Nice to meet you, Dubai! - Constantin Schreiber - E-Book
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Nice to meet you, Dubai! E-Book

Constantin Schreiber

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Beschreibung

Dubai strebt nach immer neuen Rekorden und nie da gewesener Opulenz, nach höher, schneller, weiter. Doch gibt es im Schatten der höchsten Gebäude überhaupt, jenseits der schimmernden Infinity-Pools und der glitzernden Shoppingtempel noch eine andere Welt, die einen vergessen lässt, dass man in einer der Megametropolen unserer Zeit ist?  Constantin Schreiber, "Tagesschau"-Sprecher, Journalist, Autor und ehemaliger Dubai-Korrespondent, nimmt uns mit auf Streifzüge zu seinen Lieblingsorten dieser faszinierenden Stadt, an denen man das luxuriöse und maßlose,  aber auch das traditionelle und historische Dubai entdecken kann – und vor allem: offenherzigen Menschen begegnet.

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Seitenzahl: 193

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Impressum

© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

POLYGLOTT ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeglicher Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Leserservice:

GRÄFE UND UNZER Verlag

Grillparzerstraße 12

81675 München

www.graefe-und-unzer.de

Autor: Constantin Schreiber

Redaktion und Projektmanagement: Anne-Katrin Scheiter

Lektorat: Christiane Schwabbaur

Bildredaktion: Nora Goth

Schlusskorrektur: Ulla Thomsen

Covergestaltung: Favoritbuero Gbr

Kartografie: Gerald Konopik, Fürstenfeldbruck

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8464-0893-3

1. Auflage 2022

GuU 4-0893 09_2022_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Constantin Schreiber, Madinat Jumeirah, Dubai © privat

Umschlagrückseite: Blick aus der Wüste auf den Business District, Dubai © Getty Images: owngarden

Fotos: Constantin Schreiber; AWL Images: Alan Copson, Alex Robinson, Chris Mouyiaris, Danita Delimont, Peter Adams, PhotoFVG; Getty Images: DigitalVision/David Trood, E+/LeoPatrizi, Moment, Moment Open/Joerg Reichel, Moment: Matteo Colombo, Stone/Buena Vista Images; Huber Images: Giovanni Simeone; imago images: Arabian Eye, Christopher Pike, ZUMA Wire; laif: Joerg Glaescher, Jose Giribas/SZ Photo, Lutz Jäkel, Rene Mattes/Hemis.fr, S. Fautré/Le Figaro Magazine; mauritius images: Alexey Stiop/Alamy; plain-picture:; Shutterstock: Alex Hubenov, AbElena, Umschlag innen, Aleksandra Tokarz, Ayoub kayor, berni0004, Curioso.Photography, David Steele, DedMityay, Delpixel, Donaldb, ebonyeg, Elnur, Umschlag innen, frantic00, Funny Solution Studio, H1N1, hybridimages, images4ever, Joerg-Drescher, Umschlag innen, Juliya_Ka, Just dance, Katiekk, Laborant, Matej Kastelic, MOVOYAGEE, Umschlag innen, oneinchpunch, Umschlag innen, Paulo Miguel Costa, R. de Bruijn_Photography, Rasto SK, Rus S, Umschlag innen, saiko3p, shutterlk, Umschlag innen, Stefan Holm, Sudarsan Thobias 11_3, Sviatlana Yankouskaya, Tavarius, Umschlag innen, travelwild, Zhukov Oleg; Unsplash: Saj Shafique, Tiago Muraro.

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Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ohne Zustimmung von Gräfe und Unzer ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Wir weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben häufig Veränderungen unterworfen sind und inhaltliche Fehler oder Auslassungen nicht völlig auszuschließen sind. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen können Gräfe und Unzer, die ADAC Medien und Reise GmbH sowie deren Mitarbeiter und die Autoren keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen.

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Wichtiger Hinweis

Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Wir weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben häufig Veränderungen unterworfen sind und inhaltliche Fehler oder Auslassungen nicht völlig auszuschließen sind, zumal zum Zeitpunkt der Drucklegung die Auswirkungen von Covid-19 auf das Hotel- und Gastgewerbe vor Ort noch nicht vollständig abzusehen waren. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen können Gräfe und Unzer, die ADAC Camping GmbH sowie deren Mitarbeiter und die Autoren keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Buch bei Personenbezeichnungen das generische Maskulinum verwendet. Es gilt gleichermaßen für alle Geschlechter.

