Neu im Job für freche Frauen - Carolin Lüdemann - E-Book

Neu im Job für freche Frauen E-Book

Carolin Lüdemann

4,6
13,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: REDLINE
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2007
Beschreibung

"Ich bin die Neue und komme jetzt öfter": weibliche Erfolgsstrategien für die erste Zeit im Job. Nicht nur die Bundeskanzlerin wird an ihren ersten 100 Tagen im Amt gemessen. Jede Frau, die das ewerbungsverfahren erfolgreich durchlaufen hat, steht unter verschärfter Beobachtung. Leider passiert es immer wieder: Frau legt einen Fehlstart hin - und kann in den nächsten Runden nicht mehr aufholen. Carolin Lüdemann zeigt in einem praxiserprobten Karriere-Start-Paket, wie sich die Pole-Position im Unternehmen erobern lässt. Die explizit für Frauen entwickelten Tipps erleichtern den Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten und helfen beim Erschließen des neuen Aufgabengebiets. Top-Themen: Schlüsselqualifikation und Selbstmanagement, Eigenbilanzierung und Selbstmarketing. Weil der erste Eindruck immer der entscheidende ist.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 178

Bewertungen
4,6 (16 Bewertungen)
12
2
2
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Carolin Lüdemann

Neu im Job für freche Frauen

Carolin Lüdemann

Neu im Job für freche Frauen

So meistern Sie Ihre Probezeit mit Bravour

Unter Mitarbeit von Lydia Wismeth

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-636-01434-4 | Print-Ausgabe

ISBN 978-3-86881-130-8 | E-Book-Ausgabe (PDF)

E-Book-Ausgabe (PDF): © 2009 by Redline Verlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München.www.redline-verlag.de

Print-Ausgabe: © 2007 by Redline Wirtschaft, Redline GmbH, Heidelberg. Ein Unternehmen von Süddeutscher Verlag | Mediengruppe.

Redaktion: Leonie Zimmermann, Landsberg Lektorat: Jana Stahl, Heidelberg Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun, München Umschlagabbildung: Stockbyte, München Satz: Jürgen Echter, Redline GmbH Druck: Holzhausen, Wien Printed in Austria

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Inhaltsverzeichnis

Anmerkung

Vorwort

1 Der Countdown läuft

Die Probezeit

Vorbereitung für den ersten Arbeitstag

2 Sympathisch einsteigen

Der erste Eindruck zählt

Business-Dresscode: Kleider machen Leute

Rundum gepflegt

Business-Etikette: Von Begrüßung bis Smalltalk

Neue Gesichter und neue Namen merken

3 Die Probezeit souverän meistern

Offizielle und inoffizielle Regeln

Ein neues Aufgabengebiet erschließen

Schlüsselqualifikationen kennen und können

Freund oder Feind? Der Umgang mit den neuen Kollegen

Gewusst wie: Ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten aufbauen

Frauen für Führungspositionen

Persönliche Bilanz ziehen

Selbst- und Stressmanagement

4 Elegant aufsteigen

Selbstmarketing: Tue Gutes und rede darüber

Motivation als Schlüssel zum Erfolg

Karrierekiller erkennen und vermeiden

5 Im Überblick: Was frau über die ersten 100 Tage im Job wissen sollte

6 Schlusswort

Literaturverzeichnis

Stichwortverzeichnis

Über die Autorin

Anmerkung

Um das Arbeiten mit diesem Buch für Sie möglichst einfach und effizient zu gestalten, haben wir wichtige Textpassagen mit folgenden Icons gekennzeichnet:

Achtung, wichtig

Aufgabe, Übung

Das sollten Sie auf jeden Fall vermeiden.

Beispiel

Tipp

Vorwort

Veni, vidi, vici – Ich kam, ich sah, ich siegte. Gaius Julius Cäsar, 100-44 v. Chr., römischer Staatsmann und Feldherr

Liebe Leserin,

wenn die Bewerbungsphase und das Vorstellungsgespräch erfolgreich bestanden sind, winkt eine neue Chance in Form eines neuen Jobs. Unabhängig davon, ob Sie Berufseinsteigerin sind und Ihre erste Arbeitsstelle antreten oder ob Sie schon über Berufserfahrung verfügen und die Stelle oder das Unternehmen wechseln: Eine Ihrer ersten und wichtigsten Aufgaben ist, sich einen guten Start zu verschaffen. Denn „Wie man sich bettet, so liegt man“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Das gilt auch beim Einstieg in ein neues Unternehmen und in einen neuen Job.

