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Ein Nakk, ein Schwarzes Loch - und ein neunschwänziger Kater Im Jahr 1147 NGZ trat die Wende ein. Die Gewaltherrscher der Milchstraße konnten besiegt und die jahrhundertelang unterdrückten galaktischen Völker befreit werden. Inzwischen schreibt man den April 1170, und die Ära nach der Ausschaltung von Monos ist geprägt von Vergangenheitsbewältigung und Wiederaufbau. Doch für die Träger der Zellaktivatoren hat eine schlimme Zeit begonnen, denn sie mussten ihre Leben erhaltenden Geräte an ES zurückgeben und sich mit einer Zelldusche begnügen. Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur deren zwei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder ihre Lebensspanne zu verlängern ist natürlich allen Betroffenen ein dringendes Anliegen. Das gilt auch für Ellert und Testare, die mit Alaska Saedelaere hinter den Zeittafeln von Amringhar her sind. Der Nakk Udivar hilft den Suchern. Er interessiert sich für DIE NEUN LEBEN DES CALIGULA ...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 1511
Die neun Leben des Caligula
Ein Nakk, ein Schwarzes Loch – und ein neunschwänziger Kater
Ernst Vlcek
Im Jahr 1147 NGZ trat die Wende ein. Die Gewaltherrscher der Milchstraße konnten besiegt und die jahrhundertelang unterdrückten galaktischen Völker befreit werden. Inzwischen schreibt man den April 1170, und die Ära nach der Ausschaltung von Monos ist geprägt von Vergangenheitsbewältigung und Wiederaufbau.
Doch für die Träger der Zellaktivatoren hat eine schlimme Zeit begonnen, denn sie mussten ihre Leben erhaltenden Geräte an ES zurückgeben und sich mit einer Zelldusche begnügen.
Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur deren zwei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder ihre Lebensspanne zu verlängern ist natürlich allen Betroffenen ein dringendes Anliegen.
Die Hauptpersonen des Romans
Udivar – Ein kauziger Nakk.
Alaska Saedelaere – Er will eine »unmögliche« Forderung erfüllen.
Ernst Ellert und Testare – Zwei Sucher nach dem wahren Amringhar.
Malaudi – Ein Gauner erhält seinen Lohn.
Caligula
1.
Hanguard Seraphonamu Albaxada oder einfach Hang, wie ihn die Bewohner von Luinad nannten, war auf der Flucht vor Brinxy Pongard in die Nebelberge geraten.
Trotz des geradezu lieblichen Spitznamens war Brinxy ein bärenhafter Fallensteller, der im Zweifelsfall nur eines kannte: kräftig zuschlagen. Und da er seine Zweifel darüber hatte, ob es rechtens sei, dass er nach einer wochenlangen Tour seinen »besten Freund« im Bett seiner vereinsamten Frau vorfand, wollte er sogleich zulangen.
Ihm, Hang, dem Grüne-Witwen-Tröster, war nichts anderes übrig geblieben, als Hals über Kopf aus Luinad-City zu fliehen und in der Wildnis Unterschlupf zu suchen.
Und hier in den Nebelbergen fand er vorerst Schutz zwischen diesen uralten, halbverwachsenen Ruinen. Dies war ein unheimlicher Ort. Ständig hörte er irgendwelche Geräusche. Das Tapsen samtweicher Pfoten im Unterholz. Das Knacken von Ästen. Das verhaltene Miauen oder das ferne zornige Fauchen von wilden Katzen. Es gab solche überall in der Umgebung von Luinad-City und in dieser Gegend offenbar in besonders großer Zahl.
Aber er wusste, dass diese von terranischen Hauskatzen abstammenden verwilderten Tiere im Grunde genommen harmlos waren; er hatte noch nie gehört, dass sie Menschen angriffen.
Da die Nacht bitterlich kalt war, hatte er Reisig und trockene Äste gesammelt und in einem windstillen Winkel der Ruine ein Lagerfeuer entzündet.
