Minny - Abenteuer einer kleinen Ziege Band 2 - Rita Mintgen - E-Book

Minny - Abenteuer einer kleinen Ziege Band 2 E-Book

Rita Mintgen

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Beschreibung

Minny, das kleine Ziegenmädchen, ist inzwischen zu einem stattlichen Ziegenkind herangewachsen, das gerne einmal seine eigenen Wege geht. Doch als Minny in die Ziegenschule muss, ist sie zunächst sehr unsicher. In Carlos aber findet sie einen treuen Freund, der ihr auch in schwierigen Situationen zur Seite steht. Gemeinsam erleben sie eine gefährliche Bergrettung ...

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Minny

Abenteuer einer kleinen Ziege

Band 2

Rita Mintgen

illustriert von Susanne Verlinden

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - www.papierfresserchen.de

© 2022 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2022.

Lektorat und Herstellung: www.cat-creativ.at

ISBN: 978-3-96074-559-4 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-96074-560-0 - E-Book

*

Inhalt

Die Zauberkraft des Glöckchens

In der Ziegenschule

Der Schulausflug

Buchtipp

*

Die Zauberkraft des Glöckchens

Minny wuchs heran und begab sich täglich auf neue Entdeckungstouren rund um den Bauernhof. Sie wurde mutiger und probierte gerne Neues aus. Aber vor allem war sie als freundliches, wenn auch manchmal sehr vorsichtiges Zicklein beliebt. Die übrigen Hofbewohner – Tiere und Menschen – hatten Minny in ihr Herz geschlossen und alle freuten sich, wenn das kleine Ziegenmädchen wieder einmal bei ihnen vorbeischaute. Minny war glücklich, dass man so freundlich und hilfsbereit zu ihr war. Ganz besonders aber mochte sie Moritz, den ruhigen Kater, der so wunderbar zuhören konnte und immer einen guten Rat hatte. Und wenn Minny einmal wieder ein unlösbares Problem hatte, suchte sie nach ihm. Meistens fand sie ihn dann neben der alten Gartenbank im Innenhof.

Heute streifte Minny über die Wiese. Plötzlich hörte sie, dass jemand ihren Namen rief. Sie schaute sich verwundert um und sah vorm Haus die gute Bäuerin Agnes und Mina stehen. Beide winkten ihr. Gut gelaunt sprang Minny in die Luft und eilte auf die beiden zu.

Bäuerin Agnes hockte sich ins Gras und streichelte Minny sachte über ihr Köpfchen. Dann sprach sie mit Mina. Diese legte plötzlich beide Arme um Minnys Hals.

„Stopp!“ Minny bockte, das tat weh!

Mina hatte ihr irgendetwas um den Hals gebunden. Das war gar nicht schön.

Bäuerin Agnes hielt Minny ganz fest. Dann lockerte sie das Etwas um Minnys Hals und ließ Minny los. Es klingelte, als Minny sich bewegte. Minny sprang aufgeregt hin und her. Aber es half nichts, es klingelt weiter. Minny hopste davon, aber das Klingeln hörte einfach nicht auf. Da baumelte etwas an ihrem Hals. Die Bäuerin und Mina hatten ihr ein Band mit einem Glöckchen um den Hals gebunden. Aber warum? Das verstand sie nicht. Sie brauchte Hilfe.

Molly, ihre Freundin, war schon seit vielen Tagen mit ihrer Schaffamilie auf einer anderen Weide, daher konnte sie nicht mit ihr sprechen. Aber wen konnte sie besser fragen, als den alten und weisen Kater Moritz?

Also machte sich Minny auf die Suche nach ihm. Schnell eilte sie zur alten Gartenbank. Aber ausgerechnet heute war er nicht dort. Minny eilte weiter, über den gesamten Hof – und immer dieses Klingeln!

Endlich sah sie Moritz. Dieser stand neben Bauer Hugo bei den Bienen. Dorthin wollte Minny nicht, denn wer wusste, ob Bauer Hugo nicht noch so eine komische Idee hatte. Also meckerte sie ein paar Mal laut, damit Moritz sie hören konnte.

Dieser schaute sich gleich nach ihr um und kam schnellen Schrittes auf sie zu. „Hallo, Minny, schön, dich zu sehen!“, sagte Moritz.

„Duuuuu, Moritz“, meinte Minny, „ ich brauche deine Hilfe. Ganz dringend!“ Dabei wackelte sie mit dem Köpfchen, sodass das Glöckchen an ihrem Hals erneut erschallte.