Willkommen im New York des Nahen Ostens!

»Das erste Mal, das ich nach Dubai kam, war im Sommer 1999. Wenn ich mir heute die Stadt von damals in Erinnerung rufe, bin ich immer wieder fasziniert davon, wie sie sich seitdem verändert hat und immer weiter verändert.

Hier gelten andere Gesetze. Hier sind alte Gebäude unwichtig, das Neue zählt. Hier ist dezente Zurückhaltung out, greller Prunk in. Hier treffen sich Disneyland und Arabien und bilden eine Melange, von der, bevor es Dubai gab, niemand gedacht hätte, dass sie sich verträgt. Ein Ort, der wirklich niemals schläft, ein Schmelztiegel, an dem Menschen aus aller Welt arbeiten, Urlaub machen, leben. Sehr reiche Menschen, sehr, sehr arme Menschen. Für manche ist Dubai das New York des Nahen Ostens.«

Constantin Schreiber

Stadtgigant Dubai: ein Orientierungsversuch

Wassertaxen und Kreuzfahrtriesen, Prachtstraßen, künstliche Inseln und eine ganzjährige Sonnengarantie >

Wolkenkratzer der Superlative

Bauliche Wahrzeichen der Stadt in Form von Nadel und Segel, Stelldichein der Stararchitekten und ein Hubschrauberlandeplatz über dem Ozean >

Das normale Dubai

Abenteuer Metro, Straßenleben und Einheimische, die über Kultur und Geschichte erzählen >

Malls: Im Rausch des Konsums

Shopping rund um die Uhr, beeindruckende Aquarien, ein Hauch von Italien und Indoor-Skihänge >

Local Culture: Arabische Traditionen

Hochzeitsgeld vom Staat, Villen hinter hohen Mauern, der kostbare Duft von Adlerholz und Tänze nach dem Essen >

Expat-Leben in Dubai

Reiseziel für Touristen, Heimatland auf Zeit und Hoffnungsort für Goldgräber >

Die Magie der Wüste

Sandfelder und Dünen, ein Wüstentrip und unheimliche Besucher im Mondlicht >

Kamele – Schiffe der Wüste

Schmackhaftes Kameleis, Kamel-Umarmungen und das traditionelle Kamelrennen >

Das Kunstemirat Sharjah

Von Regeninstallationen, historischen Exponaten und zeitgenössischer, arabischer Kunst >

Ausflug an die Ostküste

Faszinierende Natur, der höchste Berg der VAE und die Sandbucht von Khor Fakkan >

Reicher Nachbar Abu Dhabi

Die größte Moschee der VAE, der arabische Louvre und ein Hotel wie aus 1001 Nacht >

Ausgehen in Dubai

Jacht-Partys, Beachclubs, Roof-top-Bars und der ständige Reiz des Neuen >

In den Straßen von Bastakiya – eines der aufwendig restaurierten Viertel Dubais

Willkommen in Dubai – der »City of the Future«!

Imposante Wolkenkratzer, Shopping-Erlebnisse der Extraklasse, Luxus, Glitzer & Glamour und Influencer-Hotspot – all das kommt einem in den Sinn, wenn man an die größte Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) denkt. Doch das ist längst nicht alles, was die Stadt ausmacht.

Wenn abends die blutrote Sonne am Horizont das Wasser des Persischen Golfes scheinbar berührt, ist es fast, als würde sie mit einem Zischen und Schäumen langsam ins Meer eintauchen. Ich halte mir die Hand über die Augen, während ich das allabendliche Schauspiel verfolge. Um mich herum setzen in den Dutzenden und Aberdutzenden Moscheen die Muezzine zum Gebetsruf an: »Allahu Akbar« – »Gott ist größer«. Und »Haya al-salat« – »Kommet zum Gebet«. Sobald die Sonne sich senkt, zieht eine leichte Brise auf, ein wenig Abkühlung, nachdem es hier am Rande der Arabischen Wüste tagsüber über 40 Grad heiß war. Vogelschwärme ziehen über das Wasser des Creek. Kleine Dhow-Boote, manche mit Waren beladen, andere mit Touristen aus allen Teilen der Welt, setzen von einem Ufer zum anderen über. Der Duft von frischem Curry und exotischen Gewürzen steigt in meine Nase.

