Natürlich gesund mit Hopfen - Dr. Hanspeter Hemgesberg - E-Book

Natürlich gesund mit Hopfen E-Book

Dr. Hanspeter Hemgesberg

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Die Bedeutung des Hopfens - vom Altertum (östlicher wie westlicher Hemisphäre) bis in die Gegenwart. Für Küche und Gesundheit (Schulmedizin und biologische Medizin), kosmetische Verwendungsmöglichkeiten und natürlich auch im Brauwesen.

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Seitenzahl: 259

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Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Natürlich gesund mit …

HOPFEN

Eine uralte Zier-, Kultur-,Nutz- und Heilpflanze

Dieses Buch Natürlich gesund mit … Hopfen will Sie – als aktiven und an der bestmöglichen Gesunderhaltung interessierten Menschen und ganz besonders auch alle biologisch-naturheilkundlich (insbesondere ganzheitlich) orientierten Therapeuten, Ärzte wie Heilpraktiker – informieren und die Möglichkeiten der An- und Verwendung von Hopfen aufzeigen.

Alle Angaben sind nach bestem Wissen zusammengestellt. Jedoch kann eine Verbindlichkeit aus ihnen nicht hergeleitet werden.

Natürlich gesund mit …Hopfen

Verfasser

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Wissenschaftliche Recherche

Rosemarie Hemgesberg

Sonstige Recherche

Claudia Hemgesberg

Sandra Hemgesberg

Redaktionelle Mitarbeit, Lektorat und Layout

Andrea Hemgesberg

Aktualisierte Auflage 2021

© Copyright 2021

für das Buch Natürlich gesund mit … Hopfen liegt ausschließlich bei Dr. med. Hanspeter Hemgesberg.

Nutzung - auch auszugs- und teilweise – in Wort, Schrift und allen elektronischen (und auch den zukünftigen) Kommunikationssystemen und in irgendeiner sonstigen Form (Fotokopie, Mikrofilm und andere Dokumentations- und Archivierungsverfahren) sowie die Weitergabe an Dritte und/oder die Vervielfältigung und sonstige Verbreitung ist verboten und strafbewehrt!

Gerichtsstand: Jeweiliger Wohnort Dr. med. Hanspeter Hemgesberg.

© Copyright 2021

für die Gestaltung des Covers liegt bei Andrea Hemgesberg, Miesbach.

Die missbräuchliche Verwendung ist strafbewehrt!

Gerichtsstand: jeweiliger Wohnort Andrea Hemgesberg

Hinweis:

Bei der farblichen Gestaltung des Covers und der Übernahme des Äskulap-Stabes sowie weiterer Bilder bzw. Fotografien im Buchtext handelt es sich um „Lizenz-freie“ Bilder.

ISBN: 978-3-8476-7590-7

Hopfen

Nahezu jedermann/-frau kennt Hopfen zumindest als Bestandteil im Bier.

Wer kennt ihn nicht, den Ausspruch:„Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s“

Ich meine:

Das ist auch gut so.

Vielleicht ist die Verwendung von Hopfen in der ‚Küche‘ für Getränke außer Bier und für Speisen noch bekannt.

Denen unter Ihnen, die einer ‚natürlichen Heilkunde‘ zugeneigt sind, ist dann sicherlich die beruhigende und schlaf-fördernde Wirkung als Einzel- wie als Komplexmittel bekannt.

Nur jenen, die sich mit der Naturheilkunde eingehender befassen, ist dann auch bekannt, dass Hopfen wirksam ist gegen Ängste. Dass diese Wirkung u.a. darin beruht, dass Hopfen zur Familie der ‚Hanfgewächse‘ gehört.

Doch, das war es noch längst nicht mit den Heilwirkungen von Hopfen (Humulus lupulus L.).

Sosehr die Anwendung von Heilpflanzen zu medizinischen Zwecken zu begrüßen ist, so wichtig ist es, dass vor der An- und Verwendung von Heilpflanzen ganz generell und von Hopfen ganz speziell zumindest ein Grundwissen über die Inhaltsstoffe und dadurch über die Heilwirkungen geschaffen wird.

„natura sanat, medicus curat“

[die Natur heilt, der Arzt behandelt]

Jahreskreis

Und wieder neigt ein Jahr sichseinem Ende zu.Die Zeit vergangenVergangen?

Vielleicht hat sich der Kreis auchnur gedreht.

Was war?Vom Wachsen, Blühen, Reifenblieb nur der abgestorb`ne Sprosszurück.Nur?

Der Hopfen, dessen Stärkeder Schwerkraft Hohn zu sprechenschien,zieht sich erschöpft zurück,um auszuruhn.

Um dann im nächsten Jahrerneut sich lachend hochzuwinden.

© Michael Gabor

„Hopfen-Gedicht“

Geliebter Hopfen!!!Hopfen oh Hopfen, du der wächst so wunderlich

dies Gedicht ist nur für dich.

Vieles kann man aus dir so machen

und einiges davon bringt ein jeder zum Lachen.

Manchmal zum Weinen doch immer mit dir

oh mein geliebter Hopfen

hab dich so gerne in mir.

So verlockend mit deinen Bitterstoffen

hab ich schon so manches Bier durch dich genossen

doch auch als Kurzer bist du schon geflossen

der rauhen Kehle herunter gegossen.

Im Sinne der Gesundheit kann dich keiner verwähren

in Form von Salben linderst du viele Beschwerden.

Oh mein Hopfen du machst nicht nur von innen Mut

vielmehr tust du auch von außen gut.

Eins zu letzt dürfen wir nicht vergessen

mit jeder Rose kannst Du Dich gut messen.

In diesem Sinne Kyllburg dajeh

unser Glas ist halbvoll

Hopfen ollee

du bist einfach toll !!!

