Ostseeküste von Lübeck bis Kiel Reiseführer Michael Müller Verlag - Dieter Katz - E-Book

Ostseeküste von Lübeck bis Kiel Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Katz Dieter

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Beschreibung

E-Book zur 7. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2021 Auf über 200 Kilometer Länge erstreckt sich die Ostseeküste von Lübeck bis Kiel. Steilküste und weite Strände wechseln sich ab. Dazwischen liegen viele Ostseebäder mit klangvollen Namen und langer Tradition, aber auch ruhige kleine Ortschaften. Am Ende der Küstenlinie ragt wie eine Krone die Sonneninsel Fehmarn aus dem blauen Meer, die auch als Dorado der Windsurfer gilt. Hinter dem Küstenstreifen breitet sich die Holsteinische Schweiz aus, eine sanft-hügelige, waldreiche Landschaft, die von zahllosen Seen überzogen ist. Architektonisches Markenzeichen der Region sind die vielen Landgüter und Herrenhäuser, die fast wie Schlösser wirken. Nicht wegzudenken sind aber auch die zahlreichen reetgedeckten Bauernkaten, die den Dörfern eine ganz eigene Note verleihen. Dieter Katz entführt den Leser in abgelegene Dörfer und geschichtsträchtige Städte, präsentiert die schönsten Strände und beschreibt zehn erlebnisreiche Radtouren und Wanderungen durch die Region.

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Inhaltsverzeichnis

Unterwegs mit Dieter Katz

Orientiert an der Ostseeküste

Schleswig-Holsteins Ostseeküste ...

... ist eine Küste der Sandstrände

... ist eine sanft geschwungene Moränenlandschaft

... ist schützenswerte Natur

... ist sonnenverwöhnt

... ist kulturelle und architektonische Vielfalt

... ist eine Urlaubsregion für alle

Lebendige Altstädte

Prächtige Herrenhäuser

Festspielsommer

Museumsland

Strandleben

... in den Ostseebädern

... an einsamen Stränden

... an Badestellen im Binnenland

Baden, Badeaufsicht, Wasserqualität

Hundestrände

Aktiv an der Ostseeküste

Fahrradfahren

Wandern, Nordic Walking

Wassersport

... und sonst noch?

Mit Kindern an der Küste

Buntes Programm

Hoch hinaus

Rauchende Colts

Eisenbahnromantik

Blick in die Ferne

Naturerlebnisse

Faszinierende Welten unter Wasser

Leinen los!

Schiffe gucken

Unterwegs an der Ostseeküste

Lübeck

Was anschauen?

Was unternehmen?

Was sonst noch?

Lübeck

Stadtbummel

Stadtgeschichte

Sehenswertes

Holstentor

Petrikirche

Rathaus

Marienkirche

Jakobikirche

Heiligen-Geist-Hospital

Schiffergesellschaft

Stiftshöfe

Burgtor

Aegidienkirche

Dom

Museen und Ausstellungen

Museum Holstentor

Katharinenkirche (Museumskirche)

Museum Behnhaus Drägerhaus

Europäisches Hansemuseum (Burgkloster)

Museumsquartier St. Annen

Museum für Natur und Umwelt

Theaterfigurenmuseum

Buddenbrookhaus

Günter-Grass-Haus

Willy-Brandt-Haus

Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk

Praktische Infos

Umgebung von Lübeck

Gothmund

Bad Schwartau

Ratekau

Lübecker Bucht

Was anschauen?

Wo baden?

Was unternehmen?

Travemünde

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Niendorf

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Timmendorfer Strand

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Scharbeutz

Geschichte

Praktische Infos

Haffkrug

Sierksdorf

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Sierksdorf

Altenkrempe

Sehenswertes

Praktische Infos

Neustadt in Holstein

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Pelzerhaken

Rettin

Schashagen/Bliesdorf

Grömitz

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Cismar

Kellenhusen

Geschichte

Praktische Infos

Dahme

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Grube

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Heringsdorf

Neukirchen

Großenbrode

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Fehmarn

Was anschauen?

Wo baden?

Was unternehmen?

Burg

Sehenswertes

Praktische Infos

Fehmarns Osten

Leuchtturm Staberhuk

Katharinenhof

Bannesdorf

Puttgarden

Niobe-Denkmal

Fehmarns Westen

Westermarkelsdorf

Petersdorf

Wasservogelreservat Wallnau

Flügge/Flügger Leuchtturm

Orth

Lemkenhafen

Fehmarns Mitte

Landkirchen

Albertsdorf

Gold

Wulfener Hals/Wulfen

Hohwachter Bucht und Probstei

Was anschauen?

Wo baden?

Was unternehmen?

Heiligenhafen

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Heiligenhafen

Oldenburg in Holstein

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Lensahn

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Lensahn

Weissenhäuser Strand

Umgebung von Weissenhäuser Strand/Wangels

Sehlendorfer Strand, Blekendorf

Sehenswertes

Praktische Infos

Hohwacht

Geschichte

Praktische Infos

Lütjenburg

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Lütjenburg

Behrensdorf

Sehenswertes

Praktische Infos

Panker

Sehenswertes

Praktische Infos

Hohenfelde

Schönberg

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Schönberg

Wendtorf und Stein

Laboe

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Heikendorf (Möltenort)

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Probsteierhagen/Passader und Dobersdorfer See

Umgebung von Probsteierhagen

Praktische Infos

Selent/Selenter See

Orte und Sehenswertes rund um den Selenter See

Praktische Infos

Preetz

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Preetz

Holsteinische Schweiz

Was anschauen?

Wo baden?

Was unternehmen?

Schönwalde am Bungsberg

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Kirchnüchel

Eutin

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Bad Malente-Gremsmühlen

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Bad Malente-Gremsmühlen

Plön

Geschichte

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Plön

Bosau

Sehenswertes

Dersau

Ascheberg

Wankendorfer Seengebiet

Bad Segeberg

Sehenswertes

Praktische Infos

Umgebung von Bad Segeberg

Ahrensbök

Kiel

Was anschauen?

Was unternehmen?

Wo baden?

Kiel

Stadtbummel

Stadtgeschichte

Sehenswertes

Nikolaikirche

Kieler Schloss

Gorch Fock

Museen und Ausstellungen

Schifffahrtsmuseum Fischhalle (mit Museumsbrücke)

Stadtmuseum Warleberger Hof

Stadtgalerie Kiel

Kunsthalle zu Kiel

Antikensammlung

Aquarium GEOMAR

Zoologisches Museum

Medizin- und Pharmaziehistorische Sammlung

Botanischer Garten

Alter Botanischer Garten

Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei

Computermuseum

Mediendom

Praktische Infos

Übernachten

Essen & Trinken

Außerhalb des Zentrums

Nachlesen & Nachschlagen

Geografie und Landschaft

Flora und Fauna

Geschichte

Erste Besiedlung

Mittelalter

Neuzeit

Entwicklung des Badetourismus

Anreise und Verkehrsmittel vor Ort

Die Ostseecard

Übernachten

Essen und Trinken

Kleiner (Rad-)Wanderführer für die Ostseeküste

Fahrradtour 1: Rund um den Hemmelsdorfer See

Fahrradtour 2: Von Grömitz nach Neustadt und Altenkrempe

Wanderung/Fahrradtour 3: Von Dahme über Grube

Fahrradtour 4: Der Südwesten Fehmarns

Wanderung/Fahrradtour 5: Rund um den Großen Binnensee bei Hohwacht

Wanderung/Fahrradtour 6: Rund um den Lanker See bei Preetz

Wanderung 7: Von Schönwalde zum Bungsberg und zurück

Wanderung 8: Rund um den Großen Eutiner See

Fahrradtour 9: Rund um den Plöner See

Wanderung/Fahrradtour 10: Rund um den Vierer See

Über dieses Buch

Präambel

Impressum

In eigener Sache

Was haben Sie entdeckt?

Vielen Dank!

Übersichtskarten und Pläne

Zeichenerklärung

Ostseeküste West

Ostseeküste Ost

Index

Alles im Kasten

Die Hanse

Die steinerne Maus

Lübecker Marzipan

Bismarcktürme

Der Präsident geht baden

Die vergessene Kirchenschuld

Der Untergang der Cap Arcona

Der erste Strandkorb

Der dicke Mann und die Eiche

Fehmarnsundbrücke: Wahrzeichen der Ostseeküste

Steinfischer

Die Vogelfluglinie

Freie Fehmaraner

Wo Jimi Hendrix sein letztes Konzert gab

Ole Liese – das Testament des Fürsten

Die Bräutigamseiche

Der Schwarze Trompeter

Kieler Umschlag

Die Kieler Woche

Die meistbefahrene Wasserstraße der Welt

Schilf statt Ziegel: ein Dach aus Reet

Bernstein – das Gold der Ostsee

Hünen- oder Hügelgräber

Holsteinischer Adel und Leibeigenschaft

Die Novembersturmflut von 1872

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

Kartenverzeichnis

Lübeck

Lübecker Bucht

Travemünde

Neustadt

Grömitz

Fehmarn

Burg

Hohwachter Bucht

Heiligenhafen

Oldenburg

Preetz

Holsteinische Schweiz

Eutin

Bad Malente-Gremsmühlen

Plön

Kiel

Übersicht der Wanderungen und Fahrradtouren

Fahrradtour 1: Rund um den Hemmelsdorfer See

Fahrradtour 2: Von Grömitz nach Neustadt und Altenkrempe

Wanderung/Fahrradtour 3: Von Dahme über Grube zum Rosenfelder Strand

Fahrradtour 4: Der Südwesten Fehmarns

Wanderung/Fahrradtour 5: Rund um den Großen Binnensee bei Hohwacht

Fahrradtour 9 & Wanderung/Fahrradtour 10: Rund um den Plöner See bzw. Rund um den Vierer See

