftigt, im Handumdrehen lösen können?
Wenn Sie derzeit mit sich hadern und endlich auf das Level eines mentalen High Performers kommen möchten, dann haben Sie jetzt die Möglichkeit. Finden Sie heraus, wie Sie Ihr Gehirn vollständig nutzen können und Ihr Leben mit Leichtigkeit bestreiten können.
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Seitenzahl: 217
Mentale High-Performance
Die Kunst, dein Gehirn vollständig zu nutzen
Benjamin Schollän und Elena Lautenschlager
Remote Verlag
www.remote-verlag.de
© 2021 Benjamin Schollän und Elena Lautenschlager
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uber http://dnb.dnb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen: [email protected]
ISBN Print: 978-3-948642-38-9 ISBN E-Book: 978-3-948642-39-6
Originalausgabe Erste Auflage 2021 © 2021 by Remote Verlag, ein Imprint der Remote Life LLC, Powerline Rd, Suite 301-C, 33309 Fort Lauderdale, Fl., USA
Projektleitung: Nico Hullmann Manuskriptbearbeitung: Katrin Gönnewig, Annika Hülshoff Umschlaggestaltung: Wolkenart–Marie-Katharina Becker, www.wolkenart.com Abbildungen im Innenteil: © Benjamin Schollän und Elena Lautenschlager Satz und Layout: Melvyn Paulino
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Der Inhalt darf nicht mit medizinischer oder psychologischer Hilfe verwechselt werden. Bei Vorliegen von schweren Krankheiten sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
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Inhalt
Eine neue Art zu denken
Wie funktioniert das Gehirn
Autobahnen des Wissens
Arten von Intelligenz
Anker los!
Ich verstehe Sie nicht, sprechen Sie bitte schneller
Das schlaue Hirn und das … andere Hirn
Wie Sie es für sich nutzen
Entscheidungsenergie
Den gehirninternen Spam-Filter umgehen
Rebooten Sie Ihr Gehirn
Eine Abendroutine, die Ihr Leben verändert
Übermenschliches Lernen
Die Schule und das Lernen
Pfeifen Sie auf das Wie! Das Warum entscheidet!
Die Lerntypen
Visuelles Lernen
Auditives Lernen
Psychomotorisches / kinästhetisches Lernen
Lesende und schreibende Lerner
Kommunikatives Lernen
Lernkurven und Lernstufen
Lernplateaus erkennen und verstehen
Wie Ihr Gehirn nicht mehr ermüdet
Das Gehirn liebt und hasst Arbeit
Warum ermüdet das Gehirn?
Ihre persönliche Bilanz
Unbegrenzte Energie
Flow – das pure Glück – die pure Energie
Wege in den Flow
Drei Worte zu Multitasking
Ein Platz für gutes Arbeiten
Wenn da der innere Schweinehund nicht wäre
Prokrastination – ein hässliches Wort für eine hässliche Sache
Der Feind im eigenen Gehirn?
Übermenschliches Lesen
Was kann Speed-Reading?
Auf zur Ermittlung Ihrer Lesegeschwindigkeit
Erster Test der Lesegeschwindigkeit
Lesebremsen vermeiden
Zweite Ermittlung Ihrer Lesegeschwindigkeit
Verbessern Sie Ihre Konzentration
Konzentrationsübungen
Der weiche Blick
Dritte Ermittlung Ihrer Lesegeschwindigkeit
Lassen Sie uns chunken
Peripheres Sehen
Tipps zum Chunken
SQ3R – Jetzt kommt alles zusammen
Lassen Sie uns mit einem Italiener chunken
Finale Ermittlung Ihrer Lesegeschwindigkeit
Körper und Geist
Der Körper als Gefäß für den Geist
Workout für das Gehirn
Nahrung fürs Gehirn
Was das Gehirn braucht
Dihydrogenmonoxid
Fett – Freund oder Feind?
Omega 3 und Omega 6
Gesättigte Fettsäuren
Transfette – Gift für das Gehirn
Eiweiß
Kohlenhydrate – Es wird zuckerig
Zucker und das Gehirn
Auswirkungen auf das Gehirn von zu viel Zucker
Was kann passieren, wenn Sie den Zucker weglassen?
