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Ein Krieger des Lichts ist ein ganz normaler Mensch, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht und seinen Geist in lichte Höhen erhebt. Er lässt sich von seinem Herzen leiten und glaubt nicht alles, was er denkt. Er erinnert sich an seine göttliche Herkunft und erfüllt seinen Lebensplan aus freiem Willen. Ihm ist bewusst, dass er in diesem großen Spiel der Schöpfung nur eine ausgewählte Rolle spielt, und die nimmt er nicht immer ganz so ernst. In dieser verwirrenden und oftmals dunklen Gegenwart schenkt Ookama Ayumi erfrischende und aufbauende Einsichten für das ganz alltägliche Leben. So ernst und gewichtig seine Sprache klingt, so heiter ist sein Sinn dahinter. Die kurzen Betrachtungen sind stark verdichtet und lassen sich leicht immer wieder neu lesen, denn je nach Stimmung kommen neue Aspekte zum Vorschein. Jedem meditativen Text steht ein Bild von einer magischen Holzskulptur gegenüber, die tiefere Sinne berührt und inspiriert.
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Seitenzahl: 28
Veröffentlichungsjahr: 2022
Ookama Ayumi • Neues ABC vom Krieger des Lichts
Ars Audiendi • im verlag tredition
Neues ABC
vom Krieger
des Lichts
Ookama Ayumi
© 2022 Ookama Ayumi
ISBN Softcover:
978-3-347-63611-8
ISBN Hardcover:
978-3-347-63612-5
ISBN E-Book:
978-3-347-63613-2
ISBN Großschrift:
978-3-347-63614-9
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44,
22359 Hamburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Umschlaggestaltung mit dem tredition-Designer
durch Ookama Ayumi, mit Foto der Durga Kali
(Messing-Skulptur) aus Privatbesitz
Bilder: privat (siehe Bildnachweis im Anhang)
Den Leuchttürmen
gewidmet.
INHALT
Merkzettel
Prolog
Das ABC vom Krieger des Lichts
Epilog
Bildnachweis
MERKZETTEL
Ohne zu zögern
den Himmel auf die Erde bringen
Das Leben fördern und schützen
Die Seele nähren, ihr Raum geben
Den Geist beglücken und verkörpern
Angst überwinden und auflösen
Sich und dem Leben vertrauen
Die Lebensgesetze erkennen
Sich selbst radikal lieben
Den Körper feiern
Das Heilige achten
Alles wahrnehmen
Lebensfreude entfalten
Sinn finden, Sinn geben
Reinigen, Ordnen, Wandeln
Erleben, Begegnen, Berühren
Selbstbestimmt sinnvoll handeln
Fehlendes finden und integrieren
Auf jegliche Bewertung verzichten
Schädliches ausscheiden und löschen
Regenerieren und Heilkräfte speichern
Unbrauchbare Überzeugungen verlassen
PROLOG
Der Krieger des Lichts weilte nun schon lange auf der Erde, die alljährlich in feinen Wirbeln ihre Bahn um die Sonne zog. Er blieb in seinem Herzen jung; und wer ihn sah, staunte oftmals, denn dieser Mensch zeigte in seinem Gebaren viele Lebensalter.
Er glich einem spielenden Kind; war unverständlich und widerspenstig wie ein Jugendlicher; klar und entschieden wie ein Erwachsener; zurückhaltend und voll gütigem Verstehen wie ein reifer Mensch; und ihn umgab beständig die leuchtende Stimmung eines Weisen. Doch all dies nahmen nur die anderen wahr. Er selbst war einfach nur er selbst und in Frieden mit sich und dem Leben.
Im Laufe seines Lebens fand er immer wieder neu das Bild der läutenden Glocken der im Meer versunkenen Kathedrale. Ja, und so oft konnte er sie hören! Immer wenn er sich für das Einssein öffnete, hörte er sie.
Im Kampf mit dem Gegner, wenn er mit ihm verschmolz und es dem Gleichgewicht überließ, wie der Kampf ausging, hörte er sie summen und klingen.
