Microdosing mit Psilocybin - Philip Rebensburg - E-Book

Microdosing mit Psilocybin E-Book

Philip Rebensburg

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Beschreibung

Entdecke das vielschichtige und faszinierende Universum des Microdosings mit Psilocybin! Der verantwortungsvolle Umgang mit Mikrodosierungen hat schon Tausenden von Menschen geholfen. Groß angelegte Studien weisen gesteigerte Kreativität, mehr Energie, erhöhte Konzentration und verbesserte Sozialkompetenz nach. Auch von einer Reduzierung des Stresslevels wird berichtet, was zu einer allgemeinen Verbesserung des Wohlbefindens beiträgt, sowie von der Linderung diverser Beschwerden – von Migräne über Depression bis zu Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Viele erleben außerdem ein höheres spirituelles Bewusstsein und ein sich einstellendes Gefühl der tiefen Verbundenheit zum eigenen Selbst. Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen klären Mykotherapeut Philip Rebensburg und Microdosing-Beraterin Mary Dannehl über dieses oft missverstandene Thema auf. Sie geben all jenen einen umfassenden Leitfaden an die Hand, die im Microdosing eine Alternative sehen, ihren körperlichen und psychischen Leiden entgegenzuwirken: -In Teil 1 erhältst du einen tiefen Einblick in Geschichte, Kultur und Wissenschaft zum Microdosing. Begib dich auf die Reise zu seelischem Wohlbefinden und Resilienz und lerne den magischen Stoff Psilocybin kennen. -In Teil 2 erfährst du, wie Mikrodosierungen mit Psilocybin erlebt werden und wie du sicher und verantwortungsbewusst damit umgehst. -In Teil 3 wird auf die psychologischen Wirkungen eingegangen, welche Krankheitsbilder positiv beeinflusst werden und wie du Microdosing in der Praxis anwendest. Fragebögen zur Selbsteinschätzung und Selbstreflexion helfen dir, deine Fortschritte zu dokumentieren. Zahlreiche Websites zu Microdosing-Plattformen, auf denen sich eine stetig wachsende Community mit Experten austauscht, eröffnen dir einen weiteren Zugang zu diesem Thema. Beschreite deinen persönlichen Weg, lasse dich inspirieren, entdecke Neues, finde Mut und Selbsterkenntnis!

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Philip Rebensburg | Mary Dannehl

MICRODOSING mit Psilocybin

Philip Rebensburg | Mary Dannehl

MICRODOSING mit Psilocybin

Wie du psychoaktive Pilze nutzen kannst, um deine körperliche und mentale Gesundheit zu verbessern

riva

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

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Wichtige Hinweise

Dieses Buch ist für Lernzwecke gedacht. Es stellt keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solcher benutzt werden. Wenn Sie medizinischen Rat einholen wollen, konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt. Der Verlag und der Autor haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe

1. Auflage 2024

© 2024 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Redaktion: Susanne Schneider

Umschlaggestaltung: Karina Braun

Umschlagabbildung: Shutterstock/ekosuwandono

Bildnachweis: Carl de Borhegyi aus History of Toxicology and Environmental Health Toxicology in Antiquity II 2015, S. 21-41 von László Makra: 20; chacruna.net/dr-valentina-wasson-and-getting-our-storiesright/: 22; Contre-Jour/Karlo Walz: 197 u.; Grit Siwonia: 197 o.; Public domain image, Wkimedia Commons, commons.wikimedia.org/, aus New taxonomical and ethnomycological observations on Psilocybe s.s. (Fungi, Basidiomycota, Agaricomycetidae, Agaricales, Strophariaceae) from Mexico, Africa and Spain: 19; Juan Carlos Rangel, Public domain image, Wikimedia Commons, commons.wikimedia.org: 24; Philip Rebensburg: 23; Shutterstock/Alexander_Volkov: 54; Shutterstock/AlexTanya: 130; Shutterstock/andy ballard: 10; Shutterstock/Artiste2d3d: 43; Shutterstock/Belight: 88; Shutterstock/BooFamily: 182; Shutterstock/Cannabis_Pic: 191, 193; Shutterstock/Cavan-Images: 33; Shutterstock/Croisy: 83; Shutterstock/ekosuwandono: 12, 30, 56, 92, 104, 134, 150, 184; Shutterstock/Enselme Arthur: 139; Daniel Förster unter Verwendung von Shutterstock/EshanaPhoto: 35 li.; Shutterstock/Gertjan Hooijer: 106; Shutterstock/JoeEJ: 136; Shutterstock/Jose Luis Calvo: 42; Daniel Förster unter Verwendung von Shutterstock/KenshiDesign: 35 re.; Shutterstock/KieferPix: 121; Shutterstock/Ollyy: 124; Shutterstock/PenWin: 26; Shutterstock/Pixel-Shot: 63; Shutterstock/Yurchanka Siarhei: 35

Layout und Satz: Daniel Förster, Belgern

eBook by tool-e-byte

ISBN Print 978-3-7423-2511-2

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-2291-0

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-2290-3

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

INHALT

Die Pforten zu einer schöneren neuen Welt

Teil 1 Der magische Pfad – Geschichte, Kultur und Wissenschaft

Kapitel 1 Psychedelika und Gesundheit – eine Reise zu seelischem Wohlbefinden und Resilienz

Kapitel 2 Psilocybin – der magische Stoff

Teil 2 Microdosing: Theorie, Vergleiche und Vorteile

Kapitel 3 Wie Psilocybin beim Microdosing erlebt wird

Kapitel 4 Der sichere Umgang mit Psilocybin

Teil 3 Microdosing in der Praxis: Perspektiven, Anwendungen und Protokolle

Kapitel 5 Die Psychologie des Microdosings

Kapitel 6 Microdosing in der Praxis

Kapitel 7 Die positive Wirkung von Microdosing auf verschiedene Krankheitsbilder

Kapitel 8Microdosing potenzieren: Strategien und Techniken für maximale Selbstentwicklung und Wohlbefinden

