Perry Rhodan 1381: Romanze in Psi - Marianne Sydow - E-Book

Perry Rhodan 1381: Romanze in Psi E-Book

Marianne Sydow

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Beschreibung

Er singt zu Ehren des Herrn Heptamer - Salaam Siin im Reich der Hauri Bereits die Hälfte der Galaxis Hangay ist im Herbst 447 Neuer Galaktischer Zeitrechnung aus dem sterbenden Universum Tarkan in "unser" Universum transferiert worden. Bald soll auch das dritte Viertel der Galaxis in der Lokalen Gruppe auftauchen, in direkter kosmischer Nähe der heimatlichen Milchstraße. Atlan, der mit seiner kleinen Expedition aus zwölf Schiffen, dem Galaktischen Expeditionskorps, längst vor Ort ist, weiß über diesen Termin Bescheid. Deshalb hat der Arkonide nur wenig Zeit, die Materiewippe der Hauri unschädlich zu machen. Diese ist nämlich für den Austausch von Teilen "unseres" Universums nach Tarkan verantwortlich. Zeit und Schauplatz des folgenden Abenteuers sind mit dem bisherigen Szenarium identisch. Doch der Haupthandlungsträger ist ein anderer. Es ist Salaam Siin, der Atlans Expedition nach Tarkan begleitet hat. Sein Schiff, die HARMONIE, ist gewissermaßen das dreizehnte Schiff der Flotte, und es ist als einziges nicht mit Menschen aus der Milchstraße besetzt. Auch der Ophaler versucht sein Bestes, die Pläne des Gegners zu stören. Deshalb beginnt der Meistersänger mit einem Gesang zu Ehren des Herrn Heptamer - und eine Kartanin erlebt eine ROMANZE IN PSI ...

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Nr. 1381

Romanze in Psi

Er singt zu Ehren des Herrn Heptamer – Salaam Siin im Reich der Hauri

von Marianne Sydow

Den Völkern der Milchstraße ist nach der Zerschlagung des Kriegerkults nur eine kurze Verschnaufpause vergönnt. Die neue Bedrohung, die auf die Galaktiker zukommt, wird Anfang des Jahres 447 NGZ, das dem Jahr 4034 alter Zeitrechnung entspricht, erstmals erkennbar, als Teile der Galaxis Hangay aus dem sterbenden Universum Tarkan in unseren eigenen Kosmos gelangen.

Im Herbst 447 ist vielen Galaktikern das ganze Ausmaß der Gefahr des Materietransfers längst klargeworden, zumal ein weiteres Viertel von Hangay in unserer Lokalen Gruppe aufgetaucht ist – unter gleichzeitigem Verschwinden einer großen Anzahl von Sonnenmassen unseres eigenen Universums.

Inzwischen nähert sich mit Anbruch des Novembers 447 ein festgesetzter Termin für den Transfer des 3. Hangay-Viertels aus dem sterbenden Universum. Atlan, der mit seiner Tarkan-Expedition längst vor Ort ist, weiß über diesen Termin Bescheid. Und somit hat der Arkonide nur wenig Zeit, die Materiewippe der Hauri, die für den Austausch von Teilen unseres Universums nach Tarkan sorgen soll, unschädlich zu machen.

Die Hauptpersonen des Romans

Atlan – Der Arkonide mit seinem Expeditionskorps auf dem Weg ins Ushallu-System.

Salaam Siin – Der Ophaler singt für die Diener des Hexameron.

Ge-Liang-P'uo – Die Kartanin vertraut sich einem Artgenossen im Dienst der Hauri an.

Gotan mor Bralk – Cheffunker auf Jezetu.

Arnd-Kel

1.

Es war unmöglich, einen Hauri auszuhorchen, und jeder wusste das mittlerweile. Wann immer man es versuchte, zogen sich die Hauri in sich selbst zurück und konzentrierten sich so vollständig auf die Lehren des Herrn Heptamer, dass nichts anderes mehr in ihren Köpfen Platz fand.

Diese Taktik war äußerst erfolgreich – jedenfalls bei den Hauri, die mit jeder Faser ihres Seins an ihrem unheilvollen Glauben hingen. Wenn sie die Lieder des Herrn Heptamer sangen, schienen sie alles um sich herum zu vergessen, alle Gefahren, sogar den Tod.

Aber seit Kurzem wusste man, dass selbst die Hauri einen wunden Punkt besaßen.

Der Herr Heptamer war unvorsichtig genug gewesen, seine Glaubenssätze in die Form von Liedern zu fassen. Niemand wusste, wie er darauf gekommen war – vielleicht war es einfach seine Art, und er hatte selbst irgendeine Neigung zur Musik, obwohl das schwer vorstellbar war. Oder die Hauri waren von Natur aus so musikalisch eingestellt, dass sich diese Form der Glaubensvermittlung ganz von selbst angeboten hatte – was noch viel unwahrscheinlicher erschien, denn diesen Wesen konnte man schwerlich eine künstlerische Ader zutrauen. Aber vielleicht war auch gerade dies der Grund, und die Hauri waren für die für sie so fremdartige Form der Mitteilung besonders leicht zu begeistern.

Wie es auch immer dazu gekommen sein mochte, die Lieder des Herrn Heptamer waren eine Form von Musik, und Musik konnte den geistigen Schutzpanzer der Hauri durchdringen. Natürlich nicht jede beliebige Art der Musik. Es musste schon ein Meister sein, der sich an diese Dinge heranwagte.

Salaam Siin war ein Meister seines Faches.

Er hatte einige Zeit zu den Gängern des Netzes gehört, und das bedeutete, dass er natürlich auch noch andere Fähigkeiten besitzen musste, zum Beispiel einen wachen Verstand.

Aber die Musik war sein Element. Und da er ein Ophaler war und seine Gesänge mit einer psionischen Komponente zu verbinden verstand, war er ohne jeden Zweifel der einzige Angehörige des Galaktischen Expeditionskorps, der die Möglichkeiten besaß, selbst die Hauri zum »Singen« zu bringen.

Er hatte das bereits bewiesen: Im Zapurush-System hatte er sich einige gefangene Hauri vorgenommen und mit seiner Musik konfrontiert. Nachdem sich sogar Fellmer Lloyd, der gewiss überragende Fähigkeiten besaß, an den Hauri die telepathischen Zähne ausgebissen hatte, war niemand darauf gefasst gewesen, dass ausgerechnet Salaam Siin Erfolg haben sollte. Aber er hatte es geschafft.

Unter seinen psionischen Klängen hatten die Hauri ihren Widerstand aufgegeben und Einzelheiten über das Ushallu-System verraten. Seither wusste man, dass sich die Materiewippe auf Paghal befand, dem zweiundzwanzigsten Planeten dieses riesigen Systems, und dass die dazugehörige Schaltstation auf dem fünften Planeten, Cheobad, installiert war.

Die Beseitigung der Materiewippe war eines der Hauptziele der Expedition, denn die Materiewippe war eine tödliche Gefahr für unzählige Völker im Standarduniversum.

Niemand wusste, welche Folgen die Versetzung der Galaxis Hangay von Tarkan in das Standarduniversum haben würde – es war zweifellos ein riskantes Unternehmen, bei dem jedoch immerhin eine gewisse Chance dafür bestand, dass alles gut abgehen würde. Der umgekehrte Vorgang aber, der Materieausgleich, bedeutete für alle Betroffenen mit absoluter Sicherheit den Untergang, denn Tarkan war ein sterbendes Universum. In ungefähr fünfhundert Jahren, so sagten die Wissenschaftler, würde alles organische Leben in Tarkan erlöschen.

Die Kenntnis vom Standort der Materiewippe allein wäre bereits Grund genug gewesen, das Ushallu-System aufzusuchen.

Ein zweiter Grund war die Suche nach Perry Rhodan, der in Tarkan verschollen war. Man wusste, dass er sich im Ushallu-System aufgehalten hatte, und man hoffte, dort irgendeine Spur zu finden, die auf Rhodans weiteren Weg hindeutete. Diese Hoffnung war allerdings sehr gering.

Aber es gab noch einen dritten Grund, ins Ushallu-System zu fliegen.

Die Zentrale Wissensautorität hatte den Galaktikern über den Kartanin Vir-Kon empfohlen, auf dem neunundfünfzigsten Planeten, der den Namen Zerenghaa trug, nach den Spuren der Vergangenheit zu suchen. Zwar war das ein sehr vager Hinweis, aber man würde ihm nachgehen.

Dies waren die Ziele und Hoffnungen der Galaktiker, als sie die dreißig Lichtjahre überwanden, die das Zapurush-System von Ushallu trennten. In ihrer Begleitung befanden sich auch die drei erbeuteten Hauri-Schiffe.

Nachdem man aus sicherer Entfernung mit Hilfe von Beobachtungen und Messungen robotischer Sonden die nötigen Daten gesammelt hatte, wusste man, dass es nicht leicht werden würde. Ushallu war eine Hochburg der Hauri, und das System wurde gut bewacht.

