MERIAN Reiseführer Sardinien - Timo Lutz - E-Book
SONDERANGEBOT

MERIAN Reiseführer Sardinien E-Book

Timo Lutz

0,0
14,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mit dem MERIAN Reiseführer Sardinien wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Insel in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Insel und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 230

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

MERIAN ist eine eingetragene Marke der GANSKE VERLAGSGRUPPE.

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Ihre Meinung ist uns wichtig. Bitte schreiben Sie uns:

GRÄFE UND UNZER VERLAG

Postfach 86 03 66, 81630 München, www.merian.de

Leserservice:

[email protected]

Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Verlagsleitung Reise: Grit Müller

Verlagsredaktion: Susanne Kronester

Autoren: Timo Lutz, Friederike von Bülow

Redaktion: Beate Martin

Bildredaktion: Iris Kaczmarczyk

Schlussredaktion: Ulla Thomsen

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt

ISBN 978-3-8342-3144-4

1. Auflage 2020

GuU 3144-4 4_2020_2

Bildnachweis

Titelbild (Blick auf die Insel La Maddalena), Getty images: S. Oppo

Adobe Stock: antasfoto >, Ekaterina Pokrovsky >, Fabio Presutti >, murasal >, Rodolfo >, Silvia Crisman >, simon78h16 >, Uwe Albert-Thiele > | AWL Images: Jane Sweeney >, > | dpa picture-alliance: ANSA > | gemeinfrei > | Getty Images: Andrea Comi >, Buena Vista Images >, Christina Falkenberg/Westend61 >, Dave G Kelly >, De Agostini >, Ellen van Bodegom >, Francesco Bergamaschi >, Germano Zucca >, Luca Sgualdini >, >, Michael Pasdzior >, Tim Bieber >, Ugo Toldi/EyeEm >, Veronka > | Hotel Nautilus > | Huber-Images: Massimo Ripani >, Olimpio Fantuz >, Pietro Canali >, Veronique Leplat > | imago: imagebroker/wothe >, Insidefoto > | Jalag: Gregor Lengler >, Klaus Bossemeyer >, >, >, >, >, >, >, >, > | lookphotos: age fotostock > | mauritius images: United Archives/Rudolph >, Doug Pearson >, Brigitte Protzel >, Chris Hutty/Alamy >, ClickAlps >, Enrico Spanu/CuboImages >, Francesco Bergamaschi >, Giuseppe Sedda/CuboImages >, imageBROKER >, >, Luca Picciau/CuboImages >, Mauro Spanu/CuboImages >, Melvyn Longhurst/Alamy >, Michael Runkel/robertharding >, Personalities/United Archives >, Prisma Archivo/Alamy >, Riccardo Lombardo/CuboImages >, Toni Spagone/Alamy >, >, Udo Bernhart >, Vedrana2701/Alamy > | picture alliance: akg-images >, Dumont Bildarchiv >, Udo Bernhart > | plainpicture: Spila Riccardo/Mato > | Timo Lutz > | seasons.agency: Conrad Piepenburg/Jalag >, Gregor Lengler/Jalag > | shutterstock: Alessio Orru >, Alexandra Suslova >, Andrea Mignogna >, >, Andreas Jung >, Anibal Trejo >, Artesia Wells >, D.Bond >, Elisa Locci >, Federico Franzone >, Filip Fuxa >, frantisekhojdysz >, Gabriele Maltinti >, >, joan_bautista >, laura mura >, Macrolife >, Marc Osborne >, Mary Ann Attard >, Pawel Kazmierczak >, Roman Babakin >, Scampari >, Stefano Garau >, Stefy Morelli >, >, Terefere >, Torruzzlo >, travelwild >, >, Vadym Lavra >, Vize >

Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ohne Zustimmung von Gräfe und Unzer ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Wir weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben häufig Veränderungen unterworfen sind und inhaltliche Fehler oder Auslassungen nicht völlig auszuschließen sind. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen können Gräfe und Unzer, die ADAC Medien und Reise GmbH sowie deren Mitarbeiter und die Autoren keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen.

Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Produkten: Roswitha Riedel, [email protected]

Liebe Leserin, lieber Leser,

DIE THEMEN DER INSEL

War Sardinien Atlantis? Von Mythologien und dem sardischen Weltbild >

Relikte der Urgeschichte: Von Menhiren bis zu Bronzezeit-Exportschlager Bronzetti und Obsidian >

Die Sarden und ihre Pferde: Von stolzen Anglo-Arabern bis zu den Wildpferden der Giara di Gesturi >

Auf Unterwasserjagd mit Neoprenanzug: Das harte Leben der sardischen Seeigelfischer und Korallentaucher >

Die Insel der Hundertjährigen: Warum das karge sardische Landleben besonders lange altern lässt >

Schafzucht und Milchwirtschaft: Warum sardische Milch vor allem im Pecorino Romano steckt >

Regno di Tavolara: Warum vor Sardinien das kleinste Königreich der Welt liegt >

Costa Rubata: Warum die Smaragdküste für viele Sarden eine geraubte Küste ist >

Strafversetzung ins Paradies? Die kaum bekannte Welt der Strafkolonien auf Sardinien >

Sardigna no es Italia! Sardiniens Unabhängigkeitsbewegung: mehr Meinungen als Mitglieder >

Barbagia: Warum für die Sarden alles, was vom Meer kommt, Gefahr bringt >

Mauermalereien: Von politischen murales zu lebensechter Graffittikunst >

Golfo di Orosei: Von Mönchsrobben, pontinischen Fischern und toskanischen Köhlern >

Sardinien als Studienobjekt: Wie Sprachforscher und Fotografen die Insel unter die Lupe nahmen >

ZEICHENERKLÄRUNG

MERIAN Top 10

MERIAN Empfehlungen

Im Vorbeigehen entdeckt

PREISKLASSEN

Preise für ein Doppelzimmer mit Frühstück:

Preise für ein dreigängiges Menü:

€€€€

ab 300 €

€€€€

ab 100 €

€€€

ab 150 €

€€€

ab 60 €

€€

ab 70 €

€€

ab 30 €

bis 70 €

bis 30 €

REGIONEN

1. COSTA SMERALDA UND DER NORDEN

Übersichtskarte

Das Postkarten-Sardinien bietet einsame Granitlandschaften, endlose Korkeichenforste und unzählige Badebuchten, vor denen die Megajachten dicht an dicht ankern. >

2. ALGHERO UND DER WESTEN

Übersichtskarte

Die vom rauen Wind geformte Westküste, die katalanisch geprägte Hafenstadt Alghero, unzählige Baudenkmäler aus dem Mittelalter und einmalige Reiskornstrände bestimmen diesen Teil der Insel. >

3. CAGLIARI UND DER SÜDEN

Übersichtskarte

Kornfelder, Traumstrände, endlose Wüstenlandschaften, unzählige Flamingokolonien und die Inselmetropole Cagliari prägen den Süden. >

4. DER OSTEN UND DIE INSELMITTE

Übersichtskarte

Berge, Barbagia, Baronie – hier ragen Sardiniens höchste Gipfel himmelwärts, im Golf von Orosei finden sich die schönsten Strände der Insel, und in den Bergen schlägt das wahre Herz Sardiniens. >

MEIN SARDINIEN

Landschaftliche Vielfalt, kultureller Reichtum, verschiedenste Traditionen, Düfte und Farben: Sardinien fast ein Kontinent? Gehen Sie auf Erkundungstour und überzeugen Sie sich selbst!

2001 kam ich das erste Mal nach Sardinien. Mehr aus Zufall, doch seither hat mich dieses Fleckchen Erde nicht mehr losgelassen. Meine erste Reise auf die Insel trat ich ganz alleine an. Über die Alpen, auf eine klapprige alte Fähre, dann Ankunft im Industriehafen von Porto Torres – mein erster Kontakt mit Sardinien war eine routinemäßige Kontrolle der Finanzpolizei. Was für ein »Benvenuto« auf dieser vermeintlich kleinen Insel, die irgendwo zwischen Korsika, Afrika und Sizilien liegt.

Damals war Sardinien noch längst keine klassische Feriendestination der Mitteleuropäer. Ein 1958 veröffentlichter Bildband des Journalisten Marcello Serra (1913–91) über seine Heimatinsel trägt den Titel »Sardegna, quasi un continente«, »Sardinien, beinahe ein Kontinent«. Diesen galt es zu entdecken. Ich traf auf unendliche Sandstrände, versteckte Traumbuchten und atemberaubende Küsten. »Die Karibik Europas« nennen die Reiseveranstalter Sardinien gern. Und jeder, der sich einmal in Chia gesonnt hat, in der Cala Brandinchi unendlich weit ins Wasser gelaufen ist oder in La Pelosa das Meer fotografiert hat, das so perfekt azurblau leuchtet, wie es kein Filter leisten könnte, kann das Karibikfeeling nachvollziehen.

