Perry Rhodan 1524: Die Uhren von Wanderer - Ernst Vlcek - E-Book

Perry Rhodan 1524: Die Uhren von Wanderer E-Book

Ernst Vlcek

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Beschreibung

Die Welt der Superintelligenz - ein Irrwandler durch Raum und Zeit Auf Terra und im Galaktikum schreibt man den November des Jahres 1170 NGZ. Somit sind bereits 23 Jahre seit der Befreiung der Milchstraße vom Joch des Monos vergangen, und für die meisten galaktischen Völker ist eine neue Blütezeit angebrochen. Für die Träger der Zellaktivatoren gilt das nicht, denn ihre Lebenserwartung beträgt wenig mehr als 60 Jahre, nachdem die Leben erhaltenden Geräte von ES wieder eingezogen worden sind. Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur weniger als drei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz aufzufinden, mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder die eigene Lebensspanne zu verlängern, ist natürlich allen Betroffenen und denen, die ihnen nahe stehen, ein dringendes Anliegen. Viele Versuche, ES ausfindig zu machen, sind schon in relativ kurzer Zeit unternommen worden, ohne das erwünschte Resultat erbracht zu haben. Nun ist Perry Rhodan an der Reihe. Neben dem von ihm eingeleiteten Projekt UBI ES, das trotz unerwarteter Störungen planmäßig realisiert wird, nimmt der Terraner die Hilfe der Nakken bei der ES-Suche in Anspruch. Dabei muss Rhodan erkennen, dass die Superintelligenz offensichtlich ein anderes Zeitempfinden entwickelt hat - jedenfalls gilt das für DIE UHREN VON WANDERER ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 1524

Die Uhren von Wanderer

Die Welt der Superintelligenz – ein Irrwandler durch Raum und Zeit

Ernst Vlcek

Auf Terra und im Galaktikum schreibt man den November des Jahres 1170 NGZ. Somit sind bereits 23 Jahre seit der Befreiung der Milchstraße vom Joch des Monos vergangen, und für die meisten galaktischen Völker ist eine neue Blütezeit angebrochen.

Für die Träger der Zellaktivatoren gilt das nicht, denn ihre Lebenserwartung beträgt wenig mehr als 60 Jahre, nachdem die Leben erhaltenden Geräte von ES wieder eingezogen worden sind.

Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur weniger als drei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz aufzufinden, mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder die eigene Lebensspanne zu verlängern, ist natürlich allen Betroffenen und denen, die ihnen nahe stehen, ein dringendes Anliegen.

Viele Versuche, ES ausfindig zu machen, sind schon in relativ kurzer Zeit unternommen worden, ohne das erwünschte Resultat erbracht zu haben. Nun ist Perry Rhodan an der Reihe. Neben dem von ihm eingeleiteten Projekt UBI ES, das trotz unerwarteter Störungen planmäßig realisiert wird, nimmt der Terraner die Hilfe der Nakken bei der ES-Suche in Anspruch.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Terraner auf den Spuren von ES.

Sato Ambush – Der Pararealist bemüht sich um Kontakt.

Eirene und Willom – Perry Rhodans Tochter und ihr Mentor treffen die ODIN.

ES – Die Superintelligenz ist verwirrt.

Dem, Demar, Demaro und Demaron – Bewohner verschiedener Zeitalter auf Wanderer.

1.

Dem hatte ein Geheimnis, das er mit niemandem teilte. Nicht mit seiner Spielgefährtin Ank und nicht mit seinem besten Freund Kra.

Eigentlich hätte er sich gerne jemandem mitgeteilt, aber er fürchtete die Strafe des Schöpfers und Hüters dieser Welt.

Cues Stamm lebte in einer kleinen Welt. Diese erstreckte sich über die Bergflanke einen Tagesmarsch nach links und einen nach rechts bis zu einer unsichtbaren Grenze. Und sie erstreckte sich auch einen Tagesmarsch in die Steppe hinein, bis zu einem breiten, reißenden Strom, der eine natürliche Grenze bildete.

Dahinter lag die verbotene Zone. Und in der verbotenen Zone lauerte der Tod. Das wusste jeder. Denn keiner, der die unsichtbare Grenze der Welt überschritten hatte, war zurückgekehrt.

Nur Dem hatte dies geschafft.

Und dies war ein Teil seines Geheimnisses.

Er wusste nun als Einziger seines Stammes, dass hinter der unsichtbaren Grenze und dem Niemandsland der verbotenen Zone die Welt weiterging. Die Welt hinter der verbotenen Zone war ein weites Land, so groß, dass er kein Maß hatte, ihre Größe zu bestimmen. Und die Welt hinter seiner Welt war so viel anders, dass sie die Grenzen von Dems Geist sprengte.

Aber er hatte einen Blick in diese andere Welt getan. Und seit damals träumte er davon, sie eines Tages aufzusuchen.

Zuvor hatte er nur Träume gehabt, in denen er die Befriedigung seiner körperlichen Bedürfnisse erlebte. Diese neuen Träume vom großen Abenteuer in der weiten, fremden Welt waren so ganz anders. Sie machten ihm Angst, aber sie erregten ihn auch, und sie weckten einen Trieb in ihm, der ihm bis jetzt unbekannt gewesen war.

Dem war zu einem Forscher geworden.

In diesen Träumen war die Welt unendlich groß, viel größer, als dass man sie in mehreren Tagesmärschen hätte abschreiten können.

Die Welt war nicht nur der kleine Sperrbezirk, in dem Cue mit seinem kleinen Stamm lebte. Die Welt war nicht nur der Teil des Berges mit den Höhlen, dem Lager davor, dessen Mittelpunkt der verkohlte Baumstumpf bildete, in den der Blitz eingeschlagen hatte, und die Feuerstelle, die einst vom Feuer des Blitzes genährt worden war und seit damals als das kostbarste Gut des Stammes gehütet wurde. Die Welt war mehr als nur essen, schlafen und sich vermehren.

Diese Erkenntnisse hatte Dem vor kurzem gewonnen. Es war noch nicht lange her. Die Sonne war inzwischen nur zweimal so viel wie er Finger an beiden Händen hatte im Niemandsland versunken und wieder aufgegangen.

Er hatte an diesem Tag seine Mannesprüfung abzulegen und darum allein zur Jagd gehen müssen. Er durfte erst wieder zu seinem Stamm zurückkehren und sich als Mann bezeichnen, wenn er eine Jagdbeute mitbrachte. Und die Trophäe hatte groß genug zu sein, dass das Fleisch für den ganzen Stamm zu einem Festgelage reichte.

Das Glück war Dem am wichtigsten Tag seines Lebens hold. Er hatte eine Herde Rotwild aufgespürt, und es war ihm gelungen, ein älteres Tier von der Herde zu trennen und bis zu, dem Strom zu treiben, der die Steppe beendete und die natürliche Grenze der Welt bildete.

Er glaubte, das Tier in die Enge getrieben und leichte Beute zu haben. Er warf den Speer und traf gut. Doch das getroffene Tier fiel ins Wasser und wurde von den Fluten abgetrieben.

In seiner Verzweiflung und Enttäuschung sprang Dem seiner Beute hinterher, um es im Kampf gegen das nasse Element vielleicht doch noch ans Ufer retten zu können.

Tatsächlich gelang es ihm, das Tier zu erreichen und sich an ihm festzuklammern. Und während das Wild einen verzweifelten Todeskampf gegen den in seinem Leib steckenden Speer und die tobenden Fluten ausstand, musste es sich auch noch des gegen den Ertrinkungstod kämpfenden Dem zu erwehren versuchen.

Irgendwann erlahmten die Kräfte des Tieres. Es versank, und Dem wurde ebenfalls in die Tiefe gerissen. Er musste, als er verzweifelt nach Luft rang, Unmengen von Wasser schlucken, bevor er wieder an die Wasseroberfläche gelangte.

