Netti's Winterwelt - Maria-Antoinette Probsdorfer - E-Book

Netti's Winterwelt E-Book

Maria-Antoinette Probsdorfer

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Beschreibung

"Netti's Winterwelt" wird in Kurzgeschichten erzählt und beinhaltet 22 wundervolle Wintergeschichten sowie 6 Liedertexte mit Noten. Gefühlvoll, ergreifend, fesselnd wie humorvoll entführt die Autorin lesefreudige Kinder sowie Erwachsene in eine fantastische, fantasievolle Winterwelt.

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Seitenzahl: 54

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Von Maria-Antoinette Probsdorfer

erschienen unter Netti‘s Welten:

Elefantenwelt 1 (auch in Englisch), Elefantenwelt 2,

Malbuch, Safariwelt 1, Feenwelt, Traumwelt, Tigerwelt,

Weihnachtswelt (auch in Englisch), Winterwelt,

Winterwunderwelt,

Herz- und Seelenblicke (Gedichtebiografie)

Geschichtenwelt 1

Inhaltsverzeichnis

Schneeflockengeflüster

Wintermärchenfee

Minimo und Mabina

Ein Wunsch geht in Erfüllung

Nanouq vom Nordpol

Schneekönigin

Peddy, der glückliche Pinguin

Sternenschweif

Wenn der Mond auf Reisen geht

Im Wunderurwald wurde es Winter

Zylinderhut und Karottennase

Ein freundliches Bäumchen

Zauberwinterwichtel

Die zerronnene Eins

Mäuschen Siri auf Irrwegen

Nikolaustraum

Adventskranz

Noeli, der Kekse naschende kleine Engel

Geheimnisvolles Licht

Zarte Geigenklänge

Leuchtender Stern

Tannenbaum, wir schmücken dich mit Kerzen

Schneeflockengeflüster

Schneeflocken tanzten fröhlich vom Himmel herab,

im Rhythmus des Windes, hin und her, auf und ab.

Jede von ihnen eine Schönheit für sich.

Ein bizarres Kristall, zart und zerbrechlich.

Niemals aber tanzen sie allein,

sie brauchen Gesellschaft, um glücklich zu sein,

wollen einander erzählen, während sie zur Erde fallen,

und zeigen, wer am schönsten tanzt von allen.

Vor allem die kleinen, frechen Flocken stellen andauernd Fragen,

und lassen sich dabei von den großen huckepack tragen.

Neugierig fragte eine von den kleinen:

„Was glaubt ihr, wird morgen die Sonne scheinen?“

Die andern sagten: „Was kümmert es dich,

mach dir darüber keine Sorgen,

wir tanzen ja heute und nicht morgen.“

Doch neugierig wie kleine Schneeflocken sind,

hatte es noch viele Fragen, das Schneeflockenkind.

„Wo treiben wir hin, wo bleiben wir liegen,

werden wir öfter als einmal fliegen?

Ist es so schön, dass man es nie mehr vergisst,

und wie lange dauert es, bis man auf der Erde ist?

Ach, sagt mir doch, wo kommen wir hin,

ich möchte nicht, dass ich dort unten alleine bin!“

„Es ist nicht gut, wenn man alles wissen will,

nun sei doch auch mal still

und genieße diese wunderbare Reise“,

flüsterten die andern leise.

„Lass dich einfach überraschen, dann wirst du seh’n,

auf der Erde ist es wunderschön.

Mutter Natur erwartet uns schon.

Sie träumt wie jedes Jahr davon,

dass wir sie in ein weißes Glitzerkleid hüllen,

und jetzt werden wir ihren Traum erfüllen.“

Wintermärchenfee

Es hatte mehrere Tage geschneit, und der Wald verwandelte sich in ein Winterwunderland. Aber erst als die Bäume aussahen, als hätten sie weiße Pelzmäntel an, ja erst dann erwachte die Wintermärchenfee aus ihrem Sommerschlaf. Dies war die Zeit, in der sie jeden Tag einen anderen Baum aufsuchte, um auf ihm zu wohnen. Natürlich nicht, ohne den von ihr auserwählten Baum vorher höflich um Erlaubnis zu fragen. Dann setzte sie sich auf seinen Wipfel, um zu sehen, ob sich der Wald von dort wohl gut überblicken ließe.

