Mord im Outlet - Bernd Storz - E-Book

Mord im Outlet E-Book

Bernd Storz

4,3

Beschreibung

Jäh wird Francesca Molinari aus ihrem Einkaufsrausch in der Metzinger Outlet- City gerissen: In einer Umkleide bei Hugo Boss hängt, an einem Kleiderbügel, eine junge Frau: Erwürgt. Die Reutlinger Kommissarin kennt das Opfer. Kyra Song war für Hugo Boss in China tätig. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Mord und einem Zulieferbetrieb in Chengdu ? Die Ermittlungen mit ihrem türkischkroatisch-deutschen Kollegen Tomislav Özcan führen über Metzingen nach Reutlingen und auf die Schwäbische Alb. Und ins Milieu der berüchtigten chinesischen Triaden. Die China-Mafia in Stuttgart – okay. Aber in Metzingen?

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Über dieses Buch

Jäh wird Francesca Molinari aus ihrem Einkaufsrausch in der Metzinger Outlet-City gerissen: In einer Umkleide bei Hugo Boss hängt, an einem Kleiderbügel, eine junge Frau: Erwürgt, mitten im Trubel. Was heißt »Einkaufsrausch«? Eigentlich wollte die Reutlinger Kommissarin – Mutter von drei Kindern – endlich einmal mit ihrer Tochter Lisa an einem ihrer seltenen freien Freitagnachmittage nichts anderes als ein gemütliches Shopping. Vielleicht findet sie ja auch das eine oder andere für sich.… Entsetzt stellt Francesca fest: Sie kennt das Opfer. Kyra Song. Die Tochter ihrer Saxophonlehrerin und eines aus Südkorea stammenden Bildhauers. Und Kyra war für Hugo Boss in China tätig. Warum diese Inszenierung in der Umkleide, fragt sich Francesca. Und gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Mord und der Produktion von Textilien in dem noch immer die Menschenrechte verachtenden wachsenden Industrieriesen China? Als sie mit ihrem multikulturellen Ermittlungsteam – dem türkisch-kroatisch-deutschen Kollegen Tomislav Özcan, dem aus Franken stammenden Kriminaltechniker Stefan Schmid und ihrer Kollegin im Innendienst Helga Müllerschön – auf den Täter stößt, geschieht ein zweiter Mord. Die Ermittlungen führen über Metzingen nach Reutlingen und auf die Schwäbische Alb. Und ins Milieu der berüchtigten chinesischen Triaden. Die China-Mafia in Stuttgart – okay. Das weiß man. Aber in Metzingen?

Bernd Storz lebt als Schriftsteller und Dozent für Drehbuch und Kreatives Schreiben in Reutlingen. Bisher sind von ihm vier Kriminalromane mit der Detektivin Mara Zielinski, TV-Drehbücher, Hörspiele, Bücher und Essays zur zeitgenössischen Kunst, Lyrik und Bücher zur Geschichte erschienen.

Bernd Storz

Mord im Outlet

Ein Metzingen-Krimi

Oertel+Spörer

Dieser Kriminalroman spielt an realen Schauplätzen.

Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden.

Sollten sich dennoch Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen ergeben, so sind diese rein zufällig und nicht beabsichtigt.

© Oertel + Spörer Verlags-GmbH+Co. KG 2015

Postfach 16 42 · 72706 Reutlingen

Alle Rechte vorbehalten.

Titelbild: © xy – Fotolia_36575658_XL

Umschlaggestaltung: Bettina Mehmedbegović, Oertel+Spörer Verlag

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-88627-328-7

Besuchen Sie unsere Homepage und informieren Sie sich über unser vielfältiges Verlagsprogramm:

www.oertel-spoerer.de

Zwanzigtausend hatte der Chinese als Zahl auf den Bierdeckel gekrakelt – 20 000 – und den Fuß des Weizenbierglases über die schiefen Ziffern geschoben.

Ohne den Mann mit dem buddhaähnlichen Lächeln neben sich anzusehen, zog Sadlo seinen gravierten Elfenbeinzahnstocher aus dem Mundwinkel, setzte das Glas an seine Lippen, gönnte sich einen langen Zug und stellte es so auf das Stehtischchen zurück, dass die kryptische Mitteilung am Rand des Bierdeckels sichtbar blieb. Zwanzigtausend? Was will das Schlitzauge, dachte er.

