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Rückkehr in die Provcon-Faust - auf neuem Weg zur Macht Im Frühjahr 3587 sind die Aufgaben, die sich Perry Rhodan und seine Leute in der Galaxis der Wynger gestellt haben, zur Gänze durchgeführt. Das Sporenschiff PAN-THAU-RA stellt keine Gefahr mehr dar, denn es wurde befriedet und versiegelt; die Wynger gehen, befreit von der jahrtausendelangen Manipulation des Alles-Rads, einer neuen Zeit entgegen; und die SOL ist schließlich in den Besitz der Solgeborenen übergegangen und kurz darauf mit unbekanntem Ziel gestartet. Auch die BASIS hat Algstogermaht verlassen, und Perry Rhodan und seine Leute haben zusammen mit dem Roboter Laire die Suche nach der Materiequelle angetreten. Während Perry Rhodans Expedition, der sich inzwischen noch Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige, und Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, angeschlossen haben, gegenwärtig zum Standort einer weiteren kosmischen Burg unterwegs ist, wenden wir uns wieder dem Geschehen im Solsystem und Boyt Margor, dem Gäa-Mutanten, zu. Bei dem Debakel mit den Hyperraumnischen haben Boyt Margor und seine Paratender Glück gehabt. Statt aufgelöst zu werden, gelangten sie an Bord von Hotrenor-Taaks SVE-Raumer. Für Boyt Margor bedeutet dies die Chance, das Ringen um die Macht erneut aufzunehmen. Er nutzt dabei den LOCKRUF DER PSYCHODE ...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 924
Lockruf der Psychode
Rückkehr in die Provcon-Faust – auf neuem Weg zur Macht
von ERNST VLCEK
Im Frühjahr 3587 sind die Aufgaben, die sich Perry Rhodan und seine Leute in der Galaxis der Wynger gestellt haben, zur Gänze durchgeführt. Das Sporenschiff PAN-THAU-RA stellt keine Gefahr mehr dar, denn es wurde befriedet und versiegelt; die Wynger gehen, befreit von der jahrtausendelangen Manipulation des Alles-Rads, einer neuen Zeit entgegen; und die SOL ist schließlich in den Besitz der Solgeborenen übergegangen und kurz darauf mit unbekanntem Ziel gestartet.
Auch die BASIS hat Algstogermaht verlassen, und Perry Rhodan und seine Leute haben zusammen mit dem Roboter Laire die Suche nach der Materiequelle angetreten.
Während Perry Rhodans Expedition, der sich inzwischen noch Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige, und Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, angeschlossen haben, gegenwärtig zum Standort einer weiteren kosmischen Burg unterwegs ist, wenden wir uns wieder dem Geschehen im Solsystem und Boyt Margor, dem Gäa-Mutanten, zu.
Bei dem Debakel mit den Hyperraumnischen haben Boyt Margor und seine Paratender Glück gehabt. Statt aufgelöst zu werden, gelangten sie an Bord von Hotrenor-Taaks SVE-Raumer.
Die Hauptpersonen des Romans
Julian Tifflor – Der Erste Terraner erfährt Baya Gheröls Geschichte.
Boyt Margor – Der Gäa-Mutant auf dem Weg zu neuer Macht.
Hotrenor-Taak und Pyon Arzachena – Neue Paratender Boyt Margors.
Prener-Jarth und Galinorg – Zwei Vaku-Lotsen.
Organizz und Generizza
Prolog
Das Treffen zwischen dem Ersten Terraner und dem Gesandten der Loower fand auf der GONDERVOLD statt.
Julian Tifflor ging mit gemischten Gefühlen an Bord des Loowerschiffes. Denn immerhin hatte er die GONDERVOLD einige Zeit bei der Wachstation DUCKO festgehalten, bevor er den Kegelraumer an die Loower zurückerstattete.
Aber als ihm an Stelle des Kommandanten Burnetto-Kup der der Entelechie entfremdete Goran-Vran entgegentrat, da wusste er, dass die Loower nicht auf jenen unliebsamen Zwischenfall in jüngster Vergangenheit anspielen wollten.
Da an dem Treffen auch keine Delegierten teilnahmen und es in zwangloser Atmosphäre stattfand, nahm Julian Tifflor automatisch an, dass keine großen Probleme zur Sprache kommen würden.
Um so überraschter war er, als Goran-Vran ihm eröffnete: »Ich überbringe die erfreuliche Nachricht, dass sich das Auge im Besitz meines Volkes befindet.«
Diese Nachricht kam für Tifflor so überraschend, dass er sie nicht sofort in ihrer ganzen Tragweite erfasste.
