Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Andreas HallerOrientiert in ApulienApulien ist ...Erlebnis KulturErlebnis NaturBadenApulien mit KindernUnterwegs in ApulienGarganoDie Küste des GarganoManfredoniaLido di SipontoMattinataMattinatellaBaia delle ZagareSpiaggia di VignanoticaViesteRichtung MattinataRichtung PeschiciSpiaggia di ScialmarinoPeschiciRodi GarganicoVarano und Lago di VaranoLesina und Lago di LesinaIsole Tremiti Isole TremitiIsola di San DominoIsola di San NicolaPromontorio del GarganoForesta UmbraVico del GarganoMonte SacroMonte Sant'AngeloSan Giovanni RotondoSan Marco in LamisRignano GarganicoTavoliere und Monti DauniTavoliere di FoggiaFoggiaLuceraTroiaOrdonaMonti della DauniaSant'Agata di PugliaAccadiaDelicetoBovinoOrsara di PugliaCastelluccio ValmaggioreBiccari und Monte CornacchiaRoseto ValfortoreCosta di BariMargherita di SavoiaParco Archeologico Canne della BattagliaBarlettaTraniBisceglieMolfettaGiovinazzoBitontoBariConversanoPolignano a MareMonopoliParco Archeologico di EgnaziaSavelletriFasanoTorre CanneDie Murgia mit Valle d'ItriaMurgiaCanosa di PugliaCastel del MonteRuvo di PugliaSpinazzolaGravina in PugliaAltamuraMateraGioia del ColleValle d'ItriaNociGrotte di CastellanaAlberobelloLocorotondoMartina FrancaCisterninoCeglie MessapicaOstuniCarovignoSalentoTavoliere di LecceBrindisiMesagneAbbazia Santa Maria di CerrateSalice SalentinoCopertinoLecceDie Küste des SalentoAcayaSan Foca und Roca VecchiaTorre dell'OrsoTorre Sant'AndreaLaghi Alimini und Spiaggia FrassanitoOtrantoUggiano la ChiesaPorto BadiscoSanta Cesarea TermeGrotta ZinzulusaCastroTricase PortoTricaseVon Marina di Corsano zum Fiordo del CioloSanta Maria di LeucaKüste zwischen Punta Ristola und Baia VerdeTorre San GregorioTorre Vado, Marina di Pescoluse, Torre PaliParco Naturale Regionale Litorale di UgentoTorre San GiovanniGallipoliSanta Maria al BagnoSanta Caterina und Parco Naturale Regionale Porto SelvaggioPorto CesareoPunta ProsciuttoMurge SalentineNardòGalatinaGrecìa salentinaSoletoCorigliano d'OtrantoCalimeraMelpignanoMuro LecceseMaglieSpecchiaGolf von TarentCosta IonicaTarentDie Küste östlich von TarentDie Küste westlich von TarentMetapontoTerra delle Gravine und Murge TarantineGinosaLaterzaCastellanetaMassafraGrottaglieFrancavilla FontanaOriaManduriaNachlesen & NachschlagenDie Landschaften ApuliensNatur, Flora und FaunaKlima und ReisezeitGeschichteKunst und KulturMobil in ApulienSportliche AktivitätenÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches in StichwortenAnreiseÄrztliche Versorgung/NotfallBücher für die ReiseEinkaufenEintrittspreise/ErmäßigungenFeiertageGeldHaustiereLändervorwahlenLandkartenÖffnungszeitenSouvenirsTouristeninformationenWandern in ApulienSprachführer & VerzeichnisseEtwas ItalienischFotonachweisImpressumÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Wahrzeichen der Garganoküste – die TrabucchiDie Vögel des DiomedesStigmata am Körper und Wanzen im Beichtstuhl: Padre PioKalifenhafter Luxus: die ehemalige Residenz Kaiser Friedrichs II.Ein denkwürdiges Ritterduell: La Disfida di BarlettaEin wundertätiger Bischof aus Kleinasien: der hl. NikolausDie drei GrazienSensation aus der Vorgeschichte: der Altamura-MannEine Stadt als FilmkulisseLegenden um ein mittelalterliches LiebespaarFantasievolle Plattenbauten: die Trulli im Itria-TalWiderstandsfähiges Lasttier: l’Asino di Martina FrancaSan Giuseppe – Schutzpatron der FliegerAus Pappe gemacht: Cartapesta-KunstKahlschlag im Salento: die Lehren eines FeuerbakteriumsEin Fußboden, der viel zu erzählen hatDer Malladrone: die hässlichste Statue ItaliensJüdische Schicksale im Zweiten WeltkriegNotte della Taranta: Megafestival im kleinen Salento-DorfAuf der Kippe: das größte Stahlwerk ItaliensName: Rudy, Beruf: Latin LoverWo der Ton den Ton angibt – La Città della CeramicaOhne Wasser kein Leben: der Acquedotto PuglieseBestiarium: Tiere und Fabelwesen in der Steinmetzkunst
Kartenverzeichnis
GarganoViesteTremiti-InselnTavoliere und Monti DauniFoggiaLuceraCosta di BariBarlettaTraniBariMonopoliEgnazia – Ausgrabungsstätte Murgia und Valle d’ItriaAltamuraMateraAlberobelloMartina FrancaOstuniSalentoBrindisiLecceOtrantoGallipoliGolf von TarentTarent (Taranto)MassafraÜbersicht der WanderungenWanderung 1: Küstenweg zum Vignanotica-StrandWanderung 2: Von der Spiaggia Lunga nach Vieste (GPS)-Wanderung 3: Trockenmauern, Macchia und MeerblickWanderung 4: Isola di San Domino – Pinien und Steilküste (GPS)-Wanderung 5: Rundweg durch die Foresta Umbra (GPS)-Wanderung 6: Im Vorgebirge des Gargano (GPS)-Wanderung 7: Monte Cornacchia – auf dem Dach ApuliensWanderung 8: Küstenweg zum Capo d’Otranto (GPS)-Wanderung 9: Auf dem Cammino del Salento zum Ciolo-FjordWanderung 10: Im Naturpark PortoselvaggioWanderung 11: Am Rand der Gravina di Laterza entlang Legende ApulienApulien
Tourenverzeichnis
Wanderung 1: Küstenweg zum Vignanotica-StrandEs handelt sich um eine einfache Küstenwanderung auf gut ausgebautem Weg zu einer der schönsten Badebuchten der Garganoküste.Wanderung 2: Von der Spiaggia Lunga nach ViesteDie Küstenwanderung verbindet einige der schönsten Strände der Garganoküste, Badesachen sollten daher unbedingt ins Gepäck! Obwohl der Weg überwiegend leicht zu gehen ist und keine größeren Steigungen beinhaltet, ist gutes Schuhwerk ein Muss.GPS-Wanderung 3: Trockenmauern, Macchia und MeerblickDie Runde führt vom Scialmarino-Strand ins Hinterland und von dort zurück zum Meer.Wanderung 4: Isola di San Domino – Pinien und SteilküsteObwohl die Wegführung nicht immer eindeutig ist, kann der Rundweg auch von weniger Geübten problemlos bewältigt werden.GPS-Wanderung 5: Rundweg durch die Foresta UmbraDie kurze Runde auf gut erkennbaren Wegen führt durch das grüne Herz des Gargano-Nationalparks.GPS-Wanderung 6: Im Vorgebirge des GarganoDie Rundwanderung erschließt die Gegend des Garganogebirges auf halber Strecke zwischen Monte Sant’Angelo und den Foresta Umbra.GPS-Wanderung 7: Monte Cornacchia – auf dem Dach ApuliensDie Rundtour führt auf den höchsten Berg Apuliens.Wanderung 8: Küstenweg zum Capo d'OtrantoDer Klassiker unter den Küstenwanderungen im Salento ist kein einfacher, aber landschaftlich schöner Weg mit spektakulärem Küstenblick.GPS-Wanderung 9: Auf dem Cammino del Salento zum Ciolo-FjordDie Küstenwanderung an der Südspitze der Salento-Halbinsel bietet spektakuläre Ausblicke auf Fels und Wasser.Wanderung 10: Im Naturpark PortoselvaggioEin dichtes Netz von Pfaden und Wegen durchzieht den Naturpark am Ionischen Meer.Wanderung 11: Am Rand der Gravina di Laterza entlangVerlaufen kann man sich hier kaum, denn der Pfad folgt konsequent dem Rand des „Grand Canyons Apuliens“.
Unterwegs mit
Andreas Haller
Meine erste Apulienreise war ein Abenteuer: Kaum volljährig, packte ich den Rucksack und setzte mich in den Zug nach Neapel. Es war ein kalter Februartag und es regnete. Vom Vesuv wandte ich mich landeinwärts und wanderte zu Fuß nach Troia auf die andere Seite des italienischen Stiefels. In Apulien angekommen, begann der Frühling ...
Apulien ist anders als die anderen Regionen Süditaliens. Gemeinhin verbinde ich mit dem Mezzogiorno spröde Bergdörfer. Zum Image des Südens zählen außerdem Schlaglöcher, illegale Müllentsorgung und überalterte, durch Armut und Migration gezeichnete Orte.
Gut, dass wir auf Reisen die Chance haben, die Vorurteile durch eine realistischere Sicht der Welt zu ersetzen. Auch wenn Müll nicht immer sofort abgeholt wird und man beim Fahren hin und wieder auf Schlaglöcher achten muss, werden die Zuschreibungen dem Reiseziel Apulien keinesfalls gerecht.
Apulien ist nicht bergig, weshalb es nicht verwundert, dass es kaum Bergdörfer gibt. Die Region ist auch nicht überall arm, weshalb es eher überrascht, wenn man tatsächlich einmal auf sprichwörtliche Mezzogiorno-Armut stößt. Im Gegenteil, die vorbildlich sanierten Zentren sind blitzsauber und strahlen eine kulturelle Aura aus. Von den Kunstinstallationen im öffentlichen Raum, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, kann sich manche Kommune im deutschsprachigen Raum eine meterdicke Scheibe abschneiden!
Nicht zuletzt fällt auf, dass Apulien eine sehr junge Region ist: Trendige Bars und Restaurants zeigen sich von der stylischen Seite, und die Leute wissen modisches Outfit zu schätzen.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Michael Müller Verlag GmbH | Stichwort „Andreas Haller, Apulien“ | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen oder per Mail an:
[email protected] | Betreff: „Andreas Haller, Apulien“
Orientiert in Apulien
Die Region im Profil
Apulien ist ...
