Minne - Ingrid Pointecker - E-Book

Minne E-Book

Ingrid Pointecker

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Beschreibung

Bei einem Bardenwettbewerb in einer Taverne begegnen sich die Menschenfrau Ailly und der musikalische Elf Danir zum ersten Mal. Ihr Zusammentreffen, ihre Liebe zur Musik und die dunkle Vergangenheit von Ailly ist die explosive Mischung, die den Abend zum Beginn eines Abenteuers für die beiden Barden macht. Aus Not, Gier und Liebe schließen die beiden einen Pakt, der ihr Leben für immer verändern soll.

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Seitenzahl: 63

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Ingrid Pointecker

Minne

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Fünf Stunden zuvor

Drei Jahre zuvor

Wieder in der Taverne

Fünf Stunden nach Beginn des Wettbewerbs

Zwei Tage später

Am folgenden Tag

Drei Wochen später

Danksagung

Impressum neobooks

Prolog

Danir nahm seine Beine in die Hand. Der schlanke, junge Mann duckte sich immer wieder unter Ästen und Zweigen hinweg, die ihm im Weg waren.

„Lauf, lauf schneller Ailly!“

Obwohl er hörte, dass ihre Verfolger näher rückten, wandte er sich kurz um, packte Aillys Hand und zog sie hinter sich her. Er blickte sie für einen kurzen Moment an und beschleunigte abermals seine Schritte.

Die roten Locken fielen Ailly bei jedem ihrer schnellen Schritte ins Gesicht und die Anstrengung ihrer überhasteten Flucht hatte die Wangen der Frau rot gefärbt. Danir lächelte ihr kurz zu, bevor er seinen Blick wieder nach vorne wandte, um gerade noch rechtzeitig einem Baumstamm ausweichen zu können. Außer den Fackeln ihrer Verfolger war im Wald nirgendwo Licht zu sehen. Obwohl die Situation, in der sich die beiden Fliehenden befanden, nicht gerade angenehm war, konnte Danir nicht anders, als zu lachen, als er flink über eine dicke Wurzel sprang.

Danir hatte wohl einen Moment zu lange über Aillys rote Wangen nachgedacht und den dicken Ast, der auf Kniehöhe seinen Fluchtweg kreuzte, zu spät bemerkt. Mit rudernden Armen und einem wilden Fluch auf den Lippen landete Danir unsanft zwischen Wurzeln und Tannennadeln auf dem weichen Waldboden. Der Aufprall presste dem Flüchtenden die Luft aus den Lungen. Er hatte Aillys Hand zwar losgelassen, als er gestolpert war, doch das dumpfe Rumpeln neben ihm verriet Danir, dass auch seine Begleiterin gestürzt sein musste.

Die Verfolger waren nun ganz nah, Danir konnte ihre wütenden Stimmen hinter ihnen hören und den Fackelschein zwischen den Baumstämmen näherkommen sehen. Hektisch tastete er neben sich nach Ailly.

„Alles in Ordnung?“, flüsterte Danir in die Richtung, in der er Ailly vermutete.

„Ja“, kam die atemlose Antwort aus der Dunkelheit.

Und obwohl die Stimmen immer näher kamen, kroch Danir zu Ailly und fand mit seinen Lippen die ihren. Er konnte kaum glauben, wie er in diese Situation geraten war.

Fünf Stunden zuvor

„Heute Abend - Bardenwettbewerb“, verkündete das hölzerne Schild der Taverne am Rand des Waldes. Seine bunte Weste zurechtrückend schritt Danir auf die Tür des Hauses zu, aus dem sich Licht und die Geräusche der Feiernden durch einen schmalen Spalt nach draußen ergossen.

Mit Schwung öffnete der schlaksige Barde die Tür und wurde sofort von der Wärme eines Kaminfeuers und dem Geruch von verschüttetem Bier umfangen. Danir atmete tief ein. Der hochgewachsene Elf wurde oft von seinen Brüdern und Schwestern im Wald dafür ausgelacht, dass er seinen Lebensunterhalt in düsteren Tavernen verdiente, anstatt ihnen Gesellschaft zu leisten. Er machte sich nicht viel daraus. Die Gerüche in Tavernen wie dieser waren seine Luft zum Atmen. Der Wald war keine gute Bühne. Es gab zwar auch bei weitem interessantere Orte, als dieses kleine Dorf mitten im Nirgendwo, zu dem die Taverne gehörte, doch Danirs Geldbeutel war beinahe leer und er musste dringend Maßnahmen gegen diese chronische Leere ergreifen.

