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Personal ist die zentrale und erfolgskritische Ressource im Controllerbereich. Deshalb muss dem Personalmanagement im Controlling eine entsprechend hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden. Das Ziel dieses AC-Bandes ist es daher, verschiedene Aspekte des Personalmanagements im Controlling detailliert zu betrachten und wesentliche Themen und Handlungsfelder aufzuzeigen. Dabei wird - zunächst anhand einer großzahligen Studie unter 1.800 Studenten - die Attraktivität des Controllerberufs generell betrachtet. Anschließend werden auf Basis von Tiefeninterviews mit Mitgliedern des Centers for Controlling & Management die beiden Kernthemen des Personalmanagements - Personalakquisition und Personalentwicklung - im Detail analysiert sowie Denkanstöße für praktische Veränderungen und konkrete Maßnahmen geliefert.
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Seitenzahl: 94
Inhalt
Vorwort
1 Einführung
Überblick und Motivation
Untersuchungsvorgehen und -inhalt
2 Attraktivität des Controllerberufs
Einführung in die Thematik
Untersuchungsinhalte
Konzeptionelle Grundlagen
Empirische Ergebnisse
3 Personalakquisition
Überblick: Einstieg in das Konzerncontrolling
Einstieg von Mitarbeitern direkt von der Hochschule
Einstieg von Mitarbeitern mit Berufserfahrung
Beurteilung der Personalakquisition
Hauptthemen der Personalakquisition
4 Personalentwicklung
Personalentwicklungskonzepte
Karriereverläufe
Beurteilung der Personalentwicklung
Hauptthemen der Personalentwicklung
5 Fazit und Ausblick
6 Literaturverzeichnis
7 Weiterführende Literatur
In eigener Sache
Das WHU-Controllerpanel: Benchmarks für die Controller-Praxis
Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber lehrt Controlling an der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Seine Devise ist: »Nichts ist so gut für die Praxis wie eine gute Theorie«. Er ist Herausgeber der Zeitschrift für Controlling und Management sowie Autor zahlreicher Fachartikel und Bücher, u. a. der Einführung in das Controlling, und darüber hinaus einer der Gründungspartner der Managementberatung CTcon.
Cord H. Burchard, Master of Science der Universität Göttingen, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Management und Controlling (IMC) an der WHU – Otto Beisheim School of Management und arbeitet dort für das Center for Controlling&Management (CCM). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der CFO-Forschung.
Barbara A. Voußem, Diplom-Kauffrau, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Universidad de Salamanca. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Management und Controlling (IMC) an der WHU – Otto Beisheim School of Management und arbeitet dort am Center for Controlling & Management (CCM). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der CFO-Forschung.
Sebastian Kempf, Diplom-Kulturwirt, studierte an der Universität Passau und der Université Rennes 2 Haute-Bretagne. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Management und Controlling (IMC) an der WHU – Otto Beisheim School of Management und arbeitet dort am Center for Controlling & Management (CCM). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Controllership-Forschung.
1. Auflage 2010
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Printed in the Federal Republic of Germany
Gedruckt auf säurefreiem Papier.
Satz Kühn & Weyh, Freiburg
Druck und Bindung CPI – Ebner & Spiegel
GmbH, Ulm
Umschlaggestaltung init GmbH, Bielefeld
ISBN: 978-3-527-50576-0
mobi ISBN: 978-3-527-66662-1
ePub ISBN: 978-3-527-66663-8
Vorwort
Liebe Leser,
auch und gerade in Zeiten der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise sind Controller besonders gefordert: Ihr Aufgabenspektrum vergrößert sich, die Arbeitsbelastung nimmt zu. Schließlich steigt krisenbedingt die Nachfrage nach Controlling-Dienstleistungen, was zu einem steigenden Bedarf an Controllern führt. Außerdem haben die Anforderungen an Controller zugenommen, weil sie verstärkt als interne Berater wahrgenommen werden. Dieses anspruchsvolle Rollenbild erfordert ein neues Skillset sowie Menschen, die diesen Anforderungen gerecht werden. Wie aber gelingt es, diese Menschen zu finden und entsprechend weiter zu qualifizieren? Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollen diese Controller besitzen? Gibt es Best Practices? Und was sind die zukünftigen Themen in der Weiterentwicklung von Controllern? Welche Karrieren lassen sich aus dem Controlling heraus verfolgen? Und was brauchen Controller, um auch zukünftig erfolgreich Karriere zu machen?
Um Ihnen einen umfassenden Einblick in das Personalmanagement im Controlling zu geben, haben wir auf eine Vielzahl von Quellen zurückgegriffen: Zum einen haben wir die Erkenntnisse aus einer großzahligen Erhebung unter Studenten über die Attraktivität des Controllerberufs mit einbezogen. Zumanderen haben wir die Ergebnisse einer Serie von theoriegeleiteten, fragebogengestützten Tiefeninterviews mit Leitern des Konzerncontrollings von zehn namhaften Unternehmen (neun davon im Dax-30 gelistet) verarbeitet. Die Ergebnisse, basierend auf der Arbeit des Centers for Controlling & Management (CCM) haben schon in verschiedenen Bänden dieser Schriftenreihe Eingang gefunden. Darüber hinaus haben ausgewählte Praktiker ihre Expertise in Form von kleinen Exkursen eingebracht: eine unter anderem auf Trainings im Controlling spezialisierte Beratung, sowie ein renommierter Personalberater.
