Nachfolge leben - Whitney T. Kuniholm - E-Book

Nachfolge leben E-Book

Whitney T. Kuniholm

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Beschreibung

Die spannende Zeit der Christengemeinde des 1. Jahrhunderts mitzuerleben, dazu laden die 50 Abschnitte der Apostelgeschichte ein. Sie handeln von der Geburt der Gemeinde, wie sie wuchs und verfolgt wurde. Sie schildern die Erlebnisse, wie die Gute Nachricht Menschen veränderte, und was Paulus auf seinen Missionsreisen erlebte. Die Berichte sind mehr als ein geschichtlicher Abriss, denn sie zeigen, wie Christen auch heute Nachfolge leben können – glaubwürdig und wirkungsvoll. Neben den Bibeltexten finden Sie Bibellese-Impulse für Ihre persönliche Entdeckungsreise.

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Seitenzahl: 189

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BIBEL ERLEBEN

Whitney T. Kuniholm

Nachfolge leben

Bibellese-Impulse

Impressum

Meinen Freunden und Kollegen im weltweiten Bibellesebund (dort auch bekannt als Scripture Union) gewidmet: eine Dienstgemeinschaft, die jeden Tag überall auf der Welt etwas für Gott bewirkt.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Originaltitel: The Essential Question by Whitney T. Kuniholm

Erschienen bei: InterVarsity Press, P.O. Box 1400, Downers Grove, IL 60515, USA. ivpress.com

© 2014 by Whitney T. Kuniholm

Translated and printed by permission of InterVarsity Press

© 2016 Bibellesebund e. V., Gummersbach, Auf der Brück 46, 51645 Gummersbach

© 2023 der E-Book-Ausgabe

Bibellesebund Verlag, Marienheide

bibellesebund.de/

Übersetzung: Christina Alsop

Redaktion: Monika Büchel

Titelfoto: © Maciej Bledowski – iStockphoto.com

Titelgestaltung: Gisela Auth

Layout des E-Books: Inge Neuhaus

Alle Bibelverse, wenn nicht anders vermerkt: Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung © 2000, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Printausgabe: ISBN 978-3-95568-180-7

E-Book: ISBN 978-3-95568-487-7

Hinweise des Verlags:

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes und der Bilder kommen.

Noch mehr E-Books des Bibellesebundes finden Sie auf ebooks.bibellesebund.de/

Inhalt

Titel

Impressum

Einleitung

Miteinander unterwegs

Die entscheidende Frage

Der Heilige Geist

Tipps zum Gebrauch dieses Buches

Zusammen geht es besser

Das Allerwichtigste

I. DIE ENTSCHEIDENDE GEMEINSCHAFT

TEIL 1 – DIE GEMEINDE ENTSTEHT

Einführende Gedanken

1 | Die entscheidende Wahrheit

2 | Was nun?

3 | Die Wahrheit bricht durch

4 | Was ist da passiert?

5 | Die neutestamentliche Gemeinde

Anregungen

TEIL 2 – DIE GEMEINDE BEGINNT ZU WACHSEN

Einführende Gedanken

6 | Tu’s doch – Glaube, der handelt

7 | Harte Worte von Petrus

8 | Das Christentum erregt Anstoß

9 | Furchtloses Gebet

10 | Die perfekte Gemeinde

Anregungen

TEIL 3 – DIE GEMEINDE WIRD VERFOLGT

Einführende Gedanken

11 | Gott belügen

12 | Im Gefängnis

13 | Probleme und Aufruhr in der Stadt

14 | Gute Nachricht für eine feindselige Welt

15 | Mutige Evangelisation

Anregungen

II. DIE ENTSCHEIDENDE BOTSCHAFT

TEIL 4 – DIE GUTE NACHRICHT VERÄNDERT LEBEN

Einführende Gedanken

16 | Der Mann aus der zweiten Reihe

17 | Wirkungsvolle Evangelisation

18 | Ans Licht kommen

19 | Du bist gefragt!