*

Die HARMONIE war das dreizehnte Schiff der Flotte. Die anderen zwölf waren von Galaktikern besetzt, Bewohnern der Milchstraße, die gemeinsame Ziele und gemeinsame Interessen hatten. Die HARMONIE dagegen gehörte Salaam Siin, einem Ophaler aus der Galaxis Siom Som, und seine Fahrgäste waren Kartanin aus M 33, auch Pinwheel-Galaxis oder Ardustaar genannt.

Die Kartanin – sechs männliche und sechs weibliche Prachtexemplare ihrer Gattung – behaupteten von sich den Galaktikern gegenüber, dass sie die Reise aus freien Stücken mitmachten, aus purem Interesse für Tarkan, also jenes Universum, aus dem sie stammten. Man brauchte jedoch kein besonders guter Kenner der kartanischen Zivilisation zu sein, um zu erkennen, dass diese Zwölfergruppe bestimmten Befehlen folgte.

Ge-Liang-P'uo, die Leiterin dieser Gruppe, hatte mittlerweile auch ganz unumwunden zugegeben, dass sie und ihre Begleiter einen Auftrag zu erfüllen hatten: Sie sollten – wo immer sich eine Gelegenheit dazu ergab – die in Tarkan ansässigen Kartanin studieren und vor allem nach Spuren matriarchalischer Gesellschaftsstrukturen Ausschau halten.

Das Interesse der Kartanin an dem sterbenden Universum war verständlich, denn erstens lag hier der Ursprung ihres Volkes und zweitens würden die Kartanin von Ardustaar sich früher oder später mit denen aus Hangay auseinanderzusetzen haben. Noch befand sich jener Teil der fremden Galaxis, den man bereits ins Standarduniversum versetzt hatte, unter dem Einfluss der aus Tarkan mitgebrachten Strangeness wie unter einer kosmischen Käseglocke, die Kontakte in beide Richtungen weitgehend verhinderte, aber dieser Zustand würde sich ändern. Den matriarchalisch ausgerichteten Kartanin in Ardustaar schien der Gedanke an all das, was danach auf sie zukommen mochte, nicht recht geheuer zu sein – zumindest hegten sie in dieser Richtung sehr gemischte Gefühle. Es war daher nicht verwunderlich, dass sie den Wunsch hegten, sich Informationen aus erster Hand zu verschaffen.

Was aber Salaam Siin bewogen haben mochte, die Expedition mitzumachen, war weit weniger leicht zu verstehen.

Natürlich bedeutete die Materiewippe auch für sein Volk eine Gefahr, und er hatte daher ein ganz natürliches Interesse daran, dass dieses gefährliche Ding ausgeschaltet wurde. Aber zu dem Zeitpunkt, als er sich zur Teilnahme an der Expedition entschloss, hatte Salaam Siin noch gar nichts Konkretes über die Materiewippe gewusst, und daher schied dieser Punkt als Motiv für sein Handeln aus.

Sicher war es auch nicht nur reine Abenteuerlust, die ihn antrieb, denn die einzigen Abenteuer, die ihn wirklich lockten, lagen im Bereich der Musik. Und eine Kämpfernatur war Salaam Siin schon gar nicht, obwohl seine heißgeliebte Musik eine unwiderstehliche Waffe sein konnte, wenn er das wollte.

Selbstverständlich interessierte er sich für den Verbleib von ESTARTU, und da die Galaktiker, vor allem jene aus dem Geschlecht der Menschen, bei allem und jedem immer und überall nach einem Grund suchten, hatte der Ophaler es sich angewöhnt, sich auf ESTARTU zu beziehen, wann immer man ihn mit Fragen konfrontierte. Es war leichter so, und inzwischen hatte sich die Neugier der Galaktiker glücklicherweise einem anderen Thema zugewandt: Wenn sie bei alldem, was um sie herum stattfand, Zeit und Kraft fanden, ihre ewigen Fragen zu stellen, dann suchten sie nach dem Abgesandten ihrer Superintelligenz, die sie ES nannten. Nebenbei bemerkt: Salaam Siin fand diesen Namen nicht sehr ausdrucksvoll. ESTARTU gefiel ihm besser. Trotzdem beneidete er die Galaktiker manchmal ein wenig, denn diese Wesen waren sich der Existenz ihrer Superintelligenz völlig sicher, während man von ESTARTU noch nicht einmal wusste, ob es sie überhaupt noch gab.