© Hopfengedichte – 2. Kyllburger Hopfenblütenfest 2017

Vor dem Anfang: Kurz und knapp

WichtigeHeilwirkungen des Hopfens

bei und gegen:

Psychosomatische und psychovegetative Fehl-Funktionen und -Regulationen

Erschöpfungszustände

[physisch - neuro-mental – psychisch]

Stress-Syndrome

Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden

Schlafstörungen

Magen-Darm-Beschwerden und -Störungen

Verdauungsstörungen

Hemmwirkung auf Bakterien, Pilze und Hefen

[Infektions-hemmende Wirkung]

Haut-Entzündungen

Anregung der Harnausscheidung

Ausscheidung von Gift-, Abbau- und Schlackenstoffen

weibliche Zyklusstörungen

Sexuelle Störungen

Hoffnung für die Zukunft:

Hemmwirkung auf Krebszellen

Hemmwirkung auf Tuberkel-Bazillen

Fachbegriffe

Wichtige Fachbegriffe bzw. Fremdwörter in diesem Buch – soweit diese nicht unmittelbar im Text erläutert werden – sind gekennzeichnet mit einem ().

Im Glossar werden diese Begriffe unter

„Glossar: Was bedeutet das?“

in alphabetischer Reihenfolge erklärt und erläutert.

Ihr

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

‚Statement‘ zu Beginn

Seit nunmehr bereits rund 20-25 Jahren liegen erfreulicherweise (zumindest aus meiner Sicht als ‚Ganzheitsmediziner‘) und dazu auch zunehmend

„Alternative Heil- und Behandlungsmethoden“

„voll im Trend“ – zu einem großen Teil der Nachfrage seitens der Patienten geschuldet –.

Das bezieht dann auch mit ‚naturheilkundliche und biologische Wirkstoffe‘.

Generell gelten Sie ihren Anhängern als wirkungsvoll einerseits und andererseits als sanft, schonend, natürlich und so gut wie risikolos – was übrigens aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen nicht so ganz stimmt. Es gilt auch für und bei ‚Naturwirkstoffen – wie generell bei allen Arzneien –:

„Wo Wirkung, da auch Nebenwirkung!“

Den Gegnern – das sind weit überwiegend die reinen Schulmediziner und dabei viele, die die naturheilkundliche Medizin rundheraus ablehnen, ohne sich auch nur ansatzweise mit Naturheilverfahren und biologischer Medizin damit ‚beschäftigt‘ zu haben – hingegen gelten sie – zumindest weitgehend und immer noch – als wirkungslos, wissenschaftlich nicht bewiesen und eigentlich handelt es sich fast schon um „Teufelszeug“, zumindest aber vielmals um etwas, was man mit „Placebo“ beschreiben könne.

Scheinbar unversöhnlich stehen sich die beiden „Lager“ auch heute noch vielmals gegenüber und vielmals sind die Fronten betonhart verhärtet. Vielmals ist diese „starr-sture“ Haltung rational nicht zu begründen, schon gar nicht zu verstehen!

Dabei wäre es doch so einfach, hier eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.

Nur:

Wollen müsste man es aber schon!

Für die – vielmals bedingungslosen und manchmal (immer noch) mit ähnlichen ‚Scheuklappen‘ versehen wie die negierenden Schulmediziner – Anhänger und Verfechter der Naturheilverfahren und speziell gewisser und in Teilen auch absoluter ‚Außenseitermethoden’[Abb. Logo Ganzheitsmedizin] heißt das(bzw. sollte und müsste es so heißen), dass auch hinsichtlich des Einsatzes von Naturarzneien – gleich, ob von Pflanzen, Tieren oder Mineralien stammend –nicht kritiklos jeder neuen Sensations- und Heils-Meldung über die eine oder andere naturheilkundliche Anwendung und insbes. die selbst „betriebene“ geglaubt wird und dass unbedingt die Grenzen und Möglichkeiten der Naturverfahren er- und bekannt sind und somit auch unbedingt einzuhalten sind!

Dass es ergo auch Krankheiten bzw. Krankheitszustände zu wissen gilt, bei denen ein verantwortungsbewusster Therapeut für Naturheilverfahren [NHV - ()] um seine Grenzen wissen muss – es gilt „Et respice finem!“ –, wo einzig Methoden und Maßnahmen der wissenschaftlichen Medizin[Schulmedizin]geboten sind!

In solchen (Krankheits-)Fällen NHV allenfalls flankierend und ergänzend (mit-)eingebracht werden können/sollten!

Auch gilt es bei sogen. Naturarzneien – gleich, ob es sich um Phytotherapeutika (), ob um Homöopathika () oder andere biologische Aufbereitungen handelt – um Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und die Verträglichkeit mit anderen Arzneien zu wissen.

Auch gilt es zudem die „4-W“ bzgl. Naturarzneimitteln(gemeint: die kontrolliert hergestellten biologisch-naturheilkundlichen Arzneimittel, nicht irgendwelche Präparate aus Natursubstanzen und besonders aus unklarer Herstellung!) zu beachten:

1. Wann einzunehmen

2. Wie lange einzunehmen

3. Wie (hoch) zu dosieren +

4. Wann + weshalb nicht anzuwenden!

Auf der anderen Seite heißt das aber dann auch – für die ebenso mit Scheuklappen beschlagenen bzw. „einäugigen“ Kontrahenten – für die Vertreter der reinen und ausschließlichen wissenschaftlichen Medizin, dass nicht nur und immer und in jedem Falle und ausnahmslos wissenschaftliche Untersuchungen und Studien alleine den Wert und die Bedeutung einer Arznei oder einer Wirksubstanz ausmachen, dass Erfahrungen unzähliger Therapeuten weltweit und seit Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden und in allen Kulturkreisen auch einen berechtigten und wichtigen Stellenwert haben (sollten/müssten)!