20 | Ein geistlicher Mentor

Anregungen

TEIL 5 – DIE GUTE NACHRICHT FÜR JEDERMANN

Einführende Gedanken

21 | Starke Demut

22 | Der göttliche „Choreograf“

23 | Die Gefahr geistlicher Gesetzlichkeit

24 | Die Gemeinde von Jesus verbreitet sich rasend schnell

25 | Die unaufhaltbare Kraft

Anregungen

III. DIE ENTSCHEIDENDE MISSION

TEIL 6 – DIE ERSTE MISSIONSREISE

Einführende Gedanken

26 | Ein Auftrag von Gott

27 | Ein Pionierdienst

28 | Ein erfolgreicher Dienst

29 | Auseinandersetzungen im Dienst

30 | Persönliche Konflikte

Anregungen

TEIL 7 – WEITERE MISSIONSREISEN

Einführende Gedanken

31 | Erschütterungen im Gefängnis

32 | Flexibilität im Dienst

33 | Team-Erfahrungen in der Mission

34 | Das wahre Problem

35 | Schnappschüsse aus dem Missionsdienst

Anregungen

IV. DIE ENTSCHEIDENDE FRAGE

TEIL 8 – PAULUS REIST NACH JERUSALEM

Einführende Gedanken

36 | Gottes Willen erkennen

37 | Wie weit würdest du gehen?

38 | Die entscheidende Frage

39 | Der Weg ist nicht immer leicht

40 | Im Dienst für Gott – durch dick und dünn

Anregungen

TEIL 9 – PAULUS VOR GERICHT

Einführende Gedanken

41 | Die unbequeme Wahrheit

42 | „Ich berufe mich auf den Kaiser!“

43 | Wer ist Jesus?

44 | Paulus bezeugt seinen Glauben

45 | Ein Leben für das, was wirklich zählt

Anregungen

TEIL 10 – PAULUS REIST NACH ROM

Einführende Gedanken

46 | Tagebuch einer Missionsreise

47 | Im Sturm

48 | Schiffbruch erleiden

49 | Möglichkeiten zum Zeugnis unterwegs

50 | Eine tägliche Herausforderung

Anregungen

Zusammenfassende Gedanken

Anmerkungen

Einleitung

Ich möchte nicht eines Tages zurückschauen müssen und merken, dass ich mein Leben verschwendet habe. Ich möchte, dass mein Leben zählt, dass es einen wichtigen Beitrag leistet.

In der Welt gibt es viel Not. Wenn mein christlicher Glaube irgendeine Bedeutung hat, dann sollte es mir ein Anliegen sein, sie zu lindern.

Ich bin nicht durch ein Schuldbewusstsein motiviert. Nein, ich möchte anderen Menschen helfen, weil ich zutiefst dankbar bin für das, was Gott für mich getan hat.

Manche Leute denken, es sei ein Scherz, von einem „Auftrag Gottes“ zu reden. Nicht ich. Er ist mir schon immer ein Anliegen gewesen.

Es gibt so viele Wege, etwas für Gott in dieser Welt zu bewirken. Wie kann ich wissen, was Gott von mir möchte?

Wie kann ich durch mein Leben etwas in dieser Welt bewirken? Haben Sie sich das jemals gefragt? Natürlich haben Sie das! Auf irgendeine Weise strebt jeder Mensch danach, seine eigene Antwort auf diese fundamentale Frage zu finden. Ich glaube sogar, dass dies die verborgene Motivation für fast alles menschliche Streben ist. Das ist es, was uns antreibt.

Die meisten Menschen wollen einen positiven Einfluss ausüben – durch Bildung, Beruf, Familie, Engagement in der Gesellschaft oder das Erreichen einer besonderen Leistung zum Wohl der Allgemeinheit. Obwohl wir uns von diesem Streben auf vielfältige Weise ablenken lassen, bleibt doch die Tatsache bestehen: Der Mensch hat ein angeborenes Verlangen, seinem Leben einen Sinn zu verleihen. Der Philosoph Plato beschreibt den Menschen als ein Wesen, das nach einem höheren Sinn strebt. In jüngerer Zeit hat Viktor Frankl, Überlebender eines Nazi-Konzentrationslagers und Autor des Klassikers „Der Wille zum Sinn“, Folgendes geschrieben: „Das Hauptanliegen des Menschen ist nicht das Streben nach Lust oder das Vermeiden von Schmerz, sondern einen Sinn im Leben zu finden.“1

