Notärztin Andrea Bergen 1489 - Caroline Thanneck - E-Book

Notärztin Andrea Bergen 1489 E-Book

Caroline Thanneck

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Nein, so hat sich Jessica ihren Start ins Muttersein nicht vorgestellt. Nur wenige Minuten darf sie ihr Baby nach der Geburt im Arm halten, es kennenlernen und die ersten Augenblicke mit ihm genießen. Während sie noch damit beschäftigt ist, die winzigen Fingerchen zu zählen und zu flüstern: "Ich werde immer für dich da sein, mein Schatz", tritt Dr. Bergen neben ihr Bett.
Ein Blick in die sorgenvollen Augen der Notärztin verheißt nichts Gutes. Während Jessica ihr Baby hergeben und mit ansehen muss, wie es in aller Eile fortgebracht wird, schrumpft das Glücksgefühl in ihrem Inneren zu einem Klumpen Angst zusammen. Ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit hat begonnen ...


Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 117

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Schock nach der Geburt

Vorschau

Impressum

Schock nach der Geburt

»Bitte, nicht gerade jetzt ...« Die nächsten Worte der Anruferin gingen unter zwischen Stöhnen und Schmerzenslauten. Ich presste das Telefon fest ans Ohr, aber das nutzte nichts. Alles, was ich verstehen konnte, war ein Name. Jessica Lorentz. Die junge Frau, die ein paar wirklich harte Monate hinter sich hatte.

Dann vernahm ich wieder ihre Stimme: »Ich sitze in der Klemme, Dr. Bergen. Der Fahrstuhl im Kaufhaus in der Hilblestraße ... er rührt sich nicht mehr vom Fleck. Ich stecke in der Kabine fest, und das Baby ... ich glaube, es ist so weit.«

Leise flehte sie mich um Hilfe an, bevor die nächste Wehe ihr den Atem raubte. Dann war es plötzlich still ...

»Damit ist mein Abend gerettet. Haben Sie vielen Dank, Jessica.« Die Kundin presste die Papiertüte mit dem neuesten Roman um die »Tierretter von Mittenwald« an ihre Brust und verließ mit beschwingten Schritten die »Bücherecke«.

Die Buchhandlung befand sich in unmittelbarer Nähe zum Fluss, in einem kleinen, aber beliebten Einkaufsviertel. Hier reihten sich neben zwei Boutiquen eine Drogerie, ein Sportartikelladen und zwei Cafés aneinander.

Frau Wolff, die Kundin mit der Vorliebe für Bücher, in denen Tiere vorkamen – besonders Katzen –, arbeitete in der Zahnarztpraxis um die Ecke und kam gern nach der Arbeit noch vorbei, um sich mit Lektüre für ihren Feierabend einzudecken.

Jessica hielt bei jeder neuen Lieferung Ausschau nach Büchern, die ihren Stammkunden gefallen würden, und so hatte an diesem Abend für Frau Wolff eine Auswahl mit Empfehlungen bereitgelegen.

Seit zwei Jahren arbeitete Jessica in der Buchhandlung und liebte ihren Beruf heiß und innig. Sie hatte es den ganzen Tag mit Büchern und Menschen zu tun, durfte in Neuerscheinungen stöbern und Regale so bestücken, dass sie das Leserherz erfreuten. Sie konnte Ratgeber, Unterhaltung oder auch Trost anbieten und mit Vertretern sprechen.

Einen schöneren Beruf konnte Jessica sich für sich selbst nicht vorstellen. Einzig die Abrechnungen waren ein Wermutstropfen. Sie kam zurecht, aber wirklich erwärmen würde sie sich für die Beschäftigung mit trockenen Zahlen wohl niemals.

Vor dem Schaufenster war die Markise ausgefahren und schützte den Buchladen vor der ärgsten Sommerhitze. Der Ventilator an der Decke drehte sich. Trotzdem war Jessica froh, sich an diesem Morgen für das luftige weiße Trägerkleid entschieden zu haben. Es war mit Zitronen und einer grünen Borte bedruckt und wirkte sommerlich leicht.

Ihre blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Diese Frisur ließ sie jünger aussehen, als sie war. Schon so mancher Kunde hatte sie gefragt, ob sie neben der Schule im Buchladen jobben würde. Dabei hatte sie vor anderthalb Jahren ihren Abschluss an der Universität gemacht. Doch ein Pferdeschwanz war bei den hohen Temperaturen angenehmer, als die Haare offen zu tragen.

In einer Ecke summte die Teemaschine, die ihr Chef trotz der Hitze laufen ließ.

