Nelles Pocket Reiseführer Prag - Kerstin Micklitza - E-Book

Nelles Pocket Reiseführer Prag E-Book

Kerstin Micklitza

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Beschreibung

Reiseziel: Die tschechische Hauptstadt Prag ist eine der schönsten Metropolen der Welt. Da sie im Lauf ihrer Geschichte von Zerstörungen weitgehend verschont blieb, bietet sie heute ein einmaliges Ensemble von Bauwerken aus fast allen Epochen, von der Romanik über Gotik, Renaissance und Barock bis hin zu Jugendstil und Kubismus. Die Krone der Moldaustadt ist die berühmte Prager Burg.Extras: Eine Geschichtstabelle führt wichtige Ereignisse in der reichen Historie Prags auf. Die Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt präsentiert eine kompakte Übersicht. Den bedeutenden Museen und Galerien der Metropole, ihren Restaurants und Cafés sowie ihrem Kultur- und Nachtleben sind ausführliche Features gewidmet.Infos: Am Ende jedes Kapitels finden Sie in einer Infobox Adressen, Öffnungszeiten sowie Restaurant- und Einkaufstipps. Die Reiseinformationen am Ende des Buches helfen mit vielen nützlichen Fakten und Empfehlungen bei der Vorbereitung Ihrer Prag-Reise.Die Serie Nelles Pocket Reiseführer: Der Nelles Pocket Reiseführer deckt alle speziellen Anforderungen an moderne Reiseführer ab. Er beschreibt alle wichtigen Reiseziele und gewährt spannende Einblicke in Landestypisches. Mehr als 50 fantastische Farbfotos animieren zum ausgiebigen Blättern und Lesen. Außerdem bietet der Reiseführer praktische Informationen zur Reisevorbereitung und gibt viele nützliche Tipps zum Aufenthalt vor Ort. Die topaktuellen Texte korrespondieren mit den zahlreichen detailgenauen Karten und Plänen.

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Seitenzahl: 170

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Prag DE_F0622 4. August 2022, 8:27

Prag DE_F0622 4. August 2022, 8:27

IMPRESSUM: Nelles Pocket: Prag

All rights reserved

© Nelles® Verlag GmbH, 81379 München, Machtlfinger Str. 26 Rgb.

[email protected], www.Nelles.com

ISBN 978-3-86574-599-6

- F0622 -

2

IMPRESSUM / KARTENLEGENDE

Foto: Jiří Stach

3

Prag

Musikgruppen unterhalten Touristen auf der Karlsbrücke.

Prag DE_F0622 4. August 2022, 8:27

Höhepunkte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Einstimmung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Geschichte im Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

FEATURES

Galerien und Museen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Essen und Trinken auf Böhmisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Am Abend. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

ALTSTADT (STARÉ MĔSTO). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Vom Pulverturm zum Altstädter Ring. . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Auf der Karlsgasse zur Karlsbrücke. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Altstädter Brückenturm und Karlsbrücke. . . . . . . . . . . . . . . . 38

Südwestliche Altstadt und Bethlehemskapelle. . . . . . . . . . . . 39

Gallusstadt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

JOSEPHSTADT (JOSEFOV). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Jüdisches Museum und Synagogen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

KLEINSEITE (MALÁ STRANA). . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Kleinseitner Ring. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Franz Kafka Museum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Rund um den Malteser-Platz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Rund um den Kleinseitner Ring. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Waldstein-Palais und Waldstein-Garten. . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Marktplatz und Welsche Gasse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Nerudagasse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

BURG UND HRADSCHIN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Prager Burg (Hrad). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

St.-Veits-Dom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Hradschin (Hradčany). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Laurenziberg (Petřín). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

NEUSTADT (NOVÉ MĔSTO). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Wenzelsplatz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

Nationalstraße. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Karlsplatz und südliche Neustadt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

INFO: Verkehrsmittel, Sehenswürdigkeiten. . . . . . . . . . . . . . 79-81

AUSFLÜGE

Vyšehrad. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Karlstein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Melnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Kuttenberg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