Die Quelle deiner Energie – Glukose oder Ketonkörper
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente
Programmieren Sie Ihr Gehirn auf gesunde Ernährung
Eigene Gefühle kontrollieren, klar denken
Im Hier und Jetzt
Erinnerungen und Erlebnisse
Meditation für Skeptiker
Werden Sie Herr Ihrer Gefühle
Wie Sie mentaler Schmerz nicht mehr ablenkt
Warum kann Sie überhaupt etwas verletzen?
Das Gehirn programmieren
Wie Sie Ihr Gehirn umprogrammieren können
Wie ein Wort das Leben verändern kann
Gefährliche Ziele – Wenn Erfolg unglücklich macht
Die Liebe zum Spiel
Mit Highspeed zum Erfolg
Erst brachte er seine Fans zum Schreien, später seine Seele
Der Schritt, den Sie auf gar keinen Fall auslassen sollten
Kognitive Dissonanz – Ihr bester Freund und schlimmster Feind
Mentale Ressourcen
Glaube versetzt Berge, Glaube versetzt Gehirnzellen
Programmieren Sie Ihr Unterbewusstsein
Zweifel verschwinden lassen, bevor sie entstehen
Sprache des Erfolgs
Was Menschen erfolgreich und glücklich macht
Erwartung und Realität
Werteliste
Affirmationen – so wird die Welt, wie sie Ihnen gefällt
Was Sie mit dem Werkzeug „Affirmationen“ können und was Sie damit nicht können
Beispielaffirmation für ein besseres Selbstbewusstsein
Der Weg zur optimalen Programmierung
Schlusswort
Literaturverzeichnis
Die einzigen Grenzen in unserem Leben sind die, die wir uns selbst setzen. Als wir das erkannt hatten, ließ uns dieser Gedanke keine Ruhe mehr. Wir, die Autoren dieses Buches, sind zwei junge Menschen, die beide ihr Geld mit geistiger Arbeit verdienen. Unser Gehirn ist also unser Kapital. Und der Tag, an dem wir erkannt haben, dass die Leistungskraft dieses wunderbaren Organs komplett durch uns beeinflussbar ist, war der Tag, an dem wir uns auf eine Mission begeben haben. Die Mission lautete: So viel Wissen wie nur irgend möglich über die Möglichkeiten, echte geistige High Performance zu erzielen, zusammenzutragen
Wir haben uns durch unzählige Studien gearbeitet, haben Berichte von Psychologen gelesen, uns mit Beratern von Unternehmensvorständen getroffen und auch Reisen zu Lehrern gemacht, die psychologische Techniken nutzen, um 100 % des Gehirns nutzbar zu machen.
Unser Ziel war es, eine Anleitung zu entwickeln, mit der es jedem möglich ist, die eigenen Grenzen nicht nur zu überschreiten, sondern diese gleich neu zu setzen. Eine Anleitung, die ohne kompliziertes Fachchinesisch, das uns in vielen Studien begegnet ist, auskommt, sondern auf den Punkt gebracht die wichtigsten Schritte erklärt.
Genau das haben Sie gerade vor sich: Eine Komplettlösung, mit der Sie, wenn Sie aktiv damit arbeiten, geistige Leistungen erreichen können, die Ihr Umfeld erstaunen werden.
Zum Schluss des Vorwortes noch ein Hinweis: Wir benutzen wegen der besseren Lesbarkeit in diesem Buch in der Regel nur die weibliche oder männliche Form. Selbstverständlich schließen wir damit aber immer alle Geschlechter ein.
Wenn Sie Ihre geistige Leistung steigern wollen, ist es wichtig zu verstehen, wie dieses wundersame Gerät in unserem Kopf funktioniert. Denn selbst wenn Sie nichts außer dieses Kapitel berücksichtigen, können wir Ihnen schon mindestens 50 % bessere Leistung versprechen.
So sieht es in Ihrem Verstand aus, wenn man nur nah genug heranzoomt.
Und so sieht es in Ihrem Verstand nach einem Tag vor dem Fernseher aus.
