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Felix Klemme

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Beschreibung

Diät-frei abnehmen: Deutschlands erfolgreichster Life-Coach Felix Klemme zeigt, warum psychische/emotionale Gründe die Hauptursache für Übergewicht darstellen und bietet einfache Übungen und Selbsttests zur Auflösung von Selbstblockaden an. Ernährung und Bewegung allein genügen nicht. Der bekannte und gefürchtete JoJo-Effekt zeigt, dass die Gründe meistens tiefer liegen. Warum ernähre ich mich auf eine bestimmte Art? Welcher Ernährungstyp bin ich? Welche Glaubenssätze lassen mich immer wieder am "inneren Schweinehund" scheitern und verhindern, dass ich mich ausreichend bewege? Der Diplom Sportwissenschaftler und ausgebildete Psycho-Neuro-Immunologe bezieht in seinem ganzheitlichen Ansatz Umfeld, Lebensraum und die Biografie des Menschen mit ein. Das Natural Network hat maßgeblichen Anteil an unserem Essverhalten. In unserer Kindheit, Jugend oder sogar im Erwachsenenalter bilden wir häufig wegen kleinerer oder auch größerer Traumata einseitige oder abwertende Glaubenssätze über uns selbst. All dies muss erkannt und geklärt werden, damit nachhaltiges Abnehmen gelingen kann. Diäten sind oberflächliche und wenig nachhaltige Eingriffe in unser System. Abnehmen geht auch ohne zu hungern, ohne komplizierte Diäten vollkommen diät-frei. Wer abnehmen will, kommt nicht um die Welt der Emotionen und Gefühle herum. Sie sind es, die unser Verhalten maßgeblich beeinflussen und durch unser Unterbewusstsein lenken. Ein überzeugender Ratgeber, der Abnehmen und Selbstfindung auf einmalige Weise miteinander verbindet.

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Felix Klemme

Natürlich abnehmen

Wie wir uns von negativen Emotionen befreien können, die unser Essverhalten beherrschen

Knaur e-books

Über dieses Buch

Diät-frei abnehmen: Deutschlands erfolgreichster Life-Coach Felix Klemme zeigt, warum psychische/emotionale Gründe die Hauptursache für Übergewicht darstellen und bietet einfache Übungen und Selbsttests zur Auflösung von Selbstblockaden an.

Ernährung und Bewegung allein genügen nicht. Der bekannte und gefürchtete Jo-Jo-Effekt zeigt, dass die Gründe meistens tiefer liegen. Warum ernähre ich mich auf eine bestimmte Art? Welcher Ernährungstyp bin ich? Welche Glaubenssätze lassen mich immer wieder am »inneren Schweinehund« scheitern und verhindern, dass ich mich ausreichend bewege?

Der Diplom Sportwissenschaftler und ausgebildete Psycho-Neuro-Immunologe bezieht in seinem ganzheitlichen Ansatz Umfeld, Lebensraum und die Biografie des Menschen mit ein. Das Natural Network hat maßgeblichen Anteil an unserem Essverhalten. In unserer Kindheit, Jugend oder sogar im Erwachsenenalter bilden wir häufig wegen kleinerer oder auch größerer Traumata einseitige oder abwertende Glaubenssätze über uns selbst. All dies muss erkannt und geklärt werden, damit nachhaltiges Abnehmen gelingen kann. Diäten sind oberflächliche und wenig nachhaltige Eingriffe in unser System. Abnehmen geht auch ohne zu hungern, ohne komplizierte Diäten vollkommen diät-frei. Wer abnehmen will, kommt nicht um die Welt der Emotionen und Gefühle herum. Sie sind es, die unser Verhalten maßgeblich beeinflussen und durch unser Unterbewusstsein lenken.

Ein überzeugender Ratgeber, der Abnehmen und Selbstfindung auf einmalige Weise miteinander verbindet.

Inhaltsübersicht

Vorwort – Warum ich dieses Buch geschrieben habeEinleitungÜbergewicht – der große Markt der Industrie1 Was ist Übergewicht?Das metabolische SyndromWoher kommt Übergewicht?Schubladen, die unser Leben einfacher machenDer Einfluss deines Lebens auf dein ÜbergewichtWarum es so schwer ist, sich mit Verboten oder Verzicht aus dem Übergewicht zu befreienPRAXISBEISPIEL – Suche, Sucht und BelohnungDer Einfluss pränataler Prägungen: Wie wir im Mutterleib auf das Leben vorbereitet und programmiert werdenDeine Basis. Wie deine Darmgesundheit Einfluss auf das Körpergewicht und deine Gesundheit nimmtWie gesund ist dein Darm?Warum dein Darm dein Gehirn steuertWarum dein Darm die Macht hat, dein Verhalten zu steuernVerschiedene Arten von HungerPhysiologischer HungerEine besondere Form von Hunger – emotionaler Hunger2 Emotionen als Ursache von ÜbergewichtGefühl und Emotion – Was ist der Unterschied?Emotionen sind die Sprache unseres KörpersWarum wir nicht tun, was wir (besser) wissenUnser Unterbewusstsein – das Archiv des LebensGefühle – der Cocktail unserer EmotionenÜBUNG – Ruhe findenWie wir Lebenserfahrungen in unserem Körper über Emotionen speichernPRAXISBEISPIEL – Warum Schokolade gegen Angst und Einsamkeit hilftLösungsstrategie »Flucht«ÜBUNG – Gefühle erfahrenWarum Emotionen die Macht haben, Übergewicht auszulösenWarum Schokolade, Chips, Wein und Co. sinnvoll und nützlich sindPRAXISBEISPIEL – Warum Emotionen die Macht haben, dich daran zu hindern, dein Wunschgewicht zu erreichenBewusstsein und Unterbewusstsein – sei auf der HutWas es bedeutet, ein Geschenk zu bekommenMehr SelbstbewusstseinEmotionen und Energien erkennenWas ist eigentlich Energie?Essen als LösungEssen gegen EinsamkeitÜBUNG – HerzverbindungEssen, um Wut zu unterdrückenEssen gegen Traurigkeit oder SchmerzEssen als LiebesersatzEssen gegen AngstEssen aus FrustEssen aus LangeweileÜBUNG – Soforthilfe bei Langeweile3 Wie du dich aus negativen Emotionen löst, die dein Essverhalten beherrschenDer ScheiselÜBUNG – Manipulierende Verhaltensmuster enttarnenÜBUNG – Mach dir deinen Scheisel klar!Notiere dir deine Antworten auf folgende Fragen:Erkenne deine Emotionen und lerne sie anzunehmenDer emotionale EssensplanZeit für deine OffenbarungScheinbar endlose EnergieSchuldgefühle fressen EnergieWas Annehmen bedeutet und wie es funktioniertPRAXISBEISPIEL – Wut lösenWarum viele Menschen nicht in die Veränderung gehenWie du dir selbst hilfstWieso wir durch die Zeit reisen und dabei unsere Zukunft verändern könnenÜBUNG – Reise in die VergangenheitÜBUNG – Reise in die ZukunftDrei PRAXISBEISPIELEDer innere Dialog: Dein Gehirn spricht mit dirAuf der Suche nach dem erlösenden ExpertenWas Essen mit Liebe zu tun hatWarum die Liebe so wichtig istDas Wunder des Mitfühlens und die Gefahr des MitleidsÜBUNG – Mitgefühl für dich selbstGefühle, die du dir nicht erlaubst, erzeugen eine Leere, die gefüllt werden willWie du Gefühle fühlen kannst, die dir fehlen oder die du dir nicht erlaubstÜBUNG – Gefühle findenWas dich von deiner Freiheit trenntDer Zweifler und ErhalterDer Kämpfer und BesserwisserDer Abenteurer und ForscherGefangene Emotionen befreien. Gefangen im Gefühl – Gefangen im eigenen KörperÜBUNG – Gefühle freilassenWarum es sinnlos ist, gegen »schlechte« Gefühle zu kämpfenÜBUNG – Niederlage für SiegerVerzicht vs. GewinnÜBUNG – Mot(ivat)orÜBUNG – HerzenswünscheWarum dich Nachdenken fast immer blockiertÜBUNG – Die Kraft der VisionäreWieso »Reinfühlen« die Macht hat, dein Leben zu verändernDein Herz denktÜBUNG – HerzverbindungVergeben und frei seinDir selbst vergebenÜBUNG – (Schuld-)Gefühle vergebenMissbrauch – Vergebung kann Befreiung seinDas kannst du tun, um jemandem zu vergebenEine Einladung zur LiebeÜBUNG – Härte ist nicht StärkeAusblickWeitere HilfeHinweiseDankZum Autor
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Vorwort – Warum ich dieses Buch geschrieben habe

