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Eine Robot-Armee kehrt zurück - der Wissensschatz der Menschheit soll gerettet werden Auf Terra und den anderen Menschheitswelten schreibt man Anfang Januar des Jahres 3460. Terra ist längst nicht mehr das Zentrum des Solaren Imperiums - nicht mehr seit dem Tage, da die Laren die Macht in der Galaxis vollends übernahmen und Perry Rhodan, der die Invasoren vom ersten Moment an insgeheim bekämpfte, veranlassten, das Solsystem in den Schutz des Antitemporalen Gezeitenfelds zu hüllen, um die Solarier vor Angriffen der weit überlegenen Kräfte des Gegners zu bewahren. Dieses ATG-Feld, das das Solsystem aus der Gegenwart riss und quasi einen "Tanz in der Zukunft" durchführen lässt, hat schon einige harte Bewährungsproben erfolgreich bestanden, doch ist mit Sicherheit zu vermuten, dass die in Sachen Hyperenergietechnik äußerst beschlagenen Laren über kurz oder lang einen Weg finden werden, trotzdem ins Solsystem einzudringen. Als der Gegner dann die "Zeittaucher" einsetzte, die das ATG-Feld zu sprengen und das Solsystem seines Schutzes zu berauben drohen, begreifen auch die größten Optimisten unter den Terranern, dass es außer Flucht keine Alternative gibt, sich dem Zugriff der Invasoren und ihrer Handlanger auf die Dauer zu entziehen. Diese Flucht wird eingeleitet - es beginnt der COUNTDOWN FÜR TERRA ...
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 672
Countdown für Terra
Eine Robot-Armee kehrt zurück – der Wissensschatz der Menschheit soll gerettet werden
von ERNST VLCEK
Auf Terra und den anderen Menschheitswelten schreibt man Anfang Januar des Jahres 3460.
Terra ist längst nicht mehr das Zentrum des Solaren Imperiums – nicht mehr seit dem Tage, da die Laren die Macht in der Galaxis vollends übernahmen und Perry Rhodan, der die Invasoren vom ersten Moment an insgeheim bekämpfte, veranlassten, das Solsystem in den Schutz des Antitemporalen Gezeitenfelds zu hüllen, um die Solarier vor Angriffen der weit überlegenen Kräfte des Gegners zu bewahren.
Dieses ATG-Feld, das das Solsystem aus der Gegenwart riss und quasi einen »Tanz in der Zukunft« durchführen lässt, hat schon einige harte Bewährungsproben erfolgreich bestanden, doch ist mit Sicherheit zu vermuten, dass die in Sachen Hyperenergietechnik äußerst beschlagenen Laren über kurz oder lang einen Weg finden werden, trotzdem ins Solsystem einzudringen.
Als der Gegner dann die »Zeittaucher« einsetzte, die das ATG-Feld zu sprengen und das Solsystem seines Schutzes zu berauben drohen, begreifen auch die größten Optimisten unter den Terranern, dass es außer Flucht keine Alternative gibt, sich dem Zugriff der Invasoren und ihrer Handlanger auf die Dauer zu entziehen.
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Großadministrator bereitet die Flucht der Menschheit vor.
Muszo Hetschic – Kommandant eines geheimen USO-Stützpunkts.
Dr. Fitring Ammun – Ein Wissenschaftler wird zum Agitator.
Terft Nemetz – Ein fanatischer Anhänger Dr. Ammuns.
Atlan – Der Lordadmiral sorgt für die Rückführung einer Robot-Armee.
Geoffry Abel Waringer
1.
»Prosit Neujahr!«
Die Männer umarmten einander; die wenigen in diesem abgelegenen Stützpunkt stationierten Frauen kamen mit dem Küssen nicht nach; Sektkorken knallten, Gläser wurden klirrend aneinandergestoßen. Über den Videoschirm lief ein Archivfilm, der zeigte, wie die Glocken von St. Peter in Rom das Jahr einläuteten.