INFO: Sehenswürdigkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

4

INHALTSVERZEICHNIS

REISE-INFORMATIONEN

Reisevorbereitungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Botschaften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Information vor der Reise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Internetseiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Klima und Reisezeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Einreisebestimmungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Maut und Zoll. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Praktische Tipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Apotheken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Feiertage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Feste und Festkalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Kriminalität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Medizinische Versorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Netzspannung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Notruf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Öffnungszeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Post und Telefon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Taxi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Touristen-Information. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Trinkgeld. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Währung und Geldumtausch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Zeitungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Sprachführer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Autoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Register. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

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REISE-INFORMATIONEN

Prag DE_F0622 4. August 2022, 8:27

narvikk (iStockphoto.com)

narvikk (iStockphoto.com)

Malerisches Ensemble – Clementinum, Altstädter Brückenturm, Karlsbrücke und Altstädter Wasserturm.

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Höhepunkte

HÖHEPUNKTE

xxPulverturm(S. 32): Am Be-ginn des berühmten Königswegs steht das Stadttor aus dem Jahr 1478.

xxGemeindehaus(S. 32): Ein Meisterwerk des Jugendstils, an dem viele tschechische Künstler und Archi-tekten mitarbeiteten, darunter Alfons Mucha und Josef Myslbek.

xxAltstädter Ring(S. 32): Das prachtvolle Herz der Altstadt umge-ben geschichtsträchtige Gebäude wie die xxTeynkircheaus dem 14. Jh. und das xxAltstädter Rathausmit der berühmten xxRathausuhr.

xxKarlsbrücke(S. 38): Die 516 Meter lange Moldaubrücke, ein Meis-terwerk Peter Parlers, verbindet Alt-stadt und Kleinseite.

xxJüdisches Museum(S. 44): Das Jüdische Museum arbeitet in den verbliebenen architektonischen Zeugen des ehemaligen Ghettos die lange jüdische Historie Prags auf ein-drucksvolle Weise auf. Zu besichtigen sind der xxAlte Jüdische Friedhof, xKlausen-, Maisl-und xxSpani-sche Synagoge.

xxAltneu-Synagoge(S. 46): Das einzige original erhaltene Bethaus des Ghettos, aus dem 13. Jh.

xxKleinseite(S. 49): Roman-tisches Barockviertel mit Plätzen, Gassen und Parks sowie vielen Bau-denkmälern, darunter die xxSt.-Nikolaus-Kirche, das xxWaldstein-Palaismit seinen xxGärtensowie die xxNerudagasse.

xxPrager Burg(S. 58): Auf der stolzen Burg residieren seit dem 9. Jh. die Herrscher des Landes. In dieser Zeit sind Kulturdenkmäler aus fast jeder Epoche entstanden, wurden Kunstschätze von unschätzbarem Wert angehäuft.

xxGemäldegalerie(S. 60): Die Galerie im zweiten Burghof birgt groß-artige Werke aus Renaissance, Barock und Rokoko.

xxSt.-Veits-Dom (S. 61): Die Krönungs- und Begräbnisstätte der böhmischen Könige, Tschechiens größte Kirche, ist eines der meistbe-suchten Wahrzeichen der Moldau-stadt. Besonderer Anziehungspunkt im Inneren: die prachtvoll ausgestat-tete xxSt.-Wenzels-Kapelle(1362-1364) von Baumeister Peter Parler.

xxLobkowitz-Palais(S. 65): Grandioses Museum der Familie Lob-kowitz – „The Princely Collections“.

xxBallhausin den Königlichen Gärten (S. 65): Im Inneren des sgraf-fitogeschmückten Barockbaus sind flämische Gobelins aus dem 17. Jh. ausgestellt.

xxHradschin(S. 66): Altehrwür-dige Kirchen und prachtvolle Paläste schmücken den Stadtteil neben der Burg. Darunter sind so bedeutende Bauten wie das xxSternberg-Palaismit der xxNationalgalerieund die xxLoreto-Wallfahrtskirchemit dem xLoreto-Schatz.

xNeustadt(S. 71): Jugendstil-bauten, große Plätze und Einkaufsstra-ßen bestimmen das Bild der Neustadt. Ihr Mittelpunkt ist der lang gezogene xWenzelsplatz.

xxBurg Karlstein(S. 85): Eines der bekanntesten Bauwerke Tschechi-ens und von Prag auf einem Tagesaus-flug bequem zu erreichen.

xxKuttenberg(S. 86): Mittel-alterliche Bergbaustadt mit ihren his-torischen Bauten und der gotischen xxSt.-Barbara-Kirche (Weltkultur-erbe).