Wer sich allerdings zu schnell bettet, verschafft sich nicht immer die besten Startvoraussetzungen. Umso wichtiger also, dass sich frau schon vor dem ersten Arbeitstag mit den wichtigsten Spielregeln vertraut macht. Insbesondere für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance: Schon die ersten drei Sekunden am neuen Arbeitsplatz entscheiden über Sympathie oder Antipathie und legen den Grundstein dafür, wie souverän frau einsteigt und ob sie später elegant aufsteigen wird. Ist der Premierentag erfolgreich verlaufen, gibt es an den folgenden Arbeitstagen weiterhin einiges zu beachten:

Allzu oft umgibt frau sich aus Unwissenheit mit den falschen Leuten, bringt vorschnell Verbesserungsvorschläge ein oder geht ungeschickt mit Konflikten um. Kein Wunder, denn es ist auf den ersten Blick gar nicht so leicht, die (ungeschriebenen) Gesetze des Unternehmensalltags zu durchschauen. So gibt es neben den offiziellen Machtstrukturen auch immer informelle Beziehungsgeflechte, die es zu beachten gilt.

„Ich kam, sah und siegte“ wird Ihr Fazit von den ersten 100 Tagen im Job lauten, wenn Sie sich die nachfolgenden Spielregeln zu eigen machen. Dabei geht es weder darum, harmoniesüchtig schwierigen Situationen auszuweichen, noch darum, die eiserne Lady zu geben und sich rücksichtslos durchzusetzen. Smart, souverän und überzeugend können Sie die Pole-Position im neuen Unternehmen erobern, wenn Sie ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten entwickeln, sich das neue Aufgabengebiet clever erschließen und ein selbstbewusstes Image aufbauen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und einen Traumstart in den neuen Job!

Carolin Lüdemann

1 Der Countdown läuft

Die ersten 100 Tage im neuen Job sind als Bewährungsprobe, als eine Art Countdown, zu verstehen. Eine spannende Zeit der Bewerbungsphase liegt hinter Ihnen, eine noch spannendere Zeit im neuen Job vor Ihnen. Jetzt können Sie so richtig Gas geben und zeigen, was in Ihnen steckt. Doch Vorsicht: Mit durchdrehenden Reifen bewegen Sie sich nicht von der Stelle und werden von den neuen Kollegen sogar als Hindernis wahrgenommen. In den ersten 100 Tagen im neuen Job stehen Sie aber nicht nur unter der Beobachtung von Kolleginnen und Kollegen, sondern Sie selbst sind ebenfalls sehr kritisch mit sich. Und das ist gut – denn so geben Sie sich die Möglichkeit, Ihre eigene Leistung einzuschätzen und eventuell Änderungen in der Arbeitsweise oder im Verhalten vorzunehmen.

Nach den ersten 100 Tagen im neuen Job sind Sie dann mit den täglichen Routinearbeiten und -abläufen vertraut und wissen, „wie der Hase läuft“. Sie kennen Ihr Terrain und können abschätzen, was von Ihnen heute und in Zukunft erwartet wird. Gleichzeitig sollten Sie Ihre Weichen so gestellt haben, dass Sie sich bei den Kollegen als angesehene Mitarbeiterin positioniert haben und Ihre Arbeitsergebnisse geschätzt werden.

Die Weichen in die passende Richtung zu stellen ist dennoch nicht ganz einfach. Nicht umsonst werden die meisten Karrierefehler in der Anfangsphase des neuen Jobs gemacht. Das hört sich auf den ersten Blick ein bisschen dramatisch an – und das ist es auch ...