Jessica hatte eine Flasche Eistee unter der Kasse stehen, von dem sie nun einen Schluck trank. Als sie die Flasche sinken ließ, balancierte ihr Chef gerade einen Bücherstapel zu einem freien Stuhl. Die Romane stammten aus dem Regal mit Liebesromanen, in dem eine Lücke klaffte.

»Räumen wir um?«, fragte Jessica ihn.

»Hm«, erwiderte er, wortkarg wie immer.

Josef Gumprecht stammte aus Bayern, was man seinem Dialekt auch nach dreißig Jahren fern der Heimat noch immer anhörte. Er war kein Mann vieler Worte, sprach nur das Nötigste und auch davon oft nur die Hälfte. So musste Jessica auch diesmal nachhaken.

»Wo sollen die Bücher hin? Dann helfe ich beim Umräumen.«

»Die kommen nach hinten ins Lager.«

»Ins Lager? Aber dort können sie nicht gefunden werden.«

»Das werden sie auch hier nicht. Das sind Ladenhüter.«

»Es sind Liebesromane. Wollen Sie die etwa alle nach hinten verbannen?«

»Ganz recht.«

Entsetzt sah Jessica ihren Chef an. Sein buschiger dunkler Schnurrbart zitterte, wie immer, wenn er Widerspruch erwartete und entschlossen war, sich durchzusetzen. Er legte den Stapel ab und machte kehrt, um einen weiteren zu holen. Er wollte die Liebesromane tatsächlich aussortieren!

»Warten Sie, bitte. Wir dürfen die Liebesromane nicht außer Acht lassen. Das Regal dort hinten ist ungünstig, deshalb verkaufen sich die Bücher schlechter.«

»Sie verkaufen sich nicht schlechter, sie verkaufen sich gar nicht.«

»Dann müssen wir sie anders präsentieren. Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht und ein paar Vorschläge, wie wir ...«

»Vergebene Liebesmüh. Die Leute kaufen nun mal mehr Krimis als alles andere. Und am liebsten sind ihnen Regionalkrimis. Also geben wir ihnen, was sie wollen.«

»So ist das nicht. Die Liebe ist eins der wichtigsten Themen im Leben. Wir dürfen diese Romane nicht aussortieren.«

Ihr Chef rollte mit den Augen.

»Sie sind jung und verliebt und sehen die Welt durch eine rosarote Brille, Jessica. Ich gönne es Ihnen, aber ich bin Geschäftsmann und muss darauf achten, dass mein Laden Gewinne abwirft. Diese Bücher kommen weg. Ich brauche das Regal, um das Krimisortiment auszuweiten.«

»Nicht!« Jessica dachte blitzschnell nach. »Wie wäre es, wenn wir einen Tisch dort vorn gleich neben der Eingangstür aufstellen? Der Platz wäre da. Mit der richtigen Dekoration wird er zum Blickfang. Ich wette, ich kann die Hälfte dieser Bücher bis zum Ende der Woche verkaufen.«

»Eine Wette?« Sein Mundwinkel zuckte.

»Eine Wette«, bestätigte sie entschlossen.

Josef Gumprecht schwieg sekundenlang, dann nickte er.

»Also schön. Wenn Sie das schaffen, dürfen die Liebesromane bleiben. Ansonsten werden sie verbannt.«

»Sie dürfen bleiben, und der Tisch wird ein fester Bestandteil des Ladens.«

»Eine knallharte Verhandlerin sind Sie, das muss ich Ihnen lassen.« Er grinste. »Also schön. So soll es sein.«

Jessica verlor keine Zeit. Sie holte einen Tisch herbei, rückte ihn so zurecht, dass er beim Betreten des Ladens gut zu sehen war, und stapelte die Romane am Rand. Vor ihrem inneren Auge sah sie bereits eine sommerliche Dekoration aus Sand, Fischernetzen und Möwen. Vielleicht könnte sie dazwischen Fläschchen verstecken – eine Flaschenpost, in der ihre Kunden Büchertipps und Rezepte finden würden.

In ihrem Kopf nahm die Planung Gestalt an, aber mit der Ausführung würde sie bis Montag warten müssen, wenn Monis Geschenkeladen auf der anderen Straßenseite wieder geöffnet hatte und sie alle nötigen Artikel besorgen konnte.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es längst Feierabend war.

»Oh, schon so spät. Ich muss los.« Sie wandte sich zu ihrem Chef um. »Schließen Sie nachher ab?«

Er nickte knapp.

»Erik holt mich ab. Wir wollen ins Autokino.«

»Autokino?« Ein Lächeln hob die Mundwinkel ihres Chefs. »Da werden schöne Erinnerungen wach. Früher war ich oft mit meiner Frau dort.«

»Haben Sie sich viele gute Filme angeschaut?«

»Nun, streng genommen sind wir nicht wegen der Filme hingefahren.« Sein Lächeln wurde noch eine Spur breiter. »Viel Spaß wünsche ich Ihnen.«

»Danke. Ihnen auch einen schönen Abend!« Sie schloss die Kasse, holte ihre Umhängetasche und verließ wenig später die Buchhandlung.