Als er aus dem Wasser auftauchte, sah er das rettende Ufer vor sich und einen Baumstamm, der in den Strom gekippt war und dessen Äste fast bis zu ihm reichten. Es gelang ihm, einen der Äste zu erwischen. Doch das morsche Holz brach. Beim zweiten Mal hatte er mehr Glück. Er erwischte einen Ast, der ihn tragen konnte, und zog sich daran bis zum Stamm und kletterte an diesem mit letzten Kräften bis ans Ufer.

Dort angekommen, spuckte er zuerst einmal alles Wasser aus, das seinen Körper gefüllt hatte, dann legte er sich hin, bis sich sein rasselnder Atem gemäßigt und sich das Zittern seiner Glieder beruhigt hatte.

Endlich fühlte er seine Beine kräftig genug, dass sie ihn wieder tragen konnten, und er stand auf und versuchte sich zu orientieren. Er blickte ins Land vor sich hinein. Es erstreckte sich endlos und flach vor ihm. Und irgendwo am dunstigen Horizont war ein dunkler Streif, in dem es durch den Schein der untergehenden Sonne golden flimmerte. Dann drehte er sich um und sah im Land auf der anderen Seite des Stromes eine vertraute Bergkette in einer Entfernung von einem Tagesmarsch, hinter der gerade die Sonne versank.

Und da wurde ihm klar, dass er auf dem falschen Ufer an Land gekommen war. Hier war die verbotene Zone. Das Niemandsland. Die Nicht-Welt.

Warum war er nicht tot?

Er hätte eigentlich sofort sterben müssen, als er die unsichtbare Grenze seiner Welt überschritt. Aber weder das nasse Element, noch die unsichtbare Grenze hatten ihn geschafft. Dem lebte. Er machte einen Schritt in die verbotene Zone hinein. Und dann noch einen und noch einen. Und in plötzlichem Übermut beschloss er, so lange weiterzugehen, wie ihn die Beine trugen. Er kam dem dunklen Streif am Horizont näher und näher.

Es war inzwischen Nacht geworden, aber er verlor sein Ziel nicht aus den Augen, denn es waren dort viele Lichter entzündet worden, die ihm ein deutlicher Wegweiser waren.

Endlich war er seinem Ziel nahe genug, dass er Einzelheiten erkennen konnte, und er erkannte, dass es sich um eine große Ansammlung seltsamer, hügelähnlicher Gebilde handelte. Und in diesen künstlich erschaffenen Erhebungen waren Öffnungen. Und durch manche der größeren Öffnungen gingen aufrechte Wesen wie er ein und aus, und durch die kleineren Öffnungen strahlten die vielen Lichter, die ihn angelockt hatten. Und es gab der Menschen unglaublich viele, sie tummelten sich zwischen den Erhebungen wie die Ameisen, und sie waren prächtig gekleidet.

Nachdem Dem eine Weile staunend dagestanden hatte, fasste er sich ein Herz und wollte weitergehen und die Menschen und ihre über dem Boden gebauten Höhlen aus der Nähe begaffen.

Doch kaum hatte er den ersten Schritt getan, da vernahm er plötzlich eine furchterregende, donnernde Stimme in seinem Kopf.

Sie sagte:

Du hast das Verbot missachtet. Du hast die Grenze überschritten. Kehre sofort wieder um! Oder es ist dein Tod!

Und dann folgte der zornigen Mahnung ein Gelächter, das schrecklicher war als die Todesdrohung selbst.

Die Angst fuhr Dem in die Glieder und packte mit eisigem Griff sein Herz. Das furchtbare Gelächter trieb ihn dazu, sich umzudrehen und Hals über Kopf in Richtung des Stromes zurückzulaufen. Er konnte nicht stoppen, er würde weiterlaufen, bis er vor Erschöpfung umfiel. Und er lief noch, als es wieder Tag wurde und er den Strom erreichte. Doch selbst das Wasser konnte ihn nicht aufhalten. Er stürzte sich in die Fluten, ohne die Folgen zu überdenken.

Alles war leichter zu ertragen als dieses lautlose Gelächter!