Mit diesem Buch möchte ich eine Lanze brechen für alle Menschen, die an Übergewicht leiden, sich in ihrem Körper nicht wohl- oder hilflos und verzweifelt in ihm gefangen fühlen. Ich bin es leid, dass so vielen übergewichtigen Menschen weisgemacht wird, nur durch Sport, eiserne Disziplin, Verzicht und Härte ihr Gewicht reduzieren zu können. Ich bin es ebenso leid, dass Übergewichtigen gesagt wird, dass sie einfach nur weniger oder anders essen sollen. Oft wird ihnen unterstellt, sie seien faul oder dumm. Wenn es so einfach wäre, etwas am Verhalten zu verändern, wären sie die Allerersten, die genau das tun würden. Doch es gibt etwas sehr Mächtiges, das sie daran hindert. Wer ausschließlich versucht, die Ernährung umzustellen, und krampfhaft mit Sport und Bewegung alles daransetzt, Kalorien zu verbrennen, wird auf dem Weg zum Wohlfühlgewicht scheitern.

 

Niemand ist »schuld« an seinem Übergewicht. Und es ist auch nicht mit »abends keine Kohlenhydrate« oder irgendeiner Reduktionsdiät getan. Diäten sind zum Scheitern verurteilt, da sie die Ursache und Entstehung des Übergewichts außer Acht lassen. Ich habe dieses Buch geschrieben, um dir aufzuzeigen, dass jedes Übergewicht eine Geschichte und damit Ursachen hat und warum du in bestimmte Essverhaltensmuster kommst. Wenn du unbewusstes Verhalten erkennst, kannst du auch die Emotionen erkennen, die dich zum Essen verführen. Sie haben die Macht, dein (Ess-)Verhalten und deine Gesundheit maßgeblich zu beeinflussen und dich in deinem Körper gefangen zu halten. Die Auseinandersetzung und das Erlösen von unterdrückten, ausgeschlossenen oder verborgenen Emotionen bringt dir Freiheit und Leichtigkeit zurück.

 

Diese Erkenntnis verdanke ich auch meinen Klienten, denen ich an dieser Stelle für all ihre Offenheit und die Offenbarung ihrer Emotionen danke, die sie mit mir geteilt haben. Der Moment, in dem wir unsere verborgenen Ängste, unterdrückte Trauer oder Scham, schmerzliche Erfahrungen, Wut oder Ekel aufdecken und uns diese Gefühle voll und ganz erlauben, ist der Schritt in die Freiheit und in ein neues Lebensgefühl. In diesem Buch werde ich dir aufzeigen, warum Emotionen immer Einfluss auf das Übergewicht haben. Mithilfe vieler Übungsanleitungen und Fragen wirst du Möglichkeiten von mir bekommen, dich von Emotionen zu befreien, die dein Essverhalten beherrschen und dich daran hindern, in deinem Wunschwohlfühlkörper zu sein. Ich wünsche dir ganz viel Vorfreude und Neugierde auf das, was du durch dieses Buch für dich lösen und erfahren darfst.

 

Von Herzen,

Felix

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Einleitung

Die Ursachen für ein zu hohes Körpergewicht sind komplex und bei Weitem vielfältiger, als ein Blick erkennen lässt, der sich ausschließlich auf Nahrung und Bewegung richtet. Wer Übergewicht begreifen will, hat die Verantwortung, den Menschen als komplexes und ganzheitliches Lebewesen zu betrachten. Das Gewicht eines Menschen ist nicht nur anhand der Kalorienaufnahme, des Kalorienverbrauchs, unserer täglich gemachten Schritte, in Kilogramm, Bauchumfang, Blutdruck und Blutwerten zu bemessen. Das größte Paradox unserer modernen Zeit ist, dass wir uns viel zu sehr auf das fokussieren, was wir messen können, und dabei den größten Einflussfaktor auf unsere Gesundheit nicht berücksichtigen. Auch und womöglich gerade deshalb, weil wir diesen Faktor nicht in Zahlen zum Ausdruck bringen können. Genau dieser Parameter ist aber der Taktgeber und Regulator für Essverhalten, Motivation, Immunsystem, Antrieb, Schlafverhalten, Fruchtbarkeit, Stresswahrnehmung und Stressregulation. Ich spreche von unseren Emotionen.

Jede Emotion reguliert und verändert unsere gesamte Körperchemie und damit alle oben genannten Faktoren. Bis heute können wir Wut, Angst, Freude oder Glück nicht einheitlich bemessen oder ihre chemischen Strukturen klar definieren. Schon deshalb nicht, weil Emotionen individuell unterschiedlich erlebt werden und damit eine individuell unterschiedliche Auswirkung auf die Körperchemie eintritt. Wissenschaftlich eindeutig belegt ist allerdings, dass chronischer Stress oder traumatische Lebensereignisse unseren Stoffwechsel nachhaltig verändern, Entzündungen im Körper verursachen und damit Übergewicht und auch Krankheiten auslösen können.