»Demnach sind die Loower all ihrer Probleme enthoben«, sagte er nur.
»So könnte man meinen«, sagte Goran-Vran. »Es obliegt mir jedoch nicht, diesen Komplex im Detail zu erörtern. Meine Aufgabe ist es lediglich, das terranische Volk wissen zu lassen, dass sich eine weitere Suche nach dem Auge nunmehr erübrigt.«
»Wie ist das so plötzlich gekommen?«, wunderte sich Tifflor. »Wie habt ihr Boyt Margor das Auge abgejagt? Was ist aus dem Gäa-Mutanten geworden?«
»Das ist vor allem Baya Gheröls Verdienst«, sagte Goran-Vran. »Wie es ihr gelungen ist, das Auge zu beschaffen, kann die kleine Terranerin selbst am besten erzählen.«
Goran-Vran holte einen Würfel mit einer Kantenlänge von zirka einem Viertelmeter hervor und überreichte ihn Tifflor mit den Worten: »Hierin ist eine Stellungnahme von Baya gespeichert.«
Tifflor nahm den Würfel entgegen und wunderte sich, dass er so leicht war, obwohl er einen massiven Eindruck machte. Er drehte ihn zwischen den Händen und fand nur eine einzige Funktionstaste. Dabei fragte er leicht irritiert: »Was wird aus Baya? Warum ist sie nicht selbst gekommen? Ihre Eltern auf Terra sind in großer Sorge um sie.«
»Es ist Bayas ausdrücklicher Wunsch, vorerst noch bei uns zu bleiben«, antwortete Goran-Vran. »Aber auch zu diesem Punkt nimmt sie Stellung. Baya ist zu einem klugen und reifen Wesen geworden, sie weiß, was sie tut.«
»Daran zweifle ich nicht«, meinte Tifflor. »Aber das kann nicht alles zu diesem Thema sein. Es gibt zwischen Loowern und Terranern noch einiges zu klären.«
»Ich weiß, dass Geduld nicht die größte Tugend der Terraner ist«, sagte Goran-Vran. »Aber dennoch muss ich die Terraner im Namen meines Türmers Hergo-Zovran bitten, uns etwas Zeit zu lassen, um mit der neuen Situation fertig zu werden.«
»Was werden die Loower nun tun?«, wollte Tifflor wissen. »Werdet ihr jetzt, da ihr das Auge zurückbekommen habt, das Solsystem wieder verlassen?«
»Ich kann dazu nichts sagen«, bedauerte Goran-Vran. »Der Türmer wird seinen Entschluss noch rechtzeitig bekannt geben.«
Damit war das Gespräch beendet. Ohne dass irgendwelche Vereinbarungen getroffen worden wären, trennten sich die beiden so unterschiedlichen Wesen.
Julian Tifflor grübelte immer noch über das seltsame Verhalten Goran-Vrans nach, als er auf die Korvette zurückkehrte, mit der er in den Marssektor geflogen war. Er befahl den Rückflug zur Erde und zog sich in die Abgeschiedenheit einer Kabine zurück. Dort streckte er sich in der Ruhekoje aus, stellte den Würfel vor sich hin – und drückte auf die Funktionstaste.
Die eine Würfelfläche begann zu leuchten. Von den vier Ecken ergossen sich gebündelte Lichtstrahlen in den Raum und trafen in einer Entfernung von vier Metern zusammen. Im Fokus der Laserstrahlen bildete sich eine Leuchterscheinung, die menschliche Gestalt annahm. Es war ein kleines Mädchen mit dunklem Teint, dessen Gesicht ob des langen schwarzen Haares dennoch blass wirkte.
Julian Tifflor wusste sofort, dass es die Projektion von Baya Gheröl war, obwohl er sie nicht persönlich kannte. Ihre Eltern hatten sie als geistig zurückgeblieben und verschüchtert beschrieben. Aber davon war nichts zu merken. Das kleine Mädchen machte einen überaus selbstsicheren Eindruck.
»Es ist leider alles anders gekommen, als es hätte kommen sollen«, begann Baya. »Ich habe viel falsch gemacht, aber ich habe nichts zu bereuen. Sicher habe ich die Erwartungen meiner loowerischen Lehrer nicht erfüllt und sie durch meine Eigenmächtigkeiten an den Rand der Verzweiflung gebracht. Noch schwerer wiegt, dass ich meine Familie enttäuschen musste. Aber ich glaube, dass sich letztlich doch alles einigermaßen zum Guten gewendet hat, zumindest, soweit es in meinem Einflussbereich lag.«
Dieser Einleitung folgte eine Schilderung ihrer Abenteuer.
