Muse des Künstlers: Erotische Novelle - Olrik - E-Book

Muse des Künstlers: Erotische Novelle E-Book

Olrik

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Charlotte ist verunsichert. Erst seit kurzem arbeitet sie als Kunsthistorikerin in einer Galerie und schon soll sie die Ausstellung und Vernissage eines bekannten Künstlers organisieren. Der scheint offenbar nicht nur eine Vorliebe für nackte Frauen zu haben, sondern sieht auch noch unglaublich gut aus. Als er Charlotte seine Visitenkarte zusteckt, kann sie der Versuchung nicht widerstehen und ruft ihn an. Noch hat sie keine Ahnung, was für ein heißes, prickelndes, erotisches Abenteuer auf sie wartet. Die Novelle wurde in Kooperation mit der schwedischen Filmproduzentin Erika Lust herausgegeben. Ihr Ziel ist es, die menschliche Natur und ihre Vielfältigkeit durch Erzählungen über Leidenschaft, Intimität, Liebe und Lust zu schildern. Dabei mischt sie spannende Geschichten mit erotischen Komödien.

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Seitenzahl: 28

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Olrik

Muse des Künstlers: Erotische Novelle

Lust

Muse des Künstlers: Erotische Novelle ÜbersetztKirsten Evers OriginalKunstnerens museCoverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 2019, 2019 Olrik und LUST All rights reserved ISBN: 9788726202090

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Muse des Künstlers

„Charlotte, Liebchen. Ich schaffe es nicht zur Vernissage von Emil Martens in einer halben Stunde. Sei ein Schatz und lass dich dort blicken, damit wir repräsentiert sind.“

„Ich?“ Ich glotzte Anton Lothar an, den Inhaber der äußerst schicken Galerie, bei der ich gerade erst diese Woche angefangen hatte zu arbeiten.

„Ja, du“, erwiderte er mit einem schiefen Lächeln und zuckte mit den Schultern. „Ganz ruhig, Kleines. Du brauchst nichts zu beurteilen. Nur da sein. Deinen Namen ins Gästebuch eintragen und unsere Galerie dazuschreiben. Ich kümmere mich dann um alles Weitere.“

„Also dann...dann mach ich das gern!“, sagte ich und dachte sofort an die viel zu hohen Schuhe, die ich leichtsinnigerweise ausgerechnet heute einzuweihen beschlossen hatte und die nun schon seit Stunden meine Füße folterten. Besonders der linke kleine Zeh fühlte sich an, als sei er an mehreren Stellen gebrochen, brutal unter meinen Fuß gedrückt und in den viel zu kleinen Schuh gezwängt worden. Aber der überwältigende Gedanke, Lothars Galerie zu repräsentieren, ließ mich den Schmerz vergessen – einen Termin für eine Zehentransplantation könnte ich auch später noch vereinbaren.

Er sah mich etwas skeptisch an. „Ich muss wohl nicht betonen, wie wichtig es ist, dass du uns ins Gästebuch schreibst!“

„Nein, nein, Herr Lothar. Ich verstehe schon“, sagte ich und schenkte ihm ein großes und hoffentlich vertrauenswürdiges Lächeln.

Er nickte kurz und eilte von dannen, zu was auch immer wichtiger zu sein schien als eine Vernissage.

Bisher war es ein durchwachsenes Erlebnis gewesen, in der Galerie zu arbeiten. Einerseits hatte ich von genau diesem Job jahrelang geträumt – endlich konnte ich mein Studium der Kunstgeschichte zu etwas gebrauchen. Anton Lothar war zudem ein Name, der in der Branche einen fabelhaften Ruf genoss, weil er einen unheimlich guten Riecher dafür hatte, welche aufstrebenden Künstler es zu unterstützen galt. Andererseits war er ziemlich altmodisch und, was Gleichberechtigung anging, lebte er noch immer im 18. Jahrhundert. Mit dieser Tatsache konnte ich mich nur schwer anfreunden. So naiv war ich nicht, dass ich nicht schon längst durchschaut hatte, dass mein durchtrainierter und attraktiver Körper bei meiner Anstellung in der Galerie eine größere Rolle gespielt hatte als meine Uni-Noten.

Nicht dass Lothar jemals versucht hätte, mit mir zu flirten. Er war stockschwul, aber trotzdem schien es ihm wichtig zu sein, dass ich und meine Kurven neben den Ausstellungsstücken eine gewisse Blickfang-Funktion boten.

Aber ich war erst seit einer Woche hier. Und ich würde ihm schon noch beweisen, dass ich mehr vorzuweisen hatte als einen schönen Ausschnitt.

Ich schloss die Galerie und nahm mir ein Taxi zu der Adresse, an der die Vernissage stattfinden sollte.

Während der Fahrt recherchierte ich ein paar Last-minute-Fakten zu diesem Emil Martens, von dem ich peinlicherweise noch nie etwas gehört hatte. Auf meinem Bildschirm tauchten mehrere Artikel über ihn auf. Einige waren begeisterte Lobreden, andere kritisierten ihn für sein altmodisches Frauenbild. Während ich die Artikel überflog, entstand vor meinem inneren Auge das Bildnis eines älteren Herrn, vielleicht um die 60, wie Anton Lothar.