Und dann sah er die Geisterkatze. Es war ein männliches Tier von beeindruckender Größe. Grau getigert, mit einem Körper wie ein Fass und einem Kopf, so groß wie von einem Menschenkind. Der Kater erschien auf der Mauer über ihm und taxierte ihn frech. Hang ergriff einen brennenden Ast und wollte ihn damit verscheuchen.
Aber der Kater war klug genug zu erkennen, dass er außer Reichweite der Gefahr war, und rührte sich nicht vom Fleck. Erst als Hang den brennenden Ast nach ihm warf, bequemte das Tier sich dazu, sich durch einen lässigen Sprung in die Finsternis zu retten.
Gleich darauf tauchte es jedoch auf der gegenüberliegenden Seite auf. Das Tier hatte seinen Standort so schnell gewechselt, als sei es teleportiert! Aber das war natürlich Unsinn.
Der Kater saß nur da und besorgte sich die Katzenwäsche. Hang ignorierte ihn, so, wie ihn der Kater ignorierte, und irgendwann übermannte ihn die Müdigkeit, und er schlief ein.
Plötzlich wurde er unsanft aus seinen Träumen gerissen. Er hörte ein Prasseln und ein durch Mark und Bein gehendes Kreischen. Und etwas fuhr ihm scharf übers Gesicht und hinterließ blutnasse Bahnen. Als er panikartig die Augen aufriss, sah er den Kater über sich, das Raubtiergebiss warnend gefletscht.
Hang sprang auf und schleuderte das Raubtier von sich. Und da sah er, was wirklich los war: Das Lagerfeuer hatte auf den Brennvorrat aus trockenen Resten übergegriffen und der ganze Platz stand in Flammen. Und Hang saß zwischen den Ruinenmauern in der Falle. Es gab nur einen Fluchtweg, und den wies ihm der Kater, indem er trotz seiner Körperfülle die Wand hochkraxelte und vom oberen Rand Hang mit der Pfote zu sich hinaufwinkte.
Ohne lange zu überlegen, folgte Hang dem Tier, erreichte den oberen Mauerrand und ließ sich von dort einfach auf die andere Seite fallen. Er landete etwas unsanft im Unterholz, aber er lebte. Er war den Flammen entkommen. Nur wenig später hätte es keine Rettung mehr für ihn gegeben.
Und das verdankte er diesem streunenden Kater. Das Tier schien sich seiner Heldentat vollauf bewusst, denn es schmiegte sich buckelnd an ihn und forderte eine Belohnung.
Hang griff sich den Kater und gewährte ihm die ihm zustehenden Streicheleinheiten. Und Hang sagte dann:
»Aus Dank dafür, dass du mir das Leben gerettet hast, biete ich dirmeine Freundschaft an. Und ich werde fortan nur noch gut zu Katzen sein.«
Und einmal soweit gegangen, beschloss Hang, sich in den Ruinen häuslich niederzulassen.
*
Hang verfluchte den Tag, an dem die Evolution auf Terra die Katzen hervorgebracht hatte.
Vielleicht war das der Evolution gegenüber ungerecht, und Hangs Zorn sollte eher jenem vorgeschichtlichen Terraner gelten, der als Erster eine Wildkatze domestizierte und so den Urahn der gemeinen terranischen Hauskatze schuf.
Möglicherweise brauchte Hang auch gar nicht so weit zurückzugreifen und es reichte, den Entdecker dieses Planeten in Groß-Magellan, jenen unseligen Käpt'n Scenopher Luinad, zu verfluchen, der mit seinem Schiff voller Katzen hier einst Schiffbruch erlitten und so die Voraussetzung dafür geschaffen hatte, dass dieses Getier zur Plage für die Nachkommen der Schiffbrüchigen werden konnte.