»Ein schönes Neues Jahr!«
»Was soll daran denn schön werden?«
»Na ... ich meine, schlechter kann es doch nicht mehr kommen, oder?«
»Vielleicht doch, wer weiß. Hast du schon gehört, was der Großadministrator ...«
»Ach, lass mich damit in Ruhe. Jeder in unserem Stützpunkt hat schon x-mal gehört, was Rhodan mit dem Solsystem angeblich vorhat. Und jeder sagt etwas anderes. Ich will davon nichts mehr hören. Ich werde heute feiern, mich besaufen. Es könnte das letzte Mal sein.«
So und ähnlich dachten alle von der Besatzung des geheimen USO-Stützpunktes mit der Bezeichnung »Basis Potari-Pano«. Sie versuchten, ihre düsteren Gedanken durch betonte Ausgelassenheit zu überspielen. Aber ihre Fröhlichkeit war eine gezwungene, die Silvesterscherze wirkten angesichts der gespannten Lage in der Galaxis makaber.
Die verschiedenen Einlagen, die die Neujahrsfeier auflockern sollten, waren vom Computer speziell für die »schwermütige und melancholische Verfassung« der Mannschaft programmiert worden.
Und genau so wirkten sie auch. Das Lachen der Männer und Frauen war nicht heiter, es kam nicht vom Herzen, sondern aus der Retorte. Über den lachenden Gesichtern lag ein Schatten.
Eine Momentaufnahme hätte gezeigt, dass hinter dem maskenhaften Lächeln der Gesichter tiefe Besorgnis, Wehmut, Trauer und eine unstillbare Sehnsucht lagen.
Wenige Minuten nach Mitternacht erschien der Kommandant des Stützpunkts auf den Videoschirmen der Gemeinschaftsräume, um seine Neujahrsansprache zu halten.
Oberst Muszo Hetschic war ein Epsaler. Er gehörte jenen umweltangepassten Menschen von dem Planeten Epsal an, die aufgrund der außergewöhnlich hohen Schwerkraft ihrer Welt fast ebenso breit wie groß waren. Mit seiner Körpergröße von 1,70 Metern und einer Schulterbreite von 1,60 Metern war der USO-Oberst ein typischer Vertreter seines Volkes.
»Ich möchte diesmal davon Abstand nehmen, in einem Rückblick auf das alte Jahr Bilanz zu ziehen. Sie alle, die Sie nun schon fast ein Jahr auf Potari-Pano ausharren, ohne abgelöst worden zu sein, haben genug über die Ereignisse in der Galaxis gehört. Wir wissen, dass die Laren in unsere Milchstraße eingebrochen sind und alle hier lebenden Völker zu unterdrücken versuchen. Diese Tatsache ist schon fast ein Stück galaktischer Geschichte – die wir aber nicht selbst miterlebt haben.
Mir ergeht es wie Ihnen. Auch ich habe die Berichte über das Wirken der Laren nur aus zweiter Hand. Die Nachrichten, Dokumente und Bildmeldungen, die wir empfangen haben, können uns kein abgerundetes Bild über die Situation in der Galaxis verschaffen. Aber immerhin wissen wir, dass die USO und das Solare Imperium den Kampf gegen die fremden Eroberer aufgenommen haben und alles in ihren Kräften Stehende unternehmen, um den Völkern der Milchstraße die Freiheit wiederzubringen.
Wenn wir auch zum Nichtstun verdammt sind, so können wir doch unseren Beitrag für diesen Freiheitskampf leisten, indem wir dem Großadministrator des Solaren Imperiums und Lordadmiral Atlan weiterhin unser vollstes Vertrauen schenken.
Der Tag, da das Solare Imperium die Hilfe der Männer und Frauen von Potari-Pano brauchen wird, ist nicht mehr fern. Wir sind für diesen Augenblick gewappnet. Darauf trinken wir!«
Nicht alle Männer und Frauen folgten dem Beispiel des Kommandanten, als dieser sein Glas hob. Unter die Beifallsrufe mischte sich auch unwilliges Gemurre, Stimmen der Unzufriedenheit wurden laut, und nicht wenige nahmen offen gegen den Kommandanten Stellung.
Das Jahr 3460 – Standard-Zeitrechnung, versteht sich – begann auf dem USO-Stützpunkt »Basis Potari-Pano« nicht gerade gut. Am Horizont zeichneten sich bereits düstere Wolken ab.
Aber zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass dies die ersten Vorzeichen für eine furchtbare Katastrophe waren.
*
Leutnant Terft Nemetz war ein Terrageborener – also ein waschechter Terraner. Er gehörte aber zu jenem schon ziemlich selten gewordenen Typ von Terraner, der auf alle Menschen, die von anderen Planeten stammten, herabsah, als seien es Wesen zweiter Garnitur.