Doch die Insel ist viel mehr. Wer im Frühling durch die satte Kulturlandschaft im Süden reist, glaubt sich ins immergrüne Irland versetzt. Wer die Riesendünen von Piscinas hinuntergekugelt ist, weiß, dass Sardinien auch Wüste ist. Im Winter kann es durchaus kalt und regnerisch sein (aber zugegeben: Zu Weihnachten gibt es im Süden am Meer auch schon mal 20 Grad und Sonnenschein). Und wer einmal in Sardiniens höchstem Gebirge Gennargentu mitten im zentimeterhohen Schnee den würzigen Duft der Strohblume Elicrisio gerochen hat, der versteht, warum diese Insel (fast) ein Kontinent ist.

© AWL Images: Jane Sweeney

Türkis bis tiefblau – so präsentiert sich das sardische Meer, hier an der Cala Goloritzé.

Und feiern können sie, die Sarden: Mit ein paar Sätzen Italienisch und einigen Brocken Sardisch öffnen sich auf der Insel Tür und Tor. Bald schon nahmen mich die Sarden mit in ihre Dörfer, zu ihren Familien, in ihre Ferienwohnungen am Meer. Ich hatte schnell Freunde fürs Leben gefunden, auch wenn man sagt, die sardische Seele sei eine verschlossene, die nichts und niemandem über den Weg traut, der übers Meer kommt.

Das ist mein Sardinien. Nicht das Sardinien der Billigflieger, Kreuzfahrtreisenden und des Overtourism. Das kleine Sardinien der Nebensaison, der besonderen Ecken, die Insel der Sarden und ihrer jahrtausendealten Kultur, der skeptischen sardischen Seele, die es zu verstehen gilt. Begeben Sie sich mit mir auf die Reise durch mein Sardinien, das auch beinahe mein kleiner Kontinent ist.

© Timo Lutz

Timo Lutz ist freier Reisejournalist und kam 2001 das erste Mal als Erasmus-Austauschstudent nach Sardinien. Aus einem Studienjahr wurden fast 20 Jahre, die der gebürtige Schwabe als Reisebuchautor und Reiseplaner auf der Insel lebt und von sich behauptet, so ziemlich jeden Strand blind zu kennen. Treue Reisebegleiterin ist Schäferhundmischling Elsa, die auf keiner seiner Recherchetouren fehlen darf.

DER ERSTE BLICK AUF SARDINIEN

© Getty Images: Andrea Comi

Die Escala di Cabirol führt über 654 Stufen hinunter zur Grotta di Nettuno, eines der Highlights auf einer Sardinien-Reise. Bereits der Weg dorthin erlaubt fantastische Blicke.

0 MERIAN TOP 10

Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Sardinien weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.

© Jalag: Klaus Bossemeyer

Über Küste und Meer wacht der von Wind und Wetter geformte Felsenbär, der dem Kap im Nordosten Sardiniens den Namen gab: Capo d'Orso, Bärenkap.

1 Capo d’Orso

Zum »Bärenkap« gehört der berühmteste Felsen der Insel, zugleich Wahrzeichen der Region Gallura. Die Form des Felsens erinnert an einen Bären. >

2 Capo Testa

Wenn die Sonne glutrot im Meer versinkt und das Zwielicht die Felsen in wundersame Figuren verwandelt, ist die Stimmung auf der Felsenhalbinsel besonders schön. >

3 Grotta di Nettuno

Im Inneren der Erde wartet ein großer See und ein Märchenreich aus Stalagmiten und Stalaktiten. >

4 Bosa

Pracht auf dem Corso Vittorio Emanuele und Romantik auf der Flusspromenade – Bosa lädt zum Bummeln ein. >

5 Tharros

Ein Spaziergang am südlichen Zipfel der Sinis-Halbinsel ist wie eine Zeitreise durch die Geschichte. Tharros, die beeindruckende Ruinenstadt, liegt direkt am Meer. >

6 Castello, Cagliari

Im Schlossviertel der Inselhauptstadt und seinen engen Gassen fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. >

7 Chia

Ein Badetag am Strand von Chia verspricht Karibikflair mit goldgelbem, weichem Sand, azurblauem Wasser und riesigen wacholderbewachsenen Dünen. >

8 Nuraghe Su Nuraxi bei Barùmini

Die wohl anschaulichste und am besten erhaltene Nuraghenanlage Sardiniens führt die Besucher zurück bis ins 6. und 5. vorchristliche Jahrhundert und bietet Einblicke in das einstige Leben der prähistorischen Inselbewohner. >

9 Grotta Su Marmuri

Über zahlreiche Stufen tief hinein ins Erdinnere muss sich begeben, wer einer der größten und beeindruckendsten Grotten der Insel einen Besuch abstatten möchte, deren Tropfsteine eine imposante Höhe bis zu 12 m erreichen. >

! Cala Gonone

Das einst sehr abgelegene ehemalige Fischerdorf hat sich zu Sardiniens Outdoorhauptstadt entwickelt. Der heute über einen Straßentunnel erreichbare Ort hat Flair und ist Ausgangspunkt für Touren in den Golf von Orosei. >

0 MERIAN EMPFEHLUNGEN

Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.