Die Psychoneuroimmunologie (»PNI«) befasst sich als moderne Wissenschaft auf ganzheitliche Art und Weise mit der Komplexität von Gesundheit. Diese Komplexität ist megaspannend und einer der Gründe, warum ich mich schon ab dem Jahr 2008 zwei Jahre lang in PNI habe ausbilden lassen. Seit über nunmehr zehn Jahren arbeite ich als Life Coach, habe mein eigenes Coachingkonzept entwickelt und dabei weitere Faktoren und Aspekte hinzugezogen, die den Rahmen der Psychoneuroimmunologie erweitern. Das von mir entwickelte Modell des Natural Network umfasst unser direktes Umfeld – Familie, Freunde, Ausbildung, Beruf und Lebensraum –, das aus meiner Sicht maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit oder eben auch Krankheit hat. Ich habe mich intensiv mit wissenschaftlichen Studien und Schriften auseinandergesetzt, um den Menschen als komplexes, ganzheitliches und (mit-)fühlendes Wesen zu verstehen. Dabei sind mir immer wieder Studien und Erfahrungsberichte über den massiven Einfluss von Gedanken und Emotionen auf unsere Gesundheit begegnet. Nach wie vor wird in unserer Gesellschaft diesen gesundheitlichen Auswirkungen viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Oft genug werden sie als unwichtig abgetan oder sogar ins Lächerliche gezogen und nicht selten in die nach wie vor sehr negativ besetzte »Esoterikecke« abgeschoben.

An dieser Stelle möchte ich den Begriff »Esoterik« einmal überprüfen. Das Wort »Esoterik« kommt aus dem Griechischen: Esōterikós bedeutet »innerlich« oder »dem Inneren zugehörig«. Diese Definition ist im spirituellen Sinne zu kurz gegriffen, gibt aber einen Hinweis in die richtige Richtung. Wenn ich also von Emotionen spreche, beziehe ich mich auf das Innere des Menschen. Emotionen und Gedanken, die durch Nervenimpulse, Hormone und Neurotransmitter transportiert und von Organ zu Organ übermittelt werden. So zum Beispiel vom Gehirn zur Nebennierenrinde, wo Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet werden, die wiederum Einfluss auf den Stoffwechsel und das Immunsystem haben. Stress und Hormonausschüttung entstehen nicht nur dann, wenn wir diesen Stress tatsächlich in unserer Außenwelt erleben, sondern auch dann, wenn wir an etwas denken, das uns gedanklich stresst. Wir sind also in der Lage, »innerlich« Reaktionen und Stoffwechselprozesse in Gang zu setzen, die unabhängig von der Außenwelt sind. Das ist hinlänglich durch die Wissenschaften der Neurologie, Neuroendokrinologie und Endokrinologie untersucht und belegt worden. Jedes Gefühl, das wir empfinden, wird in uns selbst spürbar und erlebbar. Ohne unsere Gefühle könnten wir weder die Welt um uns herum noch uns selbst ganzheitlich erfahren.

 

Unsere Gedanken und Gefühle werden durch Erfahrungen beeinflusst, die wir zuvor in unserem Leben gemacht und die uns geprägt haben. Bei dieser Prägung nimmt die Kindheit eine besondere Rolle ein, insbesondere bei Erfahrungen, während derer wir intensiven Stress erlebt haben. Wir entwickeln (vor allem unbewusst) Verhaltensmuster, die uns davor »schützen«, erneut schmerzhafte Erfahrungen zu machen. Genau dieses unbewusste Verhalten ist es, was uns lenkt und nicht nur in Bezug auf unser Essverhalten beeinflusst. Wer sein Wohlfühlgewicht erreichen und nachhaltig halten will, muss sich mit seinen unbewussten »Programmen« auseinandersetzen, die sich oft über viele Jahre verfestigt haben. Wer sich allein auf Ernährung und Bewegung fokussiert, wird dabei wieder in alte Verhaltensmuster verfallen, und die Wahrscheinlichkeit dafür ist umso größer, je intensiver die Lebensereignisse der Vergangenheit waren.

Übergewicht ist aus meiner Sicht immer ein Zeichen von nicht verarbeiteten Emotionen, die im Körper gefangen sind und damit ein meist unbewusst gelerntes Verhalten auslösen.

Dabei ist Verhalten nicht nur Ess- und Bewegungsverhalten, sondern beispielsweise auch die Entscheidung, abends regelmäßig vor dem Fernseher zu sitzen. Auch Fernsehen ist ein Verhalten, das bei häufigem Konsum Übergewicht verstärken kann.

 

Ich möchte dich zu einer Reise deiner »Offenbarung« einladen. Einer Reise, auf der sich die Emotionen offenbaren, die dich in ein (Ess-)Verhalten lenken, das dich daran hindert, in dem Körper zu leben, den du dir so sehr wünschst. Mit deiner Bereitschaft, dich für deine emotionale Welt zu öffnen, wirst du die größtmögliche Chance bekommen, dich auf den Weg zu dir selbst und zu deinem Wohlfühlgewicht zu machen. Wir nehmen etliche wissenschaftliche Erkenntnisse mit auf die Reise, die dir helfen werden, dein Bewusstsein zu schärfen und deinem Verstand Antworten zu geben. Zudem werden wir mit deinem Unterbewusstsein und deinen Emotionen arbeiten, um gespeicherte hinderliche Programme aufzudecken. Dadurch wirst du die blockierenden Effekte versteckter und gut verschlossener Verhaltensmuster lösen, die dir schaden. Ja, du kannst dich daraus befreien. Durch die Verbindung deines bewussten Verstandes und deines emotionalen Unterbewusstseins kann dein Weg in die Leichtigkeit und zu deinem Wohlfühlwunschkörper beginnen und nachhaltig erhalten bleiben. Ich werde dich auf dieser Reise erwartungsfrei, in voller Klarheit und sensibel begleiten.

Wenn du in diesem Buch Ernährungstipps, Rezepte oder Trainingsanleitungen erwartest, wirst du dazu nichts finden, denn jetzt geht es darum, die Ursachen zu verstehen, die Übergewicht auslösen, und sie an der Wurzel zu packen. Gesundes, natürliches Essen und richtiges Training sind super, aber das allein wird nicht dazu führen, dich nachhaltig vom Übergewicht (oder auch Untergewicht) zu befreien. Es geht um viel mehr. Es geht um die Macht der Emotionen – wie sie entstehen, warum sie die Macht besitzen, uns zu beherrschen, und was wir tun können, um uns von denjenigen Emotionen zu befreien, die uns im Übergewicht, in Schmerzen oder Krankheit gefangen halten.