Live-Nacht in Reutlingen. Gino Samele und seine Musiker füllten die Markthalle mit groovigem Blues-Rock. Die Rhythmen übertrugen sich auf die Zuhörer, die sich vor dem nächtlichen Juliregen ins Trockene geflüchtet hatten. Die wogende Menge dünstete ein Gemisch von Rauch, Alkohol und Nässe aus, das Sadlo anwiderte. Er hatte schon überlegt, in die Aispachstraße zu Oscars oder zu Billy Bobs am Bahnhof zu wechseln, sich dann aber doch ein zweites Bier bestellt. Solange es draußen weiter schüttete, würde es drinnen nirgendwo besser aussehen.

Wochenlang schon regnete es ununterbrochen. Der Sommer wollte sich nicht einstellen in diesem Jahr. Meist fiel der Regen in Schnüren aus massigen Wolkenbänken, die bleischwer über dem Land standen. Nur hin und wieder mischte sich der Wind ein und trieb die Wassermassen vor sich her. Und nur selten gingen die dicken Tropfen in ein Nieseln über, das Nieseln schließlich in ein Tröpfeln. Die Menschen blickten dann, Hoffnung schöpfend, in die Pfützen und skeptisch zu den Wolken hoch. Und man sah für einige Minuten Fußgänger ohne Regenschirme auf den Straßen. Oder, Main und Elbe waren bereits über die Ufer getreten, auch der Neckar und seine Zuflüsse meldeten Hochwasserstände.

Sadlo wandte den Blick von der Fensterwand, an der die Tropfen sich zu Rinnsalen vereinigten, und taxierte den Chinesen aus den Augenwinkeln. Sollte er ihn kennen?

Noch immer hoffte er darauf, dass Harry irgendwann auftauchen würde, der ihm die nächste Lieferung Persil zugesagt hatte. Den besten Schnee, den je er gesehen hatte. Und er brauchte die Kohle. Nach der letzten Razzia waren seine Dealergeschäfte nur schleppend wieder in Gang gekommen. Harry wusste, dass er auf Gino stand, auf seine Riffs, in denen immer wieder die beißenden Höhenlinien von Jimi Hendrix aufjaulten. Seinem Lieferanten war bekannt, dass er die üblichen Orte mied, Marktplatz, Bahnhofsvorplatz, Pomologie oder den Pavillon im Volkspark. Auch hatte er sich immer von einschlägigen Junkiewohnungen ferngehalten, schließlich war Reutlingen nicht New York, wo jedes Wohnviertel seinen Drogenschießstand besaß, mehr oder weniger geduldet von den Bullen. Wer Geschäfte mit ihm abwickeln wollte, musste ihn schon abpassen. Die beste Tarnung waren noch immer Menschen. Menschengruppen, Menschenansammlungen. Wie die Live-Nacht in der Markthalle eben: unverfänglich.

Doch wer ihn suchte, fand ihn auch. Schließlich galt er als einer der bestangezogenen Männer der Szene. Das hatte ihn schon immer hervorgehoben: dass er Wert auf ein gepflegtes Äußeres legte. Und seine figurbetonten Zweireiher hatten ihm schon manche Tür geöffnet. Wer sich stylte, sagte ihm seine Erfahrung, galt in den Augen anderer nicht nur als unverdächtig, sondern genoss bei den meisten Menschen einen Vertrauensvorschuss. Aus diesen Gründen verband Sadlo mit der Outlet-City im benachbarten Metzingen ein inniges Verhältnis, was gelegentliche Besuche bei einem Herrenausstatter in der Reutlinger Wilhelmstraße nicht ausschloss.

Aber statt Harry hatte sich dieser Chinese an ihn herangeschlichen, der ihn noch immer mit einem unerklärlichen Grinsen von der Seite anblickte. Aus den Augenwinkeln ließ Sadlo seinen Blick über dessen navy-blaues Business-Sakko gleiten. Man könnte es mit einem hellgrauen Hemd mit Haifischkragen kombinieren. Es könnte ihm sogar passen. Unverständlich aber, wie man unter einem so noblen Teil ein schwarzes T-Shirt tragen konnte. Mit einem verächtlichen Zucken des rechten Mundwinkels steckte Sadlo sich den Zahnstocher zwischen seine makellosen Zahnreihen zurück und ließ den Blick über die Stirnwand schweifen, die unter den rhythmischen Kaskaden der Lichtanlage zu beben schien. Zwanzigtausend, ein Angebot? Oder eine Falle?

»Dieter?«

Die rauchige Bassstimme des Chinesen passte irgendwie nicht. In seiner Vorstellung besaßen Asiaten Fistelstimmen. Aber woher kannte er seinen Vornamen?

»Komm schon. Oder muss ich deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen?«

Sadlo fixierte das zarte, fast mädchenhafte Gesicht und ließ den Scanner über die Festplatte seines Gehirns laufen. Asiaten sahen für ihn alle gleich aus … Trotzdem signalisierte sein Gedächtnis plötzlich einen Zusammenhang. Und dann stellte sich auch ein vages Bild ein: seine Zelle. Er spürte Hitze in seine Wangen schießen.

»Rot-ten-burg?« Irgendwie schafften es die Silben einzeln neben dem Zahnstocher ins Freie.

Ginos schnelle, hohe Tonfolgen pulsierten durch die stickige Luft. Ohne dass sich das gleichbleibende Grinsen auf seinem Gesicht veränderte, deutete der Chinese ein Kopfnicken an. Offenbar hatte er trotz des hohen Lärmpegels verstanden.

Rottenburg. JVA. Seit vier Jahren war er raus. Mühsam versuchte sein Kopf, sich durch diese dumpfe, quälende Zeit zu graben, die er vergessen hatte, vergessen wollte. Mitinsassen hatten gewechselt. Aber ein Chinese?

Perlendes Crescendo. Virtuos glitten Ginos Finger über die Saiten. Der Blues-Rock wechselte zu einem funkigen Fusion. Mit einem heißen Solo lief der Gitarrist zur Hochform auf.

Der Mann neben Sadlo schob den Mund an sein Ohr.

»Immer noch nichts?«

Sadlo deutete ein Kopfschütteln an.

»Wir gehen davon aus, dass du deine Affekte inzwischen im Griff hast!«

Immer noch dieses Grinsen. Und dann diese gekünstelte Wortwahl. Affekte! Ja, nun sah er es langsam wieder, dieses Gesicht. Der Chinese. Zellenkumpan. Für zwei, drei Tage vielleicht. Länger konnte er mit ihm nicht zusammen gewesen sein.

Sadlo nahm den Zahnstocher aus dem Mund.

»Meine Geschichte, damals …«, begann er, jetzt schon fast sicher, dass die Erinnerung ihn weiter einholen würde, vielleicht brauchte er einfach nur noch ein paar Stichworte. Dennoch ließ er die Worte in der Luft hängen.

»Fünf Jahre wegen Totschlag. Hast dich provozieren lassen. Von einem Kumpel. Im Suff …«

»Hast du Protokoll geführt?«, gab Sadlo zurück und spürte, dass er unter den Achseln zu schwitzen begann. Wenn man in unsicheren Gewässern schwamm, hieß die wichtigste Regel Ruhe bewahren. Einen kühlen Kopf.

Der Chinese grinste wieder.

»Man muss wissen, mit wem man es zu tun hat, wenn man ins Geschäft kommen will.«

Sadlo war es nicht entgangen, dass sich das unterwürfige Grinsen des Chinesen zu einem überlegenen Grinsen gewandelt hatte. Und jetzt stellte sie sich plötzlich ein: die Klarheit, das Bild. Wie nannte er sich?

»Nummer …?«, presste Sadlo hervor. »49?«

Der Chinese nickte unmerklich und winkte der Bedienung.

»Leichenwasser, aber mit Zitrone!«, bestellte er.

Die junge Frau mit der marmorweißen Haut bahnte sich wieder einen Weg durch die Menge. Offenbar war die Kellnerin mit dem Sprachcode der Gegend vertraut; sie hatte verstanden, welches Mineralwasser gemeint war.

49 aber war sofort wieder bei ihm.

»Dein Kumpel … Sadlo, hat der rumgeschrien, du bist Italiener. Dein Nachname!«

»Und?«

»Da hat es ausgesetzt bei dir.«

»Dabei ist Sadlo urdeutsch!«, erwiderte er.

»Deutsch?«

Jetzt fiel ihm wieder ein, dass er sich schon damals nicht nur über die gestelzten Formulierungen, sondern auch über die lupenreine Aussprache des Chinesen gewundert hatte. Aus irgendeinem Grund schien ihm weder das »Sch« noch das »R« Probleme zu bereiten.

»Schlesisch«, ergänzte Sadlo.

49 runzelte die Stirn.

»Schlesisch?«

»Kommt wohl auf deiner Landkarte nicht vor.«

Statt einer Antwort tippte 49 jetzt mit dem Zeigefinger auf die Ziffern auf dem Bierdeckel. Das Mädchen warf einen neuen Bierdeckel daneben, stellte das Mineralwasser ab und brachte am Rand mit ihrem Kugelschreiber einen dritten Strich an.

»Für welche Summe würdest du einen Menschen töten, hatte ich dich gefragt. In dieser einen Nacht in unserer Zelle. Als wir allein waren.«

Ein Stich in der Herzgegend. Sadlo sog die Luft zwischen den Zähnen ein und stützte die Hände mit ausgestreckten Armen auf dem Bistrotischchen auf. Dann schob er seinen Zahnstocher in den Mund zurück und blickte sich um. Sie standen an ihrem Tisch allein und zwischen den Menschen wummerten die Bässe. Der Drummer, der Ginos Spiel bisher mit einem gediegenen Rhythmus-Fundament unterstützt hatte, legte nun ebenfalls mit einem Solo los. Neue Besucher rückten nach, drängten sich am Eingang.

Plötzlich befiel ihn ein Gefühl der Enge, mit der rechten Hand knetete er seinen linken Oberarm. Der Chinese wollte ihn anheuern. Ein Briefing? Er musste das Gespräch endlich unter seine Kontrolle bringen.

»Raus hier!«, schrie er.

49 grinste belustigt.

»Es regnet«, krächzte er gegen das Schlagzeug an.

Sadlo warf einen Blick durch die Glaswand auf den Parkplatz. Ein Abglanz schmutzigen Lichts lag auf den nassen Autodächern, in den Pfützen perlten einzelne Tropfen.

»Es hat aufgehört!«, entgegnete er und wandte sich zum Gehen.

Der Chinese warf einen Zehn-Euro-Schein auf das Tischchen und schloss sich ihm an.

Draußen fingerte Sadlo nach seinen Zigaretten. Ohne den Zahnstocher aus dem Mund zu nehmen, klemmte er sich schließlich den Stängel zwischen die Lippen. Warum kamen die Chinesen ausgerechnet auf ihn zu? Er musste wissen, was der Chinese von ihm wusste und das Gespräch an sich ziehen. Jetzt.

49 holte ein vergoldetes S.T.-Dupont-Feuerzeug hervor und hielt ihm die Flamme entgegen. Sadlo grinste gequält und sog den Rauch ein.

»Das mit dem Kurden habe ich dir auch erzählt … damals?«

49 beschrieb mit dem Zeigefinger eine Spirale und blickte ihn abwartend an.

»Mein Prozess. Ich soll ihn niedergestochen haben. In der Hofstattstraße. Mit sechs Messerstichen. Aber das ist zwanzig Jahre her …«

»Du wurdest freigesprochen.«

»Aus Mangel an Beweisen.«

»Genau darum geht es.« 49 hatte sein Grinsen abgelegt und blickte Sadlo eindringlich in die Augen. »Dass man keine Spuren hinterlässt.«

Sadlo begann zu verstehen.

»Oder die falschen …«, deutete er an. Für den Bruchteil einer Sekunde erschien es ihm, als signalisiere ein Blitzen in den Augen des Chinesen eine Übereinkunft. Eine kurze Pause entstand.

»Deshalb bist du der richtige Mann für uns«, antwortete 49 schließlich mit listigem Blick.

Sadlo ließ die Worte auf sich wirken, dann erwiderte er:

»Aber ich hatte fünfzigtausend gesagt, … damals …«.

49 blickte zu Boden. Er schien zu überlegen. Dann sah er wieder auf.

»Dreißig. Dreißigtausend wären drin. Zehn bei Annahme und zwanzig nach Erledigung.«

»Davon kann ich mir ja nicht mal einen Porsche kaufen!«

»Deine Entscheidung«, sagte 49 ernst.

Sadlo warf einen Blick auf seine Schuhspitzen. Die Kälte, die sich plötzlich in die Stimme des Chinesen geschlichen hatte, sagte ihm, dass der Verhandlungsspielraum ausgeschöpft war.

»Risiko?«

49 griff in die Brusttasche seines Sakkos und überreichte ihm ein Passfoto.

Sadlo trat einen Schritt unter die nächste Parkplatzleuchte und hielt das Foto gegen das graue Licht. Das Gesicht einer jungen Frau. Zögernd ließ er das Bild in der Luft hängen.

»Eine Chinesin? Warum erledigt ihr das nicht selbst?«

49 zuckte mit den Achseln.

»Du bekommst Unterstützung. Du machst es nicht alleine. Wenn du dich entschieden hast, gehst du zu Bambus Garden in Metzingen. Dort bekommst du genaue Anweisungen. Und deine erste Rate.«

»Von der Kellnerin?« Sadlo grinste ironisch.

»Du nimmst einen freien Tisch, lässt dir die Speisekarte geben und bestellst Nummer hundertelf.«

Sadlo nahm den Zahnstocher aus dem Mund und spie die halbgerauchte Zigarette in den Gully. Dann presste er sich ein weiteres Lächeln ab.

»Acht Jadeperlen oder Hühnchen mit Reis?«

»Hundertelf steht nicht auf der Speisekarte. Aber der Chef weiß dann Bescheid und kommt. Alles okay?«

Sadlo steckte das Foto ein.

49 wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal zu ihm um.

»Bis übermorgen. Zwanzig Uhr. Wenn du bis dahin nichts von dir hören lässt, gehen wir davon aus, dass dein Interesse null ist.«

Dreißigtausend. Seine Schulden wäre er mit einem Schlag los. Immerhin. Aber irgendwie ging ihm das alles zu schnell.

»Einen Moment noch«, sagte er. »Dein Sakko.«

49 legte seine Stirn in Falten und sah an sich hinab.

»Meine Jacke?«

»Ist doch von Boss, oder?«

»Oberes Preissegment.«

»Na also. Ich will sie. Kleiner Zuschlag.« Zum ersten Mal während des Abends entdeckte Sadlo eine dritte Art von Grinsen im Gesicht des Chinesen. Ein Grinsen, das ihn unsicher wirken ließ, irritiert.

»Sie würde mir stehen!«

49 schluckte.

»Gut, ich weiß, du stehst auf teuren Klamotten …«

»Bin süchtig danach. Und du kannst deinem Chef heute Abend noch ausrichten, dass die Sache läuft!«

Jetzt machte sich ein befriedigtes Lächeln auf dem Gesicht des Chinesen breit. Die vierte Grinsvariante. Ohne zu zögern, schlüpfte er aus seinem Sakko und schleuderte es Sadlo in die Arme.

Fast zärtlich befühlte er einen der Ärmel.

Mit seiner Fernbedienung öffnete 49 die Tür seines schwarzen Mercedes Coupé der neuen CLA-Klasse.

»Scheiße!«, murmelte Sadlo und warf ihm einen neidvollen Blick nach. Aber wenigstens würde er seinen alten Mitsubishi abstoßen können.

Knoblauch, Olivenöl, Thymian. Francesca schnupperte in den Flur, zog die Wohnungstür hinter sich zu, warf ihren Schlüsselbund auf das Telefontischchen und ihre feuchte Steppjacke hinterher. Die Erste Kriminalhauptkommissarin beim K 1 der Polizeidirektion Reutlingen hatte sich den Freitagnachmittag freigenommen und freute sich auf ein dienstfreies Wochenende mit ihrer Familie. Sie verharrte einen Augenblick. Knoblauch, Olivenöl, Thymian. Und Fisch. Und dazwischen irgendwie etwas, das nach dicker Luft roch. Sofort sackte ihre gute Laune in den Keller. Sie hatte eine Nase für Atmosphärisches. Es war furchtbar: In dieser Familie konnte man sich auf nichts einstellen. Irgendwas war immer. Vielleicht war es einfach das dumpfe Dröhnen der Bässe aus der geschlossenen Zimmertür ihrer Tochter Lisa, was dicke Luft verhieß. Und wo steckte ihr Kleiner?

»Da bin ich wieder!«, rief sie und bewegte sich in Richtung Wohnzimmer.

Als sie um die Ecke bog, wäre sie fast über Salvatore gestolpert, der vor einem Bauernhof-Puzzle auf dem Teppichboden lag. Wütend pfefferte er ein Teil von sich fort.

Sie begrüßte ihn, fasste ihn unter den Achseln und zog ihn zu sich hoch. Doch der Junge wand sich und strampelte.

»Dann eben nicht!« Sie setzte ihn ab und folgte den guten Gerüchen. Aus der Küche kamen Geschirrklappern und die Stimmen von Andreas und Maria.

Francescas Mann, Geschichtslehrer am Johannes-Kepler-Gymnasium, hatte sich vorübergehend vom Dienst freistellen lassen. Ihre Mutter kümmerte sich um die Wäsche, und wenn es ihre Zeit erlaubte – schließlich war sie mit ihren achtundfünfzig Jahren noch immer als Kantinenleiterin beim Finanzamt tätig –, kochte sie leidenschaftlich gerne und das am liebsten gemeinsam mit ihrem Schwiegersohn. Nicht nur, aber immer wieder nach den alten kalabresischen Familienrezepten.

Francesca klopfte an den Türrahmen.

Andreas stand da, mit einem Tellerstapel in den Händen, und suchte nach einem freien Platz auf der langen, weißen Arbeitsfläche. Francesca lächelte, nahm ihm die fünf Teller ab und drückte ihm einen flüchtigen Kuss in den Vollbart.

»Neu?«, fragte er mit Blick auf ihren taubenblauen Strickblazer.

»Was?«, fragte sie irritiert zurück.

»Na, dein Oberteil …«

Francesca musste lachen.

»Das hab ich schon zwei Jahre!«

Maria, an der Spüle, begrüßte sie mit einem Kopfnicken und sagte:

»Deine Frisur. Du bist ja ganz nass!«

Francesca strich sich über die schwarzen, glatten Haare und prüfte den Sitz ihres kurzen Pferdeschwanzes. Belustigt sah sie auf Andreas’ Küchenschürze mit dem Bild von Barack Obama und der Aufschrift Yes we can!

»Steht dir echt gut!«

Andreas kratzte sich im Nacken.

»Ich habe sie nur angezogen, weil …« Mit dem Kinn deutete er zur Tür. »Stress. Mit Lisa. Sie hat mir die Schürze doch zu Weihnachten geschenkt und ich hatte sie noch kein einziges Mal angehabt.«

»Aber darum geht es doch nicht wirklich, oder?«

Andreas befreite sich von der Küchenschürze und warf sie auf einen der weißen Küchenstühle, wo sie aber nicht liegen bleiben wollte. Sie rutschte auf den Boden.

»Am besten fragst du sie selber. Aber erst nachher. Ich will wenigstens in Ruhe essen!«

Daher wehte also die dicke Luft. Francesca schaffte mit dem Ellbogen Platz auf der Arbeitsfläche, stellte die Teller ab und sah Andreas fragend an. Dieser hatte sein typisches Pokerface aufgesetzt und blieb stumm.

»Sie hat sich piercen lassen!«, sprang Maria ein.

»Wie? Wo?«

»Da, wo jeder hinschaut!« Andreas hatte seine Sprache wiedergefunden.

»Das will ich doch jetzt mal sehen!«, sagte Francesca entschlossen und marschierte zum Zimmer ihrer Tochter.

Dort war inzwischen Totenstille eingekehrt. Francesca klopfte.

»Lisa?«

Keine Reaktion. Vorsichtig drückte sie die Klinke. Abgeschlossen natürlich. Francesca holte tief Luft und beschloss, ihre Tochter erst einmal in Ruhe zu lassen.

Im Wohnzimmer dampfte bereits eine Platte gebratener Fische auf dem großen ovalen Eichentisch. Andreas war mit dem Decken fertig und Salvatore war bereits auf seinen Kinderstuhl geklettert. Er hatte sich mit seiner Gabel bewaffnet, hielt sie senkrecht in der Faust und klopfte mit deren Ende auf den Tisch.

Francesca setzte sich neben ihn und sah zu den großen Fenstern hinüber, durch die ein mildes, vom Regen weichgezeichnetes Licht flutete. Erst vor einem halben Jahr hatten sie die große, lichtdurchflutete Wohnung in der ehemaligen Textilfabrik in der Reutlinger Oststadt von der Privatdetektivin Mara Zielinski übernommen, die in eine kleinere Wohnung gezogen war. Eigentlich genoss sie solche Augenblicke. So hatte sie es sich immer gewünscht: eine große Familie, so, wie sie es noch von den Großeltern in Kalabrien her kannte. Wie oft war sie mit ihren Eltern früher in ihrem klapprigen VW-Bus in den Süden gefahren, alle großen Feiertage hatten sie in Pizzo verbracht, solange Großmutter noch lebte …

Ein Poltern aus Lisas Zimmer riss sie aus ihren Gedanken.