Was wäre die wissenschaftliche Medizin, wenn nicht von der Natur „abgekupfert“ worden wäre und noch immer wird?

Denken wir nur an die „Digitalis-Präparate“ – ausgehend von Wirkstoffen im Weißdorn, Fingerhut, der roten Meerzwiebel oder dem Maiglöckchen –oder an den Wirkstoff „ASS“(Acetylsalicylsäure) (als Kopfschmerz-, Grippemittel und Mittel zur „Blutverdünnung nicht wegzudenken – abgeleitet von der Salweide(nrinde)– oder an die segensreichen „Penicilline“ – Wirkstoff in einem Schimmelpilz – usw. …

Und, dass Verfahren der NHV und bes. auch biologische Arzneimittel bei vielen Beschwerden und Krankheiten definitiv Sinn machen; nicht zuletzt auch, um chemisch-definierte Arzneien/Arzneiwirkstoffe geringer dosieren zu können.

Auch darf und sollte die Schulmedizin nicht vergessen und verdrängen, dass nicht wenige NHV und biologische Arzneien auch in der Schulmedizin einen festen Platz innehaben und vielmals aus der Standard-Therapie nicht mehr wegzudenken sind(nur werden diese nicht mehr als „Natur“ registriert!), so u.a.: Hydro- und Balneo-Therapie (von Bädern bis zu Packungen), Thalasso- und sonstige Licht-Therapien, Aderlass, Entspannungsverfahren … und arzneilich z.B. Johanniskraut, Baldrian, Brennnessel, Teufelskralle, Mistel, Holunder, Lebensbaum, Kegelblume/Sonnenhut, Wilder Indigo, Taiga-Wurzel, dazu in letzter Zeit verstärkt auch Bärlauch und Weihrauch …

… und eigentlich schon immer und immer wieder auch

HOPFEN!

Wohlgemerkt:

Als Arzneimittel!

Ja, sogar die Behandlung mit Würmern(bei schlecht heilenden Wunden) und mit Blutegeln feiert derzeit in der Schulmedizin eine erfolgreiche Renaissance!

Ganz nebenbei und ohne Häme meinerseits:

Gerade die Zeiten leerer Kassen und der Umstrukturierungen im gesamten Gesundheitswesen denken zunehmend immer mehr Mediziner(wenn auch vielmals unter dem Druck der „nicht vorhandenen Finanzen“)um und wenden sich den zuvor strikt abgelehnten NHV zu.

Honi soit, qui mal y pense!

[Schande dem, der Böses dabei denkt!]

Mir kommt die Situation mit den Naturheilverfahren immer so wie auf einer „Berg-und-Tal-Bahn“ vor.

Den einen Moment erlebt speziell die Pflanzenheilkunde (gleich, welcher Darreichung) ein absolutes ‚Hoch’ und jedermann/-frau rennt dorthin und will noch schnell auf das Trittbrett aufspringen und im nächsten Augenblick wird alles umgekehrt und ein ebenso absolutes „Tief“ schlägt zu Buche.

Und: natürlich hat es von den Trittbrettfahrern (zumindest von denen!) ein jeder ja schon immer gewusst und war schon immer dagegen!

Man möchte – wie im Spielcasino – rufen: „Faites vôtre jeu!“

Doch, HALT!

Die/Unsere Gesundheit ist ein viel zu wichtiges und ernstes und essenzielles Thema, als sie zum Spielball konkurrierender Systeme der Medizin und insbesondere deren (engstirnigen) Vertretern verkommen zu lassen, lassen zu dürfen!

Dennoch – oder sollte ich besser sagen: „gerade eben darum“? – darf das „Pro“ und „Contra“ nicht stillschweigend unter den Teppich gekehrt werden; ebenso darf aus einer „Mücke“ kein „Elefant“ gemacht werden.

Zurück zu den oben aufgezählten Natur-Arzneimitteln:

Unstrittig ist mittlerweile deren segensreiche (Heil-)Wirkung!

[wenn die Therapeuten aus der Richtung „Schulmedizin“ sich zumindest neutral und fair verhalten!]

Aber auch hier gilt es Grenzen und Einschränkungen zu kennen und zu beachten.

[wenn die Therapeuten aus der Richtung „Naturheilkunde“ sich zumindest neutral und fair verhalten!]

Aber:

Was für Naturarzneien gefordert wird und gilt, das muss dann auch und „ohne wenn und aber“ für chemisch-definierte Mittel gelten!

(in Zeiten, wo zuletzt einige chemische Wirkstoffe - bei definitiv bester Wirkung - wegen gravierender Nebenwirkungen „vom Markt genommen“ wurden, werden mussten, noch verstärkt!)

Wie auch immer:

So ist es auch mit der uralten Nutz-, Zier-, Kultur- und auch Heil-Pflanze

„HOPFEN“

Die war ja schon viele Jahrhunderte Heilpflanze, bevor sie zur Nutzpflanze und zum wertvollen und unverzichtbaren Bestandteil im Gerstensaft, dem Bier, wurde! Was dann auch u.a. den Wert des Bieres für unser Wohlergehen – natürlich in und mit Maßen – ausmacht!

Dazu und darüber später mehr!

Sicher werden Sie die beruhigende Wirkung des Hopfens aus Eigen-erfahrung(es muss ja nicht immer Bier sein) kennen und vielleicht auch schätzen. Aber: wie sieht es um andere und weitere Wirkungen aus?

Dies ist Anlass und Ziel dieses Buches und ganz besonders auch das Anliegen des Autors.

Ganz besonders in unserem von Hektik, Hetze, Stress (besser: Di-Stress)und seelisch-geistigen Turbulenzen geprägten Lebensalltag kann „Hopfen“ zu einem wertvollen Wegbegleiter(zumindest zeit- und bedarfsweise)werden.

