Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 180000 Büchern ab EUR 3,99 monatlich.
1997 erfüllte sich Katerina Jacob ihren Kindheitstraum, ausgelöst von den Romanen Jack Londons, und reiste in das Land der Bisons, Bären und Indianer. Dort fand sie nicht nur die Liebe ihres Lebens, sondern verliebte sich auch so sehr in dieses großartige Land, dass sie beschloss, das Abenteuer einer Auswanderung auf sich zu nehmen. Sie lässt uns teilhaben an ihrem Neustart in diesem wilden, weiten Land und zeigt uns mit gut beobachteten, witzigen, ungewöhnlichen und manchmal auch sehr berührenden Geschichten ein völlig neues Kanada. Sie erzählt von Indianern, Einheimischen, die ihr Leben in der einsamen Wildnis fristen, und Auswanderern aller Herren Länder, die den Absprung mal mehr, mal weniger erfolgreich geschafft haben, ebenso wie von ihren ganz privaten Abenteuern, ob im Boot, auf dem Pferderücken oder im Flugzeug. Lassen Sie sich von Katerina Jacob in dieses großartige Land entführen und machen Sie sich bereit für eine Reise, die garantiert Lust auf mehr weckt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 349
Das Hörbuch können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Zeit:4 Std. 46 min
Sprecher:Katerina Jacob
IM GEDENKEN AN
Meinen Bruder Daniel Jacob (1963‒1985), der viel zu früh von uns gegangen ist. Du wirst nie vergessen! Only the good die young!
Christiane Neumann (1966‒2012)
Für meine Mutter, die mich in allem immer unterstützt hat und meinen kanadischen Traum erst ermöglicht hat.
Für meinen Mann Jochen, der viel zu diesem Buch beigesteuert hat und mit dem es nie langweilig wird … Plan 196 a, b, c
Für meine Tochter Josephine. Entschuldige … aber es hat ja ein gutes Ende genommen.
Für meine Enkel Kaniel und Gabriel, damit sie ihre Onu besser kennenlernen.
Und für den Rest der Familie: Roger, Michi, Adam, Aurelia (die anderen hundert lass ich aus Platzmangel außen vor)
We are family … I love you all!
P.S. Hallo Frieda! Egal, wo du jetzt bist,
O Canada! Our home and native land!
True patriot love in all thy sons command.
With glowing hearts we see thee rise,
The True North strong and free!
From far and wide, O Canada,
We stand in guard for thee.
God keep our land glorious and free!
O Canada, we stand in guard for thee.
O Kanada! Unser Heim und Herkunftsland!
Erwecke wahre Vaterlandsliebe in all deinen Söhnen.
Glühenden Herzens sehen wir dich wachsen,
Den wahren Norden, stark und frei!
Von fern und weit, O Kanada,
Stehen wir wachsam für dich.
Gott erhalte unser Land glorreich und frei!
O Kanada, wir stehen wachsam für dich.
In Französisch:
O Canada! Terre de nos aieux,
Ton front est ceint de fleurons glorieux!
Car ton bras sait porter l’épée’,
Il sait porter la croix,
Ton histoire est une épopée
Des plus brillants exploits.
Et ta valeur de foi trempée
Protégera nos foyers et nos droits.
O Kanada! Heimat unserer Vorfahren,
Deine Stirn ist mit glorreichen Blüten umkränzt.
Denn dein Arm kann das Schwert führen,
Er kann auch das Kreuz tragen.
Deine Geschichte ist Epos
Der außergewöhnlichen Leistungen.
Und deine Kühnheit im Glauben getränkt,
Wird schützen unser Heim und unser Recht.
Die Deutschen haben sich diesen Text zurechtgelegt:
O Kanada, mein Heim und Vaterland, wie glücklich der, dem hier die Wiege stand!
Das Herz erglüht, wenn wir dich seh’n, du Nordland, stark und frei,
Wir halten Wacht, O Kanada, wir halten Wacht dir treu.
O Kanada, O Kanada, O Kanada, wir halten Wacht dir treu.
Und um den Sprecher des Hörbuchs um den Verstand zu bringen, in Inuktitut:
Uu Kanata! nangmini nunavut!
Piqujatii nalattiaqpavut.
Angiglivalliajuti,
Sanngijulutillu.
Nangiqpugu, Uu Kanata,
Mianiripluti.
Uu Kanata! Nunastia!
Nangiqpugu mianiripluti,
Uu Kanata, salagijauquna!
Welches Land hat seine Nationalhymne schon in verschiedenen offiziellen Sprachen und vor allem mit verschiedenen Texten vorzuweisen? Wenn man sich bei Eishockeyspielen weder auf die englische noch auf die französische Fassung einigen kann, wird sich schnell auf die First Nations und First Peoples (in Deutschland würde man Indianer oder Ureinwohner sagen) besonnen, und man kommt in den Genuss von Cree oder Inuktitut. Allerdings singt dann keiner mehr mit. Aber so geht man jedem Konflikt aus dem Weg.
Ich werde oft gefragt: »Warum bitte ausgerechnet Kanada, ist es da nicht kalt?« Den ersten Teil der Frage kann ich mit »Warum nicht?« beantworten. Es muss ja nicht immer Spanien oder Thailand sein, wohin sich der deutsche Auswanderer meist begibt. Ich wollte in ein Land, in dem ich mich verständigen kann, und dazu reicht mein Schulenglisch aus, im französischen Teil hätte ich mehr Probleme gehabt. Also fiel meine Wahl auf British Columbia. Den zweiten Teil der Frage kann ich inzwischen mit gutem Gewissen verneinen. Es ist nicht kalt, zumindest nicht da, wo ich wohne, wir haben sogar Palmen im Garten stehen. Zugegebenermaßen gibt es Provinzen und Territorien, die gerade mal einen Monat im Jahr schneefrei sind, aber dort hätte es mich ohnehin nicht hingezogen.
Eine andere häufig gestellte Frage lautet: »Bereust du es?« ‒ Meine Antwort: »Nein!« Auf keinen Fall! Sicherlich vermisse ich viele Dinge. Mein Mann sagt immer: »Wenn wir Bayern nach Kanada verpflanzen könnten, wäre es das Paradies.« Für meinen Geschmack ist es paradiesisch genug, auch wenn mir die Biergärten oder die alten Gemäuer ab und zu abgehen, dafür habe ich sie gegen unberührte Natur eingetauscht.
»Was machst du dort den ganzen Tag?« Wer mir diese Frage stellt, kennt meinen Mann nicht. Dieses Land ist so groß und bietet so viel, dass ich in den 17 Jahren, die ich dort inzwischen monateweise lebe, nur einen kleinen Bruchteil sehen konnte. Es gibt noch viel zu entdecken, und ich freue mich darauf. Viele Kanadier waren noch nie im Ausland. Warum auch? Um das zweitgrößte Land der Welt zu bereisen braucht es Monate, und es ist alles geboten, Berge, Strände, unberührte Natur, kosmopolitische Städte. Und man hat Platz, viel Platz! Dieser Umstand fördert die Nettigkeit und Hilfsbereitschaft, noch ein Pluspunkt!
»Würdest du dich eher für Kanada oder Deutschland entscheiden?« Schwere Frage. Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Meine Tochter und meine Enkel leben fest in Vancouver, und ich möchte sie nicht missen, meine Mutter lebt in Deutschland, und sie möchte ich auch nicht allein lassen. Also pendeln wir fröhlich über den großen Teich hin und her. Eines Tages werde ich mich entscheiden müssen, aber noch genieße ich in vollen Zügen die Vorteile beider Kontinente. Ich bin jeden Tag dankbar, und es ist mir absolut bewusst, wie viel Glück ich in meinem Leben habe.
Danke!
Auf geht’s!
Schneebedeckte Berge, kristallfarbene Seen, Bären, Wölfe, Bisons und vor allem Weite… wer hat nicht Jack London und Karl May gelesen? Als Elfjährige habe ich diese Romane verschlungen. Ich träumte von dem wagemutigen Trapper, dem stolzen Indianer, den Blutsbrüdern, den wilden Kriegern und vor allem von der ungezähmten Natur… mit einem Wort, ich träumte von Kanada. Es sollte allerdings einige Zeit vergehen, bis mein kanadischer Traum Gestalt annahm.
1997 erzählte mir ein Bekannter, dass er sich in Kanada, genauer gesagt in British Columbia, ein Häuschen gekauft hätte, und ich sollte ihn unbedingt besuchen … das war eine Überlegung wert. Ich fackelte nicht lange, packte meine Tochter Josephine, meine Stieftochter Hanna, beide im gefährlichen Teenageralter von 15, und meine langjährige Mitarbeiterin Christiane, eine fast 1 Meter 87 große, rothaarige Wikingerin, ein, und wir flogen im August gemeinsam ins Gelobte Land. Die geplante Reise sollte zuerst nach Vancouver und dann mit dem Auto nach 100 Mile House (der ungewöhnliche Ortsname benennt die Entfernung nach Lillooet), im Distrikt Cariboo, circa 560 Kilometer nördlich von Vancouver, führen, wo mein Bekannter sein Haus hatte und ich bei Bekannten von ihm Unterschlupf finden würde.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!