„Ooohhhh“, meinte Kater Moritz, „was hast du denn da Schönes?“

„Ja, schau nur“, antwortete Minny, „darum geht es! Bäuerin Agnes und Mina haben vorhin nach mir gerufen, dann haben sie mich festgehalten und mir dieses furchtbare Etwas um den Hals gehangen. Warum?“

„Minny, erst einmal möchte ich dir sagen, dass das Glöckchen mit diesem hübschen roten Band wunderschön aussieht!“

„Echt?“, fragte Minny und reckte ein wenig ihr Köpfchen. „Aber es läutet ständig, ich höre mich ja schon fast selbst nicht mehr!“

„Minny, ich finde, dass sich dein Glöckchen wunderschön anhört“, antwortete Moritz. „Es klingt so klar und fein – ich mag es! Und an den Klang wirst auch du dich schnell gewöhnen!“ Kater Moritz war natürlich bereits seit vielen vielen Jahren auf dem Hof und wusste, warum Minny dieses Glöckchen erhalten hatte. Aber da sie keine Eltern hatte, die ihr erklären konnten, welche Aufgabe Minny künftig auf dem Hof erhalten sollte, wollte er sie nicht verängstigen. Denn Kater Moritz wünschte sich, dass Minny die letzte Zeit ihres Kindseins so richtig genießen sollte. Bald würde man sie sicherlich auf ihre künftigen Aufgaben vorbereiten. Dann begann für Minny bald die Schulphase, in der sie lernen musste.

Moritz überlegte mit Bedacht, wie er Minny ihre Sorgen nehmen konnte. Denn Minny war ein Ziegenmädchen und ein jedes Zicklein wuchs einmal heran und hatte seine Aufgaben. So wie die Schafe alljährlich geschoren wurden, damit man ihre Wolle verarbeiten konnte. Und so wie die Hühner täglich ihre Eier legten. Er schaute Minny tief in die Augen und sagte: „Komm, kleine Minny, wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen, dann können wir ungestört plaudern.“

Bald schon hockten sich die beiden hinter den alten Schuppen. Hier waren sie alleine und konnten in aller Ruhe miteinander reden. Minny schaute Moritz verzweifelt an. „So, nun sage mir doch, warum ich dieses Glöckchen umgebunden bekommen habe. Du hast doch auch keines!“

„Liebe kleine Minny, du hast recht, ich habe kein Glöckchen. Aber du weißt auch, dass ich ein paar Jahre älter bin und auch schon ein bisschen erfahrener. Du aber bist noch ein ganz junges Ziegenmädchen, auf das man aufpassen muss. Du kennst noch nicht jeden Weg und gehst häufig auch alleine auf Entdeckungstour, stimmts?“

„Jjjaahhh“, sagte Minny, „ich bin eben neugierig und ich möchte ja noch sooo viel lernen!“

„Richtig“, sagte Kater Moritz, „du darfst ja auch lernen. Und du weißt vielleicht auch schon, dass für dich bald die Ziegenschule anfängt, in der du noch sehr viel mehr lernen wirst“!

„Ziegenschule? Was ist das?“, fragte Minny.

„Das ist ein Ort, an dem du viele andere Zicklein treffen wirst, um mit ihnen gemeinsam zu lernen. Nicht jeder hat so viele Bekannte und Freunde wie du, die ihm alles erklären, meine liebe Minny. Und in dieser Schule wirst auch du noch ganz ganz viel dazulernen und das ist wichtig fürs Leben.“

„Aber ich weiß doch schon viel – und ich kann doch weiterhin mit euch lernen!“, sagte Minny.

„Nein, Minny, wir können dir viel erklären, aber nicht alles, was ein Ziegenmädchen wissen muss. Daher ist es wichtig, dass du und die anderen Ziegenkinder dort in die Schule gehen. Aber das hat sicher noch ein bisschen Zeit! Doch nun erst einmal zu deiner Frage. Du hast heute dieses Glöckchen bekommen, weil dich alle lieb haben und du nicht verloren gehen sollst. Wenn du dich einmal verläufst oder etwas passiert, kann man dieses Glöckchen ganz weit hören.“

Minny wurde nachdenklich. Eine Weile war es ganz still.

„Kleine Minny“, sagte der weise Kater Moritz liebevoll, „worüber denkst du nach?“

„Mmmmhhhh“, meinte Minny. Ich habe darüber nachgedacht, dass das ja ganz gut ist. Aber es ist fürchterlich, dass es immer klingelt. Das Glöckchen ist ständig zu hören!“

„Minny“, sagte Kater Moritz ganz sanft und streichelte ihr vorsichtig über ihren Rücken. „Ich gebe dir nun ein Versprechen, höre mir gut zu!“ Moritz wurde ganz groß und stellte seinen buschigen Schwanz in die Höhe. „Ich gebe dir nun das große Versprechen: Ich bin immer für dich da! Das heißt, immer dann, wenn du meine Hilfe braucht, schüttelst du künftig mit deinem Köpfchen ganz schnell hin und her. Dann höre ich dich und weiß, dass ich schnell zu dir eilen muss.“

Minny schwieg.