Meist geht ein Neuling am ersten Arbeitstag hoch motiviert, aufgeschlossen und mit Freude ans Werk. Endlich kann man zeigen, was in einem steckt. Doch schon nach einigen Stunden wird klar, dass man einfach zu neu im Unternehmen ist. Die Arbeitsabläufe und Aufgabenstellung sind genau wie die Kollegen und Vorgesetzten unbekannt. Schnell macht sich eine gewisse Orientierungslosigkeit breit. Zum Glück gibt es da noch die Gesprächspartner, die ohne große Hemmungen auf Sie zukommen, sich mit Ihnen unterhalten, über das Unternehmen philosophieren und ihre amüsanten Erfahrungen zum Besten geben. Doch genau in diesem Moment werden unter Umständen die ersten fatalen Fehler gemacht: Allzu oft findet beispielsweise frühzeitig eine Art Lagerbildung statt. Nicht selten sind die aufgeschlossenen Gesprächspartner „falsche Freunde“. Falsche Freunde sind Kollegen, die als Nörgler bekannt und notorisch unzufrieden sind, keine Lust zur Arbeit haben, alles besser wissen oder als Bremser im Unternehmen gelten. Sie suchen frühzeitig Ihre Nähe, weil sie schlicht und ergreifend keine anderen Weggefährten mehr im Unternehmen haben. Dabei zeigen sie sich von ihrer besten Seite und versuchen damit, Sie für das eigene Lager zu gewinnen.

In jeder Hinsicht ist es in der Anfangszeit daher empfehlenswert, sich zunächst einmal Orientierung zu verschaffen:

Beobachten

Was passiert um Sie herum? Wie gehen andere miteinander um? Wie reden Kollegen miteinander? Wie stark sind Hierarchien ausgeprägt? Wie steht es um das Verhältnis der Mitarbeiter zu den Vorgesetzten?

Respekt zeigen

Denken Sie daran, dass die neuen Kollegen für den Erfolg der Firma gearbeitet haben und dafür wertgeschätzt werden wollen. Zeigen Sie also Interesse an den Leistungen der Vergangenheit. Das bedeutet nicht, dass Sie die Augen vor der Zukunft verschließen. Respekt können Sie auch zeigen, indem Sie andere um Unterstützung und Rat bitten.

Zuverlässigkeit

Erwerben Sie sich den Ruf, zuverlässig zu sein. Dazu gehört auch Pünktlichkeit, unabhängig davon, ob das die neuen Kollegen ebenso handhaben. Gerade wenn Sie neu im Unternehmen sind, können Sie dadurch Punkte sammeln. Halten Sie Zusagen ein und beweisen Sie, dass man sich auf Sie verlassen kann.

Realistische Teilziele stecken

Oft mutet sich ein Neuling zu viel zu. Setzen Sie sich besser realistische Teilziele und verplanen Sie nicht 100 Prozent Ihrer Zeit. Nur so erhalten Sie sich Reaktionsmöglichkeiten, wenn Unvorhergesehenes passiert.

Hervorragende Leistungen

Machen Sie Ihren Job immer gut. Geben Sie Ihr Bestes; arbeiten Sie so gut, wie Sie nur können.

Verantwortung übernehmen

Alle Menschen machen Fehler. Zum Glück sind das meist nicht allzu gravierende Fehler. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Fehlentscheidungen; gerade in der Anfangszeit sind Missgriffe verzeihlich. Entscheidend sind nicht die Fehler an sich, sondern die Bereitschaft, daraus zu lernen. Machen Sie also deutlich, dass Ihnen derselbe Fehler garantiert nicht zweimal passiert.

Die Probezeit

Die Probezeit dient der Überprüfung auf beiden Seiten

Das Gehalt ist verhandelt, der Arbeitsvertrag unterschrieben – nun dürfte der langfristigen Karriere ja eigentlich nichts mehr im Wege stehen, oder? Nun ja, bevor Sie so richtig durchstarten, müssen Sie die Probezeit meistern. Allgemein ist die Probezeit als unsichere Phase bekannt, in der man noch unerwartet gekündigt werden kann. Zwar kann das Unternehmen Sie tatsächlich in Ihrer Probezeit leichter kündigen, als das später der Fall wäre. Dennoch ist die Probezeit keine einseitige Sache: Auch Sie finden in dieser Zeit heraus, inwieweit das Unternehmen zu Ihnen passt und ob Sie sich in Ihrem neuen Arbeitsumfeld dauerhaft wohlfühlen werden. So können Sie die Zusammenarbeit mit den Kollegen, das Aufgabenspektrum, den Verantwortungsbereich und das Betriebsklima schon nach wenigen Tagen in der Praxis besser beurteilen. Genauso hat Ihr neuer Arbeitgeber die Chance, Ihre Erfahrungen und Stärken zu beobachten und seine Entscheidung für Sie zu überprüfen. Sollten beide Seiten unerwarteterweise nicht zusammenpassen, kann jeder der Vertragspartner kurzfristig aus dem Arbeitsverhältnis aussteigen.