Dann kann auch für und über diese Heilpflanze gesagt werden:

Natürlich gesund mit …

„HOPFEN“

Naturheilverfahren, Naturmedizin und Selbstbehandlung

Unter die Lupe genommen:

Nehmen wir gemeinsam den Faden aus dem vorherigen Kapitel wieder auf und halten wir dabei (möglichst) wertneutral fest, dass der Zuspruch zu Naturheilverfahren und Naturheilkundlich-Biologischer Arznei () immer größer wird.

Wie gesagt:

Leider nicht immer mit kritischem und abwägenden Blick; zumindest zeitweise mehr mit Herz, denn Verstand!

[ich sage dies ganz bewusst, weil „ganzheitsmedizinisch“ denkender und handelnder Arzt!]

In einem Artikel der Zeitschrift „Vital“ war zu lesen, dass mehr als 50% der Deutschen der Meinung sind, dass NHV bzw. ‚alternative Heilmethoden’ bei vielen Krankheiten der bessere Weg wären.

Diese Aussage kann ich als seit vielen Jahren als ‚Ganzheitsmediziner’ (d.h. mit möglichst harmonisch-symbiotischen aber immer synergistischen Einbezug von „Schulmedizin“ – in Diagnostik, apparativer Therapie und chemisch-definierten Medikamenten – und bewährten, seriösen „NHV“ – ebenfalls in Diagnostik, apparativer Therapie und biologisch-naturheilkundlichen Arzneimitteln – und dies im Rahmen eines individuellen, selektiven multi-modalen ganzheitlichen Behandlungskonzeptes!) nicht unreflektiert und unkommentiert einfach so stehen lassen.

Dafür ist unsere Gesundheit viel zu wertvoll!

Tag für Tag und querbeet durch die „Bunten Blätter“ der Regenbogenpresse – hier beziehe ich explizit auch mit ein die sogen. ‚Gesundheits-Blätter’ – werden wir nachgerade bombardiert mit ständig neuen und scheinbar als „dernier cri“(letzter Schrei) aufgepeppten Richtungen von sogen. Verfahren der Naturmedizin – vielmals auch ‚verkauft’ als Naturheilverfahren! –.

Um es ganz vorsichtig zu formulieren:

Da wird nicht selten reichlich „Schrott“ als „Edelmetall“ deklariert, bunt verpackt und an Mann/Frau gebracht!

[meine zusätzliche Anmerkung: dabei wird reichlich Geld abgegriffen und das Abgreifen ist nicht selten auch Ziel dieser ‚Pseudo-Naturheilverfahren‘!]

Leider ist noch anzufügen, nicht selten kommen auch solche Methoden oder Mittelchen zur Anwendung, die nachweislich und erwiesenermaßen der Gesundheit abträglich und sogar schädlich sind!

Ich denke, dies war vorsichtig genug!

Zur obigen „Prozent-Angabe“:

Wenn mehr als 50% der Deutschen(die Zahlen sind seitdem noch weiter angestiegen), also mehr als 40 Millionen Bürger in Ost, Süd, West und Nord und vom Säugling bis zum hochbetagten Senior, ihr Heil in diesen ‚natürlichen Behandlungs-Formen und -Methoden’ suchen (bei seriösen NHV auch in Grenzen finden, aber nur bei „seriösen“!), dann ist das m.M.n. auch schlagender Beweis dafür, dass auf diesem sehr sensiblen Felde leider immer noch und zu oft phrasiert und hochgejubelt/gepusht wird und leider auch der „Endverbraucher“ seinerseits noch immer (zu) blindgläubig diesen Versprechungen und Garantien nachläuft; leider nicht selten in den gesundheitlichen Ruin!

Hier darf auch nicht verschwiegen werden und sein, dass nicht wenige dieser Postillen mit ihren ständigen Kolumnen mehr schaden, denn nutzen und letztlich so mit dazu beitragen, dass die Leserschaft noch weiter und mehr verunsichert wird.

Nur:

Auch dies darf keineswegs pauschaliert werden:

Einige wenige Illustrierten und besonders die Magazine heben sich wohltuend durch fachlich fundierte und bestens recherchierte Artikel von diesem Einheitsbrei ab.

Zudem sind diese Berichte allgemeinverständlich und m.M.n. seriös recherchiert.

Besonders herauszuheben sind die deutschen Magazine „STERN“, „DER SPIEGEL“ und „FOCUS“.

Vergessen Sie bitte nicht und beachten Sie:

Gerade auch auf der Welle der sogen. „sanften Medizin“ segeln viele (Pseudo-)Heilmethoden mit, die weit eher und mehr mit Aberglauben oder Spiritismus zu tun haben – einige sogar mit Scharlatanerie –, denn mit wirklicher/-n seriöser/-n „Naturheilkunde, Naturheilverfahren und Biologischer Medizin“!

Denken Sie im eigenen (Gesundheits-)Interesse daran:

Bestehende, manifeste (zumal chronische, progrediente und schwere) Krankheiten gehören ausnahmslos und ausschließlich in die Hand von ausgebildeten, qualifizierten, seriösen und verantwortungsbewussten Therapeuten.

Niemals aber in die Finger irgendwelcher und auch dubioser und fragwürdiger Methoden mit vielmals wohlklingenden aber nichtssagenden Namen.

Diese Krankheiten sind aber auch kein Fall zur und für eine wie auch immer geartete „Selbstbehandlung“!

Unter diesen Aspekten kann dann eine bewährte Heilmethode eine potente Alternative, mindest aber eine bewährte und effektive ergänzende Hilfe in der Therapie sein; dies dann auch bei schweren und schwersten Krankheiten.

Unstrittig sind aber – bzw. sollte es zumindest generell in der gesamten Heilkunde so sein! – die Bedeutung und die Heilwirkung(en) von Naturheilsubstanzen, ganz gleich, ob pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Herkunft. Aber auch hier nicht immer, überall und nicht alles und jedes!

Auch hier gilt es „Spreu vom Weizen“ zu trennen und kritisch und differenziert an die ‚Sache’ heranzugehen.

Kommen wir nochmals zu Zahlenangaben zu sprechen:

Einer Untersuchung und Befragung zufolge neigen aktuell mehr als 75% der Bundesdeutschen in der Behandlung – hier besonders der arzneilichen – der Einnahme von „Naturarzneien“ zu.

Diese Zahlen steigen seit etwa 10-12 Jahren ständig weiter an.

Dazu zitiere ich aus einem Bericht im „FOCUS“(Nr. 40 vom 26.09.1998 -„Nie wieder krank“) einige Zeilen zur Selbstmedikation:

… „Für 876 Millionen Mark (ca. 440 Mio €) – das war anno 1998! –versorgten sich Deutsche in Apotheken usw. mit Vitamin-, Mineralstoff- und sonstigen (pflanzlichen) Naturarzneien.

Dabei gingen mehr z.B. als 15 Mio Packungen „Echinacea-Extrakt“ (Sonnenhut/Kegelblume) über den Tresen. Dabei ist der Anteil von nicht auf Rezept verordneten (von Ärzten und Heilpraktikern) Arzneien und Ergänzungsmitteln bei ca. 85% gelegen! …

… 1997/98 nahm jeder Zweite – so das Ergebnis der FOCUS-Umfrage – bei ersten Krankheits-Symptomen immun-stärkende Mittel, davon ca. 77% Vitamin C + E, 33% Echinacea-Präparate und 22% vertrauten auf Mineralstoffe wie z.B. Zink.“ …

Zu diesem Thema ist noch anzumerken:

Hinzukommen die Selbstbehandlungen und zwar hauptsächlich mit Weißdorn, Knoblauch, Ginkgo(Lebensbaum), Baldrian, Brennnessel, Teufelskralle, Johanniskraut, Mistel, Huflattich, Ringelblume, Ginseng und in den letzten Jahren auch von HOPFEN.

Diese Auflistung kann man als „Hitliste“ der Naturheilmittel bezeichnen.

Ein kurzes, knappes Wort zur Selbstbehandlung.

Ich muss hier stets an die uralten Witze von „Radio Eriwan“ denken; denn:

Selbstbehandlung ist im Prinzip möglich; also „JA“, aber mit Ein- und Beschränkungen, also ein „JEIN“ oder „JA ABER“ und auch ein klares und deutliches „NEIN“!

Wenn sich die Selbstbehandlung – so sehr ich selbst Eigeninitiativen für die eigene Gesundheit auch begrüße und gutheiße und auch fördere – so u.a. auch mit diesem Buch über HOPFEN! –, so sehr und laut warne ich vor generellen Selbsttherapien und zumal ohne jedes (auch das geringste) Grundwissen –auf die Behandlung von sogen. Befindlichkeits-Störungen(z.B. banaler grippaler Infekt, Katarrhe, Magen-Darm-Verstimmung, Muskelschmerzen/Muskelkater usw.)oder auf die Behandlung geringfügiger sogen. Bagatell-Verletzungen oder eines Sonnenbrandes oder ähnlicher Beschwerden beschränken würde, dann ist das korrekt, richtig und begrüßenswert.

Wenn aber beispielsweise aus der banalen Grippe, einem Rachenkatarrh eine Bronchitis oder Kehlkopfentzündung oder eine eitrige Mandelentzündung wird, dann sollte zumindest die weitere Therapie – wenngleich diese dann auch vielmals noch weitgehend als Selbstbehandlung durchgeführt werden kann – mit einem Therapeuten abgestimmt werden und durch Untersuchungen eine eindeutige Diagnose gestellt werden.

Ziel aller dieser (Selbst-)Maßnahmen, Anstrengungen, Überlegungen und biologisch-naturheilkundlichen Behandlungen muss es für jeden von uns sein, die Naturheilkunde respektive die Behandlung mit Heilpflanzen mit Wissen um Möglichkeiten und Grenzen anzuwenden.

Damit dann die Therapie mit Heilpflanzen für Sie wird zum „Top“ und nicht zum gesundheits-gefährdeten „Eigentor“, also zum „Flop“!

Selbstbehandlung mit Wirkstoffen aus „Mutter Natur“ setzt definitiv voraus:

Wichtiger als die Kenntnis über Anwendungsmöglichkeiten ist die Kenntnis über Grenzen einer solchen Therapie!

Dabei gilt die alte medizinische Aussage vonParacelsus[Theophrastus Bombastus von Hohenheim – 1493-1541 – Arzt, Alchimist, Mystiker und Philosoph]:

„Die Dosis macht das Gift!“

Außerdem:

„Viel hilft nicht immer viel! –

Weniger ist oft mehr denn viel!“

Wie auch immer.

Es ist wie mit einem Klavier. Man muss richtig darauf spielen können, damit aus aneinander gereihten Tönen eine harmonische Melodie wird und das Ganze „Musik“ ist!

Abschließend noch eine herzliche Bitte an SIE:

Eignen Sie sich über Heilpflanzen – aber auch über Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) und auch (so Sie solche anwenden wollen) über Wirkstoffe aus dem Tierreich und auch über Organ-Therapeutika – unbedingt ein ausreichendes Grundwissen an!

Das ist insbesondere dann von Bedeutung und Wichtigkeit, wenn solche Natur-Arzneien bei bestehenden Krankheiten oder auch stärkeren Beschwerden und zumal über eine längere Zeit eingenommen werden sollen. Oder auch im Rahmen von allgemeinen „Vorsorge-Maßnahmen“.