Über die Autoren

Tools zur Unterstützung

Empfehlenswerte Websites, Plattformen, Bücher und Apps

Quellenverzeichnis

Verzeichnis der Zitate

DIE PFORTEN ZU EINER SCHÖNEREN NEUEN WELT

Microdosing ist nicht bloß eine Methode - es ist eine Lebenseinstellung, genauso wie die Entscheidung, auf die eigene Intuition zu vertrauen. Beides soll uns ermutigen, uns von gesellschaftlichen Konventionen zu lösen und unseren eigenen, authentischen Weg zu gehen. In diesem Buch öffnen wir die Pforten der Wahrnehmung zu einer schöneren neuen Welt und beleuchten das vielschichtige und faszinierende Universum des Microdosings mit Psilocybin. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, fundierte und verantwortungsvolle Informationen über Psilocybin und seine Anwendung in Mikrodosierungen bereitzustellen. Wir möchten dir hiermit das Ergebnis unserer umfangreichen Recherchen, Interviews und persönlichen Erfahrungen weitergeben, die dazu beitragen sollen, dir ein tieferes Verständnis für dieses faszinierende und oft missverstandene Thema zu verschaffen. Uns geht es darum, dass du dein volles Potenzial entfalten kannst und dein Leben mit mehr Bewusstsein und Achtsamkeit lebst. Microdosing mit Psilocybin ist ein Werkzeug, das dir helfen kann, deine innere Weisheit zu entdecken und deine persönliche Entwicklung zu fördern.

In diesem Buch, das in drei Teile gegliedert ist, erkunden wir verschiedene Themenbereiche und Methoden, die mit Microdosing mit Psilocybin in Verbindung stehen. Im ersten Teil widmen wir uns der Geschichte und der Kultur von Psilocybin-Pilzen, erforschen ihre Verwendung in verschiedenen Zivilisationen und welche Rolle sie in der menschlichen Entwicklung spielen. Wir befassen uns auch mit der Wissenschaft hinter Psilocybin, wie es im Körper wirkt, und untersuchen seine möglichen Auswirkungen auf das Gehirn und Bewusstsein. Von der Ethnomykologie bis zur modernen Forschung bietet dieser Teil einen umfassenden Überblick über die Welt der Psilocybin-Pilze.

Im zweiten Teil, der Theorie, machen wir dich mit dem Konzept des Microdosings vertraut und vergleichen es mit der vollen psychedelischen Dosis von Psilocybin. Wir beleuchten außerdem die möglichen physiologischen, psychologischen und sozialen Vorteile sowie die persönliche und spirituelle Entwicklung durch Psilocybin-Microdosing. Auch der Vergleich mit anderen Substanzen wie LSD und die Diskussion um den Placeboeffekt finden hier ihren Platz.

Schließlich widmen wir uns im dritten Teil der praktischen Anwendung, indem wir verschiedene Protokolle und Methoden für das Microdosing vorstellen und wie man seine eigene Dosis findet und kalibriert. Wir diskutieren auch die praktische Anwendung von Microdosing in verschiedenen Kontexten und für verschiedene Zustände und Bedingungen, und wie man es als Werkzeug für die persönliche Entwicklung und Heilung verwenden kann. Dieser Teil bietet auch praktische Ratschläge und Tipps für diejenigen, die ihre eigene Microdosing-Reise beginnen möchten.

Bevor wir jedoch in die Tiefe gehen, ist es wichtig, einige wesentliche Punkte zu klären. Dieses Buch dient ausschließlich der Bereitstellung von Informationen über Microdosing mit Psilocybin und stellt keine Empfehlung zum Konsum von Psilocybin dar. Psilocybin ist nach wie vor in vielen Ländern illegal, und wir unterstützen keinen gesetzeswidrigen Gebrauch. Wir verstehen jedoch, dass du möglicherweise Psilocybin konsumieren möchtest oder darüber nachdenken könntest, und wir glauben, dass es wichtig ist, verantwortungsvolle Informationen bereitzustellen, um mögliche Risiken zu minimieren und den potenziellen Nutzen zu maximieren.

Weil die Wirkungen von Microdosing mit Psilocybin auf den menschlichen Körper und Geist noch nicht vollständig erforscht wurden, ist es möglich, dass unerwünschte Nebenwirkungen oder negative Auswirkungen auftreten können. Du solltest dich also über die potenziellen Risiken und Vorteile von Microdosing informieren und eine informierte Entscheidung treffen, bevor du dich für eine solche Praxis entscheidest. Der illegale Umgang mit Psilocybin kann zudem schwerwiegende rechtliche Konsequenzen haben. Außerdem solltest du immer deinen Arzt konsultieren, bevor du einen Aspekt deiner medizinischen Behandlung änderst. Setze nie ohne Rücksprache mit deinem Arzt verschreibungspflichtige Medikamente ab oder ändere deren Dosierung. Du bist selbst verantwortlich für die Nutzung der Informationen, die wir dir im Folgenden zur Verfügung stellen. Bitte beachte, dass unsere Informationen keinen Arzt ersetzen und nicht zur Diagnose oder Behandlung von Krankheiten dienen. Wir haben unseren Text unabhängig erstellt. Es gibt keine Verbindung zu Marken oder Produkten, von denen wir profitieren, nur weil wir sie beispielhaft anführen - das heißt, alle Markennamen, die wir erwähnen, gehören ihren jeweiligen Besitzern und werden nur zur Information genannt.

Mit diesen wichtigen Hinweisen im Hinterkopf laden wir dich ein, uns auf dieser Entdeckungsreise zu begleiten. Wir hoffen, dass dieses Buch dazu beiträgt, das Verständnis und die Akzeptanz von Microdosing mit Psilocybin zu fördern und eine fundierte Diskussion über seine potenziellen Anwendungen und Vorteile zu ermöglichen.