1 Agriturismo Sorres

Das kulinarische Paradies in der Nähe von Budoni verwöhnt mit Barbagia-Bergküche. >

2 Monte Pino

Pinien und Panorama hoch über Olbia: Hier stapeln sich die Granitblöcke zu einem wunderbaren Aussichtsberg. >

3 Golfo Aranci

La dolce vita: Im Sommer siedeln sich rund um die Strandpromenade Designershops und Edelboutiquen an. >

4 San Leonardo di Balaiana

Das einsame Landkirchlein aus Granit ist der kleinste romanische Bau der Insel mit der großartigsten Aussicht. >

© mauritius images: Doug Pearson

Ruhe und Besinnlichkeit kann genießen, wer, wie einst die Franziskanermönche, durch den Kreuzgang der Kirche San Francesco in Alghero wandelt.

5 San Francesco, Alghero

Kirche und Kreuzgang sind eine Oase der Stille. >

6 Nuraghe Santa Barbara

Die bronzezeitliche, majestätisch aufragende Turmfestung hat sogar eine eigene Autobahnausfahrt. >

7 Is Arutas

Das Quarzkiesel-Paradies mit Körnern von rosa bis hellgrün leuchtet im Westen der Insel. >

8 Cripta Santa Restituta, Cagliari

Das uralte Gewölbe ist ein Relikt der Phönizier. >

9 Agriturismo Sa Guardia

Der Panorama-Bauernhof verwöhnt mit leckerer Küche. Für die Anfahrt braucht man gute Stoßdämpfer. >

! Ristorante L’Oasi, Carloforte

San Pietro ist Sardiniens Thunfisch-Insel, das Ristorante L’Oasi im Inselort Carloforte bereitet den fangfrischen Fisch variantenreich und stets köstlich zu. >

@ Rosso di Mare, Carloforte

Die innovative Korallenwerkstatt in Frauenhand fertigt wunderschöne Schmuckstücke, die den Bogen von Tradition zu modernem Design spannen. >

# Portu Banda

Die einsame Wanderung entlang der rostroten Westküste gipfelt in einem erfrischenden Sprung ins kühle Nass. >

$ Fondazione Stazione dell’Arte, Ulassai

In den alten Bahnhofsgebäuden ist eines der schönsten zeitgenössischen Museen untergebracht. >

% Franco Sale Intagliatore di Maschere Mamojada

Schnitzmeister Franco Salo betreibt eine Holzbildhauerwerkstatt und fertigt großartige Masken-Kunstwerke. >

SARDINIEN KOMPAKT

Amtssprache: Italienisch

Einwohner: 1 669.591 (Sept. 2019)

Fläche: 24.100 km²

Größte Stadt: Cagliari (154.000 Einw.), mit Umland 431.000 Einw.

Kleinste Gemeinde: Baradili (83 Einw.)

Höchster Berg: Punta La Marmora (1834 m) – höchste dort je gemessene Schneehöhe: 10 m

Internet:www.regione.sardegna.it

Religion: 90 % Katholiken

Verwaltung: vier Provinzen (Sassari, Oristano, Nuoro, Sud Sardegna) und eine Metropolregion (Cagliari)

Währung: Euro

Universitäten: Cagliari und Sassari (letztere mit Außenstelle in Alghero)

Klima (Mittelwerte)

Bevölkerung

Die Inselbewohner sind zuallererst Sarden, dann erst Italiener. Mit einer Bevölkerungsdichte von 68 Einwohnern pro km² gehört Sardinien zu den eher dünn besiedelten Regionen Italiens, und ein Drittel der Sarden wohnt in und um die Inselhauptstadt Cagliari. Das Bruttoinlandsprodukt der Insel betrug 2017 20.300 € pro Kopf. Gut 1,5 Mio. Einwohner leben auf der Insel, darunter befinden sich knapp 56.000 Ausländer.

