Nelles Pocket Reiseführer Krakau - Tomasz Torbus - E-Book

Nelles Pocket Reiseführer Krakau E-Book

Tomasz Torbus

0,0

Beschreibung

REISEZIEL: Krakau gilt als eine der schönsten Städte Europas: Die gotische Marienkirche am Hauptmarkt, der traditionsreiche ehemalige Königssitz auf dem Wawelhügel oder die Synagogen im Stadtteil Kazimierz erzählen von einer reichen und bewegten Vergangenheit. Vor den Toren der zweitgrößten Stadt Polens liegen attraktive Ausflugsziele wie das historische Salzbergwerk Wieliczka oder der Pilgerort Tschenstochau.EXTRAS: Eine Geschichtstabelle führt wichtige Ereignisse in der Historie der Region auf; eine Übersicht präsentiert die Top-Sehenswürdigkeiten. Den vielfältigen Shoppingmöglichkeiten, dem pulsierenden Nachtleben der Studentenstadt und der polnischen Küche sind ausführliche Features gewidmet.INFOS: Am Ende jedes Kapitels finden Sie in einer Infobox Adressen, Öffnungszeiten sowie Restaurant- und Einkaufstipps. Die Reiseinformationen am Ende des Buches helfen mit nützlichen Fakten und Empfehlungen bei der Vorbereitung Ihrer Reise nach Krakau.DIE SERIE NELLES POCKET REISEFÜHRER:Der Nelles Pocket Reiseführer deckt alle speziellen Anforderungen an moderne Reiseführer ab. Er beschreibt alle wichtigen Reiseziele und gewährt spannende Einblicke in Landestypisches. Mehr als 50 fantastische Farbfotos animieren zum ausgiebigen Blättern und Lesen. Außerdem bietet der Reiseführer praktische Informationen zur Reisevorbereitung und gibt viele nützliche Tipps zum Aufenthalt vor Ort. Die topaktuellen Texte korrespondieren mit den zahlreichen detailgenauen Karten und Plänen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 173

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Krakau DE_F0822 22. November 2017, 10:04

Krakau DE_F0822 22. November 2017, 10:04

IMPRESSUM: Nelles Pocket: Krakau

All rights reserved

© Nelles® Verlag GmbH, 81379 München, Machtlfinger Str. 26 Rgb.

[email protected], www.Nelles.com

ISBN 978-3-86574-581-1

- F0822 -

2

IMPRESSUM / KARTENLEGENDE

Foto: Rainer Hackenberg

3

Krakau

Blick auf den Wawel mit Krönungskathedrale.

Krakau DE_F0822 22. November 2017, 10:04

Höhepunkte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Einstimmung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Geschichte im Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

FEATURES

Polnische Küche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Krakau am Abend. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Einkaufen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

KRAKAU

Altstadt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Geschichte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Hauptmarkt (Rynek Główny). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Florianstraße (Ulica Floriańska). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Rund um den Szczepański-Platz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Universitätsviertel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Der Weg zum Wawel (Königsweg). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Wawel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Die Planty. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Schifffahrt auf der Weichsel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Museen westlich der Altstadt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Kazimierz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Großraum Krakau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Podgórze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Museum der Polnischen Luftfahrt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Nowa Huta. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Zwierzyniec und Wolski-Wald. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

Tyniec. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten. . . . . . . . . . . . . . . 62-65

UMGEBUNG VON KRAKAU

Wieliczka. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Bochnia und Nowy Wiśnicz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Niepołomice und Staniątki. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

Kalwaria Zebrzydowska. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Wadowice. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Auschwitz (Oświęcim). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Tschenstochau (Częstochowa). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

Podhale, Zakopane und Hohe Tatra. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Pieninen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten. . . . . . . . . . . . . . . 88-89

4

INHALTSVERZEICHNIS

REISE-INFORMATIONEN

Reisevorbereitungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Klima und Reisezeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Einreisebestimmungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Verkehrsregeln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Gesundheitsvorkehrungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Information. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Nützliche Internetadressen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Sicherheitshinweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Zollbestimmungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Praktische Tipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Botschaften Polens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Geldwechsel und Währung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Informationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Notruf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Öffentliche Verkehrsmittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Öffnungszeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Post und Telefon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Restaurants. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Taxi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Toiletten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Sprachführer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Autoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Register. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

5

REISE-INFORMATIONEN

Krakau DE_F0822 22. November 2017, 10:04

Izabella Gawin

Der Hauptmarkt (Rynek Główny) mit Tuchhallen und Marienkirche.

