Nichts ist so schwer wie Papier - Peter Salomon - E-Book

Nichts ist so schwer wie Papier E-Book

Peter Salomon

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Beschreibung

Neue Gedichte des bedeutendsten am Bodensee lebenden Lyrikers.

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Seitenzahl: 31

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Inhalt

Die Reifenpanne

Zu meiner Geburt

Der Schlittschuh-Unfall

Car-Engine-Sound

Die Volksgemeinschaft

Papier

Gute Maler

Pieter Gijsels: Dorflandschaft, um 1660

Balthasar van der Ast (1593-1657)

Berthe Morisot: Vor dem Drehspiegel (1886)

Gerrit Berckheyde: Straße in Haarlem, um 1680

Gustav Holstein: Dämmerung. 1913

Berliner Häuserecke um 1970

Renoir: Gondel auf dem Canale Grande

John Ruskin

Christian Georg Schütz d. Ä

.

Mit Gemälden Reisen

Ich mag Häuser im Bauhausstil

Geburtsanzeige

Mit der Linie 7

Long long ago

Drei Leute

Reformverschleppung

Die Ticketschlange

Lacher

Tote haben es nicht eilig

Der See geht unter!

Das Morgenbad im Bodensee

Haiku aus der Fleischwirtschaft

In Konstanz, 1974

Auf dem Meer

Widmung

Die lebenslänglichen Pakete meiner Mutter

Das Los der alten bürgerlichen Schwulen

Schluß für heute!

Der Zeuge

Im Blumenladen

Vergessene Gedichte

Zur Dichtkunst

Neue Gedicht-Anthologie

Der verhinderte Künstler

Ich lege bloß den Stift hin

Autopsie

Mal wieder was zur Dichtkunst

Ohne Titel

Berlin Landhausstraße 1955

Das Zelt

Insel Reichenau 2012

Drei frühe Gedichte

Kritischer Büstenhalter

Zwei Autorennfahrer

Nach dem Tod von Michael Jackson

Die Wahrheit auf Japanisch

Alte Tomate

Eidechse

Mit Aplomb

Ghasel

Beschreibung einer neu eröffneten Wirtschaft

Durch die Bergwelt

Der Detektiv am Morgen

Misterioso

Die Reifenpanne

Ich stehe verärgert am Straßenrand.

Ein Reifen ist platt.

Einen Fahrer, der jetzt ran müßte, habe ich nicht.

Wo mein Ziel ist, da zieht es mich nicht hin.

Wo ich herkomme, naja …

Ich bin verstimmt, aber

Das Rad muß gewechselt werden.

Zu meiner Geburt

Es gab eine Zeit, da gab es mehr Menschen

Die auf unserer Welt gelebt hatten

Und die jetzt tot waren

Als Menschen, die aktuell auf ihr lebten

Und ihre Angelegenheiten regelten.

Eines Tages herrschte Gleichstand:

Die Toten dieser Welt und die Lebenden

Hielten sich die Waage.

An jenem Tag wurde ich geboren.

Unsere Schuld wird immer größer –

Der Schlittschuh-Unfall

Mein Vater hat mir Schlittschuhe gekauft

So cirka 1959.

Ich weiß nicht, wo sie abgeblieben sind.

Einmal hatte ich sie angeschraubt und stand

Auf dem zugefrorenen Hertha-See.

Wir wollten Eishockey spielen

Sebastian, Wolfgang und ich.

Aber erst mal standen wir rum und redeten

Über dies und das. Ich knickte mit dem Fuß um

Fiel hin und brach mir das Handgelenk.

Ich würde sagen, die Schlittschuhe sind

Jetzt für immer fort, endgültig.

Aber an manchen Tagen im Jahr sieht es aus

Als hätte ich sie noch angeschnallt.

Das sind die Tage an denen ich so groß erscheine –

Car-Engine-Sound

Am südlichen Strahl des Berliner Stern

Fanden um 1900 regelmäßig Soireen statt.

Fritz Simrock, der Musikverleger

Lud zu Johannes Brahms, Max Bruch und Anton Dvorzak ein.

Clara Simrock zelebrierte dort ihre philosophischen Tees.

Träum nicht, philosophiere nicht, achte auf den Verkehr!

Denk dran, du spielst mit im Orchester des Car-Engine-Sound.

Blinker setzen nicht vergessen

Du mußt abbiegen!

Die Volksgemeinschaft

Den ganzen Tag kommen aus dem Lago-Shopping-Center

Jugendliche, die eine Weihnachtsmann-Mütze aufhaben.

Die meisten in Gruppen. Sie finden sich cool und witzig

Und albern laut auf der Straße

Vor der unverschämt langen Rotphase der Fußgängerampel.

Zu jedem Coffee-to-go für 0,99 Euro gibt es

Eine rote Mütze mit weißem Bommel gratis.

In der anderen Hand halten sie einen Döner zu 1,39 Euro.

Wer zwei nimmt, zahlt bloß 1,50 Euro.

Die Altersgrenze beträgt fünfundzwanzig Jahre.

Die meisten sind groß und übergewichtig.

Im Berlin nach 1950 wurde dieser Typus Elefantenbaby genannt.

Sie sind wirklich alle gut drauf, geile supercoole Weihnachtsmänner.