Philip Rebensburg Mary Dannehl

Wichtiger Hinweis!

Die Autoren und der Verlag übernehmen keinerlei Haftung für rechtliche Probleme, die sich aus dem illegalen Konsum von Psilocybin ergeben können. Wir empfehlen jedem Leser, sich vor dem Konsum von Psilocybin umfassend über die gesetzlichen Bestimmungen in seinem Land oder seiner Region zu informieren.

Die Autoren und der Verlag übernehmen keine Verantwortung für Handlungen, die aufgrund der in diesem Buch bereitgestellten Informationen unternommen werden, und empfehlen jedem, der sich für den Konsum von Psilocybin interessiert, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionelle Hilfe zu suchen. Wir raten explizit davon ab, Microdosing in Ländern zu betreiben, in denen der Besitz und Gebrauch von Psilocybin gegen das Gesetz verstößt, da die Strafen sehr hoch sein können. Es ist ratsam, sich über die lokalen Gesetze zu informieren, bevor Psilocybin-Pilze für Microdosing beschafft werden. Dieses Buch wurde nur zu Informations- und Bildungszwecken geschrieben und veröffentlicht. Es ist nicht als medizinische Beratung oder in irgendeiner Form für medizinische Behandlungen gedacht.

»Lustigerweise hatte ich vergessen, dass wir, wenn wir Psychedelika nehmen, nicht immer etwas Neues und Überraschendes lernen, sondern dass wir an einfache Dinge erinnert werden, die wir wissen, aber vergessen haben, dass wir sie wissen - wir sehen sie mit neuen Augen - alte, elementare Wahrheiten, die längst zu einer Art Floskel geworden sind, sodass man ihnen keine Beachtung mehr geschenkt hat.«

Ann Shulgin (1932-2022), amerikanische Schriftstellerin, Psychonautin und Befürworterin der therapeutischen Anwendung von Psychedelika

TEIL 1 DER MAGISCHE PFAD - GESCHICHTE, KULTUR UND WISSENSCHAFT

KAPITEL 1 PSYCHEDELIKA UND GESUNDHEIT - EINE REISE ZU SEELISCHEM WOHLBEFINDEN UND RESILIENZ

WAS IST MICRODOSING?

Der Begriff »Microdosing« beziehungsweise »Mikrodosierung« bezieht sich auf die Verwendung pharmakologisch wirksamer Stoffe in sehr kleinen, aber noch wirksamen Mengen. Die Wirkungen und Nebenwirkungen können sich von denen der üblichen Dosierungen unterscheiden, wie das Sprichwort »Die Dosis macht das Gift« verdeutlicht. Es handelt sich beim Microdosing um eine Anwendung im Bereich der pharmakologischen Wirksamkeit und dies hat nichts mit den Prinzipien der Homöopathie zu tun.

Beim Microdosing mit Psilocybin nimmst du eine kleine Menge der Substanz zu dir, gerade genug, um die positiven Auswirkungen auf deine körperliche und geistige Gesundheit zu spüren, aber nicht so viel, dass du die volle psychedelische Erfahrung machst. Stell dir vor, du könntest die Vorteile von psychedelischen Substanzen wie LSD oder Psilocybin-Pilzen nutzen, ohne auf eine wilde Achterbahnfahrt der Sinne geschickt zu werden. Genau das ist die Idee von Microdosing. Es ist, als würde man den Turbo im Cockpit seines Wohlbefindens einschalten. Auch wenn es eine Vielzahl an Psychedelika gibt, die man zum Microdosing verwenden kann, haben wir uns aus vielerlei Gründen dafür entschieden, uns hier auf psilocybinhaltige Pilze zu konzentrieren. Welche Gründe das sind, wirst du in den folgenden Kapiteln erfahren.

Microdosing wird oft von Menschen praktiziert, die nach natürlichen, alternativen Heilmethoden suchen. Microdosing mit Psilocybin-Pilzen ist eine sanfte und natürliche Methode zur Verbesserung deiner geistigen und körperlichen Gesundheit. Stell dir vor, du bräuchtest keine teuren Therapien oder Medikamente mit unerwünschten Nebenwirkungen und könntest stattdessen die Vorteile von psychedelischen Substanzen nutzen, um dein Leben auf gesunde und nachhaltige Weise zu verbessern. Die Vorteile von Microdosing mit Psilocybin sind vielfältig: Du kannst deine Kreativität und Konzentration steigern, dein Wohlbefinden verbessern und deine geistige Gesundheit allgemein auf Vordermann bringen. Viele Menschen berichten auch, dass es ihnen bei der Bewältigung von Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Erkrankungen geholfen hat. Microdosing ist zwar kein Allheilmittel - ein bisschen Zauberformel ist es hingegen vielleicht schon -, aber es kann dir ein guter Wegbegleiter dabei sein, deinen Platz in dieser Welt zu finden, nach Hause zu kommen oder wie auch immer man es ausdrücken mag. Wenn du bereit bist, dich auf das Microdosing mit Psilocybin-Pilzen einzulassen, solltest du sicherstellen, dass du gut informiert bist und verantwortungsbewusst handelst, wozu wir mit diesem Buch eine Grundlage liefern wollen. Abertausende von positiven Erfahrungsberichten und etliche Studien, die in den letzten Jahren publiziert wurden, liefern gute Gründe, sich mit Microdosing zu befassen, auch wenn Microdosing noch keine anerkannte Behandlungsmethode ist und die verwendeten Substanzen vielerorts noch illegal sind. Psilocybin ist bisher nur in einigen Ländern wie Brasilien, Jamaika, Portugal, den Niederlanden und Teilen der Vereinigten Staaten von Amerika entkriminalisiert oder legalisiert worden. Es ist wichtig, die geltenden Gesetze und Vorschriften in deinem Land zu beachten, bevor du dich mit Microdosing oder dem Einsatz von Psilocybin beschäftigst.

