Perry Rhodan 1349: Chronik der Kartanin - Ernst Vlcek - E-Book

Perry Rhodan 1349: Chronik der Kartanin E-Book

Ernst Vlcek

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Beschreibung

Chaos im Tarkanium - die kosmische Katastrophe ist perfekt Siebzehn Jahre lang währte der Konflikt zwischen den Herrschern über die Mächtigkeitsballung Estartu und den Menschen aus der Milchstraße. Zumindest in der Menschheitsgalaxis ist das lange Ringen jetzt zu Ende gegangen: Die Herrschaft des Sotho Tyg Ian konnte beseitigt werden, die Vernichtung der ganzen Galaxis wurde dabei abgewendet. Letzten Endes ist Gume Shujaa, die so genannte Kriegerfaust, erloschen, ohne billionenfachen Tod über Milliarden von Welten zu bringen. Was bleibt, ist der große Konflikt, der sich in einem Raum von sage und schreibe fünfzig Millionen Lichtjahren abspielt. Dazu gehört nicht nur die heimatliche Milchstraße, sondern auch das ganze Reich der Zwölf Galaxien. Die Manipulationen am Psionischen Netz beeinträchtigen immer größere Gebiete, und das Kosmonukleotid DORIFER kann bald reagieren ... Noch ist das Chaos im Tarkanium nicht perfekt. Noch müsste sich also die kosmische Katastrophe abwenden lassen, die unabsehbare Konsequenzen für große Regionen des Universums nach sich ziehen könnte. Menschen und andere Wesen müssen noch stärker aktiv werden. Sie versuchen alles, was in ihrer Macht steht, um die Situation nicht bis zum Äußersten eskalieren zu lassen. Die Wurzeln für all diese Geschehnisse liegen auf jeden Fall in der Vergangenheit. Und wie all das in der dunklen Vergangenheit anfing, das berichtet neben der ESTARTU-Saga auch die CHRONIK DER KARTANIN ...

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Veröffentlichungsjahr: 2013

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Nr. 1349

Chronik der Kartanin

Chaos im Tarkanium – die kosmische Katastrophe ist perfekt

von Ernst Vlcek

Auf Terra schreibt man den Beginn des Jahres 447 NGZ, was dem Jahr 4034 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Kontakt mit ESTARTUS Abgesandten und zur Verbreitung der Lehre des Permanenten Konflikts in der Galaxis führten, bald zwei Jahrzehnte vergangen.

Doch in dieser relativ langen Zeitspanne ist es Sotho Tyg Ian ebensowenig wie seinem Vorgänger gelungen, die Galaktiker auf den erwünschten Kurs zu bringen. Und als Tyg Ian schließlich erkennt, dass seine Sache verloren ist, versucht er, den Untergang der Milchstraße herbeizuführen.

Glücklicherweise misslingt auch dieses Unterfangen. Und mit des Sothos Tod verlagert sich das dramatische Geschehen in die Mächtigkeitsballung ESTARTU, wo nach dem Eingreifen der Netzgänger, der Zerstörung eines ESTARTU-Wunders und den Reden Oogh at Tarkans, des wiedererweckten Begründers der Upanishad-Lehre, selbst unter den fanatischen Anhängern des Permanenten Konflikts große Zweifel an der Richtigkeit des bisher verfolgten Kurses entstehen, zumal auch die Pterus mehr und mehr ihre Maske fallen lassen.

Die Hauptpersonen des Romans

Ijarkor – Der Ewige Krieger ist hilfsbereit.

Mia-San-K'yon – Zwei Artgleiche begegnen einander.

Eirene – Perry Rhodans Tochter erlebt die Not der Esper.

Oogh at Tarkan – Der alte Kartanin berichtet.

Perry Rhodan

3. Buch:

Gegenwart – der Chronist

1.

Ich: Prosit Neujahr, mein Freund!

Er: Wie? Was für ein Jahr? Welche Zeitrechnung? Und überhaupt bin ich nicht als dein Freund hier und auch nicht, um irgendetwas zu feiern. Dazu besteht nicht der geringste Anlass.

Ich: So, meinst du? Immerhin wurde verhindert, dass Sotho Tyg Ian das Black Hole im Zentrum der Milchstraße in eine Materiesenke verwandelte. Das war doch eine deiner Sorgen, oder? Der Sotho ist tot. Seine Flotten sind besiegt. Das Stygische Netz existiert nicht mehr. Die Gume Shujaa, die Kriegerfaust, ist erloschen. Und somit ist das Psionische Netz der Milchstraße nicht mehr zu einem Gordischen Knoten verknüpft! Das bedeutet, dass in der Mächtigkeitsballung von ES die Gefahr eines permanenten Konflikts nicht mehr besteht. Die Milchstraße ist nicht länger isoliert. Die Galaktiker sind frei. Und im Augenblick deines Erscheinens wurde das neue Jahr, das 447. Jahr Neuer Galaktischer Zeitrechnung, eingeläutet. Einer Zeitrechnung, wohlgemerkt, die von ES initiiert wurde. Mein Freund, wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Er: Die Begleitumstände, die zu diesem Sieg geführt haben, machen mich eher traurig. Und nenne mich nicht dein Freund. Als Gesandter der Kosmokraten bin ich neutral, einmal davon abgesehen, dass ich nicht mit einer Superintelligenz fraternisieren wollte, die ihre Mächtigkeitsballung derart unseriös verwaltet, wie du es tust.

Ich: Zum wiederholten Male: Ich bin nicht ES, sondern nur Chronist der Superintelligenz.

Er: Das sind Haarspaltereien. Ich bin nicht gewillt, mich darauf einzulassen.

Ich: Aber du könntest mir wenigstens zum Sieg der Galaktiker über den Kriegerkult gratulieren. Habe ich nicht vorausgesagt, dass die Umwandlung des Black Holes von ES in eine Materiesenke verhindert wird?

Er: Die Art und Weise, wie dieser Sieg errungen wurde, ist einer Superintelligenz unwürdig. Aber das ist kein Thema für mich.

Ich: Welches Thema wäre dir dann genehm?

Er: Das Spektakel in der Milchstraße hat nichts zur Entschärfung der kosmischen Situation beigetragen. Der Moralische Kode ist mehr denn je durch die Instabilität des Kosmonukleotids DORIFER gefährdet. In der Mächtigkeitsballung ESTARTU gehen die Manipulationen des Psionischen Netzes weiter, wodurch der Brüter DORIFER permanent angeheizt wird. Und im Sektor Absantha-Gom braut sich etwas Ungeheuerliches zusammen, das zu einer kosmischen Katastrophe ungeahnten Ausmaßes führen könnte ... Das alles ist dir bekannt – und was tust du?

Ich: Ich registriere die Ereignisse und halte sie dann in meiner Chronik fest ...

Er: Dir fällt nichts Besseres ein, als in der Maske des senilen Peregrin zu den Galaktikern zu gehen und ihnen zu sagen: »Hört ihr? DORIFER ist die Quelle der Gefahr!« Ist das deiner Weisheit letzter Schluss?

*

So etwa würde sich das Protokoll der dritten Verhandlungsrunde mit dem Gesandten der Kosmokraten lesen. Sinnlos, ihm auszureden zu versuchen, dass ich nicht ES bin, sondern der Chronist der Superintelligenz. Der Gesandte der Kosmokraten war da wie vernagelt. Aber so sind sie mitunter alle, die Boten, die von jenseits der Materiequellen ins Standarduniversum geschickt werden.

Die Geschehnisse, über die ich berichtet habe – und über die es noch zu berichten gilt –, liegen schon einige Zeit zurück. Mir sind sie jedoch noch so gegenwärtig, als sei das alles eben erst passiert. Ich wäre auch ein schlechter Chronist, könnte ich mich nicht daran erinnern und alles detailgetreu festhalten. Meine Erinnerung reicht noch viel weiter zurück, auch über die Geburtsstunde von ES hinaus.

Doch das ist für dieses Kapitel kosmischer Geschichte, von dem ich berichte, nicht von Bedeutung. Es geht hier lediglich um jene Ära, die mit der Dämmerung des Kriegerkults ihrem Ende zuging und in der der Kollaps des Kosmonukleotids DORIFER drohte. Die sich anbahnende kosmische Katastrophe warf ihre Schatten voraus, die Bedrohung wurde immer konkreter und stärker ... schien schließlich nicht mehr abzuwenden zu sein.

Dabei waren die Ursachen, die zu dieser Situation geführt haben, ebenso bekannt wie die Voraussetzungen für die Lösung aller Probleme gegeben waren. Aber nicht nur, dass manche Dinge eine progressive Eigendynamik entwickeln, die man zu spät erkennt, nämlich dann erst, wenn die daraus resultierende Gefahr zu einer übermächtigen Lawine geworden ist, kann man nicht unbedingt den einfachsten und direkten Weg zur Problemlösung gehen.

So, wie damals ESTARTU gewusst hat, auf was sie sich da einließ, als sie ihre Mächtigkeitsballung verließ, um den Völkern einer dem Untergang bedrohten Galaxis zu helfen, ebenso wenig konnte ES sich mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht ins Geschehen einschalten und die Dinge regeln. Das hätten die Kosmokraten gerne so gehabt, wie man der Haltung ihres Gesandten unschwer entnehmen konnte, aber eine Superintelligenz muss sich selbst treu bleiben. Bei allem, was ES tat, musste ES auf der einmal eingeschlagenen Linie bleiben.

ES hat den Galaktikern Peregrin geschickt und ihn ihnen den Hinweis auf DORIFER geben lassen. Das war im Rahmen der von ES selbst gesteckten Grenzen. Und ES hat diesen Schritt auch erst dann getan, als die Situation in der eigenen Mächtigkeitsballung geklärt war ... halbwegs geklärt, muss man einschränken, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Denn einiges war da im Gang, was auf die lokale Gruppe von Galaxien ihre Auswirkungen haben konnte.

Aber genug der Spekulationen und der Verallgemeinerungen. Werden wir konkret.

Wenn von einer Bereinigung der Lage in der Mächtigkeitsballung ES die Rede ist, dann ist damit ausschließlich die Zerschlagung des Kriegerkults in der Milchstraße gemeint.

Es war ein großes Aufatmen bei allen Beteiligten, als Sotho Tyg Ians Plan, das Black Hole im Zentrum der Milchstraße in eine Materiesenke zu verwandeln, zunichte gemacht worden war. Dies war letztlich nur mit Hilfe jener fünf Nakken gelungen, die an den psionischen Schaltstellen saßen und die vom Sotho entfesselten Kräfte umlenkten, so dass der Gordische Knoten in sich zusammenfloss. Dies war eine der unvergesslichen kosmischen Großtaten, eine Meisterleistung der Nakken, die diese gewaltigen Zerstörungskräfte ins Positive verkehrten.

Dieser Hilfsleistung waren allerdings zwei einschneidende Erkenntnisse vorausgegangen. Erstens musste den Nakken klargemacht werden, dass sie einem falschen Herrn dienten und der Permanente Konflikt eine Irrlehre war. Zweitens erkannten sie ihre Wesensverwandtschaft zu den Kartanin. Erst als die Nakken erfuhren, dass sie gleicher Herkunft wie die Kartanin waren, konnten sie sich vom Kriegerkult abwenden und Partei für die Gegenseite ergreifen. Von dieser Wesensverwandtschaft wird in dieser Chronik noch die Rede sein, denn beide Völker, Nakken wie auch Kartanin, stammen ja weder aus der Mächtigkeitsballung ES noch aus ESTARTU ...

Sotho Tyg Ian ist tot, es lebe Sotho Tal Ker! Stalker, wie die Galaktiker den ersten Sotho der Milchstraße nennen, hat seinen Nachfolger in einem Zweikampf getötet. Damit war der Kriegerkult ohne führenden Kopf, und Stalker stellte sich an die Spitze der Kriegerflotte. Da die Mission, den Permanenten Konflikt in die 40 Millionen Lichtjahre entfernte Milchstraße zu tragen, gescheitert war, stand einer Kapitulation und der Rückkehr der ESTARTU-Flotte in die Heimat nichts mehr im Wege.

Stalker übernahm das Kommando über Tyg Ians Flaggschiff GOMSTAR und brach damit nach ESTARTU auf. Er versprach, den Völkern der zwölf Galaxien die Augen über den Permanenten Konflikt zu öffnen und für eine Neuordnung im Sinn der Superintelligenz ESTARTU zu kämpfen. Damit war eine weitere positive Voraussetzung dafür gegeben, dass die verhängnisvolle Entwicklung in ESTARTU zum Guten gewendet werden konnte.

Von den Galaktikern wurde der Mausbiber Gucky nach ESTARTU geschickt, um die Gänger des Netzes, besonders aber die kleine Gruppe Emigranten um Perry Rhodan, von den Geschehnissen in der Milchstraße zu informieren. Als Gänger des Netzes konnte der Mausbiber das 40 Millionen Lichtjahre entfernte Ziel praktisch ohne Zeitverlust erreichen, so dass von einem wirklich aktuellen Informationsaustausch gesprochen werden konnte. Bevor der Mausbiber jedoch per Persönlichem Sprung im Psionischen Netz auf die Reise ging, kam es zu jener Einmischung von ES, die beim Gesandten der Kosmokraten Kritik hervorgerufen hat.

Peregrin erschien an Bord der BASIS, wo er lange Zeit unerkannt mit dem hundertköpfigen Team von genialen Wissenschaftlern zusammengearbeitet hatte und seinen Teil zur Legende vom »Großen Bruder« beitrug. Und Peregrin gab Julian Tifflor und den anderen den Hinweis auf DORIFER als Quelle der Gefahr für die sich abzeichnende kosmische Katastrophe.

Diese Warnung kam rechtzeitig genug, dass Tifflor sie an den Mausbiber Gucky weiterleiten und dieser sie Perry Rhodan und den anderen Emigranten in ESTARTU überbringen konnte.

ES' Beitrag zur Lösung der Probleme scheint angesichts ihrer Größe und dessen, was auf dem Spiel stand, überaus bescheiden gewesen zu sein. Aber dabei handelt es sich lediglich um einen offiziellen Auftritt Peregrins, was keineswegs ausschließt, dass ES insgeheim und unbemerkt mitgemischt hat.

Dies nur als unverbindlichen Denkanstoß und ohne damit ausdrücklich sagen zu wollen, dass ES tatsächlich weiterreichende Maßnahmen ergriffen hat. Ich weiß, das klingt so, als wolle ich ES verteidigen und beschönigende Retuschen machen. Dies vor allem dem Gesandten der Kosmokraten gegenüber, der ES der Passivität beschuldigte. Aber genug der Vorrede und der umständlichen Erklärungen. Nur wer die Details der folgenden Ereignisse kennt, kann die Entwicklung im rechten Licht sehen, um sich sein eigenes Urteil bilden zu können.

2.

»Endlich mal gute Neuigkeiten«, sagte Fellmer Lloyd, nachdem Gucky den Bericht beendet hatte. »Das neue Jahr lässt sich doch nicht so schlecht an.«

»Es ist schön zu hören, dass in der Heimat die Welt wieder in Ordnung ist«, sagte Geoffry Waringer. »Man müsste in der Milchstraße sein, um sich am Wiederaufbau beteiligen zu können.«

»Das ist der bisher größte Schlag gegen den Kriegerkult«, sagte Ras Tschubai. »Höher zu bewerten als die Stilllegung der Heraldischen Tore von Siom Som. Wichtiger noch als Oogh at Tarkans Verdammung der entarteten Upanishad-Lehre. Das Wunder der Milchstraße erloschen. Sotho Tyg Ian tot. Seine Flotte auf der Flucht. Kein Stygisches Netz mehr – und somit freier Zutritt für die Gänger des Netzes zur Milchstraße, für uns alle ...«

Der Teleporter verstummte, als ihm einfiel, dass Perry Rhodan und Atlan nicht zum Kreis jener gehörten, die jederzeit per Persönlichem Sprung in die Milchstraße gelangen konnten. Daran hinderte sie immer noch der Bann der Kosmokraten. Und von Jen Salik, der ausgezogen war, um diesen Bann aufzuheben, noch immer keine Nachricht, nicht einmal irgendein Anzeichen dafür, dass er Norgan-Tur überhaupt erreicht hatte ...

Gucky sagte in das betretene Schweigen: »Ich hätte mir eigentlich glücklichere Gesichter gewünscht. Wenn man euch so ansieht, könnte man glatt meinen, ich hätte euch eine Hiobsbotschaft überbracht.«

Sie hatten sich im Haus von Perry Rhodan versammelt, um sich Guckys Geschichte anzuhören und sie gleichzeitig auf einen Tonträger aufzunehmen, der der Netzgänger-Organisation zur Verfügung gestellt werden sollte.

Perry Rhodan war gerade auf dem Sprung nach Hubei gewesen, als Gucky auf Sabhal ankam. Grund dafür waren die neuesten Berichte von Eirene, seiner und Gesils Tochter, gewesen. Daraus ging hervor, dass die Bedrohung durch die Menetekelnden Ephemeriden von Absantha-Gom bereits in ein überaus kritisches Stadium getreten war. Die Myradenschwärme der von den Nakken gesteuerten entarteten Pseudo-Psiqs hatten das Viersonnenreich der Kartanin, das Tarkanium, förmlich eingekesselt.

Gesil war natürlich in großer Sorge um ihre Tochter, und das war einer der Gründe, warum Perry Rhodan beschlossen hatte, nach Hubei zu gehen. Aber die Gefahr für die Gänger des Netzes war vergleichsweise gering, denn es gab ausreichend Schlupflöcher im Psionischen Netz, um aus dem oder ins Tarkanium zu gelangen. Viel schlimmer war der verhängnisvolle Einfluss der Ephemeriden auf den von den Lao-Sinh-Kartanin gehorteten Paratau. Die Milliarden Tropfen des Psichogons reagierten überaus empfindlich auf die Ephemeriden. Das Leid der Lao-Sinh-Kolonisten wurde in einem einzigen Satz von Eirene zusammengefasst. »Die Esper, die den Paratau abschirmen, sterben wie die Fliegen!«

Hier musste rasche Abhilfe geschaffen werden. Und die Gänger des Netzes hatten auch schon Gegenmaßnahmen eingeleitet, um das zerstörerische »Wunder« von Absantha-Gom mit Hilfe der Elfahder zu eliminieren. Sie hatten das Attentat auf des Kriegers Granjcar ganzen Stolz vorher lautstark angekündigt, quasi um den Ewigen Kriegern den Fehdehandschuh hinzuwerfen. Aber Reginald Bull, der ausgezogen war, die Elfahder um sich zu formieren, hatte in einer Nachricht wissen lassen, dass mit einer Großaktion nicht vor vier Wochen zu rechnen war. Und bis dahin ...

»Warum diese Leichenbittermienen?«, fragte Gucky verständnislos.

»Das liegt an der Warnung, die ES uns über Peregrin zukommen ließ, Kleiner«, sagte Perry Rhodan.

Er war erst zwei Tage von dem Treffen mit Ijarkor zurück und hatte gerade Zeit gefunden, die von dem Ewigen Krieger erhaltenen Informationen über die Geschichte der Mächtigkeitsballung ESTARTU weiterzuleiten und auszuwerten.

Ijarkor hatte versprochen, am nördlichen Rand der Galaxis Absantha-Gom in Warteposition zu gehen. Er war dort für Rhodan jederzeit erreichbar. Gleichzeitig wollte er die Zeit nutzen, mit den anderen Ewigen Kriegern Kontakt aufzunehmen und sie für den Widerstandskampf gegen die Animateure, die Zwerg-Pterus aus dem Volk der Singuva, zu gewinnen. Rhodan gegenüber hatte er jedoch bezweifelt, dass er den anderen Kriegern die entsprechende Motivation für diesen Widerstand vermitteln konnte.

»Wir wissen doch schon längst, dass DORIFER spinnt, na und?«, sagte Gucky auf seine unnachahmliche burschikose Art. »Das ist noch lange kein Grund, die Warnung von ES so dramatisch zu nehmen.«

»Doch, Kleiner, die Lage hat sich nämlich zugespitzt«, erwiderte Atlan. Und er erzählte von dem Gänger des Netzes, der um ein Haar nicht mehr aus dem Kosmonukleotid zurückgekehrt wäre, und davon, dass sich DORIFER-Tor sporadisch gänzlich schloss, so dass kein Eindringen in das Kosmonukleotid möglich war – und von dem Chaos, das im Innern DORIFERS immer mehr um sich griff. »Wir besitzen keine Vergleichswerte, um auf die Natur dieser unerklärlichen Vorgänge in diesem Kosmonukleotid schließen zu können. Vielleicht stehen selbst die Querionen vor einem Rätsel, denn sie schweigen dazu. Möglich aber, dass der Aufruhr der Menetekelnden Ephemeriden damit zu tun hat. Darum, Kleiner, weil wir hilflos vor diesem rätselhaften Phänomen stehen, trifft ES' Warnung unseren Nerv.«

»Verstehe«, sagte der Mausbiber betroffen. »Wenn DORIFER kollabiert, dann kann das nicht ohne Auswirkung auch auf die Milchstraße bleiben. Und welche Sofortmaßnahme könnte man ergreifen?«

»Begleite mich zu Ijarkor«, sagte Rhodan zu Gucky. »Deine Geschichte über die Vorgänge in der Milchstraße könnte ihn anspornen. Vielleicht sieht er einen Weg zu rascher Hilfe.«

Fellmer Lloyd und der Arkonide Atlan schlossen sich ihnen an.

*

Das Schiff des Ewigen Kriegers hatte in der Nähe eines Kugelsternhaufens Position bezogen. Die vier Galaktiker waren von Sabhal mit Atlans Raumschiff KARMINA gestartet und erreichten nach eintägigem Flug das Ziel. Schuld an dieser Verzögerung war, dass man innerhalb des Sternhaufens Parakku mit der Basiswelt Sabhal den Enerpsi-Antrieb nicht benützen konnte, weil es sich um eine natürliche Kalmenzone von Normsträngen handelte, und der Metagrav-Antrieb wesentlich langsamer war. Hinzu kam noch, dass die SOMBATH nicht an den vereinbarten Koordinaten anzutreffen war und man die neue Position erst über Psikom ermitteln musste.