Nachtfahrt ins Grauen - Meike Messal - E-Book

Nachtfahrt ins Grauen E-Book

Meike Messal

4,8

Beschreibung

Im Wald bei Häverstädt wird eine grauenhaft zugerichtete Leiche gefunden. Das Opfer war an einen Baum gebunden und dann mehrmals mit einem Auto angefahren worden. Nach der Obduktion stellt sich heraus, dass es die junge Rechtsanwältin Pia Baumgarten war. Kurz darauf wird eine weitere junge Frau auf dieselbe Art umgebracht. Geht in Minden ein Psychopath um? Die Mindener Kommissarin Marlene Borchert und ihr Team erhalten Unterstützung von einer Gruppe Bielefelder Kollegen unter der Führung von Benno Erdmann. Gemeinsam arbeiten sie mit Hochdruck an der Aufklärung der Morde. Marlene und Benno waren einmal ein Paar, aber das stört ihre Ermittlungen nicht, bis Marlene den Mörder im Alleingang stellt und von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt wird ...

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Meike Messal

Nachtfahrt ins Grauen

Minden Krimi

Prolibris Verlag

Handlung und Figuren dieses Romans entspringen der Phantasie der Autorin. Darum sind eventuelle Übereinstimmungen mit lebenden oder verstorbenen Personen zufällig und nicht beabsichtigt. Nicht erfunden sind Institutionen, Straßen und Schauplätze in Minden und im Umland, mit Ausnahme des Albert-Schweitzer-Heims und einer Straße, möge der ortskundige Leser entdecken, welche es ist!

Die Autorin

Meike Messal wurde 1975 in Minden geboren. Nach dem Abitur lebte sie für einige Zeit in Israel und Südafrika und studierte in Hamburg Germanistik, Anglistik und Amerikanistik. Mittlerweile wohnt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in ihrer Heimat und unterrichtet an einem Mindener Gymnasium. Nachtfahrt ins Grauen ist ihr erster Kriminalroman.

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Alle Rechte vorbehalten,

auch die des auszugsweisen Nachdrucks

und der fotomechanischen Wiedergabe

sowie der Einspeicherung und Verarbeitung

in elektronischen Systemen.

© Prolibris Verlag Rolf Wagner, Kassel, 2015

Tel.: 0561/766 449 0, Fax: 0561/766 449 29

Titelfoto: © benjaminseemann / photocase.de

E-Book: Prolibris Verlag

E-Book ISBN: 978-3-95475-124-2

Dieses Buch ist auch als Printausgabe im Buchhandel erhältlich. ISBN: 978-3-95475-123-5

www.prolibris-verlag.de

www.facebook.com/Prolibris

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Was würdest du tun, wenn du nur noch einen Abend zu leben hättest? Einen einzigen Abend, einige wenige Stunden in Dunkelheit. Schließe die Augen. Hörst du sie, die Uhr? Sie tickt in deinem Kopf ... und schon jetzt beginnt die Zeit dir durch die Hände zu rinnen ... die Sekunden jagen. Gnadenlos.

Hast du schon einmal ein Tier gesehen, das weiß, es wird sterben? Es riecht das Blut an der Klinge des Schlächters. Es spürt, dies ist der Geruch des Todes und bäumt sich mit aller Macht dagegen auf. Versucht, panisch zu entkommen.

Es schreit und windet sich.

Wärst du wie dieses Tier? Nein? Du nicht? Du meinst, du würdest das Unausweichliche akzeptieren? Würdest Frieden schließen mit allen, die du liebst? Im Reinen mit dir und der Welt? Meinst, du könntest dem Tod aufrecht ins Auge blicken?

Wenn du das denkst, weißt du nichts vom Tod.

Denn du wärst wie das Tier. Zitternd vor Angst.

Ein Ertrinkender in einer Woge von Selbstmitleid und Grauen. Überspült von Entsetzen.

Genau wie es ihr ergehen wird. Siehst du sie dort? Mit ihrem aufgesetzten Lächeln und ihrem schwarzen Rock, der beim Gehen wippt?

Sie weiß es nicht. Sie weiß nicht, dass sie gleich sterben wird. Einen Abend noch ihres kleinen, erbärmlichen, falschen Lebens. Aber ihre Uhr tickt bereits, dröhnend und laut – dem Ende entgegen. Und wenn sie das begreift, wird sie sein wie das zur Schlachtbank geführte Tier. Sie wird versuchen, zu fliehen.

Doch das wird ihr nichts nützen. Der Henker wartet schon. Schließlich wird sie verstehen. Aber dann wird es zu spät sein. Ihre Uhr steht still. Bald. Ganz bald.

*

Sie strich gedankenverloren über ihren schwarzen Rock. Dann schlug sie energisch den Aktendeckel zu. Genug für heute!

Pia schlüpfte in ihre Pumps, die sie unter dem Schreibtisch ausgezogen hatte, und ging zur Tür. Ausnahmsweise war sie nicht die Letzte, die das Anwaltsbüro in der Mindener Innenstadt verließ. Ein Zimmer weiter konnte sie ihre Kollegin hinter der Glastür schemenhaft erkennen.

»Ich bin weg, bis morgen!«, rief sie ihr zu.

»Ja, und viel Spaß heute Abend mit Lars! Entspann dich und grübele nicht die ganze Zeit über Hohenstein nach!«

»Ich werde es versuchen!«

Pia ließ die Tür ins Schloss fallen und atmete tief die frische Sommerluft ein, während sie zu ihrem Auto ging. Nicht an ihren Klienten Falk Hohenstein zu denken, war schwierig. Dieser komplizierte Fall beschäftigte sie schon seit Wochen. Sie verdrängte ihre Gedanken an Hohenstein und stellte sich stattdessen Lars vor. Sofort huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.

Lars würde heute kein Fußball schauen. Und das, obwohl Deutschland im Achtelfinale der Weltmeisterschaft gegen Algerien spielte. Nein, er wollte den Abend mit ihr verbringen. Gerne mit ihr verbringen, so hatte er es gesagt. Und sie glaubte, er hatte es auch so gemeint. Ganz sicher war sie sich allerdings nicht mehr.

Manchmal, wenn Lars sich nicht beobachtet fühlte, ertappte Pia ihn dabei, wie er gedankenverloren ins Leere starrte. Er war zerstreut, und oft musste sie Dinge wiederholen, weil er nicht richtig zuhörte. Was war bloß mit ihm los? Oder war er einfach nur genervt von ihrer Arbeit, die sie im Moment so stark in Beschlag nahm?

Ohne es wirklich zu bemerken, fuhr Pia von der Innenstadt nach Dützen zu ihrem kleinen Haus, in dem sie seit einem halben Jahr zusammen mit Lars wohnte. Sie beide arbeiteten sehr viel, sodass sie sich nur selten sahen. Deshalb hatten sie den Montag eingerichtet, falls sie selbst am Wochenende keine Zeit füreinander gefunden hatten – ein Abend nur für sie zwei. Egal, wer oder was da draußen etwas von ihnen wollte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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