© mauritius images: Vedrana2701/Alamy

Schroff präsentiert sich der 1834 m hohe Gipfel Punta La Marmora, der als höchste Erhebung der Insel die Nachbarberge des Gennargentu-Massivs überragt.

Lage und Geografie

Sardinien ist mit einer Fläche von 24.100 km² nach Sizilien die zweitgrößte Mittelmeerinsel. Von Korsika ist sie durch die Straße von Bonifacio getrennt, vom Festland-Italien durch das Tyrrhenische Meer. Mehr als 70 Inseln liegen vor Sardinien, die größte davon ist Sant’Antioco, die gleichzeitig nach Sizilien, Sardinien und Elba die viertgrößte Insel Italiens ist. Sardinien zählt mit seiner 1849 km langen Küste über 240 Strände. Auch wenn in den Sommermonaten viele Lidos abgesteckt werden, gibt es in Italien keine Privatstrände.

Die Insel ist größtenteils mit Macchia bedeckt und eher gebirgig. Der höchste Berg heißt Punta La Marmora (1834 m) und liegt im Gennargentu-Massiv. Flachland gibt es nur im Südwesten der Insel: die Campidano-Ebene.

Politik und Verwaltung

Sardinien ist eine autonome Region in Italien: Art. 116 der italienischen Verfassung aus dem Jahr 1948 erkennt Sardinien eine Teilautonomie zu. Mit diesem Autonomiestatus (»Regione a statuto speciale«) hat Sardinien das Recht, sich in einem bestimmten Umfang selbst zu verwalten. Der Präsident (»governatore«) der Region wird direkt gewählt. Das Regionalparlament tagt in Cagliari und wird alle fünf Jahre neu gewählt. Bei den Europawahlen bildet Sardinien zusammen mit Sizilien einen Wahlkreis. Im Regionalparlament sitzen einige wenige Parteien mit deutlichem Bezug zu Sardinien, beispielsweise der Partito Sardo d’Azione, die älteste Regionalpartei, die bereits 1921 gegründet wurde. Seit 2019 bildet sie eine Wahlallianz mit der rechten Lega von Matteo Salvini und stellt den Regionalpräsidenten.

Sprache

Auch wenn die offizielle Amtssprache Italienisch ist, so wächst auch heute noch ein Großteil der Sarden zweisprachig auf: Die Inselbewohner lernen vor allem das Sardische, eine Sprache, die wie das Italienische romanischen Ursprungs ist. Sie wird von weit über einer Million Menschen auf Sardinien gesprochen. Doch Sardisch ist nicht gleich Sardisch, denn im Laufe der Jahrhunderte haben sich einige Dialekte gebildet. Im Norden etwa spricht man Gallurisch, einen Dialekt, der dem Korsischen ähnelt. In Zentralsardinien, also in den Bergregionen, wird Logudoresisch, im Süden Sardiniens hingegen Campidanesisch gesprochen. Zu diesen Dialekten gesellen sich weitere kleinere Sprachinseln: In Alghero beispielsweise sprechen ältere Menschen noch Katalanisch, auf der Insel Sant’Antioco und auf Carloforte Ligurisch. Eine gemeinsame Schriftsprache des Sardischen hat es nie gegeben. Seit 1999 ist die sardische Sprache offiziell und zumindest auf dem Papier der italienischen gleichgestellt.

© mauritius images: imageBROKER

Die Schafzucht hat auf Sardinien eine lange Tradition, doch werden es immer weniger Hirten, die mit ihren blökenden zotteligen Tieren die Insel durchstreifen.

Wirtschaft und Tourismus

Sardinien hat auch heute noch eines der niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen Italiens. Ein wirtschaftlicher Lichtblick ist der stetige Ausbau des Tourismus. Und das mit Erfolg: Mehr als 3 Mio. Touristen besuchen jährlich die Insel, mehr als zwei Drittel bereisen Sardinien zwischen Juni und September. Davon kommt mehr als eine halbe Million aus dem deutschsprachigen Raum. Von der Landwirtschaft leben heute rund 34.000 Sarden. Dabei spielt vor allem der Weinanbau sowie die Produktion von Schafskäse eine große Rolle. Ungefähr 23 % der Arbeitnehmer leben von der Industrie (Erdöl und Informationstechnik), 77 % arbeiten im Dienstleistungssektor.

Nebenbei bemerkt

Sardinien hat seit dem Jahr 2019 so etwas wie eine eigene Fußball-Nationalmannschaft, die aber bisher zu keinem Spiel angetreten ist. Dafür spielt der Club von Cagliari Calcio in der italienischen Oberliga Serie A.