Julian Tifflor erfuhr, wie Baya von Boyt Margor entführt worden war und der Mutant vergeblich versucht hatte, sie zu seiner Paratenderin zu machen.
Baya schilderte den Alltag in den Hyperraumnischen recht eindrucksvoll: Wie es Margor gelungen war, das Nachschubproblem zu lösen und Paratender von anderen Welten anzuheuern, und sein verzweifeltes Bemühen, des Aggressionstriebes der Tempester-Tender Herr zu werden.
Wenn Tifflor an Bayas Erzählweise dennoch etwas auszusetzen hatte, dann war es ihre Art, Daten und Fakten zugunsten des Stimmungsbildes zu unterschlagen. Sie sagte nichts von Größe und Ausdehnung der Hyperklausen und gab keine Hinweise auf den Standort von Jota-Tempesto.
Ihr Zusammentreffen mit dem Helk Nistor und die darauffolgende Entwendung des Auges, sowie die Anwendung dieses Instruments, mit dessen Hilfe Baya und Nistor »auf die Welt der Siganesen und Ertruser« flohen, brachten für den Ersten Terraner auch keine neuen Erkenntnisse.
Bayas Abstecher nach Jota-Tempesto und die darauffolgende Rückkehr in die in Auflösung begriffene Großklause 2 war ein Paradebeispiel für ihre informationsarme Vortragsweise. Dafür gab sie ein recht eindrucksvolles Bild von dem Chaos in den vergehenden Hyperklausen. Doch daran lag Tifflor wenig. Für ihn wurde es erst interessant, als Baya das Ende von Margors Hyperraumverstecken schilderte – und wie sie sich zusammen mit Margor und allen überlebenden Paratendern aus sämtlichen Klausen plötzlich an Bord eines Raumschiffes wiederfand.
An diesem Punkt angekommen, wurde Baya ausführlicher.
»Mir liegt sehr viel daran, dass Boyt das Handwerk gelegt wird«, erzählte sie. »Mir gegenüber hat er sich zwar nie gemein benommen, dafür aber scheute er nicht davor zurück, Gemeinheiten an anderen zu begehen. Boyt ist krankhaft böse, aber sicherlich nicht unheilbar. Das war der Grund, warum ich versuchen wollte, ihn zur Erde zu bringen. Doch durch die vorhin geschilderten Ereignisse, auf die ich keinen Einfluss nehmen konnte, war mir das nicht möglich. Als Boyt erkannte, dass er und seine Paratender gerettet waren, hat er sofort die Initiative ergriffen. Ich konnte dagegen nichts mehr unternehmen und war nur noch darauf bedacht, das Augenobjekt in Sicherheit zu bringen, bevor Boyt es mir wieder abjagen konnte. Ich machte den distanzlosen Schritt zum Mars und übergab den Loowern ihren rechtmäßigen Besitz. Erst später sind mir einige Dinge eingefallen, die Aufschluss über Boyts augenblicklichen Aufenthalt geben könnten – falls er dieses Schiff noch nicht verlassen hat. Es dürfte sich dabei um einen SVE-Raumer gehandelt haben, denn es war ein Lare an Bord. Ich belauschte den Laren, als er zu seinen beiden menschlichen Begleitern von der GORSELL als seinem Schiff sprach. Es kann jedoch kein Zweifel bestehen, dass Boyt inzwischen das Kommando übernommen und auch den Laren zu seinem Paratender gemacht hat. Ich kann nur hoffen, dass meine Angaben ausreichen, um dieses Schiff ausfindig zu machen und Boyt das Handwerk zu legen. Mehr kann ich dazu nicht mehr beitragen, denn ich habe erkannt, dass mein Platz vorerst bei den Loowern ist.«
Es folgte eine persönliche Nachricht an ihre Familie und die Versicherung, dass sie »demnächst« heimkehren werde. Einen bestimmten Grund, warum sie noch bei den Loowern bleiben wollte, nannte Baya nicht.
Tifflor machte sich auch keine weiteren Gedanken mehr darüber. Als Baya den Namen GORSELL erwähnte und von einem Laren an Bord dieses Schiffes sprach, da kam ihm sofort Hotrenor-Taak in den Sinn.
Erst vor wenigen Tagen war er in einer Nachricht von Kaiser Anson Argyris informiert worden, dass Hotrenor-Taak nach einem Abstecher in die Provcon-Faust mit der GORSELL wieder auf Olymp eingetroffen sei und auf Abruf bereitstehe. Argyris hatte gemeint, dass der Lare förmlich vor Tatendrang platze und verzweifelt ein lohnendes Betätigungsfeld suche.
Nun hatte der Lare sein Abenteuer, aber es dürfte nicht ganz nach seinem Geschmack verlaufen sein. Tifflor schmeckte die Sache auch nicht. Der Gedanke, dass Hotrenor-Taak zu einem Paratender Boyt Margors geworden sein könnte, machte ihm schwer zu schaffen.
Tifflor versuchte erst gar nicht, sich auszumalen, zu welchen Komplikationen und Schwierigkeiten das führen konnte, sondern begab sich sofort in die Funkzentrale der Korvette und leitete die Großfahndung nach der GORSELL ein.
1.
Prener-Jarth hatte Hauptdienst in der Lotsenstation. Das bedeutete, dass er das Vorrecht hatte, seine Dienste einem in die Dunkelwolke einfliegenden Schiff anzubieten.
Allerdings kam es heute selten genug vor, dass ein Raumschiff die Provcon-Faust besuchte.
Zur Zeit des »Unternehmens Pilgervater«, als Millionen Menschen die Dunkelwolke verließen und zu ihrer terranischen Heimat zurückkehrten, da gab es für alle Vaku-Lotsen genügend zu tun, und sie konnten nicht nur die Preise beliebig bestimmen, sondern sich auch die Schiffe aussuchen. Es hatte eine regelrechte Hochkonjunktur geherrscht.
Jetzt schien Point Allegro, wie die Terraner die Provcon-Faust auch nannten, langsam in Vergessenheit zu geraten. Bis auf wenige Ausnahmen hatten die Menschen die Dunkelwolke verlassen, und die Zurückgebliebenen dachten nicht daran, einen Flug durch den mörderischen Staubmantel zu riskieren.
Die in der Provcon-Faust ansässigen Laren unter der Führung Roctin-Pars sahen erst recht keine Veranlassung, Flüge in den Raum außerhalb der Dunkelwolke zu unternehmen. Und von draußen kamen nur selten Besucher.
Das war natürlich nicht genug, die zur Verfügung stehenden Vaku-Lotsen zu beschäftigen. Viele von Prener-Jarths Kollegen hatten sich deshalb in die Dunkelwolke zurückgezogen und waren auf Vincran sesshaft geworden. Nur eine Handvoll Ausdauernde, die ihre Fähigkeit des Paralauschens aus Berufung zur Verfügung stellten, harrten aus.
Prener-Jarth gehörte dazu.
Und auch Galinorg war einer von diesen Ausdauernden. Er war es auch gewesen, der die Lotsenstation gegründet hatte, die aus dem Wrack eines terranischen Beiboots bestand.
Seit der Errichtung dieser Lotsenstation hatte Galinorg sie nie verlassen. Auch nicht, als sich die Kommandanten der AID-Schiffe förmlich um die Dienste der Vaku-Lotsen rissen. Niemand wusste, warum Galinorg hier ausgeharrt hatte wie ein Eremit in seiner Klause. Er schien hier einfach zu warten.
Prener-Jarth hatte noch eine Stunde Dienst, dann sollte er von Grantor-Pont abgelöst werden. Er war froh, dass es nicht mehr lange dauern würde, denn der Dienst war monoton.
Es war ermüdend, ständig auf die Ortungsgeräte zu starren und doch nichts anderes als die Turbulenzen des Staubmantels wahrzunehmen. Auf einen Funkspruch zu warten und doch nichts anderes zu hören als das Knattern und Krachen der hyperstatischen Störungen aus der Dunkelwolke. Und wenn dann doch ein Anruf kam, dann war es einer wie dieser, den Prener-Jarth eben von einem seiner Kameraden erhielt.
»Pantarol«, meldete sich der Vaku-Lotse. »Ich setze mich ab. Ich mache eine private Kreuzfahrt durch die plasmatische Sphäre. Das bringt wenigstens etwas Abwechslung. Kommst du mit, Jarth?«
»Ich mach zuerst meinen Dienst zu Ende.«
»So lange will ich nicht mehr warten.«
Gleich darauf sah Prener-Jarth auf dem Monitor, wie sich eine der sechs angedockten Fähren löste und in Richtung des Staubmantels entfernte, für den Galinorg den Begriff »plasmatische Sphäre« geprägt hatte.