Höre auf deinen Körper und Geist und reflektiere sorgfältig die transformative Kraft des Microdosings mit Psilocybin und du wirst auf dieser spannenden Reise die vielfältigen Möglichkeiten des Microdosings entdecken. Mögest du dabei inneres Wachstum und neue Erkenntnisse gewinnen.

PSYCHEDELISCHE TRANSFORMATION: WERTEWANDEL DURCH MICRODOSING MIT PSILOCYBIN

Die transformative Natur von Psychedelika ermutigt uns, unsere eigenen Werte und unseren Platz in dieser Welt zu überdenken und neu zu definieren. Wir möchten dich einladen, deinen Wahrnehmungshorizont zu erweitern und dich inniger mit deinem Bewusstsein zu verbinden, also jenem Teil von uns, mit dem wir und unsere Mitmenschen täglich umgehen müssen. Das Microdosing mit Psilocybin, eine von bestimmten Pilzen produzierte psychedelische Substanz, kann wesentlich zu unserem seelischen Gleichgewicht beitragen, indem es unsere Selbstwahrnehmung stärkt, unsere Fähigkeit zur Stressbewältigung verbessert und unsere geistige Klarheit fördert - Eigenschaften, die uns in der heutigen Zeit wichtiger denn je erscheinen.

Dass nicht nur unser eigenes, sondern auch das kollektive Bewusstsein arg in Mitleidenschaft gezogen ist, lässt sich inzwischen schwer leugnen. Mit anderen Worten: Es braucht eine Menge Kraftaufwand, um die Illusion aufrechtzuerhalten, dass wir uns mit unserem Körper, unserem Geist und unserer Seele sowie unserer Gesellschaft in einem ausbalancierten Ökosystem befinden. Es wäre vorteilhaft, wenn wir in der Lage wären, diese Energie gezielt in positive Bahnen zu lenken, die uns persönlich voranbringen und es uns ermöglichen, uns weiterzuentwickeln.

»Psychedelika sind Werteveränderer, [...] ob einem das nun gefällt oder nicht. Sie verändern deine Werte, sie öffnen Fenster, die Pforten der Wahrnehmung, wie Aldous Huxley sie nannte, und du siehst die Dinge anders. So konnte ich schließlich meinen Platz in der Welt erkennen und feststellen, dass ich bis dato fehl am Platz war.«

George Carlin (1937-2008), US-amerikanischer Komiker, Schauspieler, Sozialkritiker und Autor

Die meisten von uns sind ständigem Stress und Druck ausgesetzt. Wir hetzen durch den Alltag, ohne uns Zeit für innere Einkehr und Selbstreflexion zu nehmen, unsere Beziehungen leiden unter Oberflächlichkeit und fehlender echter Verbundenheit und wir fühlen uns oft isoliert, obwohl wir in einer hypervernetzten Welt leben. Immer mehr Menschen scheinen in einem endlosen Kreislauf von Konsum und Wettbewerb gefangen zu sein, der die tiefe Befriedigung echter Bedürfnisse durch eine oberflächliche Imitation ersetzt. Dies hat zu einer Verzerrung unserer Prioritäten geführt, bei der die Pflege unseres seelischen und emotionalen Wohlbefindens oftmals vernachlässigt wird. Wir verlieren uns in einem Spiegelkabinett verzerrter Selbstbilder, angetrieben von unrealistischen Vorstellungen einer perfekten Lebensführung, die uns beispielsweise durch Werbung und soziale Medien vermittelt werden. Dies führt bei vielen Menschen zu einem chronischen Gefühl der Unzufriedenheit und einem Mangel an Selbstwertgefühl. Es scheint, als hätten wir den Kontakt zu unseren innersten Bedürfnissen verloren und vergessen, wie es ist, menschlich zu sein.

Unsere aus dem Ruder gelaufene innere Welt spiegelt sich tragischerweise in der steigenden Anzahl psychischer Erkrankungen wider, wie beispielsweise Angststörungen, Depressionen und Suchterkrankungen. Wir haben verlernt, mit unseren Emotionen umzugehen, was zur Folge hat, dass unsere Selbstakzeptanz in weite Ferne rückt. Schnelle, oft schädliche Lösungen wie Drogenmissbrauch, exzessiver Konsum von Social Media oder Junkfood dienen dazu, den inneren Schmerz zu betäuben.

Aktuelle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen ein besorgniserregendes Bild: Mindestens jeder achte Erdenbürger zeigt bereits deutliche Anzeichen einer psychischen Erkrankung. Im Jahr 2019 litten bereits 970 Millionen Menschen an psychischen Krankheiten, darunter allein 301 Millionen an Angststörungen und 280 Millionen an Depressionen. Mit der Coronapandemie nahm diese Kurve einen steilen Anstieg - allein im Jahr 2020 stiegen die Zahlen um fast 30 Prozent, und der Trend setzt sich fort. Während die kollektive Psyche unserer Gesellschaft angespannt ist, wächst parallel dazu auch das Bedürfnis der Menschen nach Verbundenheit, Heilung und Flow. Westliche Gesundheitssysteme scheinen jedoch überwiegend nicht in der Lage, nachhaltige Lösungen anzubieten. So ist es kaum überraschend, dass immer mehr Menschen nach alternativen Wegen suchen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden selbst in die Hand zu nehmen und zu verbessern.