Izabella Gawin

Krakau DE_F0822 22. November 2017, 10:04

8

Höhepunkte

HÖHEPUNKTE

xxKrakau

xxHauptmarkt(S. 25): Das Zentrum der Altstadt säumen mittel-alterliche Bürgerhäuser und Straßen-cafés. Mitten auf dem Platz laden die xTuchhallenmit ihrer beeindrucken-den Renaissance-Stützmauer zum Ein-kaufsbummel ein.

xxMarienkirche (S. 26): Die gotische Kirche am Hauptmarkt mit ihrer Doppelturmfassade birgt einen Marienaltar und ein Steinkruzifix von Veit Stoß.

xxCzartoryski-Sammlung(S. 35): Die Gemäldesammlung der Fürs-tin Izabella Czartoryska bildete den Grundstein für das Polnische Natio-nalmuseum; wegen Renovierung ist die Sammlung ausgelagert ins Arsenal gegenüber. Die xxDame mit dem Hermelin, von Leonardo da Vinci ge-schaffen und weltberühmt, ist derzeit im Nationalmuseum(Aleja 3 Maja1) zu bewundern.

xxWawel(S. 42): Der Kalk-steinhügel an der Weichsel war jahr-hundertelang Königssitz. Heute la-den xxKrönungskathedraleund xxKönigsschlosszu einem Spazier-gang durch die Geschichte ein.

xBarbakane(S. 34): Größte mit-telalterliche Barbakane (Außenwerk) Europas, einst mächtigster Teil der Krakauer Stadtbefestigung.

xSłowacki-Theater(S. 36): Mo-numentaler Theaterbau in prachtvol-lem Neobarock.

xStanisław-Wyspiański-Museum(S. 38): Einführung in das Werk des wichtigsten polnischen Jugendstilma-lers und Dramatikers.

xCollegium Maius(S. 39): Das einstige Hauptgebäude aus dem 15. Jh. ist einer der wenigen erhalte-nen Universitätsbauten jener Zeit.

xFranziskanerkirche(S. 39): In dem Gotteshaus aus der zweiten Hälf-te des 13. Jh. wurde 1386 Władysław II. Jagiełło getauft.

xPeter-und-Paul-Kirche(S. 40): Frühbarocker Kirchenbau mit gewalti-gen Pilastern im Inneren.

xul. Kanonicza(S. 40): Ma-lerischste Gasse Krakaus mit Häu-sern aus dem 16. Jh. Hier lebte Karol Wojtyła (Papst Johannes Paul II.).

xul. Szeroka/ xAlte Synagoge/ Galizisch-Jüdisches Museum/ Tem-pel-Synagoge(S. 50): Im Stadtteil Kazimierz sind noch viele Zeugnisse jüdischen Lebens erhalten.

xSchindler-Fabrik(S. 55): Eines von Krakaus jüngsten Museenberich-tet interaktiv von der Zeit der deut-schen Besetzung Krakaus 1939-1945.

Umgebung von Krakau

xxWieliczka(S. 69): Eine faszi-nierende unterirdische Welt eröffnet sich auf einer Führung durch das be-rühmte historische Salzbergwerk, das auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht.

xxAuschwitz (S. 77): Der Be-such der KZ-Gedenkstätte erschüttert, bewegt und wird eines der einpräg-samsten Erlebnisse einer Polen-Reise bleiben.

xxTschenstochau(S. 78): 3,5 Mio. Besucher jährlich pilgern zum Bild der Schwarzen Madonna von Tschen-stochau, Schutzpatronin Polens.

xxKleinpolnische Holzkirchen(S. 85): Ohne Eisennägel wurden die Holzkirchen von Dębno, Lopuszna, Harklowa und Grywald im 15. Jh. ge-baut, die heute zum UNESCO-Weltkul-turerbe zählen.

Rechts: Herbstnebel über der Weichsel verzaubert den Wawel.