Um in der Probezeit nicht auf der Strecke zu bleiben, ist Hintergrundwissen zu den arbeitsrechtlichen Grundlagen hilfreich. Nicht selten herrscht Unklarheit, wie lange die Probezeit dauern darf, ob ein (un-)befristetes Arbeitsverhältnis überhaupt vorliegt und ob eine Probezeit eigentlich automatisch in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übergeht.

Aus arbeitsrechtlicher Sicht werden zwei Arten von Arbeitsverhältnissen unterschieden. Zum einen das befristete Arbeitsverhältnis und zum anderen das unbefristete Arbeitsverhältnis.

Mit dem befristeten Arbeitsverhältnis geht ein befristeter Arbeitsvertrag einher. Darin muss eine Befristung ausdrücklich vereinbart werden, ansonsten wird das Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit geschlossen (unbefristeter Arbeitsvertrag).

Befristung durch terminliche Vereinbarung oder Zweckgebundenheit

Der befristete Arbeitsvertrag kann in der Weise geschlossen werden, dass das Arbeitsverhältnis nach Ablauf einer bestimmten Zeit von selbst durch einen Fristablauf endet. Es ist dann keine besondere Aufhebung (Kündigung oder Aufhebungsvertrag) erforderlich. Eine Befristung ist entweder durch zetiliche Vereinbarung (zum Beispiel „bis zum 31.12.“ oder „6 Monate“) oder Zweckgebundenheit (zum Beispiel „projektgebunden“ oder „Vertretung in Elternzeit“) denkbar. Die Befristung ist nur dann zulässig, wenn sie durch einen sachlichen Grund (Befristungsgrund) gerechtfertigt ist. Eine ordentliche Kündigung ist vor Ablauf der Befristung für gewöhnlich ausgeschlossen. Dies gilt auch für eine vorzeitige Kündigung durch den Arbeitnehmer. Wie immer bestätigen aber auch hier Ausnahmen die Regel: Eine Kündigung ist beispielsweise möglich, wenn der Arbeitsvertrag oder passende Tarifvertrag diese früher zulässt, und natürlich auch dann, wenn der Arbeitgeber insolvent wird.

Eine außerordentliche Kündigung und die einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses (Aufhebungsvertrag) sind dagegen auch während der Befristung möglich.

Die Probezeit ist ein Zeitraum, in dem vorerst etwas auf Probe gewährt wird, um die Eignung festzustellen. Die Probezeit ist nicht nur aus der Arbeitswelt, sondern auch aus der Fahrschule beziehungsweise beim Erwerb des Führerscheins bekannt. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen der Probezeit:

Befristetes Probearbeitsverhältnis Hier endet das Arbeitsverhältnis mit Ablauf einer bestimmten Zeit, wobei als Grund für die Befristung die Erprobung angegeben wird. Eine solche zeitliche Befristung des Arbeitsverhältnisses aus Gründen der Erprobung ist nach der Rechtsprechung zulässig. Das Arbeitsverhältnis endet dann automatisch mit Ende der Probezeit. Dauerarbeitsverhältnis mit vorgeschalteter Probezeit Die vorgeschaltete Probezeit ist die Regel, das befristete Probearbeitsverhältnis eher die Ausnahme. Ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag nicht eindeutig, ob es sich um ein befristetes Probearbeitsverhältnis handelt, ist nach der Rechtsprechung im Zweifel von einem Dauerarbeitsverhältnis mit vorgeschalteter Probezeit auszugehen.