Diesmal erging es Dem besser als beim ersten Mal. Denn bei seinem Todeskampf gegen das nasse Element hatte er gelernt, wie man sich über Wasser hielt. Und durch diese Erfahrung klüger, schaffte er es, das andere Ufer, das Ufer seiner Welt zu erreichen.

Er gab sich in der Steppe dem Schlaf der Erschöpfung hin und wanderte die Nacht durch. Der neue Morgen graute bereits, als er zu seinem Stamm zurückkehrte. Er wurde verspottet und verhöhnt, weil er mit leeren Händen kam.

Dem hätte sich gerne gerechtfertigt und den Grund genannt, warum er keine Beute mitgebracht hatte. Und er hätte auch gerne von seiner Entdeckung erzählt, dass es außer ihrer Welt noch eine andere, viel phantastischere gab, in der Menschen wie sie lebten, die aber doch ganz anders waren.

Doch er wagte es nicht einmal, sich selbst seiner Spielgefährtin Ank oder seinem besten Freund Kra mitzuteilen.

Er fürchtete die Strafe des unsichtbaren Hüters und Schöpfers der Welt. Er musste sein Geheimnis für sich behalten. Dem würde mit niemandem über sein Abenteuer sprechen.

Aber eines nahm er sich vor, und der Gedanke war so aufregend, dass er zur Besessenheit wurde: Eines Tages würde er noch einmal den Strom überqueren und die andere Welt aufsuchen.

2.

Sato Ambush hatte das Gefühl, seit Monaten auf der Stelle zu treten.

»Sieh an, ein neues Gesicht«, sagte Sato Ambush, als der Nakk in seine Unterkunft geschwebt kam. »Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, dass du nicht Cemiran bist.«

Cemiran war der Name des Nakken, den Paunaro ihm tags zuvor als Testperson zur Verfügung gestellt hatte.

»Was du für mein Gesicht hältst, ist lediglich eine Maske mit robotischen Modulen, die uns die fehlenden vierdimensionalen Sinnesorgane ersetzen«, antwortete der Nakk mit seiner Synthesizerstimme. Dann erst fügte er als Antwort hinzu: »Nein, ich bin nicht Cemiran. Du kannst mich Gerain nennen.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Gestatte mir eine Frage. Woran hast du erkannt, dass ich nicht Cemiran bin, Pararealist? Ich dachte, für euch Menschen sehen wir Nakken einer wie der andere aus!«

»Ich habe mich lediglich an Erfahrungswerte gehalten«, antwortete Sato Ambush. Stereotyp, wie er es bei jedem neuen Nakken tat, fügte er hinzu: »Sag einfach Sato zu mir.«

Seit Wochen und Monaten hatte man ihm fast täglich einen anderen Nakken für seine Sitzungen zur Verfügung gestellt, gerade so, als wolle Paunaro seine Arbeit nicht mehr unterstützen.

Denn früher, bevor er vor fünf Monaten Akkartil für kurze Zeit verlassen hatte, da hatte er noch wochenlang ein und denselben Nakken zur Verfügung gestellt bekommen – was natürlich eine bessere Zusammenarbeit gestattete. Nun aber musste er fast täglich von neuem beginnen.

Der Pararealist hatte den berechtigten Verdacht, dass Paunaro seine Arbeit nur deshalb sabotierte, weil er einen dunklen Punkt in der Geschichte der Nakken aufgedeckt hatte. Sato Ambush hatte herausgefunden, dass die Nakken nicht nur seit Tausenden von Jahren ES-Sucher, sondern dass einige von ihnen für den Diebstahl der sechs Zellaktivatoren verantwortlich waren, die der Nakk Clistor auf Wanderer ES übergeben hatte. Paunaro hatte die Machenschaften dieser Nakken lieber geheim gehalten.

Und darum hatte Sato Ambush das Gefühl, auf der Stelle zu treten.

Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung befand er sich seit nunmehr zehn Monaten unter Nakken, aber sie waren für ihn so unnahbar wie eh und je.