Strände, Steilküsten, Wein- und Olivenhaine, romanische Kirchen und wehrhafte Burgen - der Absatz und Sporn des Stiefels präsentieren sich vielfältig wie kaum eine andere Region Italiens. Aktivurlaub mit Surfbrett, Bike und Taucherbrille ist hier ebenso möglich wie der klassische Kulturtrip auf Spuren der Griechen und Staufer. Außerdem mangelt es in Apulien nicht an badetauglichen Stränden sowie gutem Essen!
♦ 19.365,8 km² Fläche
♦ ca. 4 Mio. Einwohner
♦ 200 Einwohner/km²
♦ Hauptstadt: Bari
♦ Provinzen: Bari, Lecce, Foggia, Taranto, BAT (Barletta-Andria-Trani)
... ein Land an drei Meeren
800 Küstenkilometer sind selbst für Italien rekordverdächtig. Apulien schmiegt sich wie ein schmales Badehandtuch ans Wasser: Während die Entfernung von Bari bis zur Grenze zur Basilikata nur 60 km beträgt, legt man von Lesina im Nordwesten bis nach Santa Maria di Leuca im Südosten stolze 400 km zurück. Der Löwenanteil fällt auf die Adria-Seite, lediglich die Provinz Tarent und Teile des Salento liegen am Ionischen Meer. Unübersichtlich wird es an der Südspitze der Salento-Halbinsel, denn hier treffen sogar drei Meere zusammen: die Adria, das Ionische Meer und das Mittelmeer.
... ein flacher Landstrich
Während Italien zu einem Drittel von Gebirge bedeckt ist, präsentiert sich die Region im äußersten Südosten der Apenninenhalbinsel überwiegend flach oder flachhügelig. Berge gibt es eigentlich nur im Gargano und an der Grenze zur Basilikata, wobei die höchste Erhebung mit 1150 m nicht sonderlich beeindruckt. Dass Apulien dennoch mit Landschaft punktet, liegt am Zusammenspiel von Felsen und Wasser und nicht zuletzt am ganz besonderen Licht, das an manchen Tagen die Texturen des Landes verzaubert. Besonders schön leuchten die Küstenlandschaften im Gargano und im Salento.
... ein uraltes Kulturland
Normannen und Staufer besetzten die strategischen Stellen im Land mit wehrhaften Burgen, das bekannteste Beispiel ist Castel del Monte. In der romanischen Epoche wuchsen stolze Kathedralen in erstaunlich großer Zahl in die Höhe. Ihr Stil ist einzigartig, sodass sich in der Kunstwelt der Ausdruck apulische Romanik eingebürgert hat. Lange vorher errichteten die Griechen in Apulien Städte, die Römer bauten Straßen, im Mittelalter brach man von apulischen Häfen zu den Kreuzzügen ins Heilige Land auf.
Als ganz besonderes Kulturgut gelten die Trabucci im Gargano - archaisch wirkende Fischfangapparate, die vielleicht ein Erbe phönizischer Seefahrer sind.
... ein Einwandererland
Schon Herodot erwähnte ein Land der Japyger. Der Stamm siedelte in Illyrien auf der östlichen Seite der Adria und wanderte im 11. und 10. Jh. v. Chr. nach Unteritalien aus. Durch Lautverschiebung entstand der lateinische Name Apulia. Italiener nennen die Region Puglia, in einheimischen Dialekten heißt sie entweder Pùgghie, Puie oder Puja. Allein die Herkunft des Namens zeigt, dass Apulien schon in vorgeschichtlichen Zeiten das Ziel von Zuwanderern war. Siedler aus Griechenland brachten vermutlich den Weinstock und den Olivenbaum nach Italien. Im Zusammenhang mit den Flüchtlingskrisen unserer Tage kommen auch heute noch Menschen aus vielen Ländern der Erde nach Apulien.
... ein klassisches Urlaubsland
Der Sporn des italienischen Stiefels, der Gargano, ist eine etablierte Urlaubsdestination: Jenseits der grandiosen Bade- und Surfstrände wandelt sich das landschaftliche Bild hinter jeder Biegung: Eichen- und Buchenwälder, schroffe Steilküste mit verschwiegenen Buchten und bizarren Grotten, dann wieder Olivenbäume, so weit das Auge reicht.
Die zweite klassische Tourismusregion ist das liebliche Valle d’Itria - Heimat der berühmten Trulli, der niedlichen Häuschen mit den spitz zulaufenden Kegeldächern! Zweifellos sind die Trulli die bekanntesten Werbeträger der Region. Auf den lieblichen Hügeln im Hinterland der Costa di Bari verbreiten sie einen Hauch von Auenland wie aus dem „Herrn der Ringe“ - ganz besonders zur Mandelblüte im Frühjahr!
... ein Land für Entdeckungen
Im Gegensatz zum Gargano ist der Salento ein relativ „junges“ Reiseziel. Die Halbinsel im äußersten Südosten lockt von Jahr zu Jahr mehr Besucher an, die in Lecce, Otranto oder in Gallipoli typisch süditalienisches Flair aufsaugen, mit dem Drahtesel die langen Küstenlinien erkunden oder im flachhügeligen Hinterland auf Entdeckungsreise gehen. Wie der Gargano ist auch der Salento - die Heimat der berühmten Tarantella-Musik - ein kleiner Kosmos für sich geblieben.
Viel zu entdecken gibt es auch in der Murgia, wo tiefe Schluchten wie feine Adern das apulische Kernland mit seinen sehenswerten Agrarmetropolen durchziehen. Ein Höhepunkt der Rundreise durch die Murgia ist die Kulturhauptstadt Matera mit ihren Wohnhöhlen, den Sassi, und Grottenkirchen, auf Italienisch Chiese rupestri.
Städte, Burgen, Kirchen
Erlebnis Kultur
Griechen, Römer, Normannen und Staufer hinterließen in Apulien ihre Spuren. Das reiche Erbe der Völker ist der Grund, warum die Reisenden sich am Absatz des Stiefels wie im Schlaraffenland fühlen. Zu begutachten sind römische Zisternen und Triumphbögen, mittelalterliche Kastelle und Kathedralen oder archäologische Museen mit hochkarätigen Sammlungen. Das Kunsthandwerk genießt ebenfalls einen guten Ruf.
Eine Besonderheit in Apulien sind freskengeschmückte Höhlenkirchen. Sie befinden sich an den Rändern tiefer Schluchten im Hinterland. Die schönsten Kirchen gibt es in Matera, Massafra und in Gravina in Puglia.
Antike Stätten
Egnazia: Antiker Handelsposten und Keramikzentrum an der Adriaküste; die Prunkstücke sind im Museum neben dem Ausgrabungsfeld zu sehen.
Canne della Battaglia: In der Schlacht von Cannes gegen Hannibal erlebten die Römer ihr Waterloo. Die besten Fundstücke liegen im zugehörigen Museum.
Manduria: Die Megalithmauer am Stadtrand der Primitivo-Metropole zählt zu den besten Hinterlassenschaften der Messapier in Apulien.
Metapontion: Von allen griechischen Siedlungen ist die Wirkungsstätte des antiken Philosophen Pythagoras am besten erhalten. Das Museum ist ebenfalls zu empfehlen.
Roca Vecchia: Die Ausgrabungsstätte an der salentinischen Adriaküste liegt inmitten herrlicher Natur und kann zu Fuß umrundet werden.
Grandiose Burgen
Bari: Das staufische Kastell am Altstadtrand bietet die Möglichkeit, in die „Eingeweide“ der Stadt hinunterzusteigen.
Barletta: Die riesige Küstenfestung hat vom 11. bis zum 18 Jh. zahlreiche An- und Umbauten erfahren.
Castel del Monte: Die „steinerne Krone Apuliens“ Friedrichs II. ist das berühmteste Bauwerk der Region.
Corigliano d’Otranto: Das Kastell im Zentrum des Landstädtchens steht stellvertretend für eine große Anzahl von Burgen im Salento.
Gallipoli: Das waffenstarrende Kastell am Ionischen Meer war vielbesuchtes Vorbild für moderne Festungsarchitekten.
Gioia del Colle: Eine der besterhaltenen Burgen aus staufischer Zeit ist heute ein Museum und kann besichtigt werden.
Lucera: Das Kastell aus staufisch-angevinischer Zeit unterstreicht die Bedeutung der Stadt, in der die sarazenische Leibgarde Friedrichs II. stationiert war.
Copertino: Das mächtige Kastell am Ortsrand beherbergt ein sehenswertes Museum.
Kunst trifft Handwerk
Grottaglie: Die apulische Keramik-Hochburg mit Blick auf den Golf von Tarent verfügt über ein eigenes Keramik-Quartier.
Lecce: Unübersehbar sind die zahlreichen Werkstätten in der Altstadt, die sich der Cartapesta-Kunst verschreiben.
Ehrwürdige Kirchen
Bari: Die Altstadt der Regionshauptstadt wartet mit gleich zwei sehenswerten romanischen Kirchen auf: der Basilika San Nicola und der Kathedrale San Sabino.
Bitonto: Vielen Kennern gilt die romanische Kathedrale am Rand des Speckgürtels von Bari als schönste Kirche Apuliens.
San Giovanni Rotondo: Kirchen müssen nicht immer alt sein, um als sehenswert zu gelten, auch der Neubau des Stararchitekten Renzo Piano im Gargano lohnt den Besuch.
Galatina: Der Freskenzyklus in der gotischen Basilika Santa Caterina di Alessandria ist vom Feinsten.
Molfetta: Der muntere Stilmix aus normannischen, byzantinischen und orientalischen Elementen macht die Kathedrale einzigartig.
Monte Sant’Angelo: Die Kirche des hl. Erzengels Michael im Gargano ist ein weltberühmtes Pilgerziel.
Bilder, Bilder, Bilder
Matera: Die Pinakothek im Palazzo Lanfranchi strotzt von Meisterwerken des neapolitanischen Barock.
Bari: Die Pinacoteca Provinciale in der Neustadt ist die mit Abstand wichtigste Gemäldesammlung Apuliens.
Conversano: Im stattlichen Kastell am Altstadtrand widmet sich eine sehenswerte Galerie dem neapolitanischen Maler Paolo Finoglio.