Die Suche der Galaktiker nach dem Abgesandten von ES erschien dem Ophaler wie ein unterhaltsames, aber ziemlich sinnloses Spiel. Man hatte Salaam Siin und die Kartanin für kurze Zeit in dieses Spiel einbezogen, und damals hatte der Ophaler einen flüchtigen Eindruck davon erhalten, was der Kontakt zu einer Superintelligenz mit sich bringen konnte – wobei die Galaktiker allerdings bestätigten, dass ausgerechnet »ihre« Superintelligenz über einen reichlich skurrilen Sinn für Humor verfügte.

Die Galaktiker waren fast – aber nicht ganz – sicher, dass ein Gesandter von ES diese Reise mitmachte. Diesen Gesandten zu finden war allerdings so gut wie unmöglich, weil der Gesandte möglicherweise selbst nicht wusste, dass er der Gesuchte war. Das Ganze erinnerte Salaam Siin in fataler Weise an die verrückten Riten eines kleinen, unbedeutenden Volkes, das er auf seinen Reisen durch Siom Som einmal kennengelernt hatte, eines Volkes, das felsenfest an die Existenz von Dämonen glaubte, die den Himmel über seinem Planeten durchschwebten. Die Dämonen, so hieß es, waren nur deshalb nicht zu sehen, weil sie die Farbe des Himmels annehmen konnten. Dennoch waren diese Dämonen gefährlich. Und so verschwendete dieses kleine, unbedeutende Volk einen beträchtlichen Teil seines Erfindungsgeists darauf, Schleudern zu bauen, mit denen man die unsichtbaren Dämonen abschießen konnte. Natürlich hatte niemand jemals einen abgeschossenen Dämon zu Gesicht bekommen, weil die Luftdämonen sich auflösten, sobald sie mit festen Gegenständen in Berührung kamen. Da die Dämonen bei ihrer Auflösung angeblich eine bösartige Energie von sich gaben, konnte man sie jedoch nicht einfach der Natur überlassen, sondern man musste sie mit hochgeschleuderten Steinen bombardieren und auf diese Weise dafür sorgen, dass die bösartige Energie hoch oben blieb, wo sie sich zu neuen Dämonen formierte. Auf diese Weise war ein ganzes Volk ständig damit beschäftigt, Steine in die Luft zu werfen.

Von Salaam Siin und den Kartanin hatten die Galaktiker sehr schnell wieder abgelassen. Sie hatten mal den einen, mal den anderen in Verdacht, der Gesandte von ES zu sein, und den armen Teufel, den es gerade traf, konnte Salaam Siin wirklich nicht beneiden.

Zurzeit traktierten sie einen Mann namens Obrush mit vieldeutigen, hintersinnigen Fragen. Salaam Siin hatte keine Ahnung, ob Obrush der Gesandte war, aber wenn er es war, dann würde er sich nicht durch ein paar Fragen entlarven lassen. Die ganze Fragerei war genauso sinnvoll wie das Bewerfen unsichtbarer Luftdämonen mit Steinen und anderen festen Gegenständen.

Natürlich behielt Salaam Siin derartige Gedanken für sich, denn er war ein sehr höflicher Ophaler. Wenn die Galaktiker Spaß daran fanden, ihre Nerven mit einer sinnlosen Suche zu strapazieren, dann sollten sie es ruhig tun. Ihn ging das nichts an.

»Ist es so richtig?«

Salaam Siin schrak aus seinen Gedanken auf und widmete seine Aufmerksamkeit Ge-Liang-P'uo.

Die Kartanin stand vor der Orgel, wie Salaam Siin jenes Synthesizer-System, das ihm einen Chor von mindestens zweitausend Ophalern ersetzen sollte, der Einfachheit halber nannte. Sie deutete auf die Stelle, an der sie gearbeitet hatte.

»Sehr gut!«, lobte Salaam Siin, nachdem er sich alles genau angesehen hatte. »Ich werde es gleich einmal ausprobieren.«

Nicht nur Ge-Liang-P'uo, sondern auch alle anderen anwesenden Kartanin lauschten fasziniert. Zwar waren sie längst an den Ophaler gewöhnt, aber wenn er – wie jetzt – im Tonfall erwartungsvoller Freude sang, konnte schon eine so einfache Antwort die Kartanin in Verzückung versetzen.