Zeichenerklärung

Ostseeküste West

Ostseeküste Ost

Unterwegs mit
Dieter Katz
Jahrgang 1964, studierte Wirtschafts- und Erzie­hungs­wissenschaften sowie Ethik. Der promovierte Päda­goge und begeisterte Fotograf verbrachte jeden Sommer seines Lebens an den deut­schen Küsten - erst fa­miliär erzwungen, später aus Lei­den­schaft. Neben diesem Buch hat er für den Michael Müller Verlag weitere Reiseführer über die Ost- und Nordseeküste ge­schrie­ben.
Kann sich die Liebe zu einer Region ver­erben? In meinem Fall - glaube ich - schon. Alles begann in den Wirren der Nachkriegszeit, als mein Vater einen Freund ken­nen­lernte, der von einem Grömitzer Bauernhof stammte. Von da an jedenfalls verbrachte er dort, später mit Familie, jeden Sommer­ur­laub. Und wir Kinder lern­ten die Vor­züge der Küste schnell kennen, ge­nossen ein un­be­schwer­tes Strand­le­ben, schlos­sen Freund­schaf­ten, lern­ten Wind­surfen und Se­geln und die Ost­see­küste lie­ben. Längst haben meine Frau und ich auch schon wieder er­wach­sene Kin­der, de­nen ein ähnliches Schick­sal be­schie­den war: Sie verbrach­ten je­den Som­mer ihres Lebens an der Küste.
Lei­denschaft macht neugierig, und im­mer wieder gibt es etwas Neuartiges zu ent­decken, sei es im wun­der­schö­nen Hin­ter­land mit seinen herrschaftlichen Guts­hö­fen oder an einem der ver­steckt ge­le­ge­nen und damit etwas ru­hi­geren Strände.
Und das nicht nur im Sommer. Ich per­sönlich schätze besonders die Früh­som­mer­zeit an der Küste, wenn wo­chen­lang das Gelb der Raps­felder in­ten­siv erstrahlt und zum tiefen Blau des Himmels einen intensiven Kontrast er­zeugt. Und am Ende der Saison, wenn die Laub­wälder über den Steil­küs­ten ihr ma­le­ri­sches Kleid anlegen, gibt es kaum etwas Schöneres als stun­den­lange Spa­zier­gänge an den nun fast menschen­leeren Stränden.
Orientiert an der Ostseeküste
Die Ostseeküste im Profil
Schleswig-Holsteins Ostseeküste ...
... hat viele Gesichter. Mal gibt sie sich als schroffe Steil­küste, mal lädt sie mit weiten Stränden zum Son­nen­baden und Schwim­men ein. Dazwischen schmückt sie sich mit bunten Farbtupfern - gut besuchte Bäderorte mit Tradition und klangvollen Na­men, aber auch kleine Ort­schaf­ten, in denen es ruhig und beschaulich zu­geht.
◊ Nord-Süd-Ausdehnung: ca. 70 km
◊ Ost-West-Ausdehnung: ca. 90 km
◊ Küstenlinie ca. 280 km, einschließlich der Insel Fehmarn
◊ Einwohner etwa 800.000
◊ Größte Städte: Kiel (250.000 Einw.) und Lübeck (220.000 Einw.)
... ist eine Küste der Sandstrände
Die schönen Sandstrände an der Lü­be­cker- und Hohwachter Bucht locken Jahr für Jahr nicht nur treue Ostseefans an die Küste.
... ist eine sanft geschwungene Moränenlandschaft
Der Osten Schleswig-Holsteins ist mehr als nur Küste und Strandfreuden. Un­be­dingt einen Besuch wert sind die Seen im Hinter­land, wo herrschaftliche Guts­anlagen, zu denen oft alte Baum­al­leen führen, Akzente setzen.
Die in der letzten Eiszeit durch die Schutt­ablagerung von Gletschern sanft­hügelig geformte Landschaft ist ein Ge­samt­kunst­werk und un­ter­schei­det sich deut­lich von der flachen Nord­see­küste Schleswig-Holsteins.
Nicht nur im Früh­som­mer, wenn das Gelb der Rapsfelder erstrahlt, lädt das Land zum Rad­fah­ren und Wandern ein. Die reizvolle Hügel­landschaft bietet das gan­ze Jahr über Abwechslung, auch für Au­to- und Motorradausflüge. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Vi­si­te bei der Bräu­ti­gams­eiche bei Eutin oder am Jimi-Hend­rix-Ge­denk­stein auf Feh­marn oder - der Gipfel - mit einem verwegenen Trip auf den Bungs­berg, der mit 168 m ü. NN höchs­ten Erhebung Schleswig-Hol­steins?
... ist schützenswerte Natur
Abseits der Touristenzentren lockt die Ost­seeküste Schleswig-Holsteins mit herr­lichen, zum Teil unberührten Na­tur­landschaften. Große Teile dieser öko­logischen Schatzkammern stehen un­t­er Schutz. Die im Buch be­schrie­bene Region zwischen Lübeck und Kiel um­fasst einschließlich der Hol­stei­ni­schen Schweiz rund vierzig teilweise recht kleine Schutzgebiete: Ne­ben den Ufer­regionen der vie­len Seen und Was­ser­läufe im Bin­nen­land sind dies oft auch kleine Streifen an den Küs­ten und so­genannte Neh­rungs- oder Strand­ha­ken, die für den hie­sigen Küstenverlauf ty­pisch sind. Diese Landzungen ent­ste­hen im Laufe der Zeit durch An­schwem­mung von Sand und Ge­röll und sind für be­droh­te Vo­gel­ar­ten ideale Brut­re­vie­re.
Viele Natur­schutz­gebiete an der Küs­te sind mit Wander­wegen er­schlos­sen und stehen Besuchern offen - natürlich au­ßerhalb der Brut­saison der Vö­gel. Be­liebt sind das Was­servogelreservat Wall­nau in West­fehmarn und die Vo­gel­schutz­station auf dem wild­ro­man­ti­schen Gras­warder bei Hei­li­gen­ha­fen. Auf beiden gibt es mehr­mals täg­lich in­formative Füh­run­gen.
... ist sonnenverwöhnt
Der deutsche Norden hat den Ruf eines Schlecht­wet­ter­ge­biets - zu Un­recht. Rich­t­ig ist: Das Küstenwet­ter ist kurz­le­big, Temperatur­schwan­kungen sind häu­fig. Doch lange Regenperioden gibt es kaum. Glaubt man dem Deut­schen Wet­terdienst, gehört die Region um die In­sel Feh­marn sogar zu Deutsch­lands son­nen­reichsten Gebieten. Das Küsten­kli­ma ist ver­gleichs­weise mild, die staub­freie, sau­bere und jod­haltige Luft gilt als ge­sund­heits­för­dernd. Tagsüber ist es fast durch­gehend windig, abends wird es oft ruhiger. Kommt Wind von Wes­ten, folgen oft Wolken und kurze Schau­er. Kommt er von Osten, bringt er Son­nenschein.
... ist kulturelle und architektonische Vielfalt
Eine reiche Museumslandschaft bieten sowohl Lübeck als auch Kiel. Beide verfügen darüber hinaus über Glanz­lichter der Norddeutschen Back­stein­gotik. So beherbergt Lübecks Marien­kirche das höchste Backsteingewölbe der Welt, aber auch Kiels Nikolaikirche ist ein imposanter gotischer Hallenbau. Das flache Land seinerseits beein­druckt ebenfalls mit einigen interes­san­ten Museen und zudem mit schloss­ähnlichen Herrenhäusern, uralten Kirchen, historischen Windmühlen und idyllischen Reetdachkaten.
... ist eine Urlaubsregion für alle
Schleswig-Holsteins Ostseeküste ist nicht nur für Familien mit Kindern ein Pa­radies, sie ist Refugium für alle, die Ent­spannung und Ruhe suchen. Wenn Sie einfach nur salzgeschwängerte Luft at­men möchten, die Region mit dem Fahr­rad erkunden oder nur einen fau­len Badeurlaub ohne Schickimicki ver­bri­n­gen wollen, finden Sie abseits der Hot­spots auch kleine Strände und Dörfer, um auszuspannen.
Aber auch wer sich die Abwechslung liebt, kommt auf seine Kosten. Das Frei­zeitangebot ist groß und bietet nicht nur zahlreiche sehenswerte Mu­seen, die Küste zeigt auch ein au­ßer­or­dent­lich gutes Angebot in punkto Kul­tur, Freizeitsport, Veranstaltungen oder Feste.
Sightseeing und mehr
Kunst und Kultur
Was kann man unternehmen, wenn mal kein Strandwetter ist und sich die Wolken zusammen­brauen? Im Zimmer herum­sitzen und auf bes­seres Wetter warten ist unnötig. Spannende Ausflugsziele, sehenswerte Museen und bemerkenswerte Veranstaltungen gibt es mehr als genug.
Weltmarktführer: Die Kieler Woche gilt als die größte Segelveranstaltung der Welt und zugleich als das größte Volksfest im Norden Europas. Und mit der Travemünder Woche findet die zweitgrößte Segelregatta weltweit ebenfalls in der Region statt.
Lebendige Altstädte
Dass Lü­beck als UNESCO-Weltkultur­erbe mit seinen Meisterwerken der Back­stein­architektur stets einen Be­such wert ist, wissen Sie vermutlich schon. Die Hansestadt gilt als die „Mut­ter der Backsteingotik“. Aber auch in der kriegszerstörten Landeshauptstadt Kiel bildet eine gotische Back­stein­hal­len­kirche den Mittelpunkt der Altstadt.
Und wen es in kleine Städte zieht: Auch das maritime Neu­stadt in Hol­stein glänzt mit Backsteinarchitektur, die herr­liche Residenzstadt Plön und auch Eutin, das „Weimar des Nordens“, ja selbst das kleine Lütjenburg zeigt wah­re Schmuck­stücke. Und Shoppen kann man in den Fußgänger­zonen die­ser hübschen Städtchen natürlich auch.
Auch in anderen Orten der Region haben viele weitere, teils sehr be­deu­ten­de Backsteinbauten die Zeit über­dauert. So ist Bad Segebergs Marien­kir­che Norddeutschlands älteste Gewölbe­ba­silika der Backsteinromanik. Sie war das architektonische Vorbild für den Lü­becker Dom. Als bedeutende Bau­wer­ke im Stil der Backsteingotik gelten auch die Klosterkirchen von Cismar und Preetz.
Prächtige Herrenhäuser
Keine andere Ge­gend in Deutschland ist so reich an imposanten Herrenhäu­sern wie der Osten Hol­steins, und hier be­son­ders die Um­gebung von Lü­t­jen­burg und Plön, weshalb man diesen Land­strich gern „Gra­fen­winkel“ nennt. Die­se archi­tek­to­ni­schen Perlen liegen fast immer ver­steckt, um­ge­ben von al­ten Bäumen und ab­seits der Ver­bin­dungs­straßen. Nicht nur die prächtigen Fas­saden der herrschaftlichen Anlagen, auch die da­rauf zuführenden Bau­m­al­leen und die gro­ßen Parks darum he­rum zeugen von der einst stolzen Ver­gan­genheit.
An­fangs waren es nur kleine Was­ser­bur­gen, doch mit der Entwicklung zu großen landwirtschaft­li­chen Gütern wur­den auch die Her­renhäuser im­mer statt­li­cher. Meist waren es adelige Be­sit­zer, die hier den Ton angaben und über das Land bis weit ins 20. Jahr­hun­dert hinein ­herrsch­ten. Bis heute sind vie­le dieser „Schlösser des Nordens“ in ade­li­gem Besitz und ver­fü­gen über gro­ße Ländereien, nicht selten sind es 600 bis 1200 Hektar. So sind die meisten Her­ren­häu­ser auch heute noch das, was sie seit jeher her wa­ren: Mit­tel­punkt ei­nes land­wir­t­schaft­li­chen Groß­be­triebs.
Festspielsommer
Lange schon haben die Kul­tur­schaffen­den die Reize der hol­stei­nischen Ar­chitektur ent­deckt. Vor allem im Juli und Au­gust verwandelt sich das Land an der Küste in einen großen Kon­zert­saal, und auch Liebha­ber klas­si­scher Mu­sik kommen auf ihre Kos­ten: Das Schles­wig-Hol­stein Mu­sik-Festival (SHMF) ist eines der größ­ten klas­si­schen Musikfestivals Euro­pas. Im Som­mer klingen seine Klänge auch an un­ge­wöhnlichen Orten, zum Beispiel in Guts­scheunen und Herrenhäusern, in Dorf­kir­chen und Basili­ken (Kar­ten­vor­ver­kauf unter www.shmf.de). Landauf, land­ab gibt es weitere Musikfestivals, so die Eu­tiner Festspiele, die seit über 70 Jah­ren auf ihrer einzigartigen Na­tur­büh­ne im Schloss­garten stattfinden. Eine zwei­te Frei­licht­ver­an­stal­tung blickt ebenfalls auf eine 70-jäh­rige Tradition zurück: die be­rühm­ten Karl-May-Spiele in Bad Segeberg.