Wenn er Kompromisse einging, dann höchstens bei jenen, die wenigstens auf einem der anderen Planeten des Solsystems geboren waren.
Für Oberst Muszo Hetschic, der ein Epsaler war, konnte sich Leutnant Terft Nemetz allerdings nicht erwärmen.
Er war sein Vorgesetzter, schön, und Nemetz gehorchte ihm auch im Rahmen der Dienstvorschriften. Aber darüber hinaus lagen zwischen den beiden Welten. Nemetz hatte gegenüber dem Kommandanten des Stützpunktes einen Wall aufgebaut, der zwischenmenschliche Beziehungen nicht zuließ.
Dazu kam noch, dass Nemetz auch ganz andere politische Ansichten hatte, als der Epsaler Muszo Hetschic – und das betraf nicht nur die Kolonisationspolitik Terras.
So gesehen, war es nicht weiter verwunderlich, dass Leutnant Terft Nemetz abfällig die Mundwinkel verzog, als Oberst Muszo Hetschic seine Neujahrsansprache beendet hatte. Anstatt das Sektglas an die Lippen zu führen, schleuderte es Nemetz demonstrativ zu Boden.
»Perry Rhodan, stürzt die Menschheit nur ins Verderben – wir werden dir blindlings folgen!«, rief er dann spöttisch, und die ihn umgebende Schar seiner Anhänger pflichtete ihm bei.
»Hetschic ist ein sturer Befehlsempfänger«, sagte einer. »Er macht alles, was die Oberen befehlen, und erspart sich die Mühe eines Versuchs, hinter die Kulissen zu blicken.«
»Ihm kann es auch egal sein, was aus Terra und dem Solsystem wird«, sagte ein anderer. »Wetten, dass er so denkt wie alle Pioniere und Umweltangepasste und sogar froh wäre, wenn Terra seine Vormachtstellung im Solaren Imperium verlieren würde?«
»Natürlich«, stimmte ein dritter zu, »sonst würde er erkennen, was Perry Rhodan damit anrichtet, wenn er den neuen Sol-Transmitter dazu benutzt, alle Industrieanlagen und sonstige technischen Anlagen aus dem Solsystem fortzuschaffen. Diese Maßnahme heißt nichts anderes, als dass Rhodan das Solsystem aufgibt.«
»Hetschic ist sicher nicht so dumm, um das nicht erkennen zu können«, erwiderte ein anderer aus Leutnant Nemetz' Gefolge. »Aber er würde nie etwas dagegen unternehmen, weil ihm als Epsaler nichts an der Erde liegt.«
»Was könnte er denn unternehmen?«, fragte ein Techniker, der treu zum Kommandanten des Stützpunktes stand. »Wir sind hier 38.419 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Abgesehen davon, dass es uns aus dieser Distanz nicht möglich ist, die Geschehnisse in der Heimat zu beurteilen, können wir gar nicht in sie eingreifen.«
»Wenn Hetschic wollte, könnte er schon etwas tun«, meinte Leutnant Nemetz. Er blickte auf die Uhr und seufzte.
»Für mich wird es jetzt Zeit. Ich hätte um Mitternacht meinen Dienst antreten sollen und habe bereits um zehn Minuten überzogen.«
Er verabschiedete sich und verließ die Offiziersmesse.
Im Korridor wandte er sich nach links, zum nächsten Antigravschacht. Aber er legte dabei keine besondere Eile an den Tag. Er ließ sich absichtlich Zeit.
Denn verspäteter Dienstantritt, die Verzögerung bei der Ausführung von Befehlen und das Polemisieren gegen die Maßnahmen der terranischen Regierung gehörten zu dem passiven Widerstand, den er seit einiger Zeit gegen Oberst Hetschic führte.
Es begann eigentlich mit dem Eintreffen eines Kuriers von Quinto-Center. Es handelte sich dabei um einen ziemlich unbedeutenden USO-Captain, der aber einen wichtigen Befehl überbrachte.
So nebenbei hatte der Geheimkurier auch ein Gerücht in Umlauf gebracht, das der Grund dafür war, dass sich in der Basis Potari-Pano eine Oppositionsgruppe bildete.
Das Gerücht besagte, Perry Rhodan habe einen Weißen Zwerg von kaum 200 Kilometer Durchmesser nur zu dem Zweck ins Solsystem transportiert, um damit anhand lemurischer Unterlagen einen Sonnentransmitter zu schaffen.
Soweit, so gut. Aber es wurde noch bunter. Der Kurier deutete nämlich an, dass Rhodan den Sol-Transmitter unter Umständen dazu benutzen wolle, die solare Menschheit und alle technischen Errungenschaften aus dem Solsystem zu evakuieren.
Also: die Urheimat aufzugeben!
Natürlich sollte dieser Plan nur in Angriff genommen werden, wenn es den Laren gelang, das Solsystem in der Zukunft aufzuspüren. Aber es war ungeheuerlich genug, eine Evakuierung überhaupt in Erwägung zu ziehen! Und es war auch bekannt, dass Rhodan überzeugt davon war, die Laren würden mit Hilfe ihrer überragenden Technik das Solsystem früher oder später finden.
Das ließ keinen anderen Schluss zu, als dass Rhodan überzeugt davon war, die Laren würden mit Hilfe ihrer überragenden Technik das Solsystem früher oder später finden.
Das ließ keinen anderen Schluss zu, als dass Rhodan die Evakuierungspläne auch realisieren würde.
Das war blanker Wahnsinn.
Und so wie Leutnant Nemetz dachten viele in Basis Potari-Pano. Und nicht nur Terraner!
Allen voran stand der Hyperphysiker Dr. Fitring Ammun, der Leiter der 5-D-Hochenergie-Forschungsstation in Potari-Pano. Dem 5-D-Hochenergiephysiker schlossen sich sämtliche Wissenschaftler an.
Und auf die Meinung dieser geistigen Elite des Stützpunkts gab Nemetz mehr als auf die des sturen Befehlsempfängers Hetschic.
Leutnant Nemetz war nur ein Ortungsspezialist und Stellvertreter des Leiters der Funkzentrale. Aber er war auch ein Terraner, und er fühlte und dachte genau wie Dr. Fitring Ammun, der als Marsgeborener das Sonnensystem über alles liebte.
Das neue Jahr war siebzehn Minuten alt, als Leutnant Nemetz die Funk- und Ortungszentrale erreichte.
»Das ist schon das vierte Mal in diesem Monat, dass du deinen Dienst mit Verspätung antrittst«, empfing ihn Hauptmann Artov Koris, der Leiter der Funkzentrale.
»Irrtum, das erste Mal«, berichtigte Nemetz. »Du hast vergessen, dass wir bereits Januar schreiben. Aber wenn dich dein Gewissen drückt, kannst du mich dem Oberst melden.«
»Der weiß ohnehin Bescheid.« Hauptmann Koris zuckte die Achseln. »Glaubst du, Hetschic merkt nicht dein aufrührerisches Verhalten? Du solltest dir dieses Jahr vornehmen, deinen Dienst wieder ordentlich zu versehen. Das ist mein Rat.«
2.
Oberst Muszo Hetschic hielt sich für einen guten Psychologen, deshalb hatte er sich bei der Neujahrsrede einen Rückblick auf das Jahr 3459 erspart.
Er wollte seine Leute nicht zusätzlich auf die Bedrohung durch die Laren hinweisen. Am liebsten hätte er sich die Rede ganz geschenkt, aber das ging nicht, weil sie geradezu schon traditionell war, außerdem hätte es wie Feigheit ausgesehen.
Es war wichtig, den Kontakt zu seinen Leuten zu pflegen, besonders in dieser schweren Zeit, da keine Chance bestand, dass sie zu ihren Familien zurückkehren konnten.
Die USO befand sich durch den Einfall der Laren praktisch im Kriegszustand. Das war auch der Grund, warum die Besatzung der Basis nicht, wie vorgesehen, vor fünf Monaten abgelöst worden war.
Damals hatte es Oberst Hetschic als vorzügliche Beschäftigungstherapie angesehen, dass sich seine Leute mit den Geschehnissen in der Galaxis auseinandersetzten. Das lenkte von den persönlichen Problemen etwas ab, sie bangten mit der ganzen Menschheit.
Aber mit der Zeit wandelte sich ihre Einstellung. Die Männer und Frauen glaubten sich auf verlorenen Posten, sie sahen es als sinnlose Vergeudung an, dass sie hier zur Untätigkeit verdammt waren, während das Solare Imperium in ein Chaos zu schlittern drohte.
Sie glaubten, dass man während der turbulenten Ereignisse die Basis Potari-Pano schon längst vergessen habe.
Das Sonnensystem im inneren Zentrumskern der Galaxis, das die Nummernbezeichnung EX-8911/USO trug, war in keinem der offiziellen Sternenkataloge des Solaren Imperiums verzeichnet.
Es bestand aus einer roten Sonne mit zwei Planeten. Der innere Planet war glutflüssig; bei Planet Nummer zwei handelte es sich um einen Giganten von der Art des solaren Jupiter, der insgesamt acht Monde besaß.
Der dritte Mond beherbergte in seinem Innern die Basis Potari-Pano.
In der Chronik dieses USO-Stützpunkts war nichts zu finden, was darauf hingewiesen hätte, dass er irgendwann in der Vergangenheit eine besondere Rolle gespielt hätte. Das lag vor allem daran, dass seine Position strenger Geheimhaltung unterworfen war, die so weit ging, dass auch die Tausende von Spezialisten, die im Laufe seines Bestehens von hier aus in den Einsatz gegangen waren, den Standort des Sonnensystems nicht kannten.
Basis Potari-Pano war für die USO-Spezialisten nur ein Sprungbrett in die Galaxis. Für die USO war von mehr Bedeutung, das dem Stützpunkt eine Forschungsstation angehörte, deren Wissenschaftler geheime Experimente mit fünfdimensionalen Strahlungen vornahmen.
Diese Forschungsstation war immerhin so wichtig, dass vor fünf Jahren einmal Professor Dr. Waringer hierhergekommen war.
Dennoch war die Besatzung inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass man in Quinto-Center diesen Stützpunkt vergessen hatte.
Anfang Dezember hatten die Unmutsäußerungen unter der Mannschaft den Höhepunkt erreicht. Die Tatsache, dass Perry Rhodan nun offen gegen die Laren Stellung bezog, hatte in den USO-Spezialisten von Basis Potari-Pano das Verlangen verstärkt, aktiv in die Geschehnisse einzugreifen.
Für sie gab es keinen gewichtigen Grund, warum sie den Stützpunkt besetzt halten sollten.
Oberst Hetschic hätte ihnen einen Grund nennen können, doch das verbot ihm seine Geheimhaltungspflicht.
Schon vor dem Eintreffen der Laren war ein Transportschiff auf dem Raumhafen des dritten Mondes gelandet, und 3763 Konservierungsroboter waren in die Panzerdepots des Stützpunkts verfrachtet worden.
Offiziell hieß es, dass es sich um Konservierungsroboter handelte, die das gesamte Archiv von Quinto-Center in sich gespeichert hatten. Diese Daten – Duplikate aus den Speichern von Quinto-Center – sollten für alle Fälle in Basis Potari-Pano gelagert werden.
Für die Besatzung hob das die Bedeutung ihres Stützpunkts jedoch nicht.
Hätten sie aber gewusst, welche Daten die Konservierungsroboter wirklich in sich speicherten, wären sie anderer Meinung gewesen.
Nur Oberst Hetschic hatte damals erfahren, dass Perry Rhodan im Zuge des »Falles Harmonie« das gesamte Wissen aus dem lunaren Riesenrechner »NATHAN« auf 14.608 Spezialroboter überspielen ließ und diese über die ganze Galaxis verteilte. Als dann die Laren eingriffen, war es möglich gewesen, NATHAN zu löschen, denn man besaß ja immer noch alle Daten, nur waren sie eben auf über vierzehntausend Konservierungsroboter verteilt.
Und 3763 dieser »Teillaster« befanden sich in Basis Potari-Pano, ohne dass die Besatzung etwas davon ahnte.
Als dann der Geheimkurier von Quinto-Center Mitte Dezember eintraf, glaubte Oberst Hetschic, die Lösung all seiner Probleme bekommen zu haben. Der Kurier überbrachte nicht nur den Befehl, die »Teillaster« sofort abrufbereit zu halten, sondern Oberst Hetschic erhielt auch die Erlaubnis, die Geheimhaltung zu lockern und die Mannschaft über die Bedeutung der Konservierungsroboter zu informieren.
Oberst Hetschic hatte dies sofort getan, in der Hoffnung, dass seine Leute nun einsehen würden, wie wichtig es für die gesamte Menschheit war, dass sie in dem Stützpunkt ausharrten.