Für Christen gibt es hier noch einen ganz anderen Aspekt zu bedenken: Wenn sie Jesus nachfolgen, wissen sie, dass das Leben mehr ist als Besitz, Erfolg oder gar die Meinung anderer über sie. Für Christen ist die Kernfrage: Wie kann mein Leben etwas für Gott bewirken? Jesus gab uns die Antwort auf diese Frage in der Bergpredigt: „Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen“ (Matthäus 6,33). Das ist der missionarische Leitfaden im Leben. Was auch immer geschehen mag, alle Christen streben auf dieselbe Ziellinie zu. Dort hoffen wir, dass uns unser himmlischer Vater mit den Worten empfängt: „Sehr gut … du bist ein tüchtiger und treuer Diener“ (Matthäus 25,21). Ist das nicht auch Ihr tiefstes Herzensanliegen?

Miteinander unterwegs

Ja, ich würde gerne etwas für Gott bewirken, denken Sie vielleicht, aber wie kann ich das anstellen? Das ist eine sehr wichtige Frage. Ich möchte Ihnen mit diesem Buch helfen, eine Antwort darauf zu finden. Zu diesem Zweck möchte ich mit Ihnen durch die Apostelgeschichte reisen, eines der mitreißendsten Bücher der gesamten Bibel.

Lassen Sie es mich gleich vorneweg sagen: Ich bin kein Theologe oder Wissenschaftler. Wenn Sie also auf eine tief gehende, theologisch fundierte Auslegung unseres Themas aus sind, muss ich Sie enttäuschen. Ich bin schlicht und einfach ein Nachfolger von Jesus, der glaubt, dass Gottes Wort auch heute noch zu uns spricht – wenn wir nur hinhören wollen. Außerdem glaube ich, dass die Apostelgeschichte der perfekte Anfang unserer gemeinsamen Reise ist. Hier hören wir die Geschichte der ersten Christen, die sich (sowohl als Einzelne als auch als Gemeinschaft) mit der Frage auseinandersetzten, wie sie etwas für Gott bewirken könnten.

Die entscheidende Frage

In Apostelgeschichte 22 finden wir einen wichtigen Abschnitt, der ein wiederkehrendes Motiv unserer Entdeckungsreise aufzeigt. Der Apostel Paulus befand sich gerade in Jerusalem, wo die religiösen Führer einen Aufruhr gegen ihn angezettelt hatten, weil er die Gute Nachricht über Jesus Christus verkündet hatte. Bevor die Dinge völlig außer Kontrolle gerieten, verhaftete der römische Kommandant Paulus und rettete ihn dadurch vor dem gewaltbereiten Mob (Apostelgeschichte 21,27-40). Doch anstatt auf seine eigene Sicherheit bedacht zu sein, bat Paulus darum, zu der Menge reden zu dürfen. Als er die Möglichkeit dazu bekam, erzählte er seine Bekehrungsgeschichte (Apostelgeschichte 22,3-21).

Paulus berichtete, dass er einige Jahre zuvor auf der Straße nach Damaskus unterwegs war, als er die überwältigende Erfahrung eines blendenden Lichtes machte und eine Stimme vom Himmel hörte. Als Reaktion darauf stellte er zwei Fragen. Die erste war: „Wer bist du, Herr?“ (Apostelgeschichte 22,8a). Paulus erkannte nicht sofort, dass er eine Begegnung mit Jesus hatte.

Die zweite Frage – und sie wird wie ein roter Faden dieses Buch durchziehen – war: „Herr, was soll ich tun?“ (Apostelgeschichte 22,10a). Im Staub auf der Straße nach Damaskus formulierte Paulus die Frage, der sich jeder Christ stellen muss. Es ist die entscheidende Frage. Wenn wir einmal Jesus begegnet sind und die Entscheidung zur Nachfolge getroffen haben, muss die nächste Frage lauten: „Herr, was soll ich tun?“ Ich finde die Antwort von Jesus an diesem Punkt sehr interessant. „Steh auf und geh nach Damaskus! Dort wirst du alles erfahren, was Gott dir zu tun bestimmt hat“ (Apostelgeschichte 22,10b). Denken Sie einmal einen Moment über diese Aussage nach. Gott hatte eine Aufgabe für Paulus. Könnte es sein, dass er für alle Christen eine Aufgabe hat, auch für Sie und mich?