Arabischer Zauber in historischen Gassen

Dies ist einer meiner Lieblingsorte in Dubai – das alte Herz der Stadt, wo alles begann. Wo schon vor Jahrhunderten Händler ankamen, wo – lange bevor Dubai reich wurde – einfache Familie mit Perlentauchen ihren Lebensunterhalt verdienten. Und wo heute all das zusammenkommt, was dieses Emirat so einzigartig macht: die funkelnden Hochhäuser, der Zauber der arabischen Welt, die indischen Imbisse in kleinen Straßen und Gassen, Gold- und Gewürzsouks und die Magie des Südens, mit diesem gleißenden Licht, den warmen Abenden, wenn sich das Leben nach draußen verlagert.

Das erste Mal, dass ich nach Dubai kam, war im Sommer 1999. Wobei die Vorgeschichte etwa ein halbes Jahr früher begann: Meine Tante hatte mir von einer Gruppe junger Emirati erzählt, die in Jülich studierten und es schwierig fanden, sich in Deutschland zurechtzufinden bzw. mit Deutschen in Kontakt zu kommen. Sie fragte, ob ich sie nicht ein bisschen unter meine Fittiche nehmen könnte, was ich gerne tat. Im Gegenzug luden mich die Emirati in ihre Heimat ein. Sicher, zwischen 1999 und 2022 liegen mehr als zwei Jahrzehnte. Wenn ich mir aber heute die Stadt von damals in Erinnerung rufe, bin ich immer wieder fasziniert davon, wie sie sich seitdem verändert hat und immer weiter verändert.

Blick auf den Burj Khalifa Lake mit seinen Wasserspielen

Mein erster Besuch in Dubai

An einem Abend im Jahr 1999 landete ich zum ersten Mal in Dubai und betrat die kleine, etwas angestaubte Ankunftshalle des alten Flughafens, der so gar nichts gemein hat mit dem gigantischen, klinisch reinen Flughafen heute. Die Airline »Emirates« war gerade dabei, sich zu dem riesigen Luftfahrtunternehmen von heute zu entwickeln. 4,7 Millionen Fluggäste beförderte »Emirates« damals, die Flotte bestand aus 32 Flugzeugen. 2020 waren es 15,8 Millionen Passagiere, mehr als 250 Maschinen. Ich erinnere mich, dass die Maschine bis auf den letzten Platz voll war und ich etwas spät zum Check-in erschien, weswegen ich nur noch einen Platz im Raucherbereich des Flugzeugs bekam. Heute natürlich unvorstellbar.

Nach meiner Ankunft, mitten in der Nacht, fuhr ich mit meinen emiratischen Bekannten die Sheikh Zayed Road hinunter, links und rechts große weite Flächen Sand, unbebaute Grundstücke. Ein gigantisches Hochhaus ragte damals bereits empor, die Emirates Towers, die heute eher klein wirken gegen all die anderen Wolkenkratzer. Und natürlich das Hotel Burj al-Arab«. Ich wohnte in einem Hotel, das vereinsamt am langen feinen Strand stand, draußen grasten ein paar Kamele. Mehrmals die Woche versammelten sich arabische Teenager zur Poolparty.

Von 2006 bis 2009 arbeitete ich schließlich als Journalist in dieser Stadt. Es war für mich eine tolle Zeit, was auch daran lag, dass ich von Dubai aus fast alle Winkel des Nahen Ostens bereiste und das Emirat für mich immer ein sicherer, komfortabler Rückzugsort war. Das Leben in der Stadt selbst war faszinierend, weil Dubai es so unglaublich übertreibt. Vieles ist nicht schön, dafür aber atemberaubend, irre, unvergleichlich. Und gleichzeitig liegt diese Stadt inmitten einer Wüste, deren Ruhe und Endlosigkeit mich immer wieder in ihren Bann zieht. »City of the Future« – so nennt sich Dubai selbst. Das Emirat – ein Ort, der wirklich niemals schläft, ein Schmelztiegel, an dem Menschen aus aller Welt leben, arbeiten, Urlaub machen – weswegen viele Dubai als New York des Nahen Ostens bezeichnen. Dubai ist ultramodern, jung, schnell. Und gleichzeitig traditionsbewusst, konservativ und auch bekannt für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen.

