Panzerschokolade - Rachel Rep - E-Book

Panzerschokolade E-Book

Rachel Rep

4,7

Beschreibung

Die Erinnerungen der Rachel Rep knallen richtig rein. Von der Zahnspangenträgerin zum internationalen Model zur Drummerin der Nation. Eine Tour de force, auch Leben genannt, mit viel Witz, Verve und Action satt. Achtung, Pageturner! Hemmungslose Besäufnisse, Drogen und Prostitution, Höllenritte nach Texas im Fiat 500, rohe Gewalt und Stasizwänge - so ist das nun mal als Rockdrummerin, denkt Sharona. Sie ist eine, die anpackt, ihr Leben in beide Hände nimmt, trotz der Phasen, in denen sie ihrem eigenen übermächtigen Chaos unterliegt. Sharona erinnert sich, wie alles begann: als Kind von kroatischen Musikern, als Brillenschlange in der Schule, dann: Entdeckung des Selbstbewusstseins, Höhenflüge als Model in Japan und Abstürze als Da-und-dort-Drummerin in deutschen Landen. Doch das tägliche Üben zahlt sich aus, mit Mr. X' neuer Band macht das Leben Sinn! Zwischen den orgiastischen Tourneen muss der Gürtel halt wieder enger geschnallt werden, in Berlin, Köln, München; Sharona tourt auch privat. Dann auch noch: die Liebe, tja, wechselhaft. Sharonas Optimismus, Tatendrang und Humor lassen den Leser in dieses herzerfrischende Wirrwarr eines Lebens sogartig eintauchen. Wer hier zu lesen aufhören kann, ist für den Rock'n'Roll verloren.

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Rachel Rep

PANZERSCHOKOLADE

Roman

Mehr als eine Tonne Thanx to U &Marc Steinhausen, Dr A. Ruoff, Dorothée Engel, Ch.v. Ditfuth,The Diddifighters, F.U.R.T., Dr.M.Gärtner, The Rep’s, Köln und dieDonnersbergerbrücke.

Inhalt

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

Epilog

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Mittwoch

Macht nichts, was soll sein, ist ja nur vorübergehend. Zweiter Stock, hinten durch, Nummer ziehen, setzen. Natürlich glotzen alle, wer die Neue ist. Gott sei Dank hat sie ihre Helmut-Schmidt-Gedenkmütze tief ins Gesicht gezogen.

»Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind heute leider unterbesetzt. Von daher müssen Sie sich auf längere Wartezeiten einstellen. Wir bitten um Verständnis!«

Hätt’ sie sich mal was zu lesen mitgenommen. An der Leuchttafel stehen die Nummern: 38, 39, 40. Sie ist die 68. Okay, kein Ding, Zeit für mindestens 25 Zigaretten. Ruhig bleiben. Die anderen müssen da schließlich auch durch. In zwei bis drei Stunden ist sie hier raus.

Das Geld aus der Coffee Lounge in Pankow ist mal wieder nicht gekommen, es ist der siebte (wie lang war Rock am Ring schon vorbei?), und die Miete ist noch nicht bezahlt. Sie hätte ein Foto von ihrem leeren Kühlschrank machen sollen – mit ihrem Blackberry.

Klick, 41, 42, 43. Raus, eine rauchen. Sie bittet ein eingespieltes Frauentausch-Pärchen um Feuer. Setzt sich wieder auf den gleichen Platz neben den Typen. Mit Blick sowohl zur Eingangstür als auch zum Fenster.

»Will jemand die 55? Ich brauch se nich’ mehr!« Fünf Frauen melden sich. Die mit den rosa Cowboy-Stiefeln, Härtegrad 12, und den auffällig unbehandelten Zehennägeln – was sonst würde sich durch die obere Schicht bohren – springt auf und gewinnt. Mist, ihre verdammte Höflichkeit bringt sie noch ins Grab. Herrgott, das sind nur noch 12 Nummern, sie wäre in nicht mal einer Stunde wieder in Freiheit.

Raus. Das Kettenraucher-Pärchen steht zum Glück noch immer da.

Klick, 46, Klick, 47, Klick, 48. Wieder der gleiche Platz neben dem gleichen Typ. Ob der sie für total aufdringlich hält? Vielleicht kann er ihre Aura nicht mehr ertragen, bleibt aber aus lauter Mitleid auf seinem Platz sitzen. Schließlich war er ja zuerst da. Meine Güte, man sitzt aber auch wirklich sehr eng nebeneinander hier. Die Stühle sind zusammengeschraubt. Aber im Flugzeug beschwert sich auch niemand. Und überhaupt: Der kann sie mal, was kann sie denn dafür. Der Laden ist voll! Er soll sich lieber mal die anderen anschauen! Die da drüben hat sich komplett verirrt. Die wollte höchstwahrscheinlich ins »Tiffany’s« in Gelsenkirchen-Rotthausen. Saß halt im falschen Bus. Kommt vor, Hauptsache, der Lipgloss hält.

Die Chancen stehen gut für sie. So kacke sieht sie heute morgen gar nicht aus. Und extra keinen Knofi gegessen, nix. Irgendwie gewöhnt sie sich an ihre Leute. Sitzen doch alle in einem Bottich, konzentrieren sich auf das bevorstehende Gespräch, das über Leben und Tod entscheidet. Es herrscht Totenstille. Jeder weiß: Wer hier sitzt, der muss niemandem mehr was vormachen, der ist durch hell and back, verstehste, dem machste nix vor, ja?!

In Gedanken springt sie auf, fordert ihre Freunde auf, sich an den Händen zu fassen, den Herrn zu preisen, laut die deutsche Hymne anzustimmen und in einer Polonaise aus diesem Gebäude zu fliehen.

Klick, 55. Die dreiste Kuh, verdammt, das hätte sie sein können. Sie hasst sich. Pah … weißte, sie wartet auch vier oder fünf Monate hier – auf einem Bein, wenn’s sein muss – ohne Krampfadern zu kriegen.

Eines Tages … Klick, 68. Oh my God! Elegant, ohne eine Miene zu verziehen, fast lächelnd, wie sie es gelernt hat, damals, als die blutigen Blasen in den High-Heels bei jedem Schritt auf dem Laufsteg in Tokio, Paris, New York geplatzt sind, schwebt sie wie eine Siegerin, ja, eine Auserwählte aus dem Warteraum des Grauens und der Depression. Sie spürt, dass sie auf dem Weg hinaus noch ein letztes Mal alle ihre Leidensgenossen mit ihrer positiven Energie streift – jeder Einzelne sich schnell ein, zwei Liter Kraft abzapfen kann –, und geht. Ihr Schicksal liegt jetzt in der Hand der Dame von Platz 19. Ein ziemlich großer Raum. 50 Schreibtische nebeneinander, offenes Detektivbüro, getrennt durch Plastikscheiben, genau wie in »Straßen von San Francisco«. All right everybody, this is a robbery! Platz 19 ist am anderen Ende, sie muss sich sputen – jetzt bloß nicht auch noch die entnervte Zuständige warten lassen.

Und leise, vor allem ruhig und leise. Gute Laune kann man später einbauen. Erst mal ruhig, locker, demütig. »Frau Fiedler« steht auf dem Schildchen. Sie dürfte so um die Ende 20, Anfang 30 sein. Braune Bob-Frisur, Ohrringchen, Porzellankätzchen auf dem Schreibtisch.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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