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Die Loower im Solsystem - es geht um Krieg oder Frieden ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden, und zwar die SOL unter Perry Rhodan und die BASIS unter dem gemeinsamen Oberbefehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller. Beide Raumschiffe haben - man schreibt Mitte Oktober des Jahres 3586 - längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird. Perry Rhodan hat sogar mit einem 300-köpfigen Einsatzkommando - alle Beteiligten haben sich als Suskohnen maskiert - die PAN-THAU-RA betreten und begonnen, das Sporenschiff zu durchforschen. Von diesem Geschehen blenden wir nun um zu den Ereignissen im Solsystem und auf der Erde. Kristallisationspunkte der Ereignisse sind die Trümmerleute und Boyt Margor, der machtbesessene Gäa-Mutant. Die Loower oder die Trümmerleute sind mit einer riesigen Flotte ins Solsystem eingedrungen, um mit dieser Demonstration der Macht von der Menschheit die Herausgabe des Objekts zu verlangen, das Boyt Margor an sich gebracht hat. Für alle Beteiligten geht es dabei um schicksalhafte Dinge, denn das Objekt verkörpert die FACETTEN DER EWIGKEIT ...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 892
Facetten der Ewigkeit
Die Loower im Solsystem – es geht um Krieg oder Frieden
von ERNST VLCEK
ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden, und zwar die SOL unter Perry Rhodan und die BASIS unter dem gemeinsamen Oberbefehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller.
Beide Raumschiffe haben – man schreibt Mitte Oktober des Jahres 3586 – längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird. Perry Rhodan hat sogar mit einem 300-köpfigen Einsatzkommando – alle Beteiligten haben sich als Suskohnen maskiert – die PAN-THAU-RA betreten und begonnen, das Sporenschiff zu durchforschen.
Von diesem Geschehen blenden wir nun um zu den Ereignissen im Solsystem und auf der Erde. Kristallisationspunkte der Ereignisse sind die Trümmerleute und Boyt Margor, der machtbesessene Gäa-Mutant.
Die Loower oder die Trümmerleute sind mit einer riesigen Flotte ins Solsystem eingedrungen, um mit dieser Demonstration der Macht von der Menschheit die Herausgabe des Objekts zu verlangen, das Boyt Margor an sich gebracht hat.
Die Hauptpersonen des Romans
Hergo-Zovran – Befehlshaber der Loower im Solsystem.
Julian Tifflor – Der Erste Terraner zeigt seinen guten Willen gegenüber den Loowern.
Ronald Tekener und Jennifer Thyron – Tifflors Unterhändler.
Goran-Vran – Ein Loower, der nicht-entelechisch handelt.
Boyt Margor
1.
»Wer sind die? Was wollen sie?«, fragte Jaime Osloff, während er nervös an seiner Unterlippe nagte. Das tat er immer, wenn ihm etwas zu schaffen machte. Er hatte es sich während des fünfmonatigen Patrouillenflugs der CANARY angewöhnt.
Das Bild, das die Monitore der Kommandozentrale boten, war jedenfalls dazu angetan, seine Nervosität zu fördern. Dort sah man eine geschlossene Front kegelförmiger Gebilde verschiedener Größe.
Es handelte sich um Raumschiffe unbekannter Herkunft. Insgesamt rund achtzehntausend Einheiten, die kleineren stumpf-, die größeren, die eine Länge bis zu achthundert Meter erreichten, spitzkegelig. Sie waren vor kurzem unvermittelt an der Grenze des Solsystems aufgetaucht und dort in Warteposition gegangen.
Das Auftauchen der Fremden hatte in Imperium-Alpha Großalarm ausgelöst und zu einer Massierung der terranischen Streitkräfte in diesem Raumsektor geführt. Aber die paar tausend Raumschiffe, die den Terranern zur Verfügung standen und bei denen es sich in der Mehrzahl noch dazu um kleinere Einheiten handelte, nahmen sich gegenüber der Flotte der Unbekannten wenig eindrucksvoll aus.
»Man merkt unserer Verteidigungsflotte deutlich an, dass es sich um das letzte Aufgebot handelt«, hatte Osloffs »Co«, Elliger Ficz, gesagt, und das war auch genau die Meinung des Kommandanten.