Dauer der Probezeit

Im Bürgerlichen Gesetzbuch wird die Dauer der Probezeit sowie die Kündigung innerhalb der Probezeit geregelt ( 622 BGB). So darf eine Probezeit „längstens für die Dauer von sechs Monaten“ vereinbart werden. Üblicherweise wird bei einfachen Tätigkeiten eine Probezeit von drei bis vier Monaten vereinbart. Bei schwierigen Aufgaben mit mehr Verantwortung dagegen findet man meist eine Erprobungszeit von sechs Monaten. Einer Verlängerung der Probezeit über sechs Monate hinaus steht das Kündigungsschutzgesetz entgegen, das nach sechs Monaten greift.

Kündigungsfrist in der Probezeit

Die Kündigungsfrist in der Probezeit beträgt gemäß 622 BGB zwei Wochen. Eine längere Frist kann einzelvertraglich vereinbart werden, eine kürzere ist jedoch nicht zulässig. Längere Kündigungsfristen können sich im Einzelfall aus dem Tarifvertrag ergeben.

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering, hat übrigens im Rahmen der Aussprache zur Regierungserklärung der Bundeskanzlerin in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag am 2. Dezember 2005 Änderungen zur Probezeit angekündigt: „Wir haben uns dafür entschieden, beim Kündigungsschutz Änderungen vorzunehmen: Eine auf zwei Jahre befristete Beschäftigung wird ersetzt durch eine bis zu zweijährige Probezeit, Wartezeit genannt. Das ist in seiner Wirkung umstritten. Welche Wirkung es hat, wird sich zeigen; jedenfalls wollen wir versuchen, diesen Weg zu gehen. Die Probezeit von sechs Monaten bleibt, aber sie kann verlängert werden auf bis zu 24 Monate. Ehe der eine oder andere sein Urteil darüber abgibt, empfehle ich, abzuwarten, was in der Praxis dabei herauskommt.“ Noch ist diese Änderung aber nicht rechtsgültig.

Oftmals wird die Frage gestellt, wann und wie das Probearbeitsverhältnis verlängert wird. Auch dazu gibt das Gesetz ( 625 BGB) Auskunft: „Wird das Dienstverhältnis nach dem Ablauf der Dienstzeit von dem Verpflichteten mit Wissen des anderen Teiles fortgesetzt, so gilt es als auf unbestimmte Zeit verlängert, sofern nicht der andere Teil unverzüglich widerspricht.“

Das bedeutet: Nimmt Ihr Arbeitgeber einen Tag nach Ende der Probezeit Ihr Arbeitsangebot an und schickt Sie nicht nach Hause, dann wurde durch die Annahme Ihres Arbeitsangebotes ein unbefristetes Arbeitsverhältnis begründet. Sie sind also nicht in der Verpflichtung, Ihren Arbeitgeber auf das nahende Ende der Probezeit aufmerksam zu machen. Stattdessen können Sie munter weiter Ihrem Job nachgehen und befinden sich nach Ablauf der Probezeit automatisch in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, sofern nichts anderes vereinbart wurde.

Vorbereitung für den ersten Arbeitstag

Erfolg erfordert Anstrengung

Sicher kennen Sie den Spruch, dass nur diejenige Erfolg haben wird, die etwas tut, während sie auf den Erfolg wartet. Und tatsächlich: Erfolg erfordert immer auch ein bestimmtes Maß an Anstrengung. Für eine Neueinsteigerin beginnt dieses Bemühen jedoch nicht erst mit „Tag eins“ in der Probezeit, sondern bereits im Vorfeld. Erfolg werden Sie insbesondere dann haben, wenn Sie schon während des Wartens auf den ersten Arbeitstag bestimmte Vorbereitungen treffen.