Ich wünsche allen, die dieses Buch lesen, einen verständnisvolleren und bewussteren Umgang mit sich selbst, mit anderen Übergewichtigen – ja, generell mit allen Menschen. Wenn wir erkennen, welche Emotionen uns zu welchem Verhalten bringen, können wir darauf Einfluss nehmen und unser Leben in neue Richtungen lenken. Mit diesem Buch gebe ich dir Möglichkeiten an die Hand, die Richtung in deinem Leben neu zu bestimmen und selbstbestimmt neue Wege zu gehen. Ich wünsche dir offene Neugierde und eine Portion Vorfreude, dich auf dieses Buch und dich selbst einzulassen, und einen erkenntnisreichen und befreienden Weg auf dieser Reise. Es hält womöglich etwas Wundervolles für dich bereit. Ein Tipp vorab: Um deine neuen Erkenntnisse für dich festzuhalten und zu verstärken, besorg dir ein Heft oder Notizbuch und notiere dir alle Punkte, die für dich wichtig sind. Gib dir die Möglichkeit, direkt in die Veränderung zu gehen, denn Veränderung ist aktiv und beginnt bereits, indem du dir einiger Dinge bewusst wirst. Wenn du dir Fragen selbst beantwortest und die Übungen machst, die ich dir später vorstelle, bist du bereits einen riesigen Schritt weiter.

Übergewicht – der große Markt der Industrie

Auch heute noch wird Übergewicht nicht ganzheitlich betrachtet und dadurch häufig falsch behandelt. Übergewicht ist nicht die Ursache, sondern das Symptom! Es gibt wohl kaum einen Bereich im Wellness-, Fitness- und Schönheitssektor, der so viel Verwirrung schafft, Mythen und Legenden bereithält wie das Thema Abnehmen. Kein Wunder, denn dahinter verbirgt sich eine riesige Industrie, die darauf wartet, neue Kunden zu gewinnen und an ihnen viel Geld zu verdienen. Dabei kann man zwei Arten von Kunden unterscheiden. Die einen sind die, die eine schnelle und einfache Lösung wollen. »Schnell und einfach« hat eine starke psychologische Wirkung, denn unser Gehirn liebt es, möglichst ohne große Anstrengung etwas zu bekommen. Wenn in diesem Zusammenhang auch noch ein teures Preisschild am Angebot hängt, hat dies eine weitere psychologische Wirkung, weil dadurch das Gefühl von Exklusivität entsteht. Ein oft genutzter psychologischer Marketingtrick, der vermitteln will, dass Teures auch wertvoll, also wirksam sein muss. Wie man bei mir im Rheinland sagt: »Wat nix kost, dat is nix!« Hochdeutsch bedeutet das, was nichts kostet, ist auch nichts.

Exklusive Abos mit Blitzdiäten inkl. Trainingsplan oder Werbeversprechen, die mit einmal Bewegung pro Woche einen Traumkörper vermitteln, sind aus meiner Sicht unseriös und führen meist zu Enttäuschungen, weil die Werbung entweder gar nicht hält, was sie verspricht, oder aber die Ergebnisse nur von kurzer Dauer – weil im Alltag nicht umsetzbar – sind.

Ich möchte dafür sensibilisieren, dass wir unseren Körper nur begrenzt »beschleunigen« können. Eine Veränderung hängt immer davon ab, wie viel Energie unserem Körper zur Verfügung steht und wie viel Zeit er bekommt, sich zu regenerieren, um sich an eine neue Belastung oder neue Bedingungen anzupassen. Unser Körper ist dabei unsere Kompassnadel, die uns die Richtung weist. Schnelles Abnehmen führt in den meisten Fällen auch wieder zu schneller Gewichtszunahme. Die meisten Diäten verursachen aufgrund dieses Prinzips Resignation und Frustration und zerstören die Motivation.

Die andere Gruppe, die für die Industrie interessant ist, sind Menschen mit unzähligen gescheiterten Abnehmversuchen. Diese Gruppe ist zumeist so verzweifelt, dass man ihr nahezu alles verkaufen kann. Pillen, die die Aufnahme von Fett im Körper verhindern sollen; Bauch-weg-Gürtel; Bestrahlung, wodurch angeblich Körperfett verschwindet, oder andere verrückte Dinge, die im schlimmsten Fall sogar gesundheitsgefährdend sind. Bedenklich finde ich immer auch Produkte, die man ein Leben lang zu sich nehmen soll, wie zum Beispiel Abnehmshakes. Auch die Zahl der Bewegungsangebote, die mit dem Versprechen von »einmal wöchentlichem effektivem Kurztraining« werben, ist in den letzten Jahren rasant angestiegen.

Eine weitere Explosion hat es im Industriezweig der Nahrungsmittel in Bezug auf sogenannte Superfoods gegeben. Auch das wird von der Werbung genutzt, um die Hoffnung auf einfaches Abnehmen und den angestrebten Wunschkörper zu schüren.

Der Erfolg aller drei Produktkategorien ist ein Zeichen der Verzweiflung, Sehnsucht oder auch Unwissenheit bezüglich dessen, was ein gesunder Körper benötigt, um einen natürlichen und nachhaltigen Weg des Abnehmens zu gehen. Die Industrie setzt ihren Fokus nachvollziehbarerweise auf Bewegung und Ernährung, weil damit Produkte verkauft werden können. Allerdings wird der wichtigste Aspekt für ein gesundes und nachhaltiges Abnehmen nicht berücksichtigt: die Auswirkungen von Psyche und Emotionen. Würde man diesen beiden Bereichen Aufmerksamkeit schenken, dann würden sehr viele Menschen echte Abnehmlösungen bekommen. Dies ist nach wie vor eins der größten Probleme unserer modernen Zeit. Denn wir erforschen selten den Weg der Entstehung eines Ungleichgewichts und betreiben damit keine Ursachenforschung darüber, was unser Körper uns zeigen will.

 

Über die Arbeit mit Emotionen und Gefühlen lassen sich Glaubenssätze und festgefahrene Verhaltensmuster und sogar traumatische Lebenserfahrungen lösen. Das erfordert die Auseinandersetzung, das Coaching und das Arbeiten an sich selbst. Weil die menschliche Psyche sehr komplex ist, braucht es ein ganzheitliches Konzept, um Übergewicht in seiner Gesamtheit zu beleuchten und die Auslöser und Ursachen zu offenbaren. Jedes Übergewicht hat seine ganz individuelle Geschichte, und es bedarf einer umfassenden Arbeit mit den Menschen, um ihnen den Weg zu einem nachhaltigen Wohlfühlkörper zu ermöglichen.

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1Was ist Übergewicht?

Wie schnell sind wir doch dabei, uns und andere als übergewichtig zu betrachten. Aber was genau ist Übergewicht, und ab wann kann man überhaupt von Übergewicht reden? Wer befindet sich über seinem persönlichen … ja, was denn … Idealgewicht?