Das ist übrigens kein Witz – Forscher von Stanford haben in einer Studie von 2009 tatsächlich sichtbare physische Unterschiede zwischen den Gehirnen von Menschen, die viel lesen, und von Menschen, die viel Zeit vor der Lebenszeitvernichtungsmaschine verbringen, festgestellt.
Eine Auswertung der CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults) (Jared Reis, 1983) zeigt, dass durch starken Fernsehkonsum der geistige und hirnorganische Abbau angeheizt wird. Oder einfach gesagt, das Gehirn schrumpft. Zumindest der Bereich, der für die Intelligenz zuständig ist.
Laut der Studie zeigen Menschen, die über 20 Jahre hinweg täglich vier oder mehr Stunden durch das Fernsehprogramm zappen, im mittleren Lebensalter ein stark verringertes Volumen der grauen Substanz auf, anders als solche mit moderatem oder geringem Fernsehkonsum. Diese graue Masse ist genau das, was für die Rechenleistung im Gehirn zuständig ist.
Uns interessiert hier aber nicht, wie man es falsch, sondern wie man es richtig macht.
Stark vereinfacht können Sie sich das Speichern von Wissen vorstellen wie auf diesem Bild:
Jeder Kreis steht für einen Fakt oder eine Erkenntnis. Viel interessanter als die Kreise sind aber die Verbindungen zwischen den Fakten. Denn diese Verbindungen zu bauen nennen wir lernen. Das Einspeichern von Fakten ist jedoch kein Lernen. Denn in dem Moment, in dem eines dieser Kügelchen, auch Neuron genannt, nicht genug Verbindungen zum Rest des Gehirns hat, wird es nicht mehr ordentlich mit Energie versorgt.
Das Wissen „verhungert”. Damit kommen wir auch schon zum einfachsten Weg, Wissen langfristig abzuspeichern:
Stellen Sie viele Verbindungen zu bereits vorhandenem Wissen her, wird alles Neue genau daran angeknüpft und ist gleich gut an die Datenautobahn angebunden. Noch besser: Je mehr Wissen Sie in Ihrem Leben aufnehmen, desto mehr Punkte gibt es für alles Neue zum Andocken.
Auch wenn es widersprüchlich klingt: Je mehr Sie auf Ihrer Festplatte speichern, desto schneller und leistungsstärker wird sie werden.
Es reicht aber nicht nur, etwas zu wissen, Sie wollen es natürlich auch abrufen können, wenn Sie es brauchen. Auch dabei hilft es, zu verstehen, wie Wissen abgespeichert wird. Denn wir erinnern uns immer nur, wenn wir von Fakt zu Fakt über die einzelnen Verbindungen springen.
Wichtig ist nämlich nicht nur das Verknüpfen des Gespeicherten, sondern auch der Weg zum Abrufen.
Wenn Sie einen Fakt abrufen wollen, können Sie übrigens auch andere Fakten im Gehirn zum Suchen ansteuern. Versuchen Sie doch einfach zu überlegen: Wer war dabei, als ich das gelernt habe? Wie sah der Raum aus? Wie war generell der Tag? Jeder dieser Punkte ist wahrscheinlich in der Nähe der gesuchten Datei abgespeichert und ein potenziell guter Startpunkt für die Suche.
Es gibt wohl kaum ein Wort, das so ungerecht verwendet wird wie Intelligenz.
Sicherlich, es gibt Menschen, bei denen wir uns fragen, wie nah die Schaukel in der Kindheit an die Hauswand gebaut war.
Aber jetzt einmal ernsthaft – auch da schauen wir uns immer nur einen kleinen Teil des Menschen an.
Machen Sie also nicht den Fehler, Menschen gleich wegen scheinbar mangelnder Intelligenz in eine mentale Schublade zu stecken.
Denn der Begriff ist weit gefasst. So weit, dass es in der Wissenschaft acht Arten davon gibt.
Bei einigen kann man sich vielleicht streiten, ob das Intelligenz ist, aber dennoch werfen wir jetzt einen Blick auf alle acht.