Doch inmitten dieser Herausforderungen eröffnet das Microdosing mit Psilocybin einen Weg, der uns helfen kann, aus diesem Strudel auszubrechen und ein achtsameres Miteinander aufzubauen. Es kann uns helfen, tief verwurzelte Denkmuster, Verhaltensweisen und Glaubenssätze zu identifizieren und infrage zu stellen, uns dabei unterstützen, uns von egozentrischen und materialistischen Weltanschauungen zu lösen und stattdessen Empathie, Mitgefühl und Nachhaltigkeit zu fördern. Indem wir unseren Wahrnehmungshorizont erweitern und uns mit unserem Inneren verbinden, können wir uns bewusst werden, wie unsere Handlungen und Entscheidungen sowohl uns selbst als auch das größere Ganze beeinflussen.

Neben der Inspiration, die wir dir geben möchten, dich mit dir und deinen inneren Welten zu verbinden, also deinen Glaubenssätzen und Verhaltensweisen, bieten wir dir einen wissenschaftlich fundierten, tiefgehenden Einblick in das Potenzial und die Praxis von Microdosing mit Psilocybin. Wir werden dir die Grundlagen von psychoaktiven Pilzen und ihren Wirkstoffen, einschließlich Psilocybin, vorstellen und dich durch den Prozess der sicheren und effektiven Implementierung von Microdosing in deinem Leben führen. Mit diesem Buch laden wir alle Interessierten ein, einen frischen Blick auf diese altbekannte Substanz zu werfen und einige Vorurteile diesbezüglich zu hinterfragen. Jenen, die in Microdosing eine Alternative sehen, ihren körperlichen und seelischen Leiden entgegenzuwirken, und die bereit sind, den Weg zu tiefem, transformierendem Verständnis zu beschreiten, kann es als praktischer Leitfaden dienen. Unsere Reise beginnt damit, uns wieder auf unser Innerstes zu besinnen und uns für neue, bewusstere Wege des Seins zu öffnen. Dieses Buch ist eine Einladung zu dieser Reise - einer Reise, die uns dazu ermutigt, unsere tiefsten Ängste und Schmerzen anzunehmen und zu transformieren und dabei die Weisheit und das Wunder, die in jedem von uns liegen, zu entdecken und zu feiern. Unser Ziel ist es, dir Werkzeuge und Perspektiven an die Hand zu geben, die dir dabei helfen können, dich selbst besser zu verstehen und dein Bewusstsein zu erweitern, unabhängig davon, wo du dich in deinem Leben gerade befindest. Wir glauben daran, dass du in der Lage bist, Wandel zu bewirken und zu einem bewussteren, erfüllteren Leben zu finden.

Ganz gleich, ob du schon seit einiger Zeit auf der Suche bist oder gerade erst angefangen hast, dich mit dem Thema Microdosing zu beschäftigen: Wir möchten dir Inspiration und Ermutigung bieten, dich auf deine ganz persönliche Reise zu begeben. Es ist an der Zeit, dass wir uns trauen, über den Tellerrand hinauszuschauen, die Pforten der Wahrnehmung zu öffnen und den Weg zu einer bewussteren, glücklicheren und gesünderen Welt zu ebnen. Wir sind davon überzeugt: Microdosing ist mehr als nur Selbstoptimierung. Microdosing ist eine Lebenseinstellung.

ETHNOMYKOLOGIE - DIE ROLLE VON PILZEN IN DER ENTWICKLUNG VON KULTUR UND SPIRITUALITÄT

Die Wissenschaft, die die vielfältigen Beziehungen zwischen Menschen und Pilzen erforscht, ist die Ethnomykologie. Dieses interdisziplinäre Feld untersucht die Verwendung von Pilzen in der traditionellen Medizin, in religiösen Praktiken, in Ernährungsgewohnheiten und innerhalb verschiedener kultureller Kontexte. Die Ethnomykologie bietet außerdem einen tiefen Einblick in den kulturellen Einfluss von Pilzen auf Gesellschaften weltweit. In einigen Kulturen sind Pilze ein unverzichtbarer Bestandteil der Ernährung, in anderen werden sie für religiöse Zeremonien und heilige Rituale verwendet. Die symbolische Darstellung von Pilzen ist auch in der Kunst vieler indigener Völker präsent. Durch das Studium der Ethnomykologie können wir ein besseres Verständnis für den tief verwurzelten Respekt und die Ehrfurcht, die viele Kulturen den Pilzen entgegenbringen, entwickeln.

Unser Blick richtet sich auf psychoaktive Pilze. Das liegt daran, dass sie unserer Ansicht nach vom Anbeginn der Menschheit eng mit unserer Evolution verflochten sind - ein Aspekt, auf den wir später genauer eingehen werden. Die Spuren dieser Verbindung sind schwer zu fassen, denn Pilze sind flüchtige Wesen. Fossilien sind selten, und so sind wir auf Artefakte angewiesen, die Aufschluss über ihre Nutzung geben.

Nehmen wir zum Beispiel die faszinierenden Höhlenmalereien von Tassili n’Ajjer in Algerien. Diese von Wissenschaftlern auf bis zu 7000 Jahre vor Christus datierten Bilder deuten darauf hin, dass indigene Kulturen bereits in prähistorischen Zeiten psychedelische Pilze für medizinische und rituelle Zwecke einsetzten.1 Und wer weiß? Vielleicht spielten Psilocybin-Pilze sogar eine Rolle in der menschlichen Entwicklung vom Homo erectus zum Homo sapiens.

Eine Zeichnung einer der Höhlenmalereifiguren aus Tassili n’Ajjer in Algerien, die einen pilzförmigen Kopf haben und offenbar einen Pilz halten: Hier wird augenscheinlich der »Pilzgeist« dargestellt.

Auch in Mittelamerika waren die sogenannten Zauberpilze tief in den Kulturen der Azteken und Maya verankert. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die seltsamen kleinen Pilze, die visionäre Wirkungen zeigten, stammen von spanischen Chronisten aus dem 16. Jahrhundert. Ein aufmerksamer Beobachter dieser Zeit war der Franziskaner Bernardino de Sahagún. In seinem Werk Historia General de las Cosas de Nueva España beschreibt er, wie die Azteken diese Pilze, die sie »Teonanácatl« nannten, verwendeten - »göttliches Fleisch« oder »Fleisch der Götter«, übersetzt aus der Nahuatl-Sprache der Azteken.

