Perry Rhodan Neo Story 17: Das sanfte Flüstern der Zukunft - Rainer Schorm - E-Book

Perry Rhodan Neo Story 17: Das sanfte Flüstern der Zukunft E-Book

Rainer Schorm

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Beschreibung

In der nahen Zukunft: Die Terranische Union wächst, die Menschheit arbeitet immer enger zusammen. Das medizinische Zentrum des Sonnensystems liegt auf Mimas, einem der Monde des riesigen Planeten Saturn. Dort leitet Julian Tifflor, der erfahrene Weltraum-Mediziner, eine spezielle Klinik – und er erhält einen besonderen Patienten. Es handelt sich um Atlan, den Arkoniden. Beim Besuch eines fernen Planeten erlitt Atlan offenbar einen Unfall, der sich auf sein Gehirn auswirkt. Nun werden Erinnerungen in ihm wach,  und sein Körper kann damit nicht umgehen. Als Atlan zu sprechen beginnt, erfahren die Menschen von Ereignissen, die sich vor vielen Jahren auf Arkon abgespielt haben. Eine geheimnisvolle Person spielt eine wesentliche Rolle – sie hat damals versucht, auf Atlan einzuwirken. Vergangenheit und Zukunft vermengen sich in seinem Bericht auf unheimliche Weise ...

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NEO-Story 17

Das sanfte Flüstern

der Zukunft

Eine PERRY RHODAN NEO-Erzählung

Cover

Rückentext

Kapitel 1 – Das sanfte Flüstern ...

Kapitel 2 – Kriegsgeschrei

Kapitel 3 – Abklingendes Schweigen

Kapitel 4 – Countdown zur Stille

Kapitel 5 – Auf null

Kapitel 6 – ... der Zukunft

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

In der nahen Zukunft: Die Terranische Union wächst, die Menschheit arbeitet immer enger zusammen. Das medizinische Zentrum des Sonnensystems liegt auf Mimas, einem der Monde des riesigen Planeten Saturn. Dort leitet Julian Tifflor, der erfahrene Weltraum-Mediziner, eine spezielle Klinik – und er erhält einen besonderen Patienten.

Es handelt sich um Atlan, den Arkoniden. Beim Besuch eines fernen Planeten erlitt Atlan offenbar einen Unfall, der sich auf sein Gehirn auswirkt. Nun werden Erinnerungen in ihm wach,  und sein Körper kann damit nicht umgehen.

Als Atlan zu sprechen beginnt, erfahren die Menschen von Ereignissen, die sich vor vielen Jahren auf Arkon abgespielt haben. Eine geheimnisvolle Person spielt eine wesentliche Rolle – sie hat damals versucht, auf Atlan einzuwirken. Vergangenheit und Zukunft vermengen sich in seinem Bericht auf unheimliche Weise ...

Kapitel 1

Das sanfte Flüstern ...

Das kupferfarbene Licht Saturns flutete durch die gewaltigen Panoramascheiben des neuen Medozentrums. Julian Tifflor trat aus dem Halbschatten der Galerie und sah den Riesenplaneten am Himmel über Mimas stehen. Eine wild verwirbelte Sturmfront zog in zwei Bändern über die nördliche Hemisphäre. Die winzige, schwarze Silhouette von Aegaeon schwebte vorüber. Der nächstinnere Mond war etwa 18.000 Kilometer vom Orbit des Mimas entfernt.

Am westlichen Horizont stieg eine Fontäne in die Höhe, irgendwo in der Nähe der Krater Dynas und Balin. Die Planetentechniker hatten den subglazialen Ozean des Eismonds angebohrt. Einen Mangel an Wasserstoff und Sauerstoff gab es somit nicht; wo man Wasser fand, hatte man Energie und eine Atmosphäre. In dieser Hinsicht war Mimas luxuriös ausgestattet.

Momentan herrschte wieder Ruhe im Mnemotechnischen Zentrum I. Bis vor einigen Minuten war das anders gewesen. Tifflor hatte das schrille Geräusch der Warnpfeifen noch im Ohr wie einen Tinnitus. Ein einziger Patient wurde behandelt; der allerdings war prominent.

Man hatte Atlan vor etwa einer Stunde eingeliefert, mit allen Anzeichen geistiger Verwirrung. Ein Kurierschiff hatte ihn vom Canopussystem hergebracht. Der erste Verdacht, es könne sich um ein Problem mit Atlans Logiksektor handeln, hatte sich nicht bestätigt. Die weiteren Analysen liefen. Die Mimasklinik hatte von Aralon eine ganze Anzahl hochwertigster Diagnosesysteme erwerben können.