Ich bin der Überzeugung, dass dies der Fall ist. Gott hat einen Auftrag, einen sehr entscheidenden Auftrag für seine Leute, wie wir durch die weiteren Erfahrungen der ersten Christen sehen werden.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass Ihr Auftrag so spektakulär wie der des Paulus sein muss. Tatsache ist, wahrscheinlich wird er es nicht sein. Ja, es kann sein, dass Gott Sie zu einem missionarischen Kurzzeiteinsatz oder sogar einer vollzeitlichen Missionarslaufbahn beruft. Sollte das geschehen, wäre das wunderbar! Es ist jedoch genauso wichtig, dass Sie Gott dort treu dienen, wo er Sie schon längst hingestellt hat: in der Geschäftswelt, zu Hause, in der Schule, beim Militär oder wo auch immer. Wir dürfen niemals vergessen, dass der ganz praktische Dienst und die geistliche Ermutigung der Menschen um uns her eine sehr wichtige und oft übersehene Missionsaufgabe ist. Bei dieser missionarischen Aufgabe spielt es keine Rolle, welchen Beruf wir haben. Wie der Prophet Micha schon sagte: „Der Herr hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott!“ (Micha 6,8).

Die Herausforderung, der wir uns bei unserer Entdeckungsreise durch die Apostelgeschichte stellen müssen, ist nicht ein Wetteifern mit den missionarischen Erfolgen des Apostels Paulus. Nein, es ist stattdessen die Suche nach unserer persönlichen Antwort auf die entscheidende Frage, die wir herausfinden und in die Tat umsetzen wollen: Was ist Gottes Aufgabe für uns hier und heute?

Der Heilige Geist

Bevor wir unsere Entdeckungsreise miteinander beginnen, lassen Sie mich etwas klarstellen. Wenn Leute über die Apostelgeschichte nachdenken, kommt ihnen oft nur eins in den Sinn: Pfingsten und die Ausgießung des Heiligen Geistes (Kapitel 2). Natürlich ist das Wirken des Heiligen Geistes ein wichtiges Thema der Apostelgeschichte. Aber dieses Buch der Bibel hat noch viele andere Kapitel und viele andere Aspekte, wie wir sehen werden.

Heutzutage ist das Wirken des Heiligen Geistes ein viel diskutiertes Thema in den Gemeinden. Einige Christen legen eine zu große Betonung darauf und laufen Gefahr, es zu übertreiben. Wieder andere lassen ihn beiseite, fast so, als ob er überhaupt nicht mehr existiere. Und beide Seiten trauen der anderen nicht. Um Sie gleich zu beruhigen: Ich schlage mich weder auf die eine noch auf die andere Seite. Ich möchte mich gar nicht erst auf diese kontroversen Diskussionen einlassen, weil ich glaube, dass sie uns nur von unserer entscheidenden Frage ablenken.

Auf diesem Hintergrund bitte ich Sie, mit mir folgenden grundlegenden Aussagen zuzustimmen: Als Erstes, dass wir an den Heiligen Geist als eine Person des dreieinigen Gottes glauben. Wie es schon im sogenannten Nicänischen Glaubensbekenntnis heißt: „Ich glaube … an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater und vom Sohn ausgeht. Er wird mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht.“ Und lassen Sie uns zweitens darin einig sein, unser Verständnis für das Wirken des Heiligen Geistes von den Texten der Bibel prägen zu lassen. Mit anderen Worten: Wir möchten zulassen, dass Gottes Wort selbst uns lehrt.

Tipps zum Gebrauch dieses Buches

Vielleicht denken Sie gerade: Natürlich möchte ich etwas für Gott bewirken. Aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob ich mit dem regelmäßigen Bibellesen immer hinterherkommen werde. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn das auf Sie zutrifft. Vielen Menschen fällt es schwer, die Bibel regelmäßig zu lesen. Ich habe das beim Aufbau dieses Buches bedacht und versucht, Ihre Entdeckungsreise durch die Apostelgeschichte so einfach und relevant wie möglich zu machen. Im Folgenden nun ein paar Vorschläge, die Ihnen helfen, gut hineinzukommen.

