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Im klassischen Gewand und doch ganz im Leben wird dieser Gedichtzyklus, dem es ebenso wenig an Eleganz und Tiefsinn wie an Derbheit und Komik mangelt, von anspruchsvollen LeserInnen und Fans unprätentiöser Sprache wie ein Leckerbissen verschlungen werden.
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2021
Schrey
Pattaya-Cantos
Gedichte
© 2021 Schrey
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-347-17674-4
Hardcover:
978-3-347-17675-1
e-Book:
978-3-347-17676-8
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
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Inhaltsverzeichnis
Erstes Buch: Riam
1. Was ist
2. Ich bin
3. Natürlich
4. Wenn du
5. In 100 Jahren
6. Plattheiten
7. Humor
8. Muss mich
9. Wörter
10. Wohl sah ich
11. Die Nutte
12. Goethe I
13. Sand
14. Goethe II
15. Als Pfarrer
16. Was ich
17. Kristallisation
18. Gewöhnlich erkennt man
19. Der Impotenz
20. Es kommt jetzt
21. Im Grunde ginge es mir
22. Bei mir
23. Das ist meine Obsession
24. Das Weltall
25. Wir verstehen irrend
26. Ist Thailand
27. An den Mond
28. Noch
29. Zwischen
30. Offenbar
31. Den Thais
32. Die Frauen
33. Als ich ihr
34. In der Liebe
35. Ich will dir
36. Wolfgang
37. Gerade stieg mir
38. Was Träume sind
39. Des schlechten Dichters
40. Des Zynikers
41. Die schöne Seele
42. Jetzt weiß ich
43. Riam
44. Die Deutschen
45. Riam fragte
46. Habe vielleicht
47. Mein letztes Ich ist wohl
48. Wir haben Merkel
49. Unverstanden
50. So schrecklich zerzaust
51. Das habe ich
52. Ja
53. Kennst du
54. Meinem alten Freund
55. Ein hier nicht weiter
56. Neben mir
57. Des Christentums Tragik
58. Ich kenne
59. Die Frauen
60. Menschen
61. Der Elefant
62. Mein Freund Haller
63. Jenny
64. Nittaya
74. Ein schwarzer Stamm
66. Ich bin
67. Meine erste Impression
68. Den Schwächling
69. Nachdem
70. Es gibt einen großen
71. Ich hab’ nichts
72. Ich Mallorca
73. Ich könnt’ nicht
74. Selbst bei Wikipedia
75. Bukowski
76. Im Hinterbein
77. Weil ich
78. In Chiangmai
79. Das Geld
80. Die Leere des Blattes
81. Wie umgebracht
82. Der ATM
83. Wenn ich mir
84. Jede Frau
85. Meinen Sie mich
86. Ich nenne mich
87. Ich gab
88. Ich ging sofort
89. Der Pfarrer
90. Wegen mir
91. Ich mich
92. Gleich am ersten
93. Sich der reichste Mensch
94. Ich bin nicht
95. Die Natur
96. Ich einst
97. Katja
98. Ich hasse
99. Jedes Wort
100. Ich trinke hier
101. Der Weg
102. Vermächtnis
103. In allertiefster Not
104. Hello Myriam
105. Zum Ende
106. Nelly
Zweites Buch: Verdichtungen
107. Die Katze
108. Ich musste
109. Gerade dachte ich noch
110. Fänden wir
111. In der hochheiligen
112. Ohne Licht
113. Dem Computer
114. Herrn von Ribeck auf Ribeck im Havelland
115. Dem Alkohol
116. Schon fällt vom Regal
117. Im Gottesdienst
118. Das gleicht wohl
119. Ich träume
120. Plötzlich
121. Zum Schein
122. Mein Schmuddelbäffchen
123. Im Traum
124. Erst zerbiss er
125. Als Kind
126. Als Kind liebt’ ich
127. Ich lese
128. Ich habe
129. Schon mit dem Namen
130. Mein Freund Jesus
131. So mancher
132. Bin hier
133. Von der Couch aus
134. Es sind diese
135. In der Jugend
136. Wenn du hast
137. Die Kunst
138. Die Kultur
139. Unter tropischen Palmen
140. Ich bitte mich
141. Am letzten Abend
142. Beltracchi
143. Van Gogh
144. Um die Episode
145. Der junge Mensch
146. Dem Internet
147. Für meinen
148. Sie massierte
149. Wir wissen es
150. Eine Hymne
151. Die Scheide
152. Der Pimmel
153. Wenn Aliens
154. Wenn du
155. Was nützt dir
156. Sich