De Sahagún beschrieb das Aussehen, den Geschmack und die Wirkungen dieser Pilze. Konsumenten beschrieben oft positive und euphorische Visionserfahrungen, die sie als göttlich interpretierten und als Prädikatoren ihres Schicksals sahen. Doch die spanischen Eroberer mit ihren starken Vorurteilen gegenüber heidnischen Bräuchen brachten eine folgenschwere Verurteilung mit sich. Ihre Ablehnung der Pilze ist bis heute in vielen Köpfen tief verwurzelt. Als die spanischen Eroberer schließlich den Konsum von Psilocybin-Pilzen verboten, führten die indigenen Schamanen die Nutzung weiterhin im Geheimen fort, um ihre Kultur, ihr Wissen und ihre tiefe Verbindung zur Natur zu bewahren. Berichte aus dem 17. Jahrhundert zeigen, dass die Verwendung von Pilzen von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Im Jahr 1895 entdeckte man in Mittelamerika Steinskulpturen, die aus einem Fuß und einem darauf sitzenden Pilz mit Hut bestanden. Solche Pilzsteine, oft mit menschlichen oder tierischen Gesichtern, wurden hauptsächlich in Südmexiko, El Salvador und Guatemala gefunden.2 Sie stammen aus der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends vor Christus und wurden fälschlicherweise als Phallussymbole interpretiert - eine Missinterpretation, die ihre wahre Bedeutung als Kultobjekte verfehlte.

Pilzsteine, die bei einer Ausgrabung zusammen mit Miniaturmetaten (Mahlsteinen) in der archäologischen Hochlandmayastätte von Kaminaljuyú gefunden wurden, sind von dem Archäologen Dr. Stephan de Borhegyi (1921-1969) auf etwa 1000 Jahre vor Christus datiert worden.

Die wissenschaftliche Erforschung psychoaktiver Substanzen begann jedoch auf einem anderen Gebiet. Neben Pilzen wurden in Mexiko auch Kakteen mit ähnlichen Wirkstoffen gefunden. Diese wurden ebenfalls von den Azteken verwendet und ihre rituelle Nutzung wurde, im Gegensatz zu den Pilzzeremonien, nicht vergessen. In Europa ist der Zusammenhang zwischen Pilzen und Religion weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl auch im frühen Christentum vor dem 13. Jahrhundert eine Menge ziemlich eindeutiger Pilzsymbolik verwendet wurde.3

Ende des 19. Jahrhunderts begannen die deutschen Pharmakologen Louis Lewin (1850-1929) und Arthur Heffter (1859-1925), den Peyote-Kaktus (Lophophora williamsii) zu untersuchen, und isolierten den aktiven Wirkstoff Meskalin. Der amerikanische Botaniker William Edwin Safford (1859-1926) leugnete jedoch die Existenz psychoaktiver Pilze und vertrat vehement die Ansicht, dass Teonanácatl eigentlich der Kaktus sei. Es war der ursprünglich aus Österreich stammende Arzt, Anthropologe und Botaniker Blas Pablo Reko (1877-1953), der ab 1919 die Existenz von psychoaktiven Pilzarten bestätigte.

»Es gibt eine Welt jenseits der unseren, eine Welt, die weit weg, nah und unsichtbar ist.«

María Sabina (wahrscheinlich 1894-1985), mazatekische Schamanin

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begannen der Wall-Street-Banker und Journalist Robert Gordon Wasson (1898-1986) und seine Frau Dr. Valentina Pavlovna (1901-1958), eine russischstämmige Kinderärztin, die Welt der Ethnomykologie zu erforschen. Es war Valentinas Leidenschaft für Pilze, die ihren anfangs skeptischen Mann in ihren Bann zog. Gemeinsam begannen sie, die kulturellen Unterschiede im Umgang mit Pilzen zu erforschen. Sie entwickelten die These, dass die Welt in mykophile (pilzliebende) und mykophobe (pilzfürchtende) Gesellschaften geteilt werden kann und dass Pilze, die mystische Erfahrungen hervorrufen, eine zentrale Rolle bei der Entstehung menschlicher Religiosität gespielt haben könnten.

Diese Leidenschaft führte sie nach Mexiko, wo sie auf die Spuren der Zauberpilze stießen, die dort seit Jahrhunderten einen festen Platz in den Kulturen der Azteken und Maya hatten. Die Herausforderung dabei war, das Vertrauen der einheimischen Bevölkerung zu gewinnen, was ihnen mithilfe lokaler Ethnobotaniker gelang. So konnten sie die heutige Verwendung der Pilze mit alten Chroniken vergleichen und erhielten schließlich die Möglichkeit, an traditionellen Pilzzeremonien teilzunehmen. Einer ihrer bemerkenswertesten Begegnungen war die mit der Curandera (Heilerin) María Sabina, die sie in die traditionellen Pilzrituale einführte. Sie war es, die den Wassons als ersten Weißen erlaubte, an einer solchen Zeremonie teilzunehmen. Das war 1955. Für die Zeremonie wurden Wasson Pilze verabreicht, die das weibliche und männliche Prinzip repräsentierten und daher paarweise dargeboten wurden. Mit ihren monotonen, ausdruckslosen Gesängen leitete María Sabina die Zeremonien und öffnete so die Teilnehmer für die Erfahrungen, die ihnen bevorstanden. 1957 machten die Wassons Psilocybin-Pilze in der westlichen Welt bekannt, indem Gordon seine Erfahrungen in dem berühmten Fotoessay »Seeking the Magic Mushroom« im Life Magazine beschrieb und Valentina ihre Erfahrungen wenige Tage später in einem Artikel namens »I Ate The Sacred Mushrooms« im Magazin This Week veröffentlichte. Gemeinsam erreichten die Artikel ein zweistelliges Millionenpublikum.