Sie werden sehen, dass viele Menschen, die in unserer Gesellschaft gar nicht als klug gelten, in Wahrheit schlauer sind, als Sie glauben.
Sie sehen also, dass jemand, der vielleicht nicht die besten logischen Fähigkeiten hat, aber dafür harmoniebedürftig einen Streit schlichten kann, definitiv auch intelligent ist. Denn das Erkennen sozialer Zusammenhänge ist – genau wie das Berechnen einer Gleichung – mit Arbeit für das Gehirn verbunden. Wenn Sie herausfinden können, welche Intelligenz bei Ihnen besonders ausgeprägt ist, sollten Sie genau um diese herum Ihre Ziele aufbauen.
Viele wirklich fähige Menschen lassen sich aber leider von der Schule aus der Fassung bringen, denn hier werden fast nur die logische und die linguistische Intelligenz bewertet.
Wer diese beiden Arten aber nicht optimal ausgeprägt hat (über 70 % der Menschen also), wird immer wieder das Gefühl haben, nicht schlau zu sein. Das ist aber Schwachsinn, den Sie sich bitte nicht einreden lassen und den Sie sich auch schon gar nicht selbst einreden sollten.
Ein Kind, das eine Eins in Musik und eine Fünf in Mathe hat, braucht keinen Nachhilfeunterricht in Mathe, dem Fach, das das Kind nicht mag.
Es braucht eine Förderung in der Musik, dem Fach, das es liebt.
Denn egal welche wirklich erfolgreiche Person Sie sich anschauen – die wenigsten sind wegen eines ausgewogenen Schulzeugnisses bekannt geworden. Ganz im Gegenteil: Diese Leute konnten irgendeine Sache richtig gut und haben diese dann ausgebaut.
Wäre Michael Jackson ein so großer Musiker geworden, wenn er vor seiner Karriere erst einmal geschaut hätte, dass er eventuelle Defizite in Englisch, Sozialkunde oder Latein abbaut? Natürlich nicht.
Erfolg kommt immer dann, wenn wir die eine Sache, die wir können, verstärken und nicht indem wir uns durch unsere Schwächen quälen.
Anker sind eines unserer Lieblingswerkzeuge im Gehirn. Klingt schmerzhaft?
Keine Angst, tut gar nicht weh. Im letzten Kapitel haben Sie bereits erfahren, dass alles miteinander verknüpft aufgenommen wird. Aber wie genau nehmen wir es auf?
Viele Menschen denken, dass Lesen ein guter Weg ist, um Wissen aufzunehmen.
Wer hat aber gesagt, dass wir nur Text speichern können? Sie haben bedeutend mehr Aufnahmemöglichkeiten. Speichern Sie nicht nur Text und Fakten. Wie das geht? Geschmack kann zum Beispiel auch ein Anker sein. Es funktioniert nachweislich. Sie erzielen zum Beispiel nachweislich bessere Ergebnisse, wenn Sie beim Lernen eines Faches einen bestimmten Kaugummi kauen. Denn so wird auch ein Pfad zum Geschmack gezogen. Wenn Sie in einer Prüfungssituation genau dieses Fach abrufen wollen, müssen Sie sich an den Geschmack erinnern oder den Geschmack direkt spüren.
Es wird Ihnen leichter fallen, das Wissen aufzurufen. Das klappt aber nur, wenn Sie diesen Geschmack nur während der Beschäftigung mit diesem Thema schmecken. Den Geschmack immer wieder im Alltag zu schmecken, verwässert den Effekt. Er muss also exklusiv für ein Gebiet reserviert sein.
Kopplungen an Gefühle oder Orte funktionieren ebenso. Deswegen funktioniert die Loci-Technik auch so gut, die wir uns im Kapitel über das Lernen genauer anschauen werden.
Farben funktionieren zwar auch, der Effekt ist aber bedeutend schwächer. Aber wenn wirklich alles zu einem Thema in einer Farbe gehalten wird und Sie diese Farbe dann beim Abrufen des Wissens sehen, erleichtert Ihnen auch das enorm das Anwenden des Wissens.
