8,50 €
„Pennys Vermächtnis“ ist eine wahre Geschichte von einer Malteserhündin, die über die Regenbogenbrücke ging. Sie erzählt noch einmal aus ihrem Leben, wie sie nach langer Ausnutzung als Showhund einfach ihre Identität verlor und regelrecht weggeworfen wurde. Wie sie sich mit ihrem Charme selbst ihre neue Familie aussuchte, wo sie zum ersten Mal in ihrem Leben Liebe und Zuneigung fand. So lernte sie eine ganz neue Welt kennen. Noch im hohen Alter fand sie eine neue Liebe zu einem schmucken Rüden. Sie erklärt die wahre Tierkommunikation, die jeder Mensch erlernen kann, wenn er nur die Augen und Ohren offen hält. Wie sie zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee erlebt und damit umgeht. Nach einem Umzug in ein fremdes Land schleicht sich Tinka, ein Malteserwelpe ungefragt in ihr Leben. So übernimmt sie doch noch einmal die Mutterrolle mit Bravour. Den Leser erwartet eine wahre spannende Geschichte mit Freud und Leid. Erzählt aus der Sicht der kleinen unvergessenen Malteserdame Penny.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 110
Veröffentlichungsjahr: 2015
Dieses Buch widme ich meinen Ehemann Karl.
Karl, ich danke dir für all deine Liebe.
Ich weiß, dieses Buch war ein Herzenswunsch von dir, den ich dir gerne erfüllt habe.
Unser kleiner Engel Penny hat nun Flügel.
Gaby Bergbauer
Pennys Vermächtnis
© 2015 Gaby Bergbauer
Umschlag, Illustration: Karl Bergbauer
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback
ISBN 978-3-7323-2456-9
Hardcover
ISBN 978-3-7323-2457-6
e-Book
ISBN 978-3-7323-2458-3
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt
Vorwort
Meine Geschichte
Ein neues Leben für mich
Ich on Tour
Bau eines Pavillons
Ich entdecke eine ganz neue Welt
Keine Hundeausstellungen
Hundepark
Umzug
Eine Überraschung für mich
Tigger mein Freund
Geschichten die das Leben schrieb
Erlebnisse ganz besonderer Art
Deutschland ein fremdes Land
Unser neues Zuhause
Regenbogenbrücke
Danke
Vorwort
Dein Hund zeigt dir das Paradies, ohne Neid, Geldgier, Missgunst und Unzufriedenheit. Mit deinem Hund gemütlich sitzend am Meer, spürst du mit ihm den Frieden in dir. Du schaust hinaus in die Weite des Meeres und dir wird bewusst, du brauchst nichts anderes, als deinen Freund neben dir.
(Gabriela Bergbauer)
Als mir dieser schöne Spruch einfiel, überlegte ich mir, warum wir uns nicht schon viel früher für einen Hund entschieden hatten. Ein Hund ist ein treuer Begleiter und der beste Freund des Menschen. Stirbt dieser Freund eines Tages, bedeutet es, dass auch ein Stück von einem selbst stirbt.
Mit Pennys Einzug bei uns, war nichts mehr, wie vorher. Die Uhren schienen anders zu gehen. Wir spürten eine Tiefe Verbindung zu ihr. Sie verstand es, wie kein anderer Hund den wir kannten, über die Augen und mental mit den Menschen zu kommunizieren.
Sie war für uns immer ein Engel ohne Flügel gewesen.
Meine Geschichte
Meine letzten Menschen nannten mich Penny, auch Engel ohne Flügel, Schnuckelchen, Süße, Baby und Liebling. Ich bin gerne alles für sie gewesen.
Am 04.12.2013 führte mich mein Weg über die Regenbogenbrücke. Mit Wehmut schaue ich auf mein Leben zurück und die, die ich zurücklassen musste. Es gibt viel über mein langes Leben zu berichten.
Na ja, mehr meine letzten Jahre. Die ersten Jahre waren für mich nicht so berauschend. Ich war eine Zuchthündin, die auf viel zu vielen Ausstellungen gehen und viele Pokale gewinnen musste. Ich habe sie auch alle bekommen. Ich konnte noch nie verstehen, was für die Menschen an diesen Plastikdingern so wertvoll war. Ich habe meinen Job gut gemacht und musste dafür immer nur schön sein.
Manchmal beneidete ich die anderen Hunde auf der Straße, wie sie spielen konnten. Das durfte ich alles nicht. Sonst hätte meine Haarpracht darunter gelitten. Also saß ich oft am Fenster und beobachtete das Leben da draußen, was mir verschlossen blieb. Und schon ging es zur nächsten Ausstellung. Wieder für Stunden nur still sitzen. Mir taten meine Pfötchen weh, weil ich stundenlang auf ein Gitter stehen oder sitzen musste. Meine Haare durften nicht schmutzig werden.
Ich wurde nach meinen Leistungen der Pokale gut bis weniger gut behandelt. Und immer das harte Training, wie ich richtig zu laufen hatte. Wann die Pose im Stehen gemacht werden sollte. Ich musste im Ring immer akkurat laufen, was ich auch tat, glücklich war ich dabei nicht.
Wenn ich mich beschreiben sollte, dann kann ich sagen, dass ich gutmütig, treu, clever, liebenswert, geduldig und gehorsam bis zu einem gewissen Punkt war. Ich bekam in meinem Leben 7 Babys, die alle sehr gut geraten sind. Nur wurden sie mir viel zu früh weggenommen. Ich vermisste sie noch lange.
Nachdem meine Zeit der Zucht und Ausstellungen vorbei war, brauchte man mich nicht mehr. Ich verlor meine Identität und wurde abgeschoben. Das machte mich sehr traurig und ich hatte zum ersten Mal richtig Angst. Als ich 2009 in ein Tierheim gegeben wurde, brach für mich eine Welt zusammen. Von den lauten und großen Rolltoren bekam ich große Angst. Sie hatten etwas Bedrohliches für mich.
Zum Glück nur kurz, denn ich stamme ursprünglich aus gutem Hause. Auch wenn unsere Herkunft nicht vollständig geklärt werden kann, weiß ich, dass meine Vorfahren aus Ägypten vor über 2000 Jahren stammten. Da wurden wir verwöhnt und durften immer mit auf dem schönen weichen Diwan liegen. Wir bekamen das beste Futter, denn wir waren schon immer gute Gesellschafts- und Begleithunde. Unsere Aufgabe war es, den Menschen zu gefallen und keine Apport-Spiele und diesen Unsinn zu veranstalten. Uns besaßen nur die aller feinsten Leute. Dass wir heute anders gehalten werden, ist zwar verwerflich, aber es steckt noch in uns drin, wie wir uns zu verhalten haben. Das hat sich von Generation zu Generation auch nicht geändert. Das konnte auch das Überzüchten nicht ändern. Wir sind keine Lebewesen, die sich ängstlich verstecken. Wir gingen bei guter Haltung, immer aufrecht und hoch erhobenen Hauptes durch das Leben.
Es zeigte schon die Tatsache, dass ein Malteser in den USA nie lange in einem Tierheim bleibt, sondern von der American Maltese Association sofort freigekauft und privat vermittelt wird. Das war auch mein Glück, als man mich in ein Tierheim abgab, nur weil ich älter geworden bin. Wie ich hörte machte man mich 4 Jahre jünger, damit ich überhaupt noch vermittelbar war. Aus 13 Jahren wurde kurzerhand 9 Jahre gemacht.
Ich schwor mir, dass ich mir ein gutes neues und endgültiges Zuhause suchen würde. Ich kam vom Tierheim über das Rescue-Center zu Christine nach Orlando. Im Millcove Dr. wie die Straße hieß, war ein kleines altes Haus.
Es hatte drei Schlafzimmer und ein Bad. Dieses Haus wurde 1968 gebaut. Ich wurde mit noch einer Malteserhündin in ein Zimmer gesperrt. Als uns Christine eines Tage erzählte, es würden Leute kommen, die einen von uns haben wollten, sah ich meine große Chance. Es gehörte zu meinem Plan, dass man mich nehmen würde.
Mich eine Diva, überhaupt in ein Tierheim zu geben, war schon sehr ungehörig. Und das alles nur, weil ich zu alt geworden bin. Was ich da alles ertragen musste. Ich dachte mir, das Leben musste eine bessere Lösung für mich haben.
Ich ließ mich schön kämmen wartete ungeduldig auf meine neuen Adoptiveltern. Ob ich sie Mam und Paps nennen durfte? Dass ich nicht mehr so viele Zähne hatte, konnte ich gut verstecken. Ich war kein Pferd, dem man zuerst ins Maul schaute. Auch das meine Zeit vorher nicht nur gut war, würde ich ihnen nicht zeigen.
Es kam der 17. April 2009, wir warteten ungeduldig, bis die Leute kamen. Christine musste arbeiten gehen, sodass wir doch bis zum Nachmittag warten mussten. Hoffentlich kamen sie auch und überlegten es sich nicht noch anders. In den USA ist es üblich zu sagen, man kommt und tut es dann doch nicht. Die Spannung war groß. Als es dann endlich klingelte, waren wir total aufgeregt. Christine ging mit ihrem Königspudel die Tür öffnen. Ich hörte stimmen und konnte meine Freude kaum zurückhalten.
Dann war es endlich soweit. Nach dem Kämmen wurden wir ins Wohnzimmer gelassen. Die andere Hündin drängelte sich vor, was für eine Frechheit. Ich war sowieso die Schönste, sie konnte mir nicht das Wasser reichen.
Dann sah ich die Beiden, die vielleicht meine Adoptiveltern werden könnten. Der Raum veränderte sich für mich, es war nicht mehr dieser Hundegeruch, es hatte etwas Bezauberndes. Etwas was ich vorher noch nie gespürt hatte. Ich sah mir die Leute blitzschnell an und es kam so etwas wie Behaglichkeit herüber.
Ich sah sofort, sie hatten eine gute Aura. Wir Hunde können uns mit den Menschen mental verständigen, ihr Menschen nennt es Tierkommunikation für uns ist es eine ganz normale Verständigungsform. Wir sehen sofort, wie gut ihr drauf seid, wie ihr euch fühlt. Ob ihr traurig oder lustig seid. Aber auch, wie ihr zu uns Hunden steht.
Ich rannte sofort zu der Frau auf dem Schoß, die auf dem Sofa saß. Sie gefiel mir und sie schien auch mich zu mögen. Wir stellten sofort eine Verbindung her. Den Mann beschnüffelte ich auch, aber mit der Frau musste ich mich gut stellen. Frauen haben mehr Entscheidungsgewalt, das ist auch bei uns Hunden so. Wir lassen den Rudelführer offiziell das Wort, aber entscheiden in der Gruppe tun wir.
Wie zu erwarten, war die Frau von mir entzückt. Die andere Hündin interessierte sie nicht so sehr, hatte ich den Eindruck. Sie sah immer nur mich an. Sie signalisierte mir, dass ich in die engere Auswahl gekommen bin. Ich strengte mich mächtig an und lies in der Wohnung meine Haare fliegen. Es ging hier um alles oder nichts. Immer wieder bin ich zu der Frau gegangen. Dann hörte ich sie sagen: «Die nehmen wir.» Sie sprach in einer anderen Sprache, aber die mentale Sprache versteht jedes Lebewesen auf der ganzen Welt.
Man muss nur offen dafür sein und seine Sinne wieder benutzen. Leider haben viele Menschen das verlernt. Wir Tiere kommunizieren nur damit. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich sollte ein neues, vielleicht auch endgültiges Zuhause bekommen. Nicht mehr herum geschupst werden. Und das auf meine alten Tage, ich war so unsagbar glücklich.
Ich schmiegte mich an die Frau. Auch der Mann streichelte mich. Es wurden erst noch einige Dinge besprochen. Ich hörte Christine sagen: «Wenn Sie möchten, können Sie auch die andere Hündin haben.» Nein, dachte ich, bitte nicht. Dann sagte die Frau aber: «Es ist unser erster Hund und da wollen wir es gerne mit einem Hund versuchen.» Was war ich froh, das zu hören. So, ich bin ihr erster Hund, da werde ich ihnen aber noch einiges beibringen müssen. Ich mochte die Beiden jetzt noch mehr. Sie haben sich nur für mich entschieden.
Ein neues Leben für mich
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, trug der Mann mich ins Auto. Oh er roch so gut, ich glaubte, dass ich es sehr gut getroffen hatte. Nur gut, dass sie sich nur für mich entschieden hatten. Für mich wurden die Beiden zu Paps und Mam, die beiden waren doch meine Adoptiveltern. Sie signalisierten mir, dass sie damit einverstanden waren.
Paps ließ Mam zuerst im Auto hinsetzen und dann setzte er mich Mam auf dem Schoß. Paps fuhr das Auto. Gott sei Dank musste ich nicht wieder in so einer dunklen Box. Bevor wir los fuhren betrachteten die Beiden mich, ich konnte ihre Begeisterung in den Augen sehen und ich tat alles dafür, dass das auch so blieb. Auf der Fahrt schaute ich mir alles genau an. Ich beobachtete auch meine neuen Menschen sehr genau. Alles an ihnen interessierte mich.
Das war ein schickes Auto, hellblau und sehr bequem. Paps sagte, dass es ein Ford Crown Victoria war. Und das es Mams Auto war. Ganz stolz sagte er die Werte des Autos: V8, 4.6 Liter und 280 PS Baujahr 2006. Es wäre eines der letzten polizeiautoähnlichen Wagen gewesen, die privat verkauft wurden. Alle nachfolgenden Modelle gleichen Typs dieser Klasse wurden von der PS Zahl gedrosselt. Ist auch klar, die Polizei will das schnellste Auto haben.
Das war schon super, dass ich mit so einem tollen Auto abgeholt wurde. Mam sagte, sie hat beim Shoppen den Kofferraum noch nie ausfüllen können, so groß war er. Paps konnte sich bequem dort rein legen und ich versichere euch, er ist kein Liliputaner.
Es war vorne sehr viel Platz. Natürlich fühlte ich mich auf dem Schoß von Mam sehr wohl. Die Sitze vorne waren fast eine Bank. Ich dachte mir an diesem Tag, Reisen mit diesem Auto muss toll sein, wenn ich in der Mitte zwischen Mam und Paps liegen durfte.
Erst einmal ging es auf die Autobahn Richtung Tampa und von dort waren es nur noch 45 Minuten nach Riverview. Wir machten einen Zwischenstopp auf einer Raststätte, weil meine neuen Menschen glaubten, ich müsste mal raus. Sie zogen mir mein neues schickes rosafarbenes Halsband an. Die Leine war in der gleichen Farbe. Woher wussten sie, dass das meine Lieblingsfarbe war? Die Raststätte war sehr groß und so liefen wir auf dem Rasen. Dann stiegen wir wieder ins Auto ein und fuhren weiter.
Als wir endlich nach Riverview kamen, fuhren wir durch verwinkelte Straßen, bis wir zu einem Haus mit einem großen Grundstück kamen. Da fuhr mein Paps hinein. Er schloss das große Tor hinter sich. Es war ein sehr großer Garten, ich war gespannt, was mich dort alles erwartete. Paps hielt vor dem Haus an. Wir kamen ins Haus, Mam machte mein Halsband ab und ich konnte mir alles ganz genau ansehen. Wenn man ins Haus kam, war ein kleiner Flur mit nur einer Tür rechts. Das war das Schlafzimmer, wie ich später feststellte. Dann kamen wir in das große Wohnzimmer, wo auch gleich eine offene Küche mit einem Tresen davor war. So konnte Mam uns später zusehen, wenn sie kochte. Und vom Wohnzimmer aus in einer kleineren Ecke gingen drei weitere Räume ab. Die Türen waren alle in Pastellfarben gestrichen. Jede Tür hatte eine andere Farbe. Es war je eine Tür in grün, blau und rosa. Die Wände waren im Wohnzimmer gelb gestrichen. Das hatte sich Mam so ausgedacht. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Das sah sehr lustig aus. Diese Farben machten den Flur, der eigentlich kein richtiger Flur war, schön hell.