Wenn wir uns die Definitionen von Übergewicht ansehen, so gibt es dabei aktuell nur einen einzigen Parameter, der Übergewicht definiert – den Body-Mass-Index (BMI), bei dessen Berechnung ausschließlich Körpergröße und Körpergewicht zugrunde gelegt werden. Der BMI errechnet sich aus dem Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße (in Metern) zum Quadrat. Nach den Richtlinien der deutschen Adipositas Gesellschaft gilt ein Mensch als übergewichtig, dessen BMI größer ist als 25. Somit wäre ich mit meinen 89 kg bei einer Körpergröße von 1,88 Meter also auch schon übergewichtig. Der BMI ist ein aus meiner Sicht ungenügender Messwert, da er weder den Anteil des Körperfetts noch den Anteil der Muskelmasse miteinbezieht. Menschen, die beispielsweise aufgrund von körperlicher Fitness eine größere Muskelmasse haben, werden demzufolge auch einen deutlich höheren BMI erreichen.

Jetzt kann man zur Verteidigung sagen, dass sich jemand mit einem fitten Körper selbst nicht als übergewichtig bezeichnen würde. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man mit den Angaben über den persönlichen BMI beispielsweise bei Krankenkassen oder auch anderen Versicherungen – wie in meinem Fall – als übergewichtig eingestuft wird und damit in eine höhere Risikogruppe fällt. Schwierig, weil als Bemessungsgrundlage nur ein einziger Wert verwendet wird, der zudem wenig aussagekräftig ist. Deshalb möchte ich an dieser Stelle die gängige Praxis verlassen und stattdessen den Blickwinkel auf Übergewicht erweitern.

 

Wer Übergewicht ganzheitlich betrachtet, wird erkennen, dass es sich dabei nur um ein Symptom handelt. Unter einem Symptom verstehe ich ein Zeichen des Körpers, das uns darauf aufmerksam machen möchte, dass etwas in uns oder außerhalb von uns aus dem Gleichgewicht geraten ist. Es ist wichtig, von Beginn an zu verstehen, dass Übergewicht immer innere und äußere Einflussfaktoren mit sich bringt. Das Finden der Ursache, also das Aufspüren des eigentlichen Auslösers für das Symptom, ist der wichtigste Teil der Arbeit auf dem Weg zum Wohlfühlgewicht. Hier liegt für mich auch die Definition von Übergewicht: Übergewicht lässt sich nicht allein mithilfe des BMI bemessen. Übergewicht entsteht, wenn das (Ess-)Verhalten so aus dem Ruder läuft, dass du dich in deinem Körper nicht mehr wohlfühlst (das kann natürlich auch bei Untergewicht so sein) und gesundheitliche wie psychische Beeinträchtigungen entstehen. Das Wohlfühlgewicht hingegen ist ein Gewichtsbereich, mit dem du dich rundum gut fühlst und gesundheitlich im grünen Bereich bist.

 

Es ist offensichtlich, dass Ernährung und Bewegung bei der Entstehung von Übergewicht eine entscheidende Rolle spielen. Ausschließlich diese beiden Faktoren zu betrachten ist allerdings nicht ausreichend, da sie nur einen kleinen Ausschnitt dessen wiedergeben, wie Übergewicht wirklich entsteht. Wer sich beim Abnehmen nur auf Ernährung und Bewegung beschränkt, arbeitet nur an den Symptomen, aber nicht an den Ursachen. Immer mehr Menschen leiden an Stoffwechselerkrankungen, Unterfunktion von Organen, wie zum Beispiel der Schilddrüse, und die Anzahl an Autoimmunerkrankungen wächst seit Jahren stetig. Das Fatale daran ist, dass die meisten Betroffenen glauben, keine Chance zu haben, sich mit einer Stoffwechselerkrankung von ihrem Übergewicht befreien zu können, und noch weniger eine Möglichkeit sehen, ihre Krankheit zu überwinden.

Übergewicht wie auch Autoimmunerkrankungen haben physische und psychische Komponenten. Die physischen sind die klar messbaren Parameter wie Gewicht, Körperfettanteil, Bauchumfang, Blutdruck, Blutwerte oder Darmgesundheit. Das Gemeine daran ist, dass die Betroffenen häufig gar keine Veränderungen wahrnehmen. Ein erhöhter Blutdruck ist nicht für jeden spürbar. Chronische Entzündungen im Körper merkt man auch nicht zwingend, und Dysfunktionen im Darm sind weitverbreitet. Das alles kann im Laufe der Zeit aber zu gesundheitlichen Problemen führen. Kommen zu einem erhöhten Bauchfettanteil noch andere Risikofaktoren dazu, können Durchblutungsstörungen und Folgeerkrankungen auftreten.

Das metabolische Syndrom

Anhand verschiedener Untersuchungsparameter lassen sich Aussagen und Einschätzungen zum Gesundheitszustand treffen. Wir alle wissen, dass ein zu hohes Körpergewicht das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöht. Das sogenannte metabolische Syndrom ist eine Bezeichnung für das Zusammentreffen mehrerer (messbarer) Risikofaktoren, aus denen im Zusammenhang mit Übergewicht verschiedene Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen können. Einige Studien weisen zudem darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen extremem Übergewicht, metabolischem Syndrom und der Entstehung von gewissen Krebsarten besteht. Im Folgenden gebe ich eine Übersicht darüber, was nach Definition der International Diabetes Foundation (IDF) ein metabolisches Syndrom definiert – ein erhöhter Bauchumfang und mindestens zwei weitere Faktoren der Punkte 1 bis 4:

 

Bauchumfang:

Bei Männern ≥ 94 cm

Bei Frauen ≥ 80 cm

Nüchternblutzuckerwerte von > 100 mg/dl (> 5,6 mmol/l) oder diagnostizierter Diabetes mellitus,

erhöhte Triglyceridwerte > 150 mg/dl (> 1,7 mmol/l) oder bereits eingeleitete Therapie zur Senkung der Triglyceride,

niedrige HDL-Werte < 40 mg/dl (< 1,05 mmol/l) bei Männern und < 50 mg/dl (< 1,25 mmol/l) bei Frauen oder bereits eingeleitete Therapie zur Erhöhung des HDL,

Bluthochdruck (ab > 130 mmHg systolisch und > 85 mmHg diastolisch) oder bereits behandelte Hypertonie.

Sollte ein metabolisches Syndrom vorliegen, erhöht sich die Gefahr verschiedener Erkrankungen, die ich oben beschrieben habe. Das Gute ist, dass ein metabolisches Syndrom auf natürliche Art und Weise zurück zum gesunden Zustand geführt werden kann. Entscheidend dabei sind natürliche Bewegung, natürliche Ernährung und das Erkennen von Emotionen, die ein Verhalten auslösen, das Übergewicht begünstigt oder verstärkt. Ein metabolisches Syndrom entsteht durch mindestens einen der folgenden Faktoren, wobei meist eine Kombination aller Faktoren zusammenkommt:

 

eine chronisch zu hohe Energiezufuhr über die Ernährung,

ein chronischer Mangel an regelmäßiger Bewegung und

chronischer erlebter oder erdachter Stress.