In der Theorie funktionieren auch Gerüche, sogar mit Abstand am besten. Wir glauben allerdings, dass wir nur in den wenigsten Situationen die Möglichkeit haben, einen Räucherstäbchenhalter zur besseren Erinnerung aufzustellen.
Aber auch im Alltag bestimmen Anker unser Verhalten, ohne dass wir es merken. Was sind beispielsweise Ihre ersten Gedanken, die Sie an das Wort Jogginghose geknüpft haben? An der Universität von Michigan wurde in den 90erJahren ein interessanter Versuch gemacht: Frauen, die einen Bikini getragen haben, schnitten beim Lösen von Matheaufgaben schlechter ab als Frauen, die mehr anhatten. Auch wenn das eine Steilvorlage für chauvinistischen Humor ist, überlasse ich die Bewertung Ihrer Fantasie.
An der California State University wurden 90 Studenten zu verschiedenen Tests eingeladen. Einige im Stil „Collection de Assi“, also mit Jogginghose und weitem Shirt, andere in Alltagskleidung und wieder andere in Arbeitsoutfits. Die Ergebnisse waren eindeutig: Je lockerer und weniger formell die Kleidung, desto niedriger die Leistung. Teilnehmer in einem Arztkittel waren in einem Versuch an der Northwestern University bei Konzentrationsübungen fast doppelt so leistungsstark.
Kleider machen also wirklich Leute, dem Anker sei Dank. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal in Jogginghose an Ihrem Schreibtisch sitzen.
Es ist richtig schwer, Ihnen zu folgen. Könnten Sie bitte schneller sprechen? Wenn Sie jetzt gerade denken „Was haben die denn für einen am Sender?”, erzählen wir Ihnen gern, warum das so ist. Also das mit der Geschwindigkeit, die andere Frage ist nicht Thema des Buches.
Unser Gehirn sucht sich immer Nebenaufgaben. Denn wenn unser Gehirn nicht zu 100 % ausgelastet ist, ist hier schon der erste Fehler im Text. Geistig sind wir nämlich immer zu 100 % ausgelastet.
Sie kennen das vielleicht. Jemand erzählt etwas. Da man Gentleman oder Gentlewoman sein möchte und nicht unterbrechen will, hört man sich auch alles an. Obwohl man eigentlich schon weiß, worauf das Ganze hinausläuft.
Unsere Synapsen denken sich jetzt aber nur: „Ah, gerade kein neuer Input. Mal schauen. Was kaufe ich eigentlich am Wochenende ein? Wo wir gerade beim Thema Wochenende sind … Was mache ich da eigentlich Schönes Ist er / sie schon fertig? Nein? Okay. Blau. Die Decke kann man blau streichen und …“
“Hörst du mir überhaupt zu?!”
“Klar!”
“Was habe ich zuletzt gesagt?
“Was Tolles.”
Übrigens, auch wenn das Klischee hier eindeutig sagt, dass das besonders auf die Herren zutrifft: Die Damen können das genauso gut.
Was bringt uns das aber jetzt beim Verstehen unseres Gehirns? Fokus ist das Allerwichtigste bei jeder geistigen Aufgabe. Fokus bekommen Sie aber nicht, wenn Sie im Hintergrund die Einkaufsliste planen, während Sie irgendetwas in Ihren Kopf hineinbekommen möchten.
Wie können Sie den Fokus verstärken? Indem Sie Ihr Gehirn derart mit Input zu genau einem einzigen Thema bombardieren, dass es gerade noch hinterherkommt. Sie haben Probleme, bei einem Text dabeizubleiben? Ihre Gedanken gleiten ab? Sie wissen am Ende der Seite nicht mehr, was am Anfang stand? Dann erhöhen Sie Ihr Lesetempo. Sie mögen Hörbücher, aber Ihre Gedanken sind gerade bei Sachbüchern immer ganz schnell woanders? Geschwindigkeit nach oben!
Sie sind in einem Präsenzkurs und können sich nicht konzentrieren? Kein Problem: Schreien Sie einfach in den Raum: “Langweilig! Schneller!” und schauen Sie, was passiert.
