Perry Rhodan 879: Sturm auf Terra - Ernst Vlcek - E-Book

Perry Rhodan 879: Sturm auf Terra E-Book

Ernst Vlcek

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Beschreibung

Die Loower im Solsystem - der Superrobot greift an ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden. Da ist Perry Rhodans SOL, die nach der erfolgten Vereinigung von BARDIOC und der Kaiserin von Therm und nach Erhalt der genauen Zielkoordinaten zur Galaxis Tschuschik startet - und da ist die vom Mondgehirn NATHAN noch im Auftrag der aphilischen Erdregierung konzipierte und erbaute BASIS unter dem gemeinsamen Befehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller, die das gleiche Ziel anstrebt. Beide Raumschiffe haben inzwischen - man schreibt den Juli des Jahres 3586 - die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird, und die Mannschaften beginnen mit der vorsichtigen Erkundung der neuen Umgebung. Während die von Perry Rhodan gesteuerten Aktionen laufen und erste Erfolge zeitigen, blenden wir um zur Erde. Dort bahnen sich seltsame Dinge an. Signale, die von Terra ausgehen, machen einen Mutanten zur Psi-Bombe und veranlassen die Loower oder Trümmerleute, ihren Superrobot ins Solsystem zu schicken. Dabei kommt es zum STURM AUF TERRA ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 879

Sturm auf Terra

Die Loower im Solsystem – der Superrobot greift an

von ERNST VLCEK

ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden.

Da ist Perry Rhodans SOL, die nach der erfolgten Vereinigung von BARDIOC und der Kaiserin von Therm und nach Erhalt der genauen Zielkoordinaten zur Galaxis Tschuschik startet – und da ist die vom Mondgehirn NATHAN noch im Auftrag der aphilischen Erdregierung konzipierte und erbaute BASIS unter dem gemeinsamen Befehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller, die das gleiche Ziel anstrebt.

Beide Raumschiffe haben inzwischen – man schreibt den Juli des Jahres 3586 – die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird, und die Mannschaften beginnen mit der vorsichtigen Erkundung der neuen Umgebung.

Während die von Perry Rhodan gesteuerten Aktionen laufen und erste Erfolge zeitigen, blenden wir um zur Erde.

Dort bahnen sich seltsame Dinge an. Signale, die von Terra ausgehen, machen einen Mutanten zur Psi-Bombe und veranlassen die Loower oder Trümmerleute, ihren Superrobot ins Solsystem zu schicken.

Die Hauptpersonen des Romans

Gnogger-Zam und Jarkus-Telft – Zwei Loower im Solsystem.

Saqueth-Kmh-Helk – Universalroboter der Loower.

Boyt Margor – Der Mutant wird angepeilt.

Dun Vapido, Bran Howatzer und Eawy ter Gedan – Margors Gegenspieler.

Niki

1.

Der Saqueth-Kmh-Helk war das unvollendete Lebenswerk des legendären Waffenschmiedes Saqueth-Eeno. Er würde immer unvollendet bleiben, obwohl er immer weiter ausgebaut, vervollkommnet und auf dem neuesten Stand der loowerischen Technik gehalten wurde.

Seine Entstehungsgeschichte war so ungewöhnlich wie seine Konstruktion, die einzelnen Phasen seines Werdens waren zugleich die markantesten Stationen im Leben seines Erbauers. Er war so einfach wie genial konzipiert, denn die einfachere von zwei Möglichkeiten ist immer die zielführende. Aber einfach war der Saqueth-Kmh-Helk nur im entelechischen Sinn. In Wirklichkeit handelte es sich um eine unglaublich komplizierte Konstruktion.

Saqueth-Eeno war davon ausgegangen, einen kompakten und doch variablen Roboter zu konstruieren, in dem alle denkbaren Funktionen untergebracht waren und die im Kollektiv ebenso wirksam wurden wie jede Sektion für sich. Das war die Grundvoraussetzung.

Darüber hinaus verlangte der Waffenschmied von diesem Roboter, dass er nicht nur stationär eingesetzt werden konnte, sondern dass er die Räume zwischen den Sternen und die Abgründe zwischen den Galaxien überbrücken konnte.

Und schließlich machte sich Saqueth-Eeno selbst noch eine dritte Auflage. Er ging von der Voraussetzung aus, dass ein solcher Superroboter mit gigantischer Leistung nicht auch gigantische Abmessungen haben durfte. Seine Größe sollte sich in den geringen Außenmaßen zeigen.