Barletta: Wer Impressionismus mag, entdeckt in der Pinacoteca Giuseppe de Nittis im Herzen der quirligen Hafenstadt vielleicht einen neuen Lieblingsmaler.
Trani: Das Kunstmuseum der Küstenstadt zwischen Barletta und Bari beschäftigt sich in erster Linie mit dem Traneser Maler Ivo Scaringi (1937-1998).
Gallipoli: Die Kathedrale in der Altstadt ist nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch eine Gemäldegalerie.
Otranto: Eines der bemerkenswertesten Werke der bildenden Kunst Apuliens ist der fantastische mittelalterliche Mosaikfußboden in der Kathedrale.
Küsten, Canyons, Reservate
Erlebnis Natur
Auch wenn Apulien überwiegend flach oder flachhügelig ist, heißt das noch lange nicht, dass die Landschaft eintönig ist. Die Region am Absatz des Stiefels besitzt durchaus ihre landschaftlichen Reize und schwingt sich nicht selten sogar zu überraschender Dramatik auf. Schutzgebiete an den Küsten sowie im Hinterland sorgen für den Erhalt einer intakten Flora und Fauna.
Zwei Nationalparks gibt es in der Region Apulien. Der erste Nationalpark befindet sich im Gargano (parcogargano.it), der zweite im Hinterland in der Murgia (parcoaltamurgia.it).
Küstenperlen
Spiaggia di Vignanotica: Ein kurzer Stichweg führt von der Panoramastraße des Gargano hinunter ans Meer in eine landschaftlich spektakulär gelegene Badebucht.
Salentinische Riviera: Die Küste zwischen Otranto und Santa Maria di Leuca im Süden der Salentohalbinsel ist umwerfend, touristisch aber nur punktuell entwickelt. Ein landschaftliches Highlight ist der Ciolo-Fjord.
Testa del Gargano: Südlich von Vieste läuft die Garganoküste zur Hochform auf. Die besten Ausblicke hat man vom Freideck eines Ausflugsboots.
Von Roca Vecchia nach Sant’Andrea: Bizarre Felsformationen prägen diesen Abschnitt der salentinischen Adriaküste. Ihre merkwürdigen Formen haben seit jeher die Fantasie der Menschen beflügelt.
Grotta Zinzulusa: Die Fledermaushöhle zwischen Santa Cesarea Terme und Castro kann per Boot besichtigt werden. Vom Schwimmbecken am Eingang ist der Küstenblick gratis!
Canyons im Hinterland
Gravina di Laterza: Am oberen Rand des „Grand Canyon Apuliens“ führt ein aussichtsreicher Wanderweg entlang. Auf demselben Weg geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Canyoning am Grund der Schlucht unter fachkundiger Leitung ist ebenfalls möglich.
Gravina di Ginosa: Die Schlucht von Ginosa wird noch immer landwirtschaftlich genutzt. Als eine der wenigen Gravine Apuliens ist der Grund des Canyons frei zugänglich. Stichwege führen zu Höhlen, die jahrhundertelang bewohnt waren.
Gravina di Matera: Von den Sassi-Vierteln in Matera führt ein steiler Pfad hinunter in die Schlucht. Auf der anderen Seite einer Drahtseil-Hängebrücke führt der Weg dann wieder hoch und endet an einem Aussichtspunkt.
Natur unter Schutz
Foresta Umbra: Der Buchenwald im Vorgebirge des Gargano ist ein Überbleibsel der Urwälder, die Apulien einst fast vollständig bedeckten. Heute gehört der Wald zum Gargano-Nationalpark.
Parco Naturale Dune Costiere: Das einzigartige Sanddünen-Ökotop an der südlichen Costa di Bari steht unter besonderem Schutz. Am besten die Sandalen ausziehen und barfuß bis zur nächsten einladenden Badestelle wandern ...
Isole Tremiti: Die vorgelagerten Tremiti-Inseln sind mitsamt der Unterwasserflora und -fauna ein integraler Bestandteil des Gargano-Nationalparks.
Monti Dauni: Am ultimativen Rand Apuliens muss die Natur nicht eigens geschützt werden - sie gibt ohnehin den Ton an! Bergdörfer verströmen Novecento-Flair und fügen sich umstandslos in die grandiose Landschaft ein.
Parco Naturale Porto Selvaggio: Der „Wilde Hafen“ liegt zwischen Gallipoli und Porto Cesareo am Ionischen Meer. Von der Badebucht führen schmale Saumpfade zu Aussichtspunkten oberhalb der zerfaserten Küste.
Monte Sacro: Wenn im späten Frühjahr die Orchideen blühen, lohnt sich der Wanderausflug zum heiligen Berg des Gargano ganz besonders. Am Schluss lockt die zünftige Einkehr in einem Agriturismo-Bauernhof.
Margherita di Savoia: In den riesigen Salinenfeldern nördlich der Salzmetropole Margherita di Savoia leben im Winterhalbjahr Kolonien von Flamingos.
Landschaft für Aktive
Valle d’Itria: Zur Obst- und Mandelbaumblüte im Frühjahr strahlt die Trulli-Region in den schönsten Farben. Ein gutes Verkehrsmittel, um die Region besser kennenzulernen, ist das Fahrrad.
Isola di San Domino: Die größte Insel des Tremiti-Archipels in Nordapulien ist fast zur Gänze eine Outdoor-Destination. Neben Baden und Wandern steht Tauchen ganz oben auf dem Ferienprogramm.
Santa Maria di Leuca: Eine tolle Möglichkeit, die Schönheiten der salentinischen Adriaküste zu erkunden, ist das Kajak. In der Badesaison gibt es Leihboote am Lungomare.
Scialmarino-Bucht: Zwischen Peschici und Vieste liegt der bekannteste Surf-Hotspot Apuliens. Für alle Schwierigkeitsstufen ist etwas dabei ...
Cave di Bauxite: Die für ihr grandioses Licht- und Farbenspektakel bekannten ehemaligen Abraumhalden sind heute beliebte Fotospots und Ausflugsziele. Eine Bauxitgrube befindet sich bei Otranto, die zweite bei Spinazzola.
Pulo di Altamura: Die Karstdoline liegt in der Hochmurgia. Man kann um den Trichter herumlaufen oder ihm buchstäblich auf den Grund gehen.
An Adria und Ionischem Meer
Baden
Die schönsten Badereviere Apuliens sind der Gargano im Norden und der Salento im Süden. Badetage vom Feinsten garantiert auch die Ionische Küste. Die verhältnismäßig dicht besiedelte Costa di Bari taugt hingegen nur punktuell für den Sprung ins kalte Nass. Hin und wieder ist der Untergrund steinig, sodass Badeschuhe gute Dienste leisten.
In Italien heißen Badezonen westlich eines Küstenorts häufig Litoranea di Ponente, wohingegen die östlich gelegenen Litoranea di Levante genannt werden. - Mit Levante sind ja auch bei uns die Länder im östlichen Mittelmeerraum gemeint.
Liegestuhl und Sonnenschirm
Bei 800 km Küste verwundert es nicht, dass Apulien in der ersten Liga der italienischen Badeziele spielt. Bettenburgen und zubetonierte Strände sind am Absatz des Stiefels aber zum Glück eine Seltenheit. In der Saison vermieten mobile Badeanstalten, die sog. Bagni, Liegen und Sonnenschirme. Sie verfügen neben einer Bar und einem Bistro häufig über Umkleideräume. Je nach Ort und Jahreszeit kosten Liege und Schirm 15-25 € pro Tag. Ab September nimmt der Rummel schlagartig ab, und die Bagni werden abgebaut. Dann haben Feriengäste manchen Strand für sich!
Bandiera Blu & Cinque Vele
Gargano und Salento gehören zu den saubersten Baderevieren Italiens. Die Küstenorte konkurrieren jährlich um zwei Gütesiegel, die neben der Wasserqualität die Sauberkeit der Strände und die Infrastruktur bewerten: Die Cinque Vele („Fünf Segel“) sind das begehrteste Siegel; es wird von der Umweltorganisation Legambiente und dem Touring Club Italiano vergeben. Das zweite ist die Bandiera Blu („Blaue Flagge“); der italienischen Stiftung für Umwelterziehung (FEE).
Die besten Strände... im Gargano
Marina di Lesina: Die Strände im Bereich der Küstenseen sind in der Saison hoffnungslos überfüllt, aber im Mai und September menschenleer.
Mattinata: Der lange Strand zu Füßen der Stadt ist vor allem bei deutschen Feriengästen beliebt.
Peschici: Eine schöner als die andere - die Buchten östlich von Peschici, die Baia San Nicola, die Baia Mannacore oder die Calalunga.
Scialmarino-Bucht: Der längste Strand zwischen Peschici und Vieste ist ein Wassersportparadies.
Spiaggia Vignanotica: Der hübsche Kiesstrand zwischen Vieste und Mattinata ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Vieste: Nordwestlich des Gargano-Hauptorts verstecken sich hübsche Badebuchten wie die Cala Molinella oder die Spiaggia San Lorenzo.
Isola di San Domino: Wildromantische Badebuchten sind typisch die größte der Tremiti-Inseln.
... im Salento
Baia Verde: Die sichelförmige Bucht bei Gallipoli ist perfekt für einen Tag am Meer.
Marina di Pescoluse: Der Sandstrand am Ionischen Meer ist v. a. für Familien mit Kindern ein guter Tipp.
Frassanito: Die Strände an der Baia dei Turchi bei Otranto sind ein namhaftes Bade- und Surfrevier.
Porto Cesareo: Sand, egal wie weit man blickt. Wem das nicht reicht, fährt mit dem Boot zu den vorgelagerten Inseln.
Santa Maria al Bagno: Der Urlaubsort steht für unkomplizierte Badeferien. Auch die romantische Bucht von Portoselvaggio ist nicht weit.
Torre dell’Orso: in der Saison bei Italienern sehr beliebt. Ruhiger geht’s im Nachbarort Sant’Andrea zu.
Torre San Giovanni: Der größte Badeort am Ionischen Meer ist nur im Juli und August überfüllt.
... an der Costa di Bari
Molfetta: Hier gibt es einen Strand, wo man eigentlich keinen vermutet - nämlich direkt in der Altstadt!
Egnazia und Savelletri: Die Badestellen in Steinwurfnähe zur antiken Ausgrabungsstätte sind jederzeit gut erreichbar.