Klingt komisch? Funktioniert aber bestens. Lassen Sie nur nicht die Ausrede gelten, dass Ihr Gehirn das nicht so schnell verarbeiten kann. Denn das stimmt nur, wenn es im Hintergrund noch allen möglichen nebensächlichen Inhalt berechnet.
Daniel Kahneman und Amos Tversky haben in einer gigantischen Reihe von Versuchen und Auswertungen von Studien, welche im Buch “Schnelles Denken, langsames Denken” dargestellt werden, die Funktionsweise des menschlichen Gehirns erforscht. Es ging in diesen Studien vor allem um die zwei Systeme des Gehirns, welche wir uns in diesem Kapitel im Fokus anschauen wollen.
Wenn Sie diese beiden Systeme bewusst verstehen, können Sie erkennen, warum Sie so denken, wie Sie denken. Sie werden Bewusstsein darüber erlangen, wann es für Sie ratsam ist, welche Entscheidungen zu treffen.
Den Unterschied zwischen den beiden Systemen könnten wir jetzt lang und breit erklären, aber ein Beispiel erfüllt diesen Zweck einfach viel besser. Lösen Sie bitte das folgende Rätsel.
Ein Schläger und ein Ball kosten insgesamt elf Euro. Der Schläger kostet zehn Euro mehr als der Ball. Wie teuer ist der Ball?
Was war Ihr erster Gedanke? Wenn er „1 €“ war, schauen Sie sich das Rätsel bitte nochmals an. Denn genau hier war Ihr so genanntes „System 1” aktiv, das schnelle Denken. Ohne es zu merken, befand sich Ihr Gehirn im Energiesparmodus, während Ihnen die Antwort kam. System 1 ist unser “Alltagsgehirn”, der Teil, der dafür zuständig ist, einfache Routineentscheidungen und wiederkehrende Aufgaben zu berechnen.
Es verbraucht wenig Energie und liefert schnelle Lösungen. Diese Lösungen klingen auch immer sehr einfach und unkompliziert. Aber genau diese Denkweisen sind es, die uns davon abhalten, unser komplettes Potenzial zu nutzen. Denn was uns in diesem Buch interessiert, ist vor allem „System 2”, das langsame Denken. Hier findet echte Kreativität statt, hier wird mit Logik gearbeitet. Allerdings kostet das Anwerfen dieses mächtigen Programmes eine Menge Energie, daher gibt es eine Art inneren Widerstand. Der sieht vielleicht so aus, dass Sie einfach weitergelesen haben, als wir Sie gebeten haben, das Rätsel nochmals anzugehen, weil bestimmt ohnehin gleich eine Lösung irgendwo im Text versteckt ist. Vielleicht hat es sich auch so geäußert, dass Sie sich dachten, dass Sie das Rätsel ignorieren, da Sie Ihren Lesefluss nicht bremsen wollen.
Oft stehen wir vor Aufgaben, bei denen wir erst einmal hinterfragen, ob es sich wirklich lohnt, dafür jetzt Energie aufzuwenden. Das ist evolutionär bedingt und die eine oder andere Technik aus diesem Buch hat schlicht das Ziel, dass Sie ohne inneren Widerstand direkt die volle Rechenleistung Ihres Gehirns für sich beanspruchen können.
Übrigens ist die Lösung des Rätsels 50 Cent. Interessanterweise sagen in Seminaren, in denen wir dieses Beispiel anwenden, selbst jetzt noch viele Menschen, dass es ohne Papier kaum möglich ist, von der ersten, meist falschen, Lösung im Kopf abzuweichen.
In der Sekunde, in der Sie sich bewusst werden, dass Ihr Bewusstsein nicht nur aus einem „Ich” besteht, sondern dass mehrere Systeme mit ganz verschiedenen Möglichkeiten aktiv Ihr Handeln bestimmen, können Sie in bestimmten Situationen erkennen, in welchem Modus Sie gerade sind. Ein für Ihre Beziehung wichtiges Gespräch sollten Sie beispielsweise nicht mit System 1 führen. Denn in diesem sind sie zwar energieeffizient, aber eben nicht komplett bewusst im Moment. Der Autor und Redner Eckhart Tolle hat es einmal mit dem folgenden Satz sehr gut auf den Punkt gebracht:
„Wenn du erkennst, dass du nicht bewusst im Moment bist, bist du bewusst im Moment.”