Erstens: Dieses Buch ist so aufgebaut, dass es zusammen mit der Bibel gelesen werden soll. Jedes Kapitel thematisiert einen Bibelabschnitt und gibt Hilfestellung, um die jeweiligen Hauptpunkte zu vertiefen. Es versteht sich von selbst, dass es nicht viel Sinn macht, dieses Buch ohne die darin angegebenen Bibelabschnitte zu lesen. In der Wahl Ihrer bevorzugten Bibelübersetzung können Sie sich jedoch völlig frei fühlen. Meine Empfehlung ist, eine der vielen modernen Bibelübersetzungen zu nehmen. Zum Beispiel: „Gute Nachricht Bibel“, „Hoffnung für alle. Die Bibel“, „Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament mit Psalmen“ und „BasisBibel. Neues Testament und Psalmen“. Falls Sie sich hier unsicher sind, kann Ihnen sicher ein Pfarrer oder Pastor Ihres Vertrauens weiterhelfen.

Zweitens: Dieses Buch führt Sie durch 50 Abschnitte der Apostelgeschichte. Sie sind undatiert, sodass Sie sie in einem beliebigen Zeitraum bewältigen können – etwa in 50 Tagen, zehn Wochen, einem Jahr oder noch länger. Für welchen Zeitraum auch immer Sie sich entscheiden, Sie brauchen sich keinen Stress zu machen, wenn Sie es einmal nicht geschafft haben. Fangen Sie einfach mit dem nächsten Abschnitt zum nächstmöglichen Zeitpunkt an, und bevor Sie sich versehen, haben Sie alle 50 geschafft. Außerdem habe ich je fünf Bibellese-Abschnitte zusammengestellt und sie mit einer Einführung versehen, die die wichtigsten Themen bündelt. Dies könnte eine Hilfe sein, um je fünf Abschnitte pro Woche zu lesen.

Drittens: Jede Bibellese-Einheit besteht aus vier Schritten. Zu Anfang steht ein Impuls, eine Anregung zum Gebet oder Frage, die Ihnen hilft, einen persönlichen Zugang zum Text zu bekommen. Als Nächstes ist der Bibelabschnitt angegeben. Meine Empfehlung: Lesen Sie ihn zunächst (am besten mehrmals) durch. Der wichtigste Teil dieser gesamten Entdeckungsreise ist, Gottes Wort zu lesen. Meine Kommentare dazu sind Ihnen hoffentlich eine Hilfe, um über den Text nachzudenken, und zwar immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir durch unser Leben etwas für Gott bewirken möchten. Aber lassen Sie mich Ihnen bitte nicht alles vorkauen! Stellen Sie sich selbst immer wieder die Frage: Was ist der Schwerpunkt dieses Abschnittes? Was will mir Gott über meinen persönlichen Auftrag sagen, die Aufgabe, die er mir anvertraut hat? Am Schluss finden Sie eine Anwendung des Gelesenen (s. „Überlegung“). Hier habe ich versucht, einen praktischen Bezug herzustellen, denn ich bin der Überzeugung, dass man die Bibel am besten versteht, wenn man sie lebt.

Nutzen Sie ein Notizbuch während Ihrer Reise durch die Apostelgeschichte. Hier ist Platz für neu gewonnene Erkenntnisse aus der Bibel und die Gedanken, die Gott Ihnen schenkt, wenn Sie die entscheidende Frage stellen: „Herr, was soll ich tun?“ (Apostelgeschichte 22,10a). Auf diese Weise erstellen Sie ein persönliches Protokoll davon, wie Gott im beim Durcharbeiten des Buches zu Ihnen gesprochen hat.

Und noch eins: Es ist meine persönliche Empfehlung, dass Sie die Lektüre des Buches im Gebet begleiten. Bitten Sie Gott gleich zu Beginn eines jeden Bibelabschnittes, Ihnen sein Wort zu erklären. Vielleicht möchten Sie auch erst ein paar Minuten mit Dank, Sündenbekenntnis oder Anbetung zubringen. Denken Sie daran: Sie beginnen ein Zwiegespräch mit Gott, nicht lediglich ein Ritual. Bitten Sie Gott nach dem Lesen und Nachdenken über sein Wort, Ihnen beim Umsetzen Ihrer geistlichen Erkenntnisse zu helfen. Beten Sie für das, was Sie gelernt haben. Beten Sie für Ihre eigenen Nöte sowie die Ihnen bekannter Personen. Und vergessen Sie nicht, Gott für Gebetserhörungen zu danken, die Sie erleben.