Beim Blick in die Augen eines Menschen, wenn seine Seele sich mit der anderen verband, hörte er sie läuten.
Sein größtes Glück erwachte völlig unerwartet, als das Wesen der Musik selbst ihn berührte und ihm ihr Geheimnis offenbarte. Der Krieger liebte schon immer Musik, doch er war kein Musiker. Er war ihr Liebhaber.
Wenn er Musik hörte, lauschte er sich tief in sie hinein, so wie er in jungen Jahren das Lauschen auf die Meeresbrandung geübt hatte. Im Innern der Musik fand er Freiheit und Nahrung und Jubel.
Eines Tages entdeckte er eine Musik, in deren tiefem Strömen eine Kathedrale verborgen ruht, aus der wie Glocken der Urklang der QUELLE ertönt. Da erwachte sein Glück, und fortan widmete er dieser Musik sein Leben.
Die Musik lehrte ihn die Harmonie des Kampfes, und sie half ihm dabei, in der Kunst des Liebens zu wachsen. Im Wesen der Musik erkannte er die rätselvolle ewig schöne Frau wieder, der er einst am Strand begegnet war und die sein Leben so beeinflusst hatte. Da erst fiel ihm auf, dass sie in früheren Zeiten "Frau Musica" genannt wurde. Doch die ewig schöne Frau trägt viele Namen und offenbart sich auf vielerlei Wegen.
Eines Tages, es geschah erst kürzlich, sprach sie ihn mit ihrem bezaubernden Lächeln an und sagte: "Nimm das blaue Heft mit den leeren Seiten und schreibe weiter!"
NEUES ABCVOM KRIEGERDES LICHTS
Alltägliche Aufgaben verrichtet der Krieger des Lichts mit Sorgfalt. Er liebt die Gegenstände des profanen Lebens, weil er in ihnen das Wirken und die Anwesenheit der QUELLE erkennt. Die Erde ist ihm heilig, so wie ihm der Himmel heilig ist.
Wenn ihm eine Arbeit lästig erscheint, aber getan werden muss, weil sie dem Leben dient, widmet er ihr seine höchste Aufmerksamkeit. Er macht sie zu seiner Meditation. Dann erkennt er die Schönheit dieser Arbeit, und er erkennt seinen verborgenen Schatten.
Wenn einem etwas lästig erscheint, das getan werden muss, fehlt die innere Übereinstimmung mit dem Leben.
Manchmal kommt dem Krieger des Lichts in der Hingabe an eine lästige Arbeit eine Idee, wie er sie vereinfachen und angenehmer machen kann.
Angesichts der Niedertracht, zu welcher Menschen fähig sind, verlor der Krieger des Lichts zuweilen seine Fassung. Er bemerkte, "fassungslos sein" schwächte ihn genauso wie "Angst haben". Fassungslosigkeit ist ein heimtückischer Gegner. Kommt sie im Gewande der Empörung und des Rechthabens, lässt sie sich leicht überwinden. Doch manchmal ist die Niedertracht so groß, dass er gar nicht anders kann, als fassungslos zu sein.
Jetzt durchschaut der Krieger das tückische Spiel und erkennt das Unlicht am Werk. Das Unlicht ist bodenlos böse; es kann gar nicht anders. Hier fassungslos zu sein ist gefährlich.
Der Krieger beschließt daher, im Angesicht des Unlichts seine Fassung abzulegen und sich grenzenlos weit zu öffnen, ohne in Resonanz mit der Niedertracht zu gehen. Ohne Fassung kann er sie nicht mehr verlieren, bleibt unbegrenzt und bejahend in Allem was ist. Das ist der bessere Weg.
Angst gründet immer in einem Mangel an Liebe. Die Angst eines Kriegers braucht kriegerische Liebe: Klarheit, Entschlossenheit, Treue, Übereinstimmung mit sich selbst, Zustimmung zu sich selbst in allen Lagen.
Ist eine Lage aussichtslos und die kriegerische Liebe zieht sich zurück, wählt der Krieger des Lichts das Verrücktsein. Dann kann er wieder Ja zu sich selbst sagen.