Margherita di Savoia: Die langen Sandstrände im äußersten Norden der Costa di Bari erfreuen sich v. a. bei italienischen Familien großer Beliebtheit.
Torre Canne: Am ellenlangen Dünenstrand östlich des Kurorts kommt tatsächlich so etwas wie Nordseestimmung auf.
Monopoli: Die wunderbaren Badebuchten südlich des Zentrums sind am besten zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar.
... am Golf von Tarent
Castellaneta Marina: Der Badeort an der Ionischen Küste steht sinnbildlich für sorgenfreie Familienferien.
Punta Prosciutto: Die an die Karibik erinnernde Farbe des Meers trägt erheblich zum Ruf der Badedestination bei.
Marina di Lizzano: Zwar gibt der Ort am Ionischen Meer nicht viel her, die Strände westlich davon sind aber vom Allerfeinsten.
Marina di Pulsano: Die türkisfarbene Bucht liegt bereits im Einzugsgebiet der Metropole Tarent und ist daher am Wochenende viel besucht.
Erkunden, klettern, baden
Apulien mit Kindern
Die Kinderfreundlichkeit des Südens ist bekannt. Wer mit Bambini nach Apulien reist, dem öffnen sich die Herzen der Menschen. Allerdings eignet sich nicht jede Region Apuliens im gleichen Maße für Urlaub mit Kindern. Entspannte Familienferien garantieren die zentrale Garganoküste rund um Vieste und Mattinata, die Ionische Küste, die Adriaküste nördlich von Otranto und die Trulli-Region im Hinterland.
Für Bürger der Europäischen Union unter 18 Jahren ist der Zutritt zu staatlichen Museen und anderen Einrichtungen in der Regel kostenfrei. Privat geführte Attraktionen bieten zumeist ein preiswertes Familienticket an.
Ab in die Steinzeit
Das archäologisch-historische Museum der Universität Lecce liegt in der Neustadt in der Nähe der Universität. Es verzichtet nahezu gänzlich auf Objekte in Vitrinen. Stattdessen entführen Installationen mit moderner Medientechnik Groß und Klein bis in die Steinzeit. Ein in Süditalien bis dato einzigartiges Ausstellungskonzept!
Unterweltwunder
Nur den wenigsten Besuchern ist bewusst, dass die Höhlen von Castellanaim Valle d’Itria die besucherstärkste Attraktion Italiens sind - zumindest unter der Erde. In der Tat sind die Tropfsteinskulpturen eine Reise wert, der Höhepunkt des geführten Rundgangs ist die Grotta Bianca („Weiße Höhle“). Feste Schuhe und eine Jacke sollten beim Höhlenbesuch mit ins Gepäck!
Tarzan im Nirgendwo
Der bislang einzige Klettergarten Apuliens liegt fernab der ausgetretenen touristischen Pfade in den Monti Dauni am kleinen Lago Pescara. Der Waldklettergarten Daunia Avventura10 km westlich von Roseto Valfortore bietet mehrere Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, die auch die Eltern herausfordern. Und wenn die Heranwachsenden danach noch Energie haben, können sie mit dem geliehenen Mountainbike eine eigens präparierte Piste entlangpesen.
Safari mit Meerblick
Wenige Kilometer von der Adria entfernt befindet sich auf halber Strecke zwischen Küste und Valle d’Itria der einzige Familienfreizeitpark Apuliens, genannt Zoosafari Fasano. Hunderttausende kommen alljährlich hierher, um im eigenen Auto durch die Landschaft zu fahren und Tiere zu beobachten - darunter Italiens einzigen männlichen Elefant! Delfinshows und Fahrgeschäfte runden den aufregenden Ausflug ab.
Küstengeheimnisse
Die Küste zwischen Otranto und der Südspitze des Salento ist landschaftlich kaum zu toppen. Schroffe Steilufer wechseln sich ab mit tief eingeschnittenen Buchten, über die uralte Orte gewachsen sind. Nur die wenigsten wissen, dass sich an dieser Küste viele Höhlen verbergen. Öffentlich zugänglich ist aber nur die Grotta Zinzulusa zwischen Santa Cesarea Terme und Castro - und zwar per Boot!
Privat-Katakombe
Für Familien mit älteren Kindern ist das private archäologische Museo Faggiano in der Altstadt von Lecce eine gute Option. Zufällig stieß der Hausbesitzer bei Arbeiten im Keller auf archäologisch bedeutsames Material und gestaltete daraufhin sein ganzes Haus zu einem Museum um. Auch die Dachterrasse, die einen Ausblick über Lecce bietet, ist Teil des Rundgangs.
Delfine in Sicht!
Ein Erlebnis für Groß und Klein ist die zwei- bis dreistündige Bootstour von Vieste zur Baia delle Zagare. Auf dem Weg werden zahlreiche Naturwunder angesteuert - versteckte Buchten, mit Wasser gefüllte Grotten, Naturkarstbögen und weiße Klippen. Mit etwas Glück tummeln sich sogar Delfine auf dem Wasser! Bei gutem Wetter sollten Badesachen ins Gepäck!
Kinderstrände
Am Gargano zeichnen sich die Spiaggia della ScialaraundSpiaggia di Portonuovobesonders für Strandferien mit Kindern aus. Beide liegen unmittelbar südlich von Vieste, sind windgeschützt und fallen flach ab. Selbiges gilt für viele Strände am Ionischen Meer, u. a. für die Spiaggia di Pescoluseim Süden des Salento. Ebenfalls familientauglich ist die Küste nördlich von Otranto im Bereich der beiden Küstenseen.
Dinosaurier-Alarm
Reisende im Vorgebirge des Gargano stoßen am Stadtrand von San Marco in Lamis auf einen hübschen Dinosaurierpark mit Nachbildungen der einschlägig bekannten Urzeit-Riesen. In der Tat hat die Region in paläontologischer Hinsicht einiges zu bieten, denn in der unmittelbaren Umgebung des Freizeitparks fanden Wissenschaftler Fußspuren von Sauriern. → S. 77
Ein weiterer Dinosaurierpark für Familien mit Kindern befindet sich weiter im Süden, in der Nähe der Tropfsteinhöhle von Castellana Grotte (Informationen im Internet: ilparcodeidinosauri.it).
Unterwegs in Apulien
Gargano
Der Sporn der italienischen Halbinsel überzeugt als wunderbare, familienfreundliche Küstenregion mit Sandbuchten und steilen Klippen - wie gemacht zum Wassersport, Wandern und Radfahren. Ein richtiges Paradies für Wasserratten sind die Tremiti-Inseln, die nordöstlich der Küste im Meer liegen.
Seit 1991 ist der Gargano ein Nationalpark. Kernzone des Schutzgebiets mit einer Fläche von fast 1200 km2 ist der „Schattenwald“, Foresta Umbra. Einen guten ersten Überblick bietet die Nationalparkseite parcogargano.it
Aus geologischer Sicht gehört der Sporn des Apennins bereits zum Balkan. Der östlichste Punkt der Halbinsel heißt Testa del Gargano („Kopf des Gargano”) und liegt ein paar Straßenserpentinen vom Gargano-Hauptort Vieste entfernt. Südlich dieser Landmarke zeigt sich die Küste steil, urwüchsig und von der Landseite weitgehend unzugänglich. Die Nordhälfte ist zwar landschaftlich etwas weniger spektakulär, bietet dafür aber Bauern mehr Platz, um Wein, Gemüse und Oliven zu kultivieren. Als sehr weitläufig entpuppt sich das Hinterland mit kargen Hochweiden, schattigen Wäldern und vegetationslosen Gipfeln.
Neben Vieste heißen die weiteren Magneten an der Garganoküste Peschici und Mattinata. Der vierte größere Küstenort, Rodi Garganico, hat in touristischer Hinsicht die besten Tage hinter sich und ist heute ein Ausgangspunkt für einen Tagestrip zu den Tremiti-Inseln. Der winzige Adria-Archipel mit seinen lediglich 500 Bewohnern liegt etwa 20 km nördlich des Gargano und bietet beste Bade- und Wassersportbedingungen. Aber auch für kulturinteressierte Reisende lohnt sich die Bootsfahrt. Das zweite wichtige Ausflugsziel ist das mittelalterliche Städtchen Monte Sant’Angelo auf knapp 800 m, ein wichtiges Pilgerziel und gespickt mit bedeutenden Sehenswürdigkeiten.
Der Gargano punktet für apulische Verhältnisse mit einer langen Tradition als Feriendestination, die bis in die 1960er-Jahre zurückgeht. Demzufolge herrscht an der Küste an Quartieren kein Mangel, auch wenn das eine oder andere Resort inzwischen Patina angesetzt hat. Zahlreiche Gäste aus dem deutschsprachigen Raum fahren seit vielen Jahren im Sommer hierher und nächtigen stets am selben Ort. Nirgendwo sonst in Apulien ist die Dichte an Campingplätzen so hoch wie hier, auch Wohnmobile finden an der Küste immer einen Platz. Allerdings ist die Saison kurz, viele Einrichtungen am Strand schließen bereits Anfang September, wenn die italienischen Badegäste nach Hause fahren. Zum Glück haben Stadthotels und Privatunterkünfte oft ganzjährig geöffnet.
Was anschauen?
Kastell von Manfredonia: Die staufisch-angevinische Festung liegt in einem Park und beherbergt ein sehenswertes Museum mit steinernen Stelen aus daunischer Zeit.
Santuario San Michele Arcangelo: Immerhin war es der Erzengel selbst, der den Gargano zu seiner Wahlheimat wählte. Sein Heiligtum in Monte Sant’Angelo ist ein Konglomerat von Kapellen, Grotten, Krypten und Schauvitrinen, bestückt mit Kunstschätzen und Devotionalien.
Isola di San Nicola: Die zweitgrößte der Tremiti-Inseln wirkt wie ein befestigtes Kleinod. Am höchsten Punkt der Insel grüßt eine Klosterkirche, die neben einem sehenswerten Mosaikfußboden weitere Kunstschätze besitzt.
Was unternehmen?
Bootstour an der Steilküste: Bester Ausgangspunkt ist der Hafen von Vieste. Highlights sind ein großer Naturkarstbogen, die Meereshöhlen und die Felsen in der Baia di Zagare. Mit etwas Glück sind Delfine zu sehen!