***

Draußen schaute Jessica sich suchend um und erwartete schon halb, dass sich ihr Freund verspäten würde. Erik war Redakteur bei einer lokalen Tageszeitung und kam abends oft erst spät los. Er nahm seine Arbeit ernst, das war eine seiner Eigenschaften, die sie an ihm schätzte. Auch wenn sie sich manchmal wünschte, er würde sich mehr freie Zeit gönnen.

Zu ihrer Überraschung wartete er jedoch bereits auf sie.

Sein weißes Cabriolet parkte in der Nähe des Buchladens im Schatten einer uralten, ausladenden Linde. Erik saß am Steuer und telefonierte, gestikulierte dabei lebhaft. Seine sonnengebräunte Haut und seine sportliche Statur verrieten, dass er sich gern und oft im Freien bewegte. Seine braunen Haare ließ er sich für gewöhnlich kurz schneiden, weil er es nicht mochte, wenn sie sich ringelten. Nun war er länger schon nicht dazu gekommen, zum Friseur zu gehen.

Es juckte Jessica in den Fingern, durch seine gewellten Haare zu fahren und sie ein wenig zu zerzausen. Ein warmes Kribbeln rieselte ihr durch den Körper, als sie ihn betrachtete. Erik war ihr Traummann. Nicht nur äußerlich, sondern auch wegen seiner Ehrlichkeit und seiner Zielstrebigkeit. Bei ihm wusste sie immer, woran sie war. Er spielte keine falschen Spielchen, sondern zeigte ihr offen, was er empfand.

Sie waren sich das erste Mal auf einer Hochzeit begegnet. Er war mit dem Bräutigam befreundet, sie mit der Braut. Eines der Blumenkinder hatte während der Feier zu viel Torte erwischt und sich übergeben, zuerst auf Jessicas Schuhe, dann auf seine Hose. Statt zu schimpfen, hatte Erik den kleinen Unglücksraben getröstet und die Bescherung mit keinem Wort erwähnt, als er ihn seinen Eltern übergeben hatte.

Danach hatte er sich Jessica zugewandt und augenzwinkernd gemeint, so ein Erlebnis würde zwei Menschen für immer verbinden. Anschließend hatte er sie zum Tanzen aufgefordert, und irgendetwas war zwischen ihnen geschehen.

Ein Band war geknüpft worden, das in den folgenden Wochen und Monaten enger und enger geworden war. Inzwischen konnte sie sich ihr Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.

Jessica trat neben das Cabriolet, öffnete die Tür und ließ sich schwungvoll auf den Beifahrersitz sinken.

Ihr Freund murmelte etwas in sein Handy, dann legte er es beiseite und zog hörbar den Atem ein.

»Hallo.« Sie lehnte sich zu ihm und küsste ihn. »Haben wir noch Zeit, um vor dem Film etwas essen zu gehen? Ich bin am Verhungern.«

»Ich fürchte, daraus wird nichts.«

»Sag bloß, du musst noch zu einem Termin?«

»Das nicht direkt ...« Er wich ihrem Blick aus.

Ein flaues Gefühl breitete sich in ihr aus.

»Erik? Geht es dir nicht gut? Willst du lieber gleich nach Hause fahren? Wir können den Film gern verschieben.«

»Nein, das ist es nicht.« Er fuhr sich seufzend durch die Haare. Dann ging ein Ruck durch ihn. »Weißt du noch, wie du gestern Abend von deiner Nachbarin Lilly und ihrem Baby geschwärmt hast? Und letzte Woche in diesem Katalog für Brautmode versunken bist?«

»Ja, schon.« Verwirrt blinzelte sie. Worauf wollte er bloß hinaus?

»Solche Momente gab es viele in den letzten Monaten. Ich weiß, wovon du träumst. Du wünschst dir eine Familie und Kinder. Und du verdienst beides. Du bist eine wunderbare Frau und wirst eine großartige Mutter sein. Daran habe ich keinen Zweifel.«

Das flaue Gefühl in ihr verstärkte sich. Warum nur wurde sie das Gefühl nicht los, dass ein vernichtendes Aber in seinen Worten mitschwang?

»Aber für mich ist das nichts«, fuhr er fort. »Jetzt noch nicht und vielleicht niemals.«

»Jetzt noch nicht und vielleicht niemals?«, echote sie und fasste sich an den Hals. Ihr Herz wummerte mit einem Mal wild, aber nicht voller Vorfreude, sondern voller Verzweiflung.

»Es tut mir leid«, sagte er. »Ich will und kann dich nicht am ausgestreckten Arm verhungern und auf etwas warten lassen, das vielleicht niemals eintritt. Aus diesem Grund habe ich erkannt, dass es Zeit ist, die Reißleine zu ziehen.«

Wie gelähmt sah sie ihn an. Er knirschte mit den Zähnen.

»Wir müssen uns trennen, Jessica. Es ist die einzige ehrliche Art und Weise, mit unseren unterschiedlichen Zielen umzugehen.«

Das kam so unerwartet, dass sie kein Wort hervorbrachte. In ihrem Kopf ging es drunter und drüber.

Seit wann dachte er so? Und warum hatte er das nicht schon früher erwähnt? Oder hatte er das, und sie hatte nur nicht richtig zugehört? Was sollte sie jetzt bloß tun?

Mit einem Mal stieg es sauer in ihrer Kehle hoch. Sie musste würgen. Bevor sie noch etwas anderes tun oder sagen konnte, blieb ihr nichts anderes, als die Tür aufzustoßen, ins Freie zu springen und den Dingen ihren Lauf zu lassen.

Aus, hämmerte es hinter ihren Schläfen. Mit uns ist es aus und vorbei!

***

»Wie kann er das nur machen?« Aus weit aufgerissenen Augen sah Saskia von ihrer Teigschüssel auf und schnappte hörbar nach Luft.

»Das hätte ich nicht erwartet. Nicht von Erik. Bist du sicher, dass du ihn richtig verstanden hast?«

Jessica presste die Hände auf ihre Oberarme.

»Ja, da gibt es leider keinen Zweifel. Erik hat Schluss mit mir gemacht. Er will weder heiraten noch Kinder haben. Zumindest in den nächsten Jahren nicht. Vielleicht niemals. So hat er sich ausgedrückt.«

»Und damit rückt er jetzt erst heraus? Nachdem ihr schon drei Jahre zusammen seid?« Saskia knetete ihren Teig so kräftig, als wäre er ein persönlicher Feind.

Jessica konnte nur nicken, weil ihre Kehle wie zugeschnürt war.

Ihre Freundin murmelte etwas, das nicht druckreif war. Saskia verstand, was gerade in ihr vorging, denn sie hatte selbst schon eine schmerzhafte Trennung hinter sich. Ihr früherer Verlobter hatte die gemeinsame Wohnung behalten.

Damals war Jessica gerade selbst auf der Suche nach einem Zuhause gewesen, und sie hatten entschieden, sich eine Wohnung zu teilen. Das funktionierte bestens, auch wenn Saskia nachts gern noch arbeitete, während Jessica gern früh aufstand.

»Ich hoffe, er verguckt sich in eine dieser Divas, die den Männern im Internet dauernd Freundschaftsanfragen stellen«, grummelte Saskia, »und sie zieht ihn richtig über den Tisch.«

Jessica ging zum Kühlschrank, nahm eine Flasche Milch heraus und schenkte sich ein Glas ein. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen das Fensterbrett, aber anstatt zu trinken, presste sie das kühle Glas gegen ihre Stirn.

»Man kann den Männern nicht trauen«, schimpfte ihre Freundin. »Besser, man bleibt bei Mr. Darcy und Rhett Butler, die brechen einem wenigstens nicht das Herz.«

»Sie nehmen einen aber auch nicht in den Arm, wenn man mal einen miesen Tag hat, und sie lachen nicht mit einem, wenn im Kino eine schöne Komödie gezeigt wird. Sie sind nicht echt.«

»Echter jedenfalls als so mancher verlogene Schuft, der einen drei Jahre lang glauben lässt, man hätte eine gemeinsame Zukunft.« Saskia blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und begann, ihren Teig mit einem Nudelholz zu traktieren. Sie arbeitete als Lektorin und war genauso bücherverrückt wie Jessica. Ihr Zimmer platzte aus allen Nähten – überall stapelten sich Bücher und Manuskripte.

Saskias rote Locken schienen immer nach allen Richtungen davonzustreben. Alles an ihr war weich und freundlich, so grimmig wie gerade jetzt kannte Jessica sie gar nicht. Ihr Zimmer teilte Saskia sich neben den Büchern mit zwei Chinchillas.

Jessicas Augen brannten und waren verquollen, weil sie die ganze Nacht geweint hatte. Immer wieder war ihre Hand zum Handy geschnellt, und sie war versucht gewesen, Erik anzurufen und ihn zu bitten, es sich noch einmal zu überlegen. Sie hatte es nicht getan, und darüber war sie jetzt, im hellen Licht des Morgens, froh.