Es hieß, dass Scenopher Luinad ein Katzenliebhaber gewesen sei und darum im Jahre 491 die sich schließende Milchstraße aus Furcht vor der Ausrottung der originalen terranischen Hauskatze durch Klonen mit einer Raumschiffladung dieser Spezies in Richtung Große Magellansche Wolke verlassen hatte.
Hang glaubte es aber besser zu wissen. Immerhin saß er an der Informationsquelle, denn er hatte seine »Burg« in den Nebelbergen auf den Resten jener Station gebaut, die sich Scenopher Luinad einst zu seinem Schutz errichtet hatte, um der Lynchjustiz durch seine Leute zu entgehen.
Hangs Nachforschungen in den Verstecken der alten Grundmauern hatten ergeben, dass der Käpt'n die Katzen möglicherweise nur nach Magellan geschafft hatte, um sie den Gurrads als Delikatesse zu verkaufen und so das große Geld zu machen. Insgesamt waren die Dokumente und Berichte jedoch so widersprüchlich, dass die volle Wahrheit nicht mehr genau zu rekonstruieren war.
Aber Hang hatte ganz andere Informationsquellen: seine Visionen und Träume. Hang war davon überzeugt, dass es sich dabei um telepathische Sendungen seines Katers Caligula handelte. Und Caligula musste die Wahrheit schließlich wissen, denn er war in einem früheren Leben kein anderer als der olle Käpt'n Scenopher Luinad gewesen. Jawohl, davon war Hang hundertprozentig überzeugt. Wie sonst sollte er so viele Einzelheiten und intime Details aus Luinads Leben kennen und sie ihm, Hang, über seine Träume vermitteln können? Wer außer der Reinkarnation des Käpt'ns konnte wissen, dass Scenopher als Baby beinahe an einer Maus erstickt wäre, die er als Ganzes hatte schlucken wollen?
Wie auch immer, an der Tatsache, dass Käpt'n Luinad mit seinem Schiff auf diesem Planeten gestrandet war und für die Katzenplage gesorgt hatte, war nicht zu rütteln.
Doch dem seligen Luinad deswegen die ganze Schuld für Hangs Probleme aufzuhalsen war auch nicht gerecht. Denn was konnte der gestrandete Katzenexporteur denn dafür, dass Hang vor zwei Jahrzehnten aus Dank dafür, dass sie ihm das Leben gerettet hatte, eine streunende Katze aufnahm und den Schwur leistete, fortan gut zu diesen Tieren zu sein? Hang hatte sich in der Folge strikt an sein Gelübde gehalten, auch wenn es ihm manchmal schon schwer gefallen war.
Heute könnte er sich wegen seines leichtsinnigen Gelübdes am liebsten nachträglich die Zunge abbeißen.
So gesehen, war es Hangs eigene Schuld, dass er seine Burg voller Katzen hatte, Hunderte und Tausende davon; und jeden Tag wurden es mehr. Denn nicht nur, dass sie sich explosionsartig vermehrten, es schien sich unter diesen unheimlichen Tieren auch herumgesprochen zu haben, dass es in den Nebelbergen, südlich von Luinad-City, einen Narren gab, der streunenden Katzen Asyl bot.
Es gab zwar ein probates Mittel zur Geburtenkontrolle, aber Hang kam nicht mit dem Kastrieren und Sterilisieren nach – und überhaupt, er hatte die Übersicht über sein Katzenvolk längst verloren. Er gab ihnen zwar charakteristische Namen wie Streuner, Tiger, Schlappschwanz oder Stummel oder auch Semiramis oder aber einfach Vlk, wenn er gerade schlechter Laune war ... aber tatsächlich konnte er nur höchstens sechs Dutzend von ihnen wirklich auseinanderhalten und davon wiederum auch nur die Hälfte genau identifizieren.
Nun könnte man also einwenden, dass sein Zorn auf die Evolution ungerecht war. Aber hätte die Schöpfung auf Terra nicht die Weichen für die Entstehung der Felidae gestellt und hätten die Ägypter sie nicht vergöttert, dann hätte es wohl nie eine gemeine Felis silvestris domestica gegeben, und ergo hätte Käpt'n Scenopher Luinad mit keinem Katzentransport auf Luinad stranden können – und folgerichtig könnte Hang ein beschauliches Leben führen.