Ichnusait ist ein Mineral, das nur auf Sardinien vorkommt. Sein Name leitet sich genau wie das berühmte Inselbier von der alten griechischen Bezeichnung Ιχνουσσα [ichnusa] für Sardinien ab.

Die exklusivsten Konzerte Sardiniens finden alljählich am Pool des Hotel Cala di Volpe statt. 2019 waren Clean Bandit sowie Jess Glynne zu Gast, 2018 Jason Derulo und One Republic, aber auch Elton John, Simply Red, Anastacia, Mika, Jamiroquai und Ricky Martin haben hier schon ihr Stelldichein gegeben. Al Bano und Eros Ramazzotti schmettern hingegen auf großer Bühne im Hotel Forte Village in Südsardinien für ein vorwiegend russisches Publikum.

GESCHICHTE

Funde aus dem Paläolithikum lassen erahnen, dass noch zahlreiche Überreste und Spuren vergangener Kulturen auf der Insel unentdeckt unter der Erde liegen.

© Adobe Stock: antasfoto

Fundstätte Monte d’Accoddi bei Sassari: Die steinernen Zeugen längst vergangener Zeiten liefern mehr Rätsel als Erkenntnisse über die einstigen Inselbewohner.

Spuren aus der Jungsteinzeit (6000–3000 v.Chr.)

Eine lebendige jungsteinzeitliche Industrie baut am erloschenen Vulkan Monte Arci Vulkan östlich von Oristano in großer Menge Obsidiangestein ab. Spuren sardischen Obsidians, das für den Bau von Pfeilspitzen und landwirtschaftlichen Geräten verwandt wurde, hat man im ganzen Mittelmeerraum entdeckt. In der Jungsteinzeit findet man vor allem in Nordsardinien hochentwickelte Siedlungsspuren in Form von Felsgräbern und Feenhäusern (Domus de Janas) der Kulturen von Ozieri und Bonu Ighinu. Wichtigste Fundorte sind die heutigen Archäologieparks von Anghelu Ruja bei Alghero, die Steinkistengräber Li Muri bei Arzachena, der rätselhafte Zikkurat von Monte d’Accoddi bei Porto Torres und die Totenstadt von Montessu (bei Carbonia).

Nuraghen – beeindruckende Relikte (ca. 1600–238 v.Chr.)

Die Nuraghenkultur, deren eindrucksvolle Reste noch heute für Besucher der Insel in Form der berühmten Nuraghentürme zu sehen sind, wird auf den Zeitraum von ca. 1600–238 v.Chr. festgelegt. Über 8000 der rätselhaften Rundtürme soll es auf Sardinien gegeben haben.

Zeit der Besetzungen (ab 1100 v.Chr.)

Die Zeit der Überfälle und Fremdherrschaften beginnt. Die ersten Okkupatoren waren die Phönizier, die in den folgenden 400 Jahren zahlreiche wichtige Handelshäfen im Süden der Insel errichteten, darunter Karalis, das heutige Cagliari. Beeindruckende Reste dieser Epoche kann man heute auch in Tharros sehen. Ab dem Jahr 520 v.Chr. fielen die Karthager auf Sardinien ein, verloren die Insel Anfang des 2. Jh.v.Chr. aber an die Römer. 177 v.Chr. wurde Sardinien römische Provinz. Im Jahre 440 überrollten die Vandalen die Insel. Sie drangen von Afrika aus ein, besetzten die Insel und blieben dort etwa 80 Jahre, bis die Byzantiner die Insel befreiten. Im 8. Jh. kamen die Araber aus Nordafrika und griffen Sardinien an. Die meisten Insulaner flohen ins Inland. So wurde etwa Sassari im Landesinneren durch die Bewohner der am Meer gelegenen Hafenstadt Porto Torres gegründet.

Pisa und Genua – Streit um die Vorherrschaft (1016–1175)

Anfang des 9. Jh. wurde Sardinien, immer noch unter arabischer Herrschaft stehend, in vier Teile geteilt: Lugodoro im Nordwesten, Arborea im Südwesten, Gallura im Nordosten und Cagliari im Süden. Jedes dieser sog. Judikate wurde von einem sardischen Adligen regiert – den »judices«, den Richtern. Die sog. Richterzeit währte bis zum Jahr 1016. Zu diesem Zeitpunkt veranlasste der damalige Papst Benedikt VIII. die Vertreibung der Araber durch die beiden Seerepubliken Pisa und Genua. Aus den späteren intensiven Handelsbeziehungen Sardiniens zu Genua und Pisa entstanden wirtschaftliche und territoriale Interessen: 1285 erklärte Pisa seinen Machtanspruch auf den Süden der Insel, ein Jahr später fiel der Nordwesten an die genuesischen Familien Doria und Malaspina, die Gallura ging 1298 an die Republik Pisa. Die mächtigen Familien der beiden Seerepubliken brachten ihre Kultur auf die Insel, die Wirtschaft wurde angekurbelt, Klöster entstanden, und zahlreiche Kirchen wurden gebaut.