System 1 kann eben nur Schnellanalysen in der Gegenwart durchführen und mit Vergangenem vergleichen. Das äußert sich dann, wenn Sie beispielsweise Menschen oder Situationen miteinander vergleichen. Nur im System 2 können Sie wirklich den Moment als Ganzes wahrnehmen und mit allen Ressourcen, die Sie haben, das Richtige tun. Lassen Sie uns also gemeinsam erkunden, wie Sie die Energie Ihres Geistes auf die wirklich wichtigen Dinge lenken können.
System 2 kann nur mit einer Menge Training über längere Zeiträume hinweg eingesetzt werden. Erwarten Sie hier aber keine gigantischen Erweiterungen in kurzer Zeit. Darum sollte es nicht unser erstes Ziel sein, unsere Zeit im „starken” Gehirn zu erhöhen. Sicherlich, weiter hinten im Buch werden wir Techniken dazu behandeln. Aber zunächst ist es wichtiger, die Energie, die wir bereits haben, besser einzusetzen. Das gelingt am besten, indem Sie herausfinden, an welchen Stellen des Tages Sie die Energie, die System 2 antreibt, unnötig verschwenden. Wir nennen diese Energie ab jetzt Entscheidungsenergie, denn genau das ist sie auch: Energie, die es dem Gehirn ermöglicht, kluge und fundierte Entscheidungen zu treffen. Fangen wir mit einem normalen Tag an. Sie stehen auf und gehen an Ihren Kleiderschrank. In dem Moment, in dem Sie nun überlegen, was Sie anziehen, fängt es schon an energetisch zu rieseln. Das ist kein Witz. Eine der einfachsten und zugleich mächtigsten Routinen ist es, Entscheidungen, die nun wirklich keinen Einfluss auf den Verlauf unseres Lebens und das Erreichen unserer Ziele haben, nicht auf den Beginn des Tages zu legen, da hier sonst einfach zu viele Ressourcen verschwendet werden.
Ein Beispieltag, wie er nicht verlaufen soll, kann folgendermaßen aussehen: morgens bewusst Kleidung ausgewählt, überlegt, was es zum Frühstück gibt, über den Kaffee und dessen Zutaten unterwegs nachgedacht, überlegt, welche Musik im Auto laufen soll …
Und so weiter. Am Nachmittag müssen Sie dann vielleicht eine wichtige Entscheidung treffen, stehen in einer Verhandlung oder wollen einfach nur etwas lernen und wundern sich, warum die Energie nicht so richtig vorhanden ist. Das ist schade, denn die Power ist in den wirklich wichtigen Tätigkeiten einfach besser gelagert als in irgendwelchen Mikroprozessen. Legen Sie solche Entscheidungen lieber auf den Abend und planen Sie den kommenden Tag vor. So einfach es klingt, Sie haben den Tag über ein höheres geistiges Energielevel, wenn Sie morgens die bereitgelegte Kleidung anziehen, vorbereitetes Essen zu Ende zubereiten und gut gelaunt die richtige Musik oder noch besser das richtige Hörbuch im Auto laufen lassen. Jeder, der der Lehre des Minimalismus folgt, bringt diesen Gedanken auf das höchste Level, indem er für jedes Ereignis ein Outfit hat, welches mehrfach im Kleiderschrank bereitliegt – ein Traum für die einen, ein Albtraum für die anderen.
Brauchen Sie noch einen kleinen Motivator zum Thema Entscheidungsenergie? Ein Versuch aus Amerika hat ermittelt, dass der Zeitpunkt unserer Entscheidung unseren Essensgeschmack beeinflusst. Man teilte die Probanden in zwei Versuchsgruppen ein. Zugegeben, fast jede Studie beginnt so. Gruppe 1 sollte für einen weiteren Termin in zwei Wochen schon einmal aus einer Speisekarte aussuchen, was sie denn dann gern essen würden. Diese Teilnehmer entschieden sich überwiegend für gesundes, zuckerarmes und fleischfreies Essen.
