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Murmelis Adventskalender beinhaltet 24 Vorlesegeschichten/Texte zur Adventszeit. Die Freude an der Weihnachtszeit und die kindliche Fantasie stehen stets im Vordergrund. Eine Mischung aus kurzen Märchen und Geschichten der vorweihnachtlichen Zeit soll eine angenehme Nachtruhe mit guten Gedanken einleiten. Was machen Hurzel im Garten? / Warum lacht der Nikolaus Ho Ho Ho? / Engel im digitalen Zeitalter / Der kleine Tannenzapfen /... / Weihnachtsengel Juppi/ Nicht nur die Kinder, sondern auch die Vorleser werden mit Blick auf die eigene Kindheit Spaß an den unterschiedlichen Erzählungen haben. Die Gute-Nacht-Geschichten sollen am Vorabend des jeweiligen Tages vorgelesen werden. Je nach Tempo des Vorlesers dauert das zwischen 2 und 5 Minuten. Es ist kein Bilderbuch.
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Seitenzahl: 51
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Murmelis
ADVENTSKALENDER
von
BERNWARD SALOMON
ImpressumTexte:© Copyright by Bernward SalomonUmschlag und Bilder:© Copyright by Mia, Emilia, Kornelia und Bernward SalomonVeröffentlicht durch:E-Publiwww.epubli.deDruck:Epubli - ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Inhalt
Hurzels Weihnachtsplätzchen(Abend vor dem 1. Dezember)
Die Maus und die Katze(Abend vor dem 2. Dezember)
Die Futterkrippe(Abend vor dem 3. Dezember)
Blühende Weihnacht (Abend vor dem 4. Dezember)
Fensterbilder (Abend vor dem 5. Dezember)
Warum lacht Nikolaus Ho Ho Ho(Abend vor dem 6. Dezember)
Frau Winter(Abend vor dem 7. Dezember)
Erdmännchen(Abend vor dem 8. Dezember)
Der Wichtelmeister(Abend vor dem 9. Dezember)
Der kleine Tannenzapfen(Abend vor dem 10. Dezember)
Dick und Dürre(Abend vor dem 11. Dezember)
Winterritt(Abend vor dem 12. Dezember)
Wunschzettel(Abend vor dem 13. Dezember)
Der kleine Schneemann(Abend vor dem 14. Dezember)
Schlittenfahrt(Abend vor dem 15. Dezember)
Das Weihnachtslicht(Abend vor dem 16. Dezember)
Die Aufführung (Abend vor dem 17. Dezember)
Meine eigene Krippe (Abend vor dem 18. Dezember)
Sicher ist sicher(Abend vor dem 19. Dezember)
Der digitale Engel(Abend vor dem 20. Dezember)
Das Weihnachtsgedicht (Abend vor dem 21. Dezember)
Ein Weihnachtsbaum (Abend vor dem 22. Dezember)
Weihnachtsengel Juppi (Abend vor dem 23. Dezember)
Die Weihnachtskrippe (Abend vor dem 24. Dezember)
Langsam geht das Auge zu
Auch Murmeli gibt hier bald ruh
Doch vor dem letzten GUTE NACHT
Hab‘ ich dir etwas mitgebracht
Wenn ihr euch mal in einem Garten die Wiese anseht, dann werdet ihr gelegentlich kleine braune Erdhügel sehen. Diese kommen im Sommer von Wühlmäusen oder von Maulwürfen. Wenn ihr allerdings im Winter bei hart gefrorenem Boden einen braunen Erdhügel seht, dann waren das Hurzel. Hurzel sind kleine Weihnachtszwerge, die zwar niemandem helfen, aber eine riesige Freude an der Weihnachtszeit haben. Die Männer haben blaue Ohren und die Frauen rote. Kinder haben generell grüne Ohren. Daher kommt auch der Spruch »Du bist ja noch grün hinter den Ohren.« Hurzel leben in großen Familien das ganze Jahr über einige Meter tief unter der Erdoberfläche. In Höhlen, so geräumig wie eine Schultasche, haben sie es sich gemütlich eingerichtet. Hierfür holen sie sich nachts aus Mülltonnen Sachen, die eigentlich viel zu schade sind, dass sie weggeworfen werden. Hurzel benötigen keine Lampen, weil sie zusätzlich zu Mund, Nase, Augen und Ohren ein Litti haben. Ein Litti ist eine kleine Kugel in einer Ausbuchtung der Stirn. Diese Litti leuchten wie ein Glühwürmchen.
