Perry Rhodan 1216: Drei Ritter der Tiefe - Ernst Vlcek - E-Book

Perry Rhodan 1216: Drei Ritter der Tiefe E-Book

Ernst Vlcek

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Beschreibung

Eine Metropole - zwischen Untergang und Erneuerung Der Kampf um die Kommandogewalt über die Endlose Armada ist längst zugunsten Perry Rhodans entschieden. Inzwischen schreibt man auf Terra Frühjahr 428 NGZ, und Kazzenkatt, der Lenker des Dekalogs, hat, als er versuchte, das Chronofossil Andro-Beta zu pervertieren, eine schwere Schlappe erlitten, denn er musste sein Eingreifen mit dem Verlust des Elements der Zeit bezahlen. Aber Kazzenkatt gibt sich nicht so leicht geschlagen. Der Zeroträumer wird erneut aktiv - und scheitert wiederum. Das besagt aber nicht, dass der Dekalog schon alle Trümpfe ausgespielt hätte. Das Geschehen auf BRÜTER weist eher auf das Gegenteil hin, denn schließlich geraten sogar Kosmokraten, die ins Allerheiligste des Gegners eindringen, in äußerste Bedrängnis. Doch wir wollen zurückblenden ins Jahr 427 NGZ, den Schauplatz wechseln und uns mit dem Schicksal der Kundschafter der Kosmokraten befassen. Wie schon geschildert, haben Atlan und Jen Salik auf ihrem Weg zum ursprünglichen Standort des Frostrubins Starsen erreicht, die gigantische Metropole im mysteriösen Reich der Tiefe, und deren dramatische Geschichte erfahren. Nun ergeht der Ruf des Stahlherrn an die beiden Männer, denn das Schicksal Starsens steht auf dem Spiel - ebenso wie das Schicksal Lethos', Atlans und Saliks, der DREI RITTER DER TIEFE ...

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Veröffentlichungsjahr: 2012

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Nr. 1216

Drei Ritter der Tiefe

Eine Metropole – zwischen Untergang und Erneuerung

von Ernst Vlcek

Der Kampf um die Kommandogewalt über die Endlose Armada ist längst zugunsten Perry Rhodans entschieden. Inzwischen schreibt man auf Terra Frühjahr 428 NGZ, und Kazzenkatt, der Lenker des Dekalogs, hat, als er versuchte, das Chronofossil Andro-Beta zu pervertieren, eine schwere Schlappe erlitten, denn er musste sein Eingreifen mit dem Verlust des Elements der Zeit bezahlen.

Aber Kazzenkatt gibt sich nicht so leicht geschlagen. Der Zeroträumer wird erneut aktiv – und scheitert wiederum.

Das besagt aber nicht, dass der Dekalog schon alle Trümpfe ausgespielt hätte. Das Geschehen auf BRÜTER weist eher auf das Gegenteil hin, denn schließlich geraten sogar Kosmokraten, die ins Allerheiligste des Gegners eindringen, in äußerste Bedrängnis.

Doch wir wollen zurückblenden ins Jahr 427 NGZ, den Schauplatz wechseln und uns mit dem Schicksal der Kundschafter der Kosmokraten befassen.

Wie schon geschildert, haben Atlan und Jen Salik auf ihrem Weg zum ursprünglichen Standort des Frostrubins Starsen erreicht, die gigantische Metropole im mysteriösen Reich der Tiefe, und deren dramatische Geschichte erfahren.

Die Hauptpersonen des Romans

Atlan – Der Arkonide wird ein Ritter der Tiefe.

Lethos-Terakdschan – Der Stahlherr tritt in Erscheinung.

Chulch und Wöleböl – Atlans Treumänner.

Jen Salik – Der Terraner im Kampf gegen den Graueinfluss.

Emser

Prolog

Als Atlan durch den offenen Torbogen trat, hatte er allen Grund, an seinem Verstand zu zweifeln.

»Ich bin der Dom. Ich bin Lethos-Terakdschan!«

Das verkündete eine körperlose Stimme, die von der hohen Kuppel über ihm zu kommen schien.

Atlan hatte als einziger die Starsenmauer erklommen und war dicht unter der die Tiefenkonstante symbolisierenden Wolkendecke ins Innere der Mauer gelangt. Seine Gefährten hatten vorzeitig aufgeben müssen.

Der Druck von etlichen Gravos war augenblicklich verschwunden; der Arkonide fühlte sich so leicht, als schwebe er. Aber der psychische Druck lastete offenbar noch immer auf ihm, obwohl der Logiksektor versicherte:

Du bist frei von aller Belastung. Du bist im Dom Kesdschan.