Gruppe 2 sollte an dem Termin, kurz bevor das Essen auch verspeist wird, festlegen, was es zu essen gibt. Die Speisekarte war dieselbe. Nun hat sich diese Gruppe allerdings komplett anders entschieden: fettiges Fleisch und zuckerhaltige Desserts – Gemüse war nur mit angeheuertem Suchtrupp auf den Tellern zu entdecken. Diese Studie zeigt uns, dass es für unsere Ernährung und unsere Gesundheit besser ist, wenn wir schon eine Zeit vor dem Essen entscheiden, was es denn gibt. Sie sehen also, wir alle treffen gute Entscheidungen. Aber nicht unbegrenzt viele am Tag. Seien Sie sich dessen bewusst und Sie können Ihre geistige Energie auf die Aufgaben lenken, wo Sie sie auch brauchen können.
Überlegen Sie einmal, wie schrecklich unser Leben ohne Spam-Filter wäre. Diese Dinger sind wirklich eine der schönsten Erfindungen auf der Welt. Übrigens: Die Natur hat uns genau so einen in unserem Gehirn eingebaut.
Der erkennt aber leider auch Dinge, die wir speichern wollen, als Spam. Weil er das nämlich nicht speichern will. Denn unser Filter startet bei jedem Fakt, der vorbeikommt, folgende Abfrage:
Wenn keine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet wird, landet der Fakt im Müll.
Warum macht der Filter das? Weil wir sonst keinen „Burn-Out“, sondern einen „Fuck-Off“ hätten. Wir müssen uns nicht von allen 1.200 Autos, die am Tag an uns vorbeifahren, Farbe, Kennzeichen und Typ merken.
Wenn wir alles abspeichern, ohne zu filtern, rennen wir nach spätestens drei Tagen lachend in die nächste Kreissäge.
Was heißt das jetzt konkret für Sie? Wissen sollte möglichst blöd, dämlich und vor allem merk-würdig dargestellt sein. Also würdig, gemerkt zu werden. Wenn das nicht geht, sollten wir mit der Einstellung herangehen, dass wir lernen, um ein besseres Leben zu haben, denn auch dann kommt der „Wichtig“-Stempel dran.
Wenn Sie einmal definiert haben, wie sich Ihr Leben im Erfolgsfall positiv verändern wird, haben Sie schon die wichtigsten Filtereinstellungen vorgenommen.
Aber wenn wir schon beim Konfigurieren sind – das geht auch andersherum. Denn vielen Studenten geht es oft so:
„Mein großes Ziel ist es, mein Studium abzuschließen. Daher werde ich …“
BING BING
„Oh, TikTok. Hihi, guck mal, die Katze springt gegen die Wand!“
Das passiert nur jemandem, der seinen Spam-Filter nicht eingerichtet hat. Also den mentalen. Denn wenn Sie sich bei dem BING BING die Frage stellen, ob Ihnen diese Nachricht gerade beim Erreichen Ihres Ziels hilft, wird wahrscheinlich ein „Nein“ kommen. Sie lassen den unnötigen Müll dann gar nicht in Ihr Aufmerksamkeitsfeld rein.
Anmerkung:
Lernstunden sind Flugzeugstunden. Also macht jeder, der es ernst meint, auch den Flugzeugmodus vom Handy an. Uralten Maya-Legenden zufolge, soll es in alten Zeiten auch besonders mutige Menschen gegeben haben, die das Unfassbare gewagt haben: Sie haben das Handy zwischendurch ausgeschaltet. Kaum zu fassen, aber so ist es wohl überliefert. Stand zumindest auf Facebook.
Reboot tut gut, wie der Supporter weiß. An der Weisheit muss doch etwas dran sein, das gilt bestimmt auch für unser Gehirn. Ich erzähle Ihnen in diesem Kapitel nicht nur, wie Sie eine echt dreckige und unehrenhafte Kampftechnik verwenden, sondern auch, wie Sie sich aus einem leichten Blackout herauskatapultieren können.
Erster Fakt, der bei mir viel geändert hat, als ich ihn verstanden habe: