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Kann ein Lyrikband über Ortsnamen interessant sein? Welchen Sinn macht denn so etwas? Nun, durchaus. Denn Ortsnamen können - aneinander gereiht - Verse ergeben, sie können humorvoll, skurril und rhythmisch sein. Auf zahlreichen Reisen und bei intensivem Atlasstudium gesammelt, geben die Ortsnamen - nach Ländern geordnet - Aufschluss über die Geschichte der jeweiligen Region, die sprachlichen Besonderheiten und sind zudem spannend zu lesen. Auffällige Häufungen bestimmter Anfangsbuchstaben, Wortendungen und Anzahl von Silben - all das hat der Autor in vielen Jahren rund um den Globus zusammengetragen. Daraus entstanden ist eine amüsante, melodische Sammlung von höchst unterschiedlichen Ortsnamen, auf deren Besonderheiten in kurzen Erläuterungen eingegangen wird. All das ergibt eine Mischung aus Lyrik, Humoristik, Sachbuch und Reisebericht, ergänzt um persönliche Noten des Autors.
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Seitenzahl: 26
Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Heinz Bartelmuss
Einleitung
Australien
Brasilien
Deutschland 1
Deutschland 2
England
Frankreich
Indien 1
Indien 2
Indien 3
Ka-, Ki-, Kongo
Kongo 1
Kongo 2
Madagaskar
Mexiko 1
Mexico 2
Oh, Nigeria!
Die Heiligen von Québec
Schweiz
Sumatra - Indonesien
Ungarn
Y-Land Wales
Quellen:
Über den Autor:
NOMINA LOCORUM
Die geheime Poesie der Ortsnamen
Wolfgang Hager Verlag
Heinz Bartelmuss
NOMINA LOCORUM
Die geheime Poesie der Ortsnamen
Abbildungen am Cover:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Comunne_Y_picardhiv68.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:QC_-_Saint_Louis_du_Ha_Ha.jpg
https://onlinestreet.de/strassen/ortsschild/Trochtelfingen.html
Copyright 2025
by Wolfgang Hager Verlag
A-8852 Stolzalpe 70
ISBN 978-3-903443-39-6
Das Reisen war von der Kindheit an eine meiner großen Leidenschaften und damit in weiterer Folge auch die Geografie. Schon als kleiner steirischer Bub beeindruckte mich die österreichische Hauptstadt Wien, aus der mein Vater stammte und wo damals noch meine Großmutter wohnte, ungemein und jeder Ausflug dorthin war ein riesiges Erlebnis für mich, auch wenn die Fahrt lang und beschwerlich war, weil es erst auf den letzten 60 Kilometern, also ab Neunkirchen, gerade Straßen mit getrennten Richtungsfahrbahnen gab. So dauerte es von meinem Heimatort gut und gerne vier Stunden mit dem Auto. Heute bewältigt man diese Strecke, ohne zu rasen, in etwas mehr als zwei Stunden.
Aber Wien entschädigte mich für alles: die vielen Häuser, die Leute auf der Straße, die ich nicht wie zu Hause alle grüßen musste, aber vor allem die Dichte an amerikanischen Straßenkreuzern, die damals, in den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, jeder besitzen wollte, der es sich leisten konnte oder etwas auf sich hielt. Und so bekam ich Chevrolets, Buicks, Oldsmobiles und Cadillacs ebenso zu Gesicht wie Ford Mustangs oder Lincolns. Der für mich einprägsamste Unterschied zu damaligen europäischen Fahrzeugen war, neben der schieren Größe der amerikanischen Schlitten, die Tatsache, dass amerikanische Fabrikate fast durchwegs vier Scheinwerfer, im Gegensatz zu nur zwei bei den meisten europäischen PKWs, vorweisen konnten. Das war für mich ein eindeutiger Qualitäts- und Überlegenheitsbeweis.
Als ich dann zehn Jahre alt war, begann ich Stadtpläne in Reiseführern abzupausen. Mein Vater, der als Vertreter viel unterwegs war, hatte sich trotz der sonderbaren Erziehung durch seine Mutter, die ihm Freundschaften zu anderen Burschen verboten hatte und ihn in der Freizeit kaum außer Haus gehen hatte lassen, eine gewisse Weltgewandtheit angeeignet. Als Handelsreisender war er Mitglied beim österreichischen Autofahrerklub ÖAMTC und er brachte von Zeit zu Zeit dessen Reiseführer europäischer Länder mit nach Hause. Das waren kleine Büchlein unterschiedlicher Stärke – je nach Größe des Landes – mit Plastikeinbänden in bunten Farben. Deutschland, genaugenommen war das damals Westdeutschland, glänzte mit einem hellblauen Einband, Österreich mit einem roten, und Frankreich mit einem grünen. Darin waren – neben allgemeinen Informationen über das jeweilige Land – die wichtigen und touristisch interessanten Orte in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, mit Einwohnerzahl, Seehöhe, einer Beschreibung und manchmal schwarzen Zeichnungen der markanten Sehenswürdigkeiten. Am Ende des Reiseführers gab es dann noch einige schwarz-weiß Fotos und Pläne der größten Städte des Landes in roter Farbe.