Die erste Forderung wäre an sich leicht zu erfüllen gewesen. Es gab viele loowerische Roboter, die auf wissenschaftlichen Gebieten ebenso einzusetzen waren wie für militärische Aktionen, die der Erforschung ebenso dienten wie der Verteidigung. Die meisten dieser Konstruktionen erfüllten jedoch die zweite Forderung nicht, sie waren entweder starr und unbeweglich, oder es waren viel zu monströse Gebilde mit einem beschränkten Einsatzbereich.

Um die zweite Forderung seiner selbstgestellten Aufgabe erfüllen zu können, musste Saqueth-Eeno zuerst das Problem der räumlichen Größe in Angriff nehmen. Er ließ sich alle vollrobotischen Geräte bringen, die auch in seinem Superroboter einen Platz haben sollten.

Bald schon stand der Meister inmitten von Bergen von Maschinen, die sich rings um ihn türmten und bis zum Horizont reichten. Es waren Milliarden von Geräten und Maschinen, manche von ihnen so groß wie Raumschiffe, mit Millionen verschiedener Funktionen.

Jeder andere Loower wäre angesichts dieser monumentalen Größe an seiner eigenen Winzigkeit zerbrochen, nicht so aber Saqueth-Eeno.

Er machte sich mit einem Heer von Gehilfen an die Arbeit und verbrachte ein halbes Leben damit, eine Auslese zu treffen und die ausgewählten Objekte entelechisch zu konditionieren, sie auf ihre mindesten Ausmaße zu verkleinern und auf die wichtigsten Funktionen zu beschränken. Dabei machte er die Entdeckung, dass die meisten Geräte nur deswegen zu imposanter Größe angewachsen waren, weil es völlig sinnlose Hohlräume gab.

Saqueth-Eeno schuf durch seine entelechische Konsequenz Bausteine, die oftmals nur ein Hundertstel ihrer ursprünglichen Größe hatten, so dass er es sich leisten konnte, viele solcher Bausteine zu einem komplexen Bauteil – Helk genannt – zu vereinen. Er konnte es sich sogar leisten, die größeren Helks mit eigenen Antrieben auszustatten, denn er bediente sich dabei nicht der herkömmlichen Sternentriebwerke, sondern machte sich die Errungenschaften der Transmittertechnik zunutze. Er ließ von seinen Technikern den so genannten Transmiterm-Rotator bauen, der bei geringsten Ausmaßen sogar für interstellare Fernflüge geeignet war.

Am Ende hatte Saqueth-Eeno sämtliche technischen Errungenschaften seines Volkes in einigen tausend Helks zusammengefasst. Nun erhielten die Bauteile ihre endgültige Form, so dass der Meister die Helks zu einem großen Ganzen zusammensetzen konnte.

Er nannte sein Werk Saqueth-Kmh-Helk: die vielen tausend Bauteile des Meisters Saqueth-Eeno.

Vor seinem Tode verfügte er in seinem Vermächtnis an sein Volk, dass spätere Generationen den Universalroboter durch zusätzliche Helks immer auf den neuesten Stand bringen sollten.

Sein Wille geschah. Spätere Generationen bauten den Saqueth-Kmh-Helk durch zusätzliche Teile immer weiter aus, hielten sich aber streng an die Regeln des Meisters, dass die Größe des Universalroboters nicht in seinen Ausmaßen liegen solle. Und um den wertvollen Innenraum nicht zu vergeuden, wurde im Saqueth-Kmh-Helk nur eine kleine Lebenszelle geschaffen, die nicht mehr als zehn Loowern Platz bot.

*

Gnogger-Zam und Jarkus-Telft erhielten diese Informationen aus den Speichern, während der Saqueth-Kmh-Helk noch auf dem Grund des erkaltenden Feuersees Sahlmo lag und sich mit Energie aus den Magmamassen auflud.

»Was für ein technisches Wunderwerk«, sagte Jarkus-Telft. »Stell dir vor, dem Plasmawesen wäre es gelungen, an Bord des Saqueth-Kmh-Helk zu gelangen und ihn in seinen Besitz zu bringen. Es hätte mit ihm diese Galaxis erobern können.«

»Diese Befürchtung entbehrt jeder Grundlage«, erwiderte Gnogger-Zam. »Selbst wenn es dem Plasmawesen gelungen wäre, an Bord zu kommen, hätte es den Saqueth-Kmh-Helk nicht aktivieren können. Dazu sind nur mindestens zwei von einem Türmer bevollmächtigte Loower in der Lage. In jedem anderen Fall würde sich die Selbstvernichtungsanlage einschalten.«

»Und wäre es nicht schade um diese geniale Konstruktion?«, meinte Jarkus-Telft.