Foto: Paweł Krzan

9

Einstimmung

EINSTIMMUNG

Will man in Polen nur ein Ziel an-steuern, dann sollte die Wahl auf Kra-kau, die ehemalige Krönungsstadt der polnischen Könige fallen, diese alte und wegen ihrer vielen Studenten zugleich junge Stadt. Als Kunstmet-ropole hat man sie schon „Florenz des Nordens“ genannt, wegen der 140 ka-tholischen Kirchen der Altstadt „zwei-tes Rom“ und dank der zweitältesten Universität Mitteleuropas „neues Athen“. Als „heimliche Hauptstadt“ Po-lens tituliert, ist Krakau mit seinen 760 000 Einwohnern immerhin die Kapita-le der Woiwodschaft Kleinpolen. Und historisch war es zeitweise ein Teil des zum Mythos verklärten Galizien.

Krakau gehört zum UNESCO-Welt-erbe, mit 5500 denkmalgeschützten Häusern und 2,5 Mio. Kunstwerken. Es ist neben Prag die einzige Großstadt Mitteleuropas, die fast unversehrt den 2. Weltkrieg überstand. Die reinsten Renaissancebauten nördlich der Al-

pen, der schönste Schnitzaltar der Go-tik, die steinernen Zeugen jüdischer Geschichte in Kazimierz und über 200 Kneipen – es gibt viele Gründe, nach Krakau zu fahren. Die Uhren gehen hier langsamer – vielleicht wegen der Präsenz der reichen Vergangenheit. Die Bürger treffen sich gerne auf dem Hauptmarkt im Herzen Krakaus, wo sich ein nostalgischer Hauch von k. u. k. Monarchie mit einer charmanten Portion Provinzialität verbindet.

Der Besucher erkennt bald, dass er sich in der interessantesten Stadt Polens befindet: Mit seinen Theatern, Kabaretts, Jazz-Clubs und Klezmer-Lokalen ist Krakau Polens Kulturhaupt-stadt, hier residieren viele Theaterleu-te, Künstler und Literaten.

Ein Tipp: Nehmen Sie sich für Krakau genug Zeit, um nicht nur das Sightsee-ing-Pflichtprogramm zu absolvieren, sondern auch durch die historischen Gassen zu bummeln, Cafés zu besu-chen und das rege Nachtleben zu ent-decken.

Krakau DE_F0822 22. November 2017, 10:04

Foto: Izabella Gawin

10

966-992 Mieszko I., Begründer der Piasten-Dynas-tie, verleibt die slawischen Weichselstämme seinem entstehenden Reich „Polen“ ein.

1000Mieszkos Sohn Bolesław I. erwirkt die Unab-hängigkeit vom Deutschen Kaiserreich und gründet eine polnische Kirchenorganisation: Dem Erzbistum von Gnesen unterstehen die Bistümer Kraków/Krakau, Kołobrzeg/Kolberg, Wrocław/Breslau und Poznań/Posen.

1038/39Als böhmische Truppen in Polen einfallen, verlegt Kazimierz I. seine Residenz von Gnesen nach Krakau und errichtet auf dem Wawel eine Burg.

1138Dynastische Wirren nach dem Tod Bolesławs III., Zerfall der Zentralmacht.

1241Von innen geschwächt, wird Polen leichte Beute äußerer Feinde: Die Mongolen fallen ein, verwüsten Krakau und viele weitere Städte (weitere Einfälle 1259 und 1287).

1257Um den Wiederaufbau zu fördern, erhält Kra-kau das Magdeburger Stadtrecht, was zum Zuzug vieler Deutscher führt. Nach einem Aufstand 1311 werden die Deutschen jedoch vertrieben.

1320Władysław I. Ellenlang gelingt es, sich als Herrscher aller polnischen Herzogtümer zu etab-lieren. Er lässt sich krönen, Krakau wird Hauptstadt des polnischen Königreichs.

1333-1370Kazimierz III. (Kasimir der Große) kon-solidiert Verwaltung und Justiz und stiftet 1364 in Krakau Polens erste Universität. Viele Deutsche und Juden ziehen zu.

1370-1386Da Kazimierz III. kinderlos stirbt, be-steigt seine minderjährige Nichte Jadwiga den polnischen Thron. Um gegen die seit dem 13. Jh. vordringenden Ritter des Deutschen Ordens gewappnet zu sein, wird sie 1385 zur Heirat mit dem litauischen Großfürsten Jagiełło gedrängt, der 1386 als Władysław II. die polnisch-litauische Jagiellonen-Dynastie und die polnisch-litauische Personalunion begründet.

1410Zwischen Polen-Litauen und dem Ordens-staat wird bei Tannenberg die größte Schlacht des Mittelalters ausgetragen.