Okay, Hang wäre dann jetzt vielleicht schon tot, weil kein räudiger Kater zur Stelle gewesen wäre, um ihn, den Schlafenden, so lange zu kratzen, bis er aufwachte und feststellen konnte, dass der Lagerplatz in Flammen stand. Aber seine Ruhe hätte er wenigstens.
Auf diese Weise sprach Hang zu seinen Katzen jedes Mal, wenn er ihrer wieder mal überdrüssig war; er machte ihnen quasi ihre Existenz zum Vorwurf. Das passierte nicht selten.
So etwa, wenn er seinen Kummer hinwegzuspülen versuchte und weiße Mäuse sah, die zu jagen die Katzenbande jedoch keine Bereitschaft zeigte.
Und wenn er alle Hände voll zu tun hatte, die läufigen Katzen von den Katern zu isolieren zu versuchen ... oder wenn er die Beweise dafür zu beseitigen hatte, dass die Mehrzahl seiner Haustiere nicht stubenrein war ... Es gab Tausende Situationen, in denen die Katzen ihm ausreichend Gründe gaben, sie zu verfluchen.
Aber wenn er sich nach getaner Arbeit gewaschen und desinfiziert in seine gemütliche Leseecke zurückzog und die Katzen darum rauften, sich an seine Beine schmiegen zu dürfen und um die besten Plätze an seiner Seite kämpften, dann war er wieder besänftigt, und er kraulte und streichelte sie liebevoll und sprach entschuldigend zu ihnen:
»Ihr müsst es einem alten Narren schon verzeihen, dass er mal übler Laune ist.«
Und wenn er ihnen dann in die unergründlichen Augen sah, da meinte er, dass sie jedes seiner Worte verstehen konnten und mit den Blicken zu ihm sprachen. Und manchmal glaubte er sogar, ihre telepathischen Botschaften vernehmen zu können.
In manchen Momenten, wenn er sich der rationalen Betrachtungsweise befleißigte, schrieb er dies dem Umstand zu, dass er schrullig und alt und vereinsamt war und sich darum einbildete, dass die Katzen zu ihm sprachen, weil er sie sich einfach als Gesprächspartner wünschte. Aber wenn ihn dann Melancholie befiel, dann hörte er ihre Gedanken tatsächlich – und er konnte ihnen die seinen vermitteln.
Er war dann sicher, dass seine Katzen reinkarnierte Intelligenzwesen waren. Und sie erzählten ihm, dass sie in ihrem früheren Leben Physiker, Syntronprogrammierer, Raumschiffskapitäne oder Liebesdienerinnen gewesen waren; Staatsmänner, First Ladies, Söldner und Diktatoren und Penner. Und manche waren in ihren vielen Leben auch alles schon mal gewesen.
Caligula etwa war nicht nur der Träger von Käpt'n Luinads ruheloser Seele, er war ganz sicher auch die Reinkarnation jenes Katers, der Hang vor zwanzig Jahren aus den Flammen gerettet hatte und sich darum, auch in seinem nächsten Leben als Caligula, als der Beherrscher der Burg aufspielte.
Ganz klar: Die ruhelose Seele von Käpt'n Luinad war für alle Zeiten dazu verdammt, in Katzenkörpern zu leben, weil er nicht gut zu diesen Tieren gewesen war. Er würde nie mehr Mensch werden dürfen, denn er lernte nicht dazu und war als Hauskatze so herrschsüchtig, jähzornig und brutal wie als Raumschiffkommandant.
Hang hatte da seine eigene Theorie entwickelt: Als Menschen hatten sie sich nie an ihre Seelenwanderungen erinnern können; mit ihrem Katzenleben kam die Erinnerung an die vielen vergangenen Leben zurück, aber dafür war ihnen der Mund verschlossen.
