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Ein Wächter erwacht - und findet seine Bestimmung Das Jahr 1332 NGZ scheint eine neue Zeit der Krisen zu werden: Die galaktischen Großreiche der Arkoniden und der Terraner stehen einander schwerst bewaffnet gegenüber, und das in einer Zeit technischer Umwälzungen. Nach wie vor ächzen sämtliche galaktischen Zivilisationen unter der Störung aller Geräte auf hyperenergetischer Basis. Die überlichtschnelle Raumfahrt ist massiv eingeschränkt, ebenso die Kommunikation quer durch die Milchstraße. In dieser Zeit sind Perry Rhodan und Atlan im Sternenozean von Jamondi verschollen, jenem Sternhaufen, der direkt neben dem Sektor Hayok aufgetaucht ist - aus einem "Hyperkokon", in den er offensichtlich seit Jahrmillionen gehüllt war. Es gibt Verbindungen zwischen Hayok und Jamondi, die sich den Menschen bislang noch nicht erschließen. Während zwischen den Sonnen des Raumsektors ein fragiler Friede herrscht, suchen zwei Mutanten und eine Wissenschaftlerin nach einem Zugang zu einer uralten Station. Dort taucht bald ein Wächter auf - dieser steckte seit langer Zeit ZWISCHEN DEN ÄONEN...
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Veröffentlichungsjahr: 2014
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Nr. 2226
Zwischen den Äonen
Ein Wächter erwacht – und findet seine Bestimmung
Uwe Anton
Das Jahr 1332 NGZ scheint eine neue Zeit der Krisen zu werden: Die galaktischen Großreiche der Arkoniden und der Terraner stehen einander schwerst bewaffnet gegenüber, und das in einer Zeit technischer Umwälzungen. Nach wie vor ächzen sämtliche galaktischen Zivilisationen unter der Störung aller Geräte auf hyperenergetischer Basis. Die überlichtschnelle Raumfahrt ist massiv eingeschränkt, ebenso die Kommunikation quer durch die Milchstraße.
In dieser Zeit sind Perry Rhodan und Atlan im Sternenozean von Jamondi verschollen, jenem Sternhaufen, der direkt neben dem Sektor Hayok aufgetaucht ist – aus einem »Hyperkokon«, in den er offensichtlich seit Jahrmillionen gehüllt war. Es gibt Verbindungen zwischen Hayok und Jamondi, die sich den Menschen bislang noch nicht erschließen.
Während zwischen den Sonnen des Raumsektors ein fragiler Friede herrscht, suchen zwei Mutanten und eine Wissenschaftlerin nach einem Zugang zu einer uralten Station. Dort taucht bald ein Wächter auf – dieser steckte seit langer Zeit ZWISCHEN DEN ÄONEN ...
Aago von Gem – Nach einer Ewigkeit des Schlafes erwacht der Ewige Diener.
Trim Marath – Als Expeditionsleiter setzt sich der Kosmospürer auf die Spur der »Oldtimer«.
Lyra Morgen – Die TLD-Spezialistin ist Expertin für vorterranisch-galaktische Geschichte.
Startac Schroeder – Bei manchen Expeditionen versagt die Parafähigkeit des Teleporters.
Reginald Bull
Du erwachst – und bist müder als vor dem Schlaf. Unendlich müde, wie nach einer Ewigkeiten währenden Starre, die sich nicht abschütteln lassen will. Die dich weiterhin umfasst, gefangen hält, dich durchdringt, das Innere deiner Zellen lähmt. Ein Schlaf, der dich erschöpft hat, statt dir Erholung zu verschaffen.
Du kannst dich noch nicht bewegen, nicht erheben. Auch deine Gedanken fließen so zäh, als müssten sie irgendeinen Widerstand überwinden.
Eine Ewigkeit.
Das ist deine erste klare Eingebung.
Nur langsam kehren die Erinnerungen zurück. Auch wenn du nicht weißt, wie viel Zeit vergangen ist, eins ist dir klar: Es muss eine Ewigkeit sein. Vor Äonen hast du den Ewigen Schlaf begonnen.