Sprechen Sie sich – bes. bei Langzeit-Anwendung – mit Ihrem Therapeuten ab!

IHRER GESUNDHEIT ZULIEBE!

Vom berühmten engl. Philosophen Francis Bacon(1. Viscount St. Albans, 1. Baron Verulam –1561-1626, zudem Jurist, Staatsmann; er gilt als Wegbereiter des ‘Empirismus‘) stammt der Ausspruch – heute ein geflügeltes Wort zu nennen –:

„Wissen ist Macht“ …

Das ist die bekanntere der beiden Zeilen.

Die weniger bekannte zweite lautet:

„und Macht ist Wissen“.

Ihnen mit auf den Weg:

Vom berühmten deutschen Philosophen, Hochschullehrer und Verfasser zahlreicher Bücher Arthur Schopenhauer(1788-1860 – deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer) stammt das folgende Zitat; er nannte es „Wege zum Glück“:

„Gesundheit ist nicht alles –

aber alles ist nichts ohne Gesundheit!“

Womit wir gemeinsam nunmehr so ganz langsam zum eigentlichen Thema, den Eigenschaften und (An- und Verwendungs-) Möglichkeiten der uralten Pflanze HOPFEN zu sprechen kommen.

Rund um den „HOPFEN“

Hopfen und Malz – Gott erhalt’s!

Dieser Ausspruch – sowohl der Bierbrauer als auch der Bier-Liebhaber und -Trinker – ist hierzulande ‚Allgemeingut’!

Seien Sie aber unbesorgt.

Keineswegs will und werde ich hier nun durchstarten zu einer „Bier-Reise“, obgleich diese – das sage und schreibe ich aus mehrmaligem persönlichen Erleben und Genießen als Teilnehmer höchst informativer wie vergnüglicher Seminare „Rund um’s Bier“ – ganz sicherlich auch so ihre unstrittigen Reize hat! …

Verweilen wir dennoch einige wenige Augenblicke beim Bier – nicht, weil das Bier bzw. die Bier-Sorten nach wie vor(wenngleich bei rückläufiger Konsummenge) so etwas wie ein ‚Nationalgetränk’ der Deutschen aus Ost und West ist, es im Freistaat Bayern sogar den Charakter und Rang eines Grundnahrungsmittels innehat, noch wegen des Deutschen Reinheitsgebotes zur Bierherstellung aus dem Jahre 1516 (Originaltext Übersetzung s.u.) –.

Beim Bier handelt es sich, das wissen Sie sicherlich mehrheitlich, um ein aus stärke-haltiger Substanz durch alkoholische Gärung gewonnenes Getränk.

Tauchen wir ab in die „Bier-Geschichte“:

Die Herkunft des westgermanischen Wortes im Mittelhochdeutschen „bier“ als Fachbezeichnung für das Gebräu – im Althochdeutschen nannte man es „bior“, im niederländischen „bier“ und im anglo-amerikanischen Sprachraum „beer“ – ist letztlich unklar.

Viel(es) spricht aber für folgende Hypothese:

Der heute bei uns und in vielen Ländern weltweit gebräuchliche Name „Bier“ leitet sich her vom umgangssprachlichen(mundartlichen vulgo vulgär-lateinischen) lateinischen Wort „biber“, was so viel heißt wie Trank/Trunk/Getränk.

Auch, wenn dies eingeschworenen deutschen Bierliebhabern einzugestehen und zu akzeptieren sehr schwer fällt:

Bier als alkoholisches Getränk ist beileibe keine urdeutsche oder gar urgermanische „Erfindung“!

Das muss erst einmal geschluckt werden!

Vielmehr ist Bierbrauen und somit natürlich auch Verzehr des Braugutes seit Urzeiten über den gesamten Erdenglobus verbreitet.

Meist wurde Bier dabei als „Gerstenbier“– daher auch ein gebräuchlicher Name für Bier als „Gerstensaft“ – gebraut. In Afrika hingegen wurde anstelle Gerste Hirse – das „Hirsenbier“ – verwendet; und in Asien (besonders im alten China) nahm man – wie übrigens auch heute noch vielfach – Reis und braute daraus ein bekömmliches „Reisbier“ und in Südamerika – um die Reise rund um den Globus zu beenden – wurde der dort heimische Mais verwendet und daraus braut(e) man „Maisbier“ oder auch „Chicha-Bier“.

Gegen Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. (!) verbuken die Sumerer [als Sumerer bezeichnet man ein Volk, das im Gebiet von Sumer im südlichen Mesopotamien im 3. Jahrtausend v. Chr. lebte] gemälztes Getreide zu Broten, welche sie dann in Wasser auflösten und vergären ließen zu einem „Brotbier“.

Die Frage, seit wann die Menschen Bier trinken, ist wirklich interessant.

Nur lässt sie sich leider nicht eindeutig beantworten.

Sicher ist, dass eine gewisse kulturelle Entwicklung die Voraussetzung zur Bierbrauerei war. Beispielsweise war es nötig, zuerst einmal das Nomadendasein aufzugeben. Aus Jägern ohne festen Wohnsitz mussten Ackerbauern werden, die Getreide pflanzten und Brötchen buken.

Diese Fertigkeit ging dem Bierbrauen mit Sicherheit voraus.

Vermutlich entstand das erste Ur-Bier, als ein Stück Brot feucht wurde und zu gären begann.

Das dürfte etwa zehntausend Jahre her sein.

In Vorderasien [zu Vorderasien gehören folgende Länder: Die Halbinsel Sinai, als Teil von Ägypten, Armenien, Aserbaidschan, Bahrein, Georgien, Irak, Iran, Israel, Jemen (ohne die Insel Sokotra), Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Oman, Palästina, Saudi Arabien, Syrien, Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und Zypern – mehrheitlich gemeint die Halbinsel Sinai] verstanden es manche Stämme schon bald, solches Ur-Bier nach Wunsch herzustellen.