Gnogger-Zam gab keine Antwort, denn die Instrumente zeigten an, dass die Energievorräte inzwischen groß genug waren, um einen Start zu erlauben. Er schaltete die Energiezufuhr ein und ließ die zentralen Normtriebwerke anlaufen.

Ein leichter Ruck ging durch die Lebenszelle, und dann erhob sich der Universalroboter vom Grund des Feuersees und glitt langsam durch die Lavamassen nach oben.

Jarkus-Telft verfolgte den Vorgang auf dem Ringmonitor vor sich und wartete auf den Moment, da sie aus dem Feuersee auftauchen würden und mit Volllast beschleunigen konnten, um die Schwerkraft von Alkyra-I zu überwinden und in den Weltraum vorzustoßen.

Der Saqueth-Kmh-Helk durchbrach die Schlackedecke an der Oberfläche des Feuersees und zog einen feurigen Schweif glutflüssiger Lava hinter sich her, während er mit steigender Geschwindigkeit in den dunklen, atmosphärelosen Himmel des innersten Planeten des Alkyra-Systems stieg.

Augenblicklich sprang das Zapfsystem für die Energiegewinnung aus dem Hyperraum an. Damit wurden die Notstromaggregate entlastet und konnten nach entsprechender Aufladung der Hyperspeicher abgeschaltet werden.

Die Oberfläche dieser trostlosen Welt fiel rasch unter ihnen zurück, der Horizont wurde immer weiter und wölbte sich, bis er sich zu einem Kreis geschlossen hatte und sich ihnen der Planet als schrumpfende Kugel mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten und einer scharf umrissenen Tag- und Nachtgrenze darbot.

Nachdem der Saqueth-Kmh-Helk aus dem Gravitationsbereich von Alkyra-I war, schaltete Gnogger-Zam den Normantrieb aus, und der Universalroboter trieb im freien Fall durch den Weltraum.

Bei seinem Anblick mochten ihn Uneingeweihte auf den ersten Blick für einen bizarr geformten Asteroiden halten, denn die ungewöhnliche äußere Form mit den unzähligen verschiedenartigen Auswüchsen und den Vertiefungen ließ nicht sofort auf eine hochwertige technische Konstruktion schließen.

»Der Saqueth-Kmh-Helk ist das seltsamste Gebilde, das man sich vorstellen kann«, meinte Jarkus-Telft. »Und so ungewöhnlich wie sein Aussehen ist auch das Ferntriebwerk. Oder kennst du eine zweite Konstruktion mit ähnlichem Aufgabenbereich, die auch einen Transmiterm-Rotator als Antrieb hat, Gnogger?«

»Deine Bewunderung für den Saqueth-Kmh-Helk ist pure Eitelkeit. Du bildest dir zuviel darauf ein, dass du für unsere Mission den Einsatz des Universalroboters vorgeschlagen hast. Dabei liegen in den Depots von Alkyra-I weitere, nicht minder brauchbare Konstruktionen bereit.«

»Du kannst diesen Vorwurf nicht ernst meinen«, sagte Jarkus-Telft. »Als mein Freund musst du wissen, dass das auf mich nicht zutrifft.«

»In der Tat, der Vorwurf ist unberechtigt«, meinte Gnogger-Zam entschuldigend. »Aber ich wollte dich wachrütteln. Statt zurückzublicken, sollten wir uns auf die bevorstehende Aufgabe konzentrieren. Sie wird nicht einfach sein. Ich glaube kaum, dass wir am Zielort nur zu landen brauchen und das gesuchte Objekt einfach an uns nehmen können. Wir haben den Versunkenen gehoben, weil wir mit Schwierigkeiten rechneten. Werde dir einmal darüber klar, was es bedeutet, dass der Impuls zu spät gekommen ist!«

»Ich bin mir durchaus darüber klar«, erwiderte Jarkus-Telft ohne Groll.

Sie hatten den Wächter des Stützpunkts auf Alkyra-I, der die Macht an sich hatte reißen wollen, überlistet und den Saqueth-Kmh-Helk geborgen. Jetzt erfolgte die zweite Etappe ihres Auftrags, der Flug aus dem Halo der Galaxis zu jenem Planeten in der Randzone, von wo der Impuls gekommen war. Ein Impuls, der der Wegweiser zu jenem Objekt war, das für ihr Volk eine existentielle Bedeutung hatte.

Dieses Objekt mussten sie bergen.

»Wie könnte ich unsere Aufgabe vergessen«, fuhr Jarkus-Telft fort. »Mein entelechisches Tiefenbewusstsein lässt gar keine Alternative zu. Kein Loower kann anders als im Sinn seines Volkes handeln.«

»Schon gut, Jarkus, ich sehe, ich habe dich wachgerüttelt«, sagte Gnogger-Zam. »Bereiten wir uns auf den Fernflug vor. Die Umwandler haben genügend Hyperenergie in niederwertige Kraftströme umgeformt, so dass wir den Transmiterm-Rotator einsetzen können. Bist du bereit?«

»Schon längst.«

Jarkus-Telft rief sich in Erinnerung, wie der Transmiterm-Rotator funktionierte. Dieser Etappenantrieb arbeitete ähnlich einem Materietransmitter, und die niederwertigen Energien wurden eigentlich nur für die Versorgung der Sekundäranlagen gebraucht.

Der Rotator selbst arbeitete auf fünfdimensionaler Basis. Die hochfrequenten Hyperenergien wurden nicht erst umgewandelt, sondern lediglich adaptiert dem Transmiterm-Rotator zugeführt, der sie zu einem Transmitterfeld rings um den Saqueth-Kmh-Helk formte. Durch eine Überreicherung an »Nullfeld-Überschussabstrakten« und eine Zündung mittels des »Strukturriss-Einlasssektors« erfolgte eine echte Transition im Bereich des Überraums.

Dabei kam es jedoch nicht wie bei Materietransmittern zu einer Entstofflichung, sondern der in den Hyperraum erhobene Körper behielt seine Konsistenz und wurde nach Verpuffen der Feldexpansion wieder in den Normalraum abgestoßen.

Eine Entstofflichung wurde durch diese ungewöhnliche Form der Spontanzündung absichtlich verhindert. Denn diese Spontanzündung garantierte eine rasche Pulsation: ein Effekt ähnlich einer Kettenreaktion entstand. Mit anderen Worten bedeutete dies, dass dieses Fortbewegungssystem es dem Universalroboter ermöglichte, nach jeder Transition und dem Wiedereintauchen in den Normalraum sofort den nächsten Durchgang durch das eigene Transmitterfeld vorzunehmen.

Die Reichweite eines solchen Transmiterm-Sprunges betrug zwar nur 260 Lichtjahre, dafür ließen sich beliebig viele solcher Etappen ohne Unterbrechung aneinanderreihen – und auch über große Distanzen vorausberechnen, so dass keine zeitraubenden Orientierungsstopps im Normalraum nötig waren.

Der größte Vorteil des Transmiterm-Antriebs waren seine geringen Ausmaße, und das war für die Verwendung im Saqueth-Kmh-Helk ausschlaggebend gewesen. Da ein Transmiterm-Rotator so klein war, konnte er selbst in mittelgroßen Bausteinen des Universalroboters untergebracht werden, so dass viele der Helks ihren eigenen Überlichtantrieb besaßen und im Fall einer Dezentralisierung jedes für sich einen großen Aktionsradius hatte.

Noch während sich Jarkus-Telfts Ordinärbewusstsein mit der Funktionsweise des Ferntriebwerks beschäftigte, traf er zusammen mit Gnogger-Zam die Vorbereitungen für den ersten Sprung, der zugleich die fortschreitende Pulsation einleiten sollte.

Wenig später leitete Gnogger-Zam die erste Transition ein.

*

Sie waren am Ziel ihrer Reise angelangt. Sie hatten 72.300 Lichtjahre überbrückt, und nun lag das Sonnensystem vor ihnen, aus dem sie der verspätete Leitimpuls erreicht hatte.

Jarkus-Telft machte zuerst die verblüffende Entdeckung.

»Dieses Sonnensystem ist von raumfahrenden Intelligenzen bewohnt«, entfuhr es ihm überrascht, als die Fernortung eine Fülle Normal- und Hyperfunksendungen auswies und einen regen Raumschiffsverkehr eruierte. »Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, denn aus den alten Unterlagen geht hervor, dass mit der Entwicklung von intelligentem Leben bis zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht zu rechnen ist. Vielleicht ist es das falsche System?«

»Bestimmt nicht, denn der Impuls kommt vom dritten Planeten«, sagte Gnogger-Zam ruhig. Er nahm einige Schaltungen vor und stellte eine Reihe von Berechnungen an.

»Ein Irrtum ist ausgeschlossen, wir sind am Ziel«, sagte er schließlich. »Die Umlaufbahn des dritten Planeten um die Sonne entspricht exakt den Angaben. Die Rotation der Sternengruppe, zu der auch dieses Sonnensystem gehört, beträgt 226.000 Planetenjahre. Und das ist genau die Zeitspanne, die zwischen den einzelnen Impulsen liegt. Das Objekt sendet alle 226.000 solcher Planetenjahre. Das ist eindeutig.«

Das musste selbst Jarkus-Telft einsehen. Zweifellos war den alten Loowern ein verhängnisvoller Irrtum unterlaufen, als sie vor Äonen das Objekt auf dem dritten Planeten versteckten. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass sich hier so schnell intelligentes Leben entwickeln würde. Es war aber auch möglich, dass dieses raumfahrende Volk erst später zugewandert war.