Mit langsamen Schritten bewegte sich Danir auf die Theke zu und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Soweit er es beurteilen konnte, waren noch keine anderen Wettbewerbsteilnehmer anwesend. Zumindest konnte der Elf keine Musikinstrumente entdecken, mit Ausnahme derer, die er selbst am Körper trug.

Er bestellte beim Wirt einen Becher Wein und machte es sich in einer dunklen Ecke bequem. Die Taverne war noch nicht einmal zur Hälfte mit Gästen gefüllt und er wollte seine Konkurrenten beobachten, sobald diese zur Tür hereinkamen. Vielleicht wäre der eine oder andere dabei, den er von seinen Reisen kannte. Und selbst wenn nicht, konnte er die anderen Teilnehmer besser einschätzen, wenn er zumindest sehen konnte, welche Instrumente sie bei sich trugen.

Danir lehnte sich zurück und nippte an seinem Wein. Angewidert verzog der das Gesicht und nahm sich vor, dass er sich beim nächsten Mal nicht mehr für Wein entscheiden würde, zumindest nicht in dieser Spelunke. Der einzige Grund, warum der Barde den weiten Umweg aus der Stadt auf sich genommen hatte, war, dass man ihm erzählt hatte, dass dieser Wirt wirklich stattliche Summen für die Wettbewerbe aussetzte. In der Stadt hatte Danir leider viele Konkurrenten und ein bisschen Geld konnte er im Moment wahrlich gut gebrauchen. Gelangweilt holte der Elf seine Laute aus dem Rucksack und begann, sie zu stimmen. Als seine Hände über die Saiten strichen, hoffte Danir außerdem, dass er nicht als Erster an der Reihe sein würde. Wären einige der anderen Teilnehmer vor ihm dran, konnte er wenigstens sehen, was die Besucher dieses finsteren Wirtshauses hören wollten.

Es verging noch mehr als eine Stunde, bevor die ersten anderen Wettbewerbsteilnehmer eintrafen und zu diesem Zeitpunkt waren die anwesenden Gäste schon so betrunken, dass Danir hoffte, dass nicht das Publikum über den Ausgang des Bewerbs entscheiden würde. Die eintreffenden Barden sahen sehr unterschiedlich aus, die meisten von ihnen waren Menschen, oft in bunte Lumpen gehüllt, mit Flöten, Lauten und anderen Musikinstrumenten im Gepäck. Gerade als Danir feststellte, dass er niemanden der Eintreffenden auch nur vom Sehen kannte, öffnete sich die Tür erneut und der erste weibliche Teilnehmer des Bardenwettbewerbs betrat den Raum.

Ailly blickte sich um und verzog das Gesicht. So tief war sie also gesunken. Seufzend legte sie ihren Weg zur Theke des schäbigen Wirtshauses zurück, hinter der der schmerbäuchige Wirt einen Tonbecher mit einem schmutzigen Lappen zu säubern versuchte. Der Mann nahm keine Notiz von Ailly, selbst dann nicht, als sie bereits direkt vor ihm an der Theke stand und ihn aufmerksam anblickte.

„Einen Humpen Bier, bitte“, wandte sich Ailly an den Mann. Der Wirt beäugte die kleine, rothaarige Frau kritisch und machte sich dann sehr langsam daran, sich ihrer Bestellung zu widmen. Ailly wandte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Theke. Sie konnte darauf verzichten, mitanzusehen, wie ihr der Wirt in den Becher spuckte, bevor er ihr Bier einschenkte. Mit einem erneuten Seufzen strich sich die Bardin eine Locke aus dem Gesicht und blickte sich um. Einige ihrer singenden und musizierenden Kollegen hatten sich gemeinsam an einen Tisch gesetzt und schickten sich an, ein Kartenspiel zu beginnen. Ailly hatte keine Lust auf die Gesellschaft dieser singenden und musizierenden Chaoten. Sie war hier, um den Wettbewerb zu gewinnen. Nach einer Weile, in der sie inständig hoffte, niemand würde sie ansprechen, stellte der Wirt endlich ihren Humpen Bier auf die Theke. Ailly warf ihm einige Kupfermünzen zu, packte den Tonhumpen und überlegte, in welchem Teil des Raumes sie wohl möglichst ungestört war. Ihre Wahl fiel auf einige dunkle Nischen, von der nur eine besetzt war. Wahrscheinlich hatte es sich dort irgendein Betrunkener gemütlich gemacht und würde sie nicht weiter behelligen, während er seinen Rausch ausschlief, dachte Ailly und bewegte sich mit ihrem Getränk auf einen freien Platz zu. Bis auf einige neugierige Blicke von den anderen Musikern am Spieltisch wurde die Bardin auf ihrem Weg nicht belästigt.