Salaam Siin fand, dass er sich keine angenehmeren Reisegefährten hätte wünschen können. Natürlich hatten die Kartanin ihre Eigenheiten, aber es waren offenbar hochmusikalische Wesen, zumindest in Bezug auf ihr Gehör. Sie wussten jede Art von Musik, die Salaam Siin ihnen darbot, zu genießen. Andersherum war es schon etwas komplizierter. Wenn die Kartanin einen ihrer heimatlichen Gesänge anstimmten, tauchte in Salaam Siin der für einen Ophaler normalerweise völlig indiskutable Wunsch auf, taub oder doch wenigstens schwerhörig zu sein.

Zum Glück sangen sie selten. Normalerweise beschränkten sie sich aufs Zuhören, und darin waren sie großartig.

Es schien allerdings nicht der rechte Augenblick für eine Probe mit der nun schon fast fertigen Orgel zu sein, denn die HARMONIE meldete ein ankommendes Gespräch. Salaam Siin war darüber nicht sonderlich böse, denn er hatte damit gerechnet. Er hatte dem Arkoniden Atlan ein Angebot gemacht, dem dieser wohl kaum widerstehen konnte. Wenigstens hoffte Salaam Siin das, denn er hätte nach dem ersten erfolgreich verlaufenen Versuch die Wirkung seiner Gesänge auf die Hauri zu gerne noch einmal erprobt und dabei perfektioniert.

Es war tatsächlich Atlan, der sich meldete.

»Ich möchte auf dein Angebot zurückkommen«, sagte er zu dem Ophaler. »Ich habe deinem Schiff alle Daten übermitteln lassen, die wir bisher über das Ushallu-System gewonnen haben. Wenn du und deine kartanischen Freunde immer noch bereit sind, ein Risiko wie dieses einzugehen, dann werde ich dir das Ziel nennen, auf das du deine Aufmerksamkeit richten könntest.«

»Wir haben es uns nicht anders überlegt«, versicherte Salaam Siin.

»Gut«, nickte der Arkonide. »Der Planet Paghal hat einen Mond namens Jezetu. Wir haben herausgefunden, dass auf Jezetu all jene Hilfskräfte stationiert sind, die man für die Bedienung der Materiewippe brauchte. Im Augenblick beginnen die Hauri damit, diese Hilfskräfte von Jezetu abzuziehen und nach Paghal zu schaffen. Das ergibt an sich bereits ein gewisses Durcheinander. Wenn du mit deinen Gesängen kräftig dazwischenfährst, könnte sich dieses Durcheinander noch um einiges verstärken. Dies wiederum könnte uns die Gelegenheit verschaffen, ein Erkundungskommando nach Paghal einzuschleusen, ohne dass die Hauri dies bemerken. Meinst du, dass du das schaffen kannst?«

»Ich alleine sicher nicht«, sang Salaam Siin bescheiden. »Aber ich habe tüchtige Helfer.«

»Ich habe diesen Umstand selbstverständlich einkalkuliert«, behauptete Atlan. »Und ich bitte alle anwesenden Kartanin um Entschuldigung, wenn es sich so angehört haben sollte, als wollte ich über ihre Köpfe hinwegreden. Aber die HARMONIE ist nun einmal dein Schiff, Salaam Siin.«

»Wir werden tun, was in unseren Kräften steht«, versprach der Ophaler. »Hast du bei denen, die nach Imago suchen, etwas erreicht?«

Der Arkonide machte ein sehr seltsames Gesicht, aus dem Salaam Siin nicht klug wurde.

»Ich habe versucht, sie zu einem Pilgerflug ins Ushallu-System zu überreden«, erklärte er. »Aber sie wollen nicht.«

»Warum nicht?«, fragte Salaam Siin.

»Woher soll ich das wissen?«, regte Atlan sich auf. »Ihre einzige Reaktion bestand in dem lapidaren Satz: ›Wir warten auf Imago.‹ Mehr war aus ihnen nicht herauszubekommen. Ich habe mich ihnen gezeigt und ihnen einzureden versucht, dass ich Imago bin, aber das nehmen sie mir nicht ab. Ich verstehe das einfach nicht.«

Salaam Siin verstand es noch viel weniger.

Er konnte es sich nicht vorstellen, dass an Rhodan irgendetwas Besonderes sei – wobei man allerdings berücksichtigen musste, dass Salaam Siin ohnehin Schwierigkeiten hatte, einen Menschen vom anderen zu unterscheiden.

Genauso musste es jedoch auch jenen Wesen ergehen, die nach Imago suchten, denn auch sie hatten nie zuvor Kontakt zu Menschen gehabt.