Was die vielen Hafen-, Altstadt- und Volks­feste oder Bauernmärkte angeht, ent­pup­pen sich die meisten jedoch bei näherem Hinsehen als Ver­kaufs­ver­an­stal­tun­gen und „Fress­mei­len“ mit lau­ter Musik und ohne Charme. Eine Aus­nah­me von der Re­gel ist etwa das his­to­rische Klosterfest in Cismar am 2. Au­gust­wo­chen­en­de. Bunt und multi­kul­turell geht es beim Eu­ro­pä­i­schen Folklore­festival zu, das seit 70 Jah­ren Ende Ju­li in Neu­stadt in Hol­stein statt­findet, doch nur im 3jäh­ri­gen Tur­nus: 2022, 2025 ...
In den meis­ten Ost­see­bä­dern nennt sich der Saiso­n­höhe­punkt „Ost­see in Flam­men“, ein beeindruckendes Hö­hen­feuerwerk mit Mu­si­kun­ter­ma­lung, das aufgrund der anhaltenden Dis­kus­sio­nen über Feinstaub, Müll und Um­wel­t­belastung aber zunehmend in der Kri­tik steht.
Museumsland
Die reiche Geschichte des Landes spie­gelt sich nicht zuletzt in seinen be­mer­kens­werten Mu­se­en wi­der, von denen es nicht nur in Lübeck und Kiel eine Fül­le gibt. Auch kleine Ge­mein­den pfle­gen ihr Erbe in liebevoll gestalteten Samm­lungen, die wir alle im Reiseteil be­schreiben. Alltags- und kul­tur­ge­schicht­lich hervorheben möchten wir das Europäische Hansemuseum Lü­beck, das schleswig-hol­stei­ni­sche Freilichtmuseum Molfsee sowie den Museumshof in Lensahn.
Sommer, Sonne, Strandkorb
Strandleben
Die Sandstrände sind das Ka­pi­tal der Ostseebäder. Da ist es kein Wunder, dass viele Gäste Jahr für Jahr wieder kommen, um ein un­be­schwertes Strand- und Ba­de­leben zu ge­nießen und sich in die kalten Ost­see­fluten zu stürzen. Neben den Pub­li­kums­ma­g­neten gibt es auch einsame Na­turstrände und felsige Steil­küs­tenabschnitte.
Wussten Sie, dass ...
... der Strandkorb eine ganz und gar deutsche Erfindung ist und sich im Ausland nie richtig durchsetzen konnte?
... in den Ostseebädern
Wenn Sie von Ihrer Ferienunterkunft auf den Strand gucken möchten oder zu­mindest nur wenige Meter Fußweg dort­hin haben wollen, kommt als Ur­laubs­ort eigentlich nur eines der Ostsee­bäder in Frage. Hier und da ist so­gar noch etwas von der mondänen Bä­der­architektur übrig, doch in der Re­gel tobte der Bauboom der 1960er und 70er und zog wahre Bettenburgen hoch. Mehr oder weniger ist hier alles auf das Strand­leben ausgerichtet, und die wei­ßen und sorgsam sauber gehaltenen Strän­de sind fast zur Gänze mit Strand­kör­ben bestückt. Die Küstenorte sind von einer hübschen Strandpromenade mit dazugehöriger Infrastruktur flan­kiert. Dem entspannten Badeurlaub steht also nichts entgegen.
... an einsamen Stränden
Wer einsame Strände schätzt, findet ab­seits der Küstenbäder nicht wenige na­tur­belassene Strandabschnitte. Diese sind jedoch nicht selten von Cam­ping­plät­zen gesäumt und gehören meist zu klei­neren Hinterlandgemeinden, die eben­falls Ferienunterkünfte be­reit­hal­ten. Für den Strandbesuch empfiehlt sich in diesem Fall ein Fahrrad. Es gibt aber auch ganz einsame Naturstrände, vor allem vor den Steilküsten. An­ge­schwemm­ter Seetang und Gehölz wer­den hier nicht weggeräumt, und beim Baden ist mit Steinen im flachen Was­ser zu rechnen. Belohnt wird der Gast je­doch mit einer eigentümlichen und er­holsamen Ursprünglichkeit. Zum Schutz vor Wind und Sonne haben sich be­sonders an Naturstränden die „Strand­muscheln“ (Windschutzzelte) bewährt.
... an Badestellen im Binnenland
Eine weitere Alternative abseits des Trubels sind die vielen, aber wenig be­kann­ten Ba­destellen an den vielen Seen im Hinterland, beson­ders in der Hol­steini­schen Schweiz (→ Hinweise im Reiseteil). Ein Wegweiser mit Auf­schrift „Badestelle“ kennzeichnet fast im­mer eine gepflegte, frei zu­gäng­li­che Lie­ge­wiese (oft mit Toilette und Spiel­platz) oder ein fla­ches See­ufer, oft mit etwas Sand be­deckt, das auch kleinen Kin­dern Ba­de­spaß er­mög­licht.
Baden, Badeaufsicht, Wasserqualität
Was die Ost­see mit ihren flachen Sand­strän­den zum perfekten Ferien­ziel für Fa­milien macht, ist der Um­stand, dass Eb­be und Flut kaum zu spü­ren sind und es nicht einmal eine nen­nens­werte Bran­dung gibt. Das erlaubt fast überall ein vergleichs­wei­se gefahrloses Baden.
Und obwohl sich das Ostseewasser so­gar im Hochsommer auf selten mehr als 19 °Celsius erwärmt, sind die Strän­de an schönen Tagen bei Ein­hei­mi­schen und Gästen beliebt und in der Hoch­saison voll. Teilweise gleicht der Ufer­streifen dann einem einzigen Sand­kasten. Um den Strand benutzen zu dür­fen, benötigt man meist eine Strand­karte oder die ortsübergreifend gül­tige Ostseecard, mit der sich das Lösen einer Tageskarte er­üb­rigt.
Selbstverständlich sind die meisten Badestrände der Küstenorte tags­über be­wacht. Weht eine rot-gelbe Flagge am Be­ob­ach­tungs­turm, ist die Station be­setzt. Flattert zusätzlich die gelbe Flag­ge am Turm, signalisiert das Ge­fahr beim Baden und Schwim­men. Ist die rote Flag­ge gehisst, herrscht Ba­de­ver­bot.
Die Wasserqualität ist im All­ge­mei­nen gut und wird ständig überwacht. Ak­tuelle Da­ten zur Wasserqualität sind un­ter www.schleswig-hol­stein.de/DE/The­men/B/Badegewaesser.html zu­gäng­lich. Infos und Vor­her­sa­gen über Was­sertemperatur, Wind und Wasser­stän­de bekommt man unter www.bsh.de.
Hundestrände
An fast allen Küstenorten sind spezielle Strand­abschnitte (mit Strandkörben) für Hun­de ausgewiesen. Das erlaubt ein un­be­schwertes Herumtollen und stört Gäs­te ohne vierbeinigen Begleiter nicht. Kon­krete Hinweise dazu im Rei­se­teil un­ter „Praktische Infos“. An den üb­ri­gen Strand­abschnitten, auch an Na­tur­strän­den, können freilaufende Hun­de für Brut- und Zugvögel, die sich Fett­re­ser­ven für den Weiterflug an­fres­sen müs­sen, gefährlich werden. Daher herrscht im Sommerhalbjahr außerhalb der Hun­de­strände Leinenzwang. Im Win­ter­halb­jahr von 1. Oktober bis - je nach Ort - 31. März oder 30 April - sind fast alle Strän­de auch für Hunde zugänglich.
Tipp: Nehmen Sie zum Strand eine Flasche Süßwasser für Ihren Hund mit, damit dieser nicht durstig das salzige Ostseewasser trinkt. Zudem empfehlen sich für den Notfall Wundspray und Verband, falls sich Ihr Hund an einer scharfen Muschel schneidet.
Sportlich, sportlich
Aktiv an der Ostseeküste
Die Küste ist vor allem das Terrain der Radler. Gut ausgeschil­derte Fahrradwege führen durch die Region, im­mer mehr Wander­wege kommen hinzu. Und natürlich ist für Wasser­sport­ler die Gegend ein Para­dies. Nicht zuletzt ist Holstein ein Land des Reit­sports - immer­hin wurde eine Pferde­rasse nach diesem Landstrich benannt.
Tipp: Mit dem Radtourenplaner Schles­wig-Holstein können Sie sich mit wenigen Klicks eine Rundtour vor­schlagen lassen: www.sh-radtourenplaner.de.
Fahrradfahren
Radeln und Ost­seeurlaub - das gehört zu­sam­men, weil das Fahrrad nicht nur tol­le Tou­ren erlaubt, sondern auch für den Weg zum Strand fast un­ent­behr­lich ist. (Fahrradvermieter finden Sie im Rei­se­teil.)
Über ein gut ausge­schil­der­tes Weg­e­netz von etwa 1500 km Länge geht es kreuz und quer durch das sanft­hü­ge­li­ge Land. Fast im­mer ver­lau­fen ne­ben grö­ßeren Straßen gut ausgebaute Rad­we­ge, an­sons­ten be­wegt man sich auf a­s­phaltierten Stra­ßen, Feldwegen und Fein­schot­ter­pis­ten. Pro­bleme macht al­len­falls der mitunter heftige Ge­gen­wind.
Auskünfte zu regionalen Fahr­rad­rou­ten geben die Touristinformationen. In­fos und Downloads zu re­gio­na­len Rund­touren (von 25 bis 85 km Länge) fin­den sich unter www.ostsee-schles­wig-holstein.de. Und nicht zuletzt ha­ben wir im kleinen (Rad-)Wan­der­füh­rer zehn schöne Rundtouren für Sie zu­sam­men­gestellt.
Wenn Sie lieber lange Strecken be­vor­zugen, empfiehlt sich der be­lieb­te Ost­seeküsten-Radweg. Der ver­läuft über 280 km von Lübeck bis Kiel im­mer an der Küste entlang (Karte). Wegen der vor­herr­schen­den Wes­t­winde fahren Sie ihn besser von Kiel in Rich­tung Lü­beck.
Wandern, Nordic Walking
Vor allem die Holsteinische Schweiz ver­fügt über ein gutes Netz von Wan­der­wegen. Vor Ort erhältliche Wan­der­kar­ten erleichtern dennoch die Orien­tie­rung. Für Jogger und Nordic Walker sind inzwischen 107 Routen mit 800 km Länge ausgewiesen (Infos über Lauf­routen unter www.ostsee-schleswig-holstein.de/laufen-walken). Zu­dem gibt es in der Holsteini­schen Schweiz abwechslungs­rei­che Wander- und Nor­dic-Walking-Strecken (www.malente-tourismus.de/aktivurlaub). Na­tur ge­nie­ßen können Sie auch einfach auf lan­gen Strand­spa­ziergängen oder auf den win­digen Wegen an den zer­klüf­teten Steil­küs­ten - ge­sun­de Luft ist garantiert.
Wassersport
Ob an der Küste, ob auf den Seen: Ost­hol­stein ist eines der schöns­ten Was­ser­sport­reviere Deutsch­lands. Be­son­de­rs Segler, Wind- und Kitesurfer kom­men hier auf die Kosten.
Surf- und Segelschulen gibt es an der Küste fast überall. Ac­tion, auch auf dem Ka­ta­maran, ist fast über­all mög­lich. Kite- und Windsurfer fühlen sich vor Pelzerhaken und auf Feh­marn wohl. Die Insel mit ihren zwölf Sur­fre­vie­ren aller Schwie­rigkeits­grade ist das deutsche Kite- und Surfparadies schlechthin. Neu im Trend ist Stand-Up-Paddling (SUP), das man ebenfalls fast überall an der Küs­te lernen kann.
Bei Wasserwanderern ist die Hol­stei­ni­sche Schweiz beliebt. Die mit blau­en Schil­dern als Wasser­wander­weg mar­kier­te Schwen­ti­ne verbindet die Seen der Holsteinischen Schweiz mit­ein­an­der und ist für Paddler von Eu­tin bis Kiel auf rund 50 km befahrbar. Nähere In­fos und Flyer für Wassersportler gibt es, auch zum down­load, bei den Tou­rist-In­for­ma­tio­nen und unter www.ostsee-schleswig-holstein.de. Ver­leih­sta­tio­nen unter www.holsteinischeschweiz.de.
... und sonst noch?
Golf: 13 anspruchsvolle Greens bietet die Region, teils mit herrlicher Aus­sicht. In Küstennähe liegen die Golf­plät­ze bei Tra­vemünde, Ratekau, Tim­men­dorfer Strand, Brodau, Grömitz, Feh­marn, Hoh­wacht, Heikendorf und bei Schil­k­see (Uh­lenhorst). Im Bin­nen­land gibt es Plät­ze in Bosau und Bös­dorf am Plöner See, in Curau und Bad Segeberg. Infos auch unter www.golfkueste.de.
Reiten: In der Region ist man auf Reiter­ferien spezialisiert. Nicht nur Pony­reiten für Kinder wird vielerorts an­geboten, auch die Aus­bil­dung in Reit­schulen ist meist kein Problem. Ein Aus­ritt am Strand oder durch die Hü­gel ist ein Erlebnis und besonders in der Ne­bensaison an einigen Strän­den mög­lich. Infos beim örtlichen To­uris­t­ser­vi­ce.
An­geln: Die Ostsee und ihr seenreiches Hin­terland sind auch für Petrijünger pa­ra­diesisch. Gäste dürfen ohne Prü­fung an der Küste und in vielen Bin­nen­gewässern angeln, vorausgesetzt, sie erwerben für 20 Euro einen Ur­lau­ber­fischereischein (z. B. über serviceportal.schleswig-holstein.de). Einen Ang­lerguide finden Sie unter ostsee-schleswig-holstein.de. Da­rü­ber hinaus werden zünftige Hoch­see­an­geltouren ange­bo­ten, zum Beispiel von Heiligenhafen aus.
Familienurlaub
Mit Kindern an der Küste
Strand, Meer, Kinder, das passt gut zusammen. Schleswig-Holsteins Ostseeküste bietet für einen unbeschwerten Familienurlaub beste Voraussetzungen. Spannende Orte wie Aquarien, Tier- und Freizeitparks runden das Angebot ab.
Tipp: Drachen nicht vergessen! Immer wieder ein Erlebnis - und zudem ein preiswertes - ist das Drachen-steigen-lassen. Der beständige Wind macht es fast immer möglich.
Buntes Programm
Zur Unterstützung ruhebedürftiger El­tern organisieren alle Ost­seegemeinden ein Kinderunterhaltungsprogramm. Die Pa­lette reicht von Kinderfesten, Bas­tel­an­geboten und Piratenabenteuern bis zu Clown-Vorführungen oder dem öf­fent­li­chen Vorlesen von Gu­te­nach­t­ge­schich­ten. Und bei Schietwetter kön­nen Sie auf die Familien- und Er­leb­nis­bäder an der Küste zurückgreifen (In­fos und Ter­mi­ne im örtlichen Ver­an­stal­tungs­ka­len­der).
Hoch hinaus
Geschicklichkeit üben und Höhenangst über­winden: Kletterparks mit Parcours ver­schiedener Schwierigkeitsgrade ma­chen ein Kletterabenteuer für die ganze Fa­milie möglich. Der Kletterpark Grö­mitz erhebt sich auf direkt am Strand errichteten mächtigen Holz­pfäh­len, bei Scharbeutz gibt es einen schö­nen Waldhochseilgarten .
Rauchende Colts
Schon seit 1952 inszenieren die Karl-May-Spiele im schönen Freilichttheater am Bad Segeberger Kalkberg krib­beln­de Wildwestromantik. Die Inmitten rau­chen­der Colts, galoppierender Rot­häu­te und actionreicher Explosionen fie­bern die Zuschauer mit, wenn Win­ne­tou und Old Shatterhand für das Gu­te, Wahre und Schöne kämpfen.
Eisenbahnromantik
Rund um den Bahnhof der Mu­se­ums­bah­nen Schönberger Strand haben sich rund fünfzig historische Schie­nen­fahr­zeu­ge versammelt, von denen sich ei­ni­ge am Wochenende in Bewegung set­zen. Dann dampfen gepflegte Klein­bahn­züge zwischen Schönberger Strand und Schönberg übers Land, während am Bahn­hof historische Straßenbahnen ihre Runden drehen.
Blick in die Ferne
Der Aufstieg auf einen Turm ist für Kin­der immer etwas Be­son­deres. Fas­zinierend sind vor al­lem der Flügger Leucht­turm auf Feh­marn und der Bül­ker Leuchtturm bei Strande. Weite Aussichten bie­ten auch zahlreiche andere Tür­me, wie der ehe­malige Auf­klä­rungs­turm der Bun­des­wehr in der Ostsee-Er­le­b­niswelt bei Großenbrode, der Parnaß-Turm in Plön und natürlich der Fern­mel­de­turm auf dem Bungsberg.
Attraktionen, Attraktionen
Ein Erlebnis für Familien mit Kindern, aller­dings ein nicht preiswertes, ist ein Be­such im Hansa Park Sierksdorf, „Deutschlands einzigem Erlebnispark am Meer“. Der bunte Mix aus 125 At­trak­tionen, davon 38 Fahr­attraktionen, ist an einem Tag schwer zu bewältigen. Da schlagen nicht nur Kinderherzen hö­her.
Naturerlebnisse
Auch hier leuchten Kinderaugen: Tiere sind immer ein Erlebnis. Be­ein­dru­ckend ist der Vogelpark Niendorf mit rund 250 ver­schiedenen Arten. Ein tie­ri­sches Vergnügen ist auch der Privatzoo Ar­che Noah in Grö­mitz, eben­so wie der Schmet­terlingspark Fehmarn. Und im Wildgehege von Bad Ma­lente kön­nen Sie, ohne Eintritt zu be­zah­len, un­ge­zwun­gen heimische Wald­tiere be­ob­ach­ten.
Faszinierende Welten unter Wasser
Verborgene Meereswelten, inklusive der Gänsehaut erzeugenden Haie, las­sen sich in den kommerziellen Aqua­ri­en SEA-LIVE Timmendorfer Strand und im Meereszentrum Feh­marn erleben. Eine Nummer klei­ner und weniger kommerziell ori­en­tiert ist das Aquarium-GEOMAR in Kiel.
Leinen los!
Für das Erlebnis einer Seereise braucht es keinen Ausflug mit dem Fährschiff von Puttgarden oder Travemünde aus. Ge­le­gen­heit bie­ten auch die Bä­der­schif­fe, die auf der Lübecker Bucht he­rum­schippern und an den Seebrücken der Ostseebäder festmachen. Auf der Kie­ler Förde verkehrt zudem als öf­fent­li­cher Personennahverkehr die Förde-Fähr­linie. Eine Empfehlung sind auch die Schiffe auf den Seen der Hols­tei­ni­schen Schweiz ab Bad Malente, Eutin und Plön.
Schiffe gucken
Nirgendwo kommen einem die dicken Pötte so nahe wie auf dem Nord-Ost­see Kanal. Mit rund 100 Fracht­schif­fen täglich ist er die meist­be­fah­rene Was­serstraße der Welt. Bei Kiel mün­det der Kanal in die Förde. Was liegt da näher, als von einer Aus­sichts­platt­form in Kiel-Wik die Schif­fe in den Schleusenkammern zu be­ob­ach­ten!
Unterwegs an der Ostseeküste
Lübeck
Lübeck ist das perfekte Ziel für einen Tagesausflug oder ein ausgedehntes Wochenende.
Nahezu alle Sehenswürdigkeiten liegen inmitten der von der Trave umflossenen Altstadt und sind gut zu Fuß erreichbar. Die historischen Straßenzüge beeindrucken durch reiche Kaufmannshäuser und prächtige Backsteinkirchen.
Lübecker Marzipan ...
war in alter Zeit eine teure Medizin zur Behandlung von physischer Mattigkeit. Heute ist das einstige „Apothekerkonfekt“ eine weltberühmte Süßigkeit. Stimu­lie­rend wirkt die kalorienreiche Masse aus Mandeln und Zucker immer noch - machen Sie einen Selbstversuch ...
Die Hansestadt Lübeck entwickelte sich im Mittelalter schnell zum füh­ren­den Zentrum des Handels im Ost­see­raum. Augenfälliges Symbol dieser Vor­machtstellung sind die berühmten sie­ben Kirchtürme der Stadt. Diese wur­den fast alle um das Jahr 1200 er­baut - und sie blieben bis heute er­hal­ten: Lübeck war, mit Einschränkungen, ein seltenes Glück beschieden: Im Zwei­ten Weltkrieg musste die Stadt nur ei­nen einzigen Bombenangriff über­ste­hen. Zwar wurde durch diesen fast ein Fünf­tel Lübecks zerstört; vieles davon konn­te jedoch wieder aufgebaut oder re­kon­struiert werden. Das ist der Grund, weshalb Sie in Lübeck auf Schritt und Tritt über Historisches und Kost­bares stolpern.
Doch das Weltkulturerbe präsentiert sich nicht etwa als ein säuberliches Ar­ran­gement denkmalgeschützter Bau­wer­ke, sondern als ein sehr lebendiges Ein­kaufs-, Kultur- und Gas­tro­no­mie­zent­rum. Fast täglich treten in Schau­spiel­häusern oder auf alternativen Büh­nen Musik- und Theaterkünstler auf oder es werden Kuns­taus­stel­lun­gen er­öffnet. Zum anderen wimmelt es ge­ra­dezu von netten Restaurants, Knei­pen und Cafés, und natürlich ist Lü­beck auch so etwas wie ein Shop­ping­pa­radies. Zum Schlendern durch die Alt­stadtgassen ist besonders die Hüx­stra­ße eine Empfehlung. Große La­den­ket­ten sucht man hier ver­ge­bens. Statt­des­sen tummeln sich vom hip­pen Schuh­laden über stylische Bou­tiquen bis hin zum verstaubten Ant­i­qui­tät­en­ge­schäft im Altstadtkern über 120 klei­ne Läden, die zum Bum­meln einladen.
Und was die zahlreichen Museen an­geht, kann es die 215.000-Einwohner-Stadt mit Millionenstädten leicht auf­nehmen, sogar mit dem gro­ßen Nach­barn Hamburg. Im­mer­hin ist Lü­beck Heimatstadt dreier No­bel­preis­träger: Thomas Mann und Gün­ther Grass, beide Lite­ra­tur­no­bel­träger, ist jeweils ein ei­ge­nes Mu­seum gewidmet. Und dem drit­ten im Bunde, dem in Lü­beck ge­bo­re­nen und auf­ge­wach­se­nen Frie­dens­nobelpreisträger Willi Brandt, wird mit einem eigenen Haus ge­dacht. Publikumsliebling in Lü­becks hoch­karätiger Mu­se­ums­land­schaft ist je­doch das erst 2015 er­öff­nete Eu­ro­pä­i­sche Hansemuseum.
Was anschauen?
Holstentor: Auf dem Weg in die Alt­stadt kommt an Lübecks Wahrzeichen mit den zwei charakteristischen Tür­men eigentlich jeder vorbei. Im Inneren der bis zu 3,5 Meter dicken Mauern geht es gruselig zu; hier verbirgt sich u. a. eine Folterkammer.
Rathaus: Es gehört zu den schönsten Rat­häusern Deutschlands und besticht durch seine Optik mit schlanken Türm­chen und runden Windlöchern.
Marienkirche: Lassen Sie sich be­geis­tern vom höchsten Backsteingewölbe der Welt und machen Sie sich auf die Su­che nach der steinernen Maus.
Europäisches Hansemuseum: Im his­to­ri­schen Burgkloster mit seinem mo­der­nen Anbau erwartet Sie eine Zeitreise durch 800 spannende Jahre Hans­e­ge­schichte, die multimedial erzählt wird.
Was unternehmen?
Aussichtsplattform Petrikirche: Herr­li­chen Ausblick über Lübeck hat man vom Turm der Petrikirche aus. Ein Fahr­stuhl bringt bequem auf die Aus­sicht­plattform in 50 Metern Höhe.
Hafen- und Kanalrundfahrt: Ein un­ge­wohn­tes Gesicht zeigt Lübeck von der Was­serseite aus. Diese Seite der Stadt mit einer Barkasse oder sogar mit ei­nem schwimmenden Bus zu ent­de­cken, lohnt.
Wakenitzfahrt: Die Schifffahrt über das stil­le Nebenflüsschen Wakenitz zum Rat­zeburger See ist ein weniger be­kann­ter, aber ungemein erholsamer Aus­flug.
Was sonst noch?
Gängeviertel: Ein Überbleibsel aus dem mit­telalterlichen Städtebau. Weil der Raum in der Altstadt begrenzt und kost­bar war, entstanden an den Rück­sei­ten der prächtigen Bürgerhäuser klei­ne Behausungen für die ärmeren Leu­te. Verbunden sind diese heute durch ein einzigartiges Netz aus schma­len Gassen, Gängen und Hin­terhöfen.
Stiftshöfe: Eine weitere Lübecker Be­son­derheit sind die historischen Wohn­stifte zur Versorgung der Armen, Wit­wen und Waisen. Diese wurden vor Jahr­hunderten von reichen Kaufleuten ge­stiftet und dienen zumeist bis heute als Sozialwohnungen für weniger Be­tuch­te.
Lübeck220.000 Einwohner
Lübeck ist Weltkulturerbe, und das zu Recht. Die be­rühmte Silhou­ette der „Königin der Hanse“ mit ihren sieben Kirchtürmen grüßt schon von Weitem, etwas vom Ruhm und Reich­tum vergangener Zei­ten ist in der Altstadt an jeder Ecke zu spüren.

Vom Wasser umschlossen: Weltkulturerbe Lübeck

Fast scheint es, als sei Lübeck mit sei­nen jahrhundertealten, Be­trieb­sam­keit at­menden Straßen­zü­gen und den vie­len historischen Gebäuden so etwas wie ein lebendes Mu­se­um, das überdies noch bequem zu Fuß erkundet wer­den kann. Die gesamte Altstadt befindet sich auf einem von der Trave um­flossenen Oval. Wenn Sie zunächst eine andere Sicht auf die Stadt ein­neh­men wollen - kein Prob­lem. Auf den Tra­vekanälen verkehren stündlich Aus­flugsschiffe, die die Alt­stadt mit ih­ren Salzspeichern am Ufer auch von der sehenswerten Wasserseite aus zu­gäng­lich machen.
Stadtbummel
Das nach wie vor schönste Entree in die Altstadt bildet das wuchtige, dop­pel­tür­mige Holstentor. Von hier ist es nur ein kurzes Stück hinauf zum welt­berühm­ten Rat­haus und der gewaltigen St.-Marien-Kirche. Noch vor Beginn eines Stadt­rund­gangs kann man vom Turm der nur wenige Schritte ent­fernten St.-Petri-Kir­che ei­nen herr­li­chen Rundblick über die Stadt ge­nie­ßen. Ein Aufzug führt hin­auf zur 50 m ho­hen Aussichtsplattform (4 €). Oben an­gekommen, erkennt man, dass sich die Stadt auf einem Hügel befindet, von dessen Zentrum um die Marien­kirche die Straßen fast schachbrettartig nach allen Seiten hinunter zum Wasser füh­ren. Es wird auch deutlich, dass Lü­becks historisches Zentrum nur rund 1 km breit und knapp 2 km lang ist, alles ist also bequem zu Fuß erreich­bar.
Noch ist die Altstadt nicht autofrei, aber verkehrsberuhigt. Vom Markt aus zieht sich die stets geschäftige Fuß­gän­ger­zone, die Breite Straße, nach Nor­den. Auf ihr ist auch das berühmte Café Nie­deregger zu finden, das den Ruf Lü­becks als Mar­zi­pan­stadt mitbegründet hat (→ Lübecker Marzipan). Aber v. a. das jen­seits von Markt und Ge­schäftsmeile liegende Lübeck lohnt, ent­deckt und er­lau­fen zu wer­den. Dicht ge­drängte Häuserzeilen mit über 3000 präch­ti­gen Pa­tri­zier­häu­sern, die stolz ihre typischen Stufengiebel zeigen, schmü­cken vie­le Straßen und Plät­ze. Prunk­volle Exemplare finden sich bei­spiels­weise im Ostteil der Altstadt, so in der Fleisch­hauer- Hüx- und in der Wahm­straße. Alle drei Straßen bilden zu­dem ein wunderbar ab­wechs­lungs­rei­ches Shopping-Viertel.
Ebenfalls se­hens­wert sind die Gru­ben (so heißen die zur Trave füh­renden Stra­ßen) im Süd­wes­ten, insbesondere die im Schat­ten von St. Petri be­gin­nen­de Große Pe­tersgrube. Sie ist die ein­zi­ge Altstadt­stra­ße, in der die ur­sprüng­li­chen Fas­sa­den der Gebäude voll­stän­dig erhalten ge­blie­ben und darüber hinaus auch noch Bür­gerhäuser aller Bau­sti­le zu finden sind. Die Gro­ße Petersgrube mün­det in die Straße An der Obertrave, wo eini­ge Res­tau­rants zur Einkehr ein­la­den und auch Traverundfahrten star­ten. Eine we­nig bekannte Be­son­derheit ist der Bau an der Obertrave 19-20, der von außen wie ein uralter, schö­ner Spei­cher aus­sieht. Das aber ist nur Tar­nung, denn es han­delt sich schlicht um einen Bunker.
Obwohl Lübeck einst eine überaus rei­che Stadt war, lebten in der Han­se­stadt na­tür­lich nicht nur wohlhabende Kauf­leute. Im Norden der Altstadt liegt bei­spiels­wei­se das Gängeviertel (an der En­gelsgrube), wo auf engstem Raum die spät­mit­tel­al­ter­lichen Handwerker und Tagelöhner wohnten. Deren ehe­ma­lige Behausun­gen sind durch Gänge ver­bunden, die teilweise so niedrig sind, dass man sich tief bü­cken muss, um hindurchzugelangen. Heute ist die Hin­terhofidylle der winzi­gen, blu­men­berankten Häuschen liebevoll res­tau­riert, und es lohnt sich unbe­dingt, bei ei­nem Stadtspaziergang in diese andere Welt mit ihren „Scheinsackgas­sen“ und ver­steckten Ausgängen einzutauchen. In der ge­samten Altstadt sind heute noch etwa 90 dieser typischen Lü­be­cker Gänge er­halten geblieben.
Stadtgeschichte
Dreimal musste Lübeck gegründet wer­den, ehe es sich in voller Blüte ent­wi­ckeln konn­te. Etwas nördlich der heu­ti­gen Stadt, am Zusammenfluss von Tra­ve und Schwar­tau (Alt-Lübeck ge­nannt), entstand um das Jahr 1000 die Sla­wen­siedlung Liu­bice, was „die Lieb­li­che, die Schöne“ bedeutet. Doch im Jahr 1138 wurde diese Sied­lung, in der sich mit­t­lerweile bereits eine Nie­der­las­sung deut­scher Kaufleute mit christ­li­cher Kir­che behauptete, im Zu­ge inner­sla­wi­scher Aus­einanderset­zun­gen von hei­d­ni­schen Sla­wen kom­plett nieder­ge­brannt.

Lebensgroße Marzipanfiguren: Marzipansalon im Café Niederegger

Die Neugründung erfolgte 1143 unt­er der Federführung des Schau­en­bur­ger Grafen Adolf II., der auf eben jenem Hügel zwischen Trave und Wakenitz, der heute noch die Altstadt bildet, eine Siedlung errichten ließ. Hier be­stand seit alter Zeit ein Han­delsweg, deshalb war der Standort ein idealer Aus­gangs­punkt, um das sla­wi­sche Gebiet zu un­terwerfen. Schnell zog die neue Stadt viele Kaufleute an und wi­ckel­te einen im­mer größeren Teil des Nord­ost­han­dels ab. Das wiederum war dem Lehns­her­ren des Grafen, Herzog Heinrich dem Löwen, ein Dorn im Auge, denn in sei­nem unmittelbaren Einflussbereich nahm der Handel ab. Deswegen for­dert­e er Adolf II. auf, ihm die Hälfte der städtischen Einnahmen zu überlassen, was die­ser je­doch ablehnte. Daraufhin entzog der Herzog der Stadt das Recht auf einen Fern­han­delsmarkt, womit den hiesigen Kauf­leuten die Existenz­grund­lage ge­nom­men wur­de. Das vorläufige Ende der Stadt­ge­schichte markierte schließ­lich ein ver­hee­ren­der Brand im Jahr 1157, dem gro­ße Teile der Siedlung zum Opfer fielen.
Der Neuanfang und damit ge­wis­ser­ma­ßen die dritte Stadtgründung ließ al­ler­dings nicht lange auf sich warten. Nach­dem Heinrich der Löwe den Kauf­leu­ten nach der Brand­katastrophe ei­nen neuen Siedlungsplatz im Lande Ra­t­zeburg zuge­teilt hatte, der jedoch wirt­schaftlich nicht sonderlich flo­rier­te, ließ er sie kur­zerhand zurück­ho­len und wies sie an, ihre alte Sied­lung wie­der­zu­er­r­ichten. So ent­stand Lü­beck 1159 un­ter Heinrich dem Lö­wen noch­mals, und zwar mit ei­nem Grund­riss, der heute noch Be­stand hat. Eine seiner ersten Maß­nahmen be­stand darin, Lü­beck zum Bischofssitz zu ma­chen (den Grund­stein für den Dom soll er an­geb­lich selbst ge­legt haben), so­dass die Stadt schon bald zum Zentrum der Mis­sionierung Ost­hol­steins wurde. Zu­dem st­a­t­tete er Lübeck mit einem Stadt­recht (nach Soester Vor­bild) aus, wel­ches später „Lü­bisches Recht“ ge­nannt und mehr als 100 Städten im Ost­see­raum verliehen wurde.

Stiftshof in der Glockengießerstraße

Aus Brandschutzgründen waren ab 1250 nur noch Backsteine als Bau­ma­te­rial er­laubt. Auf engstem Raum ent­stan­den so präch­tige Häuser und Hö­fe, de­ren kunst­vol­le Giebel noch heute den Char­me der Stadt ausmachen. Auf­grund sei­ner viel­fäl­ti­gen Han­dels­be­zie­hun­gen ge­langte Lü­beck in­ner­halb kür­zester Zeit zu Macht und Reich­tum. Do­kumentiert wird dies u. a. durch die be­rühmten sie­ben Kirch­türme, die in­ner­halb von nur fünf Jahrzehnten, näm­lich zwischen 1170 und 1220, er­baut wur­den.
Zwar fiel die Stadt 1201 zwi­schen­zeit­lich in die Hände der Dänen, aber mit der Schlacht von Bornhöved (1227) erlangte auch Lübeck seine Sou­ve­rä­ni­tät zu­rück und wuchs rasant wei­ter. Denn nun wurde die neue Me­tro­pole an der Ost­see von Friedrich II. auch noch zur freien Reichsstadt er­ho­ben, war also fort­an kei­nem Grafen, Her­zog oder Bischof, son­dern lediglich dem Kaiser ver­pflic­h­tet. Im Jahr 1300 trat die Stadt dann der Han­se bei und konn­te hier rasch eine Füh­rungs­rol­le über­nehmen, ja sich zur „Kö­nigin der Han­se“ entwickeln (→ Kas­ten). Was Ve­ne­dig für das Mittel­meer war, wur­de Lü­beck für die Ost­see, näm­lich das Han­dels­zen­trum schlecht­hin. Die Me­tropole wuchs im­mer weiter und war bald nach Köln die zweit­größte Stadt des Rei­ches.
Die politische Macht lag bei den rei­chen Kauf­leuten, was fast zwangs­läu­fig zu Dif­fe­renzen mit den kirchlichen Au­to­ri­tä­ten führen musste. Als ste­i­ner­nes Sinn­bild kauf­män­ni­schen Selbst­be­wusst­seins ließen die stol­zen Rats­her­ren ab 1250 die gi­gan­ti­sche Ma­rien­kir­che bau­en. Der Bischof, weit­gehend ent­machtet und des selbst­herr­lichen Rates über­drüs­sig, zog nach Eutin und lenk­te seit­dem von dort die Ge­schi­cke sei­nes Bis­tums Lübeck.
Im Zeitalter der Reformation musste Lü­beck behutsam vorgehen, denn die freie Reichs­stadt unterstand ja dem ka­tho­lischen Kaiser. Zudem wollte und konn­te Lü­beck als Oberhaupt der Han­se seine ebenfalls z. T. katholischen Han­dels­part­ner nicht plötz­lich ver­prel­len. So dauerte es in Lübeck bis zum Jahr 1531, ehe der Rat der Stadt auf Drän­gen der Bürgerschaft eine pro­tes­tan­tische Kir­chen­ordnung ver­ab­schie­dete.
Durch geschickte Diplomatie schaff­ten es die Lübecker Ratsherren, ihre star­k be­fes­tigte Stadt aus dem Dreißig­jäh­rigen Krieg herauszuhalten, sodass Lü­beck bis zum Ende des 18. Jh. eine blühende Kaufmannsstadt blieb. Der Nie­der­gang be­gann erst, als napoleo­ni­sche Truppen die Stadt 1806 be­setz­ten. Zwar war der Spuk be­reits 1813 wie­der vor­bei, doch die wenigen Jahre reich­ten aus, um die wirt­schaft­liche Macht Lü­becks zu bre­chen. Einen wesent­li­chen Ein­fluss hatte die von Napo­leon ge­gen England verhängte Wirt­schafts­blo­cka­de (Konti­nen­tal­sper­re), die auch Aus­wirkungen auf die Han­dels­ak­ti­vitäten der Hansestädte hat­te. Die Folge war der Bank­rott zahl­reicher Kauf­manns­fa­mi­lien.
Noch bis 1937 blieb Lübeck als eine von sechs Städten in Deutschland freie Reichs­stadt, die sie seit 711 Jahren war.
Die Hanse
Die Geschichte der Hanse begann mit einer Fahrgemeinschaft: Fern­handel trei­ben­de deutsche Kauf­leute taten sich seit dem 12. Jh. (bei­spielsweise in Got­land oder Lon­don) zusammen, um ihre ebenso einträglichen wie ge­fähr­li­chen Rei­sen kosten­güns­tig zu orga­nisieren. Aus den losen In­te­res­sen­ge­mein­schaften ent­wi­ckelten sich dau­erhafte Kooperationen, von Au­ßen­ste­hen­den Han­sen („Schar“ oder „Bund“) ge­nannt. Diese Han­sen waren die Keim­zellen, aus denen im 13. Jh. unter der Füh­rung Lü­becks ein Bund nie­der­deutscher Städte ent­stand.
Vor­nehmliches Ziel der Hanse war (neben der Sicherung der städti­schen Frei­hei­ten) die Sicherung des Handels. Sie bot ihren Mitgliedern im Aus­land Rechts­si­cher­heit, verwaltete die ausländi­schen Handelsprivilegien und or­ga­ni­sierte den Fern­han­del. Über die Richtlinienkompetenz des Städ­tebundes ent­schieden un­regel­mä­ßig statt­fin­dende Hansetage, die seit 1356 im Lü­be­cker Rat­haus abgehalten wur­den. Dabei er­örterten die Hanse­delegierten nicht nur kaufmännische Fragen, son­dern ent­schie­den auch dar­über, ob Krieg oder Frieden ihren wirtschaftlichen In­te­res­sen zu­träg­licher war. Spä­tes­tens mit dem Frieden von Stralsund 1370, der den zehn Jahre dau­ernden Krieg gegen Dänemark beendete und die Vorherr­schaft der Hanse im Ost­see­raum festigte, war der Städtebund - und da­mit Lübeck - auf dem Hö­he­punkt seiner Macht angelangt. Der Hanse ge­hörten 200 Binnen- und Ha­fen­städ­te an. Ihre Einflusssphäre reichte vom Finnischen Meeresbu­sen bis zur Zui­der­see im Wes­ten und Thüringen im Süden.
Den Aufstieg zur „Königin der Hanse“ verdankte Lübeck seiner stra­te­gisch güns­ti­gen Lage. Die Stadt, die seit dem Erwerb von Travemünde 1329 über ei­nen un­ge­hin­derten Zugang zur Ostsee verfügte, war der Kno­tenpunkt der be­deutendsten han­seatischen Handelsrouten zwischen Ostsee­raum und West­europa. Die Lü­be­cker Lagerhallen wurden von den Kompanien, die für den Handel mit dem Osten und dem Norden zustän­dig waren, mit Roh­stof­fen beliefert. Die Nowgorod-Fahrer brachten Holz, Pelze, Teer, Wachs und Hanf aus Russland, Erz und Hering kamen aus Schweden, Stockfisch aus Nor­wegen. Von Lübeck aus wurden die Roh­stoffe wei­terversandt, während aus dem Süden und Westen Europas gelie­ferte Fer­tig­waren (Tu­che, Werk­zeu­ge, Wein etc.) für den Markt im Norden und Osten umge­schla­gen wur­den.
Grundlage für die logistischen Anforderungen war das richtige Trans­port­mit­tel. Die Schiffe der Hanse, die Koggen, waren billig zu produzie­ren und ver­fügten dank ihres bauchigen Rumpfs viel­leicht nicht über die Eleganz ve­ne­zianischer Galeeren, dafür aber über die immense Ladungska­pazität von bis zu 100 Tonnen. Die Lü­be­cker Flot­te war noch bis zum Dreißigjährigen Krieg größer als die Englands, ledig­lich die Nie­der­länder besaßen mehr Schif­fe.
Mit dem Verlust des hanseatischen Kontors in Nowgorod 1478 be­gann der Nie­der­gang der Hanse. Der alte Städtebund erwies sich auf Dauer ge­genüber sich ver­än­dernden Marktbedingungen (der wirtschaftspoliti­schen Ent­wick­lun­g­en der früh­neu­zeitlichen Staa­ten, die wachsende Bedeu­tung der großen Bank­häu­ser) als nicht kon­kurrenzfähig. Mit der zu­nehmenden Bedeutung des trans­at­lanti­schen Handels ver­schoben sich zudem die europäischen Markt­zentren nach Westen und mar­gi­na­li­sierten den Ostseehan­del. Der letz­te Hansetag wur­de 1630 abgehalten, neben Lü­beck nahmen nur Ham­burg und Bremen daran teil.
Dann wurde die Stadt von den Na­tio­nal­so­zialisten der preußischen Pro­vinz Schles­wig-Holstein zugeschlagen und ver­lor - anders als Bre­men und Ham­burg - ihre Selbstständigkeit.
Am Palmsonntag 1942 ging ein Teil Lübecks im britischen Bombenhagel un­ter; es war der erste große Luftan­griff auf eine deutsche Stadt. Von wei­teren Zer­stö­rungen blieb Lübeck wohl nur des­halb verschont, weil der Schwei­zer Prä­si­dent des Inter­na­tiona­len Roten Kreu­zes sich vehement für eine „Neu­tralisierung“ der Stadt als Um­schlag­platz für Rot-Kreuz-Sendun­gen ein­setzte. Dennoch schien es nach Kriegs­ende fast unmöglich, die gewalti­gen Schä­den zu be­he­ben. Doch im Laufe der Zeit ge­lang es den Lübe­ckern, viel von der eins­tigen Pracht wie­der­her­zu­stel­len. Als Lohn für die jahr­zehn­te­langen Be­mü­hung­en wurde die gesamte Alt­stadt 1987 von der UNESCO zum Welt­kul­tur­erbe erklärt. Heute, da sich der Osten Eu­ropas neu ge­ordnet und seine Grenzen geöff­net hat, liegt Lübeck wieder ganz zentral und hofft dar­auf, erneut Drehscheibe des Ostsee­handels zu werden.
Sehenswertes
In der Weltkulturerbestadt Lübeck stol­pern Sie geradezu über Kunst­schät­ze, die sich unmöglich alle bei ei­nem Kurz­be­such besichtigen lassen. Nicht entge­hen las­sen sollten Sie sich je­doch nach Mög­lichkeit die fol­gen­den Sehenswür­digkeiten:

Blick von St. Petri: Salzspeicher und Holstentor

Holstentor
Der mächtige Verteidigungsbau mit sei­nen beiden charakteristi­schen Tür­men wur­de 1464-1478 unter der Lei­tung des Lübecker Ratsbaumeis­ters Hin­rich Helmstede er­baut. Das Tor lag wie eine Art Brückenkopf vor der Stadt in Rich­tung Holstein (da­her der Na­me). Es war mit 30 Geschützen aus­ges­tattet, die jedoch nie zum Ein­satz ka­men. Schon während der Bauzeit hielt der wei­che Boden der ge­walti­gen Last der bis zu 3,5 m dicken Mauern nicht stand, woraufhin der Südturm in Schief­lage kam. Diese Nei­gung ver­suchte man bei der Errichtung der obe­ren Geschos­se aus­zu­gleichen. Im Lau­fe der Jahrhunderte ist je­doch das ge­samte Bau­werk ab­ge­sa­ckt.
Durch die Entwicklung der Kriegs­tech­nik war das Holstentor schon rela­tiv schnell ver­altet, sodass bereits im 16. Jh. eine dem Tor vorgelagerte Bas­tion er­richtet wur­de, um die Verteidi­gung­sanlage zu verstärken. Deren präch­tiges Tor wurde Mitte des 19. Jh. ab­gerissen, und fast wäre dem Holsten­tor das gleiche Schicksal wi­der­fah­ren. Zu dieser Zeit war es nämlich zur Rui­ne verfallen und wurde von vielen als „stei­n­er­nes Gerümpel“ verun­glimpft; fol­g­erichtig drohte der Abriss. Nach kon­tro­ver­sen Dis­kussio­nen im Rat ent­schied man sich aber schließ­lich doch mit einer Stim­me Mehr­heit für den Erhalt und die Renovierung des his­to­ri­schen Bau­werks. Heute ist das Hols­ten­tor in aller Welt bekannt. Dazu bei­ge­tra­gen hat sicher auch der Um­stand, dass es von 1958 bis 1991 auf den 50-Mark-Schei­nen der Deut­schen Bun­des­bank verewigt war. 2006 wur­de diese Tra­dition wie­der auf­ge­griffen, da­mals er­schien das Hols­ten­tor auf der Rück­seite der ersten deut­schen 2-Euro-Ge­denk­münze.
Begrüßt wird der Besucher mit einer über dem Falltor angebrachten In­schrift in gol­denen Lettern: Concordia Domi Foris Pax („Eintracht drinnen, au­ßen Frie­den“). Auf der Stadtseite des Tors, dessen Mauern teilweise über 3 m dick sind, sieht man die großen Buch­staben S.P.Q.L. als Abkürzung für Se­natus Populusque Lu­be­cen­sis („Se­nat und Volk von Lübeck“). Heute beher­bergt das Holstentor ein Mu­seum, das sich in erster Linie mit Lübeck als eins­tiger Handelsmacht befasst (→ Mu­se­um ).
Petrikirche
Ein Fahrstuhl führt zur 50 m hohen Aussichtsplattform hinauf und er­mög­licht ei­nen tollen Rundblick über die Dä­cher der Stadt. Die im 13. Jh. er­baute ehe­malige Kir­che der Fischer wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zer­stört und über viele Jahr­zehnte (bis 1987) wiederaufgebaut. Seitdem dient die weit­ge­hend kah­le, weiß ge­tünchte Kir­chen­halle als Ausstellungsraum kultu­rel­len Zwecken. Die Kir­che fi­nan­ziert sich aus­schließ­lich aus den Ein­trittgel­dern.
♦ Aussichtsplattform: März-Sept. tägl. 9-20 Uhr, Okt.-Dez. 10-19 Uhr, Jan./Febr. 10-18 Uhr, letzte Auf­fahrt 30 Min. vor Schluss. Ein­tritt 4 €, Schüler 2,50 €, Familienkarte 9 €. Kirche: Tägl. 11-11 Uhr. Ein­tritt frei. In der Kir­che gibt es auch ein klei­nes Café (Mo-Sa 11-17 Uhr). Petrihof 1, Tel. 0451-7907014, www.st-petri-lue­beck.de.

Eingangshalle des Rathauses

Rathaus
Es wurde zwischen dem 13. und 15. Jh. er­richtet und gilt als eines der schöns­ten Rat­häuser in Deutschland, obwohl es keinen einheitlichen Baustil auf­weist. Vom Markt aus fällt der Blick auf die mittelalterliche, um 1350 fertigge­stel­lte Fassade mit den la­siert­en Stei­nen, deren Pracht die Be­deu­tung der Stadt als „Haupt der Han­se“ do­ku­men­tie­ren sollte. Drei Tür­me und zwei rie­sige Windlöcher zieren die Haupt­front, da­run­ter be­findet sich ein in der Re­nais­sance erbauter Lau­ben­gang. Be­son­ders ein­drucks­voll sind die sich nach Süden hin zwischen Markt und Fuß­gän­ger­zo­ne er­stre­cken­den Vor­bau­ten - zunächst das um 1300 ent­stan­dene La­nge Haus mit sei­ner Wap­pen­schild­folge unter dem Haupt­ge­sims. Da­ran schließt sich das viel­leicht auf­fäl­ligs­te Gebäude der Stadt an, der Kriegs­stu­benbau (um 1440) mit sei­ner Gla­s­ur­stein­fassade und den schma­len, spitz­be­helm­ten Rund­türmen zwi­schen ho­hen, mit Stadt­wappen ge­schmück­ten Schild­wän­den. Zur Marktseite zieht sich ein Ar­ka­den­gang durch bei­de Ge­bäu­de. Von der Fuß­gän­ger­zone (Brei­te Stra­ße) aus führt eine gro­ße Frei­treppe hin­auf in die im Stil der Neu­gotik ge­stal­tete Ein­gangs­halle des Rathau­ses.
Im Erdgeschoss des alten Rat­haus­trak­tes befindet sich der Audienzsaal mit sei­ner aus dem Rokoko stammen­den Aus­stattung. Er war früher Ta­gungs­ort des han­si­schen Obergerichts. Ein höl­zer­nes Portal mit zwei unter­schied­lich ho­hen Tü­ren führt in den Saal. Die hö­he­re Tür war den Rats­her­ren vor­be­hal­ten, die mit ihren gro­ßen Hüten er­ho­be­nen Hauptes ein­treten konnten, wäh­rend die Ange­klag­ten die nie­drige Tür be­nutzen mussten. Noch bis 1963 war der hohe ei­serne Ofen die ein­zi­ge Mög­lich­keit, den Saal zu hei­zen.
♦ Besichtigungen nur im Rahmen von 45-mi­nü­ti­gen Führungen, die Mo-Fr um 11, 12 und 15 Uhr sowie Sa und So um 12 Uhr statt­finden. Man sieht dann das ganze Rat­haus mit dem his­torischen Bür­ger­schafts­saal. Eintritt 4 €, Schüler 2 €, Kind bis 6 J. frei. Breite Str. 62, Tel. 0451-1221005.

Marienkirche: Mutterkirche norddeutscher Backsteingotik

Marienkirche
St. Marien ist die Kirche des einst mäch­tigen Rates der Stadt Lü­beck. Mit ih­rem Bau wollten die Ratsherren die im­m­ense Bedeutung der Stadt un­ter­
strei­chen und si­cher auch ihre eigene Macht­fülle demonstrieren. Die Arbei­ten be­gannen im Jahr 1250 und waren erst 100 Jahre später abgeschlossen; seit­her bil­det die Marien­kir­che den Mit­telpunkt der Stadt.
Architektonische Vorbilder waren die go­ti­schen Kathedralen Frankreichs, die die Kauf­leute auf ihren Reisen ken­nen­ge­lernt hatten. Allerdings waren die aus Na­tur­stein gebaut, während das heimi­sche Baumaterial der Backstein war - man musste also gewissermaßen „bau­stoff­technische Übersetzungsar­beit“ leis­ten. Dies ge­lang so meister­haft, dass die drei­schiffige Kirche - da­mals die größ­te der Christenheit und noch heute im­mer­hin die drittgrößte Deutsch­lands - zum Prototypen und da­mit zur „Mutterkirche“ der nord­eu­ro­pä­ischen Back­stein­gotik wurde.
Beim Betreten der Kirche richtet sich der Blick unweigerlich hinauf zum mit zar­tem Blätter- und Rankenwerk be­mal­ten Mit­telschiff, mit fast 40 m im­mer noch das höchs­te Backsteinge­wöl­be der Welt.
Im Zweiten Weltkrieg musste St. Ma­ri­en schwers­te Beschädigungen hin­neh­men. In der Bombennacht am Palm­sonn­tag 1942 fielen auch die Glo­cken des Süd­turms hi­nab und krachten durch das Ge­wöl­be auf den Boden der süd­lichen Turm­ka­pel­le, wo sie noch heu­te liegen. Ei­nige Kunst­schätze konn­ten allerdings vor der Zer­stö­rung ge­ret­tet werden, so der An­t­werpener Ma­rienaltar (1518) mit sei­nen ver­gol­de­ten Holz­schnitzereien, das in Bronze ge­gos­sene Sa­kra­ments­haus (1479) und die Bron­ze­taufe von Jo­hann Apen­geter aus dem 14. Jh.
In der nördlichen Totentanzkapelle be­fin­det sich eine riesige astro­nomi­sche Uhr. Es handelt sich um eine Rekon­struk­tion, denn das Original von 1566 fiel den Kriegs­bomben zum Opfer, hat­te bis dahin aber jahrhundertelang ein­wand­frei funk­tio­niert. Die Uhr war und ist ein wahres Meisterwerk an Prä­zision und Technik. Auf ihrer Kalen­der­scheibe ist genau abzulesen, auf wel­chen Wo­chen­tag irgendein Da­tum aus der Zeit­span­ne zwischen 1911 und 2080 fiel bzw. fällt. Täglich um 12 Uhr mittags set­zen sich die Figuren der Uhr in Gang.
Anstelle der ebenfalls verbrannten Ori­gi­nalorgel wurde 1968 ein neues Meis­ter­werk geschaffen, damals die größ­te me­chanische Orgel der Welt. Sie ver­fügt über fünf Manuale, 101 Re­gis­ter und rund 8500 Pfeifen. Um auf ihr spie­len zu können, muss der Orga­nist etwa 15 Minuten Fußweg quer durch die Kir­che und das Kir­chen­dach zurück­legen und dabei 110 Stufen er­klimmen.
♦ Tägl. 10-18 Uhr, im Winter 10-16 Uhr. Zur Ge­bäudeerhaltung zahlen Erwachsene 2 € Ein­tritt (den sog. Marientaler). Führungen Mai-Sept. (1½ Std.) um 12.15 und 15 Uhr, Okt. und in der Adventszeit um 12.15 Uhr (Spende erbe­ten). Schüsselbuden 13.
Die steinerne Maus
Eine der bekanntesten Stadtlegenden Lübecks ist die von der ge­frä­ßigen Maus, an die heute ein Sandsteinrelief mit Rosen­stock an ei­ner Säule hin­ter dem Chor in der Marienkir­che erinnert (Abend­mah­l­tisch): An der Au­ßen­wand des Vorgängerbaus der heu­tigen Kirche wuchs einst ein mächtiger Ro­sen­stock, der nach damaliger Über­lieferung die Stadt vor allen Angreifern schütz­te. Dem­ent­sprechend wähnten sich die Bürger zu­nächst auch im Jahr 1201 in Sicherheit, als die Dänen vor den Toren der Stadt standen. Leider muss­ten sie aber bald fest­stellen, dass eine Maus im Ro­senstock ihr Nest ge­baut, die Wurzeln angefressen und die Pflanze zum Ab­ster­ben gebracht hat­te. Der Zauber des Rosenstocks war damit ein für alle Male verflogen und die Rats­her­ren der Stadt ergaben sich mut­los den Dä­nen. Zur Er­innerung an die Ge­scheh­nisse ließen sie spä­ter in ihrer neuen Kirche Maus und Ro­sen­stock in Stein mei­ßeln. Und obwohl das Mäuschen seinerzeit so viel Scha­den an­ge­rich­tet hat, soll es heute Glück bringen - zu­mindest dann, wenn man es streichelt. Und das tun seit Jahrhunderten sehr viele, wie un­schwer an der von unzähligen Berührun­gen herrührenden schwar­zen Färbung des fei­nen Sandsteinreliefs zu erken­nen ist.
Jakobikirche
Die Kirche, die den Zweiten Weltkrieg völlig unversehrt überstan­den hat, wurde 1334 als Kirche der Schiffer und Seefahrer fertiggestellt. In ih­rem In­ne­ren be­ein­dru­cken v. a. der Altar (um 1500) und das reich beschnitzte Ge­bets­ge­stühl. In St. Ja­kobi befinden sich auch die letzten historischen Orgeln Lü­becks mit ori­gi­na­lem Pfeifen­be­stand. Ihre ältesten Teile sind gotische Werke (die heu­ti­gen Haupt­wer­ke), von denen es weltweit nur noch sehr we­nige gibt (um 1466 ent­stan­den und da­mit aus hoch­prozentigem Blei). Die kleine Or­gel wurde 1637 von Fried­rich Stell­wa­gen meisterhaft umgebaut (sie heißt auch Stellwagen-Orgel). Die grö­ßere Orgel ü­ber der Westempore ist mehrfach um­ges­taltet worden (haupt­säch­lich im 16. und 17. Jh.) und füllt die ganze Turm­wand. Die Orgeln beste­chen noch heu­te durch ih­ren außerge­wöhn­lichen Klang; wer sich davon über­zeugen will, kann an einer Or­gel­vesper teilnehmen (jeden Sa um 17 Uhr).
Die nördliche Turmkapelle beher­bergt ein zerborstenes Rettungsboot der 1957 im At­lantik untergegangenen „Pa­mir“ und erinnert auch mit den am Bod­en ein­ge­mei­ßel­ten Na­men an die 80 Toten dieses Unglücks. Das Schwes­ter­schiff der „Pamir“, die „Pas­sat“, liegt heute als Museumsschiff in Trave­mün­de. Die Backstein­traufen­häu­ser vor der Kirche stammen aus dem Jahr 1601 und dienen seit dieser Zeit als Pas­torat.
♦ Tägl. 10-18, Mo nur bis 16 Uhr. Breite Straße/Jakobikirchhof.
Heiligen-Geist-Hospital
Das Hospital gegenüber der Jakobikir­che wurde schon 1286 eingeweiht und war für mittelalterliche Verhältnisse ein wahrer Mo­nu­men­talbau. Stifter die­ser So­zialeinrichtung waren fromme Lübecker Kauf­leute, auf­ge­nommen wur­den kran­ke und alte Bewohner der Stadt. Im Kernbau der Anlage, dem Lan­gen Haus mit sei­ner sich über fast 90 m erstreckenden Halle, standen bis 1820 die Betten der Heim­be­wohner ne­beneinander in Reih und Glied. Dann wur­den winzige hölzerne Ka­bäus­chen eingebaut, die sehr spär­lich eingerich­tet waren und lediglich der Nacht­ruhe dienten. Die Halle war und ist nur über die Hos­pi­tals­kirche aus zu be­treten, des­sen sehenswerte Altarraumab­tren­nung (Lett­ner von 1300) die Legende der hl. Eli­sabeth erzählt, die als Schutz­patronin der Armen, Al­ten und Kran­ken gilt. Erst 1970 zogen die letzten Be­wohner hier (widerstrebend) aus. Heute werden Halle und Kammern in der Adventszeit für einen sehr stim­mungs­vollen Weih­nachts­markt ge­nutzt (dann 3 € Eintritt). In den 1970er-Jahren wur­den die übrigen Ge­bäude zum mo­der­nen Se­niorenheim und zur Al­ten­ta­ges­stätte um­gebaut.
♦ Tägl. 10-16, im Som­mer bis 17 Uhr, Mo ge­schlos­sen. Eintritt (außer bei Son­der­ausstellun­gen) frei. Am Koberg, Tel. 0451-1222040.
Schiffergesellschaft
Das ebenfalls an der Jakobikirche gele­gene und von einem Drei­master als Wet­ter­fah­ne gekrönte Haus der Schif­fer­gesellschaft (Breite Straße 2) ist die äl­teste er­hal­tene See­manns­kneipe der Welt. Bereits 1535 erwarb die Gilde der Schiffer und Kauf­leute Lü­becks ihr Gil­de­haus, und es zieht noch heute Tou­ris­ten ma­gisch an. Nach wie vor sitzt man in der seit 150 Jahren als Res­tau­rant genutzten ehe­maligen Ver­sam­m­lungs­halle an lan­gen Tischen und Bän­ken aus dunklem Ei­chenholz, an de­ren En­den die Wap­pen der See­fahrer an­ge­bracht sind. Die vor über 600 Jahren ge­grün­de­te Schif­fer­gesellschaft (1401) be­steht übrigens noch heute als Bru­derschaft und nimmt nur Lübecker Ka­pitäne auf. Sie ver­wen­det die Pacht­ein­künfte nach wie vor sat­zungs­ge­mäß für die Un­ter­stüt­zung be­dürf­ti­ger See­leute und deren Wit­wen. Für die­sen Zweck sammelt auch die le­bens­gro­ße Fi­gur eines Schiffsjun­gen, die schon seit 170 Jah­ren im Ein­gangs­be­rei­ch steht.
Stiftshöfe
Die Versorgung von Armen, Witwen und Waisen in gepflegten Stiftshöfen war und ist bis heute eine Lübecker Be­sonderheit. Deswegen gibt es neben dem berühmten Heiligen-Geist-Hos­pi­tal noch andere Wohnstifte mit jahr­hun­dertelanger Tradition. Meist sind die­se Stiftshöfe nach ih­rem Grün­der, i. d. R. einem wohlhabenden Lübe­cker Kaufmann, be­nannt. Zu ihnen zählt der Von-Dornes-Hof in der Schlu­ma­cher­straße 15-23 (nahe Hüx­str.), der vor et­wa 550 Jahren gegründet wurde und in dem noch heute Al­ten­woh­nun­gen un­ter­ge­bracht sind. Der jüngste Stiftshof ist der 1725 er­baute Haasen­hof(Dr.-Ju­li­us-Le­ber-Str. 37-39), in dem ur­sprüng­lich Wohnungen für Wit­wen und le­di­ge Frauen zur Verfügung stan­den. Aus dem Jahr 1612 stammt die im Re­nai­s­san­ce­stil gebaute Wohn­an­lage Glan­dorps Hof, die aus ei­nem drei­ge­schossigen Back­stein­traufenhaus mit zwei Flü­gel­bauten besteht (Glo­cken­gie­ßerstr. 45-51). Auch diese An­lage wird heu­te noch ge­nutzt. Der viel­leicht ein­drucksvollste aller Stifts­hö­fe be­findet sich eben­falls in der Glo­cken­gie­ßer­straße (Nr. 23-27, neben dem Grass-Haus); es ist der 1639 er­baute Füch­ti­ngshof.Durch ein prächtiges Sand­steinportal gelangt man in den Hof und sieht die jeweils paarweise an­ge­ordneten Ein­gangs­tü­ren der Woh­nun­gen, die einst Kauf­manns- und Schif­ferwitwen vorbehalten waren (frei­e Unter­kunft auf Le­bens­zeit). Die Stif­tung Johann Füchting Testament be­treibt das Wohn­stift noch heute.
♦ Besucher sind von 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr willkommen.