Bisher hatten die Fremden zum Glück noch keinerlei Feindseligkeiten gezeigt. Bei den »Spitzhelmen«, wie die Terraner die kegelförmigen Raumschiffe nannten, rührte sich nichts. Nichtsdestotrotz ging von der Phalanx der achtzehntausend Einheiten eine unmissverständliche Bedrohung aus.
»Warum geben sich die Fremden nicht zu erkennen?«, fragte Jaime Osloff.
»Ich dachte, du würdest dich über das Auftauchen einer solchen Flotte freuen«, meinte Elliger Ficz.
»Was für einen Unsinn redest du«, sagte Osloff gereizt.
Ficz gab dem Jungen in der Funkzentrale einen Wink, und dieser ließ ein Band ablaufen. Gleich darauf war die Stimme des Kommandanten aus den Lautsprechern zu hören.
»Manchmal wünschte ich mir einen großen Knall. Irgendeinen größeren Zwischenfall, eine Invasion aus fremder Dimension, oder meinetwegen auch ein Kommando der Molekülverformer. Irgend etwas in dieser Richtung.«
»Das habe ich gesagt?«, staunte Jaime Osloff.
»Vor etwa zwei Monaten, kurz bevor wir den fremden Flugroboter orteten, der über die Cheopspyramide hergefallen ist«, sagte Ficz und grinste anzüglich. »Jetzt hast du deine Abwechslung und bist immer noch nicht zufrieden.«
Osloff brachte ein vages Lächeln zustande.
»Diese Ungewissheit macht mir zu schaffen«, rechtfertigte er sich. »Mir wäre wohler, wenn die Fremden uns über ihre Absichten aufklären würden.«
»So fremd sind uns diese Fremden gar nicht«, erwiderte der Kommandantstellvertreter. »Es ist erwiesen, dass die Spitzhelme den gleichen Transitionsantrieb verwenden, wie ihn der Flugroboter besessen hat. Die Auswertung hat eine völlige Übereinstimmung ergeben.«
Osloff winkte ab.
»Was soll diese Wortklauberei«, sagte er müde. »Es bleiben Fremde, auch wenn wir von Imperium-Alpha die versprochenen Informationen erhalten.«
»Die Informationen sind da, Kapitän!«, rief der Junge am Funkgerät.
»Herein damit!«
Osloff nahm vor dem hufeisenförmigen Steuerpult Platz. Er brauchte nicht lange zu warten, bis sich der Bildschirm vor ihm erhellte und die Sendung des Hyperkoms darauf überspielt wurde.
Der Bildschirm zeigte einen Trickfilm über ein fremdartig aussehendes Wesen. Es war zwischen 1,60 und 1,65 Meter groß und fast ebenso breit. Der Körper erinnerte irgendwie an den einer Schildkröte ohne Rückenpanzer. Er hatte einen nierenförmigen Querschnitt und schien aus zwei durch ein knorpeliges Rückgrat zusammengehaltene Hälften zu bestehen, die sich zur Seite hin nach vorne bogen. Anstelle eines Kopfes besaß es einen höckerartigen Wulst mit einer Reihe von Sinnesorganen – am auffälligsten davon war ein Sprechorgan, das aus einem behaarten Ringmuskel mit einer Luftblase bestand. Der Körper war mit einer variablen Zahl von Neunecken bestückt, bei denen es sich um die »Kleidung« handelte.
An Extremitäten hatte das Wesen, das als Loower bezeichnet wurde, sechs Stück: Zwei stämmige Beine, zwei gestutzt wirkende Flughäute, die durch ein Knochengerüst verstärkt waren, und zwei tentakelartige Auswüchse, die an der Knochenwurzel der Flughäute entsprangen und in feinnervigen Greiflappen endeten: an den Flügelenden befanden sich ebenfalls Greifwerkzeuge.
Der Sprecher erklärte dazu, dass es sich um Phantombilder handelte, die nach den Angaben von drei nicht näher genannten Personen angefertigt worden waren, die mit den Loowern aus dem Universalroboter Saqueth-Kmh-Helk Kontakt gehabt hatten.
Nachdem die Raumfahrer diese Informationen über sich hatten ergehen lassen, wurden die ersten Kommentare laut.
»Sehen aus wie gefallene Engel, diese Loower«, meinte einer.