Sämtliche Schlachten waren geschlagen, so viele, dass du dich kaum an die Einzelheiten, die genaue Abfolge erinnerst. Sämtliche Feinde waren besiegt oder verbannt, sämtliche Missionen erfüllt. Als du in den Ewigen Schlaf gesunken bist, war kaum noch einer der Herren mehr in der Station zugegen.
Der Herren ...
Sie waren die Herren, und du bist ein Ewiger Diener.
Das macht dir nichts aus. Das ist deine Bestimmung. Du wolltest nie etwas anderes sein, und du willst auch jetzt nichts anderes sein. Du weißt zwar, was du zu tun hast, falls du allein in der Station sein solltest, doch du hoffst, dass mindestens einer der Herren noch oder wieder anwesend ist. Dass er die nötigen Entscheidungen treffen kann. Dass du ihm dienen kannst.
Andererseits ... Obwohl du nur ein Diener bist, verfügst du über Kenntnisse, Machtmittel, Informationen, die die anderer Wesen bei weitem übertreffen. Deine Ausbildung ist vorzüglich, deine Bildung umfassend, und deiner Intelligenz brauchst du dich nicht zu schämen.
Langsam stellen sich weitere Erinnerungen ein. Dein Name.
Du bist Aago von Gem.
Deine Herkunft.
Du entstammst dem Volk der Cremashen, bist ein Humanoider von perfekter Ebenmäßigkeit. Diese Perfektion war dir stets wichtig. So vollkommen du dienen willst, so vollkommen soll dein Anblick sein. Ein Ewiger Diener muss nicht nur perfekte Dienste leisten, sondern auch ein entsprechendes Äußeres bieten. Das ist deine feste Überzeugung.
Du versuchst, dich zu bewegen, doch es gelingt dir nicht.
Geduld, mahnst du dich. Der Ewige Schlaf trägt nicht umsonst diese Bezeichnung.
Auch wenn »ewig« in diesem Zusammenhang ein relativer Begriff ist. Was für den einen ewig ist, ist für den anderen nur ein Wimpernschlag. Ein Diener sieht die Ewigkeit anders als ein Herr.
Du versuchst, die Augen zu öffnen, aber es gelingt dir nicht. Doch du spürst, wie die Erschöpfung langsam aus deinen Zellen weicht.
Kernmüdigkeit, denkst du. Nicht nur die der Zellkerne, sondern eine noch tiefer greifende, die dich vollständig ausfüllt. Aber das ist nur ein vorübergehender Zustand, der sich bald ändern wird.
Dann, fast mühelos, gelingt es dir. Praktisch ohne jede Anstrengung, ein Anzeichen dafür, dass dein Zustand sich allmählich wieder normalisiert.
Du öffnest die Augen und siehst die Holos, die dir alle wichtigen Informationen über die Station und die aktuelle Lage geben.
Zuerst schaust du nach den Individualtastern. Dich überkommt sofort Bedauern. Keiner der Herren ist mehr hier, so viel ist gewiss.
Doch du trägst es mit Fassung. Du bist ein perfekter Diener und dazu ausgebildet, alle nur erdenklichen Situationen zu bewältigen. Du bist überzeugt, dass es dir gelingen wird.
Aber die Einsamkeit ... Trotz der Herren warst du schon einsam, als du in den Ewigen Schlaf gegangen bist. Herren sind Herren, Diener sind Diener. Du warst damals allein, und du befürchtest, auf ewig allein zu bleiben. Länger, als dein Ewiger Schlaf gewährt hat.
Du weißt nicht, wie viel Zeit vergangen ist, seit du den Ewigen Schlaf angetreten hast.
Zum ersten Mal verspürst du so etwas wie eine Regung. Bislang hast du die Lage nüchtern analysiert, wie man es von dir verlangt. Wie ein perfekter Diener. Aber die Einsamkeit nagt schon lange an dir.
Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, nagt sie nicht nur an dir. Sie frisst dich auf. Sie macht dir zu schaffen. Du kannst sie nicht ertragen.
Die Hölle sind andere Cremashen, hat ein berühmter Dichter deines Volkes einmal geschrieben. Du bist anderer Ansicht. Die Hölle ist die Einsamkeit. Das Alleinsein.