Zusammen geht es besser

Am Ende jedes Abschnitts habe ich eine Seite mit Gesprächsimpulsen (s. Anregungen) eingefügt, denn dieses Buch lässt sich am besten zusammen mit einem Partner oder in einer Gruppe durcharbeiten. Versuchen Sie, sich jede Woche mit einem Teil von fünf Texten allein zu befassen. Treffen Sie sich dann mit einem Freund oder einer Freundin oder in einer Gruppe, um über das zu sprechen, was Sie beim Lesen der Bibeltexte erkannt haben. Vielleicht ist es gut, wenn jeder zu Anfang erst einmal davon berichtet. Nutzen Sie dann die Fragen als Hilfestellung für das weitere Gespräch. Sie werden sehen, dass das gemeinsame Lesen der Bibel motiviert, weiterzumachen und sich eingehender und tiefer mit Gottes Wort zu beschäftigen.

Eine weitere Idee könnte sein, „Nachfolge leben – Bibellese-Impulse“ als Gemeinde miteinander zu lesen. Bitten Sie Ihren Pastor oder Pfarrer, Sie dabei zu unterstützen und andere in Ihrer Gemeinde zu motivieren, ebenfalls daran teilzunehmen. Ich habe über die Jahre festgestellt, dass enorme geistliche Kräfte freigesetzt werden, wenn eine Gemeinde verbindlich Gottes Wort miteinander liest und danach lebt. Ich nenne das gerne „Bibellese-Erweckung“. Stellen Sie sich nur mal vor, was passieren würde, wenn Ihre Gemeinde dieses Buch zusammen durcharbeitete, um ein Zeugnis in Ihrer Umgebung zu sein.

Das Allerwichtigste

Die Apostelgeschichte erzählt die Geschichte der ersten Christen: Wie sie die alles entscheidende Frage beantworteten, wie sie den Willen Gottes in ihrer Umgebung umzusetzen versuchten. All dies werden Sie bald herausfinden. Die Beschäftigung mit den ersten Christen und ihren Erfahrungen ist nur ein Teil unserer Entdeckungsreise. Das Wichtigste ist Ihre Auseinandersetzung damit, wie Sie in Ihrem Umfeld etwas für Gott bewirken können. Das ist letzten Endes sicher auch der Grund, warum Sie dieses Buch lesen: Sie wollen etwas für Gott tun.

Deshalb ist es mein Gebet, dass Sie in den nächsten zehn Wochen (oder wie lange auch immer Sie sich Zeit dafür nehmen wollen) eine klarere Vorstellung von Ihrem persönlichen Auftrag bekommen, wie groß oder klein der auch sein mag. Ja, noch mehr als das: Ich bete um Glauben und Mut für Sie, sich mit ganzem Herzen diesem Auftrag zu widmen. Genau dann werden Sie mit Gottes Hilfe in Ihrer Umgebung etwas für die Ewigkeit bewirken.

IDIEENTSCHEIDENDEGEMEINSCHAFT

TEIL 1DIE GEMEINDE ENTSTEHT

© Inbetween – lightstock.com

Die Gemeinde entsteht

Einführende Gedanken

Die aufregendste Geschichte der Bibel ist, dass Gott als Mensch in Jesus Christus zu uns, in die von ihm geschaffene Welt, gekommen ist. Die Apostelgeschichte ist die große, aufregende Fortsetzung der Evangelien. Sie beantwortet uns die Frage, was geschah, nachdem Jesus diese Erde verlassen hat: Die Gemeinde entstand und begann gegen alle Widerstände ihr unaufhaltsames, globales Wachstum. Es ist diese Geschichte, die wir nun miteinander entdecken werden. Die dramatischen Höhepunkte der Apostelgeschichte – von denen es viele gibt – sind Ihnen sicher schon vertraut: die Himmelfahrt, der Pfingsttag und die frühen, oft wunderbaren Erlebnisse der Leiterpersönlichkeit Petrus sowie das Bekehrungserlebnis und die Missionsreisen von Paulus. Es gibt jedoch auch viele weniger spektakuläre Abschnitte in der Apostelgeschichte, die uns sehr viel vermitteln können. Wie sah das frühe Gemeindeleben im Alltag aus? Wie trafen die ersten Christen ihre Entscheidungen? Wie lösten sie Konflikte? Bei näherer Betrachtung sowohl altbekannter als auch leicht zu übersehender Abschnitte in der Apostelgeschichte entdecken wir einige Prinzipien, die uns – wenn wir sie umsetzen – helfen können, etwas in unserem Umfeld für Gott zu bewirken.