Einführungsveranstaltungen für Neueinsteiger

Einige Unternehmen bieten Neueinsteigern gezielte Einführungsveranstaltungen an oder geben schriftliche Unterlagen an die Hand, mit deren Hilfe frau sich auf den ersten Arbeitstag vorbereiten kann. Insbesondere Einführungsveranstaltungen sind eine interessante Sache. Sie geben Ihnen die Gelegenheit, sowohl andere Neulinge als auch die „alten Hasen“ kennenzulernen. Dort sollten Sie gezielt das Gespräch suchen und erste Kontakte knüpfen. Jetzt ist die richtige Zeit, drängende Fragen zu stellen – verpassen Sie diese Gelegenheit nicht. An Ihrem ersten Arbeitstag werden Sie froh sein, wenn Sie so manches Wissen bereits gewonnen haben. Neue Fragestellungen kommen nämlich ganz sicher noch dazu ...

Schnuppern Sie!

Zeigen Sie bei der Einführungsveranstaltung Ihr echtes Interesse am Unternehmen und an dem neuen Job. Es wäre keine gute Idee, darin eine bloße Pflichtveranstaltung zu sehen, die Sie hinter sich bringen müssen. Das Gleiche gilt natürlich für ein Angebot, bereits im Vorfeld die neuen Kollegen kennenzulernen. Auch eine solche Offerte wird nicht selten schon vor dem ersten Arbeitstag ausgesprochen. Hierin liegt natürlich ebenfalls eine tolle Chance, schon erste Kontakte zu knüpfen. Lassen Sie sich bei der Gelegenheit die Kontaktdaten einer neuen Kollegin oder von einem konkreten Ansprechpartner geben – sollten Fragen in Ihrer Vorbereitungszeit auftauchen, so können Sie sich damit an diese Person wenden.

Aber Vorsicht: Nur weil Sie schon den Arbeitsvertrag unterschrieben haben, besitzen Sie noch lange keine Narrenfreiheit. Zeigen Sie sich daher von einer interessierten, aber höflich zurückhaltenden Seite und beweisen Sie Fingerspitzengefühl. Eine wahre Geschichte soll verdeutlichen, was damit gemeint ist:

Kürzlich suchte der Geschäftsführer eines mittelständischen Konzerns eine neue Besetzung für die Stelle als persönliche Referentin. Seine bisherige Referentin war schon einige Jahre auf der Position tätig, ging nun aber für mehrere Jahre in den Mutterschutz. Also musste Ersatz gefunden werden. Die Stelle forderte neben einem guten Sprachgebrauch auch die Fähigkeit, mit verschiedenen Institutionen sensibel umzugehen und die unterschiedlichsten Interessen zu berücksichtigen. Sei es nun bei der Formulierung einer Rede oder bei der Einladung von Top-Leuten aus Politik und Wirtschaft. Es wurde eine Nachfolgerin gesucht und schließlich auch gefunden. Man hatte sich entschlossen, einer Hochschulabsolventin die Chance zu geben, diese Stelle als Karrieresprungbrett zu nutzen.

Nach Abschluss des Arbeitsvertrages bot die Geschäftsführung der Neuen an, doch schon mal ein paar Tage vorab in den neuen Tätigkeitsbereich hineinzuschnuppern und den neuen Kollegen über die Schulter zu sehen. Die neue Mitarbeiterin willigte ein, schien aber von der Vorstellung, im Hochsommer einige Tage freiwillig im Büro zu verbringen – und das vor dem ersten richtigen Arbeitstag – nur mäßig begeistert.

Am ersten Schnuppertag zeigte sich dann, dass die neue Mitarbeiterin mittlerweile einige Bedenken in Bezug auf ihre neue Stelle bekommen hatte: So fragte sie ihre Vorgängerin, ob man für diese Position denn wirklich studiert haben müsse. Es käme ihr so vor, als sei das eine bessere Aushilfsstelle. Sie hätte sich eigentlich schon etwas mehr erwartet und denke nun, dass sie wahrscheinlich überqualifiziert sei. Ob die Tätigkeit denn überhaupt Spaß mache? Und so weiter und so fort ...