Wandern im Vorgebirge: Auch wenn der Gargano keine klassische Wanderregion ist, bietet er die eine oder andere Option. Wunderschön blühen z. B. im Frühjahr an den höheren Hängen des Monte Sacro die Orchideen.
Mit einem Trabucco fischen: Die fantastischen Fischfangapparaturen aus Holz sind ein Wahrzeichen der Küste. Einheimische zeigen, wie man mit ihnen Fische fängt.
Altstadtbummel in Peschici: Der historische Borgo liegt spektakulär auf einem schwer einnehmbaren Felsen über dem Meer. Einfach mal in den Altstadtgassen flanieren und in geschmackvoll eingerichteten Boutiquen stöbern ... → S. 44
Wo baden?
Spiaggia Vignanotica: Der Strand unter steilen Klippen liegt abseits der großen Badeorte und genießt einen legendären Ruf. In der Saison versorgt eine Strandbar die Badenden mit Essen und Getränken.
Spiaggia di Scialmarino: Die sichelförmige Bucht zwischen Peschici und Vieste ist ein Surfrevier, eignet sich aber auch zum Baden.
Spiaggia di Calalunga: Unfair, von den vielen atemberaubenden Stränden rund um Peschici einen hervorzuheben. Doch neben ihren landschaftlichen Reizen ist diese Bucht auch in der Saison nur selten überlaufen.
Isola di San Domino: Zwar geizt die Küste nicht mit tollen Stränden, die schönsten Badeplätze besitzt aber die Hauptinsel des Tremiti-Archipels nördlich des Gargano.
Baden, surfen, wandern und Altstädte erkunden
Die Küste des Gargano
Die steilen Klippen sind der schönste Abschnitt der italienischen Adria. Südlich von Vieste läuft die Bilderbuchküste zur Hochform auf und lässt sich in ihrer ganzen Formen- und Farbenpracht am besten vom Meer aus erschließen. Nördlich von Vieste bieten die lang gestreckten Buchten ein Paradies für Windsurfer.
Feinsandige Strände, das klare Wasser und bildhübsche Ortszentren machen die Garganoküste zum Mekka für Aktivurlauber und Erholungssuchende. Allerdings ist das Ferienparadies längst kein Geheimtipp mehr. In der Vor- und Nachsaison haben Reisende aus dem Norden jedoch die Badebuchten weitgehend für sich. Alle Ortschaften verfügen über badetaugliche Sandstrände; Taucher, Surfer, Schnorchler und andere sportliche Wasserratten kommen hier auf ihre Kosten. Mindestens ein Campingplatz entlastet während der Saison in beinahe jeder Bucht den örtlichen Unterkunftsnotstand. Wer sich den Luxus einer ganz privaten Bootstour in den Abendstunden leistet, kann bizarre Grotten und Klippenformationen erleben, die ihresgleichen suchen. Kleine Städtchen zwischen knorrigen alten Pinienwäldern und schneeweißen Kalkklippen bilden einen erfrischenden Kontrast zum türkisfarbenen Meer. Von Norden und von Süden führen schnelle Transitstrecken zur Spitze des Stiefelsporns und verkürzen die Anfahrt auf den ansonsten kurvenreichen Sträßchen. Nur nach Vieste, dem touristischen Hauptort an der Garganoküste, müssen längere Anfahrtswege in Kauf genommen werden. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann mit der Gargano-Bahn bis kurz vor Peschici fahren. Vom Bahnhof in Manfredonia wiederum fahren häufig Busse zu den wichtigsten Küstenorten.
Die touristischen Zentren Vieste und Peschici sind ausgesprochen anmutig. Steile Treppengassen durchziehen die verwinkelten Altstädte, die auf Klippen hoch über dem Meer kleben. In den Ortschaften herrscht zumeist noch ein ganz normaler Alltag: Das Waschwasser wird über die Stufen gekippt, vor den Haustüren trocknet die selbst gemachte Pasta auf großen Holztabletts. Wer in der Nebensaison kommt, vermeidet den Juli-August-Horror mit überhöhten Preisen, belegten Unterkünften, Gedränge in den Gassen und dem Verkehrschaos auf der Küstenstraße. Neben Peschici und Vieste hat sich in den letzten Jahren Mattinata als drittes Urlaubszentrum etabliert. Gäste aus dem deutschsprachigen Raum schätzen das größere Quantum an Ruhe, das bodenständige Preisniveau und die kürzeren Anfahrtswege ins Vorgebirge oder an die Costa di Bari. Das an der Nordseite gelegene Städtchen Rodi Garganico hingegen hat die besten Tage gesehen. Zwar zählt die Altstadt noch immer zu den interessanteren Zielen an der Garganoküste, in ihrer Funktion als Standortquartier haben andere Gebiete dem Städtchen inzwischen den Rang abgelaufen.
Am Küstenabschnitt zwischen Rodi Garganico und Vieste entdecken Reisende die meisten der auf den ersten Blick merkwürdig anmutenden Fischfangvorrichtungen, Trabucchi genannt (→ „Wahrzeichen der Garganoküste ...“). Die Netze an Holzstelzen über dem Meer zählen zu den Wahrzeichen des Gargano.
Flankiert wird die Küste des Gargano im Norden durch das Gebiet um die beiden salzhaltigen Küstenseen - dem Lago di Lesina sowie dem Lago di Varano - und auf der Südseite vomGolf von Manfredonia (Golfo di Manfredonia). Schmale Lagunen trennen die Küstenseen vom Meer, wo an den kilometerlangen Sandstränden selbst im Hochsommer immer ein Plätzchen frei ist. Allerdings hält die touristische Infrastruktur einem Vergleich mit den namhafteren Destinationen rund um Vieste und Peschici nicht stand. Im Hinterland wird eines der besten Olivenöle der Gegend gepresst. Das flachwellige Terrain mit seinen nur spärlich befahrenen Nebenstraßen eignet sich gut für ausgedehnte Radtouren. Die Ebene hinter dem Halbrund des Golfs von Manfredonia hingegen markiert bereits den Übergang zum Tavoliere di Foggia und zur Costa di Bari. Sie besteht im Wesentlichen aus Sumpf, Salz und Sand und wurde früher aufgrund ihres notorisch ungesunden Klimas gerne gemieden. Erst die Drainierungskampagne in der Mussolini-Zeit verwandelte das Gebiet in ertragreiches Ackerland. Überall leuchten seitdem knallrote Peperoncini und Tomaten auf dem fruchtbaren Boden; mehrmals im Jahr wird geerntet. Ein schmaler Dünenstreifen, der kurz hinter Manfredonia beginnt und sich bis Zapponeta erstreckt, trennt die Felder vom Meer.
Beste Startpunkte für Bootsausflüge zu den Tremiti-Inseln sind Vieste, Peschici und Rodi Garganico. Vieste ist außerdem ein günstiger Ausgangspunkt für Bootstouren zu den Küstengrotten des Gargano und zur Baia delle Zagare.
Urban, aber kaum Touristen
Manfredonia
Das südliche Tor zum Gargano beherbergt die schönste Einkaufsmeile des Gargano und punktet mit einem grandiosen mittelalterlichen Kastell. Der Stadtgründer ist kein Geringerer als König Manfred, der Sohn des Stauferkaisers Friedrich II.
Antiker Vorläufer Manfredonias war Siponto (lat. Sipontum), das einst von den Dauniern gegründet worden war und später, in der Blütezeit des Römischen Reiches, zu einem wichtigen Orienthafen avancierte. Sipontos Geschichte endete 1223, als ein schweres Erdbeben die Stadt fast vollständig zerstörte. Spärliche Reste davon und eine noch intakte romanische Kirche sind heute im modernen Badeort Lido di Siponto (→ S. 29) zu sehen. Für die Überlebenden des Erdbebens ließ Stauferkönig Manfred, der Lieblingssohn Kaiser Friedrichs II., ein paar Kilometer nördlich eine neue Stadt mit streng rechtwinkligem Grundriss errichten: Manfredonia. Für deren Sicherheit sorgte ein quadratisches Kastell, das zwischen dem 14. und dem 16. Jh. durch die Erweiterung des Mauerrings seine aktuelle Form erhielt.
Das Kastell beherbergt ein sehenswertes Museum
Heute ist Manfredonia die größte Stadt an der Garganoküste. Doch trotz des imposanten Kastells und des klangvollen staufischen Namens verirren sich nur selten Reisende hierher. Schnurgerade zieht sich der Corso Manfredi als schmale Fußgängerzone durch die Innenstadt und verbindet dabei die Piazza G. Marconi am Übergang zur Neustadt mit dem Kastell in Tuchfühlung zum Hafen. Insbesondere am späteren Nachmittag und am Abend entfaltet der hübsche Corso mit seinen gediegenen Bürgerhäusern, Ladengeschäften und kultivierten Cafés ein urbanes Flair, das Reisende ansonsten in der Gargano-Region vergeblich suchen. Die wirtschaftliche Lage in und um Manfredonia ist hingegen alles andere als rosig, seit das staatliche Petrochemiewerk EmiChem, jahrzehntelang ein Schandfleck am Golf, stillgelegt ist und Arbeitsplätze verloren gingen. Größte Attraktion der Stadt ist das Nationalmuseum mit den unvergleichlichen daunischen Stelen im Kastell, eine Stippvisite wert ist die Kathedrale im Zentrum. In Lido di Siponto lohnt der Besuch der erwähnten romanischen Kirche Santa Maria Maggiore di Siponto, und noch ein Stück weiter Richtung Foggia kann man sich die ebenfalls romanische Abbazia di San Leonardo anschauen (beide → S. 29 und 30).
Auf den zunehmenden Jacht-Tourismus reagierte Manfredonia mit dem Bau eines neuen Hafens in der Nähe des Bahnhofs. Die Marina del Gargano verfügt über 700 Bootsliegeplätze, außerdem gibt es auf dem Wasser schwimmende Ferienhäuser (→ Übernachten) sowie eine Handvoll Restaurants und Bars (marinadelgargano.it).