Andreas, der gerade den Fisch verteilen wollte, ließ das Besteck sinken.

»Nimmt sie jetzt ihr Zimmer auseinander oder was? So was kennt man eigentlich nur von pubertierenden Jungs!«

»Hast du ’ne Ahnung!«, widersprach Francesca und grinste ihn herausfordernd an. »Die Gewaltbereitschaft unter weiblichen Jugendlichen ist immens gestiegen!«

»Hunger, Hunger!«, rief Salvatore dazwischen.

»Gleich schwimmt der Fisch auf deinen Teller«, sagte Andreas.

Salvatore zog die Augenbrauen zusammen und blickte den Fisch, den sein Vater auf dem Servierbesteck balancierte, skeptisch an.

»Honauer Forellen«, erklärte Andreas stolz. »Gab’s frisch in der Markthalle.«

Forellen! Francesca ließ die Schultern hängen. Sie mochte doch keine Süßwasserfische! Hatte sie ihm das nicht schon tausendmal erklärt? Andreas bestritt zwar immer, dass Forellen nach algengrünem Schlamm schmeckten, aber in jedem Urlaub am Meer war der Unterschied zwischen Meeresfischen und Süßwasserfischen zur Sprache gekommen. Und jetzt hatte er Honauer Forellen gekauft! Natürlich in der besten Absicht. Francesca schluckte und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

Andreas ließ die Forelle über Salvatores Teller schweben, blickte ihn verschmitzt an, aber als dieser den Kopf wegdrehte, ließ er sie auf Francescas Teller gleiten. Dann schnitt er das frische Baguette.

Francesca beobachtete seine bedächtigen Bewegungen. So liebe ich ihn, dachte sie zärtlich.

Maria erschien. In der einen Hand eine kleine Pfanne, in der anderen eine Platte.

»Mediterranes Gemüse«, erklärte sie und stellte die Beilagen auf den Tisch. »Und für unseren Spatzel Fischstäbchen!« Liebevoll wuschelte sie dem Kleinen durchs Haar.

Salvatore strahlte, als die Fischstäbchen aus der Pfanne auf seinem Teller landeten.

»Ketchup, Ketchup!«, begann er.

Maria verschwand in der Küche, um kurz darauf mit einer Flasche Ketchup zurückzukommen.

»Ist leider nicht mehr viel drin«, erklärte sie, kippte die Flasche um, klopfte auf den Boden, klappte den Verschluss auf und wollte die Soße über die Fischstäbchen geben. Doch Salvatore nahm ihr die Flasche aus der Hand.

»Selber!«, forderte er. Seine kleinen Hände versuchten, die Reste aus der Plastikflasche zu drücken. Ihren Hunger vergessend verfolgten alle drei Erwachsenen seine Bewegungen, als handele es sich dabei um die Tischzeremonie eines Sternekochs. Der Ketchup brotzelte auf den Tellerrand.

Salvatore lachte auf.

»Pupskanone!«, rief er begeistert aus und alle lachten mit. Von den anderen angesteckt, bog sich der Kleine vor Lachen.

Francesca griff zum Besteck und genoss für ein paar Minuten die gefräßige Stille. Mit spitzen Fingern zerlegte sie ihre Forelle und schob einen kleinen Happen in den Mund, kaute. Na ja, ging eigentlich. Viel Zitrone – und ihr Mittagessen wäre gerettet.

»Wo ist eigentlich Silvio?«, fragte sie.

»Das fällt dir aber bald ein!« Maria grinste ironisch.

»Nachsitzen«, erklärte Andreas. »Wegen der Mathearbeit. Hat abgeschrieben.«

»Ach, haben wir früher auch alle gemacht«, sagte Maria.

Francesca unterbrach ihr Mümmeln und zog eine Gräte zwischen den Zähnen hervor. Dann sah sie zu Salvatore, der auf seine Fischstäbchen pustete.

»Wie war’s im Kindergarten?«, fragte sie ihn.

»Gespielt«, erklärte Salvatore, ließ seine Gabel auf den Teller fallen, legte beide Handflächen aufeinander und klappte sie auf und zu. »Krokodil!«

Francesca fuhr ihrem Kleinen zärtlich durchs Haar, dann schob sie den Teller von sich weg.

»Schmeckt’s nicht?«, fragte ihre Mutter.

»Süßwasserfische«, sagte Andreas. »Tut mir leid. Hab nicht mehr dran gedacht …«

Francesca legte ihre Hand auf die seine.