Die Feudalherrschaft der Spanier (1323)

Als im Jahre 1297 Papst Bonifaz VIII. das Königshaus Aragón mit der Herrschaft über Sardinien belehnte, begannen erneut unruhige Zeiten, die mit Aufständen gegen die neuen Machthaber einhergingen. Nichtsdestotrotz unterwarfen die Spanier Sardinien, reformierten die Verwaltung und führten die Feudalherrschaft ein. 400 Jahre lang blieb Sardinien spanisch. Aus diesem Grund weist die sardische Sprache auch heute noch viele Ähnlichkeiten mit dem Spanischen auf.

Königreich Sardinien (1718)

In den Wirren des Spanischen Erbfolgekriegs wurde Sardinien im Frieden von Utrecht für kurze Zeit österreichisch, dann aber Savoyen-Piemont zugesprochen. In der Folge entstand das Königreich Sardinien. Im Zuge der italienischen Einigung wurde König Vittorio Emanuele II von Sardinien-Piemont 1861 Herrscher des geeinten Italiens.

1920er- und 1930er-Jahre

Als Benito Mussolini mit seiner Faschistischen Partei die Macht in Italien übernahm, wurde die Bergwerksindustrie der Insel ausgebaut, neue Städte wie Carbonia, die mit faschistischen Bauwerken sowie großen Plätzen protzten, aus dem Boden gestampft und die riesigen Sumpfgebiete von Arborea (das damals Mussolinia di Sardegna hieß) und Fertilia trockengelegt.

Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen für die Insel

Im Zweiten Weltkrieg war Sardinien Ziel verheerender US-amerikanischer Bombenangriffe. Ein Großteil Cagliaris wurde dabei zerstört. 1951 gab es eine Hungersnot, die viele Sarden dazu zwang, die Insel zu verlassen. In einer großen Auswanderungswelle zogen unzählige Sarden aufs Festland, nach Deutschland, Frankreich und Belgien und suchten dort Arbeit.

Der Tourismus beginnt (ab 1960)

Anfang der 1960er-Jahre wurde zum einen in den Aufbau der Petrochemie investiert. Zum anderen gründete der Ismailitenprinz Aga Khan die erste große touristische Siedlung auf Sardinien, nannte sie »Costa Smeralda« und empfing die High Society der Welt. In der Folge begannen auch andere Gemeinden, vor allem in den Küstenregionen, ihre Infrastruktur für den Tourismus auf- und auszubauen.

© dpa picture-alliance: ANSA

Paul VI. war der erste Papst, der im Jahr 1970 Sardinien bereiste. Seinen Besuch in Cagliari begleiteten zahlreiche Gläubige und die Honoratioren der Stadt.

Der Papst kommt nach Cagliari (2013)

Papst Franziskus besuchte 2013 Sardinien und hier vor allem Cagliari mit der im 14. Jh. erbauten Wallfahrtskirche Santuario di Bonaria – für Papst Franziskus ein durchaus emotionaler Besuch, da die Madonna Namenspatronin von Buenos Aires ist, der Hauptstadt seines Heimatlandes Argentinien. Vor ihm besuchten bereits 1970 Papst Paul VI., 1985 Papst Johannes Paul II. und im Jahre 2008 Papst Benedikt XVI. Cagliari.

KLIMA, LANDSCHAFT UND ARCHITEKTUR

Von Schnee über Wüsten bis hin zu perfekt inszenierten Naturlandschaften, von faschistischer Zweckarchitektur bis zum romantischen Baustil für betuchte Urlauber – auf Sardinien gibt es jede Menge zu entdecken!

Neptungras, Meister des Klimaschutzes

Posidonia oceanica ist eine Pflanzenart aus der Familie der Neptungrasgewächse und bildet vor Sardinien riesige Seegraswiesen, die vor Stranderosion schützen und das marine Ökosystem günstig beeinflussen. Sie sind – als wahre Meister des Klimaschutzes – außerdem imstande, riesige Mengen an CO2 zu speichern. Für Badegäste hingegen sind sie eher lästig: Erneuern sich die Wiesen, formen Wind und Wellen Unmengen an Seegrasbergen und Seebällen, die ganze Strände bedecken können. In Naturschutzgebieten darf das Seegras nicht entfernt werden, aber mit etwas Glück sorgt schon der nächste Wind- und Wetterwechsel dafür, dass der Strand wieder seegrasfrei ist.