Das Ergebnis ist eine vielschichtige Darstellung des Personalmanagements im Controlling. Auch dieser Band der Advanced Controlling-Schriftenreihe möchte über aktuelle Entwicklungen im Controlling berichten und gleichzeitig Denkanstöße für praktische Veränderungen und konkrete Maßnahmen liefern.
Viel Spaß beim Lesen!
Ihr Jürgen Weber
Personal ist die zentrale Ressource des Controllerbereichs. Deswegen bedarf ihr Management großer Sorgfalt und besonderer Aufmerksamkeit. Ziel dieses Bandes der Schriftenreihe Advanced Controlling ist es, einen Überblick über die gegenwärtige Praxis des Personalmanagements im Zentralcontrolling zu geben sowie wesentliche Themen und Handlungsfelder aufzuzeigen.
Die Bedeutung von Humanressourcen ist aufgrund sich ändernder Umfeldfaktoren gestiegen, die auch während der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise – und über diese hinaus – aktuell bleiben. Einer dieser Faktoren ist die Entwicklung der Gesellschaft weg von einer Industrie-, hin zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft: In Letzterer sind Menschen der zentrale Inputfaktor, weil sie diejenigen sind, die Dienstleistungen erbringen. Insbesondere der Controllerbereich als interner Dienstleister benötigt daher die richtigen Humanressourcen als kritischen Input- und letztlich auch Erfolgsfaktor.
Verstärkt wird dieser Effekt durch eine Verknappung des Arbeitsangebots. Unabhängig von der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern führt die demographische Veränderung in Deutschland zu einem geringeren Angebot qualifizierter Mitarbeiter. Gleichzeitig verändern sich im Controlling die Profile: Es findet eine Verschiebung der Rolle vom ausschließlichen Datenlieferanten hin zum internen Berater statt, was veränderte Anforderungen an die Fach- und insbesondere auch die Sozialkompetenz bedeutet. Dadurch wird es immer schwerer, geeignete Talente zu identifizieren, zu gewinnen und nachhaltig an das Unternehmen zu binden. So entsteht ein verschärfter Konkurrenzkampf zwischen den Unternehmen, auch bekannt unter dem Stichwort »War for Talents«.
Die veränderten Anforderungen an die Controller haben vor allem zwei Ursachen: Neue Aufgabenbereiche für Controller gewinnen zunehmend an Bedeutung, vor allem aus dem erweiterten Finanzbereich. So fallen beispielsweise das Risikocontrolling, aber auch operative Geschäftskenntnisse immer stärker in den Fokus. Dies ist zudem der zweiten Ursache für die geänderten Anforderungen an Controller geschuldet: der stärkeren Positionierung des Controllers als interner Berater und Sparringspartner für das Management. Um von diesem als Gesprächspartner auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden, ist das detaillierte Verständnis des operativen Geschäfts eine zwingende Voraussetzung. Deswegen sollten bei der Karriereplanung von Controllern zunehmend Stationen im operativen Geschäft eingeplant werden. Auch zur Weiterqualifikation für höhere Managementpositionen empfiehlt sich die Übernahme operativer Verantwortung.
Obwohl die gegenwärtige Finanzund Wirtschaftskrise scheinbar andere Themen als das Personalmanagement in den Vordergrund gerückt hat, bleibt es insbesondere während der Krise relevant. Die Nachfrage nach Dienstleistungen des Controllings hat sich stark erhöht, weil das Management einen verstärkten Informationsbedarf hat. Darüber hinaus hat sich das Aufgabenspektrum der Controller krisenbedingt stark erweitert. So zeigen unsere empirischen Untersuchungen (vergleiche Controllerpanel, Umfrage vom September 2009), dass Controller zunehmend auch bei Themen des Cash-Managements mitarbeiten. Diese erhöhte Nachfrage nach Controllern führt zu einer steigenden Arbeitsbelastung, sodass sich für die Unternehmen die Herausforderung ergibt, wertvolle (Controlling-) Mitarbeiter nicht zu verlieren. Langfristig angelegten Personalentwicklungskonzepten kommt bei der Bindung der Mitarbeiter eine bedeutende Rolle zu, weil sie helfen, Talenten innerhalb des Unternehmens eine konkrete, langfristige Perspektive zu geben und gleichzeitig Anreize für Entwicklung und Engagement schaffen.
Zusammenfassend lässt sich daraus ableiten, dass das Thema Personalmanagement im Sinne der Gewinnung und Entwicklung der richtigen Mitarbeiter für den Controllerbereich durchaus erfolgskritisch ist. Deswegen widmet sich dieser AC-Band der Attraktivität des Controllerberufs für Studenten, also für potenzielle zukünftige Controller, dem tatsächlichen Einstieg in das Zentralcontrolling sowie der Personalentwicklung innerhalb des Zentralcontrollings, inklusive den weiteren Karriereverläufen.
