Mord im Outback - Rolf Boldrewood - E-Book

Mord im Outback E-Book

Rolf Boldrewood

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Beschreibung

Mit letzter Kraft erreicht ein einsamer Postreiter eine Wasserstelle im Outback. Feuerschein hinter einem Hügel weckt Hoffnung auf Hilfe und Gesellschaft. Doch auf dem Hügel angekommen, macht er eine grausige Entdeckung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 26

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Rolf Boldrewood

 

Mord im Outback

 

 

Aus dem Australischen übersetzt von

Shawnee Lawrence

 

 

 

4., überarbeitete Auflage 2017

Balladine Publishing Ltd & Co. KG, Köln

Copyright © 2014 Balladine Publishing

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Balladine

ISBN 978-3-945035-33-7

www.balladinepublishing.com

Inhalt

Rolf Boldrewood – Mord im Outback

Über den Autor

Glossar

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Rolf Boldre­wood – Mord im Out­back

»Selt­sa­me Din­ge pas­sie­ren im Busch, das könnt ihr mir glau­ben«, mein­te plötz­lich Dan McEl­roy, als wir ei­nes Abends weit drau­ßen im Nie­mands­land rau­chend um ein La­ger­feu­er ver­sam­melt wa­ren.

Das ge­sam­te Ge­biet west­lich des Bar­coo Ter­ri­to­ri­ums war in die­sem Som­mer über­flu­tet. Wir sa­ßen hier al­le fest, et­wa fünf­zig Mei­len von Sandring­ham ent­fernt, und war­te­ten da­rauf, dass Fluss­läu­fe und ver­sumpf­te Sen­ken wie­der pas­sier­bar wur­den. Es han­del­te sich auch nicht ge­ra­de um klei­ne Flüss­chen und Sen­ken – an man­chen Stel­len wa­ren sie zwan­zig Fuß tief und ei­ne hal­be Mei­le breit.

Da waren ein Dut­zend Woll­fah­rer mit ih­ren be­la­de­nen Last­kar­ren, Jim, ich selbst und zwei schwar­ze Jungs mit vier­hun­dert fet­ten Rin­dern aus Marn­doo. Ein Po­li­zist, der vom Ge­richt be­auf­tragt war, ei­nen Pfer­de­dieb zu sei­nem Pro­zess zu brin­gen, kom­plet­tier­te un­ser Grüpp­chen. Dem Ge­fan­ge­nen wur­de es be­quem ge­macht. Er war le­dig­lich an ei­nen Baum­stamm ge­ket­tet, zur Si­cher­heit.

Und hier wa­ren wir nun, war­te­ten, war­te­ten und muss­ten das Bes­te dar­aus ma­chen. Tags­über spa­zier­ten wir her­um und schos­sen auf dies und das. Wir zim­mer­ten aus Äs­ten ei­ne Um­zäu­nung für die Her­de, al­ler­dings eher, um uns fit zu hal­ten, als aus an­de­ren Grün­den. Und zum Zeit­ver­treib er­zähl­ten wir uns Ge­schich­ten.

Man­che von ih­nen wa­ren so merk­wür­dig, dass ich wünsch­te, ich hät­te sie nicht ver­ges­sen. Aber die Ge­schich­te, die Dan uns an die­sem Abend er­zähl­te, wird mir mein Le­ben lang im Ge­dächt­nis blei­ben.

Er lie­fer­te zwi­schen St George und Bo­li­var Run die Post aus. Er stamm­te aus Bat­hurst, war ein Typ mit wet­ter­ge­gerb­tem Ge­sicht und hart wie ein Eu­ka­lyp­tus­baum, der trotz all der Ara­ber auch die Post vom Ro­ten Meer nach Jor­da­nien be­för­dert hät­te, wenn es sich für ihn ge­lohnt hät­te. Er fürch­te­te sich vor nichts und nie­man­dem. Zu sei­ner ak­ti­ven Zeit wur­de er von den Spee­ren der Schwar­zen durch­bohrt, von Out­laws im Busch be­schos­sen und halb tot aus dem Hoch­was­ser ge­fischt. Au­ßer­dem hat­te man ihn, wäh­rend er Post­rou­ten im Nie­mands­land er­kun­de­te, schon ei­ni­ge Ma­le auf­ge­ge­ben – we­gen Fie­ber, Schüt­tel­frost und Son­nen­stich. Ir­gend­wem oder ir­gend­et­was mit knap­per Not zu ent­ge­hen war sein täg­li­ches Brot. Und er schien da­durch re­gel­recht auf­zu­blü­hen, aber die­ses Er­leb­nis war dann wohl doch zu viel des Gu­ten.

Dan warf ei­nen Blick rund­um über die gro­ße Ebe­ne, auf der wir im Licht des tief ste­hen­den Mon­des in al­len Rich­tun­gen Was­ser schim­mern se­hen konn­ten. Ge­ra­de war der Mond auf­ge­gan­gen, rot und ko­bold­haft. Ein mur­meln­der Wind flüs­ter­te im Ge­äst der ver­küm­mer­ten Aka­zien und wieg­te seuf­zend die schlanken Zweige, als trauer­ten sie um die To­ten. Ob­wohl wir eben erst or­dent­lich Feu­er­holz nach­ge­legt hat­ten, schien es käl­ter ge­wor­den zu sein.