»Ich hab einfach keinen richtigen Appetit. Aber vielleicht sollte ich mich jetzt mal um Lisa kümmern.« Sie wandte sich ab und ging, um im Schlafzimmer zu verschwinden.

Mit einem Stirnrunzeln sah Andreas seiner Frau nach.

Im Schlafzimmer setzte sich Francesca an ihren kleinen Biedermeier-Sekretär. Vom Bütten-Schreibpapier, das ihr Andreas zum Fünfunddreißigsten geschenkt hatte, riss sie behutsam einen Bogen ab. Sie nahm ihren alten Füllfederhalter zur Hand, das einzige Erbstück ihres Großvaters. »Liebe Lisa«, begann sie zu schreiben. Als sie fertig war, ging sie zur Zimmertür ihrer Tochter. Sie lauschte. Drinnen war es jetzt unheimlich still. Sie ging in die Hocke und schob den Brief unter dem Türschlitz durch. Dem letzten Dreieck Papierweiß versetzte sie mit dem Mittelfinger einen Schubs. Wartete einen Moment. Dann ging die Tür auf.

Lisa flog ihr um den Hals.

»Mama!«

Francesca drückte ihre Tochter an sich und streichelte ihr liebevoll über den Rücken. Lisa ging wieder auf Abstand und wischte sich mit dem Zeigefinger eine letzte Träne weg.

Francesca starrte auf den Ring an Lisas Oberlippe. Sie schluckte. Lisa erwiderte ihren Blick. Herausfordernd.

»Fängst du jetzt auch damit an?«

Francesca sah sie abwartend an. Warum verunstaltete sie sich so? Sie atmete kurz durch, schüttelte langsam den Kopf.

»Du musst selbst wissen, was für dich gut ist.«

Lisa zog eine Grimasse. Dann wedelte sie plötzlich mit dem Briefpapier.

»Wann? Jetzt gleich?«

Francesca nickte.

»Sonst sind die Schuhe weg. Wenn wir überhaupt noch welche kriegen.«

Lisa sah an sich herunter, über das weiße T-Shirt hinweg, über ihre langen, nackten Beine. Dann fing sie Francescas Blick auf.

»Was glotzt du so?«

»Nix. Ich hab nur grade gedacht, ich hab ’ne schöne Tochter.«

»Echt?«

»Na ja, bis auf …«

Lisas Gesicht verfinsterte sich.

»Bis auf was?«

»Dein Ring da … Aber lassen wir’s … Wenn wir schon ins Outlet gehen. Bloß wegen ein paar neuen Tretern. Das lohnt sich ja nicht.«

Lisa hielt den Kopf schief, lächelte neugierig. Francesca zupfte an Lisas T-Shirt.

»Wie lange trägst du das schon?«

Neckisch schlug Lisa Francescas Hand beiseite.

»Heißt das, du hast echt Zeit? Zum richtig Bummeln? Durch alle Geschäfte?«

Wann hatte sie eigentlich das letzte Mal etwas mit ihrer Tochter allein unternommen?

»Bis du schlapp machst!«

»Ich muss nur noch schnell duschen!«, erwiderte Lisa, schnappte sich ihre Klamotten und verschwand im Bad.

Zurück im Wohnzimmer blickte Francesca auf einen leergeräumten Esstisch. Andreas ging mit dem Lappen über die Oberfläche. Aus der Küche drang das Werkeln von Maria.

»Ich will mit Lisa ins Outlet«, sagte sie. »Vielleicht finde ich bei der Gelegenheit auch mal wieder was Neues für mich«, dachte sie laut.

Andreas legte den Zeigefinger an den Mund.

»Salvatore macht Mittagsschlaf. Ich habe ihm doch versprochen, dass wir heute Nachmittag in die Wilhelma gehen. Da muss er fit sein!«

Nachdenklich betrachtete Francesca ihren Mann. War das noch derselbe, den sie geheiratet hatte? Ein Hausmann mit einer Obama-Küchenschürze, der eigentlich ihren Job machte, obwohl er doch viel lieber jeden Morgen als Lehrer in seine Klasse gehen würde? Okay, vorübergehend, dachte sie. Nicht jetzt. Ich stell jetzt mal das verdammte Denken ab.

»Das heißt, du brauchst den Volvo?«, fragte sie schließlich.

Andreas deutete ein Kopfnicken an.

»Dann muss ich wohl Elena rufen.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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