Meist beeinflussen sich die drei Bereiche gegenseitig oder verstärken sich untereinander. Entscheidend ist deshalb, ganzheitlich zu arbeiten und auf allen Ebenen Veränderungen anzugehen. Schritt für Schritt und immer unter Berücksichtigung des persönlichen Umfelds und der persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Stress ist das Gaspedal für Übergewicht. Stress kann im Körper und außerhalb des Körpers entstehen.

Stress, der zum Beispiel durch Zeitdruck oder Ärger entsteht, kann dazu führen, entweder mehr zu essen, sich weniger zu bewegen – oder beides zu tun. Deshalb ist es, wenn man abnehmen möchte, immer erforderlich, äußere und innere Stressauslöser aufzudecken und zu lösen. Stress kann nicht nur durch unser Umfeld und unsere Gedanken ausgelöst werden, sondern auch durch bestimmte Nahrungsmittel, die Entzündungen provozieren, wodurch unser Immunsystem aktiviert und so dem Körper Energie geraubt wird.

Ein Darm, der nicht optimal verdauen und Nährstoffe aufnehmen kann, wird im Körper auf Dauer Energiemangel oder Entzündungen erzeugen. Ebenso wichtig ist es, dass andere Organe wie Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse optimal arbeiten. Kann die Bauchspeicheldrüse aufgrund einer zu großen Menge kalorienreicher Kost nicht ausreichend Verdauungsenzyme in den Darm abgeben, wird dies dazu führen, dass der Darm Nährstoffe und Nahrungsbestandteile nicht optimal aufspaltet und verdaut. Die Folge ist dann wieder Energiemangel, weil dem Körper wichtige Bausteine fehlen, die der Darm unseren Körperzellen nicht zur Verfügung stellen kann. Auch das ist Stress für unseren Körper. Wenn wir müde und abgeschlagen sind, fehlen uns Antrieb und ausreichend Kraft. Dieser Energiemangel macht sich dann auch für unser Umfeld bemerkbar. Gibt es daraufhin Konflikte, wird unser innerer, biochemischer Stress außerhalb unseres Körpers verstärkt und bildet sich wiederum in unserem Körper ab.

Unsere äußere Welt bedingt unsere innere Welt und umgekehrt. Haben wir im Körper Stress, so wird sich dies in unserem Verhalten zeigen. Erleben wir Stress um uns herum, wird dieser Stress entsprechend Stresshormone in uns auslösen und unsere Biochemie verändern. Innerer wie äußerer Stress nehmen Einfluss auf unser Befinden und unsere Gesundheit.

Übergewicht ist die Summe aus innerem und äußerem Stress.

Ich werde im Laufe dieses Buches aufzeigen, wie du dich vom Übergewicht befreien kannst. Und nicht nur vom Übergewicht. Wenn du deinen Emotionen und Gefühlen liebevoll begegnest, wirst du nicht nur ein Ess- und Bewegungsverhalten entwickeln, das dazu führt, dass du abnimmst und dich annimmst. Das Lösen emotionaler Blockaden wird dir gleichzeitig dabei helfen, andere Symptome auf natürliche Art und Weise ganzheitlich so zu behandeln, dass im besten Falle die Symptome dadurch gelöst werden. Hinter jedem Energiemangel versteckt sich eine Emotion, die den Energiefluss im Körper beeinflusst. Als Coach ist es mein Anliegen, diesen Emotionen Raum zu geben und dich in deinem Prozess zu unterstützen. Dieser vertrauensvolle Raum schafft die Basis für eine mögliche Veränderung, die du eigenverantwortlich, unabhängig und selbstbestimmt umsetzen kannst. Damit erreichst du deinen persönlichen Erfolg auch immer durch dein eigenes Handeln.

Woher kommt Übergewicht?

In der Einleitung habe ich bereits angedeutet, dass es immer einen Weg zum Symptom – zum Übergewicht – gibt. Wir lernen ein Leben lang. Jede Erfahrung; jedes Gespräch, das wir führen; alles, was wir lesen, hören oder erleben, nimmt Einfluss auf unser Denken und Handeln. Statt lernen könnte ich auch das Wort »Prägung« benutzen. Dinge, die wir immer wieder hören, sagen oder oft genug wiederholen, führen dazu, dass wir es glauben. Aus diesem Glauben entwickelt sich ein ganz bestimmtes Verhalten, das sich dann zu einer Gewohnheit ausbilden kann.

Unter Verhalten verstehe ich das, was wir in uns fühlen und wahrnehmen und durch unseren Körper zum Ausdruck bringen. Dabei ist unser Körper immer die Waage oder die Kompassnadel, die zeigt, was wir in uns spüren oder wohin wir uns orientieren sollen/können/müssen/wollen. Verhalten bildet sich aus unserer Sprache und Mimik, unseren Gedanken und Gefühlen. Dabei gehen wir immer in Verbindung (oder auch in Resonanz) zu unserem Umfeld. Das bedeutet, dass wir auf unser Umfeld reagieren und unser Umfeld gleichzeitig durch unser Verhalten beeinflussen, woraufhin es wiederum auf uns reagiert. Es ist mir an dieser Stelle wichtig, diese Zusammenhänge klar aufzuzeigen, denn durch unser eigenes Verhalten und das Verhalten anderer entsteht konsequenterweise und auch logischerweise ein Bewegungs- und Ernährungsverhalten.

 

Dabei gibt es einen weiteren spannenden Aspekt, den es zu verstehen gilt. Aus Sicht der Neurowissenschaft lernen Kinder vor allem von Menschen, die sie respektieren. Dadurch beginnen sie bestimmte Verhaltensweisen zu imitieren, die sie dann schließlich übernehmen. Vor allem Mama und Papa sind hier die wichtigsten Vorbilder.

Die intensivste Prägungsphase haben wir etwa bis zum Alter von sechs Jahren, da unser Bewusstsein erst dann die größten und entscheidenden Entwicklungen macht. Ohne bewussten Verstand sind wir viel weniger kritisch. Das hat den Vorteil, dass wir viel schneller lernen. Andererseits fehlt uns eine gewisse Skepsis, die die Dinge hinterfragt. Was sinnvoll, angeblich richtig oder angeblich falsch ist, lernen wir auch in diesen prägenden ersten sechs Lebensjahren. In dieser Zeit entwickelt sich unser Wertesystem und unsere Vorstellung davon, wie wir die Welt um uns herum begreifen und bewerten. Leben unsere Eltern uns Offenheit und Toleranz vor, werden wir eher zu offenen, selbstbewussten und toleranten Menschen. Wachsen wir in einem rigiden, von Urteilen und Dogmen geprägten Umfeld auf, wird das uns prägen. Doch die Prägung endet nicht mit dem sechsten Lebensjahr, sie ist ein fortschreitender Prozess während unseres gesamten Lebens. Dabei spielen auch andere Lebensbereiche eine Rolle, die ich unter dem Begriff Natural Network zusammengefasst habe.

Das Natural Network umfasst Familie, Freunde, Ausbildung, Beruf und Lebensraum. All diese Faktoren nehmen täglich Einfluss auf unsere Gedanken, Gefühle und unser Verhalten.

Im Laufe des Buches werde ich aufzeigen, wie entscheidend der Einfluss des Natural Network auf das Essverhalten ist und wie er sich auf das Übergewicht auswirkt. An dieser Stelle möchte ich die besondere Rolle und die Bedeutung des Natural Network erklären, weil dies ein wichtiger Aspekt sein wird, um Übergewicht ganzheitlich und in seiner Komplexität zu verstehen. Jedes Übergewicht hat seine eigene Geschichte und seinen ganz individuellen Weg zurückgelegt, um sich auf der Waage sichtbar zu machen. Dabei spielen Emotionen eine entscheidende Rolle, weil sie unser Verhalten beeinflussen.

Die Psychoneuroimmunologie untersucht als komplementäre Wissenschaft die Wirkmechanismen von Gedanken auf das Immunsystem und die Gesundheit. Um herauszufinden, woher eine Emotion kommt, die ein ganz bestimmtes (Ess-)Verhalten auslöst, ist es wichtig zu wissen, wodurch diese Emotion entstanden ist. Den Ursprung bzw. Auslöser dafür finde ich mit meinen Klienten im Coachingprozess. Den prägendsten Einfluss auf unsere Gefühle und Wertesysteme haben unsere Eltern bzw. diejenigen, zu denen wir als Kind die engste Verbindung hatten. Unser Lebensraum nimmt ebenfalls Einfluss auf unsere Gefühle. Es ist ein Unterschied, ob wir in einem behüteten Umfeld aufgewachsen sind oder in einem sozialen Brennpunkt, wo körperliche und emotionale Gewalt an der Tagesordnung waren. Freunde nehmen Einfluss darauf, was wir in unserer Freizeit tun und wie wir uns dabei verhalten. Hatten wir Freunde, die Alkohol tranken und rauchten, oder hatten wir Freunde, die jede freie Minute Sport gemacht haben? Wie ist unser heutiger Freundeskreis? Was tun die Menschen um uns herum und womit beschäftigen sie sich? Inwieweit nehmen sie mit ihrem Verhalten Einfluss auf unser Verhalten? Wie fühlen wir uns dadurch?

Auch das berufliche Umfeld hat Einfluss auf Gefühle, Werte und Verhalten. Wie sind die Erwartungen an den Job, wie ticken unsere Kollegen, wie viel Konkurrenzdenken und Druck gibt es? Ist das Miteinander wertschätzend, oder werden täglich neue Wege entwickelt, sich gegenseitig zu schaden? All das nimmt Einfluss auf die Art und Weise, was wir fühlen, denken und daraus resultierend tun oder unterlassen.

Das Natural Network nimmt maßgeblichen Einfluss auf das Essverhalten, Bewegungsverhalten und das persönliche Wertesystem. Darauf basierend entwickeln wir die unterschiedlichsten Verhaltensformen. Genau diese gilt es aufzudecken, um die Wirkungen auf das Unterbewusstsein zu erkennen und damit bewusst zu machen.

Das Bewusstwerden ist der Beginn jedes Lernprozesses, denn in dem Moment, in dem wir uns unbewusstes Verhalten bewusst machen, verändern wir unsere Wahrnehmung und können damit bewusste Entscheidungen treffen.

Verhalten läuft häufig unterbewusst ab. Oder ist dir immer klar, dass du Süßes isst, weil du traurig bist? Und wenn ja, warum genau bist du traurig, und was kannst du dir, statt Süßes zu essen, Gutes tun? Je häufiger wir unbewusstes Verhalten, das uns schadet, erkennen und uns dann im besten Fall ganz bewusst für positives Verhalten entscheiden, desto mehr lehren wir uns, das zu tun, was gut für uns ist, und uns somit aus schädigenden Verhaltensmustern zu lösen. Konkret bedeutet das: Je häufiger du erkennst, dass du Schokolade isst, wenn du traurig bist, und stattdessen beispielsweise schöne Musik anmachst oder dir über eine Herzensübung (die ich später im Übungsteil noch erklären werde) positive Gefühle schenkst, desto häufiger kannst du dich vom Kummeressen lösen. Erst wenn diese Muster erkannt sind, können sie aufgelöst werden. Und dabei möchte unser Verstand verstehen, warum etwas ist, wie es ist, oder woher ein bestimmtes Verhalten kommt. Zumindest will er begreifen, wie es funktionieren kann, dass sich ein jahrelanges oder sogar über Jahrzehnte gelerntes Verhalten innerhalb weniger Minuten nachhaltig auflöst. Es hilft uns sehr, wenn unser Kopf versteht, warum wir ein ganz bestimmtes Verhalten tun, was eigentlich fernab jeglicher Logik liegt – und zwar immer wieder.

Ich sage bewusst, wir tun ein Verhalten, weil wir unseren Körper dazu nutzen, um etwas zu tun, was wir fühlen.

Deshalb werde ich in diesem Buch Zusammenhänge erklären, wieso, weshalb und warum etwas funktioniert oder warum manche sehr einfachen Dinge sehr effizient sind und nachhaltig wirken. Dazu werde ich intensiv die Wirkungsweise unseres Unterbewusstseins erklären, denn wenn es uns gelingt, dass sich unser Unterbewusstsein von einer versteckten oder unterdrückten Emotion befreien kann, wird uns dies neue Handlungskompetenzen geben und die persönliche Flexibilität erhöhen, was dann zu mehr Zufriedenheit, Leichtigkeit und Gesundheit führt.

 

Der Moment, in dem sich unterdrückte Emotionen offenbaren, ist nicht nur der Beginn einer Reise zum Wohlfühlgewicht, sondern auch zu einem neuen Leben mit mehr Freude und Gesundheit. Damit wird Abnehmen zu einem ganzheitlichen Prozess und einem Weg, bei dem Psyche, Körper, Gefühle und Umfeld eine Verbindung eingehen und sich positiv beeinflussen und bestärken.

 

Die prägendsten Einflüsse auf unser Verhalten erfahren wir, wie erwähnt, während unserer Kindheit. Aber auch danach machen wir ein Leben lang neue Erfahrungen. Je massiver eine Erfahrung, desto massiver wird sie gespeichert und desto mehr Einfluss nimmt sie auf unser Verhalten. Ein Autounfall, bei dem man schwer verletzt wurde, wird vom Unterbewusstsein anders abgespeichert als ein Auto, das an der Ampel nur neben uns steht. Der Moment, in dem ein geliebter Mensch stirbt, wird eine andere Erinnerung hinterlassen als ein gemeinsames Mittagessen mit dieser Person. Diese Beispiele gelten allerdings nicht grundsätzlich, denn auch bei einem gemeinsamen Mittagessen kann etwas passieren, was das Unterbewusstsein als traumatisches Lebensereignis speichert. Zum Beispiel wenn der andere mit massiven Vorwürfen und Schuldzuweisungen starke negative Emotionen bewirkt hat, die dazu führten, dass sich daraus chronische Schuldgefühle entwickelten. Auf der anderen Seite könnte das gemeinsame Mittagessen unvergesslich bleiben, weil in diesem Gespräch etwas Wundervolles passierte und eine liebevolle Begegnung oder ein intensives, bewegendes Gespräch stattgefunden hat.

