Perry Rhodan 1791: Die Brut - Peter Terrid - E-Book

Perry Rhodan 1791: Die Brut E-Book

Peter Terrid

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Beschreibung

Auf der Ebene der Kelche - die Kreaturen des Schreckens schlüpfen aus Seit über 1200 Jahren hat sich in der kleinen Galaxis Hirdobaan, rund 118 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, ein Herrschaftssystem etabliert: mit den Maschtaren an der Spitze, mit dem Händlervolk der Hamamesch und den pantherähnlichen Fermyyd, der Schutztruppe der Galaxis, sowie vielen anderen Völkern. Und irgendwo darüber existiert angeblich eine unbekannte Macht namens Gomasch Endredde. Das ist die Situation, die sich Perry Rhodan und der Besatzung des Riesenraumschiffes BASIS bietet, die gegen Ende des Jahres 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung in Hirdobaan operieren. Die Spur der Galaktiker führt über das abgeschottete Zentrum der Galaxis - dort liegt Endreddes Bezirk, und in diesem werden rund dreißig Millionen Intelligenzen aus der Menschheitsgalaxis gefangen gehalten. Die Galaktiker von der BASIS konnten die Herren der Galaxis stellen und besiegen. Anderen Galaktikern gelang es, den Schirm um das Zentrum abzuschalten, wenn auch nur für kurze Zeit; die BASIS und einige Begleitschiffe konnten eindringen. Mittlerweile konnten auch schon einige Rätsel aus der Vergangenheit der kleinen Galaxis gelöst werden. Schwieriger ist hingegen die Situation für die rund dreißig Millionen Gefangenen; diese vegetieren vor sich hin und sind vom Tod bedroht. Perry Rhodan und seine Freunde lassen das Programm Lebenshilfe anlaufen, um ihnen zu helfen. Doch irgendwo lauert das Albtraumwesen Tréogen - und DIE BRUT ...

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Nr. 1791

Die Brut

Auf der Ebene der Kelche – die Kreaturen des Schreckens schlüpfen aus

von Peter Terrid

Seit über 1200 Jahren hat sich in der kleinen Galaxis Hirdobaan, rund 118 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, ein Herrschaftssystem etabliert: mit den Maschtaren an der Spitze, mit dem Händlervolk der Hamamesch und den pantherähnlichen Fermyyd, der Schutztruppe der Galaxis, sowie vielen anderen Völkern. Und irgendwo darüber existiert angeblich eine unbekannte Macht namens Gomasch Endredde.

Das ist die Situation, die sich Perry Rhodan und der Besatzung des Riesenraumschiffes BASIS bietet, die gegen Ende des Jahres 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung in Hirdobaan operieren. Die Spur der Galaktiker führt über das abgeschottete Zentrum der Galaxis – dort liegt Endreddes Bezirk, und in diesem werden rund dreißig Millionen Intelligenzen aus der Menschheitsgalaxis gefangen gehalten.

Die Galaktiker von der BASIS konnten die Herren der Galaxis stellen und besiegen. Anderen Galaktikern gelang es, den Schirm um das Zentrum abzuschalten, wenn auch nur für kurze Zeit; die BASIS und einige Begleitschiffe konnten eindringen. Mittlerweile konnten auch schon einige Rätsel aus der Vergangenheit der kleinen Galaxis gelöst werden.

Die Hauptpersonen des Romans

Reginald Bull – Der Aktivatorträger gerät in größte Gefahr.

Dino Gonkers – Ein Terraner sieht die Facetten der Angst.

Tréogen – Das Albtraumwesen spielt mit seinen Opfern.

Atlan – Der Arkonide mahnt zur Vorsicht.

Perry Rhodan

1.

Erwachen.

Die Gedanken steigen auf wie aus einem Meer rosafarbenen Kleisters. Verworren, unklar, diffus.