»Fliegen können sie bestimmt nicht mehr.«
»Was die Loower von uns wollen, hat man uns nicht gesagt«, meinte Elliger Ficz enttäuscht.
Jaime Osloff setzte zu einer Entgegnung an, als er glaubte, auf der Bildschirmgalerie in der Flotte der Spitzhelm-Schiffe eine Veränderung festzustellen. Im gleichen Moment gab die Ortungszentrale Alarm.
»Ein einzelnes Raumschiff löst sich aus dem Verband!«, wurde gemeldet. »Es nimmt Kurs ins Solsystem.«
»Meldung an Imperium-Alpha!«, befahl Osloff.
Er starrte gebannt auf die Bildschirme und wartete darauf, dass andere Schiffe dem Beispiel des einen folgen würden. Aber nichts dergleichen geschah.
»Nein, das ist nicht der Beginn einer Offensive«, sagte Osloff, an seiner Unterlippe kauend. »Mit einem einzelnen Schiff eröffnet man keine Offensive.«
»Warum gehst du immer von der Voraussetzung aus, dass die Loower uns feindlich gesinnt sind?«, fragte Ficz.
»Sie führen nichts Gutes im Schilde, das ist doch sonnenklar«, erwiderte Osloff. »Die Loower wollen irgend etwas von uns, und die gewaltige Flotte im Hintergrund soll ihrem Begehren Nachdruck verleihen.«
»Wie auch immer, sie scheinen ein friedliches Übereinkommen zu bevorzugen«, meinte Ficz. »Andernfalls hätten sie nicht ein einzelnes Schiff als Vorhut geschickt.«
»Mal abwarten, was man in Imperium-Alpha darüber denkt.«
Sie brauchten nicht lange darauf zu warten. Wenige Minuten später gab der Oberkommandierende der terranischen Verteidigungsflotte die Anordnung, dass man das Raumschiff der Loower passieren lassen solle.
»Abwarten – das ist eine kluge Devise«, sagte Osloff aufatmend. »Es hätte keinen Sinn, sich mit dieser Übermacht anzulegen.«
Kurz darauf traf die Meldung ein, dass das einzelne Loowerschiff auf der Hyperfrequenz der terranischen Flotte zu senden begann.
*
In der Kommandozentrale von Imperium-Alpha herrschte erwartungsvolle Stille, als eine Botschaft der Loower angekündigt wurde.
»An das Wächtervolk der Terraner«, ertönte schließlich aus dem Lautsprecher eine wesenlose Automatenstimme. »Hier spricht der Türmer Hergo-Zovran, Oberkommandierender der loowerischen Flotte. Wir sind nicht in kriegerischer Absicht gekommen und möchten die Anwendung von Gewalt vermeiden. Wenn die Terraner Wert darauf legen, mit uns eine friedliche Einigung zu erzielen, dann sollen sie eine Delegation stellen, die ermächtigt ist, im Namen des Wächtervolkes Verhandlungen mit uns zu führen.«
Die Botschaft brach unvermittelt ab, und Julia Tifflor wartete vergeblich auf weitere Hinweise. Als sich der Loower nicht wieder meldete, versuchte der Erste Terraner, über Hyperkom Kontakt mit dem einzelnen Kegelraumer aufzunehmen, der in langsamer Fahrt ins Solsystem einflog. Aber die Loower reagierten auf keinen der Anrufe.
»Ziemlich kaltschnäuzig, diese Kerle«, sagte Ronald Tekener, der kurz zuvor mit seiner Frau Jennifer Thyron in der Befehlszentrale von Imperium-Alpha eingetroffen war. »In ihrer Überheblichkeit erinnern mich die Loower stark an die Laren.«
»Das täuscht«, erwiderte Homer G. Adams. »Diesmal handelt es sich um eine gänzlich andere Situation. Nach dem wenigen, das wir über die Loower wissen, können wir ausschließen, dass sie Eroberungsgelüste haben. Es scheint eher so zu sein, dass sie Ansprüche auf etwas geltend machen wollen, das sie in unserem Besitz wähnen. Ein loowerischer Roboterkunder hat vor zweieinhalb Monaten vergeblich versucht, dieses Objekt aus der Cheopspyramide zu bergen. Diese Flotte aus achtzehntausend Einheiten stellt den zweiten Versuch dar.«
Ronald Tekener blickte auf den Bildschirm, der die Situation in der Randzone des Solsystems zeigte.