Fingerspitzengefühl ist gefragt

Worum es geht, ist Ihnen sicher schon längst klar geworden. Die Vorgängerin war nicht begeistert, dass ihre über Jahre hinweg geleistete Arbeit als „bessere Aushilfsstelle“ bezeichnet wurde, und zeigte sich von nun an der Nachfolgerin gegenüber deutlich verschlossener und weniger hilfsbereit. Der Geschäftsführer zeigte ebenfalls Unverständnis; zumal er der Meinung war, einer Absolventin eine tolle Chance zu bieten, und weil Sensibilität gegenüber den Mitmenschen ein wichtiges Kriterium für die Stellenbesetzung war. Nach einigen Tagen kam man in dem Unternehmen zu dem Schluss, dass es nicht die Aufgabe der Firma sei, die neue Mitarbeiterin davon zu überzeugen, dass dieser Job Spaß mache und ein gutes Sprungbrett wäre. Noch bevor der erste Arbeitstag gekommen war, legte man der „Neuen“ nahe, dass es für alle Beteiligten die bessere Lösung sei, wenn sie sich nach einem anderen Job umsehen würde. Noch am gleichen Tag bekam die Bewerberin die Stelle angeboten, die im Vorstellungsgespräch nur auf dem zweiten Platz gelandet war. Und tatsächlich hat sie ihre Chance genutzt und über diesen Job eine tolle Karriere gestartet. Es ist Ihre Aufgabe, sich vor Arbeitsbeginn mit wichtigen Fragen auseinanderzusetzen und diese gegebenenfalls mit Fingerspitzengefühl gegenüber dem neuen Arbeitgeber anzusprechen beziehungsweise entsprechende Auskünfte von ihm einzuholen. Denken Sie daran, dass Sie verantwortlich sind und es in Ihrem Interesse liegt, die ersten Tage im Job erfolgreich zu bestehen. Dafür müssen Sie unter Umständen schon im Vorfeld etwas tun. Erlauben Sie sich nicht, durch Abwesenheit oder Untätigkeit zu glänzen und die Verantwortung nach dem Motto zu delegieren: „Es ist ja wohl die Aufgabe des Unternehmens/des neuen Chefs/der Vorgängerin, mich einzuarbeiten.“ Im Zweifelsfall entwickelt sich eine solche Haltung zu Ihren Ungunsten. Das Unternehmen tut sich meist leichter, eine andere Kandidatin für die Stelle auszuwählen, als Sie, in der Kürze einen anderen Job zu finden.

Sammeln Sie Informationen

Recherchen über das neue Unternehmen

Sie können nicht genug wissen: über Ihr neues Unternehmen, Ihren neuen Aufgabenbereich und Ihre Kollegen. Sicher haben Sie schon in der Vorbereitung auf das Einstellungsgespräch Informationen über das Unternehmen gesammelt. Diese Notizen sollten Sie nun noch einmal durcharbeiten. Falls Ihre Recherchen nicht vollständig oder bestimmte Quellen vorher nicht zugänglich waren, so finden Sie weitere Erkenntnisse zum Beispiel in Firmenbroschüren, in Mitarbeiterzeitungen, am schwarzen Brett, im Intranet und natürlich auf der Website des Unternehmens. Auch Pressemeldungen des Unternehmens sind immer einen Blick wert. Berichte aus Lokalzeitungen bieten interessante Informationen über lokalpolitische Zusammenhänge. Achten Sie darauf, dass Sie bestimmte Kennzahlen des Unternehmens parat haben: Dazu gehören die Anzahl der Mitarbeiter, die Anzahl der Niederlassungen, die Tätigkeitsgebiete, die Firmengeschichte und natürlich die entsprechenden Produkte oder Dienstleistungen. Auch ist es ratsam, den oder die Mitbewerber zu beobachten und die Branchenkenntnisse zu aktualisieren. Sollten Sie den Wirtschaftszweig oder die Branche wechseln, haben Sie hier Handlungsbedarf und sollten die Zeit nutzen, um sich intensiv mit Ihrer neuen beruflichen „Heimat“ zu beschäftigen.

Analysieren Sie das Anforderungsprofil

Gibt es Nachholbedarf?

Wahrscheinlich haben Sie bei der Analyse der Stellenanzeige schon die Anforderungen ableiten können. Auch im Vorstellungsgespräch haben Sie Einblick in das geforderte Können bekommen. Nehmen Sie sich diese Notizen erneut zur Hand und gleichen Sie diese kritisch mit Ihren Fähigkeiten ab. Sollten Sie persönlichen „Nachholbedarf“ betreffend Branche, Produktpalette, Mitbewerber oder persönlichen Entwicklungsstand entdecken, so nehmen Sie schleunigst Fahrt auf und arbeiten Sie an diesen Schwachstellen.