Die Selbstwahrnehmung setzt wieder ein, anders als vorher. Das Bewusstsein für den eigenen Körper kehrt zurück. Zuerst tief im Inneren; der Herzschlag ist deutlich fühlbar. Der Hohlmuskel hetzt, jagt das Blut mit hohem Druck und großer Geschwindigkeit durch die Adern.

Ein Gefühl für die Muskeln stellt sich ein. Es ist, als würde in die einzelnen Teile einer vor langer Zeit stillgelegten Maschine wieder volle Energie fließen. Fasern beginnen sich zu spannen, erschlaffen wieder; die Gelenke bewegen sich langsam und träge, als hätten sie großen Widerstand zu überwinden.

Es ist dunkel. Die Augen empfangen keinerlei Signale.

Und doch sind da Bilder, von irgendwoher. Unverständliche Darstellungen, von einem namenlosen, unbeschreiblichen Etwas.

Dieses Etwas ist erwacht, so scheint es, aus äonenlangem Schlaf.

Gomasch Endredde.

Er ist aktiv geworden. Die geheimnisvolle, rätselhafte Zentralmacht von Hirdobaan kehrt in die Wirklichkeit zurück.

Aus den verwirrenden, ineinanderfließenden Bildern wird nicht klar, wer oder was Gomasch Endredde ist. Nur, dass er zum Leben erwacht oder zu etwas, das dem Leben entsprechen könnte.

Die Gedanken werden klarer. Und mit ihnen kommt die Angst.

Gomasch Endredde erwacht. Ist dies das Ende? Oder eher der Anfang? Und wenn ja – von was?

Noch ist der Gedankenfluss zäh. Eine Erinnerung stellt sich ein. Vor kurzem noch fiel das Denken leichter, war die Wahrnehmung klarer und verständlicher. Es ist wie ein Aufwachen aus tiefem, gewaltsamem Schlaf, ein Auferstehen aus einer abgründigen Ohnmacht und Hilflosigkeit.

Die Bewegungen fallen schwer. Etwas lähmt, hält, erstickt.

Die Atmung scheint einzusetzen, träge, gegen Widerstand ankämpfend. Hat sie ausgesetzt? Oder schimmert sie nur im Bewusstsein wieder auf, hat nie wirklich aufgehört und wird nun erst wieder erfahrbar?

Jedenfalls fällt sie schwer. Ein fürchterlicher Druck lastet auf der Brust und schickt angstvolle Impulse durch das Nervensystem. Im Gehirn platzt wie eine schillernde Blase der Begriff »Erstickung« auf und schießt Panik in die Welt, die jede andere Empfindung überlagert.

Mit aller Gewalt kämpft das Bewusstsein gegen die Wogen des Entsetzens an, die alles zu überschwemmen drohen.

Jetzt bekommen die Hände etwas zu fassen, krallen sich fest. Endlich etwas Greifbares, eine Wirklichkeit außerhalb des eigenen, angstgeschüttelten Selbst. Die Muskeln treten in Aktion, wie ferngesteuert. Arme werden gestrafft, die Beine stemmen sich gegen etwas Festes.

Über das Gesicht laufen kalte Schauder. Noch immer sind die Augen geschlossen, sie nehmen nichts wahr. Aber die Haut spürt Bewegung. Luft streicht über die Wangen. Die Lippen öffnen sich, als die Spannung im Brustkorb nicht mehr zu ertragen ist; mag die Angst noch so groß sein, der Körper fordert sein Recht, die Lungen schreien nach Luft.

»Aaahhh!«

Die Anspannung löst sich in einem qualvollen Schrei, der kein Echo findet. Die Augen öffnen sich. Sie blicken ins Leere.

Er senkt den Blick und entdeckt seine Hände, rosafarbene Klumpen, wie es scheint. Aber diese Hände haben Halt gefunden, lassen nicht locker. Die Armmuskeln straffen sich wieder, ziehen den Körper höher. Ein unheilvolles Saugen und Schmatzen ist zu hören, eine unsichtbare Gewalt zerrt und klammert.