Sein Extrasinn musste verrückt sein!

Atlan war noch nie im Dom Kesdschan gewesen, dennoch kannte er ihn aus den Beschreibungen der Mannschaftsmitglieder der BASIS.

Und dennoch, dies konnte unmöglich der Dom Kesdschan sein.

Atlan hatte an die 2300 Höhenmeter zurückgelegt, der Dom Kesdschan aber lag in der Galaxis Norgan-Tur, die 86 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt war. Und wie weit war Norgan-Tur mit dem Yghmanohr-System und seinem dritten Planeten Khrat, dem Sitz des Domes Kesdschan, von der Tiefe und der Metropole Starsen entfernt? Eine Entfernungsangabe war schlecht möglich, denn bei der Tiefe handelte es sich um eine andere Dimension, die »unter« dem Standarduniversum lag.

»Ich bin froh, dass du endlich zu mir gekommen bist, Atlan«, erklang die körperlose Stimme Lethos-Terakdschans.

Atlan kam sich in der Leere des Domes verlassen vor, und er fühlte sich genarrt.

»Sollte das wirklich und wahrhaftig der Dom Kesdschan sein?«, erkundigte sich Atlan zweifelnd.

»Ja und nein«, antwortete die Stimme von Lethos-Terakdschan. »Du hast die Starsenmauer nicht verlassen, befindest dich noch immer in ihrem Inneren. Und dennoch findest du hier jene Bedingungen vor, wie sie auch im Dom Kesdschan herrschen.«

»Ist es mehr als nur eine Illusion?«

»Weit mehr als nur ein Trugbild.«

Atlan schritt durch einen Gang zwischen den Bankreihen auf die Empore zu. Lethos-Terakdschans Botschaft – »Ich erwarte dich im Dom Kesdschan.« – hatte also doch mehr als nur symbolische Bedeutung gehabt. Aber wozu war das gut? Benötigte Lethos-Terakdschan den Dom als Bezugspunkt, um in der Tiefe für sein Doppelbewusstsein die Hathor-Gestalt projizieren zu können? Und wenn es so war, warum zeigte er sich dann nicht in Gestalt?

»Was ist dein Handikap, Lethos?«, erkundigte sich Atlan.

»Ich habe zwei«, antwortete die körperlose Stimme. »Ein selbstauferlegtes, das ist der Dom Kesdschan. Das zweite ergibt sich aus meiner Situation. Ich muss meine Position behaupten. Es wurde höchste Zeit, dass du mich gefunden hast.«

Atlan war von dieser Aussage etwas verwirrt. Lethos-Terakdschan war vor achtzehn Monaten Normzeit als Stahlherr in Starsen aufgetaucht. Das war fast gleichzeitig mit dem Verschwinden von Srakenduurn aus Norgan-Tur – zu einer Zeit, da die Galaktische Flotte mitsamt der Endlosen Armada nach M 82 verschlagen worden war und man noch weit davon entfernt war, die Antworten auf die beiden ersten ultimaten Fragen zu bekommen. Es war im Juni 426 NGZ, dass Lethos-Terakdschan spurlos von Khrat verschwand.

Aber das waren nur Gedächtnisstützen für Atlan. Er wollte auf etwas anderes hinaus.

»Du musst diese Handikaps schon von Anfang an gehabt haben«, sagte Atlan. »Bedeutet das, dass du schon immer mit unserem Kommen gerechnet hast?«

»Ursprünglich glaubte ich, dass Jen Salik mit Perry Rhodan eintreffen würde«, antwortete Lethos-Terakdschan. »Carfesch hat sich damals nicht klar ausgedrückt, als er mich im Dom Kesdschan aufsuchte.«

»Soso, Carfesch«, meinte Atlan verwundert.

Er sah den Sorgoren förmlich vor sich, wie er durch den Eingang trat und sich gemessenen Schritts der Empore näherte, diese bestieg und darauf wartete, dass der Hüter des Domes Kesdschan in seinem Projektionskörper erschien.

Atlan hatte genügend Vorstellungskraft, sich diese Szene bildhaft auszumalen, die Lethos-Terakdschan ihm schilderte ...

1.

Lethos erzählt:

Ich glaubte zu wissen, warum Carfesch in den Dom Kesdschan gekommen war.

Angesichts der ungeheuerlichen Vorkommnisse um Srakenduurn wirkte der Sorgore ungewöhnlich ruhig und gelassen. Nur das unregelmäßige Knistern seines Atemgewebes, das in der Stille des Domes deutlich zu hören war, kündete von seiner inneren Anspannung.

Seine lockere Haltung ließ davon nichts merken.

Wie er mit lässig herabhängenden Armen so dastand – die siebenfingrigen Krallenhände entspannt, das breite Kinn vorgereckt, abwartend –, da bot er mit seinen zwei Metern Größe eine imposante Erscheinung.

Aber der hatte ich die meine entgegenzusetzen. Als ich das strahlende Blau seiner seitlich abstehenden Augen nach oben gerichtet sah, schickte ich meine Körperprojektion zu ihm auf die Empore.

»Ich habe einen Auftrag für dich, Lethos-Terakdschan«, eröffnete er mir mit seiner sanften, melodischen Stimme, die auf manche eine hypnotische Wirkung hatte.

Außer unserer humanoiden Erscheinung und unserem exotischen Äußeren haben wir beide noch einige Gemeinsamkeiten. Beide können wir auf ein langes, bewegtes Leben zurückblicken, das wir in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Nur eben mit dem Unterschied, dass er schon seit Jahrmillionen als Gesandter der Kosmokraten fungierte. Ich stand aber erst seit damals in ihren Diensten, als ich im Dom Kesdschan aufgegangen war und mit dem Bewusstsein von Terak Terakdschan, dem Begründer des Ritterordens, verschmolz.

»Ich bin darüber informiert, was mit Srakenduurn geschah«, erklärte ich. »Leider war es nicht mehr möglich, die Kräfte am Sammelplatz rechtzeitig zu formieren, um das neue Virenimperium zu vernichten. Es wurde zu spät ersichtlich, dass die Vishna-Komponente dem neuen Virenimperium innewohnt. Es kann niemandem ein Vorwurf gemacht werden, dass es Vishna gelang, das Virenimperium zu entführen.«

»Die Kosmokraten suchen keine Schuldigen«, erwiderte Carfesch ruhig. »Ich bin in einer anderen Angelegenheit zu dir gekommen.«

»Vishna hat angedroht, Terra förmlich in Scheiben zu schneiden«, erinnerte ich den Sorgoren. »Jemand muss zur Milchstraße und die Menschheit vor der drohenden Gefahr warnen. Vishna meint es ernst. Ich hatte vor, mit den Staubmenschen von der BASIS und einigen Virenforschern wie Quiupu nach Terra zu fliegen und ...« Ich brach ab, denn mich beschlich eine Ahnung. »Hat denn mein Auftrag, von dem du sprachst, nichts mit dem Virenimperium zu tun?«

»Nur in weiterem Sinn«, antwortete Carfesch. »Alle, die in Srakenduurn an der Teilrekonstruktion des Virenimperiums beteiligt waren, werden von den Kosmokraten versorgt. Dein Weg, Lethos-Terakdschan, führt nicht nach Terra, sondern in die Tiefe.«

»In die Tiefe?«, fragte ich. »Steht dieser Begriff mit dem Ritterorden in engerem Zusammenhang?«

»So ist es in der Tat«, sagte Carfesch. »Aber um dies erläutern zu können, muss ich weiter ausholen.«

Und dann gab er mir einen Einblick in die Kosmologie und in die Chronologie der kosmischen Zusammenhänge, die ich in geraffter Form wiedergeben möchte:

Stellt man sich die evolutionäre Entwicklung als Zwiebelschalenmodell vor, so erscheint sie einem so – Urknall, Gas, Materie, chemische Verbindungen, Einzeller, Mehrzeller, Primaten, Homo sapiens, Superintelligenz, Materiequelle, Kosmokrat ... und was kommt dann?

Dem gegenüber stehen die fünf fundamentalen Kräfte des Universums, die es zusammenhalten, ihm Bestand geben. Es sind dies Elektromagnetismus, Schwache und Starke Kernkraft, Gravitation und, als scheinbar schwächste Fundamentalkraft, die psionischen Ströme.

Und doch verdankt das belebte Universum diesen psionischen Strömen, die es in Form hyperenergetischer Felder netzartig durchziehen, mehr als all den anderen stärker scheinenden Kräften seinen Zusammenhalt.

Die Viren des Virenimperiums waren von Anfang an auf psionische Wechselwirkung abgestimmt, sie sind in besonderer Weise dazu befähigt, sich diese nutzbar zu machen.

Vergleichbar mit dem genetischen Kode, durchziehen psionische Felder nach Art einer Doppelhelix das Universum als Moralischer Kode. Dieser Moralische Kode ist im Sprachgebrauch auch als Endlose Armada bekannt.

Eine der ersten Aufgaben der Kosmokraten war, Wachflotten von Hilfsvölkern zum Schutz dieser psionischen Felder einzusetzen. Deren Aufgabe sollte es sein, Mutationen jeglicher Art innerhalb der Endlosen Armada zu verhindern oder, wenn sie spontan auftraten, zu korrigieren.

Nun passierte es, dass eine dieser Wachflotten ihre Pflichten vernachlässigte. TRIICLE-9, das zu beschützende psionische Feld, mutierte und verschwand aus der Doppelhelix des Moralischen Kodes. Die Folge dieser Beschädigung der Endlosen Armada war, dass die Polarisierung des Universums aus dem Gleichgewicht zu geraten drohte.

Als die Wachflotte das Verschwinden von TRIICLE-9 entdeckte, machte sie sich auf die Suche nach dem mutierten psionischen Feld. Diese Suche wurde zu einer Jahrmillionen dauernden Irrfahrt, während der die ursprüngliche Bestimmung dieser Wachflotte immer mehr in Vergessenheit geriet. In der Gegenwart tauchte diese Wachflotte in der Mächtigkeitsballung von ES auf und wurde fälschlicherweise als Endlose Armada bezeichnet.

Nach dem Verschwinden von TRIICLE-9 beauftragten die Kosmokraten ein Volk, das auf dem Sprung zur Superintelligenz stand, einen Ersatz für das mutierte psionische Feld zu schaffen, um so den beschädigten Moralischen Kode zu reparieren. Das waren die so genannten Raum-Zeit-Ingenieure.

In weiterer Folge beauftragten die Kosmokraten vor mehreren Millionen Jahren die Porleyter, eine Organisation zum Schutz gegen die Mächte des Chaos zu gründen. Die Porleyter waren es auch, die TRIICLE-9, den Frostrubin, fanden, der unheilvolle Aktivitäten entwickelte.

Vor 2,2 Millionen Jahren gelang es den Porleytern schließlich, den Frostrubin zu verankern. Damit hatten die Porleyter ihre Pflicht erfüllt, und sie zogen sich nach M 3 zurück. Die Zeit war reif für die Nachfolgeorganisation. Der Hathor Terak Terakdschan begründete den Orden der Ritter der Tiefe, der seinen Sitz in dem von den Porleytern erbauten Dom Kesdschan auf Khrat hatte.

Als ich diese Informationen von Carfesch erhielt, da wurde mir klar, dass er mir damit indirekt die Antworten auf die beiden ersten ultimaten Fragen gegeben hatte, nach denen Perry Rhodan damals so verzweifelt suchte.

Was ist der Frostrubin?

Er ist das psionische Feld TRIICLE-9, Teil der Doppelhelix des Moralischen Kodes!

Wo beginnt und wo endet die Endlose Armada?

Sie hat weder Anfang noch Ende, sie durchzieht als Doppelhelix des Moralischen Kodes das Universum und ist in sich geschlossen.

»Kennt Perry Rhodan die Antworten auf die beiden ersten ultimaten Fragen?«, erkundigte ich mich sofort.

»Er wird sie zum gegebenen Zeitpunkt erhalten«, antwortete Carfesch, und die achteckigen Hautplättchen seines Gesichts verzogen sich ein wenig, als er hinzufügte: »Und du wirst keine Gelegenheit haben, sie dem Ritter der Tiefe zu geben.«

»Aber vielleicht habe ich ein Anrecht auf die Beantwortung der dritten ultimaten Frage«, sagte ich und stellte sie: »Wer hat das Gesetz initiiert, und was bewirkt es?«

»Dieses Wissen brauchst du für deine Aufgabe nicht«, erwiderte Carfesch.

»Und was habe ich zu tun?«, erkundigte ich mich.

»Du wirst in die Tiefe gehen, zum ursprünglichen Standort von TRIICLE-9.«

»Dorthin, wo einst die Wachflotte patrouillierte?«, fragte ich amüsiert. »Soll ich sie ersetzen?«

»Dafür wäre es reichlich spät«, antwortete Carfesch. »Die Wachflotte war an jenem verschwindend kleinen Teil von TRIICLE-9 stationiert, mit dem er in dieses Universum ragte. Das psionische Hauptfeld von TRIICLE-9 befand sich jedoch in einer anderen Dimension, der Tiefe. Dort arbeiten die Raum-Zeit-Ingenieure an einem Ersatz für TRIICLE-9. Aber sie hatten schon seit langer Zeit mit ungeahnten Schwierigkeiten zu kämpfen. Wie die Situation jetzt in der Tiefe ist, ist unbekannt, denn der Kontakt zu den Kosmokraten ist abgebrochen. Kundschafter, die in die Tiefe geschickt wurden, kehrten nicht mehr zurück.«

»Verstehe«, sagte ich, »man will mich als weiteren Kundschafter entsenden.«

»Nicht nur das«, erwiderte Carfesch. »Die Kosmokraten erwarten von dir nicht nur einen Lagebericht, sondern dass du die Raum-Zeit-Ingenieure unterstützt, die Schwierigkeiten zu beseitigen, damit die Arbeiten an dem TRIICLE-neun-Ersatz schnellstens abgeschlossen werden können.«

»Ist das nicht etwas simpel dargestellt?«, wunderte ich mich. »Wie soll ich etwas erreichen, was Wesen, die vor der Metamorphose zur Superintelligenz stehen, in Jahrmillionen nicht geschafft haben?«

»Natürlich ist die Sache etwas anders gelagert«, erklärte mir Carfesch leicht ungehalten. »Die Kosmokraten haben von den RZI einen Hilferuf empfangen, in dem es heißt, dass sie die Kontrolle über das Tiefenland zu verlieren drohen. Schuld daran ist der Einfluss dieser anderen Dimension, der Tiefeneinfluss, der normales Leben in eine andere Zustandsform verwandelt, in so genanntes Grauleben. Die RZI haben schon lange gegen diesen Tiefeneinfluss zu kämpfen, und die Entwicklung des Graulebens mag dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass der Zugang in die Tiefe erschwert wurde. Früher hatten die RZI die Möglichkeit, aus diesem Universum Hilfsvölker zur Unterstützung ins Tiefenland zu holen. Aber damit ist es schon lange vorbei. Erst vor kurzem ist es den RZI gelungen, einen Hilferuf an die Kosmokraten zu senden. Es scheint, dass das Grauleben immer stärkere Anteile gewinnt und die Arbeit der RZI zunichte machen kann. Dazu darf es aber nicht kommen, denn sonst könnte TRIICLE-9 nicht an seinen angestammten Platz zurückkehren. Und das wiederum würde in weiterer Folge den Moralischen Kode schädigen.«

»Soviel ich weiß, ist der Frostrubin immer noch fest verankert«, wandte ich ein. Carfesch aber ließ mich meine Bedenken nicht weiter ausführen, sondern erklärte:

»Obwohl die Tatsachen dagegen sprechen, bestehen Chancen, dass TRIICLE-9 schon bald an seinen Stammplatz zurückkehren könnte. Frage mich nicht nach Einzelheiten, ich kenne sie nicht. Wichtig ist, dass die RZI das erfahren und dass sie entsprechende Vorbereitungen treffen. Du als Ritter der Tiefe und Träger des Bewusstseins von Terak Terakdschan hast alle Voraussetzungen, das Ziel, den Berg der Schöpfung, zu erreichen.«

»Berg der Schöpfung?«, wiederholte ich. »Haben die anderen Kundschafter auch diesen Weg genommen?«

»Nein, sie haben den herkömmlichen Weg über die Grube und den Tiefenfahrstuhl benutzt«, sagte Carfesch. »Der erscheint aber recht unsicher. Den RZI ist es gelungen, zu gewissen Zeiten eine Art Dimensionsbrücke zum Berg der Schöpfung herzustellen, jenem Punkt, wo einst TRIICLE-neun verankert war. Wenn du auf diese Weise zu den RZI gelangst, sollen später zwei weitere Ritter auf dieselbe Weise folgen.«

»Das hört sich schon besser an.« Es gab nur zwei lebende Ritter der Tiefe: Jen Salik, der den psionischen Ritterschlag vor meiner Zeit erhalten hatte, und Perry Rhodan, bei dessen Ritterweihe ich bereits in den Dom Kesdschan integriert war. Ich fügte hinzu: »Mit Perry Rhodan und Jen Salik zusammen traue ich mir die Bewältigung jeder Aufgabe zu.«

»Die Kosmokraten haben weder Name noch den Zeitpunkt einer Abstellung genannt«, sagte Carfesch. »Aber es könnte sein, dass Perry Rhodan andernorts dringender gebraucht wird. Darum wird wohl ein Ritter geschickt werden, der noch den letzten Schliff benötigt. Es ist also ratsam, dass du soviel Domenergie wie nur möglich in dich aufnimmst, bevor du in die Tiefe gehst. Darüber hinaus wird dir gestattet, eine Ausrüstung nach deiner Wahl aus den Gewölben unter dem Dom mit in die Tiefe zu nehmen.«