„Hast du mich verstanden, kleine Minny. Ich werde dich beschützen und das Glöckchen ist dabei eine ganz große Hilfe. Dies ist unser Geheimnis, keiner muss davon erfahren – einverstanden?“

Minny schüttelte sich einmal ganz schnell. Dann meinte sie: „Soooo?“

„Ja, genauso!“, sagte Moritz.

„Okay“, meinte Minny. Und nach einer Weile sagte sie. „Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, das Glöckchen. Denn nun brauche ich gar keine Angst mehr zu haben, irgendwohin zu gehen. Denn ich weiß nun, dass du mich beschützt, oder?“

„Genauso ist es!“ Moritz seufzte einmal ganz tief. Dann meinte er noch einmal: „Und, wie gesagt, ich finde es wunderschön. Es sieht sehr schön aus und hat einen großartigen Klang! Ich mag dein Glöckchen!

„Mmmmhhh?“, meckerte Minny,

„Was ist?“, fragte Moritz.

„Aber?“, sagte sie. „Glaubst du, du kannst das Glöckchen wirklich hören?“

„Ja!“, antwortete der Kater. „Das glaube ich. Aber ich mache dir folgenden Vorschlag: Wir probieren es aus! Morgen irgendwann kannst du das Glöckchen ja einmal laut klingeln lassen. So, wie wir es eben besprochen haben. Und du wirst sehen, ich höre es und eile zu dir! Einverstanden?“

„Jaaa!“, erwiderte Minny. „So machen wir es!“

„Nun aber genug für heute“, meinte Moritz, „du solltest nun in aller Ruhe in deinen Stall gehen und ein wenig schlafen. Morgen ist ein neuer Tag und dann sieht die Welt schon ganz anders aus. Liebe kleine Minny, ich wünsche dir eine gute Nacht. Denke nicht mehr zu viel nach und morgen probieren wir alles aus! Schlafe schön, bis morgen, gute Nacht.“

„Gute Nacht, lieber Kater Moritz, und danke!“, sagte Minny und trottete langsam zu ihrem Nachtlager. Wenn sie so langsam ging, hörte man ihr Glöckchen gar nicht so laut und es störte sie auch nicht.

Minny hatte an diesem Tag so viel erfahren und erlebt, dass ihr der Kopf brummte. Immer wieder kamen ihr die Gedanken von Schule und Aufgaben in den Sinn. Sie hatte immer noch nicht alles verstanden und musste sicherlich noch so einige Fragen stellen. Aber bald war sie so müde, dass sie sich ins Stroh legte und einschlief.

Am nächsten Morgen erwachte Minny früh. Erst einmal musste sie überlegen: War alles ein Traum gewesen? Sie streckte sich und ihr wurde klar, nein, gestern war wirklich soooo viel in ihrem Leben passiert. Denn das Glöckchen an ihrem Hals begann jetzt leise zu läuten.

Sie trottete langsam auf die Wiese zu und hing ihren Gedanken nach. Dabei übersah sie an diesem Morgen die anderen Tiere und bummelte einfach so vor sich hin. Nach einer Weile überlegte sie, dass sie ja mit Moritz eine Vereinbarung getroffen hatte und heute ja eine Art Probe stattfinden sollte. Also musste sie ein gutes Versteck suchen, damit sie wirklich sicher war, dass Kater Moritz sie auch finden würde.

Sie überlegte lange, dann hatte sie eine Idee. Sie würde hinunter zum See gehen, hier war es schön, sie konnte sich einmal im See ansehen und dann würde sie nach Moritz läuten. Das war ein guter Einfall. „Irgendwie“, so dachte Minny, „ist das ein bisschen wie Verstecken spielen.“ Sie schmunzelte.

Dann machte sich die Kleine auf den Weg zum See. Dort setzte sie sich erst einmal ans Ufer und schaute ins klare Wasser. In ihrem Spielbild erkannte sie sich und das rote Band mit dem kleinen silbernen Glöckchen wirkte tatsächlich wie ein schönes Schmuckstück, gar nicht so schlimm. „Wenn nur das ständige Bimmeln nicht wäre“, dachte sie und erinnerte sich, warum sie eigentlich hierhergekommen war. Sie wollte ja das Glöckchen ausprobieren und schauen, ob Kater Moritz sie hören konnte. Aber erst einmal wollte sie die Ruhe am See genießen.

Die Zeit verstrich sehr schnell und bald bemerkte Minny, dass die Sonne bereits unterging. Sie musste nun ihr Vorhaben in die Tat umsetzen. Also bewegte Minny ihren Hals schnell hin und her, wieder und immer wieder. Die Zeit verstrich und plötzlich eilte Moritz um die Ecke.

„Siehst du, kleine Minny“, meinte er ganz außer Puste, „ich bin schon zur Stelle!

---ENDE DER LESEPROBE---