Jarkus-Telft teilte diese Theorie dem Freund mit.

»Es ist noch zu früh, sich eine Meinung zu bilden«, sagte Gnogger-Zam vorsichtig. »Die Existenz eines Raumfahrervolks lässt die Verspätung des Impulses um neun mal neun Intervalle jedenfalls unter einem völlig neuen Aspekt erscheinen. Wir müssen den Saqueth-Kmh-Helk verstecken, damit man uns nicht ortet.«

Jarkus-Telft hatte die einlaufenden astronomischen Daten ausgewertet und zusammengefasst.

Demnach besaß die gelbe Sonne aus der Familie der Hauptreihensterne insgesamt acht Planeten. Aber ein Planetoidenring zwischen Planet Nummer vier und fünf und eine elliptische Elementenhäufigkeit außerhalb des achten Planeten deutete darauf hin, dass es sich einst um zehn Planeten gehandelt hatte.

Die Sonne taufte er auf den Namen Aggrath, was die Bedeutung von Wegweiser hatte, dem dritten Planeten gab er die Bezeichnung Laivoth, als Versteck des Objekts, und demgemäß wurden die Bewohner Laivother genannt.

Aggrath-I erinnerte in seiner Beschaffenheit stark an Alkyra-I, wo sie den Saqueth-Kmh-Helk aus dem Feuersee Sahlmo gehoben hatten. Aggrath-II wies bessere Lebensbedingungen auf, ebenso wie Planet vier, doch im Vergleich zu Laivoth waren auch sie ungastliche Welten.

Aggrath-V und Aggrath-VI waren die mit Abstand größten Planeten des Systems, die geringe Dichte wies sie jedoch als Gasriesen aus. Dafür besaßen sie beide eine erstaunliche Anzahl von Monden, nämlich elf und neun. Aggrath-VII wurde von fünf Trabanten umlaufen, der äußerste Planet von zwei.

Jarkus-Telft registrierte die Monde deswegen so genau, weil sie sich in der Regel gut als Raumbasen eigneten. Er leitete die Daten an Gnogger-Zam weiter.

»Wir werden den Saqueth-Kmh-Helk auf dem ersten Mond des äußersten Planeten landen und von hier aus operieren«, entschied Gnogger-Zam.

Er leitete eine kurze Transition ein, die den Saqueth-Kmh-Helk dicht an den ersten Mond von Aggrath-VIII heranbrachte. Er war nur 14,4 Planetenradien von seinem Planeten entfernt und besaß einen Durchmesser von nicht ganz zwei Neuntel Radien.

Es war eine finstere zerklüftete Eiswelt – und unbewohnt. Die Feinortung durch einen nach der Landung ausgeschickten Helk zeigte, dass es ein einziges Bauwerk auf diesem Trabanten gab, doch es schien sich um einen aufgelassenen Stützpunkt der Laivother zu handeln, denn er war nicht in Betrieb.

»Hier sind wir vor Entdeckung sicher«, erklärte Gnogger-Zam. »Von diesem Versteck aus können wir in Ruhe unsere Nachforschungen betreiben ...«

»Gnogger!«, rief Jarkus-Telft entsetzt aus und deutete auf ein Ortungsgerät, das rhythmisch ausschlug. »Der Impuls geht nicht mehr in Richtung Alkyra ab, sondern hat sich auf den Saqueth-Kmh-Helk eingependelt. Wenn die Laivother dem Richtstrahl nachgehen, müssen sie unser Versteck finden.«

»Kein Grund zur Aufregung«, beruhigte ihn Gnogger-Zam. »Der Impuls ist sechsdimensional, die Laivother sind jedoch noch nicht über die fünfte Dimension hinausgekommen, das lässt sich an ihrem Nachrichtensystem erkennen. Sie können den Impuls gar nicht orten.«

»Das mag stimmen«, sagte Jarkus-Telft. »Aber ich glaube trotzdem, dass sie mit der Verzögerung des Impulses etwas zu tun haben.«

2.

Kommandant Jaime Osloff hielt sich in der Kommandozentrale der CANARY auf, als ein junger, übereifriger Ortungstechniker den Alarm auslöste. Osloff unterhielt sich gerade mit seinem »Co« Elliger Ficz.