Downtown Dubai: »Dreams begin here«

Menschen aus aller Welt

Und ein Ort, an dem sich Menschen von überallher treffen. In den drei Jahren, in denen ich in Dubai gelebt und gearbeitet habe, war mein Freundeskreis international wie überhaupt das Leben in der Metropole am Golf: Mein Büro in der Media City teilte ich mir mit Amal, einer Producerin aus dem Libanon. Sie arbeitete für den TV-Sender al-Arabiya und brachte mir regelmäßig Baklava, Süßigkeiten aus ihrer Heimat, mit. Mein Kameramann war Javid, der aus Indien stammte, aber der religiösen Minderheit der Zoroastrier angehörte – die ich vorher nicht kannte, deren Tradition und Glaube er mir aber in vielen Gesprächen näherbrachte. Und mein Nachbar war Christopher, ein Ingenieur aus Rio de Janeiro, mit österreichischen Vorfahren, der daher ein bisschen Deutsch sprechen und das mit mir üben wollte.

Als Journalist lernte ich natürlich auch die anderen Seiten des Emirates kennen: die Energieverschwendung, wegen der vielen Klimaanlagen, etwa oder die problematische Menschenrechtslage, die Demokratiedefizite in dem Land. Themen, über die ich häufig berichtete und die ebenso Teil Dubais sind wie die beeindruckende Hochhauslandschaft, die Wüste und die traditionelle Kultur.

Was mich bis heute immer wieder nach Dubai zurückkehren lässt, ist die unglaubliche Mischung an Menschen aus allen Teilen der Welt. Es ist eine Mischung, die es so wohl nur in Dubai gibt. Und auch wenn das Drumherum auf den ersten Blick vor allem geplante Staffage ist, so bringen all diese Menschen doch einen authentischen Teil aus ihrer Heimat mit. Die Inder, die Pakistani, die Brasilianer, die Briten, die Nigerianer. Es ist die Abwechslung und Vielfalt und das Tempo der Veränderung, was Dubai für mich ausmacht: das Leben am Meer, wo ich morgens vor der Arbeit mit dem Sonnenaufgang an der Strandpromenade vor der Jumeirah Beach Residence joggen gehen konnte. Das Sich-treiben-Lassen in den älteren Teilen der Stadt in Deira mit den kleinen indischen und pakistanischen Geschäften und Schnellimbissen. Das Kennenlernen der arabischen Kultur und Tradition bei Besuchen in Moscheen in Umm Suqeim oder Einladungen zu privaten Veranstaltungen mit einheimischen Familien. Die Offenheit, die hier herrscht – denn auch wenn Dubai natürlich ein muslimisch geprägtes Emirat mit uralten Traditionen ist, so herrscht hier eine Aufbruchsstimmung und Zukunftsbegeisterung, wie ich es an wenigen Orten der Welt erlebt habe.

Das Schreiben dieses Reiseführers war für mich ein spannender Prozess, auch weil ich mich noch einmal zurückerinnerte an das Dubai Ende des vergangenen Jahrhunderts, das ich damals besuchen konnte und das so anders war als die Metropole heute. Beim Schreiben dieses Buches habe ich mich vor allem gefragt:

Was muss man unbedingt sehen, entdecken und tun, wenn man nach Dubai reist, um etwas von der Seele dieses Ortes mitzubekommen?

Hoch, höher, Burj Khalifa – das schmale und elegante Gebäude sieht aus wie eine Nadel und ist eines der Wahrzeichen Dubais.

Das ist natürlich subjektiv. Mir geht es zum Beispiel so, dass die Faszination Dubai über die ständigen Superlative hinausgeht. Ja, den »Burj Khalifa« muss man gesehen haben! Aber ständig gibt es irgendwo noch die größte Mall oder das schiefste Hochhaus. Locations, die man angeblich nicht versäumen darf, wechseln permanent und bieten immer neuen ausgefallenen Glitzer. Ich habe daher hier darauf verzichtet, ausführlich die besten Bars und Restaurants aufzulisten – diese ändern sich sowieso schneller, als man einen Reiseführer nachdrucken kann. Ich habe mir vorgenommen, den Charakter Dubais, wie ich ihn erlebt habe, wiederzugeben. Denn die Stadt und ihre Umgebung bieten sehr viel mehr, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Wer würde zum Beispiel bei Dubai gleich an Kunst und Natur denken? Dabei liegt das Emirat im Herzen einer extrem abwechslungsreichen Gegend, die es zu entdecken gilt und wofür es sich lohnt, die eigentlichen Stadtgrenzen auch mal zu verlassen.