Etwas ist mit dir auf Canopus Vier geschehen, dachte Tifflor. Wenn wir nur einen Hinweis hätten. Auf jeden Fall hat es dir heftig zugesetzt.

Das Bild des um sich schlagenden Arkoniden stand vor Tifflors geistigem Auge. Er hatte Mühe gehabt, den Tobenden zu sedieren. Zufrieden war er nicht mit dem Ergebnis. Die holografische Darstellung der spezifischen Biodaten verriet, dass sich in Atlans Gehirn komplexe Vorgänge abspielten.

Der rechte Frontal- und Temporalkortex zeigten hektische Aktivität. Der Hippocampus, der gesamte Papez-Neuronenkreis, produzierte ein beeindruckendes Feuerwerk. Dass die Amygdala ebenfalls in den Prozess eingebunden war, belegte, dass Atlans Emotionen in Aufruhr waren. Egal an was er sich erinnerte, es bedeutete ihm viel. Plötzlich leuchteten zum ersten Mal Wernicke- und Broca-Areal auf. Die Sprachzentren begannen zu arbeiten.

»Darauf habe ich gewartet«, murmelte Tifflor. »Er wird bald sprechen.«

Bis dahin konnte er nichts anderes tun als warten. Tifflor verschränkte die Arme und beobachtete eine kugelförmige Raumfähre über sich, die bei ihrem Anflug einen leuchtend blauen Schweif ionisierten Gases hinter sich herzog. Die Unruhe in ihm wurde stärker, Geduld gehörte nicht unbedingt zu seinen Stärken.

»Die neuen Patienten dort an Bord kommen von Canopus Vier«, hörte Tifflor Sud im Hintergrund sagen. »Atlan war ebenfalls auf dieser Kolonialwelt ... Ist das ein Zufall?«

Sud trat neben ihn. Das Intarsium, das sich über ihre linke Schläfenseite des Mentamalgams bis zur Stirn zog, glänzte im Kupferlicht beinahe golden.

Sie altert nicht, dachte Tifflor ohne Neid. Nicht wie wir anderen.

Unverändert sah Sud aus wie Sue Mirafiore: eine zierliche, eher kleine Frau mit braunem Haar und grauen Augen. In Wirklichkeit war sie etwas anderes: eine geistige Mischung aus ihrem alten Bewusstsein und dem von Sid González. Ein Mentamalgam. Etwas Neues, etwas nie zuvor Dagewesenes.

Suds Fähigkeit des Heilens war nicht so stark ausgeprägt wie einst bei Sue Mirafiore, allerdings war es spezifischer. Was ihre Gabe indes auf Dauer einschränkte, war die bittere Notwendigkeit, sich ständig selbst zu heilen. Das Intarsium hatte sich, einem Myzel gleich, unlösbar in ihrem Gehirn verwurzelt. Das zur Intelligenz fähige Metall war so etwas wie eine lebenslang schwärende Wunde, und das Mentamalgam benötigte einen Großteil seiner Kraft, das zu kompensieren. Ab und zu bemerkte Tifflor, dass Sud das Gesicht verzog. Er wusste, dass der Schmerz omnipräsent war und damit ein Teil ihrer Persönlichkeit.

Tifflor blickte wieder auf die Medofähre, deren Triebwerke in diesem Moment zündeten und Gegenschub gaben. Die Restfahrt wurde schnell aufgehoben, die kleine Kugel sank nach unten wie ein Blatt.

Ein schräges Bild, sagte sich Tifflor, denn Mimas besaß keine nennenswerte Atmosphäre.

Die schützenden Röhrenfelder bauten sich auf. Den Patienten würde auf ihrem langen Weg von Canopus hierher auf den letzten Metern bestimmt nichts mehr zustoßen. Auch Atlan hatte sich vor Kurzem dort aufgehalten. Was genau er auf Imart getan hatte, wusste Tifflor nicht. Wahrscheinlich hatte er geheime Aspekte des Kolonisationsprogramms überprüft.

»Imart!«, sagte Tifflor laut. »Sie nennen ihre Welt Imart.«

»Ja, mag sein«, entgegnete Sud. »Aber die Rechnungen zahlt die GCC. Die offizielle Bezeichnung lautet Canopus Vier. Wer zahlt, trifft die Entscheidungen. Als ob du das nicht wüsstest!«

Tifflor schnaufte verächtlich. »Natürlich weiß ich das. Wie viele sind es?«