Grundlage aller Maßnahmen des Personalmanagements – sei es der zielgerechte Einsatz oder die adäquate Weiterentwicklung der Mitarbeiter – ist zunächst die Gewinnung geeigneter Nachwuchskräfte. An erster Stelle soll deshalb in Kapitel 2 betrachtet werden, wie der Controllerberuf durch potenzielle Nachwuchskräfte wahrgenommen wird. Basis der Darstellungen bildet eine großzahlige, empirische Erhebung unter Studenten verschiedener Hochschulen, die vom Institut für Management und Controlling der WHU – Otto Beisheim School of Management durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt der Studie stehen dabei vor allem die folgenden Fragen:
Welche Eigenschaften sind für die Berufswahl von Nachwuchskräften von größter Bedeutung?
Wie wird der Controllerberuf entlang dieser Eigenschaften wahrgenommen?
Wie attraktiv ist der Controllerberuf insgesamt für potenzielle Nachwuchskräfte?
In den nachfolgenden Kapiteln 3 und 4 wird der Kern der Untersuchung zum Personalmanagement innerhalb des Controllings dargestellt. Dabei werden die Ergebnisse der umfangreichen Untersuchungen bei den Partnerunternehmen des Centers for Controlling & Management detailliert vorgestellt und erläutert. Die Grundlage dafür bildeten zunächst intensive Literaturrecherchen, bevor das Untersuchungskonzept in Absprache mit den befragten Konzerncontrollingleitern auf die beiden Hauptbereiche des Personalmanagements, Personalakquisition (Kapitel 3) und Personalentwicklung (Kapitel 4), eingegrenzt wurde. Der Schwerpunkt der Analyse liegt aufgrund des Interesses der Befragten im Konzerncontrolling; das Fachcontrolling sowie das dezentrale Controlling werden nur selektiv in die Untersuchung mit einbezogen. Detaillierte Teilprozesse, beispielsweise die Interaktion mit der Personalabteilung, werden nicht betrachtet.
Die Untersuchung hat die Absicht, folgende Fragen zu beantworten:
Welche Ziele werden mit der Personalakquisition und -entwicklung verfolgt?
Welche Instrumente und Methoden kommen dabei jeweils zum Einsatz?
Welche Anforderungen werden an die Bewerber gestellt?
Zielen die CCM-Partnerunternehmen bei der Rekrutierung eher auf Berufseinsteiger oder auf Berufserfahrene beziehungsweise auf Unternehmensexterne oder Unternehmensinterne ab?
Auf welchen Themen liegt der Schwerpunkt bei der Personalentwicklung?
Wie verlaufen (typische) Karrieren von Konzerncontrollern?
Welche Erfolgsfaktoren lassen sich für die Personalakquisition und -entwicklung identifizieren?
Was sind Probleme oder Schwachstellen in der Personalakquisition und -entwicklung?
Wie ist die Zufriedenheit mit der Personalakquisition und -entwicklung?
Um diese Fragen zu beantworten, wurde ein detaillierter Fragebogen erstellt, der mit zehn Leitern des Konzerncontrollings von namhaften deutschen Unternehmen (neun davon im DAX-30 gelistet) in 90-minütigen Interviews diskutiert wurde. Daher spiegeln die im Folgenden präsentierten Ergebnisse vornehmlich die Meinung der befragten Personen wider und beleuchten deren Perspektive auf das Personalmanagement im Zentralcontrolling. Beispielsweise sind in den Ergebnissen zu Bewerbern nur diejenigen Bewerber enthalten, die von den Controllingleitern tatsächlich gesehen wurden und nicht alle Bewerbungen, die bei dem Unternehmen eingegangen sind – diese wurden vielfach durch die Personalabteilung gefiltert und vorselektiert. Der Band schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse in Kapitel 5.
Kapitel 2 beginnt zunächst mit einer allgemeinen Einführung in die Thematik der Attraktivität des Controllerberufs und einer Darstellung der Untersuchungsinhalte. Anschließend werden die konzeptionellen Grundlagen dargelegt und die empirischen Ergebnisse der Studie erläutert. Das Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse zur Attraktivität des Controllerberufs sowie sich daraus ableitenden Implikationen.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wird in zunehmendem Maße durch die Qualität der Mitarbeiter bestimmt, die somit eine der wichtigsten Ressourcen der Unternehmen darstellen. Die Gewinnung qualifizierter Nachwuchskräfte ist deshalb wesentliche Voraussetzung für den langfristigen Erfolg von Unternehmen. Allerdings wird die Beschaffung qualifizierter Mitarbeiter gerade in den westlichen Industriestaaten zunehmend schwieriger. Die wachsende Überalterung der Gesellschaften wird mittelfristig zu akuten Problemen der Mitarbeitergewinnung führen. Bereits heute gehören die Gewinnung, Bindung und Förderung qualifizierter und talentierter Nachwuchskräfte genauso wie die langfristige Planung des Mitarbeiterbedarfs zu den prioritären Personalthemen für viele Unternehmen (vergleiche BCG/EAPM 2009).