Das Wesen beginnt zu keuchen. Die Anstrengung, sich aus dieser Masse herauszuarbeiten, ist gewaltig; unerbittlich scheint der Zugriff des schleimigen Kleisters zu sein, der den Leib umfangen hält. Dieses Mal ist die Furcht nicht lähmend, sie spornt an.

Ein kräftiger Zug, die Beine stemmen sich noch einmal ab. Der Körper ruckt in die Höhe, fällt nach vorn und kommt auf der Kante zur Ruhe.

»Elender Mist!«

Der Kopf, das Gesicht, der Rumpf, alles ist von dieser widerwärtigen rosa Schleimmasse bedeckt. Die Gestalt rastet auf dem Rand. Immer mehr Anteile des Nervensystems arbeiten nun nicht mehr automatenhaft, sondern werden willentlich gesteuert. Die Person ist benommen. Im Hintergrund der Empfindung droht eine Ohnmacht, ein Zurückgleiten in den süßlich aussehenden Sumpf. Dieses Mal für immer, das ist gewiss.

Der Blick klärt sich, wandert umher; Erinnerungen stellen sich ein. Seltsam – zuerst melden sich Fakten und Informationen, nicht die Persönlichkeit.

Die Ebene der Kelche ...

Richtig, Nundor, Level 13 ...

Gomasch Endredde ist erwacht, hat zu leben begonnen, nimmt die Arbeit auf, was auch immer.

Das bedeutet vor allem eines: Gefahr.

Irgendwo in der Nähe regt sich etwas. Der Blick flattert, heftet sich an diesem Etwas fest. Eine ungeschlachte Gestalt, sehr fremd aussehend und eine Bedrohung ausstrahlend. Sie wälzt sich schwerfällig aus dem Schleim und ist einen Augenblick später verschwunden.

Aha, es sind also auch andere da. Seinesgleichen? Die Person weiß es nicht. Sie steht dicht davor, endlich zu erfahren, wie sie ist und wer sie ist, aber noch steckt das Denken in einem ähnlichen Schleim fest wie der Körper.

Zuerst der Körper.

Noch ein Ruck, und die Beine sind frei. Verschnaufen, sich orientieren.

Oben ist nichts, nur Luft. Zur Seite, nach rechts und links, ebenfalls Luft. Auf gleicher Höhe, eine Kante, überschlammt mit der klebrigen Paste in Rosa.

»Was für ein Ort zum Sterben!« Ein Blick nach unten. Dunkler Boden, er sieht schwer, saftig und fruchtbar aus, aber es wächst nichts darauf. Nur ein paar rötliche Fladen sind zu sehen.

Dieser Boden ist weit entfernt. Zehn Meter. Genügend Fallhöhe, um sich ein paar Knochen zu brechen, vor allem, wenn man nicht Herr des eigenen Körpers ist. Außerdem ein Gewirr von Röhren und Leitungen, das zu anderen Kelchen führt, in denen sich ebenfalls Leben regt.

»Allgemeine Aufbruchsstimmung ...«

Dann, von einem Augenblick auf den anderen, ist alles wieder da ...

*

Reginald Bull wusste sofort, dass Eile geboten war. Wenn die eigentümliche Biomasse, auf deren Ausstrahlung er hereingefallen war, ihn jetzt auf einmal freigab, dann konnte das nichts Gutes bedeuten. Vor allem dann nicht, wenn Gomasch Endredde in Gang gekommen war.

Bully versuchte, den rosigen Schleim an den Kanten des Kelchs abzustreifen, aber es gelang ihm nur unvollkommen. Das widerwärtige Zeug haftete ekelhaft gut und wollte einfach nicht abgehen.

Wieder sah er in einiger Entfernung, wie sich in einem der anderen Kelche etwas regte, und er wusste sehr gut, was dieses Etwas war. Die Information verdankte er dem eigentümlichen telepathischen Verbund, an den er einige Zeit lang angeschlossen gewesen war. Er wusste, wie außerordentlich gefährlich diese Kreaturen des Grauens sein konnten.