Sightseeing
Castello Svevo-Angioino (Museo Nazionale di Manfredonia): Das gut erhaltene Kastell ist eine „Gemeinschaftsproduktion“ zweier verfeindeter Herrscherfamilien. Karl I. von Anjou komplettierte die von König Manfred begonnene Festung nach dem blutigen Ende der Staufer. Der quadratische Kernbau der Vierflügelanlage hat drei äußere Rundtürme und einen eckigen, spitz zulaufenden Wehrturm. Innen ist eines der wichtigsten Museen zur apulischen Frühgeschichte untergebracht. Diese Bedeutung verdankt es v. a. seinen daunischen Stelen aus dem 7. und 6. Jh. v. Chr. Die quaderförmigen Steinblöcke haben ein keilartiges Kopfende, ihre Verzierungen lassen stilisierte menschliche Gestalten erkennen, deren Arme in Hüfthöhe verschränkt sind. Die zahlreichen figürlichen Darstellungen lesen sich wie Bildergeschichten, sie zeigen Szenen aus dem Alltag, beziehen sich auf den Totenkult oder auf rituelle Handlungen. Die rund 1500 Stelen wurden Mitte des 20. Jh. entdeckt, als Altertumswissenschaftler nach frühgeschichtlichen Relikten suchten. Teils fand man sie auf alten Gutshöfen, wo sie als Baumaterial dienten, teils auf dem freien Feld. Wahrscheinlich handelt es sich um Grab- oder Grenzsteine.
♦ Di-Do nur vormittags, Fr-So ganztägig geöffnet. 8 €, Kombiticket mit Archäologiepark Siponto 10 € (auch Kinderermäßigung).
Cattedrale San Lorenzo Maiorano: Der imposante Sakralbau nimmt die gesamte obere Längsseite der Piazza Papa Giovanni XXIII am Corso Roma ein. Es handelt sich um einen Neubau aus dem 17. Jh., weil die Vorgängerkirche aus romanischer Zeit durch einen Türkenüberfall zerstört wurde. Die kunsthistorische Bedeutung des Gotteshauses hält sich daher in Grenzen. Zwei Objekte im Inneren verdienen dennoch Beachtung: Erstens die Madonna di Siponto aus Holz aus dem 12. Jh. in einem Nebenraum in der Nähe der Beichtstühle, die - wie die byzantinische Marienikone im Hauptschiff - ursprünglich die Abteikirche San Leonardo Siponto schmückte. Zweitens in einem Nebenraum an der Schmalseite der Kirche ein bemaltes Holzkruzifix aus dem 13. Jh., das ebenfalls aus der Abtei San Leonardo stammt.
Die Basics
Einwohnerzahl 54.000
Verbindungen Züge von Foggia über Siponto nach Manfredonia 10-mal täglich (wer nach Siponto will, verlässt an der Haltestelle „Manfredonia Ovest“ den Zug).
Busse fahren nach Monte Sant’Angelo und über Mattinata zur Garganoküste.
Parken Kostenlose Parkplätze zwischen Altstadt und Hafen (von Siponto kommend, den Schildern zum Hafen folgen).
Ärztliche Versorgung Das Ospedale San Camillo De Lellis befindet sich in der Via Isonzo 1, Tel. 0884-510111.
Feste & Veranstaltungen Patronatsfest, San Lorenzo Maiorano (dem Stadtpatron ist die Kathedrale geweiht), 7. Febr.
Carnevale Dauno, daunischer Karneval mit Umzügen und zahlreichen Folkloregruppen aus der Umgebung, Febr./März, festedicarnevale.it.
Übernachten
**** Regiohotel Manfredi, 2 km außerhalb, jenseits der Stadtumgehung Foggia-Mattinata (SS 89) gelegenes Großhotel. Hufeisenförmige, dreigeschossige Anlage mit Palmen-Hof und Lagunen-Pool davor. Wird auch für Tagungen und Hochzeiten genutzt. Modernes Ambiente, von den Zimmern nach hinten fällt der Blick aufs Vorgebirge des Gargano. SP 58 km 12, Tel. 0884-530113, regiohotel.it. €€€€
Gargano Houseboat, zwei auf dem Wasser schwimmende Tiny-Houses inmitten des neuen Jachthafens in der Nähe des Bahnhofs. Sehr gut ausgestattet, Dusche, Bad, Kühlschrank und Kaffeemaschine sind vorhanden. Der Zugang erfolgt von der Nordseite, etwa auf Höhe des Restaurants Seashell. Lungomare del Sole 1, Tel. 0884-530044, garganohouseboat.it. €€€
B&B La Dolce Vista, professionell geführte Cityherberge mitten im Geschehen, zugänglich von einer Nebengasse des Corso. 4 Zimmer, geschmackvoll möbliert, eines mit externem Bad. Reichlich Komfort, teils mit Terrasse bzw. Gemeinschaftsveranda und Hafenblick. Via delle Cisterne 2, Tel. 393-5130000, ladolcevistamanfredonia.it. €€
B&B Casa Manfredi, nette Privatunterkunft in einem gediegenen Bürgerhaus in der Fußgängerzone, nur wenige Schritte vom Kastell entfernt. Moderne Designelemente, 3 behaglich möblierte Zimmer und Suiten, jeweils mit Meerblick. Aussichtsterrasse, Frühstück in der Bar. Ein weiteres Apartment mit Küche für Selbstversorger befindet sich in der Dependance schräg gegenüber. Corso Manfredi 209, Tel. 388-6251929, casamanfredi.net. €€
Essen & Trinken
Ristorante Seashell, das Restaurant auf der Nordseite des funkelnagelneuen Jachthafens in der Nähe des Bahnhofs ist auf maritime Küche spezialisiert. Muscheln und Krustentiere kommen in allen Varianten auf den Tisch. Große Kapazitäten innen und außen. Mi Ruhetag. Lungomare del Sole 1, Tel. 0884-511323, seashell.it. €€€
Mein Tipp Osteria Boccolicchio, trotz Navi findet man das Einkehrjuwel am Altstadtrand vielleicht nicht auf Anhieb! Familiäre Atmosphäre, Vintage-Stil, stimmungsvolle Sitzplätze drinnen und draußen, die ausgezeichnete Meeresküche gibt eindeutig den Ton an. Aber auch Fleisch und Gemüse stehen auf der Karte. Sonntagabends geschlossen, in der Nebensaison Di Ruhetag. Vicolo Arco Bocolicchio 15, Tel. 0884-090317. €€€
Il Baracchio, die volkstümliche Trattoria im Stadtzentrum steht für herzhafte Fischküche zu ehrlichen Preisen. Meeresfrüchte kommen gekocht, gegrillt oder roh auf den Tisch, dazu gibt’s eine leckere Fischsuppe. Traditionelle Küche ohne Allüren. Tägl. mittags und abends geöffnet. Corso Roma 38, Tel. 0884-583874. €€
Bacco Tabacco e Venere, gemütliches Weinlokal mit Außenplätzen in einer ruhigen Parallelstraße zum Corso. Innen kultiviert, mit fein eingedeckten Tischen, das Auge isst mit. Fisch- und Fleischgerichte, wobei die Meeresküche klar überwiegt. Ausgezeichnete Weinauswahl. Mo Ruhetag. Via Maddalena 84, Tel. 0884-660541. €€
Cafés / Gelaterie
Darsena Food & Drink, das Ausgeh-Mekka liegt ganz in der Nähe der langen Seebrücke, die Küstenstraße endet kurz davor an einem Parkplatz. Bar, Pizzeria und Ristorante mit Tuchfühlung zum Meer, große Kapazitäten innen und im schön gestalteten Skulpturengarten davor. Überwiegend junges, feierfreudiges Publikum. Auch fürs Frühstück eine gute Option! Tägl. durchgehend geöffnet. Riviera Acqua di Cristo, Tel. 392-5428545.
Gelateria Tommasino, kleiner Eistempel an der Piazza vor dem Kastell, lecker-cremiges Eis, wenige Sitzplätze auf der kleinen Terrasse. Mo geschlossen. Via dell’Arcangelo, Ecke Corso Manfredi, Tel. 0884-514998, tommasinogelati.it.
Badeort und zweimal Romanik
Lido di Siponto
Der moderne Küstenvorort 3 km südlich von Manfredonia hält einen Vergleich mit den bekannten Badeorten im Gargano kaum stand. Für Kulturinteressierte ist jedoch ein Stopp am Parco Archeologico zu empfehlen, der günstig an der Einflugschneise (SP 59) nach Manfredionia liegt. Hauptsehenswürdigkeit ist die Kirche Santa Maria Maggiore di Siponto. Der Sakralbau ist das einzige aufrecht stehende Relikt, welches das schwere Erdbeben 1223 überlebt hat. Funde aus römischer Zeit lassen auf einen Kultplatz schließen, auf dem das spätere Gotteshaus errichtet wurde. Das gedrungene Bauwerk mit dem prächtigen Säulenportal ist ein Beispiel für die normannische Romanik in Apulien. Es ist in eine Oberkirche (12. Jh.) sowie eine frühromanische Krypta aus dem 11. Jh. unterteilt. Die alte Zentralkuppel hat das Erdbeben nicht überdauert. Neben dem mittelalterlichen Kultbau macht eine moderne Skulptur aus Drahtgeflecht auf sich aufmerksam, die den Baukörper der ursprünglichen Kirche aus frühchristlicher Zeit sichtbar macht und gleichzeitig den Blick auf freigelegte Fundamente aus der Spätantike ermöglicht. Nach ihrem Schöpfer, dem Bildhauer Edoardo
Die romanische Kirche Santa Maria Maggiore
Tresoldi aus Mailand, wird die Monumentalskulptur auch Basilica Tresoldi genannt. Besonders bei Dunkelheit entfaltet sie eine suggestive Wirkung.
♦ Mi-So durchgehend geöffnet. 5 €, Kombiticket mit dem Kastell in Manfredonia 10 € (auch Kinderermäßigung).
Wenige Kilometer landeinwärts liegt an der Schnellstraße nach Foggia (SS 89) die Abbazia di San Leonardo di Siponto. Ursprünglich ein Augustinerkloster, gehörte das Bauwerk vom 13. bis 16. Jh. dem Deutschritterorden, der das Haus später an die franziskanischen Minoriten weitergab. Obwohl der Gebäudekomplex die meiste Zeit nur von außen besichtigt werden kann, lohnt sich der Abstecher, allein das großartige Löwenportal ist eine echte Augenweide.
Zweifelhafte Feriensiedlungen mit Campingplätzen, die im September schon wieder verriegelt sind, prägen die Küste südlich von Siponto. Der Dünengürtel zieht sich über Zapponeta bis zum Kur- und Badeort Margherita di Savoia, der ersten Etappenstation an der Costa di Bari. Die Küstenstraße (SP 141) quert Gemüsefelder, Brachland und ein Salinengebiet von enormer Ausdehnung. Es handelt sich um das größte dieser Art in Europa. Jährlich werden in 500 Verdunstungsbecken etwa 10 Mio. Zentner des würzigen Kristalls gewonnen, 50 % der gesamten italienischen Produktion!