Rechts: Das Prager Gemeindehaus, ein Meisterwerk des Jugendstils.

Foto: SvetlanaSF (Shutterstock.com)

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Einstimmung

EINSTIMMUNG

Prag (1,25 Mio. Einw.) ist eine der schönsten Städte der Welt, eine glanz-volle, schillernde Metropole mit einer faszinierenden Geschichte und einer reichen Kultur. Die Hauptstadt der Tschechischen Republik liegt male-risch im Tal der Moldau, die mit neun Inseln und zahlreichen Brücken das Prager Panorama prägt.

Trotz seiner sehr wechselvollen Geschichte erlitt Prag nie ernsthafte Zerstörungen, und so bietet sich dem Besucher ein Stadtbild von seltener Ge-schlossenheit, mit Häusern und Gebäu-deensembles aus fast allen Kunst- und Stilepochen: Romanik, Gotik, Renais-sance, Barock, Rokoko und Klassizismus bis hin zu Jugendstil und Kubismus. Über allem thront stolz die Prager Burg, größtes geschlossenes Burgareal und ältester Regierungssitz der Welt.

Berühmte Bauwerke, bedeutende Kirchen und Klöster sowie großartige Museen locken unzählige Touristen in

die Moldaustadt. Entlang des Königs-wegs und besonders am Altstädter Ring herrscht zur Hochsaison dich-tes Gedränge. Reiseführer rufen ihre Gruppen zusammen, Straßenkünstler unterhalten die Menge, und in den vielen Lokalen servieren die Kellner ausländischen Gästen überteuertes tschechisches Bier und Schnaps.

Doch trotz des Touristenansturms hat sich Prag noch sein anderes Ge-sicht bewahrt: still, romantisch, man-cherorts geradezu magisch. In den Gässchen der pittoresken Kleinseite, auf dem Laurenziberg hoch über den Dächern der Metropole oder auf dem sagenumwobenen Vyšehrad entfaltet sich der Zauber der Goldenen Stadt. Wenn dann links und rechts der Mol-dau die Lichter angehen, füllen sich die ehrwürdigen alten Gebäude mit Leben: In historischen Sälen erklin-gen Konzerte, in bekannten Jazzclubs gastieren Weltstars und in urigen Bier-kneipen diskutiert man über Prag und die Welt.

Prag DE_F0622 4. August 2022, 8:27

Foto: Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin

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Die Anfänge

500-100 v. Chr.Slawische Stämme siedeln im heu-tigen Böhmen und Mähren.

9. Jh. Großmährisches Reich; Vorfahren der heuti-gen Tschechen vereinigen sich. Ab 863 Missionie-rung durch die „Slawenapostel“ Kyrillos und Metho-dios; sie entwickeln eine slawische Schrift.

908Ungarn vernichten das Großmährische Reich.

Das Goldene Zeitalter

995In den Kämpfen um die Vormachtstellung in Böhmen siegt die Dynastie der Přemysliden.

10./11. Jh.Die Přemysliden sichern ihre Macht mit Hilfe des Römischen Reichs. Böhmen kommt unter deutsche Lehenshoheit.

1212Ottokar (Otakar) II. holt deutsche Siedler in die böhmischen Randgebiete.

1306Die Přemysliden-Dynastie stirbt im Mannes-stamm aus.

1310Elisabeth (Eliška), Tochter des böhmischen Königs Wenzel (Václav) III., heiratet Johann von Lu-xemburg. Johann erhält Böhmen als Lehen.

1316-1378Karl. IV., Sohn von Elisabeth und Jo-hann, wird deutscher König und Kaiser. Böhmen erlebt eine Blüte. Prag wird Hauptstadt des Hl. Rö-mischen Reichs. Die „Länder der böhmischen Krone“ umfassen Böhmen, Mähren, die schlesischen Fürs-tentümer sowie Ober- und Niederlausitz.

Die Hussiten-Bewegung

1414 Der Prediger Jan Hus, der eine Reform der Katholischen Kirche und einen Verzicht auf deren weltliche Macht fordert, wird als Ketzer verbrannt.