Sie konnten sich nur in Gedanken mitteilen – und das offenbar auch nur gegenüber besonders begnadeten Menschen wie Hang. Denn es schien, dass alle anderen Luinader auf dem parapsychischen Ohr taub waren oder sich zumindest taub stellten. Denn sie wollten Hangs Behauptungen nicht glauben und stuften ihn als geistesgestört ein.
Okay, vielleicht hatten die Luinader recht, und er war wirklich nur verrückt. Aber dann hatten ihn die Katzen auf dem Gewissen.
Wie auch immer, Hang war in Hassliebe zu seinem Katzenvolk verbunden. Und Caligula hasste und fürchtete er!
Es gab da eine Version über Käpt'n Luinads Ende, die er, als telepathischen Traum verpackt, von den anderen Katzen erfahren hatte, und die ließ keine Fragen mehr offen.
2.
Scenopher Luinad war ein so übler Zeitgenosse und Menschenschinder, dass seine Mannschaft nach der Bruchlandung auf diesem Planeten beschloss, ihn und seine ganze Katzenladung aus dem Schiff zu jagen. Zuvor hatte Scenopher jedoch alle Waffen beschlagnahmt, die Beiboote sabotiert und eine Bombe gelegt, die die Kommandozentrale und damit das Herz des Schiffes in Trümmer riss.
Scenopher flüchtete mit dem letzten klapprigen Shift. Seine Leute schickten ihm eine Reihe von Flüchen und Morddrohungen mit auf den Weg. Mit dem Shift gelangte er in die von Nebeln umhüllte Bergwelt, bevor das Gefährt seinen Geist aufgab. Und erst jetzt entdeckte Scenopher, dass er ein paar Dutzend seiner Katzen als blinde Passagiere mitgeschleppt hatte.
Aus den Einzelteilen des Shifts errichtete er sich eine Unterkunft, die er im Lauf der Zeit mit Wällen und Türmen aus Fels zu einer Festung ausbaute.
Und irgendwann tauchten die Tausenden von Katzen auf, die Scenopher auf dem wracken Schiff zurückgelassen hatte. Und in ihrem Schlepptau die im Stich gelassene Mannschaft. Die Männer und Frauen hatten nur eines im Sinn, sie wollten Scenopher lynchen.
Aber der hatte seinen Unterschlupf bereits so gut ausgebaut, dass er ihn mühelos allein gegen die ganze mordlüsterne Bande verteidigen konnte. Da die Mannschaft nicht an ihren Käpt'n herankam, beschloss sie, ihn einfach auszuhungern.
Und auf diese Weise hätten sie Scenopher beinahe geschafft, wenn ...ja, wenn der angebliche Katzenfreund nicht auf seine Lieblingstiere als Notproviant zurückgegriffen hätte.
Indem er ihnen seine letzten Vorräte als Köder hinwarf, lockte er die ausgehungerten Tiere in eine vorbereitete Falle und schloss sie darin ein. Und immer wenn ihm der Magen knurrte, stieg er in den Käfig und fing sich die fetteste Katze.
Das war jedes Mal eine wilde Hetzjagd, denn die Katzen merkten bald, welches Schicksal ihnen Scenopher zudachte. Darum versuchten sie verzweifelt, ihrem Häscher zu entkommen und sich mit Zähnen und Krallen gegen ihr Schicksal zu wehren. Aber irgendwann landeten sie doch in der Pfanne. Und während sie immer weniger und mit den für Menschen unverdaulichen Überresten ihrer Artgenossen abgespeist wurden, blühte Scenopher auf. Und es machte ihm teuflischen Spaß, der Katzen mit immer ausgetüftelteren Fangmethoden habhaft zu werden.
Das ging so lange, bis die Katzen eines Tages beschlossen, nicht mehr in wilder Panik im Kreis zu laufen, sondern sich dem Feind zu stellen.