Der Dom: ältestes Baudenkmal der Stadt

Burgtor
Baulicher Höhepunkt des Burg­tor­vier­tels im Norden der Altstadt ist das im­po­san­te Burg­tor selbst. Es sicherte einst den einzi­gen natür­lichen Zugang zur Stadt (noch heute fließt der Verkehr mit­ten hin­durch). Das Tor mit seinen vier Öffnungen geht im Kern auf das 13. Jh. zurück und er­hielt seine heu­tige Form bereits im Jahr 1444, als es mit schwar­zen und roten Ziegeln neu ver­blen­det wurde. Nach einem Brand im Jahre 1685 bekam es seine barocke Turm­haube. Zu beiden Seiten des Tores ist noch etwas von der alten, ge­walti­gen Stadt­mauer von 1320 erhalten.
Aegidienkirche
Die im Zweiten Weltkrieg unzerstört ge­blie­bene Kirche mit ih­rem 86 m ho­hen qua­dra­tischen Turm war als Kirche der Handwerker und Bau­ern das kleins­te und be­schei­denste Gotteshaus der Stadt. Im Inneren der im 13. Jh. er­bau­ten und im 15. Jh. erweiterten Kir­che ist v. a. der von einem Lübe­cker Meis­ter 1587 reich beschnitzte „Singe­chor“ be­mer­kenswert (so wird die Lett­ner­bühne hier ge­nannt). Sehenswert sind auch die gotischen Wandmale­reien im Chor und in der Turm­halle, die na­he­zu voll­ständig erhalten sind.
♦ Di-Sa 10-16 Uhr. Aegidienstr. 75.
Dom
Ohne das älteste Baudenkmal der Stadt mit seinen beiden 115 m hohen Tür­men wä­re die Silhouette Lübecks nur un­voll­stän­dig. Am gewaltigen Dom wur­de schon im 12. Jh. flei­ßig gebaut. Fer­tig­ge­stellt war er im Jahr 1230, doch bald da­rauf bau­te man ihn - dem Zeit­ge­schmack entsprechend - zur go­ti­schen Hal­lenkirche um. 800 Jahre lang hielt er al­len äußeren Einflüssen stand, dann brann­te er im Zwei­ten Welt­krieg voll­stän­dig aus. Die Kriegs­zer­stö­run­gen am Dom waren so ge­wal­tig, dass der Wie­der­auf­bau Jahrzehnte brauch­te; das Pa­ra­dies, eine besonders kunst­volle, ur­sprüng­lich spätromanische Vor­halle, konn­t­e erst 1982 wie­der­her­ge­stellt wer­den.
Die Mitte des Doms beherrscht ein tat­säch­lich 17 m hohes Triumphkreuz mit dem von Figuren der Heils­ge­schichte umgebenen Gekreuzigten. Ge­schaf­fen wur­de es 1477 vom ein­heimi­schen Bild­hauer Bernd Notke, von dem auch der holz­ge­schnitz­te Lettner stammt. Die Re­nais­sance­kanzel, an die 1625 eine Kir­chen­uhr an­gefügt wur­de, da­tiert aus dem Jahr 1568. In der Kirche be­finden sich zahlreiche wei­tere Kunst­schätze, v. a. Bi­schofs­grabplatten so­wie Stein­sär­ge der Fürst­bi­schö­fe von Lü­beck und spä­teren Groß­herzöge von Ol­den­burg.
Die zum Dom hinführende kleine Straße heißt Fegefeuer und galt im Mit­tel­alter als Flucht­weg für die­je­ni­gen, die Unterschlupf im Machtbereich des Bischofs suchten und sich auf diese Weise der städtischen Gerichtsbarkeit ent­ziehen woll­ten.
♦ Tägl. 10-18 Uhr, im Winter 10-16 Uhr. Mühlen­damm 2.
Museen und Ausstellungen
Lübeck ist eine Stadt mit eindrucks­vol­len Museen, die sich fast alle zu einem Ver­bund zusammen­geschlossen haben. Der Eintritt in die meisten Museen be­trägt 8 € für Erwachsene und 2,50 € für Schüler (Kind unter 6 J. sind frei). Zu­dem gibt es zwei verschiedene Famili­enkarten (wahl­weise mit einem oder zwei Erwachse­nen) für 9 bzw. 17 €. Wichtig: Beim Besuch eines zweiten Hauses der Lübecker Museen in­nerhalb von drei Tagen erhalten Sie bei Vorlage der Ein­trittskarte einen Rabatt von 50 % (nicht im Europäischen Han­se­mu­seum). Infos unter www.die-luebecker-museen.de.
Museum Holstentor
Das Kernstück der Ausstellung über die „Macht des Han­dels“ bildet ein Stadt­mo­dell, das Lübeck um 1650 zeigt. Auch historische Schiffs­mo­delle der berühmten Han­s­e­kog­gen erinnern an die große Vergangen­heit der Stadt. Der eher un­rühm­liche Teil der Stadt­ge­schichte, nämlich der äu­ßerst grau­sa­me Umgang mit Ge­fan­ge­nen, wird in der Fol­terkammer dokumen­tiert. Die be­fin­det sich im 3. Stock und ist ein rei­nes Mu­seum, denn systema­tisch ge­foltert wurde im Holstentor nie (→ Hol­s­ten­tor).
♦ Jan.-März 11-17 Uhr, April-Dez. 10-18 Uhr, im Winter Mo geschlossen. Eintritt 7 €, Schüler 2,50 €. Holstentorplatz, Tel. 0451-122-4129.
Katharinenkirche (Museumskir­che)
In der im 14. Jh. erbauten turmlosen Kir­che ei­nes ehe­maligen Franzis­ka­ner­klosters konn­te im Hochchor und im Mittelschiff noch ori­ginal mittel­alter­li­che Farbgebung frei­gelegt werden. Im Inneren beher­bergt die Back­stein­basi­lika u. a. das berühmte Ge­mälde „Auf­erwe­ckung des La­za­rus“ von Jacopo Tin­toretto (1578). Einen großen Schatz stellen auch die im Vo­rü­ber­gehen gut sicht­ba­ren neun Terrakotta­figuren dar, wel­che die Nischen der West­fas­sa­de zie­ren. Die drei linken wurden 1930-33 von Ernst Barlach ge­schaf­fen, ur­sprüng­lich für einen auf 18 Fi­gu­ren an­gelegten Zyk­lus mit dem Titel „Ge­mein­schaft der Heiligen“. Die Kir­che dient häufig auch als Raum für Son­der­aus­stel­lung­en.
♦ Nur Mitte April bis Mitte Okt. Do-So 12-16 Uhr. Eintritt 2 €, Kind 1,50 €. Königstraße/Ecke Glo­cken­gie­ßer­straße. Infos zu Führun­gen und Sonderausstellungen unter Tel. 0451-122-4137.
Museum Behnhaus Drägerhaus
Um ei­nen Eindruck zu bekom­men, wie rei­che Kauf­leu­te im 18. und 19. Jahr­hun­dert lebten, lohnt ein Besuch der beiden nebeneinander liegenden Stadt­palais. Die Räume im Dräger­haus zei­gen eine origi­nal erhaltene Folge von Fest- und Repräsen­tations­räumen des 18. Jahr­hunderts. Das benachbarte Behn­haus zeigt Wohnräume des 19. Jh. Genutzt werden die historischen En­sembles heute als Galerie des 19. Jahr­hunderts und der klassischen Moderne. Gezeigt werden u. a. Bilder des 1789 in Lü­beck ge­bo­re­nen Bürgermeistersohns Jo­hann Fried­rich Overbeck, der einer der wich­tigs­ten Ver­tre­ter der zeit­ge­nös­si­schen re­ligiösen Ma­lerei war. Da­ne­ben sind auch Werke nach­fol­gen­der Künst­ler­ge­ne­rationen zu sehen, bei­spielsweise Ar­beiten von August Ma­cke (1887-1914) oder Ed­vard Munch (1863-1944).
♦ Jan.-März tägl. 11-17 Uhr, April-Dez. 10-17 Uhr (Mo jeweils Ruhetag). Ein­tritt 8 €, Schü­ler 2,50 €. Königstr. 9-11, Tel. 0451-122-4148.

Lübecks Visitenkarte: das Holstentor

Europäisches Hansemuseum (Burgkloster)
Erst 2015 eröffnet, führt dieses The­menmuseum im Norden der Alt­stadt die Be­sucher in einer Art Zeitreise durch 800 Jahre Hanse­geschichte