In diesen fünf Abschnitten lesen wir von der ersten Entscheidung, die die frühen Christen nach der Himmelfahrt von Jesus treffen mussten: Wer sollte Judas ersetzen? Die Art und Weise, wie sie diese Entscheidung angingen, ist ein Vorbild für die Suche nach Gottes Willen in unserer Zeit. Als Nächstes lesen wir von Pfingsten, dem Zeitpunkt, an dem Gott seinen Heiligen Geist ausgoss und die Gemeinde geboren wurde. Dieses Ereignis war für die anwesenden Christen schwer zu verstehen. So bewegte Gott Petrus dazu, eine Erklärung in Form der großartigsten Spontan-Predigt abzugeben, die je gehalten wurde. Gottes Willen und sein Wirken erkennen, auf die Leitung des Heiligen Geistes vertrauen – all dies ist entscheidend für Menschen, die heute etwas für Gott bewirken möchten. Das Wunderbarste an der Apostelgeschichte ist jedoch, dass sie noch nicht abgeschlossen ist. Die Gemeinde Jesu wächst immer noch und entwickelt sich weiter – eine Geschichte, an der auch Sie Anteil haben. Los geht’s!

Die Gemeinde entsteht

1 | Die entscheidende Wahrheit

Impuls: Inwieweit hat Ihr bisheriges Leben etwas für Gott bewirkt?

Text:Apostelgeschichte 1,1-11

Entfaltung: Lukas verfolgt seine zweite berufliche Laufbahn. Zu Anfang war er Arzt, jetzt ist er Autor (V. 1). Warum? Weil er Jesus begegnet ist. Seine neue Leidenschaft ist, die Geschichte des Mannes zu erzählen, der sein Leben verändert hat. Daneben tritt alles andere in den Hintergrund. Genau das macht Christen aus: Sie haben eine neue Leidenschaft – Jesus. Er hat erste Priorität in ihrem Leben.

Die Apostelgeschichte ist die Fortsetzung des Lukasevangeliums. Lukas beginnt mit einem kurzen Rückblick auf das vorhergehende Buch und dem Hinweis auf den Tod und die Auferstehung von Jesus (V. 3-5; Lukas 22–24). Man könnte versucht sein, diesen Rückblick zu überfliegen, würde hierbei jedoch etwas Wichtiges übersehen: Der erste Schritt auf dem Weg, etwas für Gott zu bewirken, ist die Zuversicht, die „… Gewissheit … dass er (Jesus) lebt“ (V. 3). Haben Sie diese Zuversicht?

Fragen Sie sich zu Beginn dieser Entdeckungsreise durch die Apostelgeschichte: Was ist meine wahre Motivation, Gott dienen zu wollen? Ist es etwa Dankbarkeit für alles, was er für mich getan hat? Ein Anliegen für die Nöte der Welt? Das Folgen einer Berufung? Das ist alles gut und richtig. Falls wir aber wie die Jünger etwas anderes auf der Tagesordnung haben, sei es persönlicher oder politischer Natur, dann ist das weniger gut. Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um zu beten und sich zu fragen: Habe ich mir Gottes Prioritäten zu eigen gemacht? Sie mögen zu diesem Zeitpunkt nur leicht verschobene Prioritäten haben, aber langfristig könnte Sie das vom richtigen Weg abbringen. Was mich an diesem Abschnitt am meisten fasziniert, ist der Einblick, den er uns in die Denkweise der Jünger gewährt: Kaum hatten sie die Gelegenheit, mit Jesus unter vier Augen zu reden, war ihr erstes Anliegen politischer Art (V. 6). Jesus wollte ihnen geistliche Vollmacht verleihen, damit sie die Welt verändern könnten (V. 8), aber den Jüngern ging es nur um politische Machtausübung (V. 6). Das soll sich mal einer vorstellen! Deswegen sagte Jesus klar, dass der Heilige Geist nicht dazu kommen würde, um sie berühmt zu machen. Stattdessen würde er die Jünger bevollmächtigen, um ihr Zeugnis wirksamer zu machen (V. 8