Arbeiten Sie an Ihren Schwächen

Wissenslücken schließen

Nicht selten neigen Neueinsteiger dazu, ihre Schwächen zu ignorieren. Doch machen wir uns nichts vor: Schwächen hat jeder. Wenn Ihr „wunder Punkt“ im Job eine Rolle spielt (und das tut er meistens), dann nutzen Sie die verbleibende Zeit, um die Schwachstelle auszugleichen. Keine Sorge, das Unternehmen verlangt von Ihnen in den ersten Tagen keine Perfektion. Doch innerhalb der Probezeit sollten Sie es schaffen, mit Ihren Routine-Aufgaben vertraut zu werden. Sie werden sehen, dass Sie in den ersten Tagen im neuen Job froh darum sein werden, wenn Sie die freie Zeit vorab genutzt haben, um bestimmte Wissenslücken zu schließen: Sei es, dass Sie einen Kurs besuchen und an Ihrer Präsentationstechnik feilen, oder dass Sie sich im Selbststudium auf den neuesten Stand in puncto Fachliteratur bringen. Falls Sie ein individuelles Einführungsprogramm durch das neue Unternehmen angeboten bekommen, können Sie darin auf Ihre individuellen Wünsche eingehen und dort schon an Ihren Schwächen arbeiten. Scheuen Sie sich nicht davor, nach entsprechenden Informationen zu fragen. Früher oder später würde sich ohnehin herausstellen, dass hier ein Defizit besteht. Umso besser, wenn Sie möglichst früh damit herausrücken und dadurch Selbsterkenntnis und Lernbereitschaft demonstrieren sowie eine effiziente Einarbeitung sicherstellen.

Beschäftigen Sie sich mit Ihrer inneren Stimme

Sich mit Zweifeln und Unsicherheit auseinandersetzen

Es ist völlig normal, dass die erste Euphorie über den neuen Job allmählich leisen Befürchtungen Platz macht. Die meisten Neulinge bekommen in dieser Phase Selbstzweifel oder sogar richtig Angst vor der neuen Herausforderung. Setzen Sie sich mit Ihrer Unsicherheit aktiv auseinander und machen Sie sich selbst Mut. Es hilft Ihnen nichts, wenn Sie sich größte Sorgen machen, ob Sie den Anforderungen entsprechen werden – im Gegenteil. Haben Sie Vertrauen, dass die meisten Personalchefs anhand von Bewerbungsunterlagen, persönlichen Gesprächen und Einstellungstests ganz gut beurteilen können, ob die Bewerberin den Anforderungen gewachsen ist. Natürlich ist es normal, dass Sie nervös sind und Ihnen ab und an Zweifel kommen. Dennoch dürfen Sie sich selbst dabei nicht boykottieren.

Tabu sind Selbstgespräche nach dem Motto „Ich bin womöglich nicht gut genug“ oder „Hoffentlich stelle ich mich nicht ganz doof an“. Fragen Sie sich stattdessen objektiv ...

... was Ihre Vorgesetzten von Ihnen (am Anfang) erwarten werden. ... was Ihre Kollegen sich von Ihnen erhoffen. ... welche Erwartungen Sie an sich selbst haben.

Wie so oft ist es auch hier hilfreich, wenn Sie sich zu diesen Fragen und Ihren Gedanken Notizen machen. Gehen Sie Ihre Vorstellungen nacheinander durch und achten Sie darauf, dass diese realitätsnah sind. Nehmen Sie bewusst den Blickwinkel der anderen ein, um zu erkennen, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Meist haben Ihre Befürchtungen übrigens glücklicherweise wenig mit der Realität zu tun. Bedenken Sie, dass Sie aufgrund Ihres Fachwissens und Ihrer Persönlichkeit eingestellt wurden. Also: Bauen Sie sich selbst auf und machen Sie sich immer wieder Ihre Stärken, Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen bewusst. Denn diese haben Sie auch an Ihr Ziel gebracht: den neuen Job!

Investieren Sie in Ihren ersten Eindruck