Sie formten aus allerlei Gersten- und Weizenarten Teigfladen, aus denen sie durch Rösten eine Art von Pfannkuchen machten. Dieses Brot wurde eingeweicht, vergor und ergab ein Bier, das zwar trübe und nicht haltbar war, aber durch das vorangegangene Rösten des Teigs sicher gar nicht so schlecht schmeckte.

Über die Hefe wusste man zu jener Zeit noch nicht Bescheid. Die steckte in den Fladen, aus denen man das Bier bereitete. Zwar wurden die vor dem Maischen geröstet. Aber da die Brothefe erst bei 45 Grad abstirbt, dürften sich im Innern der Fladen noch genügend Keime befunden haben. Sicherlich haben auch andere Bakterien, die durch die Luft schwirrten – darunter Milchsäurebazillen – eine große Rolle gespielt, um die Maische zum Gären zu bringen.

Vermutlich gab es damals auch Getränke aus vergorenem (ungeröstetem) Mehlbrei.

Bald schon war erkannt worden, dass sich gekeimtes und dann geröstetes Getreide ebenfalls vergären lässt.

Um das Jahr 5000 v. Chr. gab es in Mesopotamien– auf Deutsch: dem „Zwischenstromland“ zwischen Euphrat und Tigris (dem heutigen Irak)– Anbauflächen mit Gerste und Emmer, einer Weizenart. Nach allem, was man inzwischen weiß, ist es sehr wahrscheinlich, dass aus beiden Getreidearten damals nicht nur Brot gebacken, sondern auch schon Bier gebraut wurde.

Ähnliche Anbaugebiete für Getreide, das sich zum Brauen eignete, lagen in Kasachstan(in der heutigen GUS östlich der Wolga – d.i. ein zentral-asoatisches Land; es erstreckt sich vom Kaspischen Meer im Westen bis zum Altai-Gebirge an der östlichen Grenze zu China und Russland)und am Rand des inner-asiatischen Tarim-Beckens.

Aus der Gilgamesch-Saga – auch genannt Gilgamesch-Epos –[dabei handelt es sich um mehrere literarische Werke, vor allem aus dem babylonischen Raume stammend – sie ist eine der ältesten überlieferten schriftlich fixierten Dichtungen. Das Gilgamesch-Epos stellt in seinen verschiedenen Fassungen das bekannteste Werk der akkadischen und der sumerischen Literatur dar]wissen wir wie in der Vorstellung der alten Völker ein wilder Affe zu einem sauberen, aufrechten Menschen wurde: durch das Bier.

Die Gilgamesch-Geschichten sind das erste große Epos der Weltliteratur; sie entstanden in Mesopotamien während des dritten vorchristlichen Jahrtausends.

Da lebte der wilde Enkidu, ein zottiges Wesen, in der Steppe und fraß mit den Gazellen Gras. Zu dem schickte der König und Halbgott Gilgamesch eine leichte Dame, um ihm Kultur beizubringen. Das war dringend nötig, denn: „Enkidu weiß nicht, wie man Brot isst; er versteht nicht, Bier zu trinken. Da tat die Dirne ihren Mund auf und sprach zu Enkidu: Iß das Brot, Enkidu, das gehört zum Leben. Trinke das Bier, wie es im Leben Brauch ist!

Enkidu aß das Brot, bis er satt war. Er trank das Bier, sieben Krüge voll. Da entspannte sich sein Inneres und er ward heiter. Sein Herz frohlockte und sein Angesicht strahlte. Er wusch sich den zottigen Leib mit Wasser, salbte sich mit Öl - und ward ein Mensch.“

Die Menschen, die zwischen dem vierten Jahrtausend und dem Jahr 1800 v. Chr. in Gilgameschs Gegend wohnten, waren die Sumerer.Sie gelten als dieUrväter der Brauerei bzw. der Braukunst.

Dafür gibt es zwar keinen Beweis, aber die Sumerer taten Kluges, um sich der Nachwelt als die Erfinder von allerlei Nützlichem zu präsentieren: Sie erfanden die Keilschrift. Und sie waren von ihrer Fähigkeit, Tatsachen zu notieren, so besessen, dass sie einen Großteil ihrer Zeit damit verbrachten, Wissenswertes in Stein zu meißeln oder in Ton zu kerben.

Nur deshalb wissen wir so sicher, dass sie Bier brauten und wie sie es machten.

Ihr erstes schriftliches Dokument eines Brauverfahrens, das wir kennen, ist etwa 6000 Jahre alt. Es besteht aus einigen Tontäfelchen, das „Monumentbleu“ heißt (nach ihrem Finder, einem Herrn Blau) und wird im Louvre zu Paris aufbewahrt. Auf den Täfelchen ist festgehalten, wie das Getreide Emmer enthülst wird, wie aus den gereinigten Körnern Fladen gebacken werden und daraus dann Bier hergestellt wird. In diesem Fall brauchte man es, um der Göttin Nin-Harra zu opfern. Sie war eine Fruchtbarkeitsgöttin und galt als Erfinderin des Biers; so handelte es sich also wohl um ein Dankopfer für Speise und Trank, für Brot und Bier.

Wir wissen sogar so ungefähr, wie das Bier der Sumerer beschaffen war.

Das für die Damen wurde aus dem schon mehrfach erwähnten Emmer(Triticum dicoccum)hergestellt. Es ist eine Weizenart, die recht nah mit dem bei uns noch heute bekannten Dinkel(Triticum spelta)verwandt ist. Dem Emmer-Bier mengten die Sumerer Honig, Zimt und andere Gewürze bei.