Wurst und Mozzarella vom Erzeuger Caseificio dei Pini, Bauernhof mit Direktverkauf von Wurst und Büffelmozzarella, der Kleintierzoo amüsiert die Bambini. Via dei Pini (am südlichen Ortsausgang von Siponto, an der Straße nach Zapponeta ausgeschildert), Tel. 0884-541799, caseificiodeipini.it.
Camping Lido Salpi, freundlicher und gepflegter Campingplatz wenige Kilometer südlich von Lido di Siponto. Von der Küstenstraße nach Zapponeta ausgeschildert. Nur wenige Schritte bis zum Sandstrand mit Blick auf die Garganohalbinsel. Ganzjährig geöffnet. 2 Pers. mit Zelt und Auto ab 20 €. Riviera Sud, Tel. 0884-571160, campinglidosalpi.it.
Ein familientauglicher Sandstrand
Mattinata
Die unaufgeregte Ortschaft liegt inmitten weitläufiger Ölbaumpflanzungen an einem sanften Küstenhang. Als Strandquartier ist Mattinata vor allem bei deutschen Urlaubern sehr beliebt.
Blick vom Monte Saraceno auf den Strand von Mattinata
Die intensive Landwirtschaft in der Umgebung findet ihren Niederschlag in zahlreichen Prodotti-tipici-Geschäften, die neben Olivenöl auch Käse oder Wein vertreiben. Das gepflegte Ortszentrum, das leicht erhöht im Hinterland liegt, scheint auf den ersten Blick vom Tourismus unbehelligt. Abseits der Hauptachsen entfaltet sich das typisch südländische Leben, niedrige, weiße Häuser säumen die langen, geraden Straßen. Einem Vergleich mit den spektakulären Zentren von Peschici und Vieste hält Mattinata allerdings nicht stand. Das liegt v. a. daran, dass der ursprüngliche Ort einst in Hafennähe lag und Ende des 19. Jh. bei einem Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami zerstört wurde. Das Geld von Emigranten aus Übersee ermöglichte den Wiederaufbau an neuer Stelle zwischen den Hügeln, wobei die ehemalige 3000-Seelen-Gemeinde um mehr als das Doppelte anwuchs.
Ohnehin spielt sich der Gästebetrieb weniger im Zentrum auf der Höhe, sondern ein Stockwerk tiefer in der Piana di Mattinata ab. Unterhalb der Ortschaft liegen der kleine Hafen sowie die touristisch genutzte Uferzone mit einer stattlichen Anzahl an Strandbädern und Unterkünften. Den schönsten Blick auf den ellenlangen Kiesstrand genießt man vom Monte Saraceno aus. Archäologen haben auf dem nahe gelegenen Küstenhügel daunische Felsgräber aus dem 10. bis 7. Jh. v. Chr. freigelegt. Auf dem Weg ins Vorgebirge des Gargano passiert die Straße nach Monte Sant’Angelo (SS 89) die Flanke des Monte Saraceno.
Baden
Entlang der Bucht erstreckt sich ein ausgedehnter Kiesstrand, dahinter liegen ein gutes Dutzend meist kleinerer Feriendörfer und Hotelresorts. In der Nähe des kleinen Hafens zweigt ein Sträßchen von der Küstenstraße (SP 53) ab, das parallel zum Strand nach Süden führt und an einem Wendehammer endet. Von diesem Sträßchen führen Stichwege zum Meer, die in den meisten Fällen an ausgeschilderten Strandbädern mit gebührenpflichtigen Privatparkplätzen enden. Die Lidi, die Sonnenschirm und Liege vermieten, führen nicht selten auch ein empfehlenswertes Restaurant, sodass für die kulinarischen Bedürfnisse ausreichend gesorgt ist (→ Essen & Trinken).
Wandern
Der Einstieg zur Kurzwanderung auf den ca. 260 m hohen Hausberg Monte Saraceno ist die kleine Wendeplatte am südlichen Ende des parallel zum Strand verlaufenden Sträßchens. An der Plattform steigt ein steiler Treppenweg zwischen Olivenbäumen an und knickt nach ca. 100 m scharf nach links ab. Verflachend steuert die Route eine Bergnase an, die herrliche Ausblicke auf die südliche Garganoküste gewährt. Hinter einem Picknickplatz steigt der Weg abermals an und führt in Zickzackkehren hinauf zur Hügelspitze. Die Gehzeit beträgt ca. 1:30-2 Std.
Die Basics
Einwohnerzahl 6000
Verbindungen Busse fahren von Mattinata nach Monte Sant’Angelo, Vieste, Foggia und Manfredonia.
Übernachten
**** Hotel Residence il Porto, die Anlage liegt am Steilhang oberhalb der Küstenstraße auf Höhe des Hafens und überblickt die Baia di Mattinata. 17 Zimmer im Haupthaus, dazu rund 40 Apartments in Nebengebäuden, die meisten mit großer Veranda und mit Meerblick. Pool, gut geführt, in der Saison mit Restaurant. Via del Mare, Tel. 0884-552511, hotelresidenceilporto.it. €€€€
*** Residence Hotel Torre del Porto, der sympathische Albergo liegt 5 Gehmin. vom Strand entfernt. Pool, 10 Zimmer, dazu Familienapartments, die wochenweise vermietet werden. Zimmer und Apartments überwiegend mit Balkon oder Verandazugang. Viel Grün, kleiner Spielplatz, himmlische Ruhe, in der Saison mit Restaurant. Ostern bis Mitte Okt. geöffnet. Contr. Funni, Tel. 342-0107339, torredelporto.it. €€€
Agriturismo Madonna Incoronata, 1 km landeinwärts in einem 100 ha großen Oliven- und Macchia-Tal, 8 komfortabel eingerichtete Apartments mit Küche für Selbstversorger in einer restaurierten Ölmühle und in verstreuten Nebengebäuden. Eine Oase der Ruhe, kein Restaurant, Fahrradverleih an Hausgäste. Loc. Madonna Inconorata, Tel. 0884-550228, agriturismomadonnaincoronata.it. €€€
Bio/Regional Agriturismo Giorgio, die älteste Azienda Agrituristica der Gegend liegt am Ortsrand von Mattinata und ist seit über 200 Jahren in Familienhand. Schlichte, große Zimmer im Haupthaus und ca. 30 einfache Apartments für 2-6 Pers., die sich auf dem 15 ha großen Olivenhang verteilen. Eine alte Ölmühle ist noch in Betrieb. Die Küche arbeitet mit eigenen Erzeugnissen und bringt ausgezeichnete, herzhafte Speisen hervor. Privater Strandabschnitt. März bis Okt. geöffnet. Contr. Giorgio, Tel. 0884-551477, agriturismogiorgio.it. €€€
B&B Collotorto, familiäres Privatquartier in der Piana di Mattinata mit 3 Zimmern in Bungalows, die zu einem gepflegten Landhaus gehören. Herrliche Ruhe zwischen Oliven-, Orangen- und Zitrusbäumen. Gutes Frühstück mit vielen eigenen Produkten. April bis Ende Sept. geöffnet. Contr. Collotorto (vom Friedhof aus beschildert), Tel. 349-6043973, bbcollotorto.wixsite.com/bbcollotorto. €€
B&B Masseria Liberatore, engagiert geführtes Domizil in der Piana di Mattinata in Gehentfernung zum Strand. 15 nüchtern eingerichtete Zimmer mit privater Veranda verteilen sich auf mehrere bungalowähnliche Gebäudeeinheiten, die von Zitrusgärten umgeben sind. In der Saison abends Restaurantbetrieb. Contr. Funni, Tel. 0884-559753, beb.it/masserialiberatore. €€
Camping & Wohnmobile
Eden Park, der Stellplatz-Betreiber am Strand zwischen Olivenbäumen befindet sich in der Nähe der Trattoria dalla Nonna (→ Essen & Trinken) und ist eine von zahlreichen Optionen in der Piana di Mattinata. Contr. Funni, Tel. 347-5725142.
Stellplätze für Zelt und Wohnmobile bietet auch der landeinwärts gelegene Agriturismo Madonna Inconorata (→ Übernachten). Ein Campingplatz befindet sich an der Küste wenige Kilometer weiter in Mattinatella.
Essen & Trinken
Trattoria dalla Nonna, Strandlokal im Liberty-Stil, raffinierte Fischküche und delikate Primo-Spezialitäten wie Linguine al Trabucco (mit Meeresfrüchten und frischen Tomaten). Ausgewählte Flaschenweine, etwas förmlicher Service. Auch Bungalowvermietung. Di Ruhetag. Contr. Funni, Tel. 0884-559205, dallanonna.it. €€€€
Mattinata: stimmungsvolles Nachtleben im „Paese“
Lido Giardino di Monsignore, das empfehlenswerte Strandbad liegt im mittleren Abschnitt des langen Kiesstrands von Mattinata. Gutes Restaurant mit fein eingedeckten Tischen in einem geschützten Glasverandabau am Strand. Klassische Meeresküche, abends auch schmackhafte Pizza. Vermietung von Sonnenschirm und Liege, eigener Parkplatz. Mo Ruhetag. Contr. Funni, Tel. 0884-559943, monsignore.it. €€€
Mein Tipp Osteria del Borgo, das Gastro-Juwel befindet sich in einem Natursteinhaus wenige Schritte unterhalb des Corso im Zentrum von Mattinata. Drinnen dominiert luftiges Vintage-Design, stimmungsvolle Sitzplätze draußen auf der Veranda. Spezialitäten des Hauses sind Zuppa di Pesche und Thunfisch-Secondi, aber auch eine Handvoll Fleischgerichte stehen auf der Karte. Do Ruhetag. Via Amicarelli 34, Tel. 347-5344387. €€€
Ristorante La Veranda, das engagiert geführte Lokal befindet sich oberhalb des Hafens und bietet vom Glasverandabau einen herrlichen Blick über die Bucht von Mattinata. Auch Bar und Lounge für den vorabendlichen Sundowner. Schmackhafte maritime Küche, bei der auch der Sehsinn auf seine Kosten kommt. In der Saison tägl. geöffnet. Loc. Casetta del Pescatore, Tel. 339-5964767. €€€
Locanda del Maniscalco, landestypische Trattoria im Ortszentrum von Mattinata mit rustikalen Sitzplätzen auf der Veranda (nur bei schönem Wetter). Käse von der eigenen Azienda, Hausspezialität ist saftiges Rindfleisch, das gegrillt, gegart oder überbacken auf den Tisch kommt. Mi Ruhetag. Via Zuppetta 12, Tel. 348-7538161, lalocandadelmaniscalco.com. €€
La Vineria, bei anbrechender Dunkelheit, wenn die Lichter angehen, entfaltet das Lokal auf den Terrassen und Treppenwegen unterhalb der Hauptstraße von Mattinata ein Flair, das fast unschlagbar ist. Di Ruhetag. Via Vittorio Emanuele III 2, Tel. 349-3910221. €€
Gelaterie
Gabrielino, das alteingesessene Eiscafé im Ortszentrum gibt es seit 1933! Ruhige Sitzplätze draußen in der Seitengasse zum Corso Matino, verführerische Eiskreationen, Kaffee und leckere Torten. Di Ruhetag. Via Garibaldi 3, Tel. 0884-559444, gabrielino.it.