»Dieser Flotte sind wir zahlenmäßig natürlich unterlegen«, sagte er. »Aber die Zahl ihrer Schiffe ist nicht unbedingt ein Maßstab für ihre Stärke.«
»Technisch sind sie uns weit voraus«, erklärte Julian Tifflor. »Und sie sind über uns besser informiert als wir über sie. Ihr Erkundungsroboter konnte das Solsystem erforschen, bevor wir überhaupt von seiner Existenz wussten. Außerdem konnten sie uns in aller Ruhe am lebenden Objekt studieren.«
Tifflor deutete auf die drei Gäa-Mutanten, die sich ebenfalls in der Befehlszentrale eingefunden hatten, und stellte sie Tekener und seiner Frau vor. Nach der kurzen Bekanntmachung fuhr er fort: »Eawy ter Gedan, Bran Howatzer und Dun Vapido waren an Bord des Saqueth-Kmh-Helk, wie die Loower diesen Roboter nannten. Diesem Umstand verdanken wir, dass wir wenigstens einige spärliche Informationen über dieses Volk haben. Aber natürlich haben die Loower von diesem Kontakt weit mehr profitiert. Dazu kommt noch, dass wir nicht wissen, was Harno ihnen über uns verraten hat.«
»Was hat dieses Energiewesen mit den Loowern zu tun?«, wunderte sich Jennifer Thyron.
Tifflor erklärte ihr und Tekener, dass man Harno hinzugezogen habe, um von ihm Teile des loowerischen Erkundungsroboters untersuchen zu lassen. Harno hatte sie zwar zu Fragmenten des Roboters geführt, die der Vernichtung entgangen waren und sich im Raum gesammelt hatten, doch dann war er in die Konstruktion eingedrungen und mit dieser entmaterialisiert.
»Davon stand nichts in dem Bericht, den wir erhalten haben«, sagte Tekener. »Ich glaube, wir wissen überhaupt zu wenig über die Vorfälle, die sich in unserer Abwesenheit im Solsystem abgespielt haben. Das liegt einfach daran, dass uns die AID zu sehr in Anspruch genommen hat.«
»Das fanden wir auch«, meinte Adams zustimmend. »Deshalb haben wir Sie in Ihrer Eigenschaft als Terranischer Rat für intergalaktische Beziehungen zur Erde gerufen. Im Augenblick werden Sie hier dringender als anderswo gebraucht.«
»Wir müssen damit rechnen, dass Harno sich in der Gewalt der Loower befindet«, nahm Tifflor den Faden wieder auf, »und dass er in Unkenntnis der Sachlage sein Wissen über die Menschheit an sie weitergegeben hat. Während die Loower für uns ein unbeschriebenes Blatt sind, konnten sie sich auf diese Begegnung gut vorbereiten. Das zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass sie ihre Botschaft an uns in Interkosmo abgefasst haben. Sie kennen vermutlich auch unsere Mentalität und haben unsere Technik erforscht.«
»Das muss nicht unbedingt von Nachteil für uns sein«, erwiderte Tekener. »Wenn die Loower uns so gut kennen, dann kann es bei einer Kontaktaufnahme wenigstens nicht so leicht zu Missverständnissen kommen. Oder haben wir vor ihnen etwas zu verbergen?«
Adams und Tifflor wechselten einen Blick, dann sagte Adams seufzend: »Die Loower könnten das annehmen. Alles weist darauf hin, dass sie nur gekommen sind, um sich das Objekt aus der Cheopspyramide zurückzuholen, das sie irgendwann in ferner Vergangenheit dort versteckt haben. Gemessen an dem Aufwand, den die Loower betreiben, kann man sich vorstellen, welchen Wert dieses Ding für sie darstellt. Es ist zu befürchten, dass sie bis zum Äußersten gehen werden, um es in ihren Besitz zu bringen.«
»Sie sagen das in einer Art, als würden Sie es eher auf einen Konflikt ankommen lassen, als das Objekt freiwillig herauszugeben«, meinte Tekener. »Worum handelt es sich eigentlich?«