1419Die Hussiten-Kriege unter Führung von Jan Žižka erschüttern das katholische Europa.

1436König und Konzil bestätigen die hussitische Konfession als autonomen Bestandteil der römi-schen. Der Papst nimmt diese Situation jedoch nicht hin, und das „ketzerische“ Böhmen bleibt umkämpft.

1471Die böhmische Königskrone geht an die pol-nische Jagiellonen-Dynastie.

1526Der böhmische Landtag wählt den Habs-burger Erzherzog Ferdinand zum König. Ferdinand setzt die Gegenreformation durch.

1547Die böhmischen Stände verwehren Ferdinand I. die Gefolgschaft. Dieser zieht daraufhin gegen Prag: die Stände verlieren zahlreiche Privilegien, Güter und Einkünfte werden konfisziert.

Neuzeit

1618Der 2. „Prager Fenstersturz“ löst den Dreißig-jährigen Krieg aus. Die böhmischen Stände erklären Ferdinand II. für abgesetzt.

1620/1621Das ständische Heer wird auf dem Wei-ßen Berg bei Prag geschlagen. Ende des selbständi-gen Staates Böhmen.

1627Böhmen geht in Habsburger Besitz über; gewaltsame Rekatholisierung, Zehntausende ver-lassen das Land, weil sie ihrer protestantischen Konfession treu bleiben wollen. Die Bevölkerung schrumpft um ein Drittel.

1757 Preußenkönig Friedrich II. belagert Prag.

18. Jh.Die Verhältnisse bessern sich nach Refor-men unter den Monarchen Maria Theresia (1740-1780) und Joseph II. (1780-1790): Schulpflicht, Ende der Leibeigenschaft, Justizreform, Abschaf-fung der Todesstrafe.

1784Die vier selbständigen Prager Städte Hrad-schin (Hradčany), Kleinseite (Malá Strana), Altstadt (Staré Město) und Neue Stadt (Nové město) schlie-ßen sich zusammen.

Geschichte im überblick

Jan Hus auf dem Scheiterhaufen (Holzschnitt aus dem Jahr 1558).

Foto: VOJTa Herout (Shutterstock.com)

11

19./20. Jahrhundert

1848Während der Revolution fordern die Tsche-chen einen föderalistischen Staat.

1850Die Judenstadt wird als Josefstadt Teil Prags.

1910In Prag leben 8000 meist deutschsprachige Juden, darunter viele Akademiker und Händler.

1918 Ausrufung der Tschechoslowak. Republik.

1920erAnfängliches Versöhnen der deutschen Minderheit mit dem neuen Staat. Die ČSR ist einer der zehn führenden Industriestaaten der Erde. 1929 erfasst die Weltwirtschaftskrise auch die ČSR.

1930Verschärfung der Nationalitätenkonflikte.

1933Konrad Henlein gründet die Sudetendeutsche Heimatfront (ab 1935 Sudetendeutsche Partei/SdP). Erst fordert sie Selbstverwaltung, dann den Anschluss an Hitlerdeutschland.

1938Wahlerfolg für die die SdP. Treffen der Re-gierungschefs Englands, Italiens, Frankreichs und Deutschlands in München; die deutsch besiedelten Randgebiete, ein Drittel des Staatsgebiets, fallen im Münchner Abkommen Deutschland zu. Präsident Beneš emigriert nach England.

15.3.1939Hitler annektiert die „Resttschechei“ und lässt bis 1945 82 000 Juden deportieren.

19455. Mai: die Amerikaner befreien West-Böh-men. 9. Mai: die sowjetische Armee zieht in Prag ein. Exilpräsident Beneš kehrt zurück.

1945/1946Beneš-Dekrete und Rache der Tsche-chen: Enteignung und Vertreibung von drei Millio-nen Deutschen aus dem Staatsgebiet, Zehntausen-de kommen dabei um. Wahlsieg der Kommunisten unter K. Gottwald.

1948Gottwald wird Nachfolger von Beneš. Die Landwirtschaft wird zwangskollektiviert, Industrie-betriebe verstaatlicht; Regimegegner verfolgt.

1962Entstalinisierung; Alexander Dubček wird Vorsitzender der slowakischen