Lächelnd lauschte sie dem Vogelgezwitscher, dem sanften Rauschen des Windes, der durch die Baumwipfel strich, und wiegte sich im Rhythmus hin und her. Sie war die gute Fee der Vögel im Walde und wachte darüber, dass Meisen, Amseln, Drosseln, Finken, Stare und alle anderen Vögel nach der täglichen Futtersuche wieder zu ihren Schlafstellen in den Bäumen zurückfanden. Jeden Abend wartete sie hoch oben auf einem Baumwipfel. Sobald es begann dunkel zu werden, klatschte sie in die Hände, bis kleine, funkelnde Sterne heraussprühten. Die Glitzersternchen schwebten durch die Luft und tanzten über den Bäumen, dabei hüllten sie jeden Baum in ein warmes, goldenes Licht. Nun konnte die Wintermärchenfee beobachten, wie alle kleinen und großen Vögel schnell ihren Baum wiederfanden, um dort die Nacht zu verbringen. Danach verschwand sie zufrieden unter den schneebeladenen Ästen eines Baumes. Einmal passierte es, dass die Wintermärchenfee auf keinem der Wipfel saß, um Ausschau zu halten. Vielleicht war sie krank geworden und kam deshalb nicht mehr hervor. Als dann eine stockdunkle Nacht hereinbrach, konnte kein Vogel seinen Schlafplatz wiederfinden. Alle setzten sie sich auf den Boden und steckten traurig die Köpfe unter ihre Federn.

Als die Wintermärchenfee am nächsten Tag sah, dass alle Vögel auf dem Boden hockten und sogar froren, klatschte sie so heftig in die Hände, dass ein wahrer Sternenregen auf die Vögel herniederfiel. Und diesmal funkelten und leuchteten sie nicht nur, sondern wärmten mit ihrem Sternentanz die ganze Vogelschar. Sogleich flatterten alle aufgeregt umher, plusterten ihr Gefieder auf, zwitscherten vor Freude und sangen so schön wie nie zuvor. Dann flogen sie los, um Futter zu suchen. Die Wintermärchenfee war überglücklich. Obwohl es zu schneien begann, blieb sie den ganzen Tag hoch oben auf einem Baumwipfel sitzen. Verträumt schaute sie den Schneeflocken zu, lauschte ihrem zarten Niederschweben und genoss des Winters Schweigen.

Minimo und Mabina

Alleine hoppelte Minimo durch den Wald. Schon wieder war ein Jahr vergangen und er hatte immer noch keinen Freund. Gewiss, manchmal begegnete er einem Reh, einem Hirsch oder einem Eichhörnchen, aber Minimo wünschte sich einen Freund seinesgleichen, der mit ihm Fangen und Verstecken spielte, einen Freund, an den er sich kuscheln konnte abends, wenn es kalt und dunkel wurde. Er kam sich so verloren vor, deshalb verkroch er sich in einem hohlen, schneebedeckten Baum und schlang die langen Ohren um seinen Bauch, um sich ein wenig aufzuwärmen. „Wenn ich doch endlich einen Hasenkameraden finden könnte“, murmelte er immer wieder vor sich hin. „Was hast du denn, du weckst mich auf mit deinem Gejammer“, meldete sich gähnend ein Siebenschläfer, dessen Winterschlafplatz dieser hohle Baum eigentlich war. „Tut mir leid“, flüsterte Minimo, „das wollte ich nicht, ich geh auch gleich wieder.“ „Ach was, bleib hier, ich bin jetzt sowieso wach, aber warum schaust du so traurig?“, fragte ihn der drollige Geselle. „Weißt du, ich, ich…“, stammelte Minimo. „Na erzähl schon“, stupste ihn der Siebenschläfer. „Ich bin immer allein“, Minimo schaute verlegen auf den Boden. „Aha, du suchst also einen Kameraden, so ist das“, der Siebenschläfer rollte sich zusammen und dachte nach. „Ich hab’s!“, rief er plötzlich, sprang auf und erklärte Minimo, was er machen sollte. „Such einen Baum, auf dem Misteln wachsen, dann setze dich unter einen Mistelzweig, schließ die Augen und warte, was geschieht.“ Minimo glaubte dem niedlichen Kerl zwar nicht so richtig, machte sich aber auf die Suche und hoppelte durch den Schnee davon. Es dauerte lange, bis er endlich einen Baum fand, an dem viele Mistelzweige hingen.