Wie ich schon sagte, Hurzel lieben die Weihnachtszeit. Am liebsten backen sie Plätzchen. Spritzgebäck, Zimtsterne, Kekse, Makronen und sogar Weihnachtspralinen. Dabei singen sie gerne … meistens Weihnachtslieder. Allerdings haben Hurzel Probleme, den Ton zu halten. Die Hurzel stört der schräge Gesang überhaupt nicht. Aber den benachbarten Wühlmäusen und Maulwürfen tut das in den Ohren weh. Diese flüchten dann zu ihrer Rettung in andere Gärten.
Rezepte brauchen die Hurzel nicht. Sie probieren einfach viele Sachen aus. Mal etwas mehr Mehl, dann gelegentlich die doppelte Menge Zucker, immer Eier, oft Vanille, selten Hafergrütze. Die Ideen gehen nie aus. Schließlich kommen die hübsch geformten Plätzchen in den Hurzelofen. Die Backdauer ist auch nicht so wichtig. Wenn gelegentlich einige Plätzchen verkohlen, dann holt Papa Hurzel aus der Ecke einen alten Eimer, einen kleinen Spaten und geht zum Ende der Höhle. Fleißig gräbt er sich mit dem Spaten an die Erdoberfläche und verteilt die verkohlten Plätzchen unter Bäumen und Sträuchern als Dünger für das kommende Jahr. Papa Hurzel hat dabei keine Angst vor Katzen. Er singt einfach ein Lied, wobei er besonders darauf achtet, dass es höllisch schief klingt. Alle Katzen schmerzt das so sehr in den empfindlichen Ohren, dass sie eilig das Weite suchen.
Wenn ihr also im Winter unter Bäumen und Sträuchern Plätzchen seht, solltet ihr die auf keinen Fall essen. Die sind nämlich verbrannt.
Es war einmal ein kleines Dorf in den Bergen. Im Sommer grasten die Kühe auf den saftigen Weiden und im Herbst wurden sie in die Ställe gebracht, weil es auf den Wiesen nichts mehr zu fressen gab. So ein Kuhstall ist mollig warm und deshalb gingen im Winter ebenfalls andere Tiere gerne dort hin, um draußen nicht zu frieren. Auch Willi, die kleine graue Maus, die eigentlich in einem Mauseloch unter der Scheune nebenan wohnte, huschte gelegentlich in den Kuhstall, um sich aufzuwärmen. Aber der Bauer mochte in seiner Scheune keine Mäuse. Daher hatte er sich eine dicke schwarze Katze angeschafft. Die Katze hieß Oskar und war Willi schon lange auf der Spur. Aber Willi war vorsichtig und konnte Oskar bisher immer entwischen.
Der Dezember hatte gerade Einzug gehalten. Draußen war es sooo furchtbar kalt und Willi wärmte sich wieder im Kuhstall auf. Im allerletzten Moment merkte er, dass Oskar gerade losspringen wollte, um Willi zu fangen. Blitzschnell flüchtete die kleine Maus in eine Spalte in der Hauswand. Oskar konnte sie dort zwar nicht erwischen, aber raus kam Willi auch nicht mehr.
»Ich habe Zeit«, brummte Oskar und legte sich vor die Spalte. »Viel Zeit.«
Willi erkannte, dass er in einer sehr schwierigen Lage war. Nach einer halben Stunde lag Oskar immer noch da. Stets, wenn Willi dachte, dass der Kater eingeschlafen war und versuchte wegzulaufen, öffnete Oskar kurz ein Auge und brummte »Versuch es erst gar nicht«.
Nach einer weiteren halben Stunde fiel Willi ein, dass er sich im Sommer auf der Bergwiese mit der Kuh Elsa angefreundet hatte. Und genau diese Elsa stand mit ihrem Hinterteil recht nah am Kater.
»Hallo Elsa, wie geht es dir?«, rief Willi seine Sommerfreundin.
»Hallo Willi, schön mal wieder etwas von dir zu hören. Ich bin gerade von der verschneiten Wiese hereingekommen«, antwortete Elsa und kaute weiter auf ihrem Heu herum.
»Du, direkt unter deinem Schwanz, ganz oben, da habe ich gerade eine Hornisse gesehen«, rief Willi.
»Danke Willi, das habe ich gleich«, antwortete Elsa, hob den Schwanz und ein riesiger brauner Haufen sauste flüssig aus ihrem Po genau auf Oskar, der zu spät das Ungemach kommen sah.