Das Cover des This Week Magazine vom 19. Mai 1957 zeigt Dr. Valentina Wassen und einen der berühmten antiken Pilzsteine. Die Abbildung rechts ist ein Ausschnitt aus dem Artikel und zeigt Gordon und Valentina zusammen.

Anlässlich des 25. Todestages von Robert Gordon Wasson veröffentlichte die Republik Togo Gedenkbriefmarken. Diese zeigen nicht nur Porträts von Wasson, sondern auch kunstvoll illustrierte Darstellungen verschiedener psychoaktiver Pilzarten.

Nach dem Tod seiner Frau Valentina 1958 setzte Gordon Wasson seine Forschungen fort. Er reiste erneut nach Mexiko und sammelte zusammen mit dem französischen Mykologen Roger Heim (1900-1979) zahlreiche Psilocybe-Pilze, die er an Albert Hofmann, den Entdecker des LSDs, schickte. Dieser isolierte und benannte die Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin. In der Zwischenzeit veröffentlichte Heim zahlreiche Arbeiten über Pilze der Gattung Psilocybe.

So wurden die Wassons zu Pionieren auf dem Gebiet der Ethnomykologie und spielten eine Schlüsselrolle bei der Entdeckung und Erforschung der Magic Mushrooms. Sie hinterließen ein reiches Erbe an Wissen und Erfahrung, das bis heute dazu beiträgt, unser Verständnis der Bedeutung von Pilzen und ihrer Wirkung auf die menschliche Kultur und Psychologie zu erweitern. Die Arbeiten von Wasson, Heim und Hofmann haben den Weg für ein neues Verständnis und eine neue Wertschätzung der Psilocybin-Pilze und ihrer möglichen Anwendungen geebnet. Ihre Forschungen und Entdeckungen legten den Grundstein für die moderne psychedelische Forschung und hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf Wissenschaft, Medizin und Kultur. Ihr Beitrag zur Ethnomykologie und zur psychedelischen Bewegung bleibt bis heute unvergessen und von großer Bedeutung.

María Sabina, ein Stern in der Geschichte der Psychedelika

Die Curandera (Schamanin) María Sabina lebte in einem Dorf namens Huautla de Jiménez in Oaxaca und wurde durch die Veröffentlichungen der Wassons weltweit bekannt, sodass in den 1960er-Jahren eine Vielzahl an Menschen - darunter angeblich auch John Lennon, Mick Jagger und Bob Dylan - nach Huautla pilgerten, um mit María Sabina schamanische Pilzrituale zu erleben. Sie wurde zur Ikone der Gegenkultur. Der Einfluss der ausländischen Besucher war jedoch größtenteils negativ. Sie lebten ihre Ideale und Bräuche der Sechzigerjahre aus - zum Beispiel nackt in den Maisfeldern Liebe zu machen -, ohne die einheimische Kultur zu respektieren. In den Jahren 1967 und 1969 wurde die Armee eingesetzt, um die »Jipis«, wie sie von den Einheimischen genannt wurden, aus Huautla zu vertreiben. Bis 1976 war daraufhin Huautla für Touristen gesperrt.

Trotz oder gerade wegen dieses rasanten Aufstiegs zum Ruhm endete María Sabinas Leben 1985 tragisch und in Armut. Aus Neid und weil sie ihre Geheimnisse an Außenstehende verraten hatte, wurde sie von ihrer Gemeinde geächtet. Ihr Haus wurde niedergebrannt, ihr Sohn ermordet. Die Geschichte von María Sabina dient als mahnendes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, traditionelle Kulturen und ihre heiligen Bräuche mit Respekt und Verständnis zu behandeln. Ihr Erbe und ihr Beitrag zur Bewusstseinserweiterung werden jedoch trotz der traurigen Umstände ihres Lebensendes weiterhin weltweit gewürdigt und anerkannt.

DIE GESCHICHTE DER PSYCHEDELIKA IN DER MODERNEN ZEIT

Der Gebrauch von psychoaktiven Pflanzen und Pilzen durch die Menschheit geht viele Jahrtausende zurück. Die sogenannte Wiederentdeckung in der Neuzeit bezieht sich auf die Entdeckung und Erforschung von Psychedelika in der westlichen Welt. Sie begann im Wesentlichen mit der Entdeckung von LSD-25 (Lysergsäurediethylamid) durch den Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008). Hofmann forschte für das Pharmaunternehmen Sandoz an chemischen Verbindungen aus sogenannten Mutterkornpilzen. Er versuchte, darin medizinisch nutzbare Substanzen zu identifizieren und zu isolieren, um sie in sehr geringer Dosierung als Arzneimittel einsetzen zu können. Bereits 1938 hatte er LSD synthetisiert, aber erst fünf Jahre später, 1943, entdeckte er zufällig die wahrnehmungsverändernden Eigenschaften von LSD. Der Zufall wollte es, dass er beim erneuten Hantieren mit der Substanz diese versehentlich über die Haut in seinen Blutkreislauf aufnahm. Er bemerkte grundlegende Veränderungen in seiner Wahrnehmung und erkannte, dass er etwas Bahnbrechendes entdeckt haben musste. So entschloss er sich drei Tage später, am 19. April 1943, eine höhere Dosis von genau 250 Mikrogramm einzunehmen, und erlebte den ersten LSD-Trip der Menschheitsgeschichte. Da er diesen Trip auf dem Heimweg mit dem Fahrrad erlebte, ging dieser Tag in die Geschichte ein und wird seitdem weltweit als Bicycle Day gefeiert. Dieser Tag feiert die Kultur der Psychedelika und die Bedeutung von LSD für die Erforschung des menschlichen Bewusstseins und der Psyche. Menschen kommen zusammen, tauschen sich über Psychedelika aus und fahren Fahrrad.