Sobald ein Ereignis starke Emotionen auslöst, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in unserem Körper gespeichert. Traumatischen Lebensereignissen kommt in unserem Unterbewusstsein eine besondere Funktion zu, denn je stärker ein Gefühl erlebt und je bedrohlicher eine Situation erfahren wird, desto wichtiger ist es für das Unterbewusstsein, diese Erfahrung zu speichern, um zukünftig ähnliche Situationen zu erkennen und zu vermeiden. Damit folgt das Unterbewusstsein seiner wichtigsten Funktion – der des Beschützers. Fortan vermeidet es negative Gefühle und sucht positive.

 

Alles, was wir Menschen tun, basiert auf einem einheitlichen Grundsatz. Wir streben danach, unsere wichtigsten Grundbedürfnisse zu erfüllen.

Die wichtigsten Grundbedürfnisse des Menschen sind: Schutz, Sicherheit, Geborgenheit, Anerkennung, Zugehörigkeit und das Gefühl des Angenommenseins.

Übergewicht entsteht immer durch Verhalten. Dabei ist das Essverhalten die Summe aus anderen Verhaltensmustern, was zu einer ganz bestimmten Ernährungsform und auch zu einer bestimmten Essensmenge führt. Unsere Grundbedürfnisse erfüllen zu wollen bedeutet nicht, dass wir uns auch immer so verhalten, dass unser eigenes Verhalten logisch und – rational betrachtet – sinnvoll erscheint. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass unser Unterbewusstsein in Bezug auf unsere Verhaltensmuster eine entscheidende Rolle häufig weit weg von unserem logischen Denken einnimmt.

 

Unser Unterbewusstsein funktioniert wie eine Sicherheitskontrolle am Flughafen. Im Sicherheitsbereich werden die Reiseunterlagen, das Gepäck und auch die Reisenden selbst auf mögliche Gefahren überprüft. Mithilfe eines Körperscanners und anderer technischer Geräte werden wir selbst und unser Gepäck durchleuchtet und gecheckt. Entdeckt ein Kontrollgerät etwas, das nicht den Sicherheitsvorgaben entspricht, schlägt es Alarm. Dann wird das Sicherheitspersonal aktiv und überprüft das gemeldete Problem. Auch wir haben »Körperscanner« installiert, die ständig aktiv sind. Gibt es etwas, das nicht unseren persönlichen Sicherheitsstandards entspricht, schlägt unser Stresssystem Alarm und sorgt dafür, dass wir das Problem lösen. Wir scannen täglich unsere Umgebung nach Gefahren und unseren Körper nach Störungen. Sobald etwas aus unserer persönlichen Norm gerät, meldet sich unser Unterbewusstsein, und wir reagieren darauf blitzschnell mit unseren Emotionen.

 

Im Verlauf des Buches wirst du verstehen, wie Emotionen wirken und wie wichtig sie für unser Verhalten sind. Schon jetzt möchte ich dich dafür sensibilisieren, dass es durchaus passieren kann, dass sich deine »Sicherheitskontrolle« meldet und womöglich verhindern möchte, dass du eine Übung, die ich dir später vorschlagen werde, auch wirklich durchführst. Vielleicht spürst du auch an anderen Stellen des Buches Widerstand. Bitte frage dich in diesen Momenten, ob sich dein Unterbewusstsein meldet, um dich vor einem möglichen Schaden zu schützen, und ob du wirklich einen Schaden zu erwarten hast. Unser Unterbewusstsein verlässt ungern die gewohnten Pfade, da diese vermeintliche Sicherheit versprechen. Verlassen wir die Komfortzone, gibt es Alarm. Meist steckt aber das größte Potenzial zur Veränderung in genau diesen Übungen oder Geschichten. In diesen Momenten hilft es dir, neugierig zu bleiben und dich den Möglichkeiten zu öffnen, Neues zu erfahren und Neues zu testen.

Ich lade dich dazu ein, Dinge einfach mal auszuprobieren. Immer wieder mache ich die Erfahrung, dass sich viele Menschen Veränderung wünschen, nahezu nach Veränderung schreien, aber oft nicht bereit sind, dann auch wirklich etwas in ihrem Verhalten zu ändern. Veränderung kommt nur dann, wenn wir diese auch selbst aktiv tun. »Es gibt nichts Gutes, außer man tut es« trifft es auf den Punkt, denn wir können nicht einfach Gutes erwarten oder uns eine Veränderung wünschen, ohne etwas dafür zu tun.

Schubladen, die unser Leben einfacher machen

In einer Schublade können wir etwas aufbewahren, und wer Ordnung hält, findet auch schnell, was er sucht. In unserem Unterbewusstsein gibt es ein ganzes Schubladensystem, und die sehr gut sortierten Schubladen können sich in Millisekunden öffnen und unterschiedlichste Reaktionen und Verhaltensmuster auslösen. Alles, was wir über unsere Sinnesorgane wahrnehmen, wird mit den Schubladen abgeglichen. Sobald es Ähnlichkeiten oder Übereinstimmungen mit dem gibt, was wir gerade erfahren, wird die dazu passende Schublade geöffnet. Wir tun dann ein Verhalten, das wir zuvor dort abgelegt haben.

Alles, was wir um uns herum wahrnehmen, ist wie eine Landschaft, von der wir eine Landkarte in uns abspeichern. Diese Landkarte ist geprägt durch unsere persönlichen Erfahrungen, und wir haben stets das Ziel, jedem Verhalten und jeder Erfahrung, die wir in einer Schublade ablegen wollen, einen Sinn zu geben. Das hat den Vorteil, dass wir mithilfe der Schubladen sehr schnell in der Lage sind, Situationen einzuschätzen und darauf zu reagieren. Die Landschaft ist immer so, wie sie ist. Die Art und Weise, wie wir die Landschaft wahrnehmen (und unsere Karte zeichnen), ist individuell. Das ist der Grund, warum Menschen unterschiedliche Landkarten haben bzw. unterschiedlich reagieren, je nachdem, was sie in ein und demselben Moment erfahren. Was für den einen ein Problem darstellt, muss nicht auch zwingend für den anderen eins sein. Wenn jemand Angst hat, mit dem Aufzug zu fahren, trifft das nicht zwangsläufig auch auf jemand anders zu. Für den einen ist der Sportplatz oder das Fitnessstudio das zweite Zuhause, für den anderen ein Albtraum. Die Landschaft ist identisch, die Landkarte und die damit verbundenen Gefühle der Personen sind verschieden.