Dabei war der Planet Akkartil, diese etwas in Verruf gekommene Kultstätte der Nakken, der denkbar geeignetste Ort, um ihnen näher zu kommen. Hier waren diese fünfdimensional orientierten Wesen unter sich, brauchten sich keine Zügel aufzuerlegen und konnten ungehemmt sie selbst sein.

Sato Ambush war der einzige Fremdkörper in dieser Gemeinschaft aus etwa 200 Gastropoden.

Es gab auf Akkartil außer ihm zwar noch eine Humanoide, nämlich Eirene. Doch Idinyphe, wie sich Perry Rhodans und Gesils Tochter seit einiger Zeit nennen ließ, war kein Außenseiter wie er. Idinyphe-Eirene war den Nakken im Geiste näher als jeder andere Nicht-Nakk dieses Universums. Sato Ambush war sogar sicher, dass sie der nakkenähnlichste Nicht-Nakk aller Universen war. In Hangay, der Heimatgalaxis der Nakken, und selbst in Tarkan, ihrem Heimatuniversum, aus dem Hangay in das Einsteinuniversum transferiert worden war, gab es wohl keinen Nicht-Nakken, der Idinyphe das Wasser reichen konnte.

Sie dachte und sie fühlte fast wie ein Nakk, und wenn der Pararealist in ihrer Gegenwart die Augen schloss, da konnte er sie sich sogar als Nakken vorstellen. Sie erschien ihm schon mehr als Nakk denn als Mensch – falls die Tochter einer Kosmokratin überhaupt genetisch als Mensch bezeichnet werden konnte.

Aber Idinyphes Präsenz half ihm nicht bei seinem Versuch einer Analyse des Wesens der Nakken und der Umsetzung in normaldimensionierte Werte. Sie ging ihm aus dem Weg, wohl auch deshalb, weil er an dem streng gehüteten Geheimnis der Nakken gerührt hatte. Sato Ambush war auf Akkartil völlig auf sich allein gestellt.

Dabei war seine persönliche Situation gar nicht so aussichtslos. Dank seines Ki hatte er einen recht guten Zugang zur Psyche der Nakken gefunden. Aber sein selbstgestellter Auftrag lautete, für alle Galaktiker eine geeignete Form der Verständigung mit den Nakken zu finden. Und daran war er bisher gescheitert.

Er würde noch viel Zeit benötigen, um den Kode für eine uneingeschränkte Kommunikation mit den Nakken zu erarbeiten. Aber diese Zeit stand ihm nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung.

Dabei war dies nicht sein einziges Anliegen.

Es gab noch einen wichtigeren und aktuelleren Auftrag für ihn.

Und es erleichterte seine Situation nicht gerade, dass Perry Rhodan ihn zusätzlich unter Druck setzte.

Es war der 3. November des Jahres 1170 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, und Sato Ambush fühlte sich im Moment außerstande für eine mühevolle erste Sitzung mit einem Nakken. Darum sagte er:

»Ich fürchte, ich bin nicht in der geistigen Verfassung, es heute mit dir aufzunehmen, Gerain. Lass mich bitte allein.«

Der Nakk richtete die rote Optik seiner robotischen Stielaugen auf ihn und betrachtete ihn lange, bevor er sagte:

»Ich bin nicht gekommen, um dich auf fünfdimensionaler Ebene zu schulen, Sato.« Gerain streckte ihm eines seiner zwölf metallisch verstärkten Ärmchen entgegen; darin lag ein kleiner Datenträger, wie er auch vom Pikosyn eines terranischen SERUNS gelesen werden könnte. »Mein Auftrag ist lediglich, dir diesen Hyperfunkspruch zu überbringen. Er ist vor kurzem aus dem Solsystem eingetroffen und an dich gerichtet.«

Nachdem Sato Ambush die Speicherkristalle an sich genommen hatte, wollte sich der Nakk wortlos zurückziehen. Aber Sato Ambush rief ihn zurück.

»Warte, Gerain«, rief er ihm nach. »Willst du nicht meine Reaktion abwarten? Vielleicht ist es nötig, auf den Funkspruch zu antworten.«