Ein Krieger des Lichts liebt es, verrückt zu sein. Er ist es ja nur in den Augen der anderen. Für sich selbst wählt er einfach nur einen ungewöhnlichen Weg. Im Verrücktsein erwacht der kindliche Wille, etwas Neues auszuprobieren. Im Verrücktsein bleibt der Krieger sich selber treu, und es taugt selbst für die misslichste Lage.
Im Verrücktsein erstarkt die kriegerische Liebe wieder neu, und sie löscht die Angst.
Bemerkt ein Krieger des Lichts, dass er insgeheim einem Menschen etwas Übles wünscht, ist er bestürzt über sich selbst.
Er hält inne und beobachtet seine innersten Regungen, die zu diesem Wunsch führen. Er glättet sie, breitet sie auseinander, betrachtet sie genau. Die dunklen Regungen sortiert er aus und prüft sie nach Herkunft und Berechtigung. Dann wirft er sie auf den Kompost, wo sie zerfallen.
Ein Krieger des Lichts kämpft unablässig wider das Übel, auch in sich selbst.
B
Charakteristisch für einen Krieger des Lichts ist die Anwesenheit der Liebe in allem was er tut.
Führt er ein Gespräch unter vier Augen, dann ist die Liebe mit dabei, wie eine dritte Person, wie ein weiteres Augenpaar.
Der Krieger des Lichts achtet im Gespräch beständig darauf, wie die Liebe sich verhält, welche Mine sie zeigt, welche Gebärden sie macht. Verliert er den Kontakt mit ihr, dann unterbricht er das Gespräch unter einem Vorwand, verlässt den Raum und sucht neu seine innere Verbindung mit der Liebe. Dann kehrt er zurück und setzt das Gespräch fort.
D
as Neue hängt immer zusammen mit dem Alten. Wenn Neues aus dem Alten hervorkommen will, muss das Alte dabei vergehen und verrotten; so wie die Saatkartoffel in der Erde verwest, um reiche, goldene Frucht zu bringen.
Wenn aber das Alte unbrauchbar geworden ist, muss es erst beiseite geräumt werden, damit das Neue sprießen kann.
Ein Krieger des Lichts erkennt den Unterschied, ob er das Alte nur einfach hinter sich zu lassen braucht, um in das Neue zu gehen, oder ob er das Alte hinwegräumen und entsorgen muss, um dem Neuen Raum zu geben.
Verlassen kann er etwas, das nichts mehr mit ihm zu tun hat. Wandeln muss er das, was mit ihm zu tun hat.
Verlassen oder Wandeln, je nachdem.
D
E
Ein Krieger des Lichts, wenn er sich in seiner vollen Kraft befindet, zeigt seine Kraft nicht.
Er wendet sein Licht nach innen, um es zu bergen. Dort leuchtet es wie stille Glut.
Auf diese Weise erkennen ihn die Dunkelmächte nicht und greifen ihn weniger an. Denn sie versuchen am liebsten, die besonders hellen Lichter zu verdunkeln.
Braucht der Krieger des Lichts sein Licht, öffnet er ein wenig sein Innerstes.
Für einen Menschen, der sich ihm gegenüber ganz und gar respektlos zeigt, hat ein Krieger des Lichts nichts mehr übrig und er entlässt ihn aus seinem Leben.
Was bleibt, ist die Verbindung auf einer höheren Ebene, die mit dem jetzigen Spiel nichts zu tun hat. Doch in diesem Leben will er mit diesem Menschen nichts mehr zu tun haben. Er ist für ihn kein Fremder, sondern ein Entlassener.
Ein Krieger des Lichts erinnert sich dankbar an Kostbares und Gutes, und er entlässt Wertloses und Übles, sobald er es erkennt.
G
eben ist eine Kunst. Ein Krieger des Lichts gibt gerne und großzügig, denn er fühlt sich reich. Er wählt beim Geben am liebsten Situationen, in denen der Empfangende sich beschenkt fühlt, weil er nicht damit rechnet. Wahre Geschenke kommen unerwartet.