Was hat mich geweckt?
Dieser Gedanke beweist, dass deine Funktionen sich langsam wieder normalisieren. Die körperlichen wie die geistigen. Du willst den Kopf drehen, und du drehst ihn. Vor wenigen Augenblicken – oder einer Ewigkeit – war dir das noch unmöglich.
Du siehst weitere Holos und stellst fest, dass bereits vor einiger Zeit ein Alarmimpuls vom Planeten Anarimt in der Station eingetroffen ist.
Das ist ein Problem. Aber bist du deshalb geweckt worden?
Du weißt es nicht. Du benötigst mehr Informationen.
Langsam, behutsam richtest du dich auf. Automatische Systeme massieren deinen Körper, langsam kommt dein Kreislauf wieder in Schwung. Deine Gedanken werden klarer.
Du betrachtest die anderen Hologramme. Und stellst fest, dass der Alarm tatsächlich nicht der eigentliche Auslöser war.
Eindringlinge haben die Station betreten, mit Hilfe eines Impulsschlüssels, der eine Kennung der Station von Anarimt ausstrahlt!
Du erkennst sofort die Querverbindung.
Du musst davon ausgehen, dass die Eindringlinge in deine Station mit jenen Personen identisch sind, die die Alarmimpulse von Anarimt ausgelöst haben!
Du bist noch nicht vollständig handlungsfähig. Es wird eine Weile dauern, bis du dich überall uneingeschränkt bewegen kannst.
10. Januar 1332 NGZ
»Korphyria antwortet nicht!«, hallte Raanes Stimme durch die Zentrale. Der groß gewachsene, ebenholzschwarze Kommandant im Rang eines Obersts schüttelte den Kopf. »Unsere Funksprüche werden ignoriert!«
Trim Marath beugte sich in seinem Sessel vor. »Versucht es weiter.« Der Mutant kniff die Augen zusammen.
Die AMERIGO VESPUCCI würde in wenigen Minuten in die Umlaufbahn des Planeten schwenken. Allen Behinderungen durch die erhöhte Hyperimpedanz zum Trotz war es ausgeschlossen, dass man unter ihnen den ENTDECKER nicht wahrnahm. Mit einem Rumpfdurchmesser von 1800 Metern zählte das Schiff zu den größten in der Galaxis, und die konventionelle Ortung und der Normalfunk waren von der Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands nicht betroffen.
»Was ist da unten los?«, murmelte der Paradefensor und Kosmospürer fast im Selbstgespräch.
»Dort unten sind sämtliche Syntroniken ausgefallen«, meinte Scagevan Raane, »und auch Qa'pesh hat einigen Schaden angerichtet. So viel können wir auch von hier aus erkennen.«
»Vielleicht hat das Schweigen andere Gründe«, sagte Marath nachdenklich. »Vielleicht wollen uns die Arkoniden einfach nicht zur Kenntnis nehmen.«
Die Lage im Sektor Hayok war weiterhin angespannt. Ursprünglich war der Sternenarchipel unabhängig gewesen, aber mit der Liga Freier Terraner assoziiert, bis er vor 32 Jahren vom Kristallimperium annektiert worden war. Dessen Imperator hatte sich darauf berufen, dass Hayok ursprünglich von arkonidischen Siedlern kolonisiert worden sei.
Doch mittlerweile hatte sich das Blatt wieder gewendet. Nach der fürchterlichen Schlacht um Brocken 44 und dem neuerlichen Einsatz von PRAETORIA hatte Reginald Bull den Mascanten Kraschyn und Ascari da Vivo einen Friedensschluss angeboten, den die Arkoniden notgedrungen akzeptiert hatten. Seitdem ruhten im gesamten Sektor die Kampfhandlungen, und die terranische Flotte hatte volle Bewegungsfreiheit erhalten, insbesondere, um sich der Erforschung des Sternenozeans von Jamondi zu widmen.
Diese Niederlage hatten die arkonidischen Besatzer von Korphyria nicht verkraftet, zumal Bull angedroht hatte, ihre Flotte im Sektor Hayok in einer Vernichtungsschlacht auslöschen zu lassen.