1430Krakau wird Hansestadt, der Einfluss der deutschen Bürger wächst.

1466Die Niederlage des Deutschen Ordens wird im „Thorner Frieden“ besiegelt: Er muss an Polen weite Gebiete abtreten.

1525Der Ordenshochmeister muss in Krakau vor dem polnischen König den Treueeid leisten.

1569Polen und Litauen erweitern die Personal- zu einer Realunion (die bis 1795 als eine Art Adelsre-publik existiert).

1572Nach dem Tod des letzten Jagiellonen-Königs Sigismund II. ertrotzt der Adel die Wahlmonarchie, die zum politischen und wirtschaftlichen Verfall Polens beiträgt.

1596/1609Warschau löst Krakau als Hauptstadt ab.

1655-1657Durch die dynastischen Verwicklungen der Wasa-Könige, die zugleich Thronansprüche auf Schweden geltend machen, wird Polen in verlust-reiche Kriege verwickelt. Krakau wird von schwedi-schen Truppen besetzt.

1683König Jan Sobieski aus Krakau verhindert mit seinen Panzerreitern die türkische Eroberung Wiens und rettet so das Abendland vor der Islamisierung.

1772-1795Der vom Hochadel forcierte Zerfall der Zentralmacht macht es den absolutistisch regier-ten Nachbarn leicht, sich den „polnischen Kuchen“ einzuverleiben: In den drei Teilungen Polens annek-

Geschichte im überblick

Der Alarmruf des Trompeters vom Turm der Marien-kirche erinnert an einen Mongolenangriff im Jahr 1287.

Foto: Rainer Hackenberg

11

tieren Österreich, Preußen und Russland das Land. Krakau wird österreichisch.

1815Auf dem Wiener Kongress wird Krakau Freie Stadt, bleibt aber von Österreich dominiert.

1846Nach einem misslungenen Aufstand in Kra-kau und Kleinpolen wird Krakau als Teil der Provinz Galizien direkt Österreich unterstellt.

1867Nachdem Österreich durch die Niederlage gegen Preußen geschwächt ist, erhält Krakau eine polnische Stadtverwaltung.

1918Gegen Ende des Ersten Weltkriegs werden die in Krakau stationierten österreichischen Truppen entwaffnet, am 11. November 1918 wird auf dem Krakauer Marktplatz die „Republik Polen“ ausge-rufen.

1921Rund 25% der Krakauer sind Juden, die über-wiegend, aber nicht nur im Viertel Kazimierz leben.

1935Marschall Józef Piłsudski, Polens „starker Mann“ in der Zwischenkriegszeit, wird mit einem Staatsbegräbnis im Wawel geehrt.

1939-1945Am 1. September 1939 marschieren

deutsche Truppen in Polen ein, der 2. Weltkrieg beginnt; Krakau wird zur Hauptstadt des kolonial verwalteten Generalgouvernements. Die Juden werden 1941 in ein Ghetto gepfercht, dann in Kon-zentrationslager (Plaszow, Auschwitz und Ausch-witz-Birkenau) deportiert und umgebracht.

1945Sowjetische Truppen marschieren am 18. Ja-nuar in Krakau ein, die Stadt bleibt unzerstört. Ge-mäß der Vereinbarung von Jalta wird der polnische Staat weit nach Westen verschoben. Am 11. August kommt es zum Pogrom von Krakau an jüdischen Überlebenden des NS-Terrors.

1947Polen erhält den Status einer „Sozialistischen Volksrepublik“.

1949Vor den Toren Krakaus wird die proletarische Vorzeigestadt Nowa Huta mit dem größten Stahl-werk des Landes erbaut.

1956Politisches „Tauwetter“ und Entstalinisierung, das Krakauer Kulturleben blüht auf.

1978Krakau wird als erste Stadt UNESCO- Welter-be, und der Krakauer Kardinal Karol Wojtyła wird als Johannes Paul II. Papst in Rom.

1980-1981Nach der Arbeiterrevolte von 1980 wird auf der Danziger Werft die unabhängige Gewerk-schaft Solidarność gegründet, unterstützt von der katholischen Kirche. Innerhalb kurzer Zeit gewinnt sie ca. 11 Mio. Mitglieder.

1989/90Die Diskussionen zwischen kommunis-tischer Partei, Kirche und Opposition ermöglichen Wahlen, bei denen die Kommunisten eine