Mich hat das sogenannte »Glitzeremirat« jedenfalls seit meinem ersten Besuch nicht mehr losgelassen. Warum und was es so besonders macht – das möchte ich Ihnen gerne näherbringen.

Meine Lieblingsorte in Dubai

Abendstimmung am Creek

Strand in Umm Suqeim

Im Alten Souk

Nicht ohne (m)ein Kamel

In den Straßen von al-Fahidi

Aussichtsplattform am Burj Khalifa

Weißer als jedes T-Shirt: die strahlende Sheikh-Zayed-Moschee

Die imposante Dubai-Skyline im morgendlichen Nebel

Mein Dubai

Inderinnen spazieren entlang des Creek, im Hintergrund der Alte Souk.

Stadtgigant Dubai: ein Orientierungsversuch

Wassertaxen und Kreuzfahrtriesen, Prachtstraßen, künstliche Inseln und eine ganzjährige Sonnengarantie

Metropole zwischen Meer und Wüste

Dubais Wandel von der kleinen Fischer- und Perlentaucherstadt hin zur modernen Metropole verlief rasant. Sie ist eine der wenigen Städte, die nach einem Masterplan entwickelt wurden.

Meer und Wüste – und dazwischen die riesige Glitzermetropole. Insgesamt bedeckt Dubai eine Fläche von 3885 Quadratkilometer das ist geringfügig größer als die Baleareninsel Mallorca. Siebzig Kilometer lang wäre die Küstenlänge zum Persischen Golf des Emirats – wäre diese Küstenlänge nicht durch Großprojekte wie The Palm noch einmal verlängert worden, auf schätzungsweise mehr als 1500 Kilometer! Dabei bedeckt die Metropole gerade einmal 10 Prozent der gesamten Fläche des Emirats, der Rest ist Wüste, die teils ganz unvermittelt hinter einem Wohn- oder Geschäftsviertel beginnt.

Natürlich besteht Dubai aus vielen verschiedenen Stadtteilen. Es würde zu weit führen, jeden einzelnen zu beschreiben und zu charakterisieren, zumal einige ineinander übergehen, ohne dass man das wirklich bemerken würde und andere nur aus gesichtslosen Wohnblöcken bestehen. Grob lassen sich drei große Gebiete ausmachen.

Fassade des Scheich al-Maktoum House, das bis 1958 Residenz der Herrscherfamilie al-Maktoum war

Deira und Bur Dubai - historischer Kern Dubais

Deira bzw. al-Fahidi ist das alte Dubai, wo die Grundlagen für die heutige Stadt gelegt wurden. Dieser Teil der Stadt wird geprägt vom Dubai Creek. Dieser ist nicht, wie man vielleicht wegen seiner Erscheinungsform meinen könnte, ein Fluss, sondern ein lang gezogener Meeresarm. Er ist 14 Kilometer lang und hat eine Breite von 115 Metern an der Mündung, bis zu 1400 Metern an seinem Ende. Hier brachen früher die Perlentaucher auf, und Handelsschiffe aus Persien, Indien und anderen Teilen der Welt legten an, viele von ihnen beladen mit Gold und wertvollen Gewürzen.

Der Creek teilt diesen Bereich der Stadt in zwei Gegenden: Deira auf der östlichen Seite, nicht weit vom internationalen Flughafen. Und Bur Dubai auf der westlichen Seite, das sich dann weiter zu den touristischen Gebieten entlang des Strandes öffnet. Im 19. Jahrhundert ließen sich am Creek die Mitglieder des Bani Yas Stammes nieder, die Vorfahren der jetzigen Herrscherfamilie al-Maktoum. Jahrzehnte später, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, legten am Creek kleine Frachtschiffe, sogenannte Dhows, an, die von hier aus Handel mit Ostafrika und Indien trieben. Der Creek war Zentrum der Fischerei, die in den flachen und warmen Gewässern im Golf gute Erträge brachte. Die Perlenindustrie entwickelte sich zum wichtigsten Wirtschaftszweig Dubais, bis in den 1930er-Jahren Zuchtperlen auf den Markt kamen und zum Zusammenbruch des Marktes im Emirat führten.