Baden abseits vom Schuss
Mattinatella
An der Küstenstraße von Mattinata in Richtung Vieste treffen Reisende wenige Kilometer weiter abermals auf herrliche Steilküste mit einem feinen Kies-Sand-Strand, den man über eine abschüssige, holprige Stichstraße erreicht. Mattinatella ist fast noch ein Geheimtipp an dieser mit Naturschönheiten nicht geizenden Küste!
Übernachten/CampingAlbergo San Michele, der kleine und freundliche Landgasthof befindet sich direkt an der Küstenstraße oberhalb von Mattinatella. Einige Zimmer mit Meerblick, gemütliches Terrassenrestaurant mit mediterraner Küche und Weitblick von der Veranda. April bis Mitte Sept. geöffnet, im Aug. Pensionspflicht. SP 53 Mattinata-Vieste, Tel. 0884-550314, Buchung über die gängigen Buchungsplattformen. €€
Camping Fontana delle Rose, großer, gut ausgestatteter Platz am Strand von Mattinatella. Auch Bungalowvermietung und Caravan-Stellplätze. Juni bis Mitte Sept. geöffnet. 2 Pers. mit Zelt und Auto 44 € (inkl. 2 Liegestühle). SP 53 Mattinata-Vieste, Tel. 348-0755890, fontanadellerose.com.
Traumbucht für Schleichwegler
Baia delle Zagare
Die traumhafte Baia delle Zagare zählt sicherlich zu den spektakulärsten Stränden an diesem Küstenabschnitt. Leider jedoch ist sie von der Landseite nicht öffentlich zugänglich. Zwei weiträumig dimensionierte Luxusresorts, die allerdings schon bessere Zeiten erlebt haben, versperren den Zugang von der Küstenstraße. Nur Eingeweihte wissen um Schleichwege hinunter zu Bucht und Strand. Einen Blick auf die vorgelagerten Faraglioni kann man jedoch von den Booten aus erhaschen, die während der Saison von Vieste, Peschici oder Mattinata das Buchtidyll ansteuern. Dass sich die Namensvettern der ungleich berühmteren Felsen bei Capri als grandiose Naturkulisse populärer Filme eignen, überrascht wenig. 2010 löste z. B. die Bollywood-Komödie „Housefull“ mit dem Leinwandhelden Akshay Kumar einen Run indischer Touristen auf die Garganoküste aus. Reiseagenturen warben in Indien mit dem Konterfei des Stars vor den Felsen um zahlungskräftige Kunden.
Mein Tipp
Spiaggia di Vignanotica
Gänzlich anders als an der Baia delle Zagare präsentiert sich die Situation wenige Kilometer weiter in Richtung Vieste am Vignanotica-Strand. Die schmale Zufahrt endet kurz oberhalb der Klippen und der Kiesbucht an gebührenpflichtigen Parkplätzen. Ein Treppenweg führt von dort hinunter ans Wasser, wo in der Badesaison zwei einfache Strandbars Schirm und Liege verleihen. Außerdem ist die paradiesisch gelegene, allerdings in der heißen Tageszeit häufig schattenfreie Bucht von der Küstenstraße auf Schusters Rappen erreichbar (→ Wanderung 1).
Traumziel für Wasserratten: die Spiaggia di Vignanotica
Übernachten/Essen Residence Vignanotica, einsame Lage über dem Vignanotica-Strand, 14 Zimmer mit Veranda und Küche für Selbstversorger in der Residenz. Einfacher Standard, relaxte Atmosphäre. Schräg gegenüber bietet der Camping Vignanotica einfache Stellplätze. Mit Minimarket und Lido am Strand. Juni bis Sept. Tel. 0884-550640, vignanotica.it. €€
Lido Baia dei Gabbiano, nette, rundweg empfehlenswerte Snackbar mit angeschlossenem Lido. Cappuccino, Salate, Bruschette, Obst und vitaminhaltige Säfte. Verleih von Liege und Sonnenschirm. Mitte Mai bis Sept. bei gutem Wetter geöffnet. Loc. Vignanotica, Tel. 0884-559783.
Wanderung 1: Küstenweg zum Vignanotica-Strand
Einfache Küstenwanderung auf gut ausgebautem Weg
Touristenhotspot mit viel Atmosphäre
Vieste
Das bedeutendste touristische Zentrum der Garganoküste erstreckt sich malerisch auf und zwischen zwei verwitterten Felsarmen. Zu beiden Seiten wird der Ort von Sandstränden flankiert.
Enge Treppengassen durchziehen die Altstadt, die abrupt zum Meer abfällt. Weil natürliche Kräfte beständig am Kalksporn nagen, sind einige Wohnhäuser am Abgrund akut gefährdet und werden durch aufwendige Metallkonstruktionen gesichert; gegenüberliegende Häuser stützen sich teils durch gemauerte Bögen gegenseitig. Insgesamt handelt es sich um einen Ort mit viel Atmosphäre, auch wenn er im Sommer häufig sehr überlaufen ist. Dann verwandelt sich Vieste zum Zentrum des Nachtlebens im Gargano. In der City findet allabendlich die turbulente Passeggiata auf dem Corso Lorenzo Fazzini statt. Dutzende von Straßen- und Eiscafés haben geöffnet, von Videowänden dröhnt fetzige Musik, Straßenhändler verkaufen ihre Ware bis Mitternacht. Einzige Sehenswürdigkeit im engeren Sinn ist die Concattedrale di Santa Maria Oreta: Majestätisch ragt die Hauptkirche von Vieste mit dem barocken Turm aus dem Gassengewirr. Zahlreiche An- und Umbauten haben das ursprünglich im apulisch-romanischen Stil errichtete Gotteshaus gründlich verändert. Vom romanischen Innenraum aus dem 11. Jh. sind lediglich einige Marmorsäulen mit üppig verzierten Kapitellen unverändert erhalten geblieben. Das Kastell aus staufisch-angevinischer Zeit hingegen ist militärisches Sperrgebiet und kann daher nicht besichtigt werden. Vom Vorplatz bietet sich jedoch ein ausgezeichneter Blick über die Stadt und die umliegenden Küstenabschnitte.
Wer länger bleibt, entdeckt auch die ruhige, romantische Seite von Vieste. Abseits des abendlichen Trubels lassen sich zum Sonnenuntergang zahlreiche Schwalben und Mauersegler beobachten, die um die felsige Landzunge hinter dem Convento San Francesco schwirren, dicht an Häusern und Köpfen vorbei. Von der Landzunge zugänglich ist ein fotogener Trabucco (→ „Wahrzeichen der Garganoküste ...“), der in der Saison am Abend zu Demonstrationszwecken in Bewegung gesetzt wird. Bei Dunkelheit kommen sogar traditionelle Gaslaternen zum Einsatz, die früher dem Anlocken der Fischschwärme dienten.
♦ Trabucco Punta San Francesco: tägl. nach Voranmeldung. 12 € (auch Kinderermäßigung). Tel. 327-4276205 oder 340-6848737.
Vieste ist der Heimathafen einer großen Fischkutterflotte. In den Morgenstunden, kurz nachdem die Schiffe zurückgekehrt sind, wird der Frischfisch an die örtliche Gastronomie verkauft bzw. weiter verladen. Nur im August haben die Fischer Zwangsurlaub, denn dann schlüpfen die Jungfische und für die gesamte italienische Adria gilt striktes Fangverbot. Im Sommerhalbjahr starten am Hafen die Ausflugsboote zu den Küstengrotten und den Tremiti-Inseln. Der 27 m hohe Leuchtturm, der auf einer nackten Felsscholle vor dem Hafenbecken steht (Scoglio di Santa Ofemia), sendet seine Lichtsignale über 25 Seemeilen ins Meer hinaus. Es handelt sich um eines der wichtigsten Leuchtfeuer der italienischen Adria.
Baden
In beiden Richtungen wird Vieste von langen Strandpartien eingerahmt. Im Süden befindet sich die windgeschützte, vorbildlich ausgestattete Spiaggia della Scialara. Der Sandstrand wird von zahlreichen Campingplätzen gesäumt und ist v. a. abends zur Partytime gut besucht. Am Anfang des Südstrands erhebt sich mit dem schneeweißen, etwa 20 m hohen Felsen Pizzomunno das Wahrzeichen von Vieste. Es handelt sich der Legende nach um einen Fischer gleichen Namens, den der Verlust seiner Geliebten zu Stein erstarren ließ.
Vieste ist bei jeder Tages- und Jahreszeit stimmunsgvoll
Auf der anderen Seite verbindet die Spiaggia di San Lorenzo den Hafen mit dem gleichnamigen Trabucco auf einer einsamen Landspitze an der Küste in Richtung Peschici. Sehr feinkörniger Sand und Strandbäder in lockerem Abstand zueinander zeichnen den bequem erreichbaren Stadtstrand aus. Mit ein wenig Improvisationsgeschick lassen sich von hier weitere idyllisch gelegene Badebuchten erwandern; Wanderung 2 beschreibt den Weg in umgekehrter Richtung.
Mein Tipp Bootsauflüge zu den Küstengrotten
Die Küstengrotten sind das beliebteste Ausflugsziel der Region.