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Was kann man tun, wenn man in die Gefangenschaft eines Außerirdischen gerät?
Margrit ist fast am Durchdrehen, da ihr der Außerirdische nicht nur körperlich, sondern auch waffentechnisch weit überlegen ist.
Pomadenmaxe, ein Schwarzhändler, weiß von der Invasion der Erde und versucht, ihr zu helfen.
Wird es den beiden gelingen, den Hajep auszuschalten?
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Doska
Noch eine
Hajepgeschichte
Impressum
Copyright: © 2015 Doska
Einbandgestaltung: Daniel Specht
Leseprobe
Pomadenmaxe - von manchem Kunden gern auch "Pommi" genannt - hatte es zunächst klingeln und dann ein Scheppern gehört. Er vermochte sich diesen Lärm in seiner Tankstelle nicht zu erklären. Wer konnte seinen Flur betreten haben? Es war auch dort mit einem Male schrecklich finster geworden. ´Sicherlich die verdammten alten Leuchtkörper`, dachte er sich, ´ständig gehen sie kaputt!` Seine Hand tastete vorsichtshalber nach den zwei Pistolen, die er stets im Gürtel trug, denn die Zeiten waren sehr schlimm geworden für Menschen, seit der schrecklichen Invasion durch Außerirdische. Deswegen blinzelte er auch erst einmal ängstlich durch den Türspalt, rief jedoch mutig in die Dunkelheit hinein: „Ist hier irgendjemand, der vielleicht Tauschhandel mit mir treiben will?“ Er war bereit jederzeit die Tür zuzuschlagen und sofort verriegeln.
Das plötzliche Quietschen der aufspringenden Tür und Pommis harte, angriffslustige Stimme hatten sowohl die Menschenfrau Margrit, als auch ihren Entführer, einen großen außerirdischen Soldaten, dermaßen irritiert, dass sie beide zusammengestoßen waren und nun hielten sie sich aneinander fest, damit sie nicht hinfielen.
Und wieder empfand der Hajep zu seiner Verwunderung Margrits weichen Menschenkörper als nicht gerade unangenehm. Er machte daher keinerlei Anstalten loszulassen, hatte dabei sogar die Möglichkeit, dass diese Mülltonnenfrau, denn in einer Mülltonne hatte er sie heute gefunden, gesundheitsschädlich für ihn sein könnte, völlig vergessen. Er fand, dass seine Gefangene wunderbar warm war und bekam deshalb sogar ganz kleine, behagliche Augen.
Margrit hingegen konnte sich weniger entspannen. Sie wollte endlich ihrem Entführer entkommen, ehe es zu spät war. Zu allererst musste sie allerdings die grässliche Zange los werden, mit welcher der Hajep vorhin ihre diebischen Finger abgewehrt hatte. Die Zange hing unbarmherzig an ihren Fingern. Ach, besonders der Zeigefinger tat ihr weh.
„Zened dus!“, wisperte der Hajep, nachdem er bemerkt hatte, wie Margrit hinter seinem Rücken mit ihrer Hand Schmerz erfüllt wedelte und schon fiel die Zange leblos zu Boden.
Verrückt, Margrit konnte es nicht fassen. Hatte das merkwürdige Ding etwa wirklich auf diesen Außerirdischen gehört? Nein, so was konnte es doch gar nicht geben.
„Danke!“, ächzte sie erleichtert. Sie bewegte den Finger vorsichtig, dann schaute sie zu dem Hajep empor, direkt in diese seltsamen Augen, in denen sie nun sogar einen warmen Glanz zu erkennen glaubte. Aber hier war es ja dunkel und sicher irrte sie sich, und so wollte sie sich endlich von seinem muskelbepackten Körper befreien.
Er tat nichts, schaute ihr nur amüsiert dabei zu, wie sie seine schweren Arme nahm und jeden einzeln von ihren Schultern hob.
„Aha, jetzt ist alles klar“, knurrte indes Pomadenmaxe verärgert und stemmte die Fäuste in die fetten Hüften. „Ein Liebespärchen!“
„Diebesplärrschin?“, wiederholte der Hajep verdutzt.
Anscheinend hatte der Händler ihn nicht gehört, denn der sprach einfach weiter: „Und ihr habt hier ein bisschen herumgemacht, was?“
Die roten, schrägen Augen des Hajeps schauten den Händler immer noch nicht klüger an.
„Und dabei nicht nur meine Klingel sondern auch noch die Beleuchtung lädiert. Na, das hab ich gerne!“
„Do you like that?“, fragte der Hajep ungläubig. Er bediente sich am liebsten der englischen Sprache, die hier auf dieser Erde immer noch am meisten gesprochen wurde.
„Ehemaliger amerikanischer Footballspieler, richtig?“ Pomadenmaxes Blick wanderte nun doch ein bisschen anerkennend über die riesige, muskelbepackte Schattengestalt hinter Margrit. „Jaja, das waren noch Zeiten bevor die Hajeps unsere liebe, gute Erde eroberten.“
Margrit nickte verwirrt. Na ja, was sollte sie schon dazu sagen.
„He, he“, Pommi kratzte sich nun behaglich an seinem Stiernacken, „und erst hatte ich schon einen kleinen Schrecken bekommen.“ Er grinste breit und sein kleines Schnurrbärtchen wölbte sich dabei über der Oberlippe. „Dachte schon, das wäre so ein gut verkleideter...., na, sprechen wir das lieber nicht aus! Tja, so dumm wird man in diesen schrecklichen Zeiten!“
„Tja, richtig dumm!“, krächzte Margrit verschämt, denn schließlich war sie ja auch auf die Tarnung ihres Entführers herein gefallen.
„Aber, selbst wenn ihr zwei hier nur so ein bisschen herumtanzen wolltet“, plapperte der Händler nun einfach weiter, „was ihr kaputt gemacht habt, macht ihr auch wieder ganz.“
„Poko!“, brummte der Hajep schuldbewusst in seiner Sprache.
„Netter Kerl!“, raunte Pomadenmaxe Margrit zu. „Na, kommt erst mal herein, dann gebe ich euch Hammer und Nägel.“
Der Außerirdische nickte eifrig und viel zu übertrieben, wie Margrit zu ihrer Verärgerung fand.
„Äh, wir wollten eigentlich...“, Margrit schluckte, weil sie der Hajep jetzt derb in den Raum hinein schob. Ob sie dem mal kräftig auf die Zehchen treten sollte? Sie wusste inzwischen, sämtliche Außerirdischen waren dort besonders empfindlich, „...auch etwas eintauschen“, beendete sie nun endlich ihren Satz.
„Habe nichts dagegen.“ Pomadenmaxe kicherte und die dunkelblauen Wimpern des Hajeps unter der Schirmmütze flatterten deshalb etwas schneller, nicht nur weil der Händler eine recht merkwürdige Lache hatte, seinem Volk war das Lachen völlig unbekannt. „Na, was habt ihr denn so Schönes?“