In den 1950er-Jahren – Dubai war damals noch Teil des britischen Empire – begann der Umbau des gesamten Gebiets. Der Strand am Creek wich befestigten Uferanlagen, der Wasserarm wurde insgesamt vertieft und ausgebaggert, nun konnten hier auch größere Schiffe regelmäßig abgefertigt werden. Heute ist die Gegend um den Creek eine der spannendsten Regionen Dubais. Die Skyline direkt am Wasser mit den pittoresken Wassertaxen bietet eine wunderbare Kulisse, dahinter legen riesige Kreuzfahrtschiffe an. Inzwischen wurde der natürliche Creek künstlich verlängert. Für Hunderte Millionen Dirham wurde eine künstliche Wasserschleife ausgebaggert, die einen Kanal südlich von Jumeirah bis hin zur Sheikh Zayed Road und wieder Richtung Küste schlägt. Und Dubai wäre nicht Dubai, gäbe es nicht noch weitere Pläne: künstliche Inseln auf dem Creek mit einem neuen höchsten Gebäude der Welt, dem Dubai Creek Tower, und mehrere neue Brücken, die über den Meeresarm führen sollen.

Mit dem Wassertaxi auf dem Creek unterwegs zur Arbeit

Jumeirah – ultramodernes Touristenviertel

Etwas westlich der Gegend um den Creek liegen Umm Suqeim und Jumeirah. Bis zum Anfang des Jahrtausends waren dies die Vororte Dubais, in denen vor allem Einheimische der mittleren Oberschicht in Villen lebten und auch einige Angehörige der Herrscherfamilie. Auch heute noch ist für diesen einheimischen Teil der Bevölkerung Jumeirah und Umm Suqeim ein bevorzugter Wohnort, aber auch für viele wohlhabendere Expats, die aber hier – im Gegensatz zu Vierteln wie Dubai Marina – kein Wohneigentum erwerben dürfen, sondern nur zur Miete wohnen. Umm Suqeim und Jumeirah erstrecken sich in etwa vom westlichen Ende des Dubaier Hafens bis zur neu geschaffenen Dubai Marina – auf einer Länge von knapp 25 Kilometern.

Ich hatte hier 2006 meine erste Wohnung gemietet, in einer kleinen Seitenstraße, fünf Minuten vom Strand entfernt. Ein älteres Haus mit einem kleinen Innenhof. Ich musste nur die Straße hinuntergehen, und schon befand ich mich am Jumeirah Beach, der damals noch fast ohne Unterbrechung vom Hafen bis zum Jumeirah Beach reichte. Ein paar wenige Westler und Gastarbeiter besuchten den Strand.

15 Jahre später sieht dieser Küstenabschnitt gänzlich anders aus. Einen durchgängigen Strand gibt es nicht mehr, sondern viele Abschnitte, die entweder privat sind oder an denen kleine Jachthäfen gebaut wurden. Vor den verbliebenen öffentlichen Stellen kann man sein Auto inzwischen auf großen Parkplätzen abstellen, es gibt Strandbars und -cafés. Als ich Ende 2021 die Straße besuchte, in der ich damals gewohnt hatte, war das alte Haus abgerissen, stattdessen wurden dort gerade Reihenhäuser im Luxusstil gebaut.

Ist das nun gut oder schlecht? Das mag jeder anders sehen. Klar, jetzt gibt es eine bessere Infrastruktur, man kann auch mal einen Kaffee am Strand trinken. Aber der nahezu unberührte Strand am Rande der Stadt war für mich früher ein Sehnsuchtsort. Das ist er heute nicht mehr.

Auch andernorts müssen die Städteplaner aus meiner Sicht aufpassen, dass sie dieses eigentlich sehr attraktive Viertel nicht verunstalten. Früher gab es in Umm Suqeim mit Safa Park eine herrliche Gartenanlage, mit hochgewachsenen Bäumen, Palmen und Wiesen. 70 Prozent von Safa Park wurden abgerissen, um Platz für eine neue Marina mit Hochhäusern zu schaffen.