Mascantin da Vivo bezeichnete die Waffenrufe als Schandfrieden von Hayok, und Trim Marath ging davon aus, dass terranische Schiffe über den von den Arkoniden okkupierten Welten nicht gerade Begeisterungsstürme auslösten. Schon seit der ersten Begegnung galten die Arkoniden bei Terranern als arrogant, und daran hatte sich bis heute nicht viel geändert. Trotz aller äußerlichen Gemeinsamkeiten war die Mentalität der beiden Völker letztlich zu unterschiedlich.
Marath warf einen Blick auf das Ortungsholo. Es zeigte eine hellbraune Welt mit ausgedehnten Wüsten, kargen Savannen und einigen wenigen weitläufigen Gebirgszügen. Daten wurden eingeblendet, doch sie waren Trim schon längst bekannt. Korphyria war der fünfte von 19 Planeten der Sonne Korph, die wiederum gerade einmal vier Lichtjahre von Hayok entfernt war, also in unmittelbarer Nähe des Dreh- und Angelpunkts des Sternenarchipels lag.
»Anweisungen?«, fragte Raane. Er war zwar der Kommandant der AMERIGO VESPUCCI, doch die eigentliche Leitung der Expedition hatte der Monochrom-Mutant inne. Marath musste die nötigen Entscheidungen treffen.
Marath zögerte. Sollten sie einfach auf dem Planeten landen, ohne die Zustimmung der arkonidischen Besatzungsmacht? Waren auf Korphyria die Ereignisse der letzten Monate überhaupt schon bekannt? Der Hypersturm Qa'pesh und die Erhöhung der Hyperimpedanz hatten schwerste Schäden hervorgerufen, die Raumfahrt und den überlichtschnellen Funk so gut wie unmöglich gemacht.
Er drehte sich zu Startac Schroeder um. Der Teleporter und Orter hielt sich als einziges Mitglied des TLD-Teams, dem schon die Erforschung der Oldtimer-Station von Hayok gelungen war und das der ENTDECKER an Bord genommen hatte, in der Zentrale auf. Die anderen Agenten des Terranischen Liga-Dienstes ruhten in ihren Kabinen oder studierten dort Einsatzpläne, Daten oder die in der Station der Oldtimer auf Hayok erbeuteten Fundstücke.
»Wir müssen auf Korphyria landen«, sagte Startac, weniger zum Kommandanten oder zu Trim als zu sich selbst.
»Keine Frage.« In der Oldtimer-Station auf Hayok hatten sie unter anderem eine Sternkarte entdeckt, die eine alternative Ansicht der 128 Sterne des Sternenarchipels bot. Darin wurden neben Hayok drei Punkte angezeigt, die offenbar weitere Stützpunkte der Oldtimer bezeichneten.
Diese vermeintlichen Stationen befanden sich auf den Planeten Korphyria, Urankan-3 und H-109-VI. Unter den insgesamt vier Stützpunkten, die anscheinend allesamt der Beobachtung des Sternenozeans von Jamondi dienten, wies der auf Korphyria die größte Leuchtstärke auf.
Mittlerweile war diese Karte – genauer gesagt ein Holo von ihr, das die TLD-Agenten angefertigt hatten – ausgewertet worden. Nicht nur Marath und Schroeder, sondern auch sämtliche hinzugezogenen Spezialisten hielten es für wahrscheinlich, dass sich auf Korphyria eine Art Hauptquartier befand.
Vielleicht existiert dort eine weitere Silberkugel?, fragte sich Trim nicht zum ersten Mal. Eins jener mysteriösen Objekte, mit denen Perry Rhodan, Atlan und Lotho Keraete in den Sternenozean eingedrungen waren ...
Seitdem waren die drei Männer verschollen. Man hatte nicht das geringste Lebenszeichen von ihnen erhalten.
Solch eine Silberkugel benötigten die Terraner dringender denn je. Immer wieder stürzten Planeten oder Himmelskörper aus dem Hyperkokon des Sternenozeans in den Normalraum. Bislang waren alle Lebewesen, die man auf diesen Planeten entdeckt hatte, tot gewesen, verstorben an mentalen Traumata, die anscheinend im Zusammenhang mit dem Durchbruch in den Normalraum standen. Je mehr der von ihnen entdeckten Sonnensatelliten im Sternenarchipel ausfielen, desto wahrscheinlicher wurde ein Rücksturz des gesamten Sternhaufens. Sollte es tatsächlich dazu kommen, würde dies nach dem augenblicklichen Stand der Kenntnisse auch Rhodans und Atlans Ende bedeuten – ganz zu schweigen von den ungezählten Wesen, die vermutlich im Sternenozean lebten.
Vielleicht fanden sie auch andere Daten in der Station der Oldtimer, unter Umständen eine vollständige Datei, die ihnen Auskunft darüber gab, wie es zur Entstehung des Hyperkokons gekommen war, was sich dahinter verbarg oder wie man in ihn eindringen konnte. Jedes noch so kleine Detail, jede neue Erkenntnis konnte den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Nicht nur für Rhodan, Atlan und Lotho Keraete, sondern für alle Wesen, die im Sternhaufen lebten.
In der Station von Hayok hatten Marath, Schroeder und ihr Team einige Zeit ausharren müssen, während draußen der Hypersturm Qa'pesh tobte. Qa'pesh ... das arkonidische Synonym für »Wilde Horde«, »Schreckliche Meute« oder auch »Bestien«, ursprünglich abgeleitet von den Horden von Garbesch, die vor Ewigkeiten Tod und Vernichtung über die Milchstraße gebracht hatten.
In dieser Zeit hatten die Mutanten und ihre Begleiter versucht, sich so gut wie möglich mit der in der Station verwendeten Technologie vertraut zu machen. Und sie hatten einiges an »Kleingerät« erbeutet ...
Trim konnte nur hoffen, dass der eine oder andere Gegenstand ihnen bei der Auffindung der auf Korphyria vermuteten Station helfen würde. Auch das Hauptquartier der Oldtimer dürfte sich in einem Berg befinden, so wie alle anderen Stationen zuvor. Das war zumindest ein erster Anhaltspunkt.
Aber Korphyria antwortete nicht.
»Sollen wir ohne Genehmigung eine Space-Jet ausschleusen und damit landen?«, fragte Startac.
Trim runzelte die Stirn. »Und eventuell einen diplomatischen Zwischenfall riskieren? Oder sogar eine bewaffnete Auseinandersetzung?«
»Die Arkoniden werden es nicht so weit kommen lassen.«
»Eventuell doch, wenn sie nichts vom Friedensschluss wissen. Dann werden sie eine Landung ohne Genehmigung als kriegerischen Akt auffassen.«
»Bei dem Chaos, den der Hypersturm angerichtet hat? Und das noch immer auf Korphyria herrscht?«
Trim schüttelte den Kopf. »Korphyria hat von jeher auf Positroniken gesetzt. Vielleicht hält sich das Chaos dort unten in Grenzen.«
»Vielleicht«, sagte Startac zögernd. Diese Welt war kein Hinterwäldlerplanet, und zumindest das dort ansässige Positronische Zentral-Institut war weit über die Grenzen des Sternenarchipels hinaus bekannt und berühmt. Es war durchaus möglich, dass die Auswirkungen der gestiegenen Hyperimpedanz auf Korphyria nicht so schwerwiegende Folgen hatten wie auf anderen Planeten. Hier mochte es wesentlich mehr »veraltete« Positroniken geben als auf anderen Planeten – und Fachleute, die mit ihnen umzugehen verstanden.
Aber die Zeit drängte ...
»Versucht es weiterhin!«, befahl Trim. Es entsprach ganz und gar nicht der arkonidischen Mentalität, den Kopf vor anstehenden Problemen in den Sand zu stecken.
»Korphyria meldet sich!«, bestätigte der Leiter der Abteilung Funk und Ortung in diesem Augenblick Maraths Vermutung. Oberst Raane nickte, und vor ihnen bildete sich ein Hologramm.
Es zeigte einen Humanoiden von knapp einem Meter und sechzig Größe, mit auffällig kompakter Konstitution, brauner, faltiger Haut, einem haarlosen Schädel, schmalen Lippen und braunen Zähnen, wie man sehen konnte, als er den Mund öffnete.
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