Die Männer bekamen herberes Bier aus Gerste.

Aber auch Mischbiere aus Emmer und Gerste waren bekannt – in vielen Stärkegraden, von tiefschwarzem Vollbier bis zu wässerigem Gelaber –. Die Brote, die man fürs Bier vergären ließ, hießen „Bapir“, das Getränk „Kasch“ oder „Bufa“.

In manchen Jahren wurde in Mesopotamien – dem Land, in dem nach der Bibel „Milch und Honig fließt“ – fast die Hälfte der Getreideernte benutzt, um daraus Bier zu brauen.

Wir wissen das alles so genau, weil die Sumerer ein ungemein ordentliches, buchhalterisch exaktes Volk waren. Auch die kleinsten Vorgänge im staatlichen Wirtschaftsleben wurden pedantisch festgehalten. Noch heute können wir auf ihren Schreibtäfelchen allerlei über Getreideanbau, Viehzucht, den ausgedehnten Handelsverkehr mit fremden Ländern und die Bierbrauerei nachlesen; wir erfahren, dass alle Äcker Gemeinschaftsbesitz waren, dass die Ernte in staatlichen Vorratshäusern gelagert wurde und von dort an Bäckereien und Brauereien ausgegeben wurde. Sogar Bescheinigungen der Brauerei-Chefs über empfangenes Getreide liegen vor und die Berichte der Braumeister, welche Biersorten daraus hergestellt wurden.

Jeder Sumerer hatte Anspruch auf sein tägliches Bier – zwei bis fünf Kannen, je nach Standeszugehörigkeit –. Andererseits musste das Volk seine Kirchensteuer auch in Bier bezahlen. Die Priester verlangten für eine Beerdigung sieben Kannen Bier und 420 Brote. Das war sehr viel; eines Tages gab es deshalb Ärger. König Urukagina setzte schließlich fest, dass die Priester für die Bestattung eines Toten nur noch 80 Brote und drei Kannen Bier berechnen durften.

Die Sumerer haben uns nicht nur Abrechnungen überliefert, sondern auch sehr lebendige Darstellungen. Eine Tonscherbe zeigt, wie vornehme Leute im Zwischenstromland Bier tranken: aus reich verzierten Tonkrügen. Und zwar mit langen Saugrohren. Denn das Bier war nicht gefiltert, sondern eine trübe Flüssigkeit, in der allerlei herumschwamm. Szenen von geselligem Beisammensein wurden auf Tontafeln dargestellt. Auch sie zeigen Menschen beim Bier. Eine Frau, die Bier für ihre Gäste hatte, stand bei den Sumerern in hohem Ansehen.

In den sumerischen Wirtschaften ging es heiter zu. Leicht bekleidete Mädchen bedienten, hübsche Wirtinnen hatten vornehme Stammgäste. Auch die Geschichte von der schönen Kubaba ist überliefert. Das war eine Sumerin, die außerhalb von Babylon eine Bierschenke betrieb; so erfolgreich, dass rings um die Wirtschaft nach und nach die Stadt Kish entstand; Kubaba wurde die erste Stadtfürstin.

Das sumerische Reich bestand aus vielen solcher Städte und Stadtstaaten. Im 2. Jahrtausend v. Chr. zerfiel es. Babylonier kamen an die Macht.

Die errichteten nicht nur ihren Turm zu Babel; sie waren auch ein hochbegabtes Volk, das auf der Kultur der Sumerer aufbaute und von ihnen unter anderem die Bierbrauerei übernahm. Alsbald gab es in Babylonien 20 verschiedene Biere: acht aus Gerste, acht vorwiegend aus Emmer und dazu: Es waren allesamt obergärige Biere, die zunächst nur aus Maische und Wasser bestanden.

Vom Hopfen war noch keine Rede, doch wurden oft Gewürze dazugetan. Aus dem Osten (vermutlich aus der Gegend des Kaukasus) war die Gewohnheit gekommen, die „Herren-Biere“(im Gegensatz zu den mit Honig versetzten Süßbieren für die Damen) bitterer zu brauen, und zwar durch die Zugabe von Lupinen (auch Wolfs- oder Feig-Bohne ngenannt zählen zur Familie der Hülsenfrüchtler – die Samen insbesondere wilder und Garten-Lupinen enthalten Lupinin, einen giftigen Bitterstoff, der den Tod durch Atemlähmung verursachen kann. Bestimmte Zuchtformen hingegen sind ungiftig und nicht bitter (Süßlupine). Sie können jedoch für Allergiker problematisch sein).

Babylons erster bedeutender König Hammurabi(er regierte von 1728 bis 1686 v. Chr.) erließ einige Gesetze in Zusammenhang mit dem Bier, die recht streng waren, aber auch zeigten, welche Bedeutung Bier in Babylon hatte. Die Vorschriften wurden – zusammen mit etlichen anderen Bestimmungen – in eine 2,25 Meter hohe Säule aus grünem Diorit gemeißelt und in Susa [das war eine antike Stadt. Ihre Reste liegen im Südwesten des heutigen Iran]  aufgestellt. Die Säule steht inzwischen im Pariser Louvre.

Wie schon bei den Sumerern, so stand auch in Babylon jedem Bürger täglich ein festes Quantum Bier zu. Arbeiter bekamen täglich zwei Krüge, Angehörige der Mittelschicht – beispielsweise Beamte – drei Krüge Vollbier. Weiblichen Funktionären am Hof und in den Tempeln standen drei Krüge Süßbier zu, Provinzverwalter und Oberpriester hatten Anspruch auf fünf Krüge Vollbier.

Bei Tempelfesten wurden diese Zuteilungen erhöht, was den Göttern eine ständige Verehrung sicherte.

Fast alle Heilmittel wurden in Bier gelöst und so getrunken.