157. Buddhisten
158. Der dümmste Mensch
159. Meine Liebe
160. Gedichte
161. In Korea
162. Der Hund
163. Beethovens Geburt
164. Wer täglich
165. In der neueren
166. Geh’ bitte nicht
167. Als ich
168. Von Schubert
169. Ich sage es
170. Bin
171. Was soll ich
172. Als Pfarrer
173. Was wissen wir
174. Kann KI
175. Voltaire
176. Joan Baez
177. Durch euer
178. Hello my
179. Frank
180. Was des faulen Mannes
181. Ich kenne
182. Dass wir Eins sind
183. Geschlossen
184. Das Gequassel
185. Gut
Erstes Buch: Riam
1. Was ist
denn schon der Tod
ein Stechen im Herz
etwas Atemnot
dann hat die arme
Seele Ruh
auch sie kneift dann
ihr Arschloch zu
dann folgt sogleich
ein sehr stiller Raum
wie ein tiefer Schlaf
ganz ohne Traum
kein Denken kein
Nachzählen
keine Gedanken die
uns weiter quälen
es entbehrt das Tunnelende
des Lichts
dieser Schlaf ist kurz
gesagt das Nichts
in dem wir als Existenz
verschwinden
kein Gedanke daran
nichts gut zu finden
ich gebe hiermit dieser
Leere
buddhistisch gelehrte
höchste Ehre
wofür Gurus sich ewig
krumm und schief biegen
wir Atheisten praktisch
fürs Nichtstun kriegen
2. Ich bin
noch nicht am Ende
ich meine Heimat
nicht mag
ich bin bald in der
Fremde
ich den Alltag
nicht ertrag
den Anblick deutscher
Visagen
die täglichen
Thaimassagen
mich doch allmählich
anöden
das allmächtige
Verblöden
zu sehen in allen
Gassen
in Deutschen und
in allen Rassen
die grundlos hier
beheimatet sind
ich mache mich auf
mit meinem Kind
ins spanische Dörflein
Fornalutx
ich dort aus allem
Irdischen rutsch
in die museale
Einsamkeit
ich bin zu allem
Neuen bereit
ich hier nicht weiter
leben muss
im Talkshowmeinungs-
scheißbeschuss
erlügen wir uns
ein reiches Land
das nirgendwo
seinesgleichen hat
doch zurück aus einem
Weltenrand
erblickst du eine
hässliche Stadt
die zugemüllt ist
schlecht anzusehn
es wird höchste Zeit
dass wir verstehn
wenn du hast die ganze
Welt bereist wie
man uns in unsrer
Heimat bescheißt
von ihrem Wohlstand
ist nichts zu sehn
überall Obdachlose stehn
zerbrochene Fensterscheiben
Türken sich an Deutsche
reiben
das ist uns allen sehr
bekannt
wir hassen deshalb
unser Land
weshalb im Reiche der
Teutonen
kein Deutscher will mehr
länger wohnen
es fehlt an Wohlstand
und an Recht
lesen wir wieder
Bertold Brecht
der Klassenkampf will
statt Rassen zu hassen
oder zu wandeln
durch fremde Gassen
3. Natürlich
ist nicht auszuschließen
dass mich die Türken
gleich erschießen
wenn sofort mit mir
die Post geht ab
mit Weibern in Burka
und Hijab
die Türkei wird eine
Diktatur
was mach ich mit der Villa nur
die ich zu kaufen gedenke
ich zahlt nur ein Zehntel
vom deutschen Preis
oder leg ich das Projekt
auf Eis
was soll ich dort als
Millionär
wenn ich persönlich
nicht mehr wär
und beschatteten die
Palmenbäume
nur noch meine leeren Räume
ich wohl 90% meines Geldes
verschenke
wenn ich meine Sehnsucht
nach Spanien lenke
wo das Dörflein wäre
gediegen fein
jedes Zimmer aber
armselig klein
freilich gäbs da keine
Diktatur
nur Tramuntana auf
weiter Flur
und Soller wär auch
nicht fern
vielleicht lebte ich dort
wirklich gern
in mediterraner Leichtigkeit
vom Wohlstand
völlig unbeschwert
das wäre einen Versuch
wohl wert
doch bin ich dazu
wirklich bereit
ich brauche des Reichtums
Heiterkeit
die türkische Lira
ganz unten steht
und das Portemonnaie
keinen Spaß versteht
dann bricht Unmut sich
die Bahn und aus ists
mit Herrn Erdogan
und das islamisierte Istanbul
wird wieder der alte
Sündenpfuhl
die Frauen in Miniröcken
durch die Straßen rennen
die Schwänze aller Männer
hart in den Hosen brennen
und wenn es anders käme
was ist schon der Faschist
ich konvertiere einfach
und werde Islamist
ich mich dafür nicht schäme
ich weiß nicht mehr
was Freiheit ist
dieses Abdriften weg
von jeder Kultur
Türkei oder Spanien
was mache ich nur
oder bleib ich doch hier
bei meiner Thai
mir ists allmählich
einerlei
4. Wenn du
ein leidenschaftlicher
Biker bist
deine Licence jedoch
bei den Bullen ist
ist schnell dein
Lebensschwerpunkt
verschoben
und fühlst dich
in Thailand gut aufgehoben
wie Tom Cruise fuhr ich
in voller Fahrt
an einer Gruppe Bullen vorbei
schon qualmte herrlich
mein Vorderrad
obs wahr ist das ist einerlei
das Knöllchen kostet
4000 Baht
ganz anders es bekanntlich
in Deutschland ist
wenn du sturzbetrunken
gefahren bist
im Stadthaus hockt
eine blöde Kuh
und faselt ständig
von MPU
was unter der schon groß
zu verstehen sei
für ein Jahr müssens leben
alkoholfrei
mußt qualvoll den Wonnesaft
entbehren
sie dir die obersten Haare
scheren
und wolln dich zur Nüchternheit
bekehren
in welchem Scheißland
leben wir nur
ich sprech von der
Gutmenschdiktatur
kannst keiner Frau
an die Pobacke langen
ohne dir eine Ohrfeige
einzufangen
Sex wird zur stressigen Prozedur
in welchem Scheißland
leben wir nur
alle trennen Müll leben
als Veganer
wir werden allmählich
Amerikaner
die sind alle ganz
brave
fromm verklemmte
Idiotenschafe
gefangen in ihrer Prüderie
fehlt jede Freude
und der Esprit
ich seh mich schon in
der Praxis sitzen
vor der Tussi in Weiß
seh ihre Spießeraugen
blitzen
was soll der ganze Scheiß
er steht mir bis oben
zum Haarspitzenrand
schon leuchten meine Wangen
gefährlich rot
dann sag ich
ich bin’s nicht
du bist der Idiot
der Rest ist euch bekannt
jetzt rase ich betrunken
durchs coole Thailand
5. In 100 Jahren
wird es sich
entscheiden
wen wir auf die
BRD vereiden
die blonde Bestie
ist dahin
jedenfalls nach dem
Buch von Sarrazin
da fragt der Türke sich
bin ich Deutscher schon
in 3. oder 10.
Generation
und wenn der Deutsche
praktisch Türke ist
ruft aus uralter
Heimat ein Faschist
komm mit meiner
Fahne zu euch her
und der Türke fragt
was bin ich mehr
ich kann meine Wurzeln
noch sehr gut leiden
doch ich glaub
ich werd’ mich
fürs Deutschsein
entscheiden
ich weiß nicht
haben wir
die Deutschen
gemocht
ihre Kerze brennt
weiter
durch unseren Docht
6. Plattheiten
muss der Denker oft hören
sie dringen aus jedem
Schädel heraus
die deinen Gedankenfluss
stören
und trocknen ihn schließlich
völlig aus
sorgen für Geistesgerinnung
vor der es dem denkenden
Kiffer graust
da geht es um Realitäten
um seichteste Banalitäten
du schwelgst in einer
Seelenwörterwelt
der andere zählt sein
Pizzarestgeld
und ist high normal
als wie zuvor
das kommt dir wie
Unbeseeltheit vor
er erscheint dir
wie ein Antifaust
der rationalen
Landgewinnung
willst du im Rausch
ein Denkender sein
kipp ganz in deine Stille
hinein
lass dich von der Umwelt
nicht stören
nur von guter Musik
betören
nur wenn du für dich
bist ganz allein
kannst du froh
im Paradiese sein
das existiert nach
einer Regel
es gibt dort keine
platten Flegel
7. Humor
zu haben ist
eine schöne Tugend
ich liebe besonders
den der Jugend
da ist alles frisch
und intelligent
weil man noch nicht
viel vom Leben kennt
man läßt es ständig
irgendwo krachen
im Grunde ist alles
ein fröhliches Lachen
das natürlich auch
tiefe Traurigkeit kennt
mancher Jüngling bis
4 Uhr nachmittags pennt
er todmüde grüßt
mit Guten Morgen
ihn quälen unbestimmteste
Sorgen
was soll ich anfangen
mit meinem Leben
machen
im Grunde läufts immer
aufs Gleiche hinaus
du heiratest arbeitest
baust dir ein Haus
nebenbei wird auch mal
fremdgefickt
Hauptsache du denkst
alles sei dir geglückt
wir alle werden durch
ähnliches Leben geschickt
fließbandmäßig
vom Herrgott abgenickt
im Leben passieren
keine großen Sachen
zieh es durch und höre
nicht auf zu lachen
schöne Grüße aus der
Sklaverei
ich lache sie weg und
bin völlig frei
8. Muss mich
durch blöde Reime quälen
kleinkariert die Silben
zählen
seitdem ich echter
Dichter bin
das Experiment kann
ich jetzt wagen
das Neue das das Alte ist
habe in Prosa
nichts mehr zu sagen
die Nachwelt sie
auch nicht vermißt
auch steckt im Reim
ein Vorteil drin
kannst aus jedem
faden Thema
in losen Reimen
und mit Schema
was Neues
Interessantes machen
im Grunde ists
zum Tode lachen
was gebannt im Singsang ist
man auch nimmer mehr vergißt
der Leser ehrt in
jedem Scheiß
des Dichters offenbaren Fleiß
preist ihn Poet und Meister
für den klebrigen Kleister
der die Wörter
zusammenhält
und der Wortgenießer
lobt in dir den Spießer
doch wünsch ich mir
mit allen Reimen
Neues möge aus mir keimen
das alt und fast
vergessen ist
die alte neue Seelenwelt
die jenseits ist
von Ruhm und Geld
ich hab sie schmerzlich
lang vermißt
drum lohnt sich
alles Ringen
ich will mich selber
singen
9. Wörter
sind wie wir wissen
Schall und Rauch
jedenfalls gedacht
aus dem hohlen Bauch
keine Ahnung
was bedeuten sie noch mal
am besten verstehst du
sie kontextual
oder besser noch
durch richtigen Gebrauch
wenn wir sprechend
den andern vertrauen
können wir in neue
Welten schauen
die schnell selbstverständlich
geworden sind
ich denke nur an mein
faules Kind
das fast besitzt
keinen Hauptschulabschluss
wir reden gemeinsam
rund um die Uhr
seine Freunde pauken
fürs Abitur
er redet genial
die andern
nur Stuss
10. Wohl sah ich
all des Weltalls
Fülle
doch glaubt ich
hinter dieser Hülle
’ne Gottheit
denkend
ausgemacht
jetzt kenn ich
hinter dieser Lehre
nur noch
erdenkend
ewige Leere
11. Die Nutte
fragt ich
wer von allen
ihr am besten
wohl gefalle
der Liebe
ohne Lebensgrund
der Böse
mit ’nem
Schädel rund
und einer Rolle
hinterm Hirn
die Unterscheidung
sei ihr fern
es gäbe schlicht
in ihrer Welt
nur die Bezahlung
also Geld
so bleibt mir also
nichts zu machen
sie zu ficken
und zu lachen
zur Liebe fehlt
hier jeder Grund
freu mich
des Daseins
werd’ gesund
12. Goethe I
heißt meine
Majestät
ich kann ihn
einfach lesen
am Pool unter Palmen
oder am Tresen
ergötz ich mich
an jedem Wort
menschheitsheiliger
Gesänge
mir fehlt’s vielleicht
an Verstandesgerät
an Genieallüren
doch durch den Schmerz
gibt’s geheime Gänge
die führen
in sein schönes Herz
13. Sand
ist ein sehr
schweres Buch
das ich noch
zu verstehen such
jetzt wieder
an diesem Meer
ich kenne in ihm
fast jedes Wort
doch die Wüste
des Lebens
ist kompliziert
ein unergründlich
dummer Ort
Herrndorf ist hier
ganz Nihilist
trotzdem jedes Wort
entscheidend ist
will er sich am
schlechten Leser
rächen
immerhin gibt er
ein Verstehens-
versprechen
von der Lösung
des Rätsels noch
weit entfernt
hab ich immerhin
neu das Lesen gelernt
14. Goethe II
schrieb als großer Fan
von Sterne
zwei Klassiker
mit verwirrtem Hirn
der zweite Meister
ist zerzaust
und noch viel mehr
der zweite Faust
15. Als Pfarrer
haßt ich das
Christentum
sah mich in
der Gemeinde um
nur Spießer
und Patrioten
fromme
Vollidioten
ihr Händchenhalten
ihr In - den -Rotwein -
Rotzen
ließ meine Liebe
schnell erkalten
ich fand einfach alle