Und er wusste noch mehr: Während der Zeit, die er in dem Kelch auf Nundor verbracht hatte, war der telepathische Verbund sicher nicht einseitig gewesen. Von wem auch immer er seine Informationen bekommen hatte, dieser Jemand hatte in dieser Zeit auch eine Menge von den Kelchgefangenen erfahren, wahrscheinlich entschieden mehr, als Reginald Bull lieb sein konnte. Als Aktivatorträger der allerersten Generation war Reginald Bull zwar mentalstabilisiert und damit gefeit gegen jede Form von psionischer Kontrolle oder Übernahme, und diese beruhigende Aussage war von den Wissenschaftlern des längst verflossenen Solaren Imperiums in gutem Glauben abgegeben worden. Jetzt, einige Jahrtausende später, war solchen Garantien nicht mehr zu trauen.

Reginald Bull sorgte erst einmal dafür, dass er körperlich und seelisch zur Ruhe kam. Die nächste Aufgabe, die er zu lösen hatte, war schwer genug – bei aller Einfachheit.

Die Kelche auf Nundor waren durch Röhren miteinander verbunden. Diese Röhren waren einen Meter dick und lagen drei Meter über dem Boden. Die Kelche selbst standen auf Stielen, die zwei Meter dick waren und zehn Meter in die Höhe reichten. Die Höhe des Kelches selbst schätzte Bull auf gut vier Meter. Wenn er sich mit beiden Händen an die äußere Kante des Kelches hängte, baumelten seine Füße, grob geschätzt, zwölf Meter über dem Boden. Bully hatte keine Lust, sich auszurechnen, mit welcher Geschwindigkeit er nach zwölf Metern Fall auf dem Erdboden aufprallen würde. Da aber auf Terra ein normaler Wohnraum eine Höhe von 2,50 Metern hatte, entsprach dieser Fall einem Sprung aus dem fünften Stock – tief genug also, sich etliche Knochen zu brechen, darunter auch etliche Wirbel, das Genick eingeschlossen.

Zu seinem Zellaktivator hatte Bully großes und durch Erfahrung gerechtfertigtes Vertrauen, aber ob dieses Geschenk aus der Werkstatt der Kosmokraten imstande war, ein gebrochenes Genick wieder hinzubekommen, wagte er zu bezweifeln. Und selbst wenn, würde es mit großer Sicherheit scheußlich weh tun, sich die Knochen zu brechen – dazu aus mehr oder weniger freien Stücken.

Zudem – manche Informationen stellten sich stets zur falschen Zeit ein – entsann sich Reginald Bull, dass der Tod aus solchen Stürzen weniger durch die Knochenbrüche verursacht wurde als vielmehr durch den Abriss der Aorta; die Heilkraft eines Aktivatorchips war zwar außerordentlich hoch, aber leider nicht sonderlich flink.

Reginald Bull murmelte eine Reihe von Flüchen.

Ob der Antigrav seiner Ausrüstung noch funktionierte? Ganz bestimmt nicht die syntronische Steuerung, das wusste er schon aus leidvoller Erfahrung.

Er tastete nach dem Gerät und aktivierte es per Hand. Zunächst passierte nichts, und Bullys Züge verhärteten sich. Erst als er manuell die Einstellung aufs Geratewohl veränderte, hellte sich sein Gesicht auf.

Das Gerät arbeitete noch.

Danach war seine Befreiung nur eine Sache weniger Augenblicke. Ein Schwung beförderte ihn aus dem Kelch, dann segelte er mit nur einem Achtel der Terra-Schwerkraft geradezu gemütlich auf den Erdboden hinab – und er entsann sich grinsend, dass genau damit das Abenteuer seines Lebens begonnen hatte: mit der Landung auf einem Himmelskörper, der nur ein Sechstel der Erdschwere aufzuweisen hatte. Auch dort waren solche Sprünge und Stürze möglich, ohne dass man Verletzungen riskierte.