NICHT VERPASSEN
Wild Wadi Wasserpark

Von der Schnellstraße in Jumeirah weithin zu sehen ist der Wild Wadi Waterpark mit dem Jumeirah Sceirah, einer steilen Wasserrutsche. Nach einer Kletterpartie auf schwindelerregende 32 Meter Höhe können hier zwei mutige Wasserratten gleichzeitig jeweils auf einer eigenen Falltür Position einnehmen. Sobald sich die Türen öffnen, geht es mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h durch zwei separate, je 120 Meter lange Röhren. Definitiv nichts für schwache Nerven! Aber es gibt auch andere Attraktionen für Besucher, die etwas weniger Nervenkitzel suchen. Einen »surfing simulator« etwa, in dem man seine Wellenreitkünste auf dem Surfboard testen kann. Oder wenn man gar keinen Adrenalinkick sucht, kann man sich gemächlich auf einem Gummireifen auf einem der Wasserarme durch den Park treiben lassen und dabei ausspannen. Gerade für Familien mit Kindern ist der Wild Wadi Park auf jeden Fall ein Riesenspaß.

Etwas südlich davon, auf der anderen Seite der Sheikh Zayed Road, liegt der Bereich, der Downtown genannt wird und in dem einige der beeindruckendsten Hochhäuser der Stadt, wie der Burj Khalifa, zu finden sind. Bei Downtown handelt es sich um einen Teil der Stadt, der erst seit Mitte der 2000er-Jahre entwickelt wurde.

Im westlichen Teil dieses Abschnitts von Dubai liegt eines der touristischen Zentren der Stadt mit mehreren bekannten und großen Hotels, Malls und Wasserparks. Da ist natürlich vor allem der Burj al-Arab, aber auch das Jumeirah Beach Hotel, die Hotelanlage Madinat Jumeirah. Entlang der Hauptstraße gibt es inzwischen eine Vielzahl von kleinen Cafés und Restaurants. Vor allem abends, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, kann man wunderbar draußen in der Nähe des Wassers sitzen.

Noch ein wenig weiter im Westen liegt die Dubai Marina. Marina steht im Englischen für eine Hafenanlage, an der vor allem Jachten anlegen, in der aber auch Besucher flanieren können und in der es zahlreiche Restaurants und Cafés gibt. Vor den damaligen Toren der Stadt wurde hier in kurzer Zeit ein neuer, gigantischer Stadtteil aus dem Boden gestampft, offenbar in der festen Absicht, amerikanischen Skylines Konkurrenz zu machen, etwa 200 Wolkenkratzer befinden sich hier auf engem Raum. Als ich Ende der 1990er nach Dubai kam, war hier die Stadt zu Ende, die Wüste begann. Heute leben in der Dubai Marina mehr als 70.000 Menschen. Hier befinden sich weniger Bürogebäude, sondern in erster Linie Wohntürme für wohlhabende Ausländer. Außerdem einige große und teure Hotels, wie etwa das Grosvenor House oder das Royal Meridian. Direkt an der Strandpromenade liegt die Jumeirah Beach Residence, kurz JBR (sprich Jey, Be, Ar), die schon allein aus 36 Wohntürmen besteht und sich rühmt, eine der größten Anlagen ihrer Art weltweit zu sein. In den 2007 eröffneten Türmen leben heute mehr als 10.000 Menschen, und der Strandabschnitt in diesem Teil der Stadt zählt allerdings den geschäftigsten in ganz Dubai.

Verkehrskoloss Dubai

Downtown Dubai befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen der alten Innenstadt und der Dubai Marina. Nicht kleckern, klotzen war offenbar das Credo, das die Scheichs hier ausgegeben haben, denn alles wirkt vollkommen überdimensioniert. Das fängt bei der Verkehrsführung an. In sich verwobene, gewundene und vierspurige Autobahnen führen um den Burj Khalifa herum oder auf Hochtrassen an der Mall vorbei.

Wer hier nicht genau weiß, wo er als Autofahrer welche Abfahrt nehmen muss, kann lange suchen.

Ich erinnere mich, wie ich regelmäßig fluchend am Steuer saß, als ich die richtige Ausfahrt verpasst habe und wieder eine lange Schleife drehen musste, um zurückzukehren.