Es hieß, dass Galinorg mit den geheimnisvollen Kunstwerken der Zwotter zu tun gehabt hatte, die angeblich aus Paraplasma geformt waren, und den Ausdruck davon ableitet hatte. Aber das mochte eine der vielen Legenden sein, die sich um diesen exzentrischen Vincraner rankten. So wie diese, dass er auf die Heimkehr eines verschollenen Bruders warte ... Dabei wusste jeder, dass er keine Verwandten hatte.
Als Prener-Jarth ein Geräusch hinter sich hörte, drehte er sich um. Er zuckte zusammen, als er Galinorg in die Zentrale kommen sah.
»Ich habe dein Gespräch mit Pantarol mitgehört, Jarth«, sagte der alte Vaku-Lotse. »Ich übernehme deinen Dienst gerne.«
Prener-Jarth wusste nicht recht, was er von Galinorgs Angebot halten sollte.
»Wenn du es wünschst, überlasse ich dir gerne meinen Platz«, sagte er deshalb. »Aber soviel ich weiß, hast du dich noch nie um den Hauptdienst gerissen.«
»Ich reiße mich auch jetzt nicht darum. Ich will dir nur einen Gefallen tun!«
»Es ist wirklich nicht nötig, Galinorg.«
Prener-Jarth sah, wie es im Gesicht des Alten zuckte. Etwas wie Zorn glomm in seinen Augen auf, und er wirkte leicht erregt. Prener-Jarth hatte ihn noch nie so erlebt, und er fragte sich, was den Stimmungswechsel des Alten verursacht haben mochte.
Prener-Jarth war nahe daran, eine entsprechende Frage zu stellen. Aber er kam nicht mehr dazu.
»Ein Schiff!« Die Meldung kam über Funk, und er erkannte Grantor-Ponts Stimme. »Es ist ein voll aufgetankter SVE-Raumer. Und ich habe ihn als erster geortet. Er gehört mir.«
»Irrtum!«, schaltete sich ein anderer Vaku-Lotse ein. »Prener-Jarth hat noch Hauptdienst, er besitzt das Vorrecht.«
»Er hat seine Chance verschlafen«, erwiderte Grantor-Pont. »Und darum gehen die Rechte auf mich über. Ich habe das Schiff entdeckt.«
Galinorg ging zum Telekom und sagte ins Mikrophon: »Seid ihr schon so tief gesunken, dass ihr euch darum rauft, Fremden eure Lotsendienste anzubieten?« Galinorg wartete, bis es auf der Frequenz ruhig wurde, dann fuhr er fort: »Prener-Jarth soll die Verhandlungen führen. Und wenn unsere Dienste gebraucht werden, soll er den Lotsen bestimmen.«
Als sich der alte Vincraner umdrehte, sah Prener-Jarth um seinen Mund ein schwaches Lächeln.
»Meine Lage erschien mir lange hoffnungslos«, sagte Galinorg. »Doch nun fühle ich, dass es bald wieder aufwärts geht. Es kommen bessere Zeiten, Jarth.«
»Hast du auf diesen SVE-Raumer gewartet?«, fragte Prener-Jarth verständnislos. Galinorg war auf einmal wie ausgewechselt. »Möchtest du der Lotse sein? Wenn dir dieses Schiff so wichtig ist, dann brauchst du es nur zu sagen.«
»Mein Leben hängt daran«, sagte Galinorg schlicht.
Noch ehe Prener-Jarth die richtigen Worte darauf fand, kam ein Funkspruch des SVE-Raumers. Eine befehlsgewohnte Stimme, die das Interkosmo mit leichtem larischen Akzent sprach, sagte: »Hier ist Hotrenor-Taak mit der GORSELL. Ich suche einen Lotsen für den Einflug in die Provcon-Faust, der Erfahrung im Umgang mit SVE-Raumern hat.«
Soviel Prener-Jarth wusste, hatte noch keiner seiner Kameraden einen SVE-Raumer gelotst, auch nicht Galinorg. Aber das behielt er für sich. Er sagte: »Kommen Sie zur Lotsenstation, damit wir die Modalitäten aushandeln.«
*
Prener-Jarth hatte Zeit genug, einige Daten zusammenzustellen, bevor Hotrenor-Taaks Beiboot an der Lotsenstation anlegte. Der Lare kam allein.