Die Entdeckung der psychedelischen Eigenschaften von LSD durch Hofmann war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Psychedelika und legte den Grundstein für die Erforschung und Anwendung von LSD, Psilocybin und anderen psychedelischen Substanzen, insbesondere in der psychiatrischen Forschung. Diese nahm einen rasanten Aufschwung, als die Firma Sandoz 1947 begann, LSD als Experimentierwerkzeug an Psychiater, Therapeuten und Ärzte zu verteilen. Überall auf der Welt begann man, die Wirkung auf das menschliche Bewusstsein zu erforschen, zu verstehen und LSD zur Behandlung psychischer Erkrankungen einzusetzen.

19. April 1943 - ein Datum, das in die Geschichte einging, als Dr. Albert Hofmann die starken halluzinogenen Effekte von LSD-25 erstmals erlebte. Das abgebildete Röhrchen, das Fahrrad - Zeuge seiner unvergesslichen Fahrt - und die Strukturformel des Moleküls stehen für den Beginn einer neuen Ära in der Erforschung von Psychedelika.

Wenige Jahre später, um 1955, kam mit der »Entdeckung« der psychoaktiven Pilze durch die Wassons der nächste Durchbruch. Darüber haben wir im vorherigen Abschnitt ausführlich berichtet. Bald darauf nahmen das Harvard Psilocybin Project unter der Leitung von Timothy Leary (1920-1996) und Richard Alpert (1931-2019) sowie die gesamte psychedelische Bewegung, inklusive der Entstehung der Hippie-Szene, ihren Lauf. Diese erreichte in den 1960er-Jahren ihren Höhepunkt und wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Gegenkultur. Im Jahr 1966 begann der amerikanische Psychologe Dr. James Fadiman (*1939) mit Studien zum Einfluss von Psilocybin auf die Leistungsfähigkeit und fand erste positive Ergebnisse.

Trotz der vielen medizinischen Vorteile von Psilocybin, die zu dieser Zeit bereits bekannt waren, wurde 1968 in den USA der Controlled Substances Act verabschiedet. Mit diesem Gesetz wurde nach LSD und Marihuana dann 1971 auch Psilocybin als Schedule-1-Droge eingestuft. Das bedeutet, dass Psilocybin fortan als illegale Droge mit hohem Missbrauchspotenzial und ohne anerkannten medizinischen Nutzen galt. Es wird vermutet, dass diese Entscheidung eher durch die damalige gesellschaftliche Einstellung gegenüber psychedelischen Drogen als durch echte medizinische Bedenken beeinflusst wurde. Sie führte zu einem abrupten Ende der Forschung und zu einem Stigma, das die psychedelische Forschung für Jahrzehnte überschattete.

In den letzten Jahren ist das Interesse an psychedelischer Forschung jedoch wieder gestiegen. Immer mehr Wissenschaftler beschäftigen sich mit der therapeutischen Anwendung von Psychedelika und deren Auswirkungen auf das menschliche Bewusstsein. Insbesondere Psilocybin, das in magischen Pilzen vorkommt, wird derzeit intensiv erforscht. Eine der bahnbrechendsten Studien im Bereich der psychedelischen Forschung war die Studie der Johns Hopkins University aus dem Jahr 2006,4 die unter der Federführung des bereits verstorbenen Dr. Roland Griffiths (1946-2023) entstand. Griffiths‘ visionäre Arbeit ebnete den Weg für eine neue Ära des Verständnisses und der Akzeptanz von Psychedelika in der medizinischen Gemeinschaft und hinterlässt ein Vermächtnis der Neugier, des Muts und der Heilung, das noch viele kommende Generationen von Forschern inspirieren wird. Die Studie untersuchte die Auswirkungen von Psilocybin auf die spirituelle Erfahrung und das Wohlbefinden von Krebspatienten. Die Ergebnisse zeigten, dass Psilocybin eine signifikant positive Wirkung auf die Lebensqualität der Patienten hatte, ihre Angst vor dem Tod verringerte und Depressionen linderte. In einer weiteren Doppelblindstudie aus dem Jahr 2016, die im Journal of Psychopharmacology veröffentlicht wurde, untersuchten Wissenschaftler die Wirkung von Psilocybin auf Menschen mit Depressionen.5 Die Ergebnisse zeigten, dass Psilocybin eine schnelle und anhaltende Verbesserung der Stimmung bewirken kann, die noch mehrere Monate nach der Behandlung anhält, was eine weitere randomisierte Studie zu Psilocybin bei Depressionen und Angstzuständen aus demselben Jahr bestätigt.6

Die psychedelische Forschung, die ihren Ursprung in den 1950er-Jahren hat, blickt auf eine facettenreiche und dynamische Geschichte zurück. Ein besonders bemerkenswertes Kapitel dieser Geschichte ist die Entdeckung und Anwendung des Microdosings. Obwohl Albert Hofmann für die Entdeckung der vollen psychedelischen Wirkung von LSD bekannt ist, experimentierte er auch mit der Einnahme von Kleinstmengen der Substanz. Er fand heraus, dass diese geringen Mengen seine Wahrnehmung und Kreativität anregten, ohne die intensiven halluzinogenen Effekte hervorzurufen, die mit höheren Dosen verbunden sind. Hofmann selbst berichtete, dass er in seinen späteren Jahren regelmäßig kleine Mengen LSD zu sich nahm, um seine Denkprozesse und sein Wohlbefinden zu verbessern. In gewisser Weise kann er also als der erste Microdoser in der Geschichte betrachtet werden.

Dr. James Fadiman setzte diese Erkenntnisse in seiner Arbeit fort. Sein Buch The Psychedelic Explorer’s Guide