Vom Winde verweht: der Mistral

Der Mistral, zweifellos der bedeutendste Wind auf Sardinien, weht aus nordwestlicher Richtung von Frankreich in den Mittelmeerraum. Vor allem im Norden und Westen Sardiniens hat er riesige Sanddünen geschaffen, buckelige Bäume wachsen hier windschief. Wenn er weht, wirbelt er das Meer in hohen Wellen auf. Im Süden Sardiniens, wo der Mistral, aufgeheizt durch seinen langen Weg über die Insel, im Sommer wie ein heißer Föhn pustet, sorgt er für aufstäubenden Sand und spiegelglattes Meer. Die Sarden behaupten, der unvermittelt und in Böen auftretende Wind wehe stets eine ungerade Anzahl an Tagen: Ein, drei, fünf oder sieben Tage Wind sorgen für tolles Wetter und stahlblauen Himmel. Wenn der Mistral bläst, muss man sich aber oft einen geschützten Strandabschnitt suchen.

© mauritius images: ClickAlps

Die kalte Jahreszeit verwandelt manche Regionen Sardiniens in eine Winterlandschaft, wie man sie von Mittel- und Nordeuropa kennt, hier am Monte Limbara.

Schnee auf der Insel

Blaue Schilder mit Schneeketten kündigen es an: Auf Sardinien fällt jeden Winter Schnee, und zwar in rauen Mengen! Die weiße Pracht konzentriert sich dabei aber im Wesentlichen auf die Berge des Gennargentu, auf den Limbara im Nordosten und die Spitzen der Sette Fratelli im äußersten Südosten der Insel. Bei Fonni hat man am Nordhang des Brunci-Spina-Massivs sogar einen Skilift errichtet, der allerdings seit Jahren renoviert wird und die Pistengaudi der Sarden auf zwei mickrige Teppichlifte am Monte Spada beschränkt.

Waldbrände

Jedes Jahr treten sie gegen unzählige große und kleine Waldbrände an: Die Feuerwehr, die Forstpolizei und die Parkverwaltungen rücken mit Tankwägen, Hubschraubern und Löschflugzeugen aus, und von über 150 Feuerwachtürmen wird die Insel von oben aus überwacht. Das Schlimme: Viele Brände sind menschengemacht und breiten sich rasend schnell aus. Glücklicherweise werden Feuer in der Regel schnell gelöscht, und nur selten sind Feriengebiete betroffen. Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte diesen umgehend unter der Rufnummer 115 oder bei der allgemeinen Notfallnummer 112 melden.

© Jalag: Klaus Bossemeyer

Vom Mistral geformte Dünen, durchsetzt von stacheligem Grün, erstrecken sich in der Sandlandschaft von Piscinas bis hinunter zum azurblauen Meer.

Costa Verde, Mini-Wüste mit Riesendünen

Die über sieben Quadratkilometer große Sandlandschaft von Piscinas an der sardischen Westküste zählt zu den wenigen Wüstengebieten Europas. An und auf den über hundert Meter hohen Sandbergen herrscht Leben: Uralte knorrige Wacholderbüsche und stacheliger Ginster wachsen hier, im Winter tummeln sich hier die Hirsche, und Wasserschildkröten legen im Sand ihre Eier ab – denn die Dünen reichen bis ans Meer und bilden den längsten naturbelassenen Strand der Insel. Der Weg dorthin führt durch längst verlassene Minendörfer und Fördertürme, am Meer verfallen die alten Verladestationen für Blei- und Zinksulfide, die von hier aus auf das Festland verschifft wurden. Ansonsten nichts als Sand weit und breit.

Künstlich angelegte Stauseen

Sardinien hat nur einen einzigen natürlichen Süßwassersee aufzuweisen: den Lago di Baratz rund 20 Kilometer nördlich von Alghero. Seit den 1920er-Jahren haben Stauseen die Täler und Flussläufe der Insel wesentlich verändert. Über 38 davon finden sich über die gesamte Insel verteilt und dienen nicht nur als Wasserreservoir für Trinkwasser und die Landwirtschaft, sondern verringern auch das Risiko von Überschwemmungen im Tiefland. Der größte Stausee, der Lago Omodeo