Auf dem Boden angekommen, regulierte Reginald Bull das Gerät nach und streifte den Schleim von seiner Kleidung ab, so gut er konnte. Er verzog angewidert das Gesicht; die Masse ließ sich nur schwer lösen, blieb an den Fingern kleben und verbreitete einen nicht sehr angenehmen Geruch.

Bully ahnte, dass die Aufgabe dieser eigentümlichen Substanz sich erledigt hatte. Sehr wahrscheinlich starb sie langsam ab, daher die ekelerregende Ausdünstung.

Reginald Bull blickte sich um. Von seinem Standort aus konnte er nur einen geringen Teil der Ebene der Kelche überblicken, aber er sah genug, um sich ein Bild der Lage zu machen.

In einer Vielzahl von Kelchen regte sich etwas. Hilfloses Gezappel war zu sehen, seltsam geformte Gliedmaßen ragten aus dem Schleim hervor und bewegten sich.

»Ahhh!«

Ein langgezogenes Stöhnen war zu hören, ziemlich in der Nähe. Reginald Bull machte ein paar Schritte und konnte einen Kelch sehen, in dem sich eine menschenähnliche Gestalt heftig strampelnd bewegte. Wahrscheinlich handelte es sich um einen von Bullys Gefährten, der gleich ihm ahnungslos in die Falle der Kelche gelaufen war.

»Fink?«

»Was für ein widerwärtiges Zeug!«, maulte eine Stimme, die Reginald Bull klar als die von Fink Petticul identifizieren konnte.

»Warte, ich helfe dir!«

Wenige Minuten später war Fink Petticul auf dem Boden von Nundor angekommen. Der kurzgewachsene Pilot der GRIBBON verzog angewidert das Gesicht, während er sich von den Überresten der klebrigen Masse zu befreien versuchte.

»Ein Glück, dass Ghelfi mich so nicht sehen kann«, seufzte Petticul. »Wie sehen meine Haare aus?«

»Klebrig und rosa«, antwortete Bully grinsend.

Im Hintergrund sah er eines der Geschöpfe aus seinem Kelch plumpsen: ein runder, insektoider Kopf, ein Rumpf, der annähernd humanoid wirkte, dazu zwei stark unterschiedliche Arme, mit denen das Geschöpf einstweilen noch hilflos herumruderte. Ein Geschöpf, wie es seltsamer und bizarrer nicht hätte entstehen können, wenn man ein Kleinkind mit einem Gen-Baustein-Kasten hätte herumspielen lassen. Auf den ersten Blick war zu sehen, dass ein Lebewesen wie dieses niemals aus einer herkömmlichen Evolution hatte hervorgehen können; hier waren genetische Experimente die Ursache.

Ebenso offenkundig war, jedenfalls für Reginald Bull, dass der Erbauer oder Erschaffer – das Wort »Schöpfer« erschien Bully in diesem Zusammenhang frevelhaft unpassend – dieses Wesens bei der Konstruktion ausschließlich an seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse gedacht hatte, wie immer die auch aussehen mochten. An die Empfindungen dieses künstlichen Lebens, an seine Wünsche und Bedürfnisse war ganz bestimmt kein Gedanke verschwendet worden.

»Scheußlich, nicht wahr?«, murmelte Petticul und spuckte aus. »Das Zeug riecht nicht nur schlecht, es schmeckt auch grässlich. Wer setzt so etwas Widerwärtiges in die Welt?«

Reginald Bull presste die Lippen aufeinander.

»Ich weiß es nicht genau«, antwortete er leise. »Ich weiß nur eines: Er hatte keine guten Absichten dabei!«

Das Geschöpf richtete sich halb auf, drehte den Kopf und fixierte die beiden Männer. Gelbe Insektenaugen waren auf Bully gerichtet, groß und ohne einen Ausdruck, den Bully hätte deuten können.