»Wir wissen es nicht«, bekannte Tifflor. »Ich würde das verflixte Ding ohne Zögern den Loowern übergeben. Aber wir haben es nicht mehr. Jemand hat es aus der Cheopspyramide geraubt.«
»Etwa dieser Boyt Margor?«, fragte Tekener und erfuhr durch Tifflors und Adams' Nicken, dass er richtig vermutet hatte. Tekener konnte sich aber nicht vorstellen, dass ein einzelner der LFT-Regierung wirklich gefährlich werden konnte. Deshalb sagte er: »Es kann nicht so schwer sein, diese Ein-Mann-Macht zu zerschlagen. Wird diese Sache nicht ungebührlich hochgespielt?«
»Keineswegs«, sagte Adams ernst. »Margor hat die Wirrnisse auf der Erde ausgenutzt, um sich ein Heer von hörigen Paratendern zu schaffen. Bei diesen Paratendern handelt es sich in der Mehrzahl um einflussreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft und um namhafte Wissenschaftler. Margors Einfluss reicht bis in höchste Regierungskreise. Soweit konnte es nur kommen, weil wir bisher keine Ahnung von Margors Existenz gehabt haben. Erst seit unsere drei Freunde aus der Provcon-Faust mit uns zusammenarbeiten, können wir gegen Margor vorgehen. Aber wie weit Margor seine Macht tatsächlich ausgedehnt hat, erfuhren wir erst, als es den drei Gäa-Mutanten gelang, eine Paratenderin, die Ägyptologin Yana Sarthel, aus ihrer Abhängigkeit zu befreien. Von ihr erfuhren wir auch definitiv, dass Margor das Objekt aus der Cheopspyramide geraubt hat.«
»Konnte sie keine Angaben über das Ding machen?«, wollte Tekener wissen.
Tifflor winkte ab.
»Sie beschrieb es als ziemlich großen und unhandlichen Behälter, aber darauf kommt es nicht an. Adams wird sich um die Wiederbeschaffung kümmern. Mit Eawy ter Gedan, Bran Howatzer und Dun Vapido stehen ihm drei fähige Mitarbeiter zur Verfügung. Bis jetzt ist es ihnen immer wieder gelungen, Margor in seinen Verstecken aufzuspüren.« Er wandte sich den drei Gäa-Mutanten zu. »Glauben Sie, auch diesmal Erfolg zu haben, Bran?«
Der Pastsensor mit dem derb wirkenden Gesicht und der fleischigen Knollennase zeigte ein schwaches Lächeln.
»Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn haben«, sagte er. »Es scheint jedoch, dass er sich diesmal besonders gut versteckt hat. Wir haben noch keine Spur von ihm gefunden.«
»Sie werden es schon schaffen«, sagte Tifflor. »Sie wissen, was Sie dann zu tun haben. Versuchen Sie es mit einem Appell an seine Vernunft. Machen Sie ihm klar, dass die Bedrohung durch die Loower auch ihn gefährdet und dass es klüger wäre, das Ding herauszugeben.«
Als die drei Gäa-Mutanten Anstalten machten, sich zurückzuziehen, fügte Tifflor schnell hinzu: »Gehen Sie noch nicht. Ich möchte, dass Sie sich Ronald Tekener zur Verfügung halten, um ihm Auskünfte über die Loower zu geben. Er soll nämlich die Verhandlungen mit ihnen führen – selbstverständlich zusammen mit seiner Frau. Dabei wird es vor allem darauf ankommen, Zeit zu gewinnen und den Loowern klarzumachen, dass wir grundsätzlich bereit sind, ihnen ihren Besitz zurückzugeben, aber Schwierigkeiten mit der Beschaffung haben.«
Tekener blickte skeptisch zum Hauptbildschirm, wo das einzelne loowerische Kegelraumschiff deutlich vergrößert zu sehen war. Es flog relativ langsam.
»Wenn das Treffen im Raume Terras stattfinden soll, wird es wohl nicht so schnell dazu kommen«, meinte er spöttisch.
Er hatte kaum ausgesprochen, als das Loowerschiff plötzlich vom Bildschirm verschwand, als hätte es sich in Nichts aufgelöst.
Gleich darauf wurde Alarm gegeben, und die Ortung meldete, dass das Loowerschiff 380.000